ELEKTRONISCHES JAHRBUCH 1977 TTL-Schaltkreise 2M ) P U s f gab cde der DDR-Produktion | ZY \lY 5,1 um 3,5 t 0,3 j-*- - ► Elektronisches Jahrbuch für den Funkamateur 1977 Herausgeber: Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Elektronisches Jahrbuch für den Funkamateur 1977 Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik 1.-50. Tausend © Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik (VEB) - Berlin, 1976 Cheflektorat Militärliteratur Lizenz-Nr. 5 LSV: 3535 Lektor: Wolfgang Stammler Illustrationen: Harri Förster, Hans-Joachim Purwin Zeichnungen: Heinz Grothmann Fotos: Archive der Verfasser, Werkfotos, Zentralbild, Militärbilddienst Typografie: Günter Hennersdorf • Hersteller: Hannelore Lorenz Vorauskorrektor: Henry Martens • Korrektor: Ilse Fähndrich Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: INTERDRUCK Graphischer Großbetrieb Leipzig-III/18/97 Redaktionsschluß: 15. März 1976 Bestellnummer: 745 7614 DDR 7,80 M Inhaltsverzeichnis 50 Jahre DOSAAF Für den sicheren Schutz der sozialistischen Heimat. 11 Ing. Karl-Heinz Schubert - DM 2 AXE Fortschritte der DDR-Elektronikindustrie . 17 • Dr. rer. nat. Hans-Joachim Fischer DDR-Mitarbeit in der Interkosmos-Kooperation . 26 Wissenswertes über moderne Technik Dipl.-Ing. Heinz Bergmann Optoelektronik . 38 Ing. Karl-Heinz Schubert - DM 2 AXE Entwicklungstendenzen bei elektronischen Taschenrechnern ... 53 Günter Geiling Der Elektronikamateur und die Funk-Gesetzgebung . .. 64 Ing. Klaus K. Streng combi-vision 310 - ein nicht alltäglicher Fernsehempfänger .... 70 Ing. Klaus K. Streng Auf dem Wege zum volltransistorisierten Fernsehempfänger ... 78 Ing. Klaus K. Streng Integrierte NF-Verstärker in DDR-Geräten . 88 Neue Bauelemente der Elektronik Ing. Karl-Heinz Schubert - DM 2 AXE Integrierte Schaltkreise aus der DDR-Produktion. 94 5 Dipl.-Ing. Bernd Petermann - DM 2 BTO Der Sehutzrohrkontakt und seine Anwehdung . 110 Ing. Karl-Heinz Schubert - DM 2 AXE Wissenswertes über veränderbare Sehiehtwiderstände. 118 Moderne Technik für den Funkamateur Dipl.-Ing. Hans-Werner Orießl - DM 2 FON Ein Premischer für deiji KW-Transceiver. 126 Siegmar Henschel - DM 2 BQN Dip-Meter mit kapazitiver Kopplung . 135 Ing. Egon Klaffke - DM 2 BFA PIKOTRON - neue Bausteine, andere Schaltungen.. 143 Ing. Karl-Heinz Schubert - DM 2 AXE Internationale Schaltungsrevue «Amateurfunk» .'154 Karl Rothammel - DM 2 ABK Leistungsfähige Antennen für die Amateurbänder 80 m und 40 m 169 Siegmar Henschel - DM 2 BQN Elektronische Empfangsantenne für 2-m-Fuchsjagdempfänger . . 179 Bauanleitungen für den Elektroniker Hagen Müller Bauanleitung für einen Autoempfänger . 184 Dipl.-Ing. Harald Oroßstück 3-Kanal-Lichtorgel für kleine Räume. 193 Ing. Winfried Müller Elektronische Temperaturregelung einer Zentralheizung. 198 Dipl.-Ing. Klaus Beuthner Konstantstrom-Ladegerät für Kleinakkumulatoren als Zusatz für Kfz-Batterieladegerät . 205 Ing. Harro Kühne Die Rückgewinnung des Stereohilfsträgens 38 kHz bei Stereo¬ dekodern mittels eines phasengeregelten Oszillators. 209 Ing. Dieter Müller Schaltkreise in TTL-Technik für den Amateurgebrauch. 220 HS.-Ing. Wolf gang Ullrich NF-Übertragung auf der Antennenleitung. 237 6 , Ing. Karl-Heinz Schubert - DM 2 AXE Einfache elektronische Musikinstrumente . 240 Wissenswertes aus dem Nachrichtenwesen Dipl.-Journ. Hans-Jörg Kranhold So wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen. 260 Ing. Hans-Uwe Fortier - DM 2 GOO Das Wettkampfsystem im Nachrichtensport. 266 Oberstleutnant Dipl.-Ing. Friedrich Schulze Funkertest zur Auswahl von Tastfunkern . 264 Aus der Geschichte der sowjetischen Funkamateure. 272 MMM-Kaleidoskop: Exponate der Nationalen Volksarmee. 281 Antworten auf Leserfragen . 287 Auflösung des Preisrätsels 1976. 289 Tabellenanhang Tabellen über veränderbare Schichtwiderstände. 290 Schlagwortverzeichnis für die Jahrbücher 1975, 1976 und 1977 .. 312 7 1977 Januar Februar März Mo 3 10 17 24 31 7 14 21 28 7 14 21 28 Di 4 11 18 25 1 8 15 22 1 8 15 22 29 Mi 5 12 19 26 2 9 16 23 2 9 16 23 30 Do 6 13 20 27 3 10 17 24 3 10 17 24 31 Fr 7 14 21 28 4 11 18 25 4 11 18 25 Sa 1 8 15 22 29 5 12 19 26 5 12 19 26 So 2 9 16 23 30 6 13 20 27 6 13 20 27 April Mai Juni Mo 4 11 18 25 2 9 16 23 30 6 13 20 27 Di 5 12 19 26 3 10 17 24 31 7 14 21 28 Mi 6 13 20 27 4 11 18 25 1 8 15 22 29 Do 7 14 21 28 5 12 19 26 2 9 16 23 30 Fr 1 8 15 22 29 6 13 20 27 3 10 17 24 Sa 2 9 16 23 30 7 14 21 28 4 11 18 25 So 3 10 17 24 1 8 15 22 29 5 12 19 26 Juli August September Mo 4 11 18 25 1 8 15 22 29 5 12 19 26 Di 5 12 19 26 2 9 16 23 30 6 13 20 27 Mi 6 13 20 27 3 10 17 24 31 7 14 21 28 Do 7 14 21 28. 4 11 18 25 1 8 15 22 29 Fr 1 8 15 22 29 5 12 19 26 2 9 16 23 30 Sa 2 9 16 23 30 6 13 20 27 3 10 17 24 So 3 10 17 24 31 7 14 21 28 4 11 IS 25 Oktober November Dezember Mo 3 10 17 24 31 7 14 21 28 5 12 19 26 Di 4 11 18 25 1 8 15 22 29 6 13 20 27 Mi 5 12 19 26 2 9 16 23 30 7 14 21 28 Do 6 13 20 27 3 10 17 24 1 8 15 22 29 Fr 7 14 21 28 4 11 18 25 2 9 16 23 30 Sa 1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 10 17 24 31 So »> 9 16 23 30 | 6 13 20 27 4 11 18 25 50 Jahre DOSAAF Für den sicheren Schutz der sozialistischen Heimat In der schwierigen Zeit des Bürgerkrieges organisierte die Kommuni¬ stische Partei auf Initiative W. I. Lenins die allgemeine militärische Ausbildung der Werktätigen. Nach der täglichen Arbeit ging es zur Ausbildung, und oft zogen sie vom Arbeitsplatz aus direkt in den Kampf gegen Konterrevolutionäre und Interventen. Infolge der stän¬ digen Bedrohung durch den Imperialismus mußte auch nach dem Bürgerkrieg der militärische Schutz des jungen Sowjetstaates ver- stärkt^ fortgeführt werden. Um breite Massen der ehemals unter¬ drückten Arbeiter und Bauern in den militärischen Schutz des So¬ wjetstaates einzubeziehen, wurden mehrere Organisationen gegründet. 1920 entstand die Militärwissenschaftliche Gesellschaft , die zahlen¬ mäßig schnell wuchs und dann umbenannt wurde in Gesellschaft zur Unterstützung der Landesverteidigung (Oso ). 1923 wurde die Freiwillige Gesellschaft der Freunde der Luftflotte gegründet. Ein Jahr später ent- Bild 1 Konzentration, Ausdauer und Fleiß beweisen die Schüler bei der Funk¬ ausbildung im Klub für Sport und Technik des metallurgischen Kombinats S. M. Kirow in Makejewka 11 stand die Gesellschaft der Freunde der chemischen Abwehr und der chemischen Industrie. Diese 3 Gesellschaften vereinigten sich am x 23. Januar 1927 zur Osoaviachim, der Freiwilligen Gesellschaft zur Unterstützung der Landesverteidigung , der Luftfahrt und der chemischen Industrie. Der Osoaviachim oblag es, in den Wehrsportdisziplinen wie Schie߬ sport, Motorsport, Flugsport, Nachrichtensport und Seesport vor allem jungen Bürgern vormilitärische und fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten anzuerziehen für den späteren Dienst in der Roten Armee. Millionen Mitglieder der Osoaviachim bewährten sich in den Tagen des Großen Vaterländischen Krieges als heldenmütige Verteidiger des sozialistischen Vaterlandes. In seinen Memoiren würdigt Marschall G. K. Shukow die erfolgreiche Arbeit der Osoaviachim mit den Worten: «Am 1. Januar 1941 gehörten über 13 Millionen Mitglieder dieser Or¬ ganisation an. Jahr für Jahr lernten Zehntausende Enthusiasten in über 300 Flieger- und Motorklubs, Fliegerschulen und Segelflieger¬ klubs fliegen, Fallschirmspringen, Schießen und Flugzeuge warten. Diese Ausbildung kam später den Angehörigen der Volkswehren und den Partisanen zugute!» Am 20. Januar 1947 wurde die Osoaviachim anläßlich ihres 20. Jah¬ restages für erfolgreiche Arbeit bei der Stärkung der Landesverteidi¬ gung mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet. Im Januar 1948 wurde ^in Beschluß über die Umwandlung der Osoaviachim in 3 selbständige Organisationen gefaßt, in je eine Gesellschaft zur Unterstützung der Armee, der Luftstreitkräfte und der Flotte. Die Praxis der Arbeit dieser 3 Organisationen*^ igte aber, daß eine einheitliche Organisation ihre Aufgaben bei der Erhöhung der Verteidigungskraft des Landes zielgerichteter erfüllen kann. Aus diesem Grund wurde vom Minister¬ rat der UdSSR am 20. August 1951 die Vereinigung dieser drei Ge- Bild 2 m Der Elektromonteur des Krasnogorsker Wasser¬ kraftwerkes E. Panewin an der KW-Station. Er zählt zu den aktiven Funkamateuren, die in der neuen Stadt Diwnogorsk am Ufer des Jenissei arbeiten 12 Bild 3 Für die Ausbildung stehen den sowjetischen N achrichtensportlern moderne Geräte und Anlagen zur Verfügung. Im Foto die Unter¬ weisung am Bildschirm einer Funkmeß Station in der Kiewer Nach¬ richtensportschule der DÖSAAF Seilschaften zur DOSAAF, der Freiwilligen Gesellschaft zur Unter¬ stützung der Armee , der LuftsTreitkräfte und der Flotte beschlossen. Hauptaufgabe der DOSAAF ist es, die Verteidigungskraft des Sowjetstaates zu stärken und mitzuhelfen, die Kampfkraft der So¬ wjetarmee zu erhöhen. Sie bereitet die sowjetische Jugend gründlich und gewissenhaft auf den verantwortungsvollen Dienst in den so¬ wjetischen Streitkräften vor. Sie verbreitet unter den Werktätigen um¬ fassende militärpatriotische und militärtechnische Kenntnisse und trägt dazu bei, daß im Wehrsport beachtliche Leistungen erreicht werden. Entsprechend der Hauptaufgabe umfassen die Aufgaben der DOSAAF: 1. die militärpatriotische Erziehung vor allem der Jugend im Zusam¬ menwirken mit dem Komsomol; 2. die vormilitärische Ausbildung von Spezialisten für die sowje¬ tischen Streitkräfte; 3. die Unterstützung der allgemeinen vormilitärischen Ausbildung der Jugend in den Betrieben und den Einrichtungen der Volksbildung; 13 4. die Organisation einer breiten wehrsportlichen Tätigkeit unter allen wehrfähigen Bürgern des Landes; 5. die Ausbildung von Spezialisten für die Volkswirtschaft; 6. die organisationspolitische Arbeit. In den Grundorganisationen der DOSAAF wird im Rahmen der militärpatriotischen Erziehung und Ausbildung der Arbeit mit den jungen Funksportlern große Aufmerksamkeit gewidmet. Das ist kein Zufall. Denn sowohl die Volkswirtschaft als auch die Sowjetstreit¬ kräfte brauchen Jugendliche, die nicht nur über eine hohe Allgemein¬ bildung und gute körperliche Ausbildung verf ügen, sondern auch die Grundlagen der Funktechnik und Elektronik beherrschen. Einen sehr wesentlichen Anteil an der Propagierung funktechnischer Kenntnisse unter der Jugend haben di e Funksportföderation der UdSSR und der Zentrale Radioklub der UdSSR E. T. Krenkel. Die Grundform der Ausbildung und Erziehung der jungen Funksportler sind die Funk¬ zirkel an den Schulen, Fachschulen, technischen Berufsschulen und außerschulischen Einrichtungen. Ausgebildet wird nach Programmen mit bestimmter Stundenzahl, die es für verschiedene Fachrichtungen wie Junge Funkamateur e, Junge Fuchsjäger , Junge Amateurkonstruk¬ teure usw. gibt. Bei der Vermittlung von theoretischen und prak¬ tischen Kenntnissen wird besondere Aufmerksamkeit auf eine gesell¬ schaftlich nützliche Tätigkeit gerichtet. Es gibt spezielle Funksport¬ wettkämpfe für Jugendliche, aber auch bei allen anderen Funksport¬ wettkämpfen starten in den Mannschaften Jugendliche unter erleich¬ terten Bedingungen. Wie kann man die an der Technik begeisterten Jungen und Mäd¬ chen in Mannschaften und Sektionen vereinigen, wie neue, frische Kräfte gewinnen und schließlich auch für diejenigen einen Weg zur Technik bahnen, die ihn noch nicht gefunden haben? Darüber gab es in der letzten Zeit viele Diskussionen in den Organisationen der DfiSAAF. Tn diesem Zusammenhang werden die Klubs für Sport und Technik (STK = sportlich-technische Klubs) genannt, deren Netz sich in der UdSSR schnell erweitert. Man begann sie nach dem VII. Kongreß der DOSAAF zu gründen, der in seinen Beschlüssen die besondere Rolle der STK bei der Entwicklung der militärtech¬ nischen Sportarten - darunter auch des Funksports — hervorhob. Zur Zeit gibt es bereits einige Tausend sportlich-technische Klubs im Lande, die an der Entwicklung u.a. des Funksports großen Anteil haben. Denn in den universell gestalteten Klubs hat die Jugend die Möglichkeit, sich in kostenpflichtigen Kursen als Motorradfahrer, Autofahrer, Betriebsfunker, Funkamateur usw. ausbilden zu lassen. Dagegen ist die Ausbildung und die Teilnahme an den militärtech¬ nischen Sportarten kostenlos. 14 Bild 4 Die Silbermedaille im Fuchsjagd-Endausscheid gewann bei der VI. Spartakiade der Völker der UdSSR die Meisterin des Sports Alla Kostina Als proletarischen Internationalismus in Aktion muß man die Ver¬ dienste würdigen, die sich Funktionäre, Trainer und Sportler der DOSAAF erworben haben bei der Entwicklung der Bruderorganisa- tionen der DOSAAF in den sozialistischen Ländern. Generalleutnant Günter Teller , Vorsitzender des Zentralvorstandes der Gesellschaft für Sport und Technik ( GST ), sagte dazu in einem Interview: «In der Arbeit dßr DOSAAF - der Freiwilligen Gesellschaft zur Unterstützung der Armee, der Luftstreitkräfte und der Flotte - ver¬ körpert sich ein großer Schatz von Erfahrungen bei der Stärkung der Verteidigungskraft des ersten sozialistischen Staates der Welt und vor allem auch bei der Vorbereitung seiner Jugend auf den verant¬ wortungsvollen Dienst in den sowjetischen Streitkräften. In den nun¬ mehr 50 Jahren ihres Bestehens hat sich unsere sowjetische Bruder- Organisation unter der Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion hervorragende Verdienste beim Schutz und bei der Ver¬ teidigung des sozialistischen Vaterlandes erworben. Erzogen in tiefer Verbundenheit und Treue zur Partei Lenins und zu ihrer sozialistischen Heimat, aus gerüstet mit guten vormilitäri¬ schen Kenntnissen und Fähigkeiten, haben während des Großen Vaterländischen Krieges Millionen Mitglieder der Osoaviachim in den Reihen der Roten Armee und in den Partisanenabteilungen helden¬ haft und erfolgreich gegen die faschistischen Aggressoren gekämpft. Und wenn wir heute mit Recht von den sowjetischen Streitkräften als einem entscheidenden Faktor zur Sicherung des Friedens sprechen, dann trägt dazu auch die auf immer breiterer Grundlage organisierte Arbeit der jetzt 30 Millionen Mitglieder zählenden DOSAAF bei. So ist die DOSAAF als die erfahrenste, stärkste und am weitesten entwickelte Verteidigungsorganisation von allen sozialistischen Staa- 15 ten unser Vorbild. Und wir sind stolz und glücklich, in den Mitgliedern und Funktionären der DOSAAF gute Freunde und bewährte Kampf¬ gefährten zu haben, an deren Seite und mit deren Unterstützung unsere Organisation eine erfolgreiche Entwicklung genommen hat. Der Grundstein zu dieser festen Freundschaft wurde bereits vor über 20 Jahren - nach der Gründung der GST am 7. August 1952 - gelegt. Sowjetische Trainer und Spezialisten unterstützten uns da¬ mals beim Aufbau und bei der Entwicklung von Wehrsportarten der GST. Mit Sportlern der DOSAAF trugen die Sportschützen, Motor¬ sportler, Fallschirmspringer und Flugmodellsportler der GST die ersten internationalen Wettkämpfe aus und konnten dabei wertvolle Erfahrungen sammeln. Wenn wir heute und auch in Zukunft immer wieder den unschätzbaren Wert der Erfahrungen der DOSAAF für unsere eigene Arbeit unterstreichen, dann entspricht das unserer Grundhaltung zur Sowjetunion als der führenden Kraft der soziali¬ stischen Staatengemeinschaft, dann bekräftigen wir damit die vom Leben immer aufs -neue bestätigten Worte: Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen!» Karl-Heinz Schubert 16 Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Fortschritte der DDR-Elektronikindustrie In einer ereignisreichen Zeit, am Schnittpunkt zweier Fünfjahrpläne der Mitgliedsländer des RGW, bot die Leipziger Frühjahrsmesse 1976 unter dem Motto Für weltoffenen Handel und technischen Fortschritt günstige Voraussetzungen für kommerziell weitreichende Aktivi¬ täten. Die Teilnahme von über 9000 Firmen und Exporteuren aus rund 60 Ländern, die mehr als 340 000 m 2 Ausstellungsfläche beleg¬ ten, sowie von Importeuren, Ingenieuren und Technikern aus etwa 100 Ländern weist diese Messe als internationale Wirtschafts Veran¬ staltung ersten Ranges aus. Das Profil der auf der Messe vertretenen Branchen der Investitions¬ und Konsumgüterindustrie und das Programm der Veranstaltungen waren eindeutig auf die Förderung des Handels und des wissenschaft¬ lich-technischen Fortschritts in den für die Produktion und das Leben der Menschen wichtigsten Bereichen orientiert. Werkzeugmaschinen, Elektrotechnik, Elektronik, Metallurgie und Schwermaschinenbau, Nahrungs- und Genußmittelmaschinen sowie bei Konsumgütern Textilwaren und Bekleidung, 'Verlagserzeugnisse, Glas und Keramik waren besondere Schwerpunkte des Angebots. Wertvolle Impulse erhielten der internationale Handel und die Zu¬ sammenarbeit durch die sich ständig vertiefende sozialistische öko¬ nomische Integration der RGW-Mitgliedsländer, die in der ersten Hälfte der 70er Jahre die bisher erfolgreichste Periode ihres Voran- schreitens aufweisen können. So wurde in allen wichtigen Branchen der Leipziger Frühjahrsmesse 1976 das Zusammenwirken der Mit¬ gliedsländer des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe deutlich. Aus dem vielseitigen Angebot an neuen und weiterentwickelten Exponaten der DDR-Elektronikindustrie werden für . die Leser des Elektronischen Jahrbuches einige ausgewählte Bauelemente und Geräte vorgestellt. 2 Schubert, Eljabu 77 17 WB RFT Bauelemente und Vakuumtechnik Das Produktionsprogramm der VVB RFT Bauelemente und Vakuum¬ technik umfaßt Erzeugnisse der Mikroelektronik, Halbleiterbau¬ elemente, Elektronenröhren, Widerstände, Kondensatoren, Kontakt¬ bauelemente, Lichtquellen und moderne technologische Ausrüstun¬ gen für die elektronische Industrie. Hochwertige Werkstoffe, mo¬ derne Technologien und Verfahren, hochxhechanisierte und auto¬ matisierte Fertigungseinrichtungen sowie jahrelange Erfahrungen bei der Produktion der Erzeugnisse bilden eine solide Grundlage für das breite Angebot des Industriezweiges. Leistungsfähigkeit, Lebens¬ dauer und Zuverlässigkeit kennzeichnen die elektronischen Bau¬ elemente, Ausrüstungen und lichttechnischen Erzeugnisse. Die wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Parameter der in der DDR mit elektronischen Bauelementen produzierten elek¬ tronischen Geräte und Anlagen sind national und international an¬ erkannt. Das erreichte hohe Niveau der elektronischen Bauelemente, technologischen Ausrüstungen und Lichtquellen ist Ergebnis der in allen Kombinaten und Betrieben der VVB entfalteten Initiative der Werktätigen und der engen Zusammenarbeit mit den Staaten des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe. Viele Exponate der VVB auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1976 demonstrierten anschaulich die Vorteile der sozialistischen ökonomischen Integration. Aus den 5 Kombinaten und 3 Betrieben der VVB wurden 81 Neu- und 29 Wei¬ terentwicklungen vorgestellt. Das Sortiment der MOS-Schaltkreise des Kombinats VEB Funk¬ werk Erfurt wurde erweitert. Der Schaltkreis U 111 D (Bild 1) ist ein maskenprogrammierbarer, 7stufiger Frequenzteiler in MOS-Hoch- volttechnologie. Die Ein- und Ausgänge sind TTL-kompatibel. Programmierbar sind folgende Funktionen: Bild 1 Die neuen MOS- Schaltkreise U 111 D, U 401/403 D und der p-Kanal-MOS-Doppel- transistor SMY 60 des Kombinats VEB Funk¬ werk Erfurt ' 18 Bild 2 Silizium-npn-Planar- Fototramistor SP 211 (VEB Werk für Fern¬ sehelektronik Berlin) 1. Das Teiler Verhältnis jed^r einzelnen Stufe von 2- -16. 2. Die integrierten Widerstände an den Eingängen cp^ cp 2 , reset, ' preset. 3. Der Zustand, der das Übertragssignal auslöst. • 4. Die auslösende Flanke für den Zählvorgang. 5. Der durch «preset» einstellbare Vorwahlwert. Die Schaltkreise der Typengruppe LJ 401 D , U 402 D und LJ 403 D sind statische Festwertspeicher mit einer Speicherkapazität von 3200 bzw. 2560 bit in MNOS-Technologie. LJ 401 D - Zeichengenerator für 64 Zeichen, 320 Worte zu 10 bit. LJ 402 D - Zeichengenerator für 64 Zeichen, 512 Worte zu 5 bit. LJ 403 D - Zeichengenerator für 32 Zeichen, 256 Worte zu 10 bit. Der SMY 60 ist ein p-Kanal-MOS-Doppeltransistor mit hoch¬ ohmigen Eingängen ohne Gateschutzdiode. Sämtliche Anschlüsse sind getrennt herausgeführt. Der Einsatz erfolgt vorzugsweise in Eingangsstufen von Differenzverstärkern. Der SP 211 ist ein* Silizium-npn-Planar-Fototransistor (Bild 2) in einem Metall-Keramik-Gehäuse mit linsenförmigem Glasfenster für frontalen Lichteintritt. Auf Grund seiner Gehäusekonstruktion ist er überall dort vorteilhaft anzuwenden, wo fotoelektrische Emp¬ fänger in Verbindung mit doppeltkaschierten Leiterplatten eingesetzt werden. Durch seine günstigen äußeren Abmessungen wird der Auf¬ bau von Fototransistorzeilen und -matrizen mit einem Rastermaß von 2,5 mm möglich. Die spektrale Empfindlichkeit des SP 211 ist dem Einsatz in Verbindung mit GaAs-Lumineszenzdioden angepaßt. Die lstellige 7-Segment-Anzeige VQB 37 (Bild 3) ist vorzugsweise für den Einsatz in elektronischen Taschen- und Kleinrechnern ge¬ dacht. Sie zeichnet sich durch einen niedrigen Stromverbrauch aus. - 2 * 19 Bild 3 lstellige 7-Segment- Anzeige VQB 37 für Taschen- und Klein¬ rechner (VEB Werk für Fernsehelektronik Berlin) Der monolithische Aufbau der lichtemittierenden Einheit gewähr¬ leistet eine hohe Gleichmäßigkeit der mechanischen und physikali¬ schen Segmentparameter untereinander. Der Vorteil der VQB 37 besteht außerdem darin, daß Anzeigekombinationen mit beliebiger Stellenzahl zusammengestellt werden können. Die Einzelanzeigen werden auf einer separaten Leiterplatte zur kompletten Baugruppe zusammengesetzt. WB RFT Rundfunk und Fernsehen Das Gesamtsortiment der WB RFT Rundfunk und Fernsehen um¬ faßt etwa 120 Geräte und Anlagen aus über 20 zumeist RFT- Betrie¬ ben. Etwa 30 Erzeugnisse waren Neu- und Weiterentwicklungen. Diese Quote liegt über der des Vorjahres, sie macht den in qualitativer wie quantitativer Hinsicht unmittelbar vor dem IX. Parteitag der SED erreichten wissenschaftlich-technischen Leistungsfortschritt der DDR-Heimelektronik deutlich. Vom technischen Inhalt und den Gebrauchswerten her gesehen, ergeben sich in allen Erzeugnisberei¬ chen neue, interessante Aspekte. Zur Leipziger Frühjahrsmesse 1976 zeigte die DDR-Rundfunk- und Fernsehgeräteindustrie eine Angebotsgestaltung, die durch noch größere Zugängigkeit zu den Exponaten und noch mehr individuelle Informationsmöglichkeiten charakterisiert war. Drei sogenannte «Aktions-Inseln» sowie der publikumsoffene Stereo-Hifi-Quadro- Salon dienten speziell dieser Absicht. 20 Bild 4 Farbfernsehempfänger Chromat 1060 {VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt) Bild 5 Stereo- Reiseempfänger Stereoport SRE 100 (Kombinat VEB Me߬ gerätewerk Zwönitz) Die attraktivste Neuentwicklung auf dem Fernsehgebiet ist der 59-cm-Farbfernsehempfänger Chromat 1060 (Bild 4) aus dem VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt. Entsprechend dem internationalen Trend erfolgt erstmalig der Einsatz von integrierten Schaltungen (Bild-ZF- Verstärker, DF-Verstärker, NF-Stufe (Dekoder), Videoverstärker, Vertikalkippstufe und C-Diodenspannungsstabilisierung). Die Bau¬ gruppen VHF/UHF-Tuner, Bild-ZF-Verstärker, DF-NF-Stufe, AFC, Dekoder, Videoverstärker und Vertikalkipp sind als Steckmodule aus¬ geführt. Im Bedienungskomfort weist der Chromat 1060 das frei- wählbare Senderschnellwahlaggregat auf, weiterhin Automatiken für Zeilenfang, Bildgröße, Scharfabstimmung, Verstärkungsregelung, Strahlstrombegrenzung und die Entmagnetisierungsschaltung. Außer¬ dem hat er einen 75-D-Einbuchsen-Antenneneingang für VHF- und UHF-Empfang, einen 3-W-Breitbandlautsprecher sowie Anschlüsse für Fernhörer und die Magnetbandaufnahme. Der Koffersuper Stereoport SRE 100 (Bild 5) aus dem Kombinat VEB Meßgerätewerk Zwönitz ermöglicht den Empfang stereofoner Rundfunksendungen auf UKW sowie den Empfang im Lang-, Mittel- 21 und Kurzwellenbereich. Das Gerät kann sowohl mit Batterien als auch mit dem integrierten Netzteil betrieben werden. In der Schal¬ tung werden 3 integrierte Schaltkreise, 17 Si-Transistoren, 14 Dioden, 2 Z-Dioden, 1 Lumineszenzdiode sowie 2 Piezofilter verwendet. Um die Qualität des Stereoempfangs zu garantieren, ist eine automatische Verstärkungsstabilisierung, eine automatische Verstärkungsregelung des Dekoders sowie eine automatische Mono/Stereo-Umschaltung vorgesehen. Zum Abhören der Stereosendungen, die durch die Lu¬ mineszenzdiode angezeigt werden, wird ein Stereokopfhörer ver¬ wendet. Über den schaltbaren Eingang TA/TB kann Stereoport SRE 100 für den Betrieb mit einem Stereo-Magnetbandgerät bzw. -Plattenspieler genutzt werden. In Verbindung mit einer Stereo-NF- Verstärkeranlage kann der Koffersuper auch als Stereo-HF-Tuner eingesetzt werden. Für alle Bereiche ist ein Autoantennenanschluß vorhanden. Das Mono-Rundfunkgerät Sttalsund 1001 (Bild 6) des VEB ROBOTRON-Elektronik Radeberg ist ein AM-FM-Superhet für die Bereiche UKW, KW und MW. 7 L(7-Kreise und ein Piezofilter für FM sowie 4 LC'-Kreise und ein Piezofilter für AM bewirken aus¬ reichende Selektion. In dem Gerät sind 2 integrierte Schaltkreise, 3 Si-Transistoren und 5 Dioden eingesetzt. Die Netzspannung ist auf 220 V Wechselspannung festgelegt, wobei die Funktionstüchtigkeit im Bereich von 180 bis 240 V gewährleistet wird. Der Empfang von KW- und MW-Sendern ist über eine eingebaute Ferrit- oder eine Außenantenne, der Empfang von UKW-Sendern über eine Gehäuse¬ oder eine Außenantenne möglich. Als technische Besonderheiten sind zu nennen der äußerst niedrige Energieverbrauch (5 W!), das ge¬ spreizte 49-m-Band und die Flachbahnregler für Lautstärke und Klangfarbe. Bild 6 ■ Mono-Rundfunkempfänger Stralsund 1001 (VEB ROBOT RON-Elek¬ tronik Radeberg) 22 Bild 7 Einseitenband-Emp¬ fänger EGD 01 (VEB Funkwerk Köpenick) WB RFT Nachrichten- und Meßtechnik Der ständig zunehmenden Bedeutung des Nachrichtenwesens für die Entwicklung der Kommunikationsbeziehungen in allen Bereichen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens trug der Industrie¬ zweig RFT Nachrichten- und Meßtechnik zur Leipziger Frühjahrs¬ messe 1976 mit anwenderbezogenen Problemlösungen für die Be¬ wältigung gegenwärtiger und künftiger Informations- und Kommu¬ nikationsbedürfnissen Rechnung. Die ausgestellten nachrichten¬ technischen Geräte und Anlagen waren vorwiegend Ergebnisse der schöpferischen Leistungen, die die Arbeiter, Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler des Industriezweiges seit dem VIII. Parteitag der SED vollbracht haben. Sie erfüllen die gewachsenen qualitativen Forderungen der Nutzer nachrichtentechnischer Geräte und Anlagen hinsichtlich Übertragungsgüte und Zuverlässigkeit, Wirtschaftlich¬ keit im Einsatz, Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Einsatz¬ bedingungen bzw. bereits vorhandene technische Einrichtungen- sowie nicht zuletzt hinsichtlich eines geringen Wartungsaufwandes. Ihr hohes wissenschaftlich-technisches Niveau wurde durch die Wissenschaftskooperation zwischen den Entwicklungsstellen der Kombinate und Betriebe des Industriezweiges und dem Institut für Nachrichtentechnik , die Nutzung der Forschungskooperation mit wissenschaftlich-technischen Forschungszentren und Bildungsein¬ richtungen der DDR und nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit der Mitgliedsländer des RGW in Forschung, Produktion und An¬ wendung gesichert. Einer der drei Ausstellungskomplexe umfaßte UKW-Verkehrs- funksysteme für rationellen und zuverlässigen Informationsaustausch zwischen festen und ortsveränderlichen SprQchstellen sowie Kurz- wellen-Sende- und -Empfangsanlagen zum kurzfristigen Aufbau stationärer oder mobiler Nachrichtenverbindungen im kontinentalen und transkontinentalen Funkweitverkehr. 23 Der für den Empfang von Telefonie- und Telegrafiesendungen ge¬ eignete Grenz-Kurzwellen-Empfänger EGD 01 (Bild 7) entspricht in allem gut den Betriebsanforderungen kommerzieller Funk¬ dienste im stationären und mobilen Einsatz. In seinem technischen Konzeption gehört er zum einheitlichen Geräteprogramm der RFT- Sende-Empfangsanlage SEG15 D. Durch die Verwendung von Wiederholbaugruppen aus diesem Geräteprogramm wurde ein Emp¬ fangsgerät geschaffen, das hohe Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit aufweist, vielseitige Einsatzmöglichkeiten bietet und durch die an¬ gewandte Kassettenbauweise servicefreundlich ist. Die dekadische Frequenzeinstellung gewährleistet eine exakte Frequenzwahl, wobei der kleinste Rastschritt 1 kHz beträgt. Zur Interpolation der Emp¬ fangsfrequenz ist ein Clarifier vorhanden. Treffsicherheit und Fre¬ quenzkonstanz des EGD 01 werden von einem temperaturstabilisier¬ ten Quarzoszillator bestimmt. Die Verwendung von Quarzfiltern und magnetomechanischen Filtern sichert gute Selektionseigenschaften. Der vom VEB Funkwerk Köpenick gefertigte Empfänger umfaßt den Frequenzbereich 1600 bis 11999 kHz für die Betriebsarten A3J und A2J. Bild 8 A llwellen-Nachrichten¬ empfänger EKB(VEB Funkwerk Köpenick) 24 Mit dem Nachrichtenempfänger EKD (Bild 8) steht den Post¬ verwaltungen, Presse-, Wetter- und Seefunkdiensten ein Gerät für den modernen Telefonie- und Telegrafie-Weitverkehr zur Verfügung. Es vereint langjährige Erfahrungen des VEB Funkwerk Köpenick in der Entwicklung und Produktion kommerzieller Funksende- und -Empfangsanlagen. Der EKD gestattet den Empfang aller Einseiten¬ band-Sendungen einschließlich Trägerrestrückgewinnung sowie den Empfang von zwei voneinander unabhängigen Seitenbändern mit Kanal-Bandbreiten 300 bis 3400 Hz bzw. 250 bis 6000 Hz, ferner den Empfang von Fernschreib- und Faksimilesendungen. Der gesamte Frequenzbereich von 15 kHz bis 30 MHz ist in 10-Hz-Sehritten ab¬ stimmbar. Die dekadische Frequenzeinstellung und Frequenz¬ analyse erfolgen durch einen 7stelligen Schalter block. Ein temperatur¬ kompensierter Quarzoszillator sichert hohe Frequenzkonstanz und schnelle Betriebsbereitschaft. Eine hohe Störfestigkeit beim Empfang schwacher Signale bei gleichzeitig anliegenden starken. Störsignalen wird durch die Verwendung eines Vorselektors mit 15 Teilbereichen sowie einer Eingangsschaltung mit großer Linearität erreicht. Ein monolithisches Quarzfilter als Selektionsmittel für die 1. ZF-Stufe sowie 8 umschaltbare magnetomechanische Filter im 2. ZF-Verstär¬ ker gewährleisten ausgezeichnete Seiektionswerte. Die Verstärkungsregelung des Signalweges ist wahlweise von Hand, automatisch oder kombiniert für einen Eingangspegelbereich 1 pV bis 1 V wirksam. Die Aufwärtsregelzeit konstante ist zwischen 0,3 und 4 s umschaltbar. Durch Kombination eines Langzeit- und eines Kurzzeit-Detektors wird zusätzlich eine Störaustastung er¬ reicht. Als Ausgangspegel stehen am eingebauten Lautsprecher (0,5 W) sowie für beide Seitenband-Informationen zwei Leitungs¬ ausgänge (0 dBm/600 Q) zur Veifügung. Außerdem kann bei der Betriebsart Fl direkt ein Fernschreiber angeschlossen werden. Die Verwendung von integrierten Schaltkreisen und Silizium-Halbleiter¬ bauelementen gewährleistet eine hohe Zuverlässigkeit des Empfängers. 25 DDR-Mitarbeit in der Dr. rer. nat. Hans-Joachim Fischer Interkosmos-Kooperation Ende 1975 konnte die koordinierte Räumforschung der sozialistischen Länder - das Programm INTERKOSMOS - auf eine zehnjährige positive Entwicklung zurückblicken. Die neun Teilnehmerländer UdSSR, DDR, CSSR, VRP, UVP, VRB, SRR, MVR und Republik Kuba leisteten einen ihren Möglichkeiten entsprechenden Beitrag, wo¬ bei die Voraussetzung für die Realisierung aller Aufgaben das große Entgegenkommen der Sowjetunion war, die Trägermittel und die Bodenorganisation für aktive kosmische Experimente kostenlos zur Verfügung zu stellen. Seit Anfang 1967 ist die DDR aktives Mitglied dieser internatio¬ nalen sozialistischen Forschungskooperation, alle Arbeiten werden in der DDR auf der Basis eines Ministerratsbeschlusses durch geeignete wissenschaftliche Leiteinrichtungen in innerstaatlicher Kooperation zwischen Akademie der Wissenschaften, Hochschulwesen und In¬ dustrie durchgeführt. Die erste Phase der Zusammenarbeit war für die DDR wie auch für die anderen sozialistischen Länder, die bisher keine solchen aktiven Experimente durchgeführt hatten, gekennzeichnet durch das Ein¬ arbeiten in die Technologie des kosmischen Gerätebaus und der zu¬ gehörigen Prüfmethoden sowie durch die Suche nach einem kleinen, leicht überschaubaren Experiment mit wissenschaftlichen und tech¬ nischen Fragestellungen. In der zweiten Phase wurden komplexe Bord- und Bodensysteme erarbeitet, wie z. B. das einheitliche Telemetriesystem der sozialistischen Länder ETMS (worüber anschließend berichtet werden soll) oder ein Infrarotspektrometer, das atmosphärische Temperaturprofile zu mes¬ sen gestattet. Die vor uns liegende dritte Phase umfaßt neue Ziele im erdnahen und planetaren Raum, Probleme der Technologie im Kosmos und Fragen der Erderkundung vom Kosmos aus. Bisher sind 14 INTERKOSMOS-Satelliten, 3 geophysikalische Großraketen der Typen Vertikal und WSA sowie 19 meteorologische 26 Raketen der Typen M 100 (2stufige Feststoffrakete, 100 km Flug¬ höhe, 15 kg Nutzlast) und MR 12 (dito, mit 170 bis 180 km Flughöhe und 50 kg Nutzlast) gemeinsam gestartet worden. Dabei war die DDR an 8 Satelliten mit 22 Bordgeräten, bei 3 Vertikalraketen mit 9 Bordgeräten und bei 19 meteorologischen Raketen mit 40 Bord¬ geräten beteiligt. Darüber hinaus wurden in der DDR noch spezielle Prüfgeräte, Telemetrieempfänger und Magnetbandspeicher entwik- kelt (Tabelle). Tabelle Startübersicht über Interkosmos-Satelliten Objekt Start¬ datum Peri¬ gäum in km Apo- gäuip in km Bahn¬ neigung in Grad Um¬ lauf¬ zeit DDR-Beteiligung IK-1 14. 10. 69 260 648 48.4 93.3 Lyman-Alpha-Foto- meter Sender 136 MHz SP IK-2 25. 12. 69 206 1200 48.4 98.5 Majak-Sender 20/ 30 MHz IK-3 7. 8. 70 207 1320 49.0 99.8 Bodenprogramme IK-4 14. 10. 70 263 668 48.5 93.6 Lyman-Alpha-Foto- meter Sender 136 MHz SP IK-5 2. 12. 71 205 1200 48.4 98.5 Bodenprogramme IK-6 7. 4. 72 203 256 51.8 89.0 - IK-7 30. 6. 72 267 568 48.4 92.6 Lyman-Alpha-Foto- meter Schumann-Runge- Fotometer Sender 136 MHz SP IK-8 30. 11. 72 214 679 71.0 93.2 Majak-Sender 20/ 30 MHz Zwischenspeicher IK-9 19. 4. 73 202 1552 48.5 102.2 - IK-10 - 30. 10. 73 265 1477 74.0 102.1 Elektronikblock für Plasmasonde IK-11 17. 5.74 484 526 50.7 94.5 Lyman-Alpha-Foto- meter Schumann-Runge- Fotometer Quarz-UV-Fotometer Elektronikblock für Polarimeter IK-12 31. 10. 74 264 708 74.1 94.1 Zwischenspeicher für Plasmasonde Hochfrequenzplasma¬ sonde RES IK-13 27. 3. 75 296 1714 83.0 105.0 - IK-14 11. 12. 75 345 1707 74.0 105.3 - 27 Seit INTERKOSMOS 1 ist auch die CSSR sehr aktiv bei kosmi¬ schen Experimenten, so wurden in diesem Bruderland bereits bei IK-1 ein optisches Fotometer und ein Röntgenfotometer eingebaut, und bis zum heutigen Tage sind mehr als 40 Bordgeräte in Satelliten erfolgreich geflogen worden. Mit INTERKOSMOS 8 gab die VR Bulgarien ihr «kosmisches De¬ büt» mit Geräten zur Plasmamessung, und auf INTERKOSMOS 11 wurde erstmals ein Gerät der Sozialistischen Republik Rumänien im Kosmos erprobt. Die VR Polen setzte erstmals Geräte bei Vertikal 1 ein. Bei allen gemeinsamen Experimenten erfolgt die Auswahl nach - den Interessen der beteiligten Wissenschaftler im Programm der Länder, - dem Erkenntnisgewinn in wissenschaftlicher und technischer Hin¬ sicht, - den gegebenen Möglichkeiten des Satelliten oder der Rakete. Hierbei ist zu beachten, daß das Experiment sich nicht mit boden¬ gebundenen oder Flugzeug-Experimenten in gleicher Weise durch¬ führen lassen darf und daß es den Einsatzforderungen an Bord ge¬ nügen muß. Datenübertragung bei kosmischen Experimenten Seit IK-1 verfügen die Teilnehmerländer über Ausrüstungen der di¬ rekten analogen Datenübertragung von Bord des Satelliten aus zu territorial verteilten Bodenstationen. So sind Telemetriesender mit Phasenmodulation im VHF-Band von der CSSR und der DDR ent¬ wickelt und erprobt worden, es stehen Telemetrie-Empfänger von TESLA-VUST in Prag und dem Institut für Elektronik der Akademie der Wissenschaften der DDR zur Verfügung, und einer Übertragung von mehreren Analogsignalen (1 bis 6 Kanäle) über den Funksicht¬ bereich des Satelliten steht nichts im Wege. Mit Sendeleistungen von 0,3-•-2 W ist eine sichere Auswertung nach Magnetbandspeicherung oder mit Schreiber möglich. Jedoch bei komplizierteren Experimenten ist die Einbeziehung der digitalen Rechentechnik in den Auswerte¬ vorgang nicht gegeben, es sei denn, man digitalisiert die analogen Kurven nachträglich und gibt diese Werte in den Prozeßrechner. Betrachtet man die Vielfalt der im Kosmos zu messenden Größen, so kann man drei Gruppen unterscheiden: - Werte mit geringen Veränderungsgeschwindigkeiten (Magnetfeld, UV- und IR-Fotometer usw. = einige Hertz Bandbreite), - schnell veränderliche Werte (kHz-Gebiet), - Bildinhalte oder generelle Videoinformationen (MHz-Gebiet). 28 Bild 1 Übersicht über die im Kosmos meßbaren Parameter sowie Beispiele für Meßmethoden 29 30 Bild 1 zeigt eine Aufstellung häufig gemessener Parameter bei akti¬ ven kosmischen Experimenten. Speziell die Erdressourcenforschung benötigt sehr hohe Übertragungsbandbreiten, die wiederum nur im Gigahertzgebiet übertragen werden können. Die Mehrzahl der jetzt geplanten Experimente der kosmischen Physik liegen aber in der zweiten Gruppe, und man kann mit einem Telemetriesystem geringe¬ rer Bandbreite auskommen. Dieses System sollte aber von Anfang an rechnerkompatibel ausgeführt werden, weshalb eine digitale Über¬ tragung vorzusehen ist. Weil alle Teilnehmerländer an einem Direktempfang der Meßdaten von INTERKOSMOS-Satelliten interessiert sind, entstand schon 1968 in Beratungen zwischen der UdSSR, der DDR, der UVR und der CSSR die Idee eines einheitlichen Telemetriesystems (ETMS) der sozia¬ listischen Länder, das folgende Forderungen erfüllen soll: - Empfang der mit hoher Genauigkeit gemessenen Daten an Boden¬ stationen der Teilnehmerländer, - einfaches Einbringen der Daten in die jeweiligen Elektronenrech¬ ner, - Weiternutzung der Empfangseinrichtungen, die bereits in den Teil¬ nehmerländern bestehen, - Weiterverarbeitung der Meßdaten nach einheitlichen Algorithmen, - gemeinsame Erprobung komplizierter Bordgeräte unter realen Be¬ dingungen. Neben der beim Einsatz des ETMS möglichen raschen Verteilung der Datenauswertung auf die Teilnehmerländer hatte die Entwicklung dieses Systems auch einen positiven Einfluß auf die Bildung eng zu¬ sammenarbeitender internationaler Spezialistenkollektive der Tele¬ metrie. Viele Resultate dieser Arbeit finden bereits volkswirtschaft¬ liche Anwendung in der Industrie. In Bild 2 ist der Gesamtkomplex des ETMS in einem Übersichts¬ schaltplan dargestellt. Es besteht aus dem Bordgerätesatz und dem Bodenstationskomplex. Von den einzelnen Experimenten werden dem Multiplexer analoge Größen, Schalterstellungen oder Zähler- werte zugeführt. Über einen Synchronisator mit Borduhr wird der Multiplexer so gesteuert, daß ein serieller impulskodemodulierter Datenstrom entsteht, der entweder dem Bord-Magnetbandspeicher (außerhalb der Funksicht zu einer Bodenstation) oder dem Tele¬ metriesender zur direkten Übertragung zugeführt wird. Aus Redun¬ danzgründen sind 2 Telemetriesender mit Phasenmodulation einge¬ baut, die über einen koaxialen Antennenumschalter mit der Satel- Bild 2 Gesamt-Übersichtsschaltplan des einheitlichen Telemetriesystems der sozia¬ listischen Länder (ETMS) 31 Dipol 32 Uni versah Telemetrie-Empfänger litenantenne verbunden werden können. Über ein zentrales Strom¬ versorgungsgerät mit Stabilisierung wird das gesamte Bordsystem hochstabil gespeist. In einer Variante des Systems können auch 4 FM-Unterträger über den Telemetriesender übertragen werden, in diesem Fall arbeitet das ETMS als reines Analogtelemetriesystem. Eine ebenfalls zentrale Steuereinheit gestattet durch Kommando die Auslösung der verschiedenen Betriebsarten sowie Ein- und Ausschal¬ tung des Gesamtsystems. Empfangsseitig wird das Signal von einer Mehrfachwendelantenne (oder Mehrfachkreuzyagiantenne) aufgenommen, in einem rausch- armen Antennenverstärker um 20 dB verstärkt und dann dem Tele¬ metrie-Empfänger mit kohärenter Demodulation zugeführt. Nach Demodulation wird die Synchronisation des Digitalsignals durch- geführt und die empfangenen Informationsbits entweder auf einem Digital-Magnetbandspeicher gespeichert oder unmittelbar dem Pro¬ zeßrechner zur Verarbeitung zugeführt. Für 1 bis 3 Kanäle kann man eine Übersichtsanzeige der Meßwerte (quick-look) vorsehen, mit einem Wahlschalter läßt sich ein bestimmtes Wort aus dem Tele¬ metrierahmen auswählen und zur Anzeige bringen. Arbeitet das System im Analogmodus, dann sind Unterträgerdemodulatoren vor¬ handen, und die Meßwerte werden auf einem Analog-Magnetband¬ gerät gespeichert. Zur Bodenstationsausrüstung gehört auch noch die präzise Zeitzuordnung. Diese wird mit Quarzuhr, Zeitzeichenemp¬ fänger usw. vorgenommen. Genauigkeiten im Millisekundenbereich sind notwendig. In Bild 3 ist der Übersichtsschaltplan des Zweikanal- Telemetrieempfängers RTT 137/3 mit Digitaldemodulator angege¬ ben. Bis zum Kanalcombiner entspricht das Schaltbild der Anlage ZEA-1 der WES -2, neu sind die Zusatzbaugruppen für die Demodu¬ lation der digitalen Information sowie der Universal-FM-AM-PM- Demodulator. Anhand dieses Übersichtsschaltplans kann unschwer die Komplexität eines modernen Telemetrieempfängers erkannt werden. Die Wahl der Übertragungsgeschwindigkeit und der Übertragungs¬ genauigkeit bringt die Notwendigkeit von Kompromissen mit sich. Bleibt man im VHF-Bereich, so sind die Kanalbandbreiten auf 10 bis 40 kHz begrenzt. Verlangt man hohe Meßgenauigkeit, so müssen mehrere Informationsbits in einem «Wort», d.h. einer Impulsgruppe, die den Analogmeßwert darstellt, enthalten sein. Da Analogmeß verfahren eine Übertragungsgenauigkeit des Me߬ werts von 1 bis 2 % als obere Grenze haben, sollte die digitale Über¬ tragung etwa eine Meßgenauigkeit von 0,5 % auf weisen. Das erfordert wenigstens 8 bit für ein Wort, denn 2 8 = 256, demnach 1 bit = 1/256 Bild 3 Übersichtsschaltplan der ETMS-Variante eines 2-Kanal-Telemetrie- Empfängers 3 Schubert, Eljabu 77 33 des Vollausschlags. Es wurde für das ETMS eine Wortlänge von 10 bit gewählt, davon sind 9 bit Information, das zehnte bit dient zur Paritätskontrolle (ungerade Parität). Der Rahmen besteht aus 64 Worten je 10 bit, die wie folgt aufgeteilt sind: 3 Synchronworte, 5 Worte für Fernmeldung der Stellung von Relaiskontakten, 8 Worte für Digitalinformation (davon 3 Bordzeit), 48 Analogworte für Meßwertübertragung von Sensoren. Bild 4 Konstruktive Aus¬ führung des Telemetrie- Senders TS-2-S (CSSR) Bild 5 Konstruktive Ausführung des Wortformungsblocks des ETMS • 34 Bild 6 Sowjetische Boden¬ station aus dem einheitlichen Telemetrie¬ system der sozialisti¬ schen Länder (ET MS) Als Übertragungsgeschwindigkeit wird für den seriellen Bitstrom eine Frequenz von rund 1Ö kHz gewählt, d. h., im Direktübertragungs¬ betrieb wird jeder Meßwert 16mal je Sekunde übertragen. Je nach Auslegung der einzelnen Bordexperimente können auch mehrere Analogkanäle an ein Experiment geschaltet, andere Verteilungen der Sensoren auf die Worte usw. durchgeführt und damit eine hohe Fle¬ xibilität erreicht werden. Im Speicherbetrieb wird der serielle Daten¬ strom auf einem Digitalmagnetbandgerät auf gezeichnet, das ein Speicher volumen von rund 5 • 10 6 bit auf weist und dessen Inhalt sich in 8 min wiedergeben läßt. Bei Aufzeichnung ist die Geschwindigkeit 8mal kleiner, so daß das Magnetbandgerät 64 min aufnimmt, d.h., es kann 3/4 eines Umlaufs speichern und diesen Informationsinhalt während der Funksicht einer Bodenstation in 8 min abgeben. Auch bei Wiedergabe mit dem Magnetbandspeicher ergibt sich eine Daten¬ rate von rund lO kbit/s im HF-Telemetriekanal. 3* 35 Der von der ,CSSR entwickelte Telemetriesender TS-2S hat fol¬ gende technischen Daten: Frequenzstabilität im Temperaturbereich — 20 bis 60 °C ± 1 • 10 -5 ; HF-Sendeleistung 2 W; Modulation: lineare Phasenmodulation A0 = ±80°, m = 1,4; Speisespannung 23 bis 34 V, Gesamtwirkungsgrad 27%, Leistungsverbrauch aus dem Bordnetz = 7,5 W; Gewicht 1kg; Abmessungen 140 mm X 95 mm X 58 mm. Bild 4 zeigt die konstruktive Ausführung dieser Baugruppe des ETMS (entwickelt vom Institut TESLA-VUST, Praha-Branik). Der von der DDR entwickelte Wortformungsblock enthält den Multiplexer, den in der UVR entwickelten Analog-Digitalumsetzer und die erforderliche Steuerlogik. Das Gerät nimmt aus dem Bord¬ netz eine Leistung von 2,5 W auf und hat ein Gewicht von 2,2 kg. In den insgesamt 10 Bordgeräten sind mehr als 10000 elektronische Bauelemente und über 100 Steckverbindungen enthalten. Ein derart kompliziertes System muß hohen Zuverlässigkeitsforderungen ge¬ nügen und bis zum Einsatz vielfältigen Prüfungen unterworfen wer¬ den. Bild 5 gibt den prinzipiellen konstruktiven Aufbau des Wort¬ formungsblocks wieder, man erkennt die einzelnen Leiterplatten, die teilweise mit Bauelementen bestückt sind (der A/D-Wandler ist noch nicht eingebaut und die Zwischenplatten Verdrahtung noch nicht aus¬ geführt). Als abschließendes Bild soll noch der Empfangs- und Demodula¬ tionsteil einer Bodenstation für das einheitliche Telemetriesystem ge¬ zeigt werden, wie er im Institut für kosmische Forschungen der Aka¬ demie der Wissenschaften der UdSSR entwickelt wurde. Bild 6 stellt das Bodenstationsgestell mit Empfänger-Demodulator und Synchro¬ nisator dar, rechts davon befinden sich Prüfgeräte und Einrichtungen zur Präzisionszeitmessung. Jedes Teilnehmerland sorgt bezüglich der Bodenstationsausrüstung für eigene Geräte; es ist jedoch eine enge Kooperation vorgesehen, damit gewonnene Erfahrungen rasch in allen Teilnehmerländern verallgemeinert werden können. So wird z.B. in der VR Bulgarien eine Bodenstation mit Hilfe der UdSSR und der DDR errichtet, die CSSR erhält ergänzende Ausrüstungen von der DDR usw. Die bei der Entwicklung dieses Telemetriesystems gewonnenen Erfahrungen finden Anwendung in der Volkswirtschaft der DDR. Die Analogtelemetrie wurde durch das Institut für Elektronik für indu¬ strielle Zwecke weiterentwickelt und erfolgreich im Wissenschaftlich- Technischen Zentrum Dieselmotoren Dessau-Roßlau zur Dehnungs¬ messung am Kolben eines laufenden Dieselmotors, beim Kompres¬ sorenwerk Bannewitz zur Dehnungsmessung an Turboladerschaufeln, beim Institut für Landtechnik Potsdam-Bornim sowie in weiteren Be¬ trieben eingesetzt. Als Schlüsselbaugruppe wurde hierzu in Zusam¬ menarbeit mit dem Institut für Nachrichtentechnik Berlin, dem 36 VEB Keramische Werke Hermsdorf und weiteren Betrieben der WB Bauelemente und Vakuumtechnik ein Dünnschicht-Spannungs-Fre- quenzwandler entwickelt, der hohe Meßgenauigkeit mit hoher Ro¬ bustheit verbindet. Nähere Angaben dazu sind in der Literatur¬ stelle [11] enthalten. Es konnte aus Platzgründen nur ein Ergebnis der Wissenschafts¬ kooperation der sozialistischen Länder im Programm INTERKOS¬ MOS dargestellt werden, dieses Beispiel zeigt jedoch die Breite der Nutzungsgebiete für kosmische Technik und die wiederholte An¬ wendbarkeit gemeinsam gewonnener wissenschaftlich-technischer Erkenntnisse in den Volkswirtschaften der Teilnehmerländer an die¬ sem Programm. Literatur [1] Bahnen der Zusammenarbeit (Internationale Verbindungen der UdSSR zur Erforschung und Nutzung des kosmischen Raumes), Redaktion Prof. B. N. Petrow (russ.), Verlag Maschinostrojenie, Moskau 1975, 118 Seiten, 91 Bilder [2] UdSSR - Zusammenarbeit im Kosmos, APN-Verlag, Moskau 1975, 47 Seiten [3] Knuth, R.: Interkosmos-Kooperation der DDR - eine Zwischenbilanz, Wissenschaft und fortschritt, 24, Heft 5 (1974), Seite 223-229 [4] Raumfahrt für die Erde - 1; Sammelband, hrsg. v. Prof. Narymanow u. Prof. Wittbrodt, Transpress-Verlag, Berlin 1975 [5] Steffen, W.: Der Elektronikblock des Röntgenpolarimeters von Interkosmos 11, radio - fernsehen - elektronik, 24, Heft 9 (1975), Seite 303-305 [6] Wittbrodt, U.: Interkosmos - ein Sinnbild sozialistischer Gemeinschafts¬ arbeit, Fliegerjahrbuch 1972, Transpress-Verlag, Berlin [7] Fischer, U. J .; Interkosmos - Zeugnis erfolgreicher Zusammenarbeit der sozialistischen Länder, Presse-Information des Ministerrats Nr. 57 (4123), 22. 5. 75 [8] Schneider, W.: Die Wetterbildempfangsstation WES-2 - ein Beitrag der DDR zum Interkosmos-Programm, Feingerätetechnik, 21, Heft 12 (1972), Seite 567-570 [9] Martini, L./Stark. B.: Bestimmung von Feuchtigkeitsgehalten in der Druck¬ luft eines abgeschlossenen Röhrensystems, Chem. Technik, 27, Heft 5 (1975), Seite 283-286 [10] Martini, L./Stark, B.: Elektronisches Luftfeuchtigkeits-, Druck- und Tem¬ peraturmeßgerät, Zeitschrift für Meteorologie, 25, Heft 4 (1975), Seite 222 bis 229 [11] Börner, U.: Telemetriesystem nach dem Baukastenprinzip, radio - feinsehen - elektronik, 24, Heft 16 (1975), Seite 520-522 [12] Fischer, U. J .: Besonderheiten kosmischer Nachrichtenkanäle, IWK/B5 Ft 002/72, Fernmeldetechnik, 12, Heft 3 (1972), Seite 147-149 37 Dipl.-Ing. Heinz Bergmann Optoelektronik Die Optoelektronik hat in den letzten Jahren einen hohen technischen Stand eingenommen und Eingang in viele Anwendungsgebiete ge¬ funden. Ihre Bedeutung wird in der Perspektive weiterhin zunehmen. Noch vor kurzer Zeit wurden optoelektronische Bauelemente vor¬ wiegend nur zur Umwandlung von auf optischem Wege auf genom¬ menen Informationen in elektrische Signale oder zum Sichtbarmachen der Signale am Ausgang eines elektronischen Systems benutzt. Hier¬ unter fällt der Einsatz von Bauelementen und Geräten, wie zum Bei¬ spiel Katodenstrahlröhre, Fotovervielfacher, Vidikonröhre und foto¬ elektrische Halbleiterbauelemente. Die Signal Verarbeitung und/oder -Übertragung erfolgte mit elektronischen Einrichtungen. Der gegen¬ wärtige Stand der Optoelektronik wird dadurch gekennzeichnet, daß Bauelemente zur Signalverarbeitung und/oder -Übertragung auf op¬ tischem Wege zur Verfügung stehen. Neue Entdeckungen und Ent¬ wicklungen, wie z. B. die Laserwirkung, lichtempfindliche Halbleiter¬ materialien und die Erweiterung des ausnutzbaren elektromagne¬ tischen Spektrums bis ins infrarote und ultraviolette Gebiet, haben einen verstärkten Einsatz der Optik in elektronischen Systemen zur Folge. Unter moderner Optoelektronik versteht man die Prinzipien und Verfahren zur Informationserzeugüng, -Übertragung, -Verarbei¬ tung und -Speicherung durch die Wechselwirkung von Fotonen und elektrischen Ladungsträgern in optischen bzw. elektronischen Ein¬ richtungen. Die Optoelektronik bildet somit den Berührungspunkt # der Festkörperphysik, der Optik und der Elektronik. Einige Grundlagen der Optoelektronik Die Klärung von Erscheinungen, die bei der Wechselwirkung von sichtbarem Licht mit der Materie auftreten, ist ein Arbeitsgebiet der klassischen Optik. Im Laufe der Entwicklung wurden das über den sichtbaren Teil hinausgehende elektromagnetische Spektrum ver- 38 stärkt wissenschaftlich und technisch genutzt sowie die optischen Gesetze im infraroten, ultravioletten und im Mikrowellenbereich an¬ gewendet. Neben Reflexion, Brechung, Totalreflexion, Interferenz, Beugung und Polarisation sind in der Optoelektronik der elektro¬ optische, der magnetooptische und der Fotoeffekt sowie verschiedene Lumineszenzerscheinungen von Bedeutung. Elektrooptischer Effekt Unter elektrooptischem Effekt versteht man die Erscheinung, daß bestimmte Kristalle und Flüssigkeiten beim Anlegen eines elektri¬ schen Feldes doppelbrechend werden, d.h., die optischen Eigenschaf¬ ten werden richtungsabhängig. So breitet sich z. B. Licht in einem elektrooptischen Kristall bei angelegtem elektrischem Feld in Abhän¬ gigkeit von der Richtung mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aus. Bild 1 Elektrooptischer Kristall Bild 1 zeigt einen elektrooptischen Kristall, der in Y-Richtung seinen maximalen elektrooptischen Effekt aufweist. In dieser Richtung ist auch das elektrische Feld angelegt. Der Polarisationsvektor des Lichts zeigt in Richtung P. Ohne Feld geht der Lichtstrahl ungestört durch den Kristall hindurch. Durch das Anlegen einer Spannung U wird der Kristall doppelbrechend, d.h., die Komponenten der Polarisation in X- und Y-Richtung breiten sich im Kristall mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus. Die am Eingang des Kristalls phasengleichen X- und Y-Komponenten der linear polarisierten Lichtwelle weisen am Ausgang eine Phasenverschiebung auf. Die Größe der Phasen¬ verschiebung ist abhängig von der Länge des Kristalls und der an¬ gelegten elektrischen Feldstärke. Neben dem eben beschriebenen linearen optischen Effekt gibt es noch den quadratischen elektro¬ optischen Effekt (Kerr-Effekt), bei dem die Änderung des Brechungs¬ index und damit die Lichtgeschwindigkeit dem Quadrat der elek¬ trischen Feldstärke proportional ist. 39 Magnetooptischer Effekt Die Polarisation einer linear polarisierten Lichtwelle kann auch durch ein Magnetfeld beeinflußt werden. Die Polarisationsrichtung erfährt beim Durchgang des Lichts durch einen durchsichtigen Körper, der sich in einem longitudinalen Magnetfeld befindet, eine Dre¬ hung, die proportional zur Feldstärke und zur Länge des Kör¬ pers ist. Der magnetooptische Effekt wird auch mit Faraday-Effekt bezeichnet. Fotoeffekt Beim Fotoeffekt wird durch die Einwirkung eines Fotons ein Elektron aus seiner atomaren Bindung bzw. aus seiner Bindung in einem Kri¬ stallgitter abgelöst. Man unterscheidet zwischen äußerem und inne¬ rem Fotoeffekt. Beim äußeren Fotoeffekt löst ein Foton beim Auf- treffen auf ein geeignetes Material ein Elektron aus, das das Material verläßt. Der äußere Fotoeffekt ist um so ausgeprägter, je größer die Fotonenenergie und je kleiner die Austrittsarbeit des betreffenden Materials sind. Die Austrittsarbeit entspricht bei Metallen etwa der thermischen Austrittsarbeit. Bei Halbleitern ist sie größer als die thermische Austrittsarbeit, da die Elektronen aus dem Valenzband abgelöst werden müssen. Beim inneren Fotoeffekt verbleiben die Elektronen im betreffenden Material und erhöhen die Anzahl der freien Ladungsträger. Man erhält eine größere Leitfähigkeit bei Lichteinwirkung. Die Elektronen werden beim inneren Fotoeffekt vom Valenzband in das Leitungsband angehoben. In Halbleiter¬ materialien werden durch den inneren Fotoeffekt Elektronen und Löcher erzeugt, die beide zur Erhöhung der Leitfähigkeit (Fotowider¬ stand) beitragen oder im Fall eines pn-Übergangs (Fotodiode) einen Fotostrom erzeugen. Lumineszenz Unter Lumineszenz versteht man alle Arten des kalten Leuchtens im Gegensatz zur reinen Temperaturstrahlung z. B. einer Glühlampe. Die Anregung von Atomen oder Molekülen in Gasen, Flüssigkeiten oder Festkörpern kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: — Licht aller Wellenlängen (Fotolumineszenz), — Elektronenstoß (Katodenlumineszenz), — chemische Reaktionsenergie (Chemilumineszenz), — Vorgänge in Organismen (Biolumineszenz), — elektrische Felder (Elektrolumineszenz). 40 In Abhängigkeit vom Leuchtmechanismus unterteilt man die Lumineszenz unter anderen in Fluoreszenz (der Stoff leuchtet prak¬ tisch nur während der Anregung) und in Phosphoreszenz (es tritt eine Verzögerung bzw. ein Nachleuchten auf). Optoelektronische Bauelemente Die optoelektronische Übertragungskette In Bild 2 ist das vereinfachte Prinzip einer optoelektronischen Über¬ tragungskette dargestellt. Sie besteht aus einem Lichtsender, der je nach vorliegender Sendeart auch durch ein elektrisches Signal modu¬ liert werden kann. Weiterhin läßt sich auch die Modulation des vom Lichtsender ausgestrahlten Lichts in einer elektrooptischen oder me¬ chanischen Funktionsgruppe vornehmen, die in entsprechender Weise auf den Lichtstrahl einwirkt. Der Übertragungsweg kann im freien Raum liegen oder durch einen Wellenleiter realisiert werden. Auf der Empfängerseite befindet sich ein Lichtempfänger, der ein elektrisches Signal bzw. im Fall einer Anzeige ein optisches Signal bereitstellt. Auf der Empfängerseite können sich auch Speichermedien befinden, die eine Informationsspeicherung bewirken. Auf die optoelektro¬ nische Übertragungskette lassen sich viele Anwendungen der Opto¬ elektronik zurückführen. Bei der Nachrichtenübertragung erfolgt bei¬ spielsweise eine Modulation des Lichtsenders, die Übertragung über optische Wellenleiter (Faseroptik) und der Empfang durch einen Fotowiderstand. Bei der Bild Wiedergabe wird auch der Lichtsender - in diesem Fall durch einen Laser realisiert - moduliert. Es folgt eine Funktionsgruppe, die den Lichtstrahl in geeigneter Weise ablenkt. Nach dem Durchlaufen der hier wesentlich kürzeren Übertragungs¬ strecke erscheint auf dem Schirm (Anzeigevorrichtung) ein Bild. Bei elektrisches Signal elektrisches Signal (zur Modulation) zur Modulation und/oder Ablenkung Bild 2 Prinzip der optoelektronischen Übertragungskette 41 Tabelle 1 Überblick über Bauelemente bzw. Bauteile der optoelektronischen Übertragungskette Lichtsender Übertragungsweg Lichtempfänger gemeinsames Merkmal: Umwandlung elektrischer Energie in Licht Glühlampen Gasentladungs¬ lampen lichtemittierende Dioden Lumineszenz¬ elemente (GaAs, GaP, ZnS, CdS, GaAsP, SiC) Laser (kohärent) - Gaslaser - Flüssigkeitslaser - Festkörperlaser - Halbleiterlaser Lichtleitfaser: - Kernmantel- Glasfaser - Kernmantel- Plastfaser - Flüssigkeits¬ kernfaser - Plastmantel- Glasfaser - Einmaterial- Faser - Gradientenfaser optische Wellen¬ leiter in Schichtform Vakuum Atmosphäre Spiegel- und Linsensysteme gemeinsames Merkmal: Umwandlung von Licht in elek¬ trische Energie Ausnutzung Ausnutzung des äußeren des inneren Fotoeffekts: Fotoeffekts: gasgefüllte Fotozellen Hochvakuum- Fotozellen Fotovervielfacher Fotowiderstände (Se, CdS, PbS, InSb) Halbleiter-Sperr¬ schichtelemente (Ge, Si, Se, GaAs) - Fotodiode, Fotoelement - Fototransistor - Fotothyristor - Foto-FET - Lawinen-Foto- diode - Differentialdioden - Fotodioden- Anordnungen (Positionssen¬ soren) der Informationsspeicherung stellt der Empfänger ein Speicher¬ medium dar, das durch den Lichtempfang verändert wird. In diesem Anwendungsfall ist eine Informationswiedergabe notwendig, die ähn¬ lich auf gebaut sein kann. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die Bau¬ elemente bzw. Bestandteile einer optoelektronischen Übertragungs¬ kette. Lichtsender Das gemeinsame Merkmal von Lichtsendern ist die Umwandlung elek¬ trischer Energie in Licht. Glühlampen und Gasentladungslampen lassen sich nur mit niedrigen Frequenzen modulieren und sind deshalb begrenzt einsetzbar. Eine große Bedeutung in der Optoelektronik weisen lichtemittie¬ rende Dioden (Lumineszenzdioden) auf. Eine lichtemittierende Diode besteht aus einem in Durchlaßrichtung betriebenen pn-Übergang, der so dotiert ist, daß bei Injektion von Ladungsträgern Rekombinationen auftreten, wobei Strahlung bestimmter Wellenlänge abgegeben wird. Eine günstige Aufbauform bildet eine p-leitende Schicht, auf der sich 42 eine halbkugelförmige n-Zone befindet. Elemente aus der III. und V. Gruppe des Periodischen Systems der Elemente bilden günstige Ausgangsmaterialien für den Aufbau von lichtemittierenden Dioden. Durch die Wahl des Elements und seiner Dotierung läßt sich die Wellenlänge des emittierenden Lichts beeinflussen. In Tabelle 2 sind Tabelle 2 Lichtemittierende Dioden Diodenmaterial Emittierte Wellenlänge (nm) Farbe GaAs 850-940 infrarot GaAs 540 grün GaAs P 610 orange GaAs P 589 . gelb GaAs P 650-685 rot GaP 540-565 grün GaP 700 rot SiC 590 gelb einige Diodenmaterialien und die zugehörigen Wellenlängen zusam¬ mengestellt. Die lichtemittierenden Dioden geben eine nichtkohä¬ rente bzw. schwachkohärente Strahlung ab. Da die Intensität der abgegebenen Strahlung proportional zum Diodenstrom ist, lassen sie sich relativ einfach modulieren. Mischfarben lassen sich realisieren, wenn auf dem gleichen Halbleiterchip die unterschiedlich leuchtenden Bereiche übereinander angeordnet und durch Einzelkontakte zum Aufleuchten gebracht werden können. Blauleuchtende Dioden befin¬ den sich noch im Versuchszustand. Lichtemittierende Dioden mit einer Strahlung im sichtbaren Bereich werden als Signallämpchen oder in Kombinationen zur numerischen, alphanumerischen und zur Bild Wiedergabe verwendet. Zur Informationsübertragung benutzt man Dioden, die im infraroten Bereich emittieren, da ihre Wellen¬ länge am besten mit der spektralen Empfindlichkeit der entsprechen¬ den Lichtempfänger verträglich ist. Lumineszenzplatten oder Lumineszenzzellen ähneln in ihrem Auf¬ bau einem Kondensator (Bild 3). Zwischen 2 Elektroden befindet sich die elektrolumineszente Schicht. Legt man an die Elektroden eine Wechselspannung an, so tritt eine Strahlung auf. Lumineszenzplatten bieten günstige Voraussetzungen zum Aufbau von beleuchtenden Anzeigeeinrichtungen (z. B. Skalen) oder zur alphanumerischen An¬ zeige. Der Laser gehört zu den kohärenten Lichtquellen, die im Gegensatz zur Lumineszenzstrahlung stark monochromatische und stark ge¬ bündelte Strahlen erzeugen. Laser lassen sich als kontinuierliche Gas- 43 Licht V. ’ZZZZk 7ZZZZ 777777 .: reflektierende metallische Elektrode transparente ' Elektrode Lumineszenz¬ schicht Bild 3 Aufbau einer Lumineszenzplatte i i i i i ausgekoppelter Strahl Spiegel halbdurchlässkger Spiegel optischer Resonator Bild 4 Aufbau eines Lasers laser, Impuls-Festkörper- und -Flüssigkeitslaser sowie Halbleiterlaser aufbauen, die kontinuierlich oder im Impulsbetrieb arbeiten. Bild 4 zeigt das vereinfachte Prinzip eines Lasers. Das Lasermaterial kann ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein Festkörper sein. In dem wird durch die Zuführung von Pumpenergie eine Inversion erzeugt, d.h., ein höheres Energieniveau der Atome muß stärker besetzt sein als ein niedrigeres Energieniveau. Das Lasermaterial ist in ainem optischen Resonator eingebettet, der aus 2 sich gegenüberliegenden Planspie¬ geln bestehen kann. Bei der durch Pumpen erzeugten Inversion tritt auch eine spontane Emission auf, die zum Teil von den Spiegeln re¬ flektiert wird. Im Resonator entsteht eine stehende Welle, die im Lasermaterial eine Verstärkung erfährt. Sie erreicht rasch ihre maxi¬ male Intensität, wobei ihre Größe durch die Pumpenergie, die Zahl der angeregten Atome und durch Verluste begrenzt wird. Besondere Bedeutung kommt dem Halbleiterlaser zu, da mit ihm elektrischer Strom direkt in Licht umgewandelt werden kann. Halb- 44 Bild 5 Uatbleiterlaser leiterlaser lassen sich klein auf bauen und mit hohen Modulationsfre¬ quenzen ansteuern. Der Halbleiterlaser (Bild 5) besteht im Prinzip aus einem pn-Übergang, in dem durch Stromdurchgang Elektronen/ Loch-Paare erzeugt werden, die den angeregten Atomzuständen ent¬ sprechen. Bei Rekombination der Elektronen und Löcher erfolgt eine spontane Abstrahlung der Bindungsenergie in Quanten. Bei bestimm¬ ten Halbleitern läßt sich eine Rekombination unter spontaner Licht¬ emission mit hohem Wirkungsgrad herstellen. Auch hier sind beson¬ ders günstig die Elemente der III. und V. Gruppe des Periodischen Systems der Elemente. Durch Übergänge zwischen Leitungs- und Valenzband erfolgt die Rekombination, die zur stimulierten Emission führt, falls der Strom durch den Halbleiter für eine Inversion aus¬ reichend hoch ist. Der Aufbau des Halbleiterlasers wurde so gewählt, daß sich ein Resonator bildet. Lichtempfänger Lichtempfänger sind passive Bauelemente und wandeln Licht in elek¬ trische Energie um. Dabei wird der äußere oder der innere Fotoeffekt benutzt. Für gasgefüllte Fotozellen, Hochvakuum-Fotozellen und Fotovervielfacher nutzt man den äußeren Fotoeffekt aus. Zur Gruppe der Lichtempfänger, die mit dem inneren Fotoeffekt arbeiten, ge¬ hören Foto widerstände und Halbleiter-Sperrschichtelemente (Foto¬ diode, Fotoelement, Fototransistor, Fotothyristor). Ein Fotowiderstand besteht aus einer dünnen Schicht fotoempfind¬ lichen Materials, das auf einer Unterlage aufgebracht wurde. Der Widerstandswert eines Fotowiderstands ändert sich in Abhängigkeit von der auf die Schicht fallenden Lichtintensität. Da der Fotowider¬ stand keine Sperrschicht aufweist, besteht keine Abhängigkeit von der Polarität der angelegten Spannung. Fotowiderstände lassen sich wegen ihrer verhältnismäßig großen Trägheit nur für langsame Vor¬ gänge einsetzen. Die Fotodiode ist ein in Sperrichtung betriebener pn-Übergang. Durch Einwirkung eines Fotons ausreichender Energie auf den Über¬ gang entsteht in der Raumladungszone ein Elektronen/Loch-Paar, das zu einem der Intensität des einfallenden Lichts proportionalen Strom beiträgt. Fotodioden weisen kurze Ansprech- und Abkling¬ zeiten auf, so daß sie mit höherer Modulationsfrequenz als Fotowider¬ stände zu betreiben sind. Unter einem Fotoelement versteht man eine Fotodiode, die ohne Sperrspannung (Hilfsspannung) betrieben wird. Das Fotoelement liefert eine vom Material abhängige Elementspan¬ nung. Beim Fototransistor nutzt man die Erscheinung aus, daß der Kol- elktorstrom durch einen Lichteinfall auf den Basis-Kollektor-Über- 45 gang beeinflußt wird. Auf diese Weise wird der vom Fotoeffekt ab¬ hängige Basisstrom im Transistor verstärkt. Neben der Steuerung durch Licht kann man einen Fototransistor auch über eine vorge¬ schaltete Transistorstufe ansteuern. Beim Foto-Darlington-Verst&r- ker befindet sich im gleichen Gehäuse hinter dem Fototransistor ein weiterer Transistor. Der Fotothyristor ist ein vierschichtiges Bauelement und weist 2 vom Licht abhängige Schaltzustände auf. Mit bestimmten Fotodioden-Anordnungen lassen sich Positions¬ sensoren auf bauen. Selbstabtastende Fotodiodensysteme in Matrix¬ form, die aus einer großen Anzahl von Fotodioden bestehen, werden für Zeichenleser, zur Faksimileübertragung und zur Bildaufnahme (Fernsehkameras) eingesetzt. Optoelektronische Koppler Der optoelektronische Koppler (Optokoppler) besteht aus einem Lichtsender und einem Lichtempfänger, die sich beide in einem ge¬ ringen Abstand voneinander befinden. Der optoelektronische Koppler enthält sozusagen eine vollständige optoelektronische Übertragungs¬ kette in Kleinstausführung. Man unterscheidet geschlossene Koppler, wobei sich Lichtsender, Übertragungsweg und Lichtempfänger in einem Gehäuse befinden, und offene Koppler, bei denen der Über¬ tragungsweg von außen unterbrochen werden kann. Es handelt sich dabei um Kleinstlichtschranken. Als Lichtsender benutzt man im all¬ gemeinen eine GaAs-Diode, während als Lichtempfänger Fotowider¬ stände, Fotodioden, Fototransistoren oder Fotothyristoren verwendet werden können. Durch die optische Kopplung zwischen Lichtsender und Lichtemp¬ fänger wird eine vollständige galvanische Trennung zwischen Eingang (Lichtsender) und Ausgang (Lichtempfänger) des Kopplers (Bild 6) erzielt. Am häufigsten werden zur Zeit Optokoppler mit einem Foto¬ transistor als Lichtempfänger verwendet. Tabelle 3 gibt eine Über¬ sicht ’ über die möglichen Lichtempfänger in optoelektronischen Kopplern und über einige technische Daten. Die Vorteile opto'elek- Ausgang Licht¬ empfänger Bild 6 Optoelektronischer Koppler 46 Tabelle 3 Optoelektronische Koppler Licht¬ sender Licht¬ empfänger Band¬ breite (MHz) Isolations¬ widerstand (Ohm) Isolations¬ spannung (kV) Licht¬ emittierende Diode Fotodiode 8,5 10« 1,5 Pin-Fotodiode 3,5 IO»» 0,5 Fototransistor 0,3 10»i 1-5 i Foto-Darlington¬ transistor 0,01 IO»» 1,5-2,5 Fotothyristor 10»i 2,5 tronischer Koppler lassen sich wie folgt zusammenfassen: hohe Rück¬ wirkungsfreiheit durch Signalübertragung mit Fotonen, hoher Isola¬ tionswiderstand, große Isolationsspannung, große Modulationsband¬ breite durch hohe Arbeitsfrequenz, große Zuverlässigkeit und Le¬ bensdauer sowie integrierbar mit anderen Bauelementen. Übertragungsweg Die Kopplung zwischen Lichtsender und Lichtempfänger auf dem Übertragungsweg kann durch eine Direktkopplung ohne jegliche Einrichtungen (Übertragung über die Atmosphäre), durch eine Ver¬ kopplung mit optischen Systemen (Spiegel und Linsen) oder über die Verkopplung mit-lichtleitenden Einrichtungen (Lichtleitfasern) vor¬ genommen werden. Das Prinzip der Lichtleitung in Lichtleitfasern beruht auf der Totalreflexion des Lichtstrahls an der Grenzfläche zweier Medienj Eine derartige Faser besteht deshalb aus 2 konzen¬ trischen Schichten. Die innere Schicht wird mit Kernschicht und die äußere mit Mantelschicht bezeichnet. Das von der Faser transpor¬ tierte Licht tritt vorn an der Faser eiiK.(Bild 7) und wird an der Grenzschicht zwischen Kern und Mantel totalreflektierend weiter¬ geleitet. Voraussetzung dafür ist, daß der Brechungsindex der Man¬ telschicht kleiner als der der Kernschicht ist. Einige Materialkombinationen für Lichtleitfasern sind mit in Ta¬ belle 1 enthalten. Mehrere Lichtleitfasern kann man zu Bündeln zu¬ sammenfassen und erhält dadurch ein Lichtleitkabel. Ein derartiges Lichtleitkabel kann an seinem Ende in verschiedene Formen auf- gefächert werden und als Bildformwandler dienen. Auf diese Weise ist die Umwandlung einer flächenförmigen Abbildung in eine linien¬ förmige möglich. Die Auffächerung von Lichtleitfasern kann auch zur Zifferndarstellung benutzt werden. Dabei wird das Faserbündel 47 n J >n 2 \ 2 Bild 7 Schematischer Aufbau einer Glasfaser an der einen Seite von einer Lichtquelle beleuchtet und auf der ande¬ ren Seite entsprechend dem gewünschten Zeichen auf gefächert. Faserplatten bestehen aus einer großen Anzahl kurzer Lichtleit¬ fasern. Sie übertragen ein Bild von einer Seite auf die andere. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fläche plan oder gewölbt ist. Man kann sie vorteilhaft als Frontfenster in Bildwandlern einsetzen. Eine neuere Entwicklung bei den Lichtleitfasern stellt die soge¬ nannte Gradientenfaser dar, die keinen Schichtaufbau aufweist. Die notwendige Abstufung des Brechungsindex innerhalb der Faser er¬ folgt stetig. Der Brechungsindex ändert sich dabei kontinuierlich von einem Maximalwert an der Lichtleitfaserachse auf geringere Werte am Umfang. Die Lichtleitung in einer derartigen Gradientenfaser verläuft nicht mehr im Zickzack, sondern entsprechend einer Wellen¬ linie. Die Optoelektronik und ihre Anwendungsgebiete Die Anwendungsmöglichkeiten der Optoelektronik erweitern sich ständig. Zu den Anwendungsmöglichkeiten gehören: - Messung, Überwachung und Auswertung von Lichtquellen, wie z. B. Lichtmessung, Fotobelichtungsmesser, Dämmerungsschalter, automatische Helligkeitsregelung, Feuermelder, Energieumwand- lvmg. - Messung, Überwachung und Auswertung des im Übertragungsweg zwischen Lichtsender und Lichtempfänger befindlichen Mediums, wie z. B. Lichtschranke, Zählen, Sortieren und Überwachung von Produktionsabläufen, Lochkartenleser, Dichtemesser für Rauch, Nebel und Flüssigkeiten, Farbmarkensteuerungen, Längenmes¬ sung. - Nachrichtentechnik, wie z.B. Lichtsprechgeräte, Laser-Nach¬ richtenübertragung, Übertragung durch die Atmosphäre, den interplanetaren Raum und über Lichtleiteinrichtungen. - Bildwiedergabetechnik, wie z. B. Darstellung von Zeichen und Bil¬ dern, Laserbildwiedergabe. - Bildaufnahmetechnik, wie z.B. Festkörper-Bildaufnahmeeinrich- Uingen. 48 — Datenverarbeitung und Speichertechnik, wie z. B. Lichttonauf¬ zeichnung, Abtastung von Datenträgern, optische Datenspeiche¬ rung, Holografie. — Medizin, wie z.B. Endoskopie, Gewebetrennung durch Laser¬ strahlen. — Materialbearbeitung, wie z. B. Bohren, Fräsen und Schweißen mit Laserstrahlen. Stellvertretend für die Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten der modernen Optoelektronik sollen im folgenden einige Beispiele heraus¬ gegriffen werden, die besonders gut die potentiellen Möglichkeiten der Optoelektronik demonstrieren. Die Optoelektronik in der Nachrichtentechnik Zur Übertragung von Informationen in der Nachrichtentechnik kann einmal das nichtkohärente Licht einiger Lichtquellen oder das ko¬ härente Licht von Lasern verwendet werden, wobei besonders die mit Lasern erreichbare große Bandbreite hervorzuheben ist, über die sich eine Vielzahl von Nachrichtenkanälen übertragen läßt. Bei der Modu¬ lation eines Halbleiterlasers zur Übertragung breitbandiger Signale verwendet man eine direkte Modulation des Diodenstroms. Eine indi¬ rekte Modulation eines kontinuierlichen Laserstrahls bis in den GHz- Bereich ist mit dem elektrooptischen Effekt möglich. In Bild 8 ist das dazugehörige Prinzip gezeigt. Das aus dem Laser austretende linear polarisierte Licht durchläuft einen elektrooptischen Kristall, an dem eine Modulationsspannung anliegt. Im Modulator wird eine Phasenverschiebung proportional zur Modulationsspannung zwischen den Komponenten in X- und Y-Richtung erzeugt. Am Ausgang des Modulators erscheint der Strahl mit elliptischer Polarisation. Ein sich anschließender Analysator bewirkt, daß nur die in Richtung A fal- Jinear polarisiert eines Laserstrahls 4 Schubert, Eljabu 77 49 lende Lichtkomponente durchgelassen wird. Hinter dem Analysator erhält man eine Intensitätsmodulation des Lichtstrahls. Optische Nachrichtenübertragungssysteme befinden sich zum gro¬ ßen Teil noch im Versuchsstadium. Einige Beispiele für optische Nachrichtenübertragungssysteme sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Auch für den Einsatz in Geräten der Konsumgüterelektronik ist die Optoelektronik von Bedeutung. So kann man eine optoelektronische Fernsteuerung für Farbfernsehempfänger auf bauen, die sich auf die Grundelemente einer optoelektronischen Übertragungskette (Licht¬ sender, Übertragungsweg und Lichtempfänger) zurückführen läßt. Die Fernsteuerung arbeitet mit einem Infrarotstrahl als Übertra¬ gungsmedium z.B. für die Funktionen Ein/Aus, Kanalwahl und Lautstärkeeinstellung. Tabelle 4 Optische Nachriehtenübertragungssysteme (Beispiele) Uchtsender Obertragungsweg Lichtempfänger Armendung/Kapazität C0 Z -Laser, 5VJ Atmosphäre bis Ge - Fotohalbleiter mit Stickstoffkühlung Versuchsanlage 6aAs-Diode 0,92ym Atmoshäre bis hkm Fotodiode Lichtsprechgerät 6aAl As-Diode Qß...0P)jm Mehrmodenfaser 15dB/km pin - Diode Ton-, Video-und Datenübertragung 6aAs-Diode Oßpm Lichtleitfaser 740m pin- Diode Ton-und Videoüber¬ tragung, Versuchsan¬ lage (Kabelfernsehen) 6a As-Diode Mehrmodenfaser Fototransistor 100 k bit/s 6a AI As-Diode r^n Selfoc C® J _ \30um pin- Diode ■ 70M bit/s (in Entwicklung) \Zs 4 Sa AI As-Laser Einmodenfaser Fotolawinendiode 16 bit/s (in Entwicklung) 50 Ein neueres Beispiel für den Einsatz der Optoelektronik in Kon¬ sumgütern stellt die Tonübertragung des Fernsehtons vom Fernseh¬ empfänger über einen Infrarotstrahl zu einem Kopfhöhrer dar. Ein optoelektronischer Koppler gestattet es, in relativ einfacher Weise an einem Fernsehempfänger ein Signal zur Magnettonaufnahme abzu¬ nehmen. Ein direkter Anschluß von Magnettongeräten ist wegen der galvanischen Netz Verbindung nicht ohne weiteres möglich. Mit einem optoelektronischen Koppler läßt sich der sonst notwendige und um¬ ständliche Trennübertrager vermeiden. Der optoelektronische Kopp¬ ler gewährleistet eine galvanische Trennung zwischen Fernsehemp¬ fänger und Magnettongerät. Tabelle 5 gibt einige Beispiele für den Einsatz der Optoelektronik in Geräten der Konsumgüterelektronik. Tabelle 5 Optoelektronik ln Konsumgeräten System/Funktion Sender Empfänger Fernsteuerung Fernsteuerbedienteil —> Rundfunkempfänger Fernsehempfänger Magnetbandgerät u. a. Fernsteuerbedienteil —>• Kleinbildkamera Tonübertragung Rundfunkempfänger —>■ Fernsehempfänger Kopfhörer Lautsprecherboxen mit Verstärkerteil Fernsehempfänger —>■ Ton-Demodulator NF-Stufe zur Ankopp¬ lung eines Magnet¬ bandgeräts Optoelektronik und Bildwiedergabe Die Optoelektronik wird in der Bildwiedergabetechnik zur Darstel¬ lung von Zeichen oder Bildern verwendet. Einsatzgebiete sind die Meßtechnik (Darstellung von Zeichen), die Rechentechnik (Darstel¬ lung von Daten bei Ein- und Ausgabe), die Fernsehtechnik (Darstel¬ lung von Bildern) und Bedienungsanzeigen an unterschiedlichen Ge¬ räten. Eine attraktive Möglichkeit zur Bildwiedergabe auf großen Bild¬ schirmen bietet der Laser, der eine Lichtmodulation und eine Ablen¬ kung gestattet, wie sie sich mit herkömmlichen Lichtquellen nicht erzielen lassen. Ein weiterer Vorteil ist die mit ihm erreichbare große Helligkeit auf dem Bildschirm. Da das Laserlicht in verschiedenen Wellenlängen zur Verfügung steht, läßt sich eine Farbbild Wiedergabe ermöglichen. In Bild 9 ist das Prinzip einer Laserbildwiedergabe dar¬ gestellt, die im Prinzip der einer Katodenstrahlröhre ähnelt. Der auf- 4.* öl Bild 9 Prinzip der Laserbild- Wiedergabe, a - Schwarz / Weiß-Bildwiedergabe, b - Farbbildwiedergabe fälligste Unterschied besteht darin, daß ein zur Wiedergabe notwen¬ diges Vakuum und ein spezieller Schirm zur Umwandlung des Elek- tronenstrahls in sichtbares Licht fehlen. Ein kontinuierlich arbeitender Laser wird durch ein Videosignal intensitätsmoduliert und anschließend in einem zweidimensionalen Raster abgelenkt, wobei auf dem Bildschirm ein Bild entsteht. Die Modulation kann wieder mit dem elektrooptischen Effekt durch¬ geführt werden. Zur Ablenkung verwendet man zur Zeit vorwiegend Spiegel (elektromechanisch-optisches System), eine Ablenktechnik unter Ausnutzung der Ultragchallichtbrechung, elektrooptische Pris¬ menanordnungen oder digitale Ablenkeinrichtungen mit elektro¬ optischen Kristallen. Zur Farbbild Wiedergabe sind die 3 Grundfarben Rot, Grün und Blau notwendig, die mit 3 Lasern oder mit einem Mehrfarbenlaser erzeugt werden können. 52 Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Entwicklungstendenzen bei elektronischen Taschenrechnern Die ständigen Fortschritte bei der Herstellungstechnologie integrier¬ ter Schaltkreise ermöglichen die Produktion immer höherintegrierter Schaltkreise. Standen am Anfang einfache, integrierte NF-Ver¬ stärkerschaltungen mit 3 Transistoren und mehreren Widerständen zur Verfügung, so ist es heute üblich, auf einem Chip 10000 und mehr Transistoren zu integrieren. Damit stehen komplexe Bausteine zur Verfügung, die es gestatten, komplizierte Geräte wie Taschenrechner, elektronische Musikinstrumente (Orgeln), Mikroprozessoren oder elektronische Armbanduhren (siehe Elektronisches Jahrbuch 1976) verhältnismäßig einfach zu realisieren. 1969 erschienen die ersten japanischen Taschenrechner auf dem Markt, bestückt waren sie mit einer Handvoll integrierter Schalt¬ kreise, der Preis betrug etwa 400 Dollar. 1971 folgte dann der erste One-Chip-Calculator Taschenrechner in Zigarettenpackungsgröße zu einem Preis von 240 Dollar. Auf dem westdeutschen Markt brachte 1971 Hewlett-Packard den wissenschaftlich-technischen Taschen¬ rechner HP-35 heraus, der Preis betrug 1790 DM. Er enthielt MOS- LSI-Chips in Ionen-Implantationstechnik, je Chip waren etwa 6000 Transistoren integriert. In den vergangenen 5 Jahren gab es bei den Taschenrechnern eine stürmische Entwicklung. Einige wenige Halbleiterfirmen der kapi¬ talistischen Welt produzierten die dafür erforderlichen integrierten Schaltkreise und in besonderen Fertigungsabteilungen meist auch Taschenrechner vom einfachen bis zum komplizierten Typ. Wie Pilze aus dem Boden schossen aber auch Firmen auf, die die Bauteile für Taschenrechner bezogen und sie lediglich zusammenmontierten. So findet man heute auf dem kapitalistischen Markt für Taschenrechner eine Vielzahl Firmen, die sich im Kampf um Marktanteile gegenseitig hart bedrängen. Dem starken Preisdruck nach unten sind viele Fir¬ men nicht gewachsen, die Konkurse häufen sich, und selbst renom¬ mierte Firmen steigen aus dem Taschenrechner-Geschäft aus, da die Verluste zu stark ansteigen. Die Folge ist ein Typen Wirrwarr an 53 gleichartigen und unterschiedlichen Taschenrechnern, der vom aus¬ gesprochenen Ramsch bis zum programmierbaren Taschenrechner reicht. In den sozialistischen Ländern wild in Zusammenarbeit im Rah¬ men des RGW die Entwicklung eines abgestimmten Sortiments an Taschenrechnern vorangetrieben. Zur Zeit werden Rechnerschalt¬ kreise von der Halbleiterindustrie der UdSSR und der DDR gefertigt. Die Taschenrechner aus der Produktion der Elektronikindustrie der Ungarischen Volksrepublik und der Volksrepublik Bulgarien werden Bild 1 Stromlauf-plan für einen 4-Spezies-Taschenrechner 54 Bild 2 Stromlauf plan für die Strom¬ versorgung und den Takt¬ generator im Rahmen von Lizenzen produziert, wobei die Schaltkreise und andere Bauelemente vom Lizenzpartner bezogen werden. Aufbau eines Taschenrechners Ein einfacher elektronischer Taschenrechner besteht eigentlich nur aus wenigen Bauteilen. Neben dem eigentlichen Rechnerschaltkreis (One-Chip-Calculator) enthält er noch Schaltkreise für die Stellen¬ treiber, die Segmenttreibertransistoren, den Taktgenerator, die Leuchtanzeige, die Drucktasten, die Stromversorgung und das Ge¬ häuse. Bild 1 zeigt den Übersichtsschaltplan für einen 4-Spezies- Taschenrechner mit 8-Ziffer-Anzeige. Die Stromversorgung, kombi¬ niert mit dem Taktgenerator, zeigt Bild 2. Arbeitsweise des Taschenrechners Selbst der einfache Taschenrechner hat mindestens zwei Rechen¬ register, das X-Register und das Y-Register. Der Inhalt des X-Re- gisters erscheint immer in der Leuchtanzeige. Mit den Zifferntasten werden die beiden zu verarbeitenden Ziffernfolgen in die Register eingegeben, die Verarbeitung erfolgt durch Drücken einer Operations¬ taste. Es werden drei unterschiedliche Verarbeitungsverfahren be¬ nutzt, die arithmetische Rechenmethode, die algebraische Rechen¬ methode und die umgekehrt polnische Notation. Arithmetische Rechenmethode Sie wird nur vereinzelt bei einfachen Taschenrechnern für die 4 Grund¬ rechenarten verwendet. Erkennbar sind diese Taschenrechner daran, daß die Operationstasten für Addition (+) und für Subtraktion (—) 55 gekoppelt sind mit der Ergebnistaste (=). Für die Aufgabe (7 — 2) X 4 ergibt sich folgende Verarbeitung: Y-Register 0 7 7 0 5 5 0 X-Register 7 7 2 5 5 4 20 Eingabe 7 + = 2 — = x 4 + = Algebraische Rechenmethode Diese Rechenmethode ist die verbreitetste bei Taschenrechnern. Die Eingabe der Zahlenfolgen und der Rechenoperationen erfolgt so, wie der mathematische Ausdruck gelesen wird. Diese Taschenrechner haben eine besondere Ergebnistaste ( =). Für die Aufgabe (7 — 2) x 4 ergibt sich folgende Verarbeitung: Y-Register 0 7 7 0 5 0 X-Register 7 7 2 5 4 20 Eingabe 7—2x4= Umgekehrt polnische Notation Die von dem polnischen Mathematiker Lukasiewicz entwickelte Rechenmethode wird von der Firma Hewlett-Packard bei wissen¬ schaftlichen Taschenrechnern benutzt. Diese Rechenmethode ver¬ einfacht die Lösung komplizierter mathematischer Probleme. Von links beginnend, wird die erste Zahl eingegeben. Ist keine mathemati¬ sche Operation möglich, wird die Taste Enter gedrückt, die Zahl kommt in das Y-Register. Dann wird die nächste Zahl eingegeben. Danach kann meist die erforderliche Operationstaste gedrückt wer¬ den, die auch sofort das Ergebnis auf dem Leuchtschirm erscheinen läßt. In der gleichen Reihenfolge wird weitergearbeitet. Es wird also keine besondere Ergebnistaste ( = ) benötigt. Für die Aufgabe (7 — 2) X 4 ergibt sich folgende Verarbeitung: Y-Register 0 7 7 0 5 0 X-Register 7 7 2 5 4 20 Eingabe 7 Enter 2 — 4 x Bei Taschenrechnern, die mehr als die 4 Grundrechenarten aus¬ führen, muß eine innere Organisationsform vorhanden sein, damit die eingegebenen Operanden verarbeitet werden. Dazu ist mindestens ein weiteres Register (Z-Register) erforderlich, das Operanden oder Zwischenergebnisse aufnehmen kann. Bei den Operationsformen un¬ terscheidet man die Klammerform, die hierarchische Algebraik, die Stack- (Stapel-) Register und die Programmierung. 56 Klammerform Hierbei sind Tasten für Klammeranfang [(] und für Klammerende [)] bei der algebraischen Logik vorhanden. Die Eingabe erfolgt dann genau so, wie der mathematische Ausdruck geschrieben ist. Beispiel (7X2) + (4X5) = 34 Die Klammertasten haben die Aufgabe, die Operanden in die Re¬ gister hinein- oder herauszuschieben. Es gibt nur wenige Rechnertypen, die mit der Klammerform arbeiten. Hat man 2 Klammerpaare zur Verfügung, kann man ohne Hilfsmittel den Ausdruck a(b -f (c + d)) abarbeiten. Hierarchische Algebraik Diese Organisationsform wird ebenfalls bei der algebraischen Logik verwendet. Bei ihr werden Multiplikation und Division vor der Addition und der Subtraktion ausgeführt. Das ergibt bei manchen Rechnungen Vorteile, bei anderen muß man zusätzlich M-Speicher belegen, deren Inhalt man sich notieren muß. Diese Organisations¬ form ist auch nicht weit verbreitet, man findet sie z. B. bei den wis¬ senschaftlichen Taschenrechnern SR-50 und SR-51 von Texas-In¬ struments. Stack-Register Im Zusammenhang mit der umgekehrten polnischen Notation ver¬ wendet die Firma Hewlett-Packard das sogenannte Stack- bzw. Sta¬ pelregister. Dabei sind die 4 Register X-Y-Z-T übereinander an¬ geordnet, so daß kaum Zwischenergebnisse notiert werden müssen. Die Ordnung ist so, daß der zuletzt eingegebene Wert als erster wieder abgerufen wird. Bei dieser Organisationsform werden die wenigsten Falschbedienungen gemacht. Programmierung Die Spitzengeräte unter den Taschenrechnern erlauben eine Program¬ mierung durch den Benutzer. So kann man bei einigen Geräten den Formelzusammenhang einspeichern, es lassen sich dann unterschied¬ liche Variable ein tasten. Oder man verwendet Magnetkarten, die bereits gespeicherte Programme enthalten ( HP-65 ), bzw. es werden selbstent wickelte Programme auf einer Magnet karte zur Wieder¬ verwendung festgehalten. Diese Programmiermöglichkeiten machen 57 praktisch den wissenschaftlich-technischen Taschenrechner zum «Computer». Eine wesentliche Hilfe bieten die vom Benutzer adres¬ sierbaren Speicher, vor allem wenn sie mit dem X-Register Zusam¬ menarbeiten können. Einfachere Taschenrechner haben meist nur einen Konstantenspeicher, bei der der zweite eingegebene Operand für die nachfolgenden Operationen in einem Rechenregister als Kon¬ stante bleibt. Zur Anzeige werden fast ausschließlich Leuchtdioden-Tableaus in roter Farbe verwendet. Sie erfordern höhere Ströme, bei einfachen Taschenrechnern etwa 50 bis 70 mA bei 3 bis 6 V. Noch nicht durch¬ gesetzt haben sich Flüssigkristallanzeigen, die einen sehr niedrigen Leistungsbedarf haben. Ein weiterer Problemkreis sind die Tasten¬ felder, die betriebssicher arbeiten müssen, aber auch leicht bedienbar sein sollen, ohne daß man «Baby»-Finger benötigt. Über das Tasten¬ feld werden alle Operationen eingeleitet und die Variablen einge¬ geben. Die Darstellung der Zahlen kann in der üblichen Weise erfol¬ gen, wobei manche Rechner neben dem Fließkomma noch ein Fest¬ komma mit 2 bis 4 Stellen danach gestatten. Für wissenschaftlich- technische Berechnungen ist oft die Exponenten-Darstellung günsti¬ ger, die man bei Taschenrechnern dieser Art zusätzlich findet. Vor¬ programmiert sind viele Funktionen, Umrechnungen usw., so daß die Tasten mehrfach ausgenutzt werden müssen. Die einfache Stromversorgung besteht aus Stab-Batterien vom Typ R6. In den meisten Taschenrechnern sind diese Batterien aller¬ dings überlastet, da beim Aufleuchten aller Ziffern «8» fast 100 mA fließen. In vielen Geräten werden Akkumulatoren verwendet, wobei dann ein Ladegerät erforderlich ist. Die meisten Taschenrechner können auch mit einem Netzgerät betrieben werden. In der Zukunft sind stromarme CMOS-Rechnerschaltungen und die Flüssigkristall¬ anzeige zu erwarten, so daß der Leistungsverbrauch bei etwa 20 mW liegt. Taschenrechner der DDR-Produktion Im VEB Röhrenwerk Mühlhausen (Kombinat VEB Funkwerk Erfurt) wurden seit 1973 die Taschenrechner vom Typ minirex produziert. In der Ausführung minirex 75 besaß der 4-Spezies-Rechner mit arith¬ metischer Logik einen Konstantenspeicher und neben dem Flie߬ komma ein Festkomma für 2 bzw. 3 Stellen. In enger Zusammenarbeit mit der UdSSR wurde in kurzer Zeit die Geräteserie konkret entwickelt, die ab 1977 produziert wird. Die Rechnerschaltkreise werden für die einfachen Geräte in der DDR produziert, für den wissenschaftlich- technischen Rechner wird er in der UdSSR produziert. 58 Bild 3 4-Spezies-Taschen¬ rechner konkret 200 (DDR) - konkret 200 (Bild 3) 4-Spezies-Rechner mit Konstantenspeicher, Fließ- und Festkomma und 8stelliger LED-Anzeige. Die Stromversorgung besteht aus 4 NK- Zellen 1,2 V (für etwa 3 h Batteriebetrieb) und einem kombinierten Lade-Netz-Gerät. Verwendet wird die arithmetische Logik. — konkret 400 (Bild 4) Der 4-Spezies-Rechner mit Konstantenspeicher und Fließkomma hat zusätzlich die vorverdrahteten Funktionen Kehrwert und Qua¬ dratwurzel. Verwendet wird die algebraische Logik. Bild 4 • 4-Spezies- Taschen¬ rechner mit Zusatz¬ funktionen konkret 400 (DDR) 59 Bild 5 Elektronischer Taschen¬ rechner für wissen¬ schaftlich-technische Berechnungen konkret 600 (DDR) - konkret 600 (Bild 5) Dieser erste wissenschaftlich-technische Taschenrechner hat ein vernünftiges Angebot an vorverdrahteten Funktionen. Neben den 4 Grundrechenarten sind das die Kehrwertberechnung, die Berech¬ nung der Funktion x y , die Berechnung der e-Funktion, der dekadi¬ sche Logarithmus, der natürliche Logarithmus, das Ziehen der Quadratwurzel, die trigonometrischen Funktionen und die Umkehr¬ funktionen. Dazu die moderne Exponentialschreibweise im Zahlen- Bereich von ± 10“"-•• ±9,999999 X 10". Außerdem erfolgt eine Signalisierung unkorrekter Operationen. Von besonderem Vorteil sind der Speicher und die Möglichkeit des Registertausches. Durch die gute Zusammenarbeit mit Spezialisten aus der UdSSR war es möglich, dieses hochmoderne und dem technischen Höchst¬ stand entsprechende Gerät in kurzer Zeit zu entwickeln. Bild 6 4-Spezies-Taschen¬ rechner mit %-Taste und einfachem Speicher ELKA 101 ( Volks¬ republik Bulgarien) 60 li Bild 7 4-Spezies-Taschenrechner mit Zusatzfunktionen und Speicher ELKA 130 (Volksrepublik Bulgarien) Taschenrechner aus der Volksrepublik Bulgarien Diese aus der Volksrepublik Bulgarien zeitweise zur Ergänzung des Angebots importierten Taschenrechner werden von der Industrie¬ vereinigung ISOT in Lizenz produziert. Der Typ ELKA 101 ist ein 4-Spezies-Rechner mit der zusätzlichen Taste «%» (Bild 6). Außer¬ dem enthält er einen einschaltbaren Speicher zur automatischen Summenbildung. Zusätzliche Funktionen hat der Typ ELKA 130 (Bild 7), so Reziprokwert, Quadratwurzel, Quadrat einer Zahl und -Prozenttaste. Außerdem ist ein Speicher vorhanden, der vielseitig eingesetzt werden kann. Weiterhin gibt es eine Taste für den Vor¬ zeichenwechsel und die Möglichkeit, den Inhalt des Speichers M oder des Registers Y zur Anzeige zu bringen. Ein Festkomma für 2 Stellen ist vorhanden. Der wissenschaftlich-technische Taschenrechner ist der Typ ELKA 135, er entspricht etwa dem DDR-Typ konkret 600. Man kann ebenfalls Zahlenwerte in die Exponentialform überführen. Vorprogrammiert ist zusätzlich die Zahl iz sowie die Umrechnung Winkelgrad - Bogenmaß. Bild 8 Der wissenschaftlich-technische Taschenrechner SR-51 mit seinen mehrfach belegten 40 Tasten hat 3 Register, 3 Speicher und eine Vielzahl Funktionen, die bis zur Statistik reichen (Texas Instru¬ ments, USA) Bild 9 Der programmierbare wissenschaft¬ lich-technische Taschenrechner HP-55 hat 86 programmierte Funk¬ tionen und 20 adressierbare Speicher, 49 Programmschritte können intern gespeichert werden. Der Clou ist eine digitale Stoppuhr, Laufdauer 100 h, 10 Zwischenzeiten sind speicherbar ( Hewlett-Packard, USA) Entwicklungstendenzen In enger Zusammenarbeit werden im Bereich des RGW die Entwick¬ lungsarbeiten an wissenschaftlich-technischen Taschenrechnern fort¬ geführt, um zu noch leistungsfähigeren Rechnern zu kommen. Vom An¬ wender her gesehen, bieten sich zwei spezialisierte Programmausstat¬ tungen an — der Taschenrechner für die Richtung Naturwissenschaft— Technik-Mathematik und der für die Richtung Ökonomie-Finanz¬ wesen. Bei der Programmgestaltung selbst geht es um eine Erweite¬ rung der möglichen Operationen, wobei die Anzahl der frei verfüg¬ baren Speicher damit Schritt halten muß. Zunehmen wird auch die Anzahl der fest verdrahteten Funktionen eines Taschenrechners, die mittels geeigneter Codezahlen wirksam werden, da das Tastenpult nicht beliebig erweitert werden kann. 62 Um die Operationsschritte bei oft benötigten Programmfolgen nicht jedesmal neu eintasten zu müssen, wird die Möglichkeit der Programm¬ speicherung von den großen EDV-Anlagen auch in den kleinen Ta¬ schenrechner übernommen. Dabei ist allerdings die Speicherung der Programmschritte auf einer Magnetkarte der internen Speicherung in einem Taschenrechner vorzuziehen. Die Magnetkarte ist beliebig oft verwendbar, kann auch gelöscht und dann neu programmiert werden. Möglich sind durchaus auch kombinierte Geräte, wie z. B. Taschenrechner - Elektronische Uhr. Beide beruhen ja auf der glei¬ chen Technologie, haben viele Bauteile gemeinsam (siehe Elektroni¬ sches Jah/rbuch 1976). Mit dem Einsatz der Mikroprozessoren in Taschenrechnern ergeben sich viele neue Variationsmöglichkeiten, die bis zur Kommunikation mit der EDV-Anlage reichen können. Literatur Prospekte des VEB Röhren werke Mühlhausen (Kombinat VEB Funkwerk Erfurt) Prospekte und Bedienungsanleitungen der Firmen ISOT-Sofla, Hewlett Packard und Texas Instruments 63 Der Elektronikamateur und die Gunter Geiiing Funk-Gesetzgebung Die moderne Elektronik von heute bietet dem Elektronikamateur eine Vielzahl von Betätigungsmögliehkeiten. Der «Radiobastler» von einst ist zum Elektronikamateur geworden. Er ist heute wie auf dem Gebiet des Amateurfunks auch auf denen der Modellfernsteuerung, der Meß- und Fernwirkelektronik oder der Unterhaltungselektronik zu finden. Für den Elektronikamateur ist es wichtig, die gesetzlichen Bestim¬ mungen zu kennen und bei seiner Arbeit zü beachten. Das betrifft nicht nur die Betätigung auf dem Gebiet der Funksende- und emp- fangstechnik, sondern auch den Aufbau und die Verwendung von Hochfrequenzanlagen oder — im allgemeinsten Fall - von Erzeug¬ nissen, von denen Funkstörungen ausgehen können. Im folgenden soll auf einige für den Amateur wichtige Fragen des Inhalts und der Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen des Funkwesens eingegangen werden. Eine Zusammenstellung dieser Rechtsvorschriften findet der Leser am Schluß des Beitrags. 1. Gesetz vom 3. April 1959 über das Post- und Fernmelde¬ wesen - PFG - und dazu erlassene Anordnungen Hervorzuheben sind hier - die Definition der Fernmeldeanlage als technische Einrichtung zur Nachrichtenübermittlung; — die Unterscheidung zwischen Drahtfernmeldeanlagen, bei denen Nachrichten mittels elektrischer Energie längs Leitungen, und Funk¬ anlagen (Funksende- oder Funkempfangsanlagen), bei denen die Nachrichten mittels elektrischer Energie ohne Leitungen übertragen werden. Es sei besonders darauf verwiesen, daß der Begriff Funkanlage nicht an Frequenzgrenzen und nicht an überbrückte Entfernungen, aber ausdrücklich an die Übertragung mittels elektrischer Energie gebunden ist. Danach sind den Funkanlagen auch Anlagen zugeord- 64 net, bei denen die Nachrichtenübertragung nicht an Funkwellen ge¬ bunden ist, zum Beispiel solche zur niederfrequenten Übertragung mittels Induktionsschleifen. Anlagen mit Ultraschallübertragung sind keine Funkanlagen (die Erreger gehören jedoch zu den HF-An¬ lagen; siehe unter 3., Funk-Entstörordnung), während Anlagen zur Nachrichtenübertragung mittels Lichtenergie den Funkanlagen zu¬ zuordnen sind. - Die Genehmigungspflicht. Das Herstellen, der Besitz und der Ver¬ trieb von Sendern für Funkanlagen sowie das Errichten und Betreiben von Funkanlagen sind genehmigungspflichtig. Ausgenommen davon sind lediglich das Errichten und Betreiben sowie der Besitz von Funk¬ anlagen zur Fernsteuerung von Spielzeug, wenn man sie ausschließlich zur Übertragung von Steuersignalen verwendet und diese durch dazu zugelassene Betriebe hergestellt werden. - Der Begriff Vertrieb enthält die Veräußerung, die danach auch für Amateurfunksender genehmigungspflichtig ist. Die Genehmigung zum Vertrieb bedingt, daß die Weitergabe der Sender nur an solche Per¬ sonen erfolgen darf, die dafür im Besitz einer gültigen Genehmigung sind. Das ist auch bei Verkaufsanzeigen zu beachten. Eine Genehmi¬ gung zum Errichten und Betreiben berechtigt auch zum Besitz von Funksendern. Dabei wird vorausgesetzt, daß der betreffende Sender in der Genehmigungsurkunde (z. B. Amateurfunkgenehmigung) als zugelassen eingetragen ist. - Der Begriff Funkanlagen enthält auch die Funkempfänger, deren Errichten und Betreiben damit ebenfalls genehmigungspflichtig ist, sofern nicht das PFG und die betreffenden Anordnungen zum PFG lediglich eine Anmeldepflicht festlegen, z.B. für Rundfunkempfangs¬ anlagen und Amateurfunkstellen, die nur aus einer Empfangsanlage bestehen. - Rundfunkempfangsanlagen dürfen laut Rundfunkordnung nur zum Empfang des Hör- und Fernsehrundfunks einschließlich der Ver¬ suchssendungen benutzt werden, also nicht zur Aufnahme von Sen¬ dungen, die nicht für die Allgemeinheit bestimmt sind, wie z.B. die der festen und beweglichen Funkdienste. Das gilt analog für Amateur¬ funkempfänger, da die Amateurfunkstelle gemäß Amateurfunkord¬ nung nur für die Teilnahme am Amateurfunkdienst verwendet werden darf (§ 23 der Amateurfunkordnung). - Unabhängig davon sind die Festlegungen des PFG zu beachten, wonach das Fernmeldegeheimnis ebenfalls Personen wahren müssen, die von einer Funkanlage nicht für sie bestimmte Nachrichten emp¬ fangen, d. h., diese dürfen weder auf gezeichnet noch anderen mit¬ geteilt noch für irgendwelche Zwecke verwendet werden, es sei denn, daß durch gesetzliche Bestimmungen eine Anzeigepflicht vor geschrie¬ ben ist. 5 Schubert, Eljabu 77 65 2. Anordnung vom 12. Februar 1974 über die Landfunk¬ dienste — Landfunkordnung - Hier soll auf einige wichtige Fragen der Landfunkordnung eingegan¬ gen werden. Die Landfunkordnung von 1974 erfaßt nunmehr im Geltungs¬ bereich nicht mehr nur Sprechfunkanlagen des beweglichen Land¬ funkdienstes, sondern u.a. auch Funkanlagen für Fern wirkzwecke und - was für den Modellamateur wichtig ist - Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen und Spielzeug. Die bisherige Modell¬ funkordnung von 1959 ist in die neue Landfunkordnung einbezogen. Verbindlicher Bestandteil der Landfunkordnung sind die Vorschrif¬ ten für Landfunkdienste , mit denen spezifische Festlegungen über die unterschiedlichen Funkanlagen und -dienste getroffen werden. Für die Funkanlagen zur Modell- und Spielzeugfernsteuerung gilt z.B. die Vorschrift LF 03/74 Technische Zulassungsbedingungen für Funk¬ anlagen zur Fernsteuerung von Modellen und Spielzeug. Funkanlagen sind für den Amateur attraktiv, und bei vielen regt sich verständlicherweise der Wunsch, solche Anlagen selbst zu bauen. Während sich das bei Modellfunk- und Amateurfunkanlagen relativ einfach in die Wege leiten läßt, indem die Genehmigung zum Betrei¬ ben mit der Herstellungsgenehmigung verbunden ist und auch ver¬ einfachte Abnahmebedingungen gelten, sind bei anderen Funkanlagen umfangreichere Bedingungen zu erfüllen. Diese lassen es im allgemei¬ nen nicht zu, daß Amateure Handfunksprechgeräte (außer Amateur¬ funk), drahtlose' Mikrofone, Funkfernsteueranlagen für allgemeine Anwendungen usw. selbst fertigen. Der Grund dafür liegt darin, daß für diese Funkanlagen keine anderen als die (begrenzt verfügbaren) Frequenzen, wie man sie für industriell gefertigte Geräte einsetzt, zur Verfügung stehen und aus Gründen der gegenseitigen Verträglich¬ keit demzufolge auch die Einhaltung der gleichen, oft strengen Ge¬ räteparameter gefordert werden muß (Vorschriften siehe Anhang). Das bedeutet, daß für solche Anlagen der gleiche Prüfaufwand wie für Mustergeräte zur industriellen Serienfertigung getrieben werden muß, was für Einzelgeräte ökonomisch nicht tragbar ist. Ihr Selbst¬ bau bleibt also Sonderfällen wie etwa der Musterfertigung im Rahmen von Neuerervereinbarungen (oder als Belegstücke für Prüfungs-Ab¬ schlußarbeiten u.ä.) Vorbehalten. Grundsätzlich gilt: Funkanlagen dürfen erst aufgebaut und einge¬ setzt werden, wenn die Genehmigungen darüber vorliegen! Zu beachten ist auch, daß die Funkanlagen entsprechend ihrem genehmigten Verwendungszweck einzusetzen sind. Das schließt z.B. aus, Funkanlagen zur Modellfernsteuerung beliebig für andere Zwecke einzusetzen, wie für Garagentüröffner oder zum Zwecke der Tier- 66 dressur. In diesen Fällen handelt es sich nicht mehr um Modellfem¬ steuerung! Es sind dafür Genehmigungen wie für andere Landfunk¬ anlagen zu beantragen und - falls diese erteilt werden - monatliche Betriebsgebühren zu entrichten (für 'Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen werden keine Betriebsgebühren erhoben). 3. Anordnung vom 20. März 1967 zum Schutz des Funk¬ empfangs vor Beeinträchtigung durch funkstörende Erzeug¬ nisse - Funk-Entstörungsordnung - Neben den speziellen Bestimmungen, die das PFG und die Funk¬ ordnungen über die Verpflichtung zum Schutz anderer Fernmelde¬ anlagen und die Entstörungspflicht enthalten, sind die Bestimmungen über funkstörende Erzeugnisse, die nicht der Nachrichtenübertragung dienen, zu beachten. Die Funk-Eritstörungsordnung legt dazu die Entstörungspflicht des Besitzers funkstörender Erzeugnisse beim Verursachen von Funk¬ empfangsstörungen sowie die Rechte des Funk-Entstörungsdienstes der Deutschen Post fest. Es sollte das Anliegen jedes Amateurs sein, erforderliche Funk-Entstörungsmaßnahmen von vornherein in den Aufbau seiner Geräte einzubeziehen, z. B. bei Impulsschaltungen, Ansteuerschaltungen für Thyristoren sowie in allen anderen Fällen, in denen durch Schaltvorgänge bzw. Funkenbildung hochfrequente elektromagnetische Schwingungen als Störquelle auf treten können. Nach dem PFG und der Funk-Entstörungsordnung gehören zu den funkstörenden Erzeugnissen auch Hochfrequenzanlagen, d. h. Geräte, Anlagen und Einrichtungen oder Teile davon, die zur Erzeugung oder Verwendung hochfrequenter elektromagnetischer Schwingun¬ gen, jedoch nicht zur Nachrichtenübermittlung bestimmt sind. Das Herstellen von HF-Anlagen ist genehmigungspflichtig. Die Fertigung von Hochfrequenzanlagen erfordert wie bei Funkanlagen eine Ab¬ nahmebestätigung des der Fertigung zugrunde gelegten Musters durch das Ministerium für Post- ufid Fernmeldewesen. Das Betreiben von Hochfrequenzanlagen ist anmeldepflichtig. Für bestimmte HF- Anlagen wurde eine generelle Genehmigung des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen erteilt, u. a. für - HF-Lösch- und Vormagnetisierungsgeneratoren für Magnetbänder, - elektronische Zählgeräte, - Frequenzmeßgeräte, - Metallsuchgeräte, - elektronische Meßgeräte, deren Zweckbestimmung keine Fortlei¬ tung oder Aussendung elektromagnetischer Schwingungen vorsieht und deren erzeugte HF-Leistung nicht mehr als 1 W beträgt (z.B. Meß- und Prüfgeneratoren, Dip-Meter, Empfängerprüf stifte u.ä.). 5* 67 Für diese HF-Anlagen entfallen die Antragstellung, die Ausstel¬ lung von Genehmigungsurkunden, die Abnahmen bzw. technischen Überprüfungen und auch die Anmeldung. Selbstverständlich wird damit die Verantwortlichkeit des Betreibers für das Vermeiden von Funkstörungen und ihr Beseitigen im Fall des Verursachens nicht aufgehoben. Sind Zweifel an der Genehmigungspflicht oder den G6nehmigungs- bedingungen vorhanden, oder handelt es sich um hier nicht genannte Fälle, dann ist es besser, den Funk-Entstörungsdienst der Deutschen Post oder die zuständige Bezirksdirektion der Deutschen Post zu kon¬ sultieren. 4. Zusammenstellung von Rechtsvorschriften Gesetz vom 3. April 1959 über das Post- und Fernmeldewesen (GBl. I, Nr. 27, Seite 365) 1. Durchführungsbestimmung zum Gesetz über das Post- und Fern¬ meldewesen vom 1. November 1967 (GBl. II, Nr. 110, Seite 766) Anordnungen zum Gesetz über das Post- und Fernmelde wesen: Anordnung vom 3. 4. 1959 über das Errichten und Betreiben von Rundfunkempfangsanlagen - Rundfunkordnung - (GBl. I, Nr. 29, Seite 465) in der Fassung der Anordnung Nr. 3 vom 30. 10. 1969 (GBl. II, Nr. 91, Seite 565) und Anordnung Nr. 4 vom 1. 7. 1971 (GBl. II, Nr. 57, Seite 507) Anordnung vom 12. 2. 1974 über die Landfunkdienste - Landfunk¬ ordnung - (GBl. I, Nr. 12, Seite 107) Anordnung vom 15. 5. 1961 über den Flugfunkdienst — Flugfunk¬ ordnung - (GBl. II, Nr. 26, Seite 211) Anordnung vom 1. 6. 1970 über den Seefunkdienst - Seefunkord¬ nung - (GBl. II, Nr. 53, Seite 391) - (GBl. II, Nr. 53, Seite 397) Anordnung vom 22. 5. 1965 über d£n Amateurfunkdienst — Amateur¬ funkordnung - (GBl. II, Nr. 58, Seite 393) geändert durch: Anordnung vom 2. 12. 1974 (§ 15) (GBl. I, Nr. 64, Seite 613) Anordnung vom 1. 6. 1970 über Funkzeugnisse — Funkzeugnisord¬ nung - (GBl. II, Nr. 53, Seite 398) Anordnung vom 20. 3. 1967 zum Schutze des Funkempfangs vor Be¬ einträchtigung durch funkstörende Erzeugnisse — Funk-Entstörungs¬ ordnung - (GBl. II, Nr. 28, Seite 169) 68 Vorschriften für Landfunkdienste (Auszug): LF 01/74 LF 02/74 LF 03/74 LF 05/74 LF 06/74 LF &//74 Technische Zulassungsbedingungen für Sprechfunkanlagen des beweglichen Landfunkdienstes mit Phasen- oder Fre¬ quenzmodulation im Frequenzbereich 30 MHz bis 500 MHz mit 25 kHz Kanalabstand Technische Zulassungsbedingungen für AM-Handfunk- sprechgeräte im Frequenzbereich 26,96 MHz bis 27,28 MHz Technische Zulassungsbedingungen für Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen und Spielzeugen Technische Zulassungsbedingungen für Induktionsfunk¬ anlagen Technische Zulassungsbedingungen für Funkanlagen zur industriellen Fernsteuerung Technische Zulassungsbedingungen für drahtlose Mikro¬ fonanlagen zur hochwertigen Übertragung von Musik und Sprache Motordrehzahl der Geräte «KT 100/KT 300» Die obenstehende Stroboskopscheibe ist für die genaue Einstellung der Motor¬ drehzahl des Motors der Kassettenbandgeräte «KT 100/KT 300* gedacht. Hierzu ist es notwendig, daß die Figur mit der Riemenscheibe des Motors kraftschlüssig verbunden wird. Für eine eindeutige Anzeige ist es sinnvoll, die sich drehende Scheibe mit einer 100-Hz-Lichtquelle (Neonröhre) anzuleuchten. Bei optischem Stillstand der Scheibe liegt die genaue Drehzahl des Motors vor. Bei jeder Ab¬ weichung von der Drehzahl kommt es nicht zum optischen Stillstand d.er Strobo¬ skopscheibe. Man fertigt sich vom untenstehenden Bild eine Fotoreproduktion an. Reproduziert wird auf kartonstarkes Fotopapier in untenstehender Original¬ größe (40 mm 0). Schubert 69 combi-vision 310 - ein nicht alltäglicher Fernsehempfänger Klaus K. Streng Besucher der Leipziger Frühjahrsmesse 1975 lernten ihn kennen : Den combi-vision 310 , einen kombinierten Fernseh-Rundfunkempfanger in eigenwilligem Gehäuse. Er ist für die TV-Bereiche I, III und IV und für die Hörrundfunkbereiche UK, K und M bestimmt, volltran- sistorisiert (bis auf die Bildröhre), mit Netzspannung 110 bzw. 220 V oder aus der Kraftfahrzeugbatterie mit 12 V zu speisen. Das Gerät kann sowohl CCIR- als auch OIRT-Fernsehsender mit Begleitton empfangen. Der Empfänger stammt aus dem Konsumgüterprogramm des VEB ROBOTRON-Elektronik. Hier stutzt man zunächst - unsere Fern¬ sehgeräte kommen ja normalerweise aus dem VEB Fernsehgeräte¬ werke Staßfurt, der Name ROBOTRON dagegen läßt an Datenver¬ arbeitungsanlagen denken. Sollte etwa ein auf diesem Gebiet wenig erfahrener Betrieb sich hier versuchen. Weit gefehlt. Dieser Teil des ROBOTRON-Betriebes ist in Radeberg daheim und führt die Tradi¬ tionen des ehemaligen VEB RAFENA-Werke weiter. Unseren jün- Bild 1 Ansicht des combi- vision 310 70 Bild 3 ZF-Durchlaßkurve des TV-Teils im combi-vision 310 geren Lesern sei gesagt, daß dieser Betrieb - früher VEB Sachsenwerk Radeberg — das erste Werk unserer Republik war, das Fernsehemp¬ fänger produzierte. Zurück also zum combi-vision 310. VHF- und UHF-Tuner (6 Sender können durch Tasten eingestellt werden) entsprechen weitgehend den Tunern vom Luxomat oder anderen modernen Fernsehempfängern des VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt. Auch in diesem Fall ist die Abstimmspannung mit einer integrierten Schaltung stabilisiert. Nur einige kleine Abweichungen sind in der Dimensionierung zu finden. Wichtig ist dabei, daß die Dioden- und Transistorbestückung leicht verändert wurde: Abstimmdioden KB 105 anstelle der BB 105 , Schaltdiode 412 bzw. SA 301 A anstelle der KA 243> Si-Transistor SF 235 in der VHF-Mischstufe anstelle des OF 147. Ein wesentlicher Unterschied zum Luxomat ist zu nennen: Jede der 6 Tasten kann wahlweise für die Bänder I, III und IV program¬ miert werden. Diese Neuerung finden wir übrigens auch in allen modernen Fernsehempfängern des VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt. Der ZF-Verstärker enthält 3 mit SF 240 bzw. SF 245 bestückte Stufen (Bild 2) und gewährleistet eine maximale Spannungsverstär¬ kung von 10000 {Q. 80 dB). Die Regelung mit einer getasteten Regel¬ stufe beträgt 58 dB. Da der Empfänger sowohl CCIR- als auch OIRT-Fernsehsender empfangen soll, muß die Tontreppe die unterschiedlichen Differenz¬ frequenzabstände (5,5 und 6,5 MHz) berücksichtigen. Bild 3 zeigt die ZF-Durchlaßkurve des Geräts. 72 0 7 2 3 V c 5 6 Bild 5 Bild 6 Frequenz-Amplituden-Abhängig- Schalttransistor KU 607 als Boosterdiode keit des Videoverstärkers im combi-vision 310 Der Video-Demodulationsdiode GA 105 folgt ein 2stufiger Video¬ verstärker (Bild 4). Das ist eine Seltenheit in den bisherigen SW- Fernsehempfängern! Einer mit SF 215c bestückten Videovorstufe folgt die Videoendstufe, ein SF 250c. Die erste Stufe stellt einen Emitterfolger dar und bewirkt einen niedrigen Ausgangswiderstand. Dieser ist notwendig, um den Videofrequenzgang (Bild 5) zu erreichen. Die Videoendstufe enthält eine veränderliche Gegenkopplung im Emitterzweig und ist galvanisch mit der Video Vorstufe gekoppelt. Die veränderliche Gegenkopplung dient zur Regelung des Kon¬ trastes. Der Videoverstärker liefert ein Signal von maximal C7 SS '= 60 V bei einer Eingangsspannung von C7 SS = 1,5 V an die Katode der Bild¬ röhre B 30 G 1. Hier liegt übrigens eine der wenigen schwächeren Stellen des sonst bemerkenswerten Fernseh-Rundfunkempfängers: Die Bilddiagonale 31 cm erinnert an die «seligen» Zeiten des Fernseh¬ empfängers Rembrandt etwa aus dem Jahre 1954 und scheint uns für ein Fernsehgerät, das kein ausgesprochen leichter «Portable» des Jah¬ res 1975 ist, sehr klein. Doch dies mag Ansichtssache sein - besser ein gutes Bild mit 31-cm-Bilddiagonale als ein mäßiges mit größeren Dimensionen. Auf die übrigen Stufen des Fernsehempfangsteils kann nur kurz eingegangen werden. Zu erwähnen ist, daß eine Boosterdiode, wie im röhrenbestückten Fernsehempfänger üblich, fehlt. Die Rolle der Boo¬ sterdiode erfüllt ein Schalttransistor KU 607 (Bild 6). Er transfor- 73 6LU au 74 miert die Schienenspannung von 10,7 V auf 18 V, und mit dieser vergleichsweise bescheidenen Spannung wird auch die Horizontal- ablenkungs-Treiberstufe gespeist. Immerhin beträgt die aus dem Zeilentransformator und dem Hochspannungsgleichrichter TS 11—70 k stammende Spannung etwa 10 kV, also ein für die Bildröhre ausrei¬ chender Wert. Aus dem Zeilentransformator stammen ebenfalls — über getrennte Siliziumgleichrichter — die positiven Spannungen für G 2 und G 4 der Bildröhre, die Gleichspannung für die Videoendstufe (etwa 100 V) und die Gleichspannung für die Tuner, außerdem die negative Im¬ pulsspannung für die getastete Regelung, die übrigens für die Tuner verzögert wird. Es folgen der DF-Verstärker für zwei verschiedene Differenzfre¬ quenzen und der NF-Verstärker, die beide mit integrierten Schalt¬ kreisen (A 220 und A 210) ausgerüstet sind. Die Innenschaltung des A 220 (DF-Verstärker und FM-Demodulator) ist in Bild 7 z\i sehen, die Ansicht in Bild 8. Man brachte, welche aufwendige Schaltung sich in der kleinen integrierten Schaltung befindet! Bild 8 Ansicht der integrierten Schaltung A 220 Zum Rundfunkteil ist wenig zu bemerken. Der mit einem Zweigang- Drehkondensator abgestimmte UKW-Tuner entspricht der konven¬ tionellen Schaltungstechnik, wenn man von seiner Bestückung mit Siliziumtransistoren (2xSF 235) absieht. Der AM-Empfangsteil ent¬ hält eine Ferritantenne, die für KW und MW wirksam ist, eine selbst¬ schwingende Mischstufe (SF 225), einen 2stufigen (AM)- bzw. 3stufi- gen (FM)-ZF-Verstärker (SF 225). Anschließend folgt die getrennte Demodulation für die AM- und FM-Bereiche sowie die bereits ge¬ nannte integrierte Schaltung für den NF-Verstärker. Erwähnenswert ist auch die Basisspannungsstabilisierung mit einem Selenstabilisator 1,0 St 1. Bleibt der Netzteil, dessen Stromlaufplan Bild 9 zeigt. Ein Selen¬ gleichrichter B 20/15-3,2 bewirkt die Gleichrichtung der aus einem 76 Schnittbandkerntransformator stammenden Wechselspannung bei Netzbetrieb. Bei Batteriebetrieb wird die Spannung von 12 V direkt dem Regelnetzteil zugeführt. Dieses besteht hauptsächlich aus dem Transistor KT 802 A, der von einem GD 170c angesteuert wird. Dieser wiederum erhält seine Basisspannung von einem SF 126d, dessen Emitterspannung von einer Z-Diode SZ 600/6,8 konstant gehalten wird. Dieses Prinzip des 3stufigen Netzregelteils ist bekannt. Was gibt es an dem vielseitigen Gerät noch zu beachten? Es hat einen Anschluß für Magnetbandgerät (Aufnahme), für Ohrhörer, für 75- oder 240-Q-Dipol Anschlüsse ebenso wie für Teleskopantenne. Kurz und gut: ein modernes Fernseh-Rundfunkgerät für Heim und Auto. Technische Daten des combi-vision 310 Hersteller: VEB ROBOTRON-Elektronik Radeberg Betriebsspannung: Wahlweise 110 oder 220 V - 10%, 50 Hz 12 -17 V Gleichspannung Leistungsaufnahme: Netzbetrieb etwa 60 W Batteriebetrieb etwa 25 W Empfangsbereiche: Bestückung: Tonausgangsleistung: Empfindlichkeit: Abmessungen: Masse: UHF Kanal 21* "41 VHF Kanal 2-. -12 UKW 87,5 MHz -100 MHz KW 5,9 -6,2 MHz MW 520 -1600 kHz TV-Teil Bildröhre 31 cm 35 Transistoren 29 Dioden 5 Selengleichrichter 3 integrierte Schaltungen Rf-Teil 5 Transistoren 5 Dioden 1 Selenstabilisator 0,7 W bei k = 10% an 8 Q TV, verstärkungsbegrenzt = 30 (J.V VHF = 50 \lV UHF Rf, rauschbegrenzt —94 dB (mW) UKW -72 dB (mV/m) KW -60 dB (mV/m) MW 320 mm X 288 mm X 320 mm etwa 10 kg 77 Auf dem Wege zum volltransistorisierten Klaus k. streng Fernsehempfänger Der Einsatz von Transistoren ist heute - 1976 - gewiß nichts Neues mehr. Sieht man .jedoch von Ausnahmen ab, so findet man im moder¬ nen Fernsehempfänger noch sowohl Elektronenröhren als auch Tran¬ sistoren. Waren vor 10 bis 15 Jahren gewissermaßen auch Transisto¬ ren im Fernsehempfänger zu finden, so darf man heute sagen: auch Elektronenröhren. Die Bildröhre zur optischen Wiedergabe des Fern¬ sehsignals wird man sogar noch sehr lange als Endpunkt im TV-Gerät, beibehalten. Alle Presseankündigungen, die es von 1956 bis heute gab und die etwas anderes behaupteten, dienten entweder den Geschäfts¬ interessen einiger Elektronik-Konzerne oder waren das geistige Pro¬ dukt von Journalisten, die nitunter über etwas schrieben, was sie nicht verstanden hatten. Eingangs die Frage: Warum benutzt man überhaupt im Fernseh¬ empfänger Transistoren? Mit Elektronenröhren ging es ja auch recht gut, einige Standardschaltungen setzten sich international immer stärker durch. Man kannte gewisse Lieblingsfehler und die Bauele¬ mente, die sie meist verursachten. Also: Warum? Daß Transistoren «moderner» sind, das ist in der nüchternen Technik kein Grund. Dieser liegt in der Tat anderswo. Transistoren sind zuverlässiger als Elektronenröhren. Zwar er¬ gaben die Untersuchungen in der ganzen Welt abweichende Zahlen für die Ausfallraten elektronischer Bauelemente [1], [2],* [3], über eins herrscht Einigkeit: Transistoren fallen im Mittel 10- bis lOOmal seltener aus als Elektronenröhren! In diesem Zusammenhang ist andererseits die Frage des Temperatur¬ einflusses auf die Zuverlässigkeit der Transistoren interessant. Eine größere Umgebungstemperatur bedeutet auch eine Erhöhung der Ausfallrate des Transistors. Bild 1 zeigt den Zusammenhang. Hieraus ergibt sich: Wird in einem Gerät, in diesem Fall im Fernsehempfän¬ ger, viel elektrische Leistung in Wärme umgesetzt, so «sterben» Tran¬ sistoren früher. Da gegenwärtig in den meisten modernen Fernseh¬ empfängern noch Elektronenröhren (die bekanntlich Wärme erzeu- 78 Bild 1 Ausfallraten von Ge- und Si-Transistoren in Abhängigkeit von der Um¬ gebungstemperatur gen) und Transistoren nebeneinander zu finden sind, muß der Geräte¬ konstrukteur die Transistoren möglichst weit von den Röhren ent¬ fernt unter bringen. Noch ein Wort zum Begriff der Zuverlässigkeit. Man setzt einen statistischen Durchschnittswert dafür ein, daß ein Bauelement nach einer bestimmten Zeit ausfällt. Dem widerspricht nicht, daß ein Bau¬ element sofort bei der Inbetriebnahme den Dienst aufkündigt oder im Gegenteil eine außerordentlich lange Betriebsdauer aufweist. So kann der Betrieb von Transistoren bei hohen Spannungen, z.B. bei induktiver Last, und bei großen Strömen ihre Lebensdauer stark herabsetzen. Dies gilt auch dann, wenn bei Impulsbetrieb die mittlere Verlustleistung niedrig ist [4]. Wie wirkt sich nun die zunehmende Bestückung elektronischer Geräte mit Halbleiterbauelementen auf die Schaltungstechnik des Fernsehempfängers aus? Bereits im Netzteil (Bild 2) werden unter¬ schiedliche Gleichspannungen hergestellt. Einmal wird die Schienen¬ spannung (Größenordnung 200 V) wie bei allen röhrenbestückten 79 TS18 Bild 3 Hochspannungserzeugung mit Halbleiter¬ gleichrichter Fernsehempfängern erzeugt, zum anderen ist eine Gleichspannung von etwa 30 V bereitzustellen, um die transistorisierten Stufen zu versorgen. Hier fällt die nicht alltägliche Möglichkeit zur Gewinnung dieser Niedervoltspannung auf: Durch den Heizkreis fließt Gleichstrom, den ein in Einwegschaltung arbeitender Gleichrichter SY 208/228 liefert. Die Vorteile dieser Halbwellenheizung sind eine kleinere Leistungs¬ aufnahme der Heizfadenkette [5]. Zwar ist dieser Heizgleichrichter¬ strom mit einer großen Brummspannung überlagert, doch läßt sich dies durch eine entsprechende Bemessung der Siebkette ausgleichen. 80 BAS Am Ende der Heizfadenkette, zwischen dem Horizontalfrequenz¬ oszillator PCF 802 und Masse, befindet sich ein mit einem Elektrolyt¬ kondensator von 500 [iF überbrückter 820-Q-Widerstand. An diesem wird eine Gleichspannung von 34 V abgenommen und nach mehr¬ maliger Siebung (im Bild nicht eingezeichnet) als Betriebsspannung für Tuner-, ZF-, DF- und Videoverstärker (Vorstufe) verwendet. Einzig die Abstimmspannung für die Tuner ( + 33 V) gewinnt man aus der konventionell erzeugten Schienenspannung durch Spannungs¬ teilung. Die Schienenspannung wird, wie in röhrenbestückten Stufen üblich, den verschiedenen Röhren nach getrennter Siebung zugeführt. Zur Hochspannungsgleichrichtung findet ein Halbleitergleichrich¬ ter Verwendung (Bild 3) [6]. Denkt man an die Problematik der aus dem Zeilentransformator geheizten Hochspannungsgleichrichter¬ röhre, so bedeutet auch in diesem Fall der Einsatz eines Halbleiter¬ bauelementes entschieden eine Verbesserung. Zur Impulsabtrennung werden ebenfalls Transistoren verwendet, da sie hierfür aus verschie¬ denen Gründen beinahe ideale Bauelemente sind (Bild 4). Jetzt ergibt sich die Frage: Wo und warum werden im TV-Gerät noch Elektronenröhren verwendet? Antwort: Elektronenröhren be¬ finden sich noch in Stufen, in denen Transistoren großen elektrischen Belastungen ausgesetzt sind ofc^r wären. Es handelt sich dabei um die Endstufen für die Ablenkung und den Ton. Bei der Verwendung von Verbundröhren lassen die Vorverstärker- oder Generatorstufen sich gewissermaßen «nebenbei» bestücken. Das heißt aber nicht, daß es technisch unmöglich ist, die genannten Stufen zu transistorisieren! Das derzeitige Beibehalten von Elektronenröhren ist hier oft mehr eine ökonomische Frage als eine technische. Bild 5 zeigt den Strom- 6 Schubert, Eljabu 77 81 vomZeilentransformator Bild 5 Horizontalkippgenerator mit Transistoren laufplan einer mit einem Transistor arbeitenden Horizontal-Zeilen- frequenz-Oszillatorstufe mit Phasenvergleich [7]. Der Transistor SF 215 arbeitet als Reaktanztransistor, das Gegen¬ stück zur Reaktanzröhre: Er ist über den Kondensator 0,1 [iF rück¬ gekoppelt und wirkt wie eine kapazitive Reaktanz. Zur Wirkungs¬ weise der Phasen vergleichsbrücke gibt es nichts weiter zu bemerken, sie ist aus der Röhrentechnik hinlänglich bekannt. Ihre Ausgangsspan¬ nung führt an die Basis des erwähnten Reaktanztransistors. Sein Kollektor ist mit dem frequenzbestimmenden Schwingkreis des Zei¬ lenfrequenzoszillators (SF 127) verbunden. Weicht die Frequenz des Synchronimpulses geringfügig von der des Oszillators ab, so entsteht eine Gleichspannung, die über den Reaktanztransistor den Oszillator nachstimmt. Der Haltebereich der Schaltung beträgt bei korrekter Einstellung ± 800 Hz. Die Zeilen¬ frequenz kann außerdem «von Hand» bei Reparaturarbeiten usw. nachgeregelt werden. Mit einem 500-Q-Potentiometer wird der Basis des Reaktanztransistors eine einstellbare Gleichspannung zugeführt. Am Ausgang des Oszillators (hier sein Emitter) steht ein Rechteck¬ impuls mit der Zeilenfrequenz. Auch die Vertikalablenkung läßt sich mit Transistoren verwirk¬ lichen. Bild 6 gibt eine solche Schaltung wieder. In diesem Fall ver¬ merkt man, daß 4 Transistoren benötigt werden (2 für den Multi¬ vibrator — Erzeugung der Vertikalablenkfrequenz, einer für die Trei¬ berstufe und einer für die Vertikalendstufe). 82 Bei Bestückung mit Elektronenröhren hätte eine einzige Verbund¬ röhre (z.B. PCL 85) genügt. Man sieht an diesem Beispiel deutlich, daß wirtschaftliche Erwägungen oft eine Rolle spielen bei der Frage, ob Elektronenröhre oder Transistor. Die ZF- bzw. DF-Verstärkerstufe waren nach der Tunerstufe die ersten Einsatzpunkte der Transistoren. Das ist erklärlich: Die Strom¬ aufnahme von Elektronenröhre und Transistor liegt in den genannten Stufen in der gleichen Größenordnung. Der Ersatz der einen Bau¬ elementeart durch die andere ist also am wenigsten problematisch [8]. Bild 7 zeigt den Stromlauf plan einer DF-Verstärkerstufe aus dem Jahr 1968 mit dem Germaniumtransistor OF 139 [9] und Bild 8 den eines DF-Verstärkers aus dem Jahr 1975 mit Siliziumtransistoren vom Typ SF 225. Dieser Ersatz der Ge-Bauelemente durch Si-Bauelemente ist kein Zufall. Bereits vor etwa 10 Jahren begann man, auch in der Konsum¬ güterelektronik die Germaniumtransistoren durch Siliziumtypen ab¬ zulösen [10]. Dieser Prozeß ist heute noch nicht völlig beendet. Warum Silizium statt Germanium, das dürfte heute allgemein be¬ kannt sein: Silizium verträgt eine größere Umgebungstemperatur ohne Schaden als Germanium. Zudem zeigt es besonders bei den nach dem Planarverfahren hergestellten Bauelementen weniger Rekombina¬ tionserscheinungen als Germanium, bei dem inzwischen das Planar¬ verfahren gleichfalls möglich, aber nicht üblich ist. Siliziumtransi¬ storen haben einen geringeren Reststrom als Ge-Typen. 6 * 83 Bild 10 Tunerteil der modernen Fernsehempfänger mit wahlweiser Programmie¬ rung von 6 Tasten auf beliebige Frequenzen im VHF- oder UHF-Bereich Der Videoverstärker ist meist 2stufig ausgeführt. Im Qegensatz zu dem Videoverstärker im combi-vision 310 (s. hierzu den Beitrag auf Seite 70 dieses Jahrbuches) ist die Kontrastregelung beim Videover¬ stärker der neuen Geräte des VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt (Viso¬ mat, Luxotron und Debüt) ein regelbarer Spannungsteiler zwischen beiden Verstärkerstufen. Bild 9 zeigt die betreffende Schaltung. Man beachte, daß der Endstufentransistor SF 150 mit einer Gleichspan¬ nung von 260 V betrieben wird, um die Bildröhre durchzusteuern. Diese hohe Spannung liegt nicht unmittelbar zwischen Emitter und Kollektor des Transistors - diese Spannung würde er nicht ver¬ tragen. Es findet jedoch zwischen den Widerständen 10 kQ und 6,8 kD im Kollektorkreis eine Spannungsteilung statt, so daß die 85 Spannung zwischen Emitter und Kollektor mit etwa 75 V weit unter dem Höchstwert liegt, der für den Transistor SF 150 zugelassen ist (140 V). Unerwähnt blieb bisher der NF-Teil. Da transistorisierte Tonfre¬ quenzverstärker seit langem bekannt sind, liegt die Vermutung nahe, daß man ihn im modernen Fernsehempfänger mit Transistoren be¬ stückt. Das ist jedoch ein Irrtum. Wie bereits erwähnt, halten sich Elektronenröhren aus wirtschaftlichen Erwägungen am längsten. Ein transistorisierter NF-Teil würde außerdem eine niedrige Betriebs¬ spannung bei großem Strom erfordern oder aber Transistoren mit großer Durchbruchspannung zwischen Emitter und Kollektor. In diesem Fall, wie bei der Beschreibung des combi-vision 310 gezeigt wird [11], liegt die Verwendung einer geeigneten integrierten Schal¬ tung im NF-Teil nahe. Zu den VHF- und UHF-Tunern. Wie ein vollelektronisch abstimm¬ barer und umschaltbarer Programmwählteil funktioniert, wurde früher schon gezeigt [12] und darf beim interessierten Leser als be¬ kannt vorausgesetzt werden. Der Prototyp des elektronischen Pro¬ grammwahlteils enthielt allerdings noch Tasten für bestimmte Be¬ reiche (Bänder). Das ist bei den neuen Fernsehgeräten anders. Wie aus dem Stromlauf plan in Bild 10 hervorgeht, kann bei allen 6 vor¬ handenen Sendertasten wahlweise auf Band I, BandTII oder Band IV (erweitert) programmiert werden. Die einzelnen Tuner (UHF und VHF) entsprechen weitgehend denen des Luxomat , genauerer denen des Luxotron. Lediglich die Halbleiterbestückung wurde geringfügig geändert. (Siehe auch den Beitrag * combi-vision 310 — ein nicht alltäglicher Fernsehempfänger» in diesem Jahrbuch.) Es zeigt sich also, daß der volltransistorisierte Fernsehempfänger zwar heute technisch durchaus möglich ist, aber nicht unter allen Umständen die wirtschaftlichste Lösung darstellt. Die Tendenz geht dann auch dahin, anstelle von Transistoren vorzugsweise integrierte Schaltungen einzusetzen. Diese erlauben nicht nur günstigere tech¬ nische Lösungen, sondern bedeuten auch noch mehr Zuverlässigkeit. Literatur [1] Höft, H.: Ausfallraten elektronischer Bauelemente, radio - fernsehen - elektronik, 23, Heft 14 (1974), Seite 445-447 [2] Lewicki, A.: Einführung in die Mikroelektronik, R. Oldenbourg Verlag, München, Wien 1966 [3] Breitschuh, K.: Praktische Durchführung von Lebensdauerun.tersuchungen, radio - fernsehen - elektronik, 17, Heft 14 (1968), Seite 447, 448 und 3. Um¬ schlagseite / 86 [4] ...: Taschenbuch der Informatik, Band I, Springer-Verlag, Berlin, Heidel¬ berg, New York 1974 [5] Bottke, E.: Halbwellen-Höizstrom in Fernsehempfängern, radio und fern- sehen, 15, Heft 1 (1966), Seite 5 [6] Erler, H./Welzel, H.-J.: Neue Schwarzweiß-TV-Empfänger aus Staßfurt, radio - fernsehen - elektronik, 24, Heft 19 (1975), Seite 629-632 [7] Service-Anleitung «combi-vision 310*, VEB ROBOTRON-Elektronik Rade¬ berg, 1975 [8] Streng, K. K.: abc der Fernsehempfängertechnik, Deutscher Militärverlag, Berlin 1970 [9] Pratsch, D.: TV-Empfänger «Ines 5151», radio - fernsehen - elektronik, 17, Heft 20 (1968), Seite 617-619 [10] Streng, K. K.: Warum Siliziumtransistoren in der Konsumgüterelektronik?, radio und fernsehen,-15, Heft 11 (1966), Seite 323 und 324 [11] Streng, K. K.: «combi-vision 310* - ein nicht alltäglicher Fernsehempfänger, Elektronisches Jahrbuch 1977, Militärverlag der DDR, Berlin 1976 [12] Streng, K. K.: Fernsehtuner mit Programmtasten, Elektronisches Jahrbuch 1975, Militärverlag der DDR, Berlin 1974 L Schaltung zur Schwingkreisanregung Ein weiteres Anwendungsbeispiel der zweipoligen Oszillatorschaltung zeigt die untenstehende Schaltung. Da der Widerstand RI veränderlich ist, können be¬ quem die Schwingbedingungen für beliebige LC-Schwingkreise eingestellt werden. Der ansonsten passive Schwingkreis wird dadurch erregt, und die erzeugte Fre¬ quenz läßt sich mit einem Absorptionsfrequenzmesser oder einem digitalen Fre¬ quenzmesser bestimmen. Um die Schaltung leicht handhaben zu können, empfiehlt sich der Einbau der Schaltung in einem Tastkopf, in dem auch die Monozelle und das Potentiometer mit untergebracht werden. Für die Transistoren TI -T3 eignet sich der Typ SF 240. Mit der Schaltung lassen sich Schwingkreise bis etwa 100 MHz anregen. (nach Intermetall-Druckschrift 6200-84-1D) Schubert 87 Ing. Klaus K. Streng Integrierte NF-Verstärker in DDR-Geräten Dem, der sich für Elektronik interessiert, ist auch bekannt, daß es integrierte Schaltungen nicht nur für Schwerhörigengeräte, ZF-Ver¬ stärker, Spannungsregler und Operationsverstärker gibt. Man denkt bei dem Begriff integrierte Schaltung sofort an die zahlreichen Digi¬ talen IS, die zu sogenannten «Familien» zusammengefaßt sind: RTL, DTL, TTL usw. Das Wichtigste über diese «Familien», ihre Eigen¬ arten, Vorzüge und Anwendungen kann man u.a. auch, im Elektro¬ nischen Jahrbuch [1] nachlesen. Doch auch andere IS sind im internationalen Maßstab seit langem bekannt: kleine NF-Leistungsverstärker, die sowohl die Endstufe (1 bis 5 W) als auch die Vorstufen enthalten. Die Tabelle zeigt eine Zusammenstellung einiger dieser IS. In dieser Zusammenstellung sind auch Erzeugnisse aus der Produktion der DDR zu finden {A 211 D, A 205 ).-Mit ihren technischen Daten fügen sie sich völlig in den internationalen Rahmen ein. Tabelle NF-Leistungsverstärker-IS Typ A 211 A 205 MA 0403 MBA810 TBA 800 TAA 300 TCA160 Hersteller HWF HWF Tesla Tesla Inter¬ metall Valvo Valvo Ausgangs¬ leistung, W 1 5 3,5 5 5 1 2,2 bei Klirr¬ faktor in % 0,7 10 5 2* , 10 7 10 Anzahl der Verstärker¬ elemente** 10 14 11 15 16 11 11 Verstärkung bei 1000 Hz in dB, max 47 72 43 40 74 52 70 Wirkungsgrad - - 0,45 - 0,78 0,6 - * bei P 0 ut = 2,25 W ** ohne als Dioden geschaltete Transistoren 88 Allerdings sind Fertigung (und erst recht Propagierung) eines neuen Bauelements und sein Einsatz in Geräten der Industrie zwei unterschiedliche Dinge. Es ist erfreulich, wie rasch unsere Geräte¬ industrie auf das Erscheinen der neuen IS reagierte: Zwar liegen z. Z. (Ende 1975) noch keine Geräte mit dem 5-W-Verstärker A 20$ vor, doch wird die 1-W-Schaltung A 211 D bereits in mehreren Konsum¬ gütergeräten eingesetzt. In dem Spitzengerät Stern-Sensomat 3000 des VEB Kombinat Stern- Radio Berlin ist der IS A 211 D ebenso zu finden wie in dem Fernseh¬ empfänger combi-vision 310 (s. Beitrag auf Seite 70 dieses Jahrbuches). Schaltungstechnik In Bild 1 ist der Stromlaufplan des NF-Teils im genannten Fern¬ sehempfänger combi-vision 310 zu sehen. Es fällt die Einfachheit der Bild 2 NF-Endstufe im Stern-Trophy 89 o 2 07 Bild 3 Tnnenschaltung der integrierten Schaltung A 211 vom Kombinat VEB Halbleiterwerk Frankfurt {Oder) Schaltung auf. Sie unterscheidet sich erheblich von einem NF-Teil mit Transistorbestückung. Als Beweis mag der Vergleich mit der Schaltung in Bild 2 dienen. Sie stellt den Stromlauf plan des Stem- Trophy R 180 dar [2], Beide NF-Teile sind für eine Ausgangsleistung von 0,7 W bei k = 10% ausgelegt. Die Innenschaltung der IS A 211 zeigt Bild 3. Der IS A 211 stellt einen recht aufwendigen Tonfrequenzverstärker dar, bestehend aus 6 Transistoren (T1---T6) für den Eingangsteil, einer Treiberstufe (T9) und der quasikomplemei>tären Endstufe (T13, T14 — Darlington- npn und T15, T16 - Darlington -pnp-npn). Die'Mittenspannung des Aus¬ gangs (an Anschluß 6 zugänglich) wird durch R2, R3, T7, T8, R4, R5 und R9 auf U/2 stabilisiert, so daß innerhalb etwa 4,5 bis 15 V Be¬ triebsspannung gearbeitet werden kann. Wenn die maximale Ausgangsleistung dieser integrierten Schaltung mit 0,7 W angegeben wurde, so trifft dies nur für den combi-vision 310 zu. Der IS A 211 kann bei entsprechend größerer Betriebsspannung (12,5 V) eine Ausgangsleistung bis zu 1,8 W abgeben (Bild 4), wie der Spitzen-Rundfunkempfänger Stern-Sensomat 3000 beweist. Man 90 vergegenwärtige sich, daß der aufwendige NF-Verstärker in Bild 3 in einem einzigen Chip untergebracht ist. Die Abmessungen des IS A 211 D betragen 18 mm x 6,5 mm x 4,5 mm (ohne Anschlüsse), wozu allerdings noch etwa 8 cm 2 Kühlfläche kommen, um die Ver¬ lustleistung abzuführen. Um unerwünschte Koppelerscheinungen zu vermeiden, soll die Be¬ triebsspannungsquelle sehr niederohmig sein (<50 mQ). Zur Speisung kommt deshalb entweder eine Batterie oder ein Regelnetzteil in Frage. Dieser Forderung des Herstellers entspricht allerdings die Praxis hier nicht. In der Schaltung nach Bild 1 (combi-Vision 310) wird der Innen¬ widerstand der Speisespannungsquelle durch das RC-Glied 10/1000 fiF bestimmt - ist also schon bei 1000 Hz größer als 50 mQ, bei tiefen Frequenzen jedoch wesentlich größer! Im Stern-Sensomat 3000 wird 91 Bild 6 Innenschaltung der integrierten Schaltung A 205 vom Kombinat VEB Halbleiterwerk Frankfurt {Oder) er allenfalls bei Netzbetrieb eingehalten, bei Batteriebetrieb jedoch nicht, wenn die Batterien nicht mehr neu sind. Die Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs kann nur darin bestehen, daß eine Gegen¬ kopplung - in der Schaltung nach Bild 1 ist es das RC-Netzwerk zwischen den Anschlüssen 6 und 9 — die Stabilität der IS erhöht und größere Speisespannungs-Innen widerstände ohne Selbsterregung zu¬ läßt. Auch im NF-Teil des Stern-Sensomat 3000 (Bild 5) [4] wird eine Gegenkopplung bewirkt. In diesem Fall führt man jedoch keinen Teil der Ausgangsspannung auf den Anschluß 9 («Gegenkopplung») zurück. Es genügt ein RC-Glied (270 Q in Reihe mit 50 (xF). Den durch das Klangregelnetzwerk und die starke Gegenkopplung be¬ wirkten Verstärkungs verlust gleicht eine Vor Verstärker stufe — der Transistor SG 239 — aus. Gewissermaßen als größeren Bruder des IS A 211 stellt sich der 5-W-Verstärker A 205 vor, dessen Innenschaltung (Bild 6) große Ähnlichkeiten zum erstgenannten aufweist. In Bild 6 sind die Werte der Widerstände nicht angegeben. Zur Zeit der Abfassung dieses 92 Manuskriptes lagen nur die vorläufigen technischen Daten des IS A 205 vor. Bei der Innenschaltung des IS A 205 drängt sich ein Vergleich mit der des IS A 211 auf (Vergleich zwischen den Schaltungen Bild 3 und Bild 6). Bei beiden IS findet man den Kaskode-Eingang, der einen relativ großen Eingangswiderstand bewirkt. Auch die Ausgangs¬ stuf eil weisen Ähnlichkeiten auf. Zu den wichtigsten Unterschieden in den Stromlaufplänen gehört wohl das Fehlen des Differenzver- stärkers in der 1. Stufe beim A 205 oder das Vorhandensein von in Serie geschalteten Dioden (p-n-Übergänge) beim A 205 zur Span¬ nungsstabilisierung. Der IS A 205 D bzw. A 205 K (Unterschiede nur in der Gehäuse¬ ausführung) kann bei U b = 15 V eine maximale Ausgangsleistung von P 0 = 5 W bei k = 10% an R L = 4 Q erreichen. Unser IS A 205 ist nicht, identisch mit der integrierten Schaltung WBA 810 von Tesla [5], obwohl beide IS große Ähnlichkeiten auf¬ weisen und für die gleiche Ausgangsleistung ausgelegt sind. Bereits die Anschlußbelegung ist unterschiedlich, und auch die Innenschal¬ tung weist einige, wenn auch geringe Unterschiede auf. Auch zu bekannten IS aus den kapitalistischen Ländern ließen sich keine Ähnlichkeiten feststellen. Offensichtlich sind die IS A 205 und A 211 Eigenentwicklungen der Halbleiterindustrie der DDR, keine Lizenzfertigungen. Die technischen Daten (in diesem Fall die der NF-Verstärker) der von den Halbleiterwerken der DDR gefer¬ tigten IS zeigen ein dem internationalen Rahmen angemessenes Niveau. Wir stehen erst am Anfang des IS-Zeitalters. Die gezeigten Nieder¬ frequenz-Leistungsverstärker stellen nur einen Bruchteil der analogen IS und diese wiederum nur einen Bruchteil der zahlreichen integrier¬ ten Schaltungen dar. Aber der Anfang ist gemacht. Literatur [1] Schubert, K.-H.: Digitale Schaltkreisreihe aus dem Kombinat VEB Halbleiter¬ werk Frankfurt (Oder), Elektronisches Jahrbuch 1973, Militärverlag der DDR, Berlin 1972 Schubert, K. H.: Neue integrierte Schaltkreise aus der DDR-Produktion, Elek¬ tronisches Jahrbuch 1976, Militärverlag der DDR (VEB)-Berlin, 1975 [2] Madel, D.: Reise- und Autoempfänger R 180 Stern-Trophy 1800; radio - fernsehen - elektronik, 23, Heft 9 (1974), Seite 283-286 [3] Knopke, K.-E.: Neue analoge integrierte Schaltungen für die Konsumgüter¬ industrie; radio - fernsehen - elektronik, 24, Heft 18 (1975) 18, Seite 585-592 [4] Bernhard, E.: Stern-Sensomat 3000 - ein Reiseempfänger mit neuen Ge¬ brauchseigenschaften; radio - fernsehen - elektronik, 24, Heft 17 (1975), Seite 561-564 und 567, 568 93 Ing. Karl-Heinz Schubert , DM 2 AXE Integrierte Schaltkreise aus der DDR-Produktion Entsprechend den Erfordernissen der Volkswirtschaft der Deutschen Demokratischen Republik werden von unserer Elektronikindustrie weitere integrierte Schaltkreise entwickelt und in die Produktion übergeführt. So wurden 1975 vor allem analoge integrierte Schalt¬ kreise für die Bestückung von Rundfunk- und Fernsehempfängern vorgestellt. Im Elektronischen Jahrbuch 1976 wurden bereits vom 1-W-NF-Verstärker A 211D und vom AM-FM-ZF-Verstärker A281D die wichtigsten Daten und die Innenschaltungen angegeben [1]. Schaltungsbeispiele dafür folgen in diesem Beitrag, außerdem werden weitere integrierte Schaltungen vorgestellt. 1-W-NF-Verstärker A 211 D Für die Applikation dieses Schaltkreises werden vom Hersteller fol- gende Hinweise gegeben: - Die Leiterplatte ist so zu gestalten, daß die Leiterzüge von Be¬ triebsspannung, Masse und Lautsprecheranschluß kleinstmögliche Impedanzen aufweisen. - Die Betriebsspannung C7 S ist mit einem Elektrolytkondensator = 100 (J.F so direkt wie möglich am Schaltkreis abzublocken. - Die angegebene maximale Ausgangsleistung bei einem Klirrfaktor k = 10% wird nur dann erreicht, wenn der Innen widerstand der Versorgungsspannungsquelle R s =^= 50 mQ ist. - Die maximale Eingangsspannung sollte U 4 = 250 mV nicht über¬ schreiten. - Bei Ansteuerung des A 211 D aus einer hochohmigen Quelle sind gegebenenfalls die von der Röhrentechnik her bekannten Ma߬ nahmen gegen Brumm- und Störspannungseinstreuung anzuwenden (Abschirmung, günstige Leitungsführung zum Eingang, kurze Lei¬ tungslänge). 94 Als Koppelkondensator zum Eingang des A 211 D (Anschluß 8) sollte kein Elektrolytkondensator verwendet werden. Ein Kurzschluß des Ausgangs (Anschluß 6) gegen Masse oder gegen die Betriebsspannung führt zur Zerstörung des Schaltkreises und ist deshalb zu vermeiden. Die Standardbeschaltung der Frequenzkompensation ist 56 pF zwischen Anschluß 13 und 14, 150 pF zwischen Anschluß 13 und 6, 100 nF zwischen Anschluß 6 und Masse. Die untere Grenzfrequenz des RC- Gliedes am Anschluß 6 muß kleiner sein als diejenige des RC-G liedes von Anschluß 9 nach Masse. 13 ° 8 P F Bild 1 1-W-NF-Verstärker mit dem IS A 211 D, Höhenabsenkung durch eine Tonblende Wp 5pr 5pk ^ 100k Bild 2 1-W-NF- Verstärker mit dem IS A 211 D, das Potentiometer erlaubt eine Tiefen- und Höhenanhebung 95 Bild 4 Schaltung des IS A 211 D als Leistungstreiber Bild 1 zeigt ein Schaltungsbeispiel für Batteriegeräte, der Laut¬ sprecher liegt an der Betriebsspannung, die Brummspannungsunter¬ drückung ist dadurch gering. An Stelle der festen Frequenzkompen¬ sation sind ein Potentiometer (500 kQ) und ein Kondensator (2,2 nF) vorgesehen, die als Tonblende zur Absenkung der hohen Töne wirken. Bild 2 zeigt eine Schaltung mit Baß- und Höhenanhebung. Der Klang¬ regelumfang ist etwa 10 dB. Bei einer Betriebsspannung von 9 V und einem Last widerstand von 8 Q wurden folgende Werte erreicht: Ausgangsleistung 1 W bei k = 10% Eingangsspannung 14 mV für 1 W Verstärkung 48 dB Frequenzbereich 50 bis 15000 Hz Ohne Gegenkopplung beträgt der Eingangswiderstand des A 211 D etwa 750 kQ, er erhöht sich mit der Gegenkopplung auf etwa 5 MQ. Mit dem am Eingang liegenden Widerstand 220 kfi, der den Arbeits¬ punkt für den ersten Transistor einstellt, wird der Eingangswider¬ stand der Schaltung auf diesen niedrigen Wert festgelegt. Die in Bild 3 gezeigte Schaltung wurde so verändert, daß der Laut¬ sprecher einseitig am Massepotential liegt. Dadurch ist eine größere Brummspannungsunterdrückung möglich, so daß diese Schaltung z.B. für netzbetriebene Rundfunkempfänger benutzt werden kann. Es ist auch möglich, den IS A 211 D im zugelassenen Arbeitsbereich als Leistungstreiber zu schalten. Bild 4 zeigt dafür ein Beispiel. Der Schaltkreis arbeitet auf einen Lastwiderstand von etwa 33 Q. Die maximal erreichbare Ausgangsleistung wird durch die Kenndaten der verwendeten Endstufentransistoren bestimmt. AM-FM-ZF-Verstärker A 281 D Der integrierte Schaltkreis A 281 D wurde für einfache Empfänger¬ schaltungen entwickelt. Den eigentlichen ZF-Verstärker bilden die Transistoren TI ■ ■ T3, während die Transistoren T4- • T6 zur Regelung und zur Stabilisierung der Schaltung dienen. Ausführlich wird die Arbeitsweise des IS A 281 D in [2], [3] beschrieben. Bild 5 zeigt ein Anwendungsbeispiel für Koffer-Rundfunkempfän¬ ger. Der Transistor SF 225 ist die AM-Mischstufe bzw. die erste FM-ZF-Stufe. Um eine hohe Selektion zu erreichen, werden 4-Kreis- Bandfilter vor dejn IS angeordnet. Zur Demodulation werden die in Koffersupern üblichen Detektorfilter benutzt. Gegenüber bisher üb¬ lichen Schaltungen erreicht man eine bessere Qualität der Empfänger¬ eigenschaften, so vor allem einen wesentlich größeren Regelumfang bei AM (besser 60 dB) und eine hohe Empfindlichkeit bei FM (man erreicht mit dem Begrenzungseinsatz bei etwa 28 pV fast die rausch¬ begrenzte Empfindlichkeit der Tuner). Für den Funkamateur interessant ist die in Bild 6 gezeigte Schal¬ tung, die einen ZF-Verstärker mit aktivem Demodulator für AM-SSB- CW-Signale darstellt. Der IS A 281 D arbeitet als ZF-Verstärker, mit dem Filter AM6 und der Diode GA 100 erfolgt eine normale AM-Gleichrichtung zur Regelspannungsgewinnung, am Ausgang «NF1» steht außerdem die normale NF-Spannung zur Verfügung. Für AM, SSB und CW arbeitet der IS A 220 D als aktiver Demodu¬ lator, dem zusätzlich bei gesperrter Diode D ein Zusatzträger (BFO) eingespeist wird. Der Regeleinsatzpunkt liegt bei etwa 15 pV, mit kleinem Klirrfaktor können Pegel bis zu 25 mV verarbeitet werden. Bei AM-Empfang erfolgt eine Begrenzung des AM-Signals und eine 7 Schubert, Eljabu 77 97 lOOn Bild 5 Schaltung eines AM-FM-ZF-Verstärkers mit dem IS A 281 D ZF-Oszillafor (BFO) TlOOn IWT X Bild 6 Schaltung eines AM-ZF-Ver stärker s mit aktivem Demodulator für AM- SSB-CW Bild 7 Schaltung zur Trägerregenerierung in einem Kurzwellenempfänger aktive Demodulation im Multiplikatorteil des IS A 220 D. Am Aus¬ gang «NF2» steht für diese Signale die entsprechende NF-Spannung zur Verfügung. Ebenfalls für KW-Empfänger geeignet ist die in Bild 7 gezeigte Schaltung. Bei der Trägerrückgewinnung durch einen entsprechenden Begrenzerverstärker vermindert sich die Wirkung des Filters. Wird zwischen Filter und Begrenzerverstärker der IS A 281 D als ZF-Ver- stärker eingesetzt, so erhöht sich die Filterwirkung um den Faktor des Regelumfangs des IS A 281 D. Infolge der universellen Auslegung des IS A 281 D läßt sich dieser vielseitig einsetzen. Bild 8 zeigt die 7* 99 ZZn IQOß 50u ZZn l,Zk Anwendung als FM-Feldstärkeanzeiger (S-Meter). Die Ankopplung der Schaltung erfolgt nach der 1. FM-ZF-Verstärkerstufe. Mit dem IS A 281 D erfolgt eine normale ZF-Verstärkung. Die aus der Demodu¬ lation gewonnene Richtspannung dient einmal zur Anzeige der am Tuner vorhandenen Eingangsspannung, zum anderen können mit der Richtspannung weitere Funktionen feldstärkeabhängig gesteuert werden. Die Ausgangsgröße ist dabei eine dem Logarithmus des Ein¬ gangssignals proportionale Gleichspannung, der Anzeigeumfang be¬ trägt mehr als 60 dB. 100 Weitere Anwendungsmöglichkeiten des IS A 281 D sind Selektiv¬ empfänger für Meßzwecke, Empfänger für moduliertes Licht, Breit¬ bandverstärker für PCM-Systeme niedriger Kanalzahl, Regelver¬ stärker in Meßsendern, Geradeausselektivempfänger für Normalfre¬ quenzsender usw. Bild 9 zeigt ein Anwendungsbeispiel in der NF- Technik. Dabei handelt es sich um einen NF-Pegelmesser mit log- arithmischer Anzeige. Da der IS A 281 D den niederohmigen Gleichrich¬ ter nicht aussteuern kann, wurde der Transistor SS 218 eingefügt. Um kurze Ein- und Ausschwingzeiten zu erreichen, sind die Zeitkonstan¬ ten so auszuwählen, daß möglichst kleine untere Grenzfrequenzen erreicht werden. Der Anzeigeumfang der Schaltung beträgt etwa 55 dB. Für die Applikation dieses Schaltkreises werden vom Hersteller folgende Hinweise gegeben: - Die Leiterplatte ist so zu gestalten, daß maximale Masseflächen vorhanden sind. - Der Eingangsstrompfad Generator — Anschluß 2 - Anschluß 4 - Masse sollte den Ausgangsstrompfad Anschluß 8 - Filter AM/FM - Masse - Anschluß 7 nicht berühren. - Bei kapazitiver Ansteuerung am Anschluß 2 muß der Widerstand zwischen Anschluß 2 und Anschluß 4 = 3,3 kQ bleiben. - Es ist vorteilhaft, die nichtbeschalteten Anschlüsse 3, 9, 10 und 14 an Masse zu legen. - Die Abblockkondensatoren an den Anschlüssen 4, 7, 11 und 12 sind je nach Einsatzfrequenzbereich zu wählen, sie sollten möglichst aus Epsilan bestehen. - Die Lage der Bauelemente auf der Leiterplatte ist nach den üblichen Gesichtspunkten (maximale Entkopplung von Ein- und Ausgangs¬ beschaltung des IS) zu wählen. - Es ist günstig, die Betriebsspannung über einen Vorwiderstand an die IS zu legen, da dadurch eine bessere Entkopplung zu anderen Baugruppen erfolgt. FM-ZF-Verstärker mit Demodulator A 220 D Speziell für die Verarbeitung der Fernsehton-ZF von 5,5 MHz (bzw. 6,5 MHz) wurde der IS A 220 D entwickelt, der nur eine minimale äußere Beschaltung benötigt. Bild 10 zeigt die Innenschaltung, die ausführlich in [2] und in [4] in ihrer Schaltungsfunktion beschrieben ist. Die symmetrisch aufgebaute Schaltung besteht aus einem 8stufi- gen, breitbandigen Begrenzerverstärker und einem Koinzidenzdemo¬ dulator (aktiver Demodulator bzw. Quadraturdemodulator). Zusätz- 101 AZZOD Bild 10 Innenschaltung des ISA 220 D Bild 12 Die Bandfilteranordnung ergibt eine Linearisierung der Demodulator¬ kennlinie lieh enthält der Schaltkreis die Möglichkeit der elektronischen Rege¬ lung der Lautstärke über ein äußeres Potentiometer, außerdem wurde zusätzlich eine 12-V-Z-Diode und ein Kleinsignaltransistor integriert. Neben der Anwendung im Fernsehton-ZF-Verstärker kann der IS A 220 D auch im 10,7-MHz-FM-ZF-Verstärker, als aktiver AM-De¬ modulator, als Phasendemodulator, als multiplikativer Mischer und als Begrenzerverstärker für einen großen Frequenzbereich verwendet werden. Bild 11 zeigt die typische Anwendungsschaltung als Fernsehton¬ ZF-Verstärker für den IS A 220 D. Man benötigt riur eine geringe Außenbeschaltung und zur FM-Demodulation nur einen Einzel-ZF- Schwingkreis. Da am Eingang ebenfalls ein Schwingkreis vorgesehen wurde, liegt der Begrenzungseinsatz bei etwa 10 pV. Die gesondert 103 Bild 13 Anwendung des IS A 220 D in einem 2-Normen-Fernsehemp/änger Bild 14 ' Prinzip der Anwendung eines IS A 220 D in einer Phase- lock-Schaltung integrierte Z-Diode (Anschluß 12) kann zur Stabilisierung der Be¬ triebsspannung von 12 V'herangezogen werden. Ebenso läßt sich der an den Anschlüssen 3 und 4 liegende Transistor als NF-Vorverstärker schalten. Zur optimalen Linearisierung der Demodulatorkennlinie kann an Stelle des einfachen Ausgangs-ZF-Kreises ein induktiv oder kapazitiv gekoppeltes Bandfilter eingesetzt werden (Bild 12). Die Abstimmung erfolgt auf minimalen Klirrfaktor (Spulen und R5). Die NF-Spannung wird geringer als bei einem Einzelkreis. Auch für 2-Normen-Fernsehempfänger ist der IS A 220 D geeignet,' eine Schaltung dafür zeigt Bild 13. Zur Verarbeitung der unterschied¬ lichen DF der CCIR- und der OIRT-Norm wird als Eingangskreis des A 220 D ein überkritisch gekoppeltes Bandfilter benutzt, dessen beide Kreise auf 5,5 MHz bzw. 6,5 MHz abgeglichen werden. Das phasenverschobene Signal für den Demodulator wird für beide Diffe¬ renzfrequenzen durch 2 in Reihe geschaltete Phasenschieberkreise erzeugt. Um bei beiden Differenzfrequenzen gleiche NF-Ausgangs- spannungen und etwa gleiche Klirrfaktoren zu erreichen, ist die Güte des 6,5-MHz-Phasenschieberkreises gegenüber dem 5,5-MHz-Kreis etwas höher zu wählen. Auch in Phase-lock-Schaltungen läßt sich der IS A 220 D verwen¬ den, das Prinzip dafür zeigt Bild 14. Der Oszillator (VCO) erzeugt 104 eine Wechselspannung, deren Frequenz von einer Steuerspannung U Bt verändert werden kann. Die Frequenz folgt der Gleichung /08Z = /(> + “• U *l’ f 0 - Frequenz für U st = 0, a - Oszillatorsteilheit in Hz/V. In Abhängigkeit von der Frequenz- und der Phasenlage des Ein¬ gangs- und des Oszillatorsignals entsteht am Ausgang des IS A 220 D ein Steuersignal, das über ein entsprechendes Tiefpaßfilter einem Ver¬ stärker zugeführt wird und den Oszillator so nachregelt, daß Frequenz und Phasenabweichungen zwischen Eingangs- und Oszillatorsignal zu 0 werden. * Für die Applikation dieses Schaltkreises werden vom Hersteller folgende Hinweise gegeben: - Die Leiterplatte für den A 220 D ist so zu gestalten, daß maximale Masseflächen vorhanden sind. - Die Anschlüsse 6 und 10 dürfen nicht geerdet werden, da das eine Zerstörung des Schaltkreises zur Folge hat. Diese Anschlüsse sind ebenfalls nicht kapazitiv zu belasten (Schwingneigung). - Werden die zusätzlich integrierten Bauelemente Einzeltransistor und Z-Diode nicht beschältet, so ist es zweckmäßig, diese mit Masse zu verbinden (Anschlüsse 3, 4 und 12). - Die Abblockung an den Anschlüssen 2 und 13 auf der Leiterplatte muß unmittelbar am Schaltkreis erfolgen (Epsilan- bzw. # Folien¬ kondensatoren) . - Bei kapazitiver Einspeisung des Eingangssignals darf der Rück¬ führwiderstand vom Anschluß 13 zum Anschluß 14 nicht größer als 1 kQ sein. - Der Ausgangswiderstand am Anschluß 8 von etwa 2,6 kQ bildet mit einem Kondensator 22 nF die Deemphasis von t = 50 fxs. Wird keine Deemphasis verwendet, so ist ein der Betriebsfrequenz ent¬ sprechender HF-Siebkondensator vorzusehen. Seine Erdung hat so zu erfolgen, daß keine HF-Ausgangsströme zum Schaltkreiseingang gelangen. - Es ist zweckmäßig, den Schaltkreis über ein RC-Glied mit der Betriebsspannung zu versorgen, um eine Entkopplung zu anderen Baugruppen zu erzielen. 5-W-NF-Verstärker A 205 D Für Rundfunkempfänger, Fernsehempfänger und für Phonogeräte wurde der IS A 205 D entwickelt, der bei geeigneter Kühlüng eine maximale NF-Leistung von 5 W abgibt. Bild 15 zeigt die Innenschal- 105 3,7t at tung. Am Eingang findet man wie beim A 211 D eine pnp -Darlington- Stufe, aber nicht den Differenz Verstärker. Es folgt dann, eine Anpa߬ stufe hin zum Endverstärker, der aus Treiberstufe und Endstufe be¬ steht. Zwischen Anschluß 8 und Anschluß 16 befindet sich eine Rück¬ kopplungsschleife. T10, Tll und T16 bilden ,ein temperäturstabili- siertes Netzwerk zur Einstellung der Gleichstromarbeitspunkte. Die Endstufe ist quasikomplementär auf gebaut. Bild 16 zeigt die Anwendung des IS A 205 D zum Erreichen der maximalen Ausgangsleistung bei kleinen Versorgungsspannungen. Der Lastwiderstand liegt einseitig an der Betriebsspannung, dadurch ist die Brummspannungsunterdrückung geringer. Diese Schaltung läßt sich daher nur einsetzen, wenn an die Brummspannung am Aus¬ gang des Verstärkers geringe Anforderungen gestellt werden, oder es darf nur eine geringe Restwelligkeit bei der Versorgungsspannung vorhanden sein. Wesentlich günstigere Eigenschaften weist die Ver¬ stärkerschaltung in Bild 17 auf. Da die Regelung des Frequenzgangs durch frequenzabhängige Gegenkopplungen am A 205 D für höhere 106 Forderungen nicht ausreicht, wurde das Klangregelglied vorgeschal¬ tet. Der Lautsprecher liegt einseitig an Masse, so daß Brummspan¬ nungsprobleme kaum auftreten. Dadurch kann diese Schaltung auch in einfacheren netzbetriebenen Geräten eingesetzt werden. Die er¬ reichbare Ausgangsleistung ist von einer entsprechenden Kühlung abhängig. Für den Fall der vollen Ausnutzung der Leistung gibt es die Variante A 205 K, bei der die beiden Blechfahnen schräg nach oben gebogen und fest mit einem größeren Kühlkörper verpreßt sind. Für die Applikation dieses Schaltkreises werden vom Hersteller folgende Hinweise gegeben: C4 Bild 16 Anwendung des ISA 205 D in einfachen Schaltungen mit geringen Anforderungen Bild 17 Vollständiger NF-Verstärker mit Klangregelnetzwerk und Bestückung mit dem IS A 205 D 107 - Die Leiterplatte ist so zu gestalten, daß die Leiterzüge von Be¬ triebsspannung, Masse und Lautsprecheranschluß kleinstmögliche Impedanzen auf weisen. - Die Betriebsspannung C7 g ist mit einem Elektrolytkondensator 1000 [i.F so dicht wie möglich am Schaltkreis abzublocken (An¬ schluß 1). - Die angegebene maximale Ausgangsleistung (k = 10%) wird nur dann erreicht, wenn der Innen widerstand der Spannungsquelle Ri = 50 mQ ist. - Bei Ansteuerung des Schaltkreises aus einer hochohmigen Quelle sind gegebenenfalls die von der Röhrentechnik her bekannten Ma߬ nahmen gegen Brumm- und Störspannungseinstreuungen anzuwen¬ den (Abschirmung, günstigste Leitungsführung zum Eingang, kurze Leitungslänge). - Als Koppelkondensator zum Eingang (Anschluß 10) sollte kein Elektrolytkondensator verwendet werden. - Ein Kurzschluß des Ausgangs (Anschluß 16) gegen Masse oder gegen die Betriebsspannung -f- C/ s führt zur Zerstörung des Schalt¬ kreises und ist daher nicht gestattet. - Die Standardbeschaltung der Frequenzkompensation ist 470 pF zwischen Anschluß 7 und Anschluß 16, 3,3 nF zwischen Anschluß 7 und Masse, 100 nF und 1 Q zwischen Anschluß 16 und Masse. - Die untere Grenzfrequenz des RG-Gliedes zwischen den Anschlüs¬ sen 16 und 1 muß kleiner sein als die des RC-Gliedes vom An¬ schluß 8 gegen Masse. Weitere neue Schaltkreise Inzwischen wurden weitere integrierte Schaltkreise bekannt, die von der Elektronikindustrie der Deutschen Demokratischen Republik produziert bzw. in die Produktion übergeleitet werden. In den kom¬ menden Ausgaben des Elektronischen Jahrbuches werden diese IS vorgestellt. Analoge integrierte Schaltkreise A 230 D - RGB-Matrix mit Dunkeltaststeuerung A 240 D - Bild-ZF-Verstärker für Färb- und SW-Fernsehgeräte A 250 D - Horizontalkombination für Färb- und SW-Fernsehgeräte A 270 D - Video- bzw. Leuchtdichtesignal-Verstärker für Färb- und SW-Fernsehgeräte A 295 D - SECAM-Dekoder A 301 D - Initiatorschaltkreis für die Meß-, Steuer- und Regelungs¬ technik 108 Digitale bipolare TTL-Schaltkreise D 122 G - 2-Kanal-LeseVerstärker D 147 G - BCD-zu-7-Segment-Dekoder (15 V) D 174 G - 2faches flankengetriggertes D-Flip-Flop D 201 G - 4faches NAND-Gatter mit je 2 Eingängen (Kollektor offen) D 204 G - 6fach-Inverter D 254 G - AND-OR-Inverter mit 3x2 und 1x3 Eingängen D 491 D - 4fach Segmenttreiber für Leuchtdioden-Mehrfachstellen- anzeige D 492 D - 6fach-Digittreiber für Leuchtdioden-Mehrfachstellen- anzeige Integrierte MOS-Schaltungen D 214 D - Dekodierter statischer Lese-Schreib-Speicher (RAM) Literatur [1] Schubert, K.-H.: Neue integrierte Schaltkreise aus der DDR-Produktion, Elektronisches Jahrbuch 1976, Seite 97-108, Militärverlag der DDR, Berlin 1975 [2] Knopke, K.-E.: Neue analoge integrierte Schaltungen für die Konsumgüter¬ industrie, radio - fernsehen - elektronik, Heft 18 (1975), Seite 585-592 [3] Jüngling, H.: Aufbau und Einsatz des integrierten AM-FM-ZF-Verstärkers A 281 D, radio - fernsehen - elektronik, Heft 19 (1975), Seite 619-622 [4] Edelmann, F.: A 220 D - ein integrierter FM-ZF-Verstärker mit Demodulator, radio - fernsehen - elektronik, Heft 20 (1975), Seite 653-656 Wir klären Begriffe KONTAKTWIDERSTAND 109 Dipl.-Ing. Bernd Petermann DM 2 BTO Der Schutzrohrkontakt und seine Anwendung Schutzrohrkontakte, auch Reedkontakte genannt, sind verhältnis¬ mäßig neue Bauelemente, die sich vielseitig einsetzen lassen. Sie be¬ stehen aus zwei federnden, ferromagnetischen Zungen, die, sich etwas überlappend, in ein Glasrohr eingeschmolzen sind (Bild 1). Das Glas¬ rohr ist mit einem inaktiven Gas gefüllt, das die Kontaktstelle vor Atmosphäreneinflüssen wie Staub, Feuchtigkeit oder aggressiven Gasen schützt. Daraus ergibt sich der wichtigste Vorteil des Schutz¬ rohrkontaktes, nämlich seine hohe Zuverlässigkeit, unabhängig von der Schalthäufigkeit. Die Lebensdauer wird praktisch ausschließlich von der Anzahl der Schaltspiele und der Kontaktbelastung bestimmt. Im Ruhezustand sind die beiden Kontaktzungen an der Überlap¬ pungsstelle durch einen Luftspalt getrennt. Wirkt nun ein Magnetfluß in Längsrichtung auf die Zungen, so ziehen sie sich an. Die Zungen¬ enden bewegen sich entgegen der Federkraft der Zungen aufeinander zu. Bei einer gegebenen magnetischen Urspannung vergrößert sich wegen des verringerten Luftspalts dadurch der Magnetfluß, und die Anziehungskraft steigt. Steigert man jetzt die magnetische Urspan¬ nung, wird einmal der Punkt erreicht, an dem die Anziehungskraft die Federkraft übersteigt. Dann schließt der Kontakt ruckartig, da die Anziehungskraft während des Schließ Vorgangs weiter steigt (stärker als die Federkraft). Die Zungen haften nun mit einer be¬ stimmten Kraft aufeinander, so daß ein sicherer Kontakt gegeben ist. Bei dem genannten Vorgang spielt die Polarität des Magnetfelds keine Rolle. Um die Kontaktfedern voneinander zu lösen, muß man die magne¬ tische Vorspannung erheblich unter den Wert verringern, der für das Bild 1 Aufbau eines Schutzrohrkontakts; 1 - Kontaktzungen, 2 - Glasrohr, 3 - Gasfüllung 110 Schließen erforderlich war. Es tritt eine Schalthysterese auf. Der Ab¬ fallwert liegt bei den in der DDR produzierten Typen bei etwa 20 bis 70% des Ansprechwerts. Nachdem die Zungen nicht mehr aneinander haften, springen sie wieder sehr schnell auseinander. Sowohl Schlie߬ zeit als auch Öffnungszeit sind, bedingt durch das Fehlen von Kraft¬ übertragungsgliedern und die geringe Masse der Kontaktzungen, im Vergleich zu anderen Kontaktarten, erheblich geringer. Ein weiterer Vorteil der Schutzrohr kontakte ist ihre geringe Kapa¬ zität. Sie liegt unter 1 pF, da sie fast ausschließlich durch die Kapa¬ zität der sich überlappenden Teile der Kontaktzungen gebildet wird. Im Gegensatz dazu bestehen z. B. die Kontaktsätze der meisten Relaistypen aus übereinanderliegenden Metallstreifen, die eine für viele Zwecke untragbar hohe Kapazität bewirken. Die Anschlüsse eines Schutzrohrkontakts weisen untereinander eine äußerst gute Isolation auf, denn Glas ist ein sehr guter Isolator, und die Kriechweglängen sind beträchtlich. Das ist bei sehr hochohmigen Meßschaltungen ein bedeutender Vorteil. Selbstverständlich hat ein Schutzrohrkontakt auch seine Bela¬ stungsgrenzen. Ausfall tritt hauptsächlich durch Verhaken der Kon- Bild 2 Betätigungsmöglichkeiten eines Schutzrohrkontakts. Bringt man den Stabmagneten in die aus¬ gezogen gezeichnete Lage, so schließt der Kontakt (1 bis 4). Bringt man bei betätigtem Kontakt ferromagnetisches Material zwischen Magnet und Kontakt (5), so öffnet der Kontakt 111 taktzungen infolge Funkenerosion und durch Erhöhung des Über¬ gangswiderstands auf. Die maximalen Einschaltströme (bei DDR- Ausführungen 0,2 bis 1 A, je nach Typ) dürfen nicht überschritten werden. Besonders zu beachten sind in dieser Hinsicht die Einschalt¬ spitzen bei Glühlampen oder kapazitiver Last. Ebenso dürfen die maximale Schaltleistung. (5 bis 60 W) und -Spannung (60 V— bis 220 V^) nicht überschritten werden. Unzulässige Abschaltspannun¬ gen können durch Funkenlöschung mit RC-Glied, Varistor, Z-Diode oder Freilaufdiode parallel zum Kontakt verringert werden. Zupi Betätigen eines Schutzrohrkontakts lassen sich nun sowohl Permanent- als auch Elektromagnete verwenden. Man erhält auf diese Weise berührungslose Magnetschalter bzw. Schutzgaskontakt¬ relais. Auch die Kombination von permanent- und elektromagne¬ tischer Wirkung auf Schutzrohrkontakte wird ausgenutzt. Bei der Anwendung als Magnetschalter wird der Schutzrohrkontakt im allgemeinen fest angebracht. Der dazugehörige Magnet kann auf die unterschiedlichste Weise bewegt werden, um den Magnetfluß durch die Kontaktzungen zu verändern (Bild 2). Bezogen auf die Schutzkontaktachse, läßt sich der parallel angeordnete Stabmagnet in Achsrichtung (1), tangential (2) oder radial (3) bewegen. Außerdem kann der Magnet von der Längs- in die Querlage gedreht werden (4). Bringt man ein ferromagnetisches Blechstück zwischen Magnet und Kontakt, so wirkt es als magnetische Abschirmung, und der vorher geschlossene Kontakt öffnet (5). Die Polung des Magneten ist bei allen diesen Betätigungsarten beliebig. Ohne Magnet ist der Kontakt offen. Wünscht man einen ohne Betätigungsmagneten geschlossenen Kon¬ takt, so muß man einen zweiten Permanentmagneten einsetzen, der den Kontakt im geschlossenen Zustand hält. Die Polung des Betäti¬ gungsmagneten ist jetzt jedoch nicht mehr beliebig, denn mit ihm muß das Magnetfeld des festen Magneten kompensiert werden, so daß der Kontakt öffnet (Bild 3). Nähert man den Betätigungsmagneten Bild 3 Realisierung eines Öffnerkontakts mit einem Hilfsmagneten (links). Es sind hier auch adle Betätigungsmöglichkeiten entsprechend Bild 2 möglich. Beim Einschieben eines ferromagnetischen Materials zwischen Betätigungsmagnet und Schutzkontakt schließt dieser 112 rw N (S) Bild 4 Realisierung eines *Haftkontakts *. Ob der Kontakt offen odqr geschlossen ist, hängt vom Ausgangszustand ab Bild 5 Aufbau eines Schutzgaskontaktrelais (andere Bezeichnungen: Reed- oder Qeko-Relais) weiter als zur Kompensation notwendig, so schließt der Kontakt wieder, polt man ihn falsch, so öffnet er gar nicht erst. Im übrigen sind alle Betätigungsarten entsprechend Bild 2 möglich. Beim Ein¬ schieben des Bleches schließt in diesem Fall der Kontakt. Eine besonders interessante Betätigungsmöglichkeit ist gegeben, wenn der Hilfsmagnet nur soweit genähert wird, daß sein Feld noch nicht zum Schließen des Kontaktes ausreicht, jedoch zum Geschlos¬ senhalten des bereits geschlossenen Kontakts. Je nach Ausgangs¬ zustand ist der Kontakt also geöffnet oder geschlossen. Nähert man jetzt den Betätigungsmagneten in gleicher Polung wie der Hilfs¬ magnet, so schließt der vorher offene Kontakt (Bild 4). Entfernt man dann den Betätigungsmagneten und nähert ihn mit umgekehrter Polung wieder, so öffnet der Kontakt wieder. Im Gegensatz zum ersten Vorgang führt hier jedoch eine zu große Näherung zur Fehlreaktion, nämlich zum erneuten Schließen. Für bestimmte Anwendungsfälle können auch mehrere Kontakte von einem Magneten betätigt werden (z. B. [1]), oder es werden mehrere Magnete zusammen mit einem oder mehreren Kontakten eingesetzt. Anwendungen für Magnetschalter sind z. B. Sicherungs¬ einrichtungen (z.B. [4]) und die unterschiedlichsten Aufgaben der Meß-, Steuer- und Regelungstechnik, die sich auf die Lageänderung eines Magneten oder ferromagnetischen Körpers zurückführen lassen. 8 Schubert, Eljabu 77 113 Bild 6 Betätigung eines Schutzgas-Schließer-Relaiskontakts auf übliche Weise ( a) sowie als Öffner mit einer Relaiswicklung ( b) und mit zwei Wicklungen ( c) Elektromagnetische Betätigung eines Schutzrohrkontakts ergibt ein Schutzgaskontaktrelais (auch Reed- oder Geko-Relais genannt). In einem solchen Relais werden ein oder mehrere Kontaktröhrchen im Innern einer Spule untergebracht (Bild 5). Bei den meisten Aus¬ führungen dient eine Kappe oder ein um die Spule gelegtes Blech aus ferromagnetischem Material als magnetischer Rückschluß und als Schutz vor magnetischen Fremdfeldern. Als Besonderheit gegen¬ über herkömmlichen Relais ist zu werten, daß Schutzgaskontaktrelais meist nur Schließer (Arbeitskontakte) enthalten (Bild 6a). Hier und da wird man das bei der Schaltungskonzeption berücksichtigen kön¬ nen. Trotzdem sind Öffner (Ruhekontakte) häufig nicht zu umgehen. Dazu gibt es einige elektrische Möglichkeiten. Einmal kann man die Relaiswicklung im Ruhezustand von Strom durchfließen lassen (Bild 6b); weiter ist es möglich, eine zweite Wick¬ lung vorzusehen, die dauernd von Strom durchflossen wird, so daß die Ansprecherregung für den Kontakt (oder die Kontakte) gegeben ist. Der Strom durch die Hauptwicklung muß dann entgegengesetzte Richtung haben, bzw. man muß die Hauptwicklung entgegengesetzt polen, um das Feld der HilfsWicklung zu kompensieren (Bild 6c). Die Stromrichtung ist dann nicht mehr beliebig; ein zu hoher Strom in richtiger Richtung führt wieder zum Schließen der Kontakte. Werden zugleich Öffner und Schließer benötigt, muß man je ein Re¬ lais mit Öffnern bzw. Schließern einsetzen, deren Wicklungen parallel (oder in Reihe) geschaltet werden. Der Ruhestrom läßt sich einsparen, wenn man mit einem Permanentmagneten für die Grunderregung sorgt. Auch dabei ist die erforderliche Stromrichtung nicht mehr frei wählbar. Eine Relaisform, die entsprechend Bild 4 reagiert, ist das Haft¬ relais. Dazu wird der Permanentmagnet wieder so angeordnet, daß die Erregung des Kontakts zwischen Ansprech- und Abfallwert liegt. Der Kontakt hat Speicherwirkung. Sein Schaltzustand hängt davon ab, ob der Erregerstrom vorher so gepolt und bemessen war, daß die Abfallerregung unterschritten (offen) oder die Ansprecherregung 114 überschritten wurde (geschlossen). Es genügen dann kurzzeitige Unter- bzw. Überschreitung, also Stromimpulse. Da die Wirkung in unterschiedliche Richtung gehen soll, müssen die Impulse unter¬ schiedliche Polarität haben. Soll mit Impulsen gleicher Polarität ge¬ arbeitet werden, muß man zwei Wicklungen mit gegensinniger Polung vorsehen. Haftrelaisbetrieb ist auch mit einer Anordnung ähnlich Bild 6 c möglich, wenn der Strom durch die Hilfswicklung entspre¬ chend niedriger gewählt wird. Es gibt auch Schutzrohr-Umschaltkontakte. Der Öffner eines sol¬ chen Umschalters wird dabei durch einen zusätzlichen, nicht ferro¬ magnetischen Anschluß realisiert. Bei Relais wird leider durch die Wicklung die geringe Kapazität eines Schutzrohrkontakts durch die Kapazitäten zwischen den beiden Kontaktzungen und der Wicklung vergrößert. Kommt es hauptsäch¬ lich auf geringe Koppelkapazität, nicht aber auf vergrößerte Erdkapa¬ zität an, kann zwischen Wicklung und Kontakt eine geerdete, nicht ferromagnetische Metallfolie angebracht werden. Die Koppelkapa¬ zität wird dadurch gegenüber dem unbewickelten Kontakt sogar noch etwas verringert. Die Abschirmfolie sollte möglichst keine Kurz¬ schlußwicklung bilden, da sonst die Schaltzeiten vergrößert werden. Ein Nachteil von Schutzgaskontaktrelais mit mehreren Kontakten kann darin bestehen, daß die Kontakte bei unterschiedlichen magne¬ tischen Urspannungen, d.h. bei unterschiedlichen Spulenströmen, schalten. Dazu trägt auch noch die ungleichmäßige Flußverteilung im Spuleninnem bei. Durch entsprechende Auswahl der Kontakt¬ röhrchen und/oder Anbringung von Flußleitblechen kann der Relais¬ hersteller die Übereinstimmung der Relaisschaltpunkte verbessern. Die abweichenden Schaltpunkte wirken sich vorwiegend bei soge¬ nannten schleichenden Relaisumschaltungen aus. Dabei steigt oder fällt der Relaisstrom im Vergleich zur Umschaltzeit langsam. Ein solcher Betrieb wird von den Relaisherstellern allerdings nicht emp¬ fohlen. Besonders bei starker Kontaktbelastung sinkt dadurch die Lebensdauer der Kontakte, denn einmal ist hier die Kontaktkraft zeitweise gegenüber normalem Betrieb sehr gering, und zum anderen verlängert sich die Schaltzeit. Man kann diesen sehr gut reproduzier¬ baren Effekt aber auch ausnutzen, wenn an die Schaltreihenfolge besondere Forderungen gestellt werden. Beim normalen schlagartigen Ein- und Ausschalten eines ausreichend hohen Erregerstroms wirken sich die Abweichungen kaum aus. Vorteile bieten Schutzgaskontaktrelais neben ihrer hohen Zuver¬ lässigkeit besonders durch ihre geringen Schalt- und Prellzeiten, die sie allen anderen Relaistypen außer polarisierten Relais gegenüber auszeichnen. Deshalb können sie in den meisten Fällen bezüglich Schaltzeiten polarisierte Relais ersetzen. Als Tastrelais, auch für hohe 8 * 115 Vergleichstabelle verschiedener Relaistypen and -arten o o oo : ; c O O • • \ W H 1 ' 00000(*>j _ » 8 8 8 SS3rf»S2 WOHO 5 vii vii vii 2 * * * o CO CO CO J ® © « *A •<* ^ A N H (M h N »' San^oS) HNO O rH rH (N CO 00 rH © © O 1 VII VII VI £ ssn« ' rH rH O O O r co (O rH © © © © \/1l \/ll \/ll © ■S'Ä » Op « >-< co Elj 'o r o ? B SSj •r* n 9? ^ ö S * ms jg 60 § 3 S a 3 2 s *ä *S iS p, c « £ o es o c -o hMw; » * * 116 1 Schließer, Typ RGK 20/1; RGK 30/1; RGK 66/1 ** 2 Schließer, Typ RGK 20/2; RGK 30/1; RGK 66/2 ** 4 Schließer, Typ RGK 66/4 Geschwindigkeiten, sind sie z. B. sehr gut geeignet. Die geringen Kapazitäten kann man bei HF-Anwendungen nutzen, wodurch solche Relais sich bis in den VHF-Bereich an wenden lassen. Setzt man auch Haftrelais ein, so lassen sich alle Arten logischer Schaltungen reali¬ sieren, wenn man mit geringer Schaltgeschwindigkeit auskommt und die höhere Leistungsaufnahme nicht stört. Die Störfestigkeit solcher Schaltungen ist ausgezeichnet. Als Schaltgeräusch wirkt sich das Ausschwingen der Zungen nach dem öffnen der Kontakte am stärksten aus; beim DDR-Typ RKR 50 liegt ihre Eigenresonanz bei 900 Hz, also im Bereich der größten Ohr¬ empfindlichkeit. Wenn solche Geräusche stören, sollte mai} das Relais nicht starr montieren. Schutzrohr kontakte werden vertrieben durch das V ersorgungskontor für Maschinenbauerzeugnisse - FA Schaltgeräteund Relais -, 90 Karl- Marx-Stadt, Kurt-Berthel-Straße la. Literatur [1] Sorget, K. E.: Richtungszeigeeinheit für drehbare Antennen, FUNKAMA¬ TEUR 22, Heft 6 (1973), Seite 293 [2] Br. Koc, S.: Noch einmal: Richtungsanzeige-Einheit, FUNKAMATEUR 24, Heft 8 (1965), Seite 397 [3] Henschel, S.: Selbstgebaute Koaxrelais für 2 mund 70 cm, FUNKAMATEUR 24, Heft 3 (1975), Seite 137 [4] Rausche, H.: Eine PKW-Sicherungsanlage mit Pfiff, FUNKAMATEUR 24, Heft 4 (1975), Seite 183 [5] Rausche, H.: Geko-Relais, selbst gewickelt, FUNKAMATEUR 24, Heft 3 (1975), Seite 130 ✓ [6] Der Schutzrohrkontakt und seine Anwendung, Informationsschrift des VEB Röhrenwerk Mühlhausen, Ausgabe 1/71 [7] Schutzrohrkontakte - Typenübersicht, Ausgabe 1/71, Prospekt des VEB Röhrenwerk Mühlhausen [8] Schutzrohrkontaktrelais, Informationsblatt des VEB Relaistechnik Groß- breitenbach/Ilmenau [9] Schutzrohrkontaktrelais RGK 66/1, RGK 66/2 - RGK 66/4, Prospekte des VEB Statex Ilmenau (Thüringen) 117 Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Wissenswertes über veränderbare Schichtwiderstände In den Ausgaben 1975 und 1976 des Elektronischen Jahrbuches wurde Wissenswertes zum Kondensator und zum Schichtwiderstand ver¬ öffentlicht. In dem nachfolgenden Beitrag wird diese Thematik fort¬ gesetzt zum veränderbaren Schichtwiderstand, das sind Einstell¬ regler, Potentiometer und Schichtschiebewiderstände. Produziert werden diese Bauelemente im VEB Elektronische Bauelemente Dorf- hain, einem Betrieb des Kombinats VEB Elektronische Bauelemente Teltow. Im Tabellenteil firjdet der Leser eine Übersicht über die ver¬ schiedenen Bauformen in Wertetabellen und Maßskizzen. Veränderbare Schichtwiderstände erlauben die stetige Einstellung eines Widerstandswerts zwischen einem Anfangs- und einem End¬ wert. Die Veränderung des Wider Stands werts durch eine Drehbewe¬ gung findet man bei den Potentiometern, den Knopfreglern und den Einstellreglern. Bei Schichtschiebe widerständen erfolgt die Wider¬ standsänderung durch eine Schiebebewegung. Hergestellt werden viele verschiedene Ausführungsformen mit Nennverlustleistungen von 0,05 bis 1,0 W. Für alle Ausführungsformen ist der Aufbau im Prinzip ähnlich. Auf einer klimafesten Hartpapierscheibe wird eine Kohle¬ kolloidschicht aufgebracht, die die Widerstandsbahn darstellt. Diese Schicht ist mechanisch stabil, sie weist geringes Eigenrauschen auf. Anfang und Ende der Widerstandsbahn sind kontaktiert (Lötfahne oder Lötanschluß). Der Abgriff eines Wider Stands werts erfolgt mit dem Schleifer, der aus einem gut federnden Material besteht und einen Kohlekontakt hat. Der Schleifer ist ebenfalls kontaktiert. Folgende Nenn widerstände werden für Schichtdreh wider stände hergestellt: 100 Q, 250 Q, 500 Q, lkQ, 2,5 kQ, 5kQ, 10 kQ, 25 kQ, 50 kQ, 100 kQ, 250 kQ, 500 kQ, 1 MQ, 2,5 MQ, 5 MQ, 10 MQ. Die Toleranz des Nennwiderstands ist ±20%. Für Schichtdreh¬ widerstände mit Anzapfungen sind andere Widerstandswerte nach 118 Drehwinkel Drehwinkel Drehwinkel Z Z Z 1 Z Z z 3 Zif. Drehwinkel Drehwinkel Drehwinkel U,Rk Kurve 57 UjR k Kurve BZ Bild 1 Widerstandskurven der vom VEB Elektronische Bauelemente Dorfhain hergestellten veränder¬ baren Schichtwider¬ stände (Z lf Z 2 , Z 3 - Anzapfungs¬ lötanschlüsse) Nennwiderstand 7 2 . Anzahl der Qualitäts - Kurve Prüf klasse Ziffer Ziffer Nullen gruppe Bild 2 Farbkennzeichnung bei kleinen Einstellreglern; es wird der internationale Farbkode für Widerstände verwendet Vereinbarung zulässig. Bei Potentiometern gibt es Ausführungen mit Drehschaltern. Für Netzschalter ist die Nennspannung 250 V und der Nennstrom 1,0 A. Bei Kleinspannungsschaltern ist die Nenn¬ spannung 24 V und der Nennstrom 0,5 A. Die Änderung des Widerstandswerts (zwischen Anfang und Schlei¬ fer) in Abhängigkeit vom Drehwinkel ergibt auf ge tragen die Wider¬ standskurve. Bild 1 zeigt die vom Hersteller verwendeten Einstell¬ kurven für Schichtdreh widerstände. Kurve 1 - ist die lineare Einstellkurve , die meist verwendet wird. In Spannungsteilerschaltung ergibt sich eine lineare Spannungsände¬ rung. Kurve 2 - bezeichnet man als eine steigend exponentielle Einstell¬ kurve , auch positiv logarithmische Einstellkurve. Verwendet wird sie vor allem bei der Lautstärkeregelung. 119 Kurve 3 - ist eine fallend exponentielle Einstellkurve , die auch als negativ logarithmische Einstellkurve bezeichnet wird. Kurve 52, 54, 56, 57, 62 - das sind Widerstandsbahnen, die eine, zwei oder drei Anzapfungslötfahnen haben. Damit sind sie für Spe¬ zialzwecke einsetzbar, so vor allem für die ge^hörrichtige Lautstärke¬ regelung, dabei werden PC-Glieder zur Frequenzgangkompensation an die Anzapfungen gelegt. Einstellregler Die Einstellregler (TOL 11886) dienen zur Ein- oder Nachstellung von Spannungen bzw. Strömen in elektronischen Schaltungen. Kon¬ struktiv sind sie nicht für den Dauergebrauch als Poteptiometer aus¬ gelegt. Es werden im wesentlichen 4 Bauformen unterschieden: — Anschlüsse über Lötfahnen, Schraubenziehereinstellung ( TOL 9103). — Einstellung mittels Kunststoff welle, Anschlüsse über Lötfahnen (:TOL 9103), dazu für gedruckte Schaltung den Typ P und den Typ S (TOL 24 796). — Schraubenziehereinstellung, Anschlüsse für gedruckte Schaltung; Ausführung P, bei der die Drehachse für die Schleifereinstellung parallel zur Leiterplatte liegt (TOL 11886). — Schraubenziehereinstellung, Anschlüsse für gedruckte Schaltung; Ausführung S, bei der die Drehachse für die Schleif ereinstellung senkrecht zur Leiterplatte liegt (TOL 11886). Bei kleinen Einstellreglern kann die Angabe der technischen Daten durch Farbpunkte erfolgen. Der erste Farbpunkt des Nennwider¬ stands ist doppelt so groß wie die anderen Farbpunkte. Es gilt der internationale Farbkode. Die Qualitätsgruppen sind: 8*ko,5 / Höhe d es Verdrehungsschutzes Yoßttyw 2ß-o,t 2 I 6+ 0 ' 1 Bild 3 Maßskizzen für die Schraub¬ befestigung von Schicht¬ drehwiderständen ^ 120 1 — für hochwertige Anwendung in der Elektronik und Nachrichten¬ elektronik ; 2 — für durchschnittliche Anforderungen, Einsatz in der Qualitäts¬ gruppe 1 und für die Rundfunk- und Fernsehempfängertechnik; 3 — erfüllt Mindestanforderungen, Einsatz wie bei der Qualitäts¬ gruppe 2. Bei den Widerstandskurven werden nur die Kurven 1, 2 und 3 hergestellt. Für die Klima-Prüfklasse gelten folgende Farbpunkte: Gold Prüfklasse 554, Silber Prüfklasse 665, ohne Prüfklasse 766. Weitere Angaben zur Klimaprüfklasse enthalten TGL9204 bis TGL 9206. Knopfregler Vor allem durch die Taschenempfänger wurden die Knopf regier be¬ kannt, die für konventionelle und für gedruckte Verdrahtung her¬ gestellt werden. Es gibt sie mit und ohne Drehschalter. Weitere Hin¬ weise enthalten der Tabellenteil und die TGL 11891 , TGL 11842 und TGL 11889. Einfachschichtdrehwiderstand Diese auch Potentiometer genannten veränderbaren Schichtwider¬ stände haben eine robustere Konstruktion als Einstellregler, außer¬ dem sind sie gekapselt. Über die unterschiedlichen Ausführungsfor¬ men gibt der Anhang Aufschluß. Bild 3 zeigt die Befestigung von Potentiometern, die entsprechenden Werte enthält Tabelle 1. Wellen¬ längen und Wellenenden sind nicht in allen angeführten Aufbau- Tabelle 1 Maße von Gewindedurchmessern di , Schlüsselweiten SW und Befesti¬ gungslöcher di d i mm SW mm dz mm h mm M 7x0,75 10 7,1 9,2 MlOx 0, 75 14 10,1 12,2 M12x0, 75 17 12,2 14,2 121 Bild 4 Über nicht über die Form von Wellenenden bei Schichtdrehwiderständen Varianten frei wählbar, sondern typenmäßig zugeordnet. Die jeweilige Ausführung muß bei Bestellung vereinbart werden. Bild 4 gibt einen Überblick über die Gestaltung der Wellenenden. Die Wellenlängen sind 12, 20, 32 und 50 mm. 122 Tandemschichtdrehwiderstand Bei dieser Potentiometerausführung sind hintereinander, gegenseitig abgeschirmt, 2 Widerstandsbahnen angeordnet. Beide Schleifer wer¬ den von der gleichen Welle gedreht (Tandem). Das Problem ist der Gleichlauf, d.h., daß zwischen Anfang und Schleifer möglichst gleiche Werte auf treten. Man legt das mit Hilfe der Spannungsabweichung fest, die lieferbaren Toleranzen gibt Tabelle 2 an. Das Hauptanwen- Tabelle 2 Gleichlauftoleranzen für Tandemschichtdrehwiderstände Nenngleichlauf größte Gleichlaufabweichung in dB bei eingestellter dB Dämpfung 0 bis 30 >30 bis 40 >40 2 äS2 ^3 5g 4 3 ^3 5g 4 5g 6 4 ^4 5g 4 5g 6 6 ^6 5g 6 5g 6 Die in der Tabelle angegebenen Werte gelten für die Kurve 1 ab 10 % des Dreh¬ bereichs, für die Kurve 2 ab 15% des Drehbereichs. dungsgebiet der Tandemschichtdrehwiderstände sind Stereoverstär¬ ker. Dabei müssen für beide Kanäle in jeder Schleiferstellung mög¬ lichst der gleiche Frequenz- und Amplitudengang erreicht werden. Produziert werden die Widerstandskurven 1, 2, 3 und 57. Doppelschichtdrehwiderstand Mit 2 Wellen werden bei dieser Potentiometerausführung unabhängig voneinander 2 Schleifer auf 2 Widerstandsbahnen bewegt. Das vor¬ dere Potentiometer wird mit einer Hohlwelle (6 mm), das hintere Potentiometer mit einer 4-mm-Welle eingestellt. Durch die getrennten Einstellmöglichkeiten können Widerstandsbahnen mit unterschied¬ lichen Widerstandskurven eingebaut werden. Produziert werden die Kurven 1, 2 und 3. Schichtschiebewiderstand Für eine moderne Gestaltung von elektronischen Geräten werden Schichtschiebewiderstände mit den Einstellbereichen 58 mm und 42 mm in Einfach- und in Tandemausführung hergestellt. Neben der offenen Ausführung gibt es inzwischen auch eine gekapselte Ausfüh- 123 rung. Auf einer Kunststoff platte sind die Widerstandsbahnplatte und die Lötfahnen, für Anfang, Ende und eventuelle Anzapfungen auf¬ genietet. Parallel dazu liegen die Schleif er bahn und die Lötfahne für den Schleiferanschluß (Mittelabgriff). Der eigentliche Schieberknopf wird meist erst nach der Montage des Schichtschiebewiderstands auf ein Kunststoff teil eingeschnappt. Her gestellt werden die Kurven 1,2, 52, 57 und 62. Dickschichteinstellregler Vor allem für die kommerzielle Elektronik und die Nachrichtentech¬ nik werden gekapselte Dickschichteinstellregler mit einer neuen Tech¬ nologie her gestellt. Auf einem Keramiksubstrat wird eine Wider¬ standsbahn mit Siebdruck aufgebracht und anschließend in einem Durchlaufofen gesintert. Damit entsteht eine glasharte Dickschicht mit niedrigem Temperatur koeffizienten. Her gestellt werden die Aus¬ führungen P und S (siehe bei Einstellregler) in den Bauformen 51 und 52. Bei der Bauform 51 ist ein Feintrieb mit Spindel 20:1 ein¬ gebaut, ein rot ausgelegter Pfeil dient zur Stellungsanzeige. Die Bau¬ form 52 hat eine Normaleinsteliung, die Stellungsanzeige weist dafür einen Einstellschlitz auf. Produziert wird nur die Widerstandskurve 1 (linear), allerdings in der Qualitätsgruppe 1. Die Widerstands werte gruppieren sich nach der internationalen Reihe E3: 100 - 220 - 470 Q, 1,0 - 2,2 - 4,7 kQ, 10 - 22 - 47 kQ. Eine Erweiterung bis 4,7 MQ ist vorgesehen. Bild 5 Maßskizze für den als HF-Spannungsteiler verwendbaren Schichtdreh¬ widerstand 124 Hochfrequenz-Spannungsteiler Für die Regelung von HF-Spannungen, z.B. in Prüfgeneratoren usw., wird vom VEB Elektronische Bauelemente Dorfhain ein Schichtdreh- widerstand produziert, der als HF-Spannungsteiler eingesetzt werden kann. Für den Anschluß von Koaxialkabel sind 2 koaxiale Lötanschlüsse vorhanden. Die Nenn Verlustleistung ist 0,15 W, die Nenn widerstände haben die Werte 50, 60 und 75 Q. Bild 5 zeigt eine Maßskizze dieses HF-Spannungsteilers. Im Tabellenteil sind die Maßskizzen und die Tabellen mit den wichtigsten Angaben zu den veränderbaren Schichtwiderständen auf- geführt. Literatur [1] Katalog «Schichtdrehwiderstände*, Ausgabe 1973, VEB Elektronische Bau¬ elemente Dorfhain ,[2] RFT-electronic, Programm ’74/75, WB Bauelemente und Vakuumtechnik, Berlin [3] Bauelementeinformation 3 «Schichtschiebewiderstand 58 mm und 42 mm*, radio - fernsehen - elektronik, Heft 16 (1974), Seite 523/524 [4] Meissner, St.: Bauelementeinformation 4 «Dickschichteinstellregler», radio - fernsehen - elektronik, Heft 22 (1975), Seite 727/728 [5] Ausborn, W.: Elektronikbauelemente - Wissensspeicher für die Berufs¬ ausbildung, VEB Verlag Technik, Berlin 1975 [6] Pabst, B./Finke, K.-H.: Rundfunk- und Fernsehbauteile, VEB Verlag Tech¬ nik, Berlin 1974 Wir klären Begriffe ELEKTROCHIRURGIE 125 Dipl.-Ing. Hans-Werner Grießl, DM 2 FGN Ein Premischer für den KW-Transceiver 1. Einleitung Die Frequenzaufbereitung ist in allen Sende- und Empfangsgeräten das grundlegende Problem. Ausgehend von der Filterfrequenz sind mehrere Wege möglich. Der Verfasser benutzt ein hochfrequentes Quarzfilter mit 9 MHz Mittenfrequenz. Damit war die Entscheidung zugunsten des Premischers gefallen. Für den Transceiver bringt der Premischer noch den Vorteil, daß er als zentrale Baugruppe sowohl im Sende- als auch im Empfangsweg voll wirksam wird. Es sind kei¬ nerlei Kompromisse bezüglich Senden/Empfangen notwendig; d.h., die Schaltung kann optimal ausgelegt werden. Im Empfangszweig liegt nur noch eine Mischstufe im Signalweg. Das ist bezüglich Kreuz¬ modulation und Übersteuern der folgenden Mischstufen günstig. Bild 1 zeigt den Übersichtsschaltplan. In dieser Baugruppe gibt es außer der VFO-Abstimmung keinerlei Bedienelemente (wenn man vom Bandschalter absieht). Den Frequenzfahrplan gibt Tabelle 1 an. Das 80-m- und das 20-m-Band werden direkt durch Mischen der VFO- Frequenz mit dem 9-MHz-SSB-Signal erreicht. Dadurch tritt auf 20 m eine Umkehrung der Skaleneichung auf. Wer in diesem Fall Bild 1 Prinzipdarstellung für die Frequenzaufbereitung 126 Tabelle 1 Frequenzfahrplan der Signalaufbereitung (/ in MHz) Xtal VFO Mischer Filter Ausgang _ 5,0-5,5 5,0- •5,5 9 4,0- -3,5 21,5 5,0-5,5 16,5- •16,0 9 7,5- -7,0 _ 5,0 •••5,5 5,0- •5,5 9 14,0- -14,5 35,5 5,0-5,5 30,5- -30,0 9 21,5- -21,0 42,5 5,0-5,5 37,5- -37,0 9 28,5- -28,0 43,0 5,0-5,5 38,0- •37,5 9 29,0- -28,5 einen 28,5-MHz-Quarz besitzt, kommt mit einer Premischerfrequenz von 23,0 bis 23,5 MHz ebenfalls auf 20 m. Dadurch ist nur eine Skale von 0 bis 500 notwendig. Im praktischen Betrieb kann man aber dar¬ auf verzichten, muß jedoch zwei Skaleneichungen anbringen. Wenn andere Filterfrequenzen benutzt werden, ist immer auf eine hohe Dämpfung unerwünschter Mischprodukte zu achten. Das heißt, der Frequenzabstand VFO/Quarze bzw. Premischerfrequenz/Filter- frequenz muß groß genug sein. Als Mischer wurde ein Diodenring¬ mischer eingesetzt. Hier ist die Industrie in jedem Fall Vorbild, so daß sich ein «warum» an dieser Stelle erübrigt. Der Ringmischer wurde sehr genau untersucht, um einen Überblick über die zu erwartenden Werte zu erhalten. 2. Quarzoszillator Sämtliche vorhandenen Quarze waren Obertonschwinger. Ursprüng¬ lich sollte eine Dreipunktschaltung nach Collpits eingesetzt werden. Die Quarze liegen dabei im Rückkopplungszweig zwischen Kollektor und Basis. Die Teiler-Kapazitäten werden aus den Transistor- und Schaltkapazitäten gebildet. Der Kollektorkreis ist auf den entspre¬ chenden Oberton abgestimmt. Diese Schaltung wird in sehr vielen Veröffentlichungen herangezogen. Frequenzmessungen zeigten aber an einer größeren Anzahl von Quarzen eine um etwa 10“ 4 höhere Frequenz. Diese Frequenzablage ließ sich in dieser Schaltung nicht kompensieren. Da diese Toleranz auf 10 m etwa 5 kHz beträgt, ist somit eine Skaleneichung für alle Bänder unmöglich. Weitere Versuche mit echten Oberwellenschaltungen und in Serien¬ resonanz erregten Quarzen brachten zwar kleinere Abweichungen, trotzdem ließ sich auch in diesem Fall die Sollfrequenz nicht er¬ reichen. Eine Anfrage beim Quarzhersteller ergab, daß Oberwellen¬ quarze beim Schleifen in einer Butlerschaltung abgeglichen werden. Daraufhin wurde die etwas aufwendigere Butlerschaltung eingesetzt. In diesem Fall schwingen die Quarze in der Emitter-Emitter-Strecke in Serienresonanz. Die Emitterwiderstände müssen so klein wie mög- 127 lieh sein, damit die volle Resonanzschärfe ausgenutzt werden kann. Das bedeutet vernachlässigbare Einflüsse der Transistorkapazitäten. Der Kollektorkreis ist wieder auf den Oberton abgestimmt. Es wurde auf Anhieb bei allen Quarzen die Sollfrequenz erreicht. Differenzen von wenigen 100 Hz sind mit dem Kreis auszugleichen. Bemerkung: Oberwellenresonanzen von Quarzen stimmen nicht mit dem ganzzahligen Vielfachen der Grundwellenresonanz überein! Der anschließende Emitterfolger dient zur niederohmigen Einspei¬ sung in den Mischer. Die Stützkondensatoren an Basis und Emitter gleichen den Pegel der höherfrequenten Quarze aus. Damit stehen auf allen Bändern etwa 450 mV an 470 Q zur Verfügung. 3. VFO Der VFO wurde in Heft 2/1973 der Zeitschrift FUNKAMATEUR be¬ schrieben. Es gelten alle in diesem Beitrag angeführten Gesichts¬ punkte. Der Widerstand R ist so zu wählen, daß zur Ansteuerung des Ringmischers etwa 50 mV VFO-Amplitude zur Verfügung stehen. Der Vollständigkeit halber wird nochmals der Stromlauf plan ohne Er¬ läuterungen angegeben (Bild 3). 128 Bild 4 Schaltung des Ring¬ mischers Die für einen Transceiver notwendige Empfängerfein Verstimmung (BIT) ist nicht berücksichtigt, da der VFO ursprünglich nur für den Tx vorgesehen war. Es dürfte nicht schwerfallen, diese kleine Schal¬ tungsänderung selbst einzufügen. 4. Mischer Um eine möglichst gute Unterdrückung unerwünschter Mischpro¬ dukte zu erreichen, soll der Mischer nur als Gegentakt- oder Ring¬ mischer ausgeführt sein. Mit Transistoren ist es schwer, eine aus¬ reichende Verzerrungsfreiheit sowie gute Symmetrie über einen län¬ geren Zeitraum zu erreichen. Deshalb haben sich Diodenschaltungen in der Mischtechnik weitestgehend durchgesetzt. Anschließend folgen dann selektive Transistorverstärker. Das günstigste Ausgangsspek¬ trum liefert der Ringmischer. Weitere Vorteile sind niedrige Nutz- signaldämpfung, einfacher Aufbau und ein annähernd konstanter Ein- bzw. Ausgangswiderstand. Dem steht nur der Nachteil gegen¬ über, daß in den passiven Bauelementen HF-Leistung verlorengeht. 9 Schubert, Eljabu 77 129 Zum besseren Verständnis eines Diodenringmischers nachfolgend einige Erläuterungen. Mit dem Durchlaßwiderstand R B und dem Sperrwiderstand R ä der Dioden ergibt sich an den Eingangs- und Ausgangsklemmen eine Impedanz Z = R = ]/R d R a . (1) Das Verhältnis R B /R D wird als Gleichrichtergüte bezeichnet. Sie ist für Ge-Dioden etwa 10 3 bis 10 4 und für Si-Dioden 10 4 bis 10 6 . Die Dämpfung des erwünschten Mischproduktes ergibt sich zu 7ü 2 7 l~R a a~ln — + - — für /— > 10 ■ (2) 2 ] B * ■ V R ° V Dabei ist der erste Term die Grunddämpfung des idealen Ring¬ mischers. Im zweiten ist die von den Dioden abhängige Verlustdämp¬ fung enthalten. Die Grunddämpfung beträgt etwa 4 dB. Wegen der größeren Gleichrichtergüte haben Si-Dioden im Ringmischer eine geringere Verlustdämpfung. Im Ausgangsspektrum des idealen Ring¬ mischers treten als Mischprodukte nur auf: /xtal ± /vFO » 3 /xtal ± /vFO • Hier wurden Terme höherer Ordnung vernachlässigt. Voraussetzung ist eine exakte Symmetrie der gesamten Schaltung. Die Dioden sollen in ihren Kennlinien (auch T-Abhängigkeit) aus¬ reichend übereinstimmen. Die Übertrager müssen breitbandig aus¬ gelegt sein. Das verlangt eine geringere Güte des Kernmaterials. Da¬ für eignen sich Ring- oder Doppellochkerne. Es wurden Doppelloch¬ kerne aus Manifer 240 eingesetzt, die diese Eigenschaft haben. Der Übertrager ist durch den Aufbau gegen äußere Felder abgeschirmt. Im Muster wurden Dioden SAY 12 eingesetzt. Bei diesen Dioden war ein Ausmessen unnötig, da sie alle sehr eng tolerieren. Die Dämp¬ fung des Mischproduktes betrug in der Schaltung 6 dB. Das heißt, bei 450 mV Quarzoszillatorsignal und 50 mV vom VFO trat das Nutz¬ signal mit etwa 25 mV auf. Bemerkung: Nach dem Ringmischer kann nur selektiv gemessen werden! Die Dämpfung der einzelnen Mischfrequenzen zeigt Tabelle 2. Die gemessene Trägerdämpfung war sehr gering. Es zeigt sich, daß bei diesen hohen Frequenzen keine exakte Symmetrie möglich ist. Dafür sind kapazitive Streukopplungen verantwortlich. Eine höhere Selek¬ tion im anschließenden Bandfilterverstärker ist deshalb notwendig. 130 Tabelle 2 Ausgangsspektrum des Ringmischers (ß - Quarzfrequenz, cj - VFO-Frequenz) Kombinations¬ frequenzen 40 m 15 m 10 m/I / in MHz a in dB / in MHz a in dB / in MHz a in dB Q 21,5 - 9 35,5 - 9 42,5 -11 CO 5,0 -34 5,0 -11 5,0 - 5 2co 10,0 -52 10,0 -38 10,0 -33 Q + co 26,5 - 2 40,5 - 1 47,5 - 3 Q — co 16,5 0 30,5 0 37,5 0 Q + 2co 31,5 -41 45,5 -35 52,5 -32 Q — 2co 11,5 -37 25,5 -36 32,5 -43 fl + 3co 36,5 -57 50,5 -52 57,5 -50 Q — 3co 6,5 -54 20,5 -49 27,5 -49 6. Bandfilterverstärker Im Ausgangsspektrum des Premischerverstärkers sollen alle uner¬ wünschten Frequenzen besser als 40 dB (lOOfach) gegenüber dem Nutzsignal unterdrückt sein. Ausgehend vom Spektrum des Ring¬ mischers, wird nun die Unterdrückung der einzelnen Frequenzen be¬ trachtet. Da die Quarzfrequenz den geringsten Abstand zum Nutz¬ signal aufweist, genügt es für die Festlegung der Anzahl der Kreise, 9* 131 nur sie zu betrachten.-Der ungünstigste Fall ist das 10-m-Band. In diesem Fall ist die relative Verstimmung Quarzfrequenz — Filtermittenfrequenz Filtermittenfrequenz am geringsten. Die Quarzfrequenz ist nur 11 dB schwächer als das Nutzsignal, und der Bandfilter Verstärker muß noch zusätzlich 29 dB Unterdrückung bringen. Das läßt sich in 5-MHz-Abstand von der Filtermittenfrequenz erreichen. Dafür ist ein 2kreisiges Bandfilter mit kritischer Kopplung ausreichend. Der gesamte Verstärker wurde 3stufig ausgeführt. Die letzte Stufe arbeitet als Emitterfolger und dient zur Anpassung an den nachfol¬ genden Sendermischer. Der BF 173 der ersten Stufe kann durch den SF 240 ersetzt werden. Allerdings hat sich gezeigt, daß der SF 240 oft in der Leistungsverstärkung erheblich unter den Werten des BF 173 liegt. In diesem Fall kann dann der Pegel speziell für das 10-m-Band nicht mehr aufgebracht werden. Das Ausgangsspektrum des gesamten Premischers zeigt Tabelle 3. Alle nicht angeführten Tabelle 3 Ausgangsspektrum des Bandfilterverstärkers (32 - Quarzfrequenz, tu - VFO-Frequenz) Kombinations- 40 m 15 m 10 m II frequenzen / in MHz a in -dB / in MHz a in dB f in MHz a in dB ft 21,5 -48 35,5 -44 42,5 -43 CO 5,0 -40 5,0 -38 5,0 -37 ft + (0 26,5 -52 40,5 -52 47,5 -44 ft — CO 16,5 0 30,5 0 37,5 0 Bild 6 Blick in die Kammern des auf gebauten Premischers 132 Mischprodukte werden besser als 60 dB unterdrückt. Als Bandfilter werden umgewickelte FM-Filter vom Stern 3 verwendet. Wo es not¬ wendig war, wurde die induktive Kopplung über den Koppelschlitz noch durch kapazitive Kopplung vergrößert. Für 80 m und 20 m wird das VFO-Signal direkt auf die 4. Ebene des Bandschalters gegeben und auf etwa 450 mV verstärkt. Durch die kapazitive Kopplung in der Schaltebene verschlechtert sich der VFO-Term im Ausgangsspektrum stark. Es lassen sich auf 10 m nur noch 37 dB Unterdrückung erreichen, was aber in Anbetracht dieser günstigen Umschaltmöglichkeit als ausreichend anzusehen ist. Der Verstärker liefert etwa 450 mV an 470 Q, damit steht genügend An¬ steuerung für den nachfolgenden Ringmischer zur Verfügung. 6. Aufbau Für die Platinen wurde 2seitiges, kupferkaschiertes Halbzeug ver¬ wendet. Die obere Ebene dient als Massefläche, die untere ist in «strip-line»-Technik ausgeführt. Die große Massefläche hat sich spe¬ ziell auf 10m als notwendig erwiesen. Die gesamte Schaltung ist in einem allseitig geschlossenen Gehäuse untergebracht. In der ersten Box befindet sich der Quarzoszillator. Ringmischer und Bandfilter¬ verstärker sitzen in der zweiten Box. Der VFO ist mit einem kalten Thermostaten umgeben und wird direkt an die stabile Frontplatte geschraubt. Der Bandschalter muß in die allseitige Schirmung mit einbezogen werden. Die Schaltebenen sind an den Trennwänden der Boxen befestigt. Das Schaltschwert reicht durch alle Boxen. Ein un¬ geerdetes metallisches Schaltschwert brachte unerwünschte Verkopp¬ lung zwischen den Schaltungen in beiden Boxen. Daraufhin wurde Bild 7 Blick auf die Ver¬ drahtung sseite des Premischers 133 ein Schaltschwert aus Cevausit benutzt. An die zweite Box lassen sich weitere Baugruppen ansetzen, die mit dem gleichen Bandschalter betätigt werden (Sendermischer, Treiber). Tabelle 4 Induktivitäten LI •••1/3 0,5 nH; Kern Manifer 330 2/4, 2/5 1-2 4 Wdg.; 3-4 2x4 Wdg. bifilar; (verwendet werden 2 Doppellochkerne Manifer 240) 2/6, 2/7 0,6 aH; Kern Manifer 330 2/8, 2/9 0,7 m-H ; Kern Manifer 330 2/10, 2/11 1,4 aH; Kern Manifer 330 Literatur [1] Lukes, J. 27.: Halbleiter-Dioden-Schaltungen,R. Oldenbourg Verlag München, Wien 1968 [2] Siemens: Diagramme zum Entwurf von Transistorverstärkern mit Zweikreis¬ bandfiltern, Technische Mitteilungen, Halbleiter 134 Siegmar Henschel DM 2 BQN Dip-Meter mit kapazitiver Kopplung Bei der Überprüfung von Schwingkreisen mit dem Dip-Meter ist es üblich, die HF-Spannung induktiv in den Schwingkreis einzukoppeln. Die unterschiedlichen Varianten sind in Bild 1 dargestellt. Bild la zeigt die Ankopplung an einen gut zugänglichen Schwingkreis. In Bild lb erfolgt die Einkopplung über eine Lmfc-Leitung; diese Art wird für schwer zugängliche oder dicht beieinanderstehende Spulen verwendet. Abgeschirmte Spulen, z.B. Bandfilter, lassen sich mit der induktiven Kopplung schlecht überprüfen. Ein Demontieren des Fil¬ ters läßt sich nicht vermeiden, wobei durch die fehlende Abschirmung der ZF-Kreis mehr oder weniger verstimmt wird. Wird aber die HF-Spannung kapazitiv an den Schwingkreis ge¬ koppelt, so kann das Bandfilter im Originalzustand bleiben, da Qxmx>ooQ Bild 1 Ankopplung eines Dip-Meters an einen Schwingkreis; a) direkt , b) über Link-Leitung Ce Ca Bild 2 a Prinzip eines Dip-Meters mit kapazitiver Kopplung Bild 2 b SpannungTJ in Abhängigkeit von der Frequenz am Schwingkreis 135 vom Generator(Bul) Ca Bild 3 TastkopfSchaltung für kapazitives Dip-Meter 6 E Ca D A B C F Kondensatoren Zxt 7nF mc ™ maßstabgerecht! Bild 4 Aufbau eines Tastkopfs nach Bild 3 Schwingkreisanschlüsse von außen zugänglich sind. Oft genügt auch die Einkopplung über eine im Bandfilter vorhandene Koppelwicklung. Das Prinzip ist in Bild 2 a dargestellt. Über die variable Kapazität Ce wird eine geringe HF-Spannung vom Generator an den Schwingkreis gekoppelt und über die Kapazität Ca einem HF-Indikator zugeführt. Wird die Frequenz verändert, so erhält man einen Spannungsverlauf am Indikator nach Bild 2 b. Ca und Ce sind einstellbar, ein Abstimm¬ bereich AC von 0,1 *5 pF hat sich dafür als günstig erwiesen. Ein HF-Generator mit etwa 50 mV Ausgangsspannung, ein Röhrenvolt- moter (z.B. URV 3) und ein HF-Tastkopf nach Bild 3 bilden den gesamten Meßaufbau für den Abgleich von Schwingkreisen. Ein mehr¬ fach erprobter Aufbau für den HF-Tastkopf ist aus Bild 4 ersichtlich. Die variable Kapazität läßt sich am einfachsten aus 2 Stück 2 mm Messinghohlnieten (Teil A), in die zur Isolation Gewebeisolier¬ schlauch (B) eingeklebt ist, herstellen. Beide Hohlnieten sind straff in den Isolierträger (D), der aus Pictcryl , PVC oder ähnlichem- her- gestellt wird, eingedrückt und anschließend verklebt. Zur Erreichung einer genügend kleinen Koppelkapazität muß Teil B etwa 5 mm in Richtung Teil F aus Teil A herausragen. Eventuell ist die mechanische Stabilität durch Aufträgen einer dünnen Schicht Epasol (EP 11) o.ä. zu erhöhen. Ein Drahtbügel (C), der so gebogen wird, daß er sich in 136 Teil A leicht bewegen läßt, bildet den Gegenbelag vom Kondensator. In der Mitte von Teil C ist eine Tastspitze angelötet und durch Teil F nach außen geführt. Zwischen beiden Hohlnieten wird ein Trennblech (E) so eingeklebt, daß die Kopplung vom Eingang zum Ausgang hauptsächlich über Teil C führt. Oberhalb des Abschirmblechs wird das Koaxkabel vom Generator zugeführt, unterhalb sind die beiden Dioden (Dl und D2) sowie die Durchführungskondensatoren angebracht. Beim Muster¬ aufbau ist die gesamte Sonde in einem MS-Rohr von 13 mm X 0,5 mm X 65 mm (Teil G) untergebracht. Die Größe des Tastkopfs ist un¬ kritisch. In jedem Fall muß man auf eine gute'Trennung von Eingang zu Ausgang achten. Der Aufbau eines kompletten Dip-Meters mit kapazitiver Kopplung ist aufwendiger als der eines herkömmlichen Dip-Meters. Für den Oszillator lassen sich alle bekannten Schaltungen einsetzen. Zur Ver¬ meidung von Rückwirkungen sollte jedoch eine Pufferstufe nach¬ geschaltet werden. Bild 5 zeigt eine Oszillatorschaltung, die über einen großen Frequenzbereich sicher arbeitet. Sie ist für den Nachbau gut geeignet, da die Spulen keine Anzapfung haben und somit die Suche nach einer optimalen Rückkopplung entfällt. An dem in Basisschal¬ tung betriebenen Oszillator (T2) sind über Sla die Schwingkreis¬ spulen ZJ— L 12 angeschlossen. Für eine bessere Einstell barkeit bei höheren Frequenzen sind verschiedene Drehkondensatoren vorgese- 137 hen. (74, (75 und (76 bestehen aus einem Drehkondensator von 2x4 bis 14 pF und einem Drehkondensator 2 x 50 bis 350 pF, wie man sie in Kofferempfängern verwendet. Mit niedriger werdender Frequenz vergrößert sich über Slb die Drehkondensatorkapazität. Die Auf¬ teilung der Bereiche beim Mustergerät läßt sich aus Tabelle 1 ersehen. Tabelle Bereich Drehkonden- Frequenzbereich sator (pF) Induktivität (Richtwerte) - 350 400-680 kHz L12 - 785 nH A 350 550-1250 kHz LU - 230 nH B 350 1,25-2,35 MHz L10 - 44 nH C 350 2,3-4,8 MHz 2/9 - 13 nH D 350 4,7-11,5 MHz LS - 3,3 nH E 350 11,5-33 MHz L7 - 0,52 |tH F 8/28 32,5-43 MHz 2/6 - 0,8 *iH G 8/28* 43-57 MHz 2/5 - 0,5 nH H 8/28 57-84 MHz LA - 0,29 |iH I 8/28 80-110 MHz 2/3 - 0,15 |iH K 4/14 110 -138 MHz 2/2 - 0,13 jiH L 4/14 135-175 MHz 2/1 - 0,085 jiH LI bis i/12 sind so abzugleichen, daß sich die Bereiche überlappen. In den Werten von LI bis LA ist die Zuleitungsinduktivität zum Schalter und zum Drehkonden¬ sator mitenthalten I Eine Spreizung einzelner Bereiche (z.B. 430- -480 kHz, 10--11 MHz o.ä.) für oft benötigte Frequenzen ist leicht möglich. Die Rückkopp¬ lung vom Kollektor zum Emitter erfolgt über (71 und die Impedanz- wandlerstufe (TI). (71 ist so zu bemessen, daß der Oszillator bei der niedrigsten Frequenz noch sicher schwingt. Die Auskopplung wird über (77 vorgenommen. Zum' Vermeiden von Rückwirkungen des Ausgangs auf die Oszillatorfrequenz ist noch eine Pufferstufe (T3) mit dem rückwirkungsarmen Transistor SF 245 nachgeschaltet. Am Ausgang (Bul) steht eine HF-Spannung von etwa 200 mV zur Verfügung. Infolge der Stromverstärkungsunterschiede der Transistoren ist bei der Inbetriebnahme der Kollektorstrom zu überprüfen, bei TI und T2 sollte er jeweils 1 mA betragen. Die Strom¬ einstellung nimmt man mit RI bzw. R2 vor. Der Kollektorstrom von T3 (etwa 4 mA) wird mit RI eingestellt. Zum Erreichen einer mög¬ lichst hohen oberen Frequenzgrenze sind die Zuleitungsinduktivitäten sowie die Parallelkapazitäten vom Oszillatorschwingkreis möglichst kleinzuhalten. Beim Mustergerät wurden alle Zuleitungen zum Dreh¬ kondensator und zum Schalter aus dünnem Kupferblech von etwa 10 mm Breite her gestellt. Einzelheiten des Aufbaus sind aus Bild 8 ersichtlich. Der Oszillator ist in der rechten Bildhälfte montiert. Die 138 >>3-o -«|r Bild 6 Stromlauf plan eines einfachen Indikators zur HF-Anzeige vom Generator über Bul der Sonde nach Bild 3 zugeführte HF- Spannung gelangt über Bu2 zum Indikator. Der Indikator ist ein Gleichstromverstärker mit hohem Eingangs¬ widerstand. Bild 6 zeigt eine einfache Schaltung mit einer für den vorliegenden Einsatzzweck ausreichenden Stabilität. Um eine mög¬ lichst große thermische Stabilität der Nullpunktkonstanz zu erreichen, wurde für TI ein Doppel-MOS-Feldeffekttransistor SMY 51 ein¬ gesetzt, der durch die Konstantstromquelle (T2, Dl, RI und RS) ge¬ speist wird. Im Drain-Zweig liegen die Arbeitswiderstände R3, R4 sowie die Regler zur Nullpunkteinstellung (R5, R6). Die 2. Verstärker¬ stufe (T3, T4) ist direkt an TI angekoppelt und weist keine Besonder¬ heiten auf. Eine thermische Kopplung beider Transistoren durch eine Metallschelle erhöht die Stabilität. Das Anzeigeinstrument ist über R 12 (Empfindlichkeitsregler) an die Kollektoren von T3 und T4 an¬ geschlossen. CI und C2 unterdrücken Rauschstörungen, die den Zeiger vom Instrument «unruhig» erscheinen lassen. Entsprechend Bild 8 ist der Anzeigeverstärker links unter dem Instrument montiert. Die Empfindlichkeit der Anzeigeeinheit ist so groß, daß am Verbindungs¬ punkt D1/D2 in der Schaltung nach Bild 3 etwa 5 mV Hochfrequenz für Vollausschlag am Instrument genügen. Bei dieser großen Empfind¬ lichkeit muß der Nullpunkt jedoch gelegentlich nachgestellt werden. Eine größere Verstärkung und wesentlich bessere Nullpunktstabi¬ lität läßt sich mit der Schaltung nach Bild 7 erzielen. Die Eingangs¬ stufe ist wie die Schaltung nach Bild 6 aufgebaut. Eine direkte An- 139 Schaltung des Operationsverstärkers würde die Demodulatorschaltung und damit den zu prüfenden Schwingkreis zu stark belasten. Der Operationsverstärker (IS1) ist über R9, i?10 an die Eingangsstufe angekoppelt. R9, R 10 ist für gute thermische Stabilität von IS1 be- messeh, so daß Nullpunktschwankungen kaum auftreten. Durch R 11 wird die minimale Verstärkung von IS1 festgelegt, während R 12 eine Verstärkungsregelung um den Faktor 50 gestattet. C 3, (74 und R13 bewirken die Frequenzgangkompensation des Operationsverstärkers und verhindern Sohwingneigung. Infolge der hohen Verstärkung des Operationsverstärkers lassen sich als Anzeigeinstrument unempfind¬ lichere Meßwerke einsetzen. Der Vorwiderstand (-R14) ist so zu be¬ messen, daß bei maximaler Verstärkung und minimaler HF-Eingangs- spannung Endausschlag erreicht wird. Die beiden Stützkondensa¬ toren (CI und (72) sind möglichst dicht am Schaltkreis anzuordnen, um einen niedrigen HF-Innen widerstand der Spannungsquelle zu garantieren. Die gesamte Stromversorgung des Dip-Meters erfolgt aus Batterien, wobei je 2 Stück 4,5-V-Flachbatterien in Reihe geschaltet sind und somit ±9 V zur Verfügung stehen. Der Generator wird nur mit +9 V betrieben. Die Frontansicht des Versuchsaufbaus ist aus Bild 9 ersichtlich. Im Vordergrund liegt die Sonde nach Bild 4. Anstelle der Linearskale läßt sich auch eine Kreisskale verwenden, ebenso ist die Anordnung der Bedienelemente auf der Frontplatte unkritisch. 140 Bild 8 Versuchsaufbau eines Dip-Meters mit kapazitiver Kopplung. Die Schaltung wurde auf Rasterleiterplatten auf gebaut Bild 9 Frontansicht des Geräts nach Bild 8. Im Vordergrund die Sonde nach Bild 4 Mit diesem Dip-Meter lassen sich alle Schwingkreise, auch wenn sie mit Dioden oder Transistoren bestückt sind, infolge der geringen HF-Spannung gut abgleichen. Nachteilig ist, daß sich eine passive Messung an Oszillatorschaltungen oder Frequenzvervielfacherstufen 141 I nicht ermöglichen läßt. Durch Umschalten des Oszillators auf Ver¬ stärkerbetrieb kann diese Betriebsart jedoch durchgeführt werden. Die zu messende Frequenz führt man Bu3 entsprechend Bild 10 zu. S3 wird auf «passiv» geschaltet, wobei TI als Impedanzwandler und T2 als Verstärker stufe in Basisschaltung arbeiten. Die gewünschte Frequenz wird im Kollektorkreis ausgesiebt und über Bul der Sonde zugeführt. Ce und Ca der Sonde sind auf größten Kapazitätswert ein¬ gestellt, und der Indikator zeigt einen Ausschlag. Durch die hohe Empfindlichkeit 'der Schaltung ist es möglich, die Grund- und Ober¬ wellenanteile von Oszillatoren zu messen. Die Belastung des Me߬ objekts hängt von der Ankopplung des passiven Dip-Meters ab. Am günstigsten ist es, einen FET-Transistor (z.B. BF 245) als Impedanz¬ wandler in einen Tastkopf zu montieren, um somit die zu messenden Schwingkreise nicht zu verstimmen. Mit dem Einbau von S3, den man möglichst durch ein Relais ersetzen sollte, werden die Parallel¬ kapazitäten größer, so daß mit einer weiteren Verringerung der oberen Frequenzgrenze zu rechnen ist. Cp wird im höchsten Frequenzbereich so abgeglichen, daß die Skale für aktive und passive Messungen über¬ einstimmt. Literatur Schubert, K. H.: Universalmeßgerät Dip-Meter mit Halbleiterbestückung, Elek¬ tronisches Jahrbuch 1975, Militärverlag der DDR, Berlin 1974, Seite 171-183 Pfaffrath, O.: Resomat - ein neuartiger Resonanzprüfer, Funkschau 42 (1970), Heft 2, Seite 69/70 142 Ing. Egon Klaffke, DM 2 BFA PIKOTRON - neue Bausteine, andere Schaltungen Dieser Beitrag wendet sich sowohl an die Besitzer des Baukasten¬ systems «pikotron» als auch an die Teilnehmer der Arbeitsgemein¬ schaften, die nach den «Empfehlungen» für «Junge Funker» [1], «Junge Fuchsjäger» [2], «Elektrotechnik» [3] und «Elektronik» [4] der Klassen 5 bis 8 arbeiten. Sicher werden Baukastenbesitzer und AG- Teilnehmer bereits eine Vielzahl von Modellen gebaut und inter¬ essante Experimente durchgeführt, Funktionsmodelle auf Schul- MMM, Betriebs-MMM und zu anderen Gelegenheiten eingesetzt haben. Irgendwann stehen sie dann vor der Frage «Wie weiter?». Dazu sollen die nachfolgenden Ausführungen anregen. Andere Schaltungen aufzubauen erfordert den Einsatz neuer Bau¬ steine. Daraus ergeben sich viele neue und interessante Experimente und praktische Anwendungen. Solange noch keine einzelnen Bau¬ steine, Kontaktfedern und Zylinderblechschrauben in Einzelteil¬ packungen zur Verfügung stehen [5], ist man gezwungen, einzelne Kästen nachzukaufen. Für den ernsthaften Experimentator und für unsere Arbeitsgemeinschaften lohnt sich der Aufwand, obwohl für den Amateur der unter [5] angebotene Weg der vernünftigste ist. 143 Es sollen nun die Anfertigung neuer Bausteine beschrieben und die sich daraus ergebenden Schaltungen und Experimente angedeutet werden. Schalterbaustein Der zum Baukasten gehörende «Taster» ist nicht so funktionstüchtig, wie man es sich wünscht. Zu leicht wird der Tasterknopf durch¬ gedrückt und läßt sich dann nicht mehr einwandfrei betätigen. Außerdem fehlt ein einfacher «Ein-Aus-Schalter» für Grund versuche aus der Elektrotechnik. Ferner ist es von Vorteil, wenn man eine übliche Morsetaste für einige Versuche und Schaltungen benutzen kann. Diese Mängel kann man beheben, indem man einen Schalterbau¬ stein und einen Anschlußbaustein herstellt. Für den Schalterbaustein werden benötigt: 1 Grundbaustein II (40 mm X 40 mm mit Zentralloch), 2 Kontaktfedern, 2 Zylinderblechschrauben, 1 Druckschalter für Tischlampen, Schaltdraht. Für die Montage bereitet man den Druckschalter folgendermaßen vor: An zwei sich diagonal gegenüberliegenden Ecken wird der Schal¬ ter so abgefeilt, daß er in den Grundbaustein ebenfalls diagonal hin¬ einpaßt. Das Zentralloch ii*i Baustein ist je nach Art des Druck¬ schalters passend zu feilen. Vor dem Einsetzen des Druckschalters schraubt man kurze Drähte an, die dann mit den Zylinderblechschrau¬ ben an die Kontaktfedern angeschraubt werden (Bild 1). Anschlußbaustein Der Anschlußbaustein erfüllt die wichtige Aufgabe, den Anschluß einer fachgerechten Morsetaste und eines entsprechenden Kopfhörers an das Modell zu ermöglichen. Damit wird die Voraussetzung ge¬ schaffen, daß der Anfänger, der noch nicht so recht mit Lötkolben und Transistor umgehen kann, seine Baukastenschaltung zum Er¬ lernen des Hörens und Gebens benutzen kann. Das gilt auch für die Arbeitsgemeinschaften. Bild 2 zeigt den fertigen Anschlußbaustein. Entsprechend Bild 4 ist er in einer anderen Ausführung in die Schal¬ tung (Anleitungsbuch, S. 62) [5] eingebaut und ermöglicht den An¬ schluß einer Morsetaste. Bild 5 zeigt den veränderten Stromlaufplan. 144 Bild 2 Relaisbaustein ( l. o.), Anschlußbaustein (r. o.), Batteriebaustein ( l. u.), Batteriekammern (r. u.) Zum Bau des Anschlußbausteins werden benötigt: 1 Grundbaustein I (40 mm X 40 mm), 2 Schrauben M3, 2 Kontaktfedern, 2 Muttern M3, 2 Zylinderblechschrauben, Schaltdraht. 1 UKW-Buchse, 2polig, 10 Schubert, Eljabu 77 145 In den Grundbaustein bohrt man die erforderlichen L’öcher für die zu verwendende Buchse. Wahlweise kann die Buchse von oben auf¬ gesetzt und angeschraubt werden, oder sie wird von unten in den Grundbaustein eingeklebt. Je eine Kontaktfeder ist nun noch mit je einer Anschlußfahne der Buchse zu verbinden. Batteriebaustein Der Batteriebaustein hat folgende Vorteile: — Einbau in die Schaltung ist möglich, dadurch fällt das lästige Stehen der Batterie neben der Schaltung weg. Die Polklemmen am mitgelieferten Batteriebaustein sind sehr anfällig. Sie brechen leicht ab. Diese Fehlerquelle ist damit ausgeschaltet. - Der Batteriebaustein liefert als Versorgungsspannungen 1,5 V, 3 V, 4.5 V und 6 V. Bei Kombination mit einem zweiten Batteriebaustein steigt die Einsatzmöglichkeit. Man hat dann weitere Spannungen von 7.5 V, 9 V, 10,5 V und 12 V zur Verfügung. + 1,5V t3V * 173 Nachstehende Aufstellung enthält die errechneten Werte für die Lage des Abgriffs 5, ausgedrückt als Dezimalbruchteil ( K n : n) und als Windungszahl 3 — 5 für n = 8 Wdg. und n = 7 Wdg. Übersetzungs¬ verhältnis (Ä1: R2) Abgriff 5 ( K n : n) Windungsanzahl K, a bei n = 8 Wdg. n = 7 Wdg. 5: 1 0,9 7,2 6,3 6: 1 0,82 6,5 5,7 7 :1 0,76 6,1 5,3 8: 1 0,71 5,6 5,0 9: 1 0,67 5,3 4,7 10: 1 0,64 5,1 4,5 Mit der Vier band- Windom nach Bild 2, versehen mit einem Ring- kern-Balun-Transformator 6 : 1 und 60-^-Koaxialkabel, ermittelte DL 7 KM im 80-m-Band einen Welligkeitsfaktor s von 1,2, im 40-m-Band s = 1,1 und im 20-m-Band s nahezu 1,0. Für das 15-m- Band eignet sich diese Windom weniger (s > 2,5), während im 10-m- Band die Anpassung wieder gut ist. Soll ein 50-Q-Koaxialkabel ver¬ wendet werden, wählt man ein Übersetzungsverhältnis von 7 : 1 bis 8 : 1, während für 75-Q-Kabel 5 : 1 richtig ist. In [5] beschreibt W 2 EQH eine Mehrbandantenne für 160, 80 und 40 m, die als Inverted Dipole-Delta-Loop bezeichnet wird. Es ist eine Ganzwellenschleife (für 80 m) in Dreieckform (Delta-Loop), die ent¬ gegen der üblichen Aufbauweise mit der dem Speisepunkt gegen¬ überliegenden Seite parallel zur Erdoberfläche verläuft. Dem Speise¬ punkt X—X ist außerdem noch ein geneigter Dipol parallelgeschaltet. Bild 4 zeigt die Originalabmessungen nach W 2 EQH. Die Haupt- Bild 4 Inverted Dipol-Delta-Loop für 160, 80 und 40 m; a - Aufbau mit Bemessungsangaben nach W 2 EGH, b - Einzelheiten der TJmschalteinrichtung 174 XX ZS ■v Y / / / / <: / w Y / \ \ \ \ \ \ \ y — \ / vr .t* LJ Bild 5 Die Entwicklung von Ganzwellenschleifen; A - Faltdipol, Um¬ fang L, B - Quadrat (Quad-Element), Seiten¬ länge L/4, C - gleich¬ seitiges Dreieck ( Delta- Loop), Seitenlänge L/3, D - kurzgeschlossene Paralleldrahtleitung , Umfang = L Vorzüge dieser Antennenform bestehen darin, daß sie sich bei mäßi¬ gem Aufwand durch einfaches Umschalten für die 3 Amateurbänder 160, 80 und 40 m benutzen läßt und mit einem beliebig langen 50-Q- Koaxialkabel direkt erregt werden kann. Die Frequenzbandbreite der Antenne ist relativ groß, das Stehwellenverhältnis steigt an den Bandgrenzen nur bis maximal 1,5: 1 an. W 2 EGH erzielte mit die¬ sem Strahler ausgezeichnete Ergebnisse, die auch in einem umfang¬ reichen Erfahrungsbericht von DL 8 FP [6] voll bestätigt wurden. Die «umgekehrte» Delta-Schleife benötigt einen Tragemast von 14 m Höhe - gerechnet ab Erdoberfläche — sowie 2 Hilfsmaste je 4 bis 5 m hoch. Umliegende Gebäude oder Bäume können als Stütz¬ punkte genutzt werden. Die untere Seite des Dreiecks verläuft in 3 m Höhe parallel zum Erdboden. Beim Unterschreiten dieses Wertes würden sich Resonanzlage, Speisepunkt wider stand und Wirkungs¬ grad der Antenne verändern. Da bei dieser Strahleranordnung eine Reihe neuer Überlegungen zum Thema Mehrbandantennen erfolgreich verwirklicht wurden, lohnt es sich, die Theorie dieser Bauform näher zu erklären. Wie Bild 5 zeigt, kann aus einem Faltdipol A durch Auseinander¬ ziehen der parallelen Leiterabschnitte bei gleicher Drahtlänge L ein Quadrat B (Quad-Element) oder auch ein Dreieck C (Delta-Loop) geformt werden. Treibt man dieses Auseinanderziehen noch weiter, entsteht schließlich im Extremfall eine am Ende kurzgeschlossene Halbwellenparalleldrahtleitung D. Der Umfang L ist in allen Fällen 175 der gleiche, er ist mit der Wellenlänge X gleichzusetzen. Erregt man diese Schleifen bei X-X mit dieser Wellenlänge, so besteht für jede Form Resonanz. Den Fußpunktwiderstand X—X des Faltdipols A kann man mit 240 bis 300 Q ansetzen; bei der Halbwellenparallel¬ drahtleitung D hingegen überträgt sich der Kurzschluß am Leitungs¬ ende auf den Eingang X-X, entsprechend theoretisch 0 Q. Daraus kann man ableiten, daß die Speisepunktimpedanz für Quad und für Delta-Loop etwa in der Mitte zwischen diesen beiden Werten liegen wird. Die Praxis hat diese Annahme bestätigt. Bezogen auf die Delta-Schleife darf man jetzt weiter schlußfol¬ gern, daß sich ihre Speisepunktimpedanz erhöht, wenn man — wie in Bild 6 wiedergegeben - die X-X gegenüberliegende Seite a vergrö¬ ßert und b entsprechend verkleinert (gleicher Umfang!). Beim «ech¬ ten» Delta-Loop beträgt das Seitenverhältnis a: b = 1 : 1 (gleich¬ seitiges Dreieck), und der in der Praxis festgestellte Fußpunkt¬ widerstand li^gt bei 110 Q. Wird a > 6, steigt die Speisepunktimpe- danz an; sie fällt ab, wenn a < 6 (a: b < 1) ist. In Richtantennensystemen für 10 und 15 m findet man Delta- Schleifen mit einem Seitenverhältnis a 1 :b 1 bis 1,43 (rechtwinkliges Dreieck). Dagegen beträgt das in Bild 6 eingezeichnete Seitenverhält¬ nis a 2 : ^2 des Delta-Loop von W 2 EQH 1,71. Der Speisepunkt¬ widerstand X—X dürfte in diesem Fall bei 160 Q liegen. Leider ist ein Eingangswiderstand von etwa 160 Q für Mehrbandsysteme recht un¬ geeignet, denn man möchte möglichst für alle Bänder mit einem ge¬ meinsamen 50-Q-Speisekabel auskommen. W 2 EQH fand die ein¬ fache Lösung des Problems, indem er dem Speisepunkt X—X einen geeigneten Halbwellendipol parallelschaltet. Da ein sehr schlanker Drahtdipol für 80 m einen Fußpunktwiderstand von 65 Q auf weist, ergibt sich aus der Parallelschaltung mit dem Delta-Loop ein resul¬ tierender Widerstand von 65 x 160 65 + 160 46,2 Q . Somit ist Anpassung an ein 50-Q-Kabel vorhanden (s etwa 1,08). Der parallele Dipol vergrößert die Bandbreite der Antenne, besonders wenn man seine Resonanzfrequenz gegenüber der des Delta-Loop etwas versetzt (z. B. Dipol 3600 kHz, Delta-Loop 3700 kHz oder umgekehrt). Aber auch eine verbesserte Abstrahlung ist zu erwarten, denn man hat immerhin insgesamt 1,5 X Drahtlänge bei 80 m «in der Luft», öffnet man die Verbindung Z-Z (Bild 4), um die Antenne als Halbwellendipol für 160 m zu benutzen, stört der 80-m-Dipol nicht, er bildet lediglich eine kapazitive Belastung des Speisepunkts und beeinflußt den Fußpunktwiderstand kaum. Für den 40-m-Betrieb 176 XX Bild 6 Delta-Schleifen mit verschiedenen Seiten¬ verhältnissen wirkt der Dipol als Ganzwellendipol mit sehr hohem Fußpunkt¬ widerstand, der dem 2-A-Delta-Loop parallelliegt. Man müßte daher mit einer größeren Fehlanpassung rechnen. W 2 EGH weist jedoch auch für den 40-m-Betrieb eine Speisepunktimpedanz von 50 Q aus, und bei den Messungen von DL 8 FP ergab sich bei Speisung über 60-Q-Koaxialkabel ein mittlerer Welligkeitsfaktor s von 1,2, der lediglich an den Bandgrenzen bis 1,5 anstieg. Selbst in den Bändern 20, 15 und 10 m konnte DL 8 FP noch gute Erfolge erzielen, obwohl der Welligkeitsfaktor bei 20 m 1,9, bei 15 m 2,4 und bei 10 m 2,8 betrug (Durchschnittswerte). Sicher ließen sich für Allbandbetrieb Verbesserungen erreichen, wenn man für jedes Band zusätzlich einen Halbwellendipol parallelschalten würde. Nach den Meßergebnissen von W 2 EGH stellen sich bei der An¬ tenne nach Bild 4 folgende Einzelresonanzen ein: - 80-m-Delta-Loop 3,7 MHz entsprechend 293,34 80-m-Halbwellendipol 3,9 MHz entsprechend 147,4 L = / ’ - 40-m-2-A-Delta-Loop 7,4 MHz entsprechend 586,7 L = / ’ - 160-m-Halbwellendipol 1,825 MHz entsprechend 144,7 L = f ’ L in m, / in MHz. 12 Schubert, Eljabu 77 177 L bezeichnet den Gesamtumfang des Delta-Loop bzw. die Gesamt¬ länge der Halbwellendipole. Die Bemessungsgleichungen wurden aus den Meßergebnissen rechnerisch abgeleitet. Die Bemessung des 80-m-Zusatzdipols mit 3900 kHz ist für Europa ungeeignet, man sollte beim Nachbau die Dipolhälften auf je 20,45 m verlängern (/ re8 = 3600 kHz). Aus dem Resonanzverhalten des Delta-Loop bei 40-m-Betrieb ist die Notwendigkeit der bei Z-Z ein¬ zuschaltenden Verlängerungsspule ersichtlich. Diese besteht aus 20 Wdg. eines 2-mm-Kupferdrahts, die mit einem Spulendurchmesser von 65 mm und etwa 2 mm Windungsabstand gewickelt werden. Die gewünschte Resonanzfrequenz ist durch entsprechendes Kurzschlie¬ ßen von Windungen einzustellen. Da das 160-m-Band nur in wenigen Ländern Europas für den Amateurfunk freigegeben ist, kann man häufig darauf verzichten. Es wird dann eine günstige Bemessung möglich, indem man das Delta-Loop für 3600 kHz bemißt (Umfang 81,5 m) und den Zusatzdipol für 3700 kHz auslegt (Schenkellängen 2 x 19,9 m). Für den 40-m-Betrieb ergibt sich dann eine 2-A-Reso- nanz von 7200 kHz, so daß man nur eine kleine Spule benötigt, um für 40 m in Bandmittenresonanz zu kommen. Diese Spule hat für 80 m nur eine geringe Verlängerungswirkung, so daß eine Umschal¬ tung bei Z-Z wahrscheinlich ganz entfallen kann. Mit etwas Experimentieren könnte dieses Delta-Loop nach dem Prinzip der DL 7 AB-Antenne [7] zu einem auf allen Bändern optimal angepaßten Strahler erweitert werden. Die vorgegebenen Berne ssungs- gleichungen erlauben es, die Antenne auch für andere Frequenzen umzurechnen. Ist mit einer feststehenden Masthöhe zu rechnen, ge¬ lingt es auch ohne Mathematik, nur mit Millimeterpapier und Zirkel, die Dimensionen einer Inverted Dipol Delta Loop durch maßstäb¬ liches Aufträgen zu ermitteln. Literatur [1] Appel, H.: Eine verkürzte Multiband-Antenne (Squashed multibander) cq-DL, Baunatal, 46, Heft 9 (1975), Seite 535-538 [2] Spillner, F.: Die FD4-Windom-Antenne; QRV, Stuttgart, 25 (1971) Dezember, Seite 13-20 [3] Rothammel, K.: Antennenbuch, 8. Auflage, Seite 153, Militärverlag der DDR (VEB)-Berlin, 1975 [4] ...: The ARRL Antenna Book, 13 th Edition 1974,Seite 103, Newington, Conn., USA [5] Van Zant, F. N.: 160, 75 and 40 Meter Inverted Dipole Delta Loop, QST, Newington, 1973 January, Seite 37-39 [6] Henkes, J .: Erfahrungsbericht mit einer 160-, 80- und 40-Meter-Inverted Dipol-Delta Loop, cq-DL, Baunatal, 45, Heft 12 (1974), Seite 706-711 [7] Rothammel, K.: Antennenbuch, 8. Auflage, Abschnitt 11.3., Seite 174, Militär¬ verlag der DDR (VEB)-Berlin, 1975 178 Siegmar Henschel DM 2 BQN Elektronische Empfangsantenne für 2-m-Fuchsjagdempfänger Auf dem 2-m-Band haben sich als Peilantenne für Fuchs jagd- empfänger die HB9CV -Antenne und Yagi -Antennen mit 3 bis 5 Ele¬ menten bewährt. Sie weisen jedoch den Nachteil auf, daß die Aus¬ dehnung in der Breite gleich A/2, also etwa 1 m beträgt. Die Antennen¬ länge schwankt zwischen 0,15 A und 0,5 A. Im Geländeeinsatz sind diese Antennen zu groß und behindern den Fuchsjäger relativ stark. Um Antennen mit kleinerer Ausdehnung zu erreichen, gibt es ver¬ schiedene Möglichkeiten. 1. Der Einsatz von Ferritantennen wie auf den Kurzwellenbändern. Diese Ferritmaterialien sind z. Z. jedoch nicht im Handel erhältlich. 2. Die mechanische Verkleinerung durch Zusammenklappen der Elemente, wie z. B. bei der Quad-Antenne. 3. Die mechanische Verkürzung vorhandener Antennenformen mit elektrischer Verlängerung durch in Reihe geschaltete Induktivi¬ täten. Diese verkürzten Antennen haben jedoch einen schlechteren Wirkungsgrad infolge der kleineren Wirkfläche. Mit der 3. Variante habe ich mich näher beschäftigt und bin zur sogenannten «elektronischen» oder «aktiven Antenne» gestoßen. Um den Wirkungsgrad Verlust auszügleichen, ist an dem Antennenfu߬ punktwiderstand ein rauschangepaßter Transistorverstärker an¬ geschaltet. Dieses Prinzip wird auch bei der elektronischen Auto¬ antenne vom VEB Antennenwerke Blankenburg benutzt. Ein HF-Transistor weist bei jeder Frequenz einen optimalen Eingangswiderstand auf, bei dem dann Rauschanpassung vorhanden ist. An diesen R e opt . wird die Antenne angepaßt. In den Transistor- Kennlinienblättern der Transistorenhersteller sind die Angaben nur für die Basis- und die Emitterschaltung auf geführt. Für die aus¬ geführte Zwischenbasisschaltung muß R e opt> durch Versuch ermit¬ telt werden, sofern keine geeigneten Meßgeräte zur Verfügung stehen. Den Stromlaufplan der verkürzten elektronischen Empfangs¬ antenne zeigt Bild 1. Die beiden Dipolhälften von je 0,05 A Länge 12 * 179 Bild 1 Stromlauf plan der elektronischen Empfangsantenne für einen 2-m-Fuchs- jagdempfänger werden mit L\ und L2 elektrisch so weit verlängert, bis Rausch- anpassung mit TI hergestellt ist. Durch Verlängern des Dipols tritt eine Erhöhung des Fußpunktwiderstands ein. Die Hochfrequenz wird über die Trennkondensatoren (71 und (72 dem rauscharmen Transistor TI zugeführt. Mit Äl, R2 und RS wird der Arbeitspunkt für das Rauschminimum von TI eingestellt. (73 überbrückt hoch¬ frequenzmäßig den Emitterwiderstand. Der symmetrische Ausgang wird über eine Balun-Leitung auf 60 Q asymmetrisch transformiert und über ein Koaxkabel dem Empfängereingang zugeführt. Über das Koaxkabel erfolgt auch die Stromversorgung für TI. Da diese Ver¬ stärkerstufe keine Selektionsmittel enthält, ist sie sehr kreuzmodu¬ lationsempfindlich. Mit der HF-Drossel parallel zu den Eingangs¬ klemmen werden starke MW- und KW-Sender, die TI beim Berühren der Antennenstäbe übersteuern würden, diesem im Gleichtakt zu¬ geführt und somit eleminiert. Die auf diese Weise aufgebaute Antenne hat die Peileigenschaften eines Dipols. Um jedoch eine eindeutige Richtungsbestimmung durchführen zu können, muß noch mindestens ein weiteres Element in die Antennenanordnung eingefügt werden. Im einfachsten Fall wäre das ein 0,15 bis 0,2 A entfernt angebrachter Reflektor von A/2 Länge. Dieser lange Reflektor würde die Vorteile der kurzen Antenne jedoch zunichte machen. Der verkürzte Reflektor ist in der Mitte ge¬ teilt und wird durch LS elektrisch auf A/2 verlängert. Der Abstand zum Dipol beträgt 0,08 bis 0,1 A. Der aktive Teil der elektronischen Antenne ist auf einer gedruckten Leiterplatte von 50 mm X 85 mm aufgebaut, die sich zum Schutz vor mechanischer Beschädigung in einer Antennenanschlußdose für Antennenverstärker befindet. Der Aufbau der Leiterplatte ist un¬ kritisch. Wenn die Grundregeln der HF-Technik beachtet werden, dürften beim Nachbau keine Probleme auftreten. Eine einbaufertige 180 Leiterplatte zeigt Bild 2, wobei die Leitungsführung durch die ver¬ wendete CeveumJ-Leiterplatte gut ersichtlich ist. Die Balun-Leitung zur Anpassung des Ausgangs an das Koaxkabel kann entweder durch 2 auf gewickelte A/4 lange 120-Q-Kabel (Ver¬ kürzungsfaktor beachten!) oder durch einen im Symmetrierglied Typ IW 3 enthaltenen breitbandigen Balun-Transformator realisiert werden. Dieser besteht aus einem Doppellochkern Typ 5171.3-1111.44 , Tabelle der Spulenwerte LI- 8 Wdg., 0,8-mm-CuAg, 6 mm Durchmesser, 14 mm lang L2 - 9 Wdg., 0,8-mm-CuAg, 6 mm Durchmesser, 15 mm lang 13 - 10 Wdg., 0,3-mm-CuL, kleiner Kammerkörper mit Abgleichkern Die Wickeldaten für den Balun-Transformator siehe Text auf dem 2x3,5 Wdg. einer symmetrischen 120-Q-Leitung aufge¬ bracht sind. Weitere Einzelheiten über den Aufbau sind aus Bild 2 und Bild 3 ersichtlich. Wird die Antenne direkt in den Fuchsjagd¬ empfänger eingebaut, so vergrößert sich sein Volumen nur unwesent- Bild 2 Einbaufertige Leiter¬ platte der elektronischen- Empfangsantenne; die Leitungsführung ist deutlich zu erkennen Bild 3 Ansicht des 2-m-Fuchs- jagdempfängers mit angebauter elektronischer Antenne; zur besseren Übersicht wurde der Deckel vom Verstärker¬ teil entfernt 181 - Alu-Rohr 70x1 / □ y » H , IS . «NT SO Reflektorstäbe - 10Q mm lang Bild 4 Maßskizze für die Dipole Dl und D2 und für die Reflektorteile. Zur Befestigung der Dipole wird gemäß Skizze ein Teil aus Vollaluminium eingepreßt lieh. Auf gute Abschirmung der Antenne zum übrigen Empfänger ist je'doch zu achten. Größte Sorgfalt beim Aufbau einer elektronischen Antenne ver¬ langt der Abgleich, vor allem wenn keine speziellen Meßmittel zur Verfügung stehen. Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl kann nach folgender Methode mit amateurmäßigen Mitteln ein guter Ab¬ gleich durchgeführt werden. Dazu benötigt man einen empfindlichen 2-m-Empfänger mit S-Meter-Anzeige und einen kleinen Sender, der ein Signal möglichst in Bandmitte mit 20 bis 30 dB über Rauschen erzeugen sollte. Steht kein Empfänger mit S-Meter zur Verfügung, so kann man an den ZF-Ausgang einen HF-Indikator anschließen. Die automatische Regelung muß dabei abgeschaltet sein. Mit RI, der zunächst durch einen Einstellregler von 250 kQ ersetzt wird, legt man den Arbeitspunkt mit etwa 1,2 mA Kollektcystrom für TI fest. Die Platine fügt man mit den Bauelementen nach außen in das Gehäuse ein, und die Dipole (Maßskizze siehe Bild 4) sind auf-* zuschrauben. Dann ist die elektronische Antenne so anzuordnen, wie sie im praktischen Betrieb eingesetzt werden soll, d. h. allseitig 0,5 bis 1 m Abstand von jeglichen Gegenständen entfernt. Mit dem Empfänger stellt man den Sender ein und versucht durch Zusammen¬ drücken oder Auseinanderziehen von LI und L2 eine maximale Empfindlichkeit einzuregeln. Ein «Abgleichspion» (PVG-Stab mit HF- Kern bzw. Messing- oder Aluminiumkern) erleichtert diese Arbeit. Abschließend schaltet man den Sender ab oder verstimmt den Empfänger etwas und gleicht mit RI den Transistor TI auf Rausch¬ minimum ab. Dabei sollen Kollektorstromwerte unter 1 mA mög¬ lichst vermieden werden, da sonst die Kreuzmodulation stark an¬ steigt. Anschließend überprüft man die Einstellung von LI und L2 bei eingeschaltetem Sender nochmals, wobei unter Umständen ein Nach¬ gleich erforderlich ist. Nachdem der Sender wieder abgeschaltet ist, werden LI und L2 auf minimales Rauschen am S-Meter abgeglichen. Anschließend erfolgt mit zugeschaltetem Sender wieder «in Abgleich auf maximale Leistung. Dieser Abgleichvorgang auf größtes Signal/ Rausch-Verhältnis wird so lange wiederholt, bis keine Empfindlich- 182 keitssteigerung mehr möglich ist. Aus der unterschiedlichen Win¬ dungszahl von LI und L2 läßt sich ersehen, daß man optimale Ver¬ hältnisse nur durch getrennten Abgleich von L 1 und L2 erreichen kann. Sollten bei den Abgleicharbeiten Schwingneigungen auftreten, so ist der Ausgang nicht richtig abgeschlossen, und am Empfänger¬ eingang muß man für einen reellen Abschluß des Kabels sorgen (even¬ tuell einen Widerstand von 50 bis 500 Q parallel zur Antennenbuchse schalten). Anschließend dreht man die Antenne so, daß der Reflektor zum Sender zeigt, und L3 wird auf minimalen Ausschlag am S-Meter abgeglichen. Nach ordnungsgemäßem Einbau ist die Empfindlichkeit nochmals zu überprüfen. Mit der Musterantenne wurden folgende Ergebnisse erzielt: Gewinn gegenüber A/2-Dipol: 6 dB, Vor/Rück-Verhältnis: 2 6 dB, Vor/Seite-Verhältnis: 34 dB. Diese für das 2-m-Band beschriebene Antenne läßt sich durch ent¬ sprechende Änderung von LI bis L3 sowie der Antennenstäbe mit gleichem Erfolg auch im Fernsehband I oder III bzw. im UKW-Rund- funkband einsetzen. Literatur [1] RFT-Halbleiterschaltbeispiele 1974, Seite 61 [2] Lindenmeier, H./Meinke, H. H.: Aktive Autoantenne, Funkschau 41 (1969), Seite 569, FRANZIS-Verlag München [31 Lindenmeier, H.: Wirkungsweise und Technik einer aktiven Autoantenne, Funkschau 41 (1969), Seite 813, FRANZIS-VERLAG München [4] Lindenmeier, H.: Aktive Empfangsantennen von 10 kHz bis 1 GHz, Funk¬ schau 43 (1974), Seite 111 und 153, FRANZIS-VERLAG München 183 Hagen Müller Bauanleitung für einen Autoempfänger Mit steigender Verkehrsdichte gewinnt der fest im Auto installierte Empfänger an Bedeutung. Zur ursprünglich einzigen Funktion, der Unterhaltung, kommt zunehmend die gezielte Information des Kraftfahrers zur Sicherung eines flüssigen und unfallarmen Verkehrs¬ ablaufs. Das Angebot an Industriegeräten ist diesem Bedarf gefolgt. Demgegenüber sind in der einschlägigen Literatur nur wenige Bau¬ anleitungen zum Selbstbau zu finden. Der vorliegende Beitrag soll helfen, diese Lücke zu schließen. Ger ätekon zept ion Nach Empfangs versuchen mit einem Kofferempfänger (R 150) im Auto wurde festgestellt, daß die Empfangsqualität im KW-Bereich in der Regel nicht den Erfordernissen bei der Fahrt genügt. Das Senderangebot im LW-Bereich ist ebenfalls entbehrlich. Der be¬ schriebene Empfänger wurde daher nur für die Bereiche UKW und MW ausgelegt. Weiterhin wurde eine Möglichkeit zum Anschluß eines Kassettenrecorders vorgesehen. Diese Konzeption ist sicher sub¬ jektiv bedingt und muß unter anderen Bedingungen (z. B. häufige Auslandsfahrten) nicht optimal sein. Um Variationen anzuregen, wird ein Literaturverzeichnis angefügt. UKW-Tuner Um mechanischen Problemen weitgehend auszuweichen, wurde als Abstimmelement der kombinierte Drehkondensator des Stern R 110 verwendet. Damit liegt die Zahl der variablen Kreise mit 2 fest. Um Frequenzverwerfungen im Nahfeld von Sendern zu vermeiden, wurde eine getrennte Oszillatorstufe vorgesehen. Damit ergibt sich die Schaltung des Tuners (Bild 1). 184 Bild 2 Stromlauf plan der AM-, Vor- und Mischstufe Das Signal gelangt über LI unsymmetrisch auf den Schwingkreis CI/L2. Nach Verstärkung in der Vorstufe fällt das Nutzsignal am abgestimmten Zwischenkreis C5/L3 an. Die Emitterschaltung wurde wegen der höheren Spannungsverstärkung verwendet. An der Basis von T2 wird die Oszillatorspannung zur additiven Mischung zu¬ geführt. Am Kollektor von T2 liegt der erste ZF-Kreis. Große Feld¬ stärken können über die Änderung der Kollektorkapazität die Ver¬ stimmung des Kreises bewirken. Um diesen Einfluß klein zu halten, ist die Kreiskapazität groß gewählt worden. Das ZF-Signal wird über einen kapazitiven Spannungsteiler niederohmig ausgekoppelt. 185 Die Oszillatorstufe mit T3 ist in der üblichen Weise geschaltet und muß nicht im Detail beschrieben werden. Spulendaten für den UKW-Tuner LI: 2 Wdg., 0,5-mm-CuL 2/2: 5 Wdg., 0,5-mm-CuAg auf 7 mm Spulenkörper LS: 5 Wdg., 0,5-mm-CuAg 2/6: 4 Wdg., 0,5-mm-CuAg 2/4: 6 Wdg., 0,3-mm-Cul; auf Ferritkern mit 1,6 mm Durchmesser 2/5: 110 Wd«., 20x 0,05-mm-CuL; auf 7 mm Spulenkörper mit Anzapfung bei 10 Wdg. AM- Vor- und Mischstufe Das Eingangssignal wird über (7J.8 auf den abgestimmten Eingangs¬ kreis gekoppelt. Die gewählte Art der Antennenkopplung ist zweifel¬ los die einfachste, jedoch im Hinblick auf das Spiegelfrequenz¬ verhalten nicht die günstigste [6]. Im Fährbetrieb hat sich aber ge¬ zeigt, daß der Einfluß der Spiegelfrequenzstörungen nicht so groß ist. Die Vorstufe liegt an der Regelspannung des ZF-Verstärkers. Die Verbesserung des Regelumfanges ist überhaupt der einzige Grund für die Existenz der Vorstufe. Versuche haben gezeigt, daß die Empfind¬ lichkeit auch ohne Vorstufe ausreicht. Die selbstschwingende Misch¬ stufe wurde unter Verwendung der Oszillatorspule des R 150 auf- gebaut. Die Dimensionierung wurde analog übernommen [3] (Bild 2). ZF-Verstärker In der Führung des ZF-Signals wurde etwas von der üblichen Art der kombinierten AM-FM-Empfänger abgewichen, indem die.AM-Misch- stufe nicht als erste ZF-Stufe für FM verwendet wurde. Das hat den Vorteil, daß diese Stufe optimal auf Verstärkung ausgelegt werden reff Fl 30 186 Bild 3 Stromlauf plan der ersten ZF-Stufe für FM Bild 4 Anschluß Schema des ZF-Verstärkers + 10V kann. Die weitere Verstärkung erfolgt im kombinierten AM/FM-ZF- Verstärker des R 150> der fertig bestückt und vorabgeglichen im Handel angeboten wird [3]. Der Grund für den Einsatz c(er Baugruppe war die Einsicht, daß es dem Amateur schwerfallen wird, einen solchen Verstärker so kompakt, leistungsfähig und (bei Berücksichtigung der Arbeitszeit) billig selbst herzustellen. Natürlich kann an dieser Stelle der Schaltung jeder andere Verstärker mit vergleichbaren Eigen¬ schaften eingesetzt werden (Bild 3 und Bild 4). Tastenschalter Alle Schaltfunktionen außer Aus/Ein und Nah/Fern sind auf dem Tastenschalter mit 3 Tasten (abhängig) vereinigt (Bild 5). Der ver¬ wendete Schalter ist ein Modell, das nicht mehr gefertigt wird. Die Verdrahtung läßt sich an jeden modernen Schalter leicht anpassen. Auf dem Schalter für UKW ist die erste ZF-Stufe für FM montiert, auf dem Schalter für MW die Mischstufe. Vorstufe und Eingangskreis finden auf einer getrennten Leiterplatte Platz. Für die Verbesserung des Empfangs im Sendernahfeld ist dort ein schaltbarer Dämpfungs¬ widerstand vorhanden. Bild 5 Anschlußschema des Tastensatzes einschließlich TB-Buchse und NahjFern- Schalter 187 NF-Verstärker Der Verstärker wurde, so ausgelegt, daß er den Qualitätsparametern von Tuner und ZF-Kanal entspricht. Da der Empfänger nur für eine Betriebsspannung von 12 V vorgesehen ist, kann eine eisenlose End¬ stufe verwendet werden. Sie wurde so dimensioniert, daß bei der Nennleistung von 2,5 W an [4] keine Kühlflächen erforderlich sind. Dadurch begründet sich der Einsatz von 2 OG 26 in der Endstufe. Bei der üblicherweise benötigten Leistung (0,5 W) und den im Kraft¬ fahrzeug mitunter auf tretenden Temperaturen [11] ist genügend thermische Reserve vorhanden. Die statische und dynamische Stabilität wird durch mehrere Gegenkopplungen gesichert. Die Gegenkopplung ist so eingestellt, daß als obere Grenzfrequenz 10 kHz erröicht werden. Die untere Grenzfrequenz wird durch Koppelkondensatoren auf 100 Hz fest- T76CT16 TSGC11B T9SC121 770/77? 772/770 A LP 553 T z-im \ N = 1,5W 1 ZV 0 - - n n —d^o- 1ZV L7 LS U V [72/7 Jmojj/zsE oopi^ -J- 7/ tNF-Ver- —► stärken 5W L7 10 Wdg. auf Ferrit 12x1,6 L8 200Wdg. auf Weicheisenkern Draht - 0,5-mm-CuL ZL10 Bild 7 Stromlauf plan des Stromversorgungsteils Tastensatz gelegt. Dieser Frequenzgang ist den Bedingungen im Kraftfahrzeug angepaßt. Die Endstufe kann mit Lastwiderständen zwischen 2 bis 8 Q betrieben werden. Zur Erzielung maximaler Leistung wurde der NF-Verstärker unmittelbar nach der Siebkette an die Betriebsspan¬ nung angeschlossen. Alle anderen Stufen des Empfängers bekommen eine stabilisierte Betriebsspannung von 10 V. So werden Spannungs¬ schwankungen aus dem Bordnetz unwirksam gemacht (Bild 6 und Bild 7). Mechanischer Aufbau Der Tuner ist in einer Kammerkonstruktion aus kupf er kaschiertem Halbzeug untergebracht. Die Kammeraufteilung ist aus Bild 1 er¬ sichtlich. Als Lötstützpunkte dienen die Spulenanschlüsse (die Kör¬ per werden formschlüssig eingeklebt) und die Masseanschlüsse der entsprechenden Bauelemente. Der Tuner ist so leicht, daß zur Be¬ festigung 2 starke Drähte (1,5 mm 2 Durchmesser) zuih Masseanschluß des Drehkondensators genügen. NF-Teil und AM-Vorstufe sind auf Universalleiterplatten aufgebaut. Diese Platten mit Rastermaß 2,5 sind in den RFT-Filialen erhältlich. Der Masseanschluß des Potentio¬ meters wird auf die Leiterplatte des NF-Teils geführt. Alle Baugrup¬ pen, einschließlich des Drehkondensators, müssen gegen das Gehäuse isoliert sein. Dann wird die Minusleitung zwischen AM-Teil und Drehkondensator und vom Tuner über den ZF-Teil zum NF-Ver¬ stärker hergestellt. Das Gehäuse wird nur an einer Stelle mit der Masse des Drehkondensators verbunden. Dnehkondenäaforantrieb \ 135 Potentiometerachse \ I AM-Vorstufd Tastensatz Potentiome¬ ter und Schalter UKW- Tuner Aä-Fh-ZF-Verstärker 780 Strom/ersorgnd 55 Bild 8 Maßskizze zum mecha ¬ nischen Aufbau des Geräts 189 Für die Ausführung von Autoempfängern haben sich Standard¬ abmessungen herausgebildet, die einzuhalten sind, wenn der Empfän¬ ger in vorbereitete Öffnungen der Instrumententafel eingesetzt werden soll. Die Abmessungen des Mustergeräts gehen aus Bild 8 hervor. Das Gehäuse ist aus kupferkaschiertem Halbzeug hergestellt. Durch ein¬ gelötete Winkel entsteht die nötige Stabilität. Unter- und Oberseite werden als Deckel auf ge schraubt. Die Gewindelöcher werden vor dem Bohren mit kleinen Messingplättchen verstärkt. Die Gestaltung der Skale ist vom Befestigungsort im Kraftfahrzeug abhängig. Ordnet man das Gerät hängend unter der Instrumententafel an, so können besondere Einbauarmaturen entfallen. Als Skale wird eine polierte Al-Tafel verwendet. Der Zeiger (rot) ragt aus einem gefrästen Schlitz 2 mm hervor. Die Frequenzmarken sind vor dem Lackieren mit Tusche und Schablone aufgemalt worden. Man kann sich bei der Ge¬ staltung auch an Industriegeräten orientieren. Abgleich Der Abgleich wird durch den Einsatz des vorabgeglichenen ZF-Ver¬ stärkers wesentlich erleichtert. FM: Am Demodulator-Ladeelektrolytkondensator wird ein In¬ strument angeschlossen und an der Basis von T2 das ZF-Signal von 10.7 MHz eingespeist. Der ZF-Kreis auf der Leiterplatte und der im Tuner werden in der angegebenen Reihenfolge auf Maximum ab- geglichen. Dabei ist die Signalspannung unter dem Einsatzpunkt der statischen Begrenzung zu halten. Dann wird zwischen Punkt «z» und Masse ein Instrument'eingeschaltet und bei Nennfrequenz der Null- abgleich mit dem letzten Kreis auf der Leiterplatte durchgeführt. Zum Abgleich des Tuners wird der Drehkondensator in Mittel¬ stellung gebracht und am Eingang eine Signalfrequenz von 94 MHz angelegt. Der Oszillator ist so einzustellen (L6), daß am Demodulator maximale Summenspannung entsteht. Mit einem Absorptionsfre¬ quenzmesser sollte überprüft werden, ob der Oszillator dabei auf 104.7 MHz schwingt. Anschließend wird mit C 16 der Frequenzbereich festgelegt. Zum Schluß führt man am Zwischenkreis einen Zweipunkt¬ abgleich bei 90 MHz mit L3 und bei 97 MHz mit (74 durch. AM: Zum ZF-Abgleich schließt man an Punkt «v» des Verstärkers ein Instrument an. Die ZF von 455 kHz wird an Basis von T5 ge¬ legt. Der erste AM-Kreis auf der Leiterplatte wird so eingestellt, daß am Instrument gegen Plus ein Minimum eintritt. Anschließend stellt man mit einem Generator den Frequenzbereich (520 bis 1620 kHz) ein und führt bei 600 kHz und 1600 kHz einen Zweipunkt¬ abgleich durch. 190 Nach diesen Arbeiten wird die handelsübliche 1 m lange Stab¬ antenne über eine abgeschirmte Leitung an den Punkt «Antenne» des Tastensatzes gelegt. Mit dem Trimmer (727 ist der Abgleich auf AM bei etwa 1 MHz mit einem schwachen Sender zu korrigieren. Wer Abgleicharbeiten erstmalig durchführt, sollte vorher die Literatur¬ stelle [10] studieren. Im folgenden wird nun die mechanische und thermische Stabilität des Geräts untersucht. Dazu erwärmt man den Empfänger langsam auf etwa 40 °C und unterzieht ihn auf einer Filz¬ platte o. ä. einem Schütteltest. Das Gerät muß dabei mit voller Lei¬ stung sicher arbeiten. Man kann diese Qualitätsprüfung auch auf einer Langstreckenfahrt bei hochsommerlichen Temperaturen durchführen. In jedem Fall beansprucht der Betrieb im Kraftfahrzeug das Gerät sehr. Man sollte dies bei der Ausführung jedes Details beachten. Erfahrungen mit dem Mustergerät Der Empfänger hat seine Funktionstüchtigkeit in etwa einjährigem Betrieb nachgewiesen. Meist wird der UKW-Empfang trotz des regel¬ mäßigen Sender Wechsels an den Grenzen der Versorgungsgebiete vor¬ gezogen. Die entsprechenden Bezirkssender lassen sich auch in ge¬ birgigen Tallagen noch gut auf UKW empfangen, während auf AM die dort auftretenden Feldstärkeschwankungen nicht in jedem Fall aus¬ geregelt werden. Bei Fahrten im Flachland ist der Empfang auf bei¬ den Bereichen stabil. 4 bis 5 Sender können dort jederzeit empfangen werden. Voraussetzung für den einwandfreien Empfang ist die fach¬ gerechte Entstörung des Wagens und eine sorgfältige Montage der Antenne. , Literatur [1] Anders, R.: Autoempfänger A 140 - Die aktuelle Schaltung, FUNKAMA¬ TEUR, 21, Heft 3 (1972), Seite IX, [2] Tschoche, J.: Bauanleitung für einen leistungsstarken Autosuper, FUNK¬ AMATEUR, 21, Heft 8 (1972), Seite 378 [3] Scheubner, R.: UKW-Reiseempfänger «Stern-Elite*, radio - fernsehen - elektronik, 17, Heft 6 (1968), Seite 165 [4J Pohl, E.: UKW-Autoempfänger «Stern Transit*, radio - fernsehen - elek¬ tronik, 18, Heft 1 (1969)', Seite 15 [5] Engel, B. und H.: Ein Transistorsuper für Auto und Hehn, Radio und Fern¬ sehen, 11, Heft 13 (1962), Seite 413ff. [6] Müller, D.: Probleme beim Selbstbau von Autosupern, Elektronisches Jahr¬ buch 1971, Deutscher Militärverlag Berlin, Seite 190 [71 Kuhnt, H.: Spulenkörper und -kerne für die Anwendung in der HF- und UKW-Technik, FUNKAMATEUR, 19, Heft 6 (1970), Seite XXI 191 [8] Pohl, E.: Autoportable A 110-1, Radio und Fernsehen, 13, Heft 4 (1964), Seite 103 [9] Albert, F.: Abgleich von Rundfunkempfängern, radio - fernsehen - elek- tronik, 20, Heft 9 (1971), Seite 291 ff. [10] Breitschuh, K.: Anschluß von Kofferempfängern im Kfz, radio - fernsehen - elektronik, 17, Heft 6 (1968), Seite 167 [11] Vetter, R.: Temperaturmessungen am Pkw Trabant in der VR Bulgarien, KFZ-Technik, Heft 8 (1974), Seite 241 RC-Oszillator für einfache Musikinstrumente Für elektronische Musikinstrumente werden meist ZC-Oszillatoren zur Erzeugung der 12 Grundtöne verwendet. Werden keine allzu hohen Forderungen an die Frequenzkonstanz und die Temperaturabhängigkeit gestellt, das ist der Fall bei einfachen elektronischen Musikinstrumenten, können auch ÄC-Oszillatorschal- tungen eingesetzt werden. Die untenstehende Schaltung (nach Intermetall- Schaltbeispiele) ist ein astabiler Multivibrator, frequenzbestimmend sind die Kondensatoren C (6,8 nF) und die Widerstände R. Mittels des Einstellreglers 5 kß erfolgt der Frequenzabgleich auf den gewünschten Ton. Die Ausgangsspannung ist rechteckförmig, das ist für einfache Musikinstru¬ mente von Vorteil. Die Diode D dient zur Entkopplung des Ausgangs. Die Fre¬ quenzen der tieferliegenden Oktaven erhält man durch nachgeschaltete Frequenz¬ teilerstufen. .Für die 12 Oszillatoren der zweigestrichenen Oktave gelten etwa folgende Werte für den Widerstand R: c 2 (523,25 Hz) -e 2 (659,26 Hz) = 240 k ß f 2 (698,56 Hz)-gis 2 (830,61 Hz) = 180 kß a 2 (880,00 Hz) -h 2 (987,77 Hz) = 150 kß Für TI und T2 verwendet man den Transistor SC 238, als Diode eine SAY 18. Um eine ausreichende Frequenzkonstanz zu erreichen, setzt man hochwertige Kunstfolienkondensatoren für C und Metallschicht widerstände für R ein. Schubert 192 Dipl.-Ing. Harald Großstück 3-Kanal-Lichtorgel für kleine Räume Allgemeines Eine Familienfeier oder eine Party wird gern mit entsprechender Musik bereichert, Durch eine raffinierte Kerzenbeleuchtung kann man ein romantisches Milieu schaffen. Doch viel wirkungsvoller ist ein Farbspiel, das sich nach einem bestimmten, durch Musik vor¬ gegebenen Rhythmus ändert. Dieses kann durch eine Lichtorgel er¬ zeugt werden. Die in [1] und [2] beschriebenen Anlagen erfordern eine große Leistung und damit verbunden einen großen finanziellen Auf¬ wand und sind für Zimmer in üblichen Ausmaßen zu lichtstark. Die nachfolgend beschriebene Lichtorgel soll an einer gegenüberliegenden glatten Wand farbige Lichtpunkte widerspiegeln, die aber keine grellen Blitze sein dürfen, sondern lediglich als ein deutliches Farb¬ spiel die ertönende Musik wirkungsvoll unterstreichen. Die Möglich¬ keit der unterschiedlichen Helligkeit der Lampen zu den entsprechend lauten oder leisen Tönen schließt die Schaltung ein. Sie wurde auf eine minimale Leistung von rund 10 W begrenzt, bringt aber maxi- Hellblau Bild 1 Prinzipstromlauf plan der Lichtorgel; über den Umschalter « Ta » kann bei kleinen Lautstärken vor die Eingänge der Lichtorgel ein NF-Zusatzverstär¬ ker (Bild 2) geschaltet werden 13 Schubert, Eljabu 77 193 male Lichtausbeute durch die benutzten Scheinwerfer, die ein ge¬ bündeltes Licht ausstrahlen. Ein weiterer Vorteil der Anlage ist ein einfacher und damit billiger Aufbau. Die Schaltung wurde in [1] angedeutet. Aus Bild 1 läßt sich der Grundaufbau erkennen. Das Eingangs¬ signal für die Lichtorgel wird am Lautsprecher des Ausgangsverstär¬ kers oder an einem Kanal des Stereoverstärkers abgenommen. Da dieses Signal aber zur Aussteuerung nicht ausreicht, wurde es über einen relativ breitbandigen NF-Verstärker verstärkt. Anschließend wird es in einer Aussteuereinheit für die entsprechenden Kanäle aus¬ gesiebt und auf die benötigte Leistung verstärkt. Die Einstellpotentio¬ meter dienen zur individuellen Einstellung eines jeden Kanals ent¬ sprechend seiner Lichtintensität, die aus den Exemplarstreuungen, aus der Bandbreite eines Kanals der Aussteuereinheit und der Licht¬ durchlässigkeit der benutzten Farbscheiben hervorgeht. Schaltungabeschreibung Um die eingangs beschriebene hohe Lichtausbeute und das gebündelte Licht zu bekommen, wurden Fahrradscheinwerfer verwendet. Da¬ durch war der Ausgangsstrom von maximal 350 mA festgelegt. Als Spannung wurde eine 12-V-Gleichspannung verwendet. Bei Voll¬ aussteuerung werden die Fahrradlampen von 6,3 V an etwa 10 V ge¬ schaltet. Da das aber nur kurzzeitig auftritt, nimmt die Lampe keinen Schaden. Die Trägheit der Lampen wird dadurch aber auf ein Mini¬ mum herabgesetzt. Die Anlage läuft jetzt ein halbes Jahr mit etwa 50 Betriebsstunden, und es ist noch keine Lampe ausgewechselt worden. Die Endtransi¬ storen haben 1 W Verlustleistung. Um die Anlage so billig wie mög¬ lich zu gestalten, fanden Basteltransistoren aus dem Bastelbeutel 3 Verwendung. R2 39k GC 111 194 Bild 3 Stromlauf plan eines Kanals der Lichtorgel-A ussteuereinheit Da die Endtransistoren aber bis zur Grenze belastet werden, sind große Kühlbleche notwendig (100 mm x 80 mm x 2 mm stehend). Außerdem ist für eine ausreichende Wärmeableitung aus dem Ge¬ häuse zu sorgen. Nach 5 Stunden Dauerbelastung sind die Kühl¬ bleche sehr warm. Germaniumtransistoren haben eine maximale Sperrschichttemperatur von 85 °C! Vorteilhafter verwendet man die 4-W-Typen. Als Treibertransistor läßt sich ein Germaniumtransistor mit großer Stromverstärkung einsetzen. Auf Temperaturstabilisie¬ rung wurde verzichtet, da das keinen wesentlichen Einfluß mehr auf den Ausgang ausübt. In der Aussteuereinheit (Bild 3) ist ein GC 121 c oder GC 121 d ein¬ gesetzt. Diese Aussteuereinheit bildet das Herz der Anlage. Hier wird das ankommende Signal nach Frequenzen getrennt. Der Kon¬ densator Gl bestimmt die tiefen Frequenzen und der Kondensator C2 die hohen Frequenzen des Durchlaßbereichs. Alle anderen ankommen- den «Töne» werden gesperrt. Die Diode Dl verhindert ein Auf laden des Koppelkondensators CI, falls das Eingangssignal zu groß wird. Kondensatorwerte für 3 Kanäle CI C2 Tiefen 50 nF 5 nF gelb Mitten 1 nF 0,47 nF rot Höhen 0,047 nF 1000 pF hellblau Die Farbanordnung ist an sich unlogisch, aber Experimente zeigen, daß die Mittentonlagen eine bestimmte Helligkeit haben, also Rot ständig auftritt. Mit dem Einstellregler lassen sich die individuellen Wünsche für die Farbe berücksichtigen. Um die Anlage aber bei jeder Lautstärke einsetzen zu können, muß der Aussteuereinheit ein entsprechender Eingangspegel zugeleitet werden. Deshalb ist der NF-Eingangs- verstärker (Bild 2) notwendig. Man könnte das auch mit einem NF- Trenntransformator, wie in [1] beschrieben, durchführen, mit einem Verstärker läßt sich aber eine bessere Anpassung an entsprechende 13* 195 Ausgangsleistungen des Rundfunkgeräts ermöglichen. Für sehr große Lautstärken kann der Eingangsverstärker abgeschaltet werden, da dann der zugeführte Pegel für die Aussteuereinheit groß genug ist. Es läßt sich allerdings auch ein Verstärker mit «höheren» Eigen¬ schaften, wie in [2] beschrieben, anwenden. Eine Stromversorgung ist nicht vorgesehen, da die Möglichkeit, die 12-V-Gleichspannung aus einem anderen Gerät mit zu entnehmen, bestand. Als Forderung an die Stromversorgung ist zu stellen: 12-V- Gleichspannung, stabilisiert mit 1-A-Maximalstrom. Es kann jede übliche Gleichrichterschaltung, die den genannten Forderungen ent¬ spricht, verwendet werden. Mechanischer Aufbau Das Gehäuse ist aus 1 mm starker weißer Plaste mit den Abmessun¬ gen 250 mm x 200 mm aufgebaut. Die Scheinwerfer wurden ein¬ gearbeitet, so daß alles eine abgeschlossene Einheit darstellt. Die Grundfläche ist so groß, daß eine Stromversorgung ohne weiteres noch Platz findet. Auf nähere mechanische Einzelheiten wird nicht eingegangen, da jedem Amateur die Gestaltung selbst überlassen bleibt. Der Aufbau ist an sich sehr unkritisch und stellt keine Forderungen hinsichtlich der Anordnung der Bauteile, wenn dem Kühlproblem die gebührliche Beachtung geschenkt wird. I nbetriebnahme Zur Inbetriebnahme ist nur soviel zu sagen, daß nicht alles auf einfnal in Betrieb genommen werden soll, sondern alle Einheiten getrennt auf Funktionssicherheit zu prüfen sind. Achtung: Kurzschluß in der Zuleitung vom Lautsprecher zum Eingangspotentiometer zerstört die Endtransistoren des Leistungsverstärkers im Rundfunkgerät. Sollte ein Kanal nicht den Anforderungen an Helligkeit entsprechen, kann man die Kondensatoren verändern oder den Endtransistor aus- tauschen. Die Basteltransistoren streuen sehr weit in den Daten und sind gegebenenfalls vorher auf Stromverstärkung und Funktion zu überprüfen. Erfahrungen Wie schon erwähnt, arbeitet die beschriebene Anlage ungefähr 50 Betriebsstunden fehlerfrei. Der maximale Stromverbrauch liegt bei 600 bis 700 mA. Größere Schwierigkeiten waren beim Zuschnitt des Glases zu überwinden, so daß es günstiger ist, farbige, lichtdurch¬ lässige Plaste zu verwenden. Literatur [1] Theilig, H. J.: 3-Kanal-Lichtorgel, FUNKAMATEUR, 22, Heft 1 (1973), Seite 18 [2] Theilig, H.-J.: Lichteffektanlage «Sound Light 2000», FUNKAMATEUR, 23, Heft 6 (1974), Seite 274 [3] Pabst, B.: Fehlersuche in Transistorempfängern, VEB Verlag Technik, Berlin, Seite 297 197 Ing. Winfried Müller Elektronische Temperaturregelung einer Zentralheizung Der optimale Betrieb einer Zentralheizungsanlage wird weitgehend von der Konstanz der erwünschten Wasser- bzw. Raumtemperatur beeinflußt. Eine konstante Raumtemperatur wirkt sich sowohl wohl¬ tuend auf das Allgemeinbefinden als auch günstig auf den Brennstoff¬ verbrauch aus. Die Wassertemperatur wird durch die Menge der dem Verbrennungsprozeß zugeführten Frischluft beeinflußt. Die Frisch¬ luftzufuhr läßt sich durch die Stellung der Luftklappe am Feuerungs¬ raum steuern. Herkömmliche Regelungen sind Proportionalregelungen. Sie ba¬ sieren auf einer in einem Gefäß sich ausdehnenden Flüssigkeit, die über mechanische Übertragungsglieder auf die Stellung (öffnungs¬ weite) der Luftklappe kontinuierlich Einfluß nimmt. Die Wahl der Wassertemperatur muß durch das Variieren der Länge der mechani¬ schen Übertragungsglieder (Verkürzen oder Verlängern einer Kette) unmittelbar am Aufstellungsort der Kesselanlage vorgenommen werden. Die nachstehend beschriebene elektronische Temperatur¬ regelungsanlage ist eine Zweipunktregelung, bei der die Luftklappe entweder vollständig geöffnet oder geschlossen wird. Sie zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: — Fernwahl verschiedener Wasser- bzw. Raumtemperaturen, — Konstanz der gewählten Temperatur, — optische Kontrolle der Luftklappenstellung. Schaltung Der Stromlaufplan ist aus Bild 1 ersichtlich. Die maximal erwünschte Wasser temperatur wird über einen Widerstands vergleich in einer Brückenschaltung mit einem Heißleiterwiderstand (Thermistor) R5 im Brückenzweig gemessen. Die Brückenzweige sind so dimensioniert, daß bis zum Erreichen der eingestellten Wassertemperatur der Spannungsabfall am Heißleiterwiderstand größer als am Emitter¬ widerstand R9 des Differenz Verstärkers ist. Dadurch hat bei kaltem 198 2x SF126 mit Kühlkörper Heißleiter widerstand die Basis des Transistors TI positiveres Poten¬ tial gegenüber dem Emitter. TI ist somit stromführend und T2 ge¬ sperrt. Da T3 in diesem Schaltzustand keinen Basisstrom bezieht, sperrt auch dieser Transistor. Das gleiche gilt für T4. T5 dagegen erhält über R6 Basisstrom und ist folglich durch¬ geschaltet. Mit Ansteigen der Temperatur sinkt der ohmsche Wider¬ stand von R5 und die an ihm abfallende Spannung. Mit dem Erreichen der gewählten Temperaturgrenze wird TI gesperrt und T2 leitend, da die Basis von T2 gegenüber seinem Emitter jetzt positiv ist. An den Kollektorwiderständen RI und RS liegt nun Spannung. Der pnp- Transistor T3 erhält Basisstrom und wird aufgesteuert. Ebenfalls wird T4 leitend, da in seine Basis ein Teil des'Kollektorstroms von T4 einfließt. Der nachfolgende Transistor T5 dagegen wird stromlos, da die Basis nahezu Massepotential erreicht. Der Hubmagnet fällt in seine Ruhestellung zurück; die Luftklappe ist geschlossen. Die Schaltung 199 Bild 2 Leiterplatte der Temperaturregelungsschaltung erhält durch den Widerstand Ä13 Kipp verhalten. Mit dem Tempera¬ turwahlschalter S2 lassen sich in der vorliegenden Schaltungskonzep¬ tion 3 Grenztemperaturen wählen. Die Temperaturgrenzen 45 °C, 60 °C und 75 °C genügen den bei uns herrschenden klimatischen Be¬ dingungen, wobei die unterste Temperaturgrenze auch für den Nacht¬ betrieb benutzt wird. Die eingestellten Heizstufen werden optisch (S2 gekoppelt mit Schalter S3) durch das Aufleuchten der entspre¬ chenden Anzahl von Lumineszenzdioden VQA 12 signalisiert. Des weiteren zeigen diese Lumineszenzdioden die Betriebsbereitschaft 200 des Geräts an. Eine weitere Lumineszenzdiode weist durch ihr Leuch¬ ten auf die geöffnete Luftklappe hin. Bild 2 zeigt die gedruckte Schaltung und die Zuordnung der Bau¬ elemente. Die Lumineszenzdioden und ihre Vorwiderstände sind separat verdrahtet. H eißleiterwider stand Der verwendete Heißleiterwiderstand (Kombinat VEB Keramische Werke Hermsdorf) ist eine Ausführung mit Schraubgewinde M6 X 0,5. Sein Kaltwiderstand beträgt R 20 ° = 6,8 kQ. Die Befestigung des •W—■ 'Bild 3 Befestigung des Hei߬ leiterwiderstands Bild 4 Kennlinie des Hei߬ leiterwiderstands R = /<* a ) 201 2 ( Heißleiterwiderstands am Vorlauf rohr erfolgt mit einem 6 mm star¬ ken Kupferstreifen, in den der Heißleiterwiderstand eingeschraubt ist. Der Kupfer streifen ist entsprechend dem Rohrradius (Hei߬ wasserrohr) gebogen und wird durch eine um das Rohr gespannte Spiralfeder gehalten (Bild 3). Die Widerstands Änderung des Hei߬ leiterwiderstands in Abhängigkeit von der Temperatur & a läßt sich aus dem Kurvenverlauf in Bild 4 ersehen. Bild 8 Gesamtansicht des elek¬ tronischen Steuerteils 203 Lu ftklappenmechanik Die Luftklappe wird mit einem Kettenzug durch einen Hubmagneten, Typ GM 1 (VEB Elektrobauelemente, Schleusingen/Thür.) (Bild 5), bewegt und durch diesen so lange offengehalten, bis die vor gewählte Temperaturgrenze wieder erreicht ist. Die Klappe schließt sich durch ihr Eigengewicht, nachdem der Magnet stromlos geworden ist. Da¬ durch wird auch bei Stromausfall ein Hochheizen der Zentralhei¬ zungsanlage vermieden. Die gesamte Anordnung ist aus Bild 6 er¬ sichtlich. Der verwendete Hubmagnet hat einen, Ankerweg von 6 mm. Um die Luftklappe genügend weit öffnen zu können, ist eine Hßbelüberset- zung für 40 mm Wegänderung erforderlich. Zu beachten ist, daß sich durch die Anwendung der mechanischen Übersetzung die wirksame Stoßkraft des Hubmagneten von Fa = 1,5 kp reduziert. Bei einem maximal zu bewegenden Luftklappengewicht von etwa 250 p und einer Übersetzung von 1 : 6,28 muß die zu überwindende Gewichts¬ differenz (etwa 70 p) durch eine zusätzlich auf den Hebel wirkende Druckfeder ausgeglichen werden. In Bild 7 sind Konstruktionshin¬ weise und Abmessungen angegeben, Wie sie für einen Heizkessel des Typs National (1,3 m 2 Heizfläche) in Frage kommen. Die Gesamt¬ ansicht des Steuerteils zeigt Bild 8. 204 Konstantstrom -Ladegerät für Kleinakkumulatoren als Zusatz Dipl.-ing. Klaus Beuthner für Kfz-Batterieladegerät Die Zweckmäßigkeit der Ladung von NK-Kleinakkumulatoren mit Konstantstrom wurde in [1] bereits beschrieben. Hier sollen für den Elektronikamateur, der als Kfz-Eigentümer ein Kfz-Batterielade¬ gerät besitzt, z. B. Ausführungen des VEB Elektroschaltgeräte Dres¬ den, zwei Zusatzgeräte vorgeschlagen werden. Diese Variante ist ein¬ mal wegen Einsparung des Transformators und der Gleichrichter¬ schaltung ökonomisch interessant, zum anderen entstehen keine Schutzgüteprobleme, da die handelsüblichen Batterieladegeräte aus¬ gangsseitig Schutzkleinspannung abgeben. Darüber hinaus enthalten die Schaltungsvorschläge einige Details, die auch in anderem Zusam¬ menhang für den Elektronikamateur interessant sein können. Bild 1 zeigt die Schaltung für eine einstellbare Konstantstrom¬ quelle bis 80 mA. Ungewöhnlich ist einmal die einstellbare Bezugs¬ spannung durch TI, 223, 224, eine in der Halbleiterblocktechnik oft angewendete Möglichkeit, und die Verkettung zweier Stromregel¬ stufen T2, 225 und T3, 226. Durch entsprechende Wahl der Bezugs¬ spannung arbeitet bei kleinen Strömen nur die Regelstufe T2, 225, bei größeren Strömen schaltet sich die Regelstufe T3, 226, zu. Das ergibt eine nichtlineare Einstellcharakteristik (Bild 2). Das hat den großen RI Bild 1 Stromlauf plan einer einstellbaren Konstant¬ stromquelle als Lade¬ gerät für Kleinakkus 205 Bild 2 Einstellcharakteristik der Konstantstromquelle nach Bild 1 Vorteil, daß bei kleinen und auch bei großen Ladeströmen eine relativ gleiche Feinfühligkeit der Einstellung mit R3 vorhanden ist. Die Bezugsspannung für die Regelstufen ist eine Funktion der Basis-Emitter-Spannung von TI und des Teilerverhältnisses .R3 : R4. Wählt man den Kollektorstrom von TI etwa /cti Ä (1 * - -6) / B4 , so kann man für die Bezugsspannung unter Vernachlässigung von / B TJ mit guter Näherung angeben: Für den Ladestrom im Intervall 0 < R3 < R4 kann man unter der Annahme t/ BE T1 ungefähr gleich t/ BE T2 und Vernachlässigung von / BT2 näherungsweise schreiben: R3 J L = 7C T‘2 « R4 . B6 - ( 2 > Für den Ladestrom im Intervall R4: < R 3 gilt bei analogen An¬ nahmen wie vorangegangen näherungsweise: R3 ( i 1 R± \ 7 l = / 0 T2 + /cT3~ (3) Die praktische Dimensionierung wurde so durchgeführt, daß bei dem maximalen Ladestrom die Regeltransistoren T2 und T3 etwa den gleichen Strom führen, also etwa mit gleicher Verlustleistung arbeiten. Für die Regeltransistoren können preiswerte 600-mW- Basteltransistoren eingesetzt werden. Für TI ist ein Miniplast-Bastel¬ transistor ausreichend. Durch Realisierung der Bezugsspannung mit einem Basteltransistor und zwei Widerständen entsteht eine kosten¬ günstigere Lösung als bei Einsatz einer Z-Diode. Hat man ein ent¬ sprechendes Wendelpotentiometer oder ein mehrgängiges Trimm¬ potentiometer, empfiehlt sich das für R3. Die Regelstufen benötigen 206 Bild 3 Stromlauf plan für einen festen Konstantstrom¬ zweipol, der in Reihe mit dem Kleinakkumulator a n einem Kfz-Batterieladegerät angeschlossen wird eine Mindestspannung von 2 V. Unter Beachtung der Eingangsspan¬ nung für die Konstantstromquelle ist damit die mögliche Ladespan¬ nung sofort überschaubar. Einen festen Konstantstromzweipol, der sich durch einen hohen Wirkungsgrad auszeichnet — der Stromverbrauch der Schaltung ist gleich dem Ladestrom — zeigt Bild 3. Das Prinzip wurde aus [2] über¬ nommen. Die Funktion läßt sich leicht erkennen. Zwei Regelstufen, Tll, 2212 und T10, 2211, sind komplementär angeordnet. Im Gegen¬ satz zur Originalschaltung werden jedoch die Z-Dioden durch rot¬ leuchtende GaAsP-Lumineszenzdioden ersetzt. Sie übernehmen eine Doppelfunktion, einmal die Bezugsspannung für die Regelstufen und gleichzeitig die Funktionsanzeige. Die Flußspannung der Diode VQA 11 beträgt bei einem Flußstrom von 10 mA etwa 1,6 V. Das hat den Vorteil, daß für den Konstantstromzweipol nur eine geringe Mindestspannung in der Größenordnung von 3 V erforderlich ist. Diese Lösung wurde angegeben, weil mit der Zunahme der Massen¬ produktion der VQA 11 im VEB Werk für Fernsehelektronik Berlin sicher auch mit preiswerten Bastelleuchtdioden gerechnet werden kann. Für den Ladestrom gilt: Dil ^BE T10 , D10 ^BE Tll 2211 R 12 (4) Die praktische Dimensionierung wurde für 20 mA durchgeführt. Unter Beachtung der Erkennbarkeit der Lumineszenzdioden einer¬ seits und des maximalen Flußstroms der VQA 11 andererseits sind Ausführungen für einen Ladestrom zwischen 10 mA und 40 mA mög¬ lich. Für den Transistor T10 können ebenfalls Basteltransistoren eingesetzt werden. Für Tll ist ein sowjetischer Si-pnp-Transistor 207 vorgesehen, der im Zusammenhang mit der Ablösung von Ge-Tran¬ sistoren in der DDR verstärkt angewendet wird. Es können auch die sowjetischen Transistoren MP 114, MP 115, MP 116, KT 209, KT 326 und KT 345 sowie die TESLA-Transistoren KF 517, KFY16, KFY 18, um nur einige zu nennen, eingesetzt werden. Bei Ladung eines Akkumulators wird der Konstantstromzweipol einfach in Reihe mit diesem an das Kfz-Batterieladegerät geschaltet oder, im Urlaub, auch einmal an die Kfz-Batterie direkt. Da Kfz- Batterieladegeräte üblicherweise nicht mit Siebmitteln ausgestattet sind, empfiehlt es sich, analog zu Bild 1 noch eine Widerstands- Kondensatorkombination RI, (71 vorzusehen. Literatur [1] Tüngler, F.: Konstantstrom-Ladegerät für NK-Kleinakkumufatoren* FUNK- - AMATEUR, 23, Heft 12 (1974), Seite 601 und 602 [2] Nachrichten und Kurzberichte: Ein Zweipol für konstanten Strom, Radio und Fernsehen, 16, Heft 1 (1967), Seite 1 , RIT-Betrieb beim KW-Transceiver Empfänger- und Senderteil eines KW-Transceivers verwenden für die Abstim¬ mung den gleichen Oszillator (VFO). Damit stimmen Sende- und Empfangs¬ frequenz stets überein. Bei größeren SSB-Runden ist das von Nachteil, da mit¬ unter nicht alle QSO-Partner auf genau der gleichen Frequenz arbeiten. Bei solchen Situationen ist der Betrieb mit 2 Oszillatoren (VFO) vorteilhafter, da man bei Empfang den Empfänger nachstimmen kann, ohne die Sendefrequenz zu ver¬ ändern. Einen 2. VFO kann man einsparen, wenn am VFO des Transceivers eine Abstimmungsmöglichkeit mittels einer Kapazitätsdiode vorgesehen wird. Die untenstehende Schaltung wird mit dem Sende-Empfangs-Umschaltrelais um¬ geschaltet. In Stellung «TX» liegt eine festeingestellte Gleichspannung an der Kapazitätsdiode, so daß der VFO der Skaleneichung entspricht. Bei Empfang schaltet das Relais um in die Stellung «RIT» (Empfängernachstimmung). Dabei kann mit dem Potentiometer 10 kß in bestimmten Grenzen die VFO-Frequenz verstimmt werden. Für die der Sendefrequenz entsprechende Einstellung sollte man am Potentiometer eine Rastung vorsehen. Literatur: «Radiotechnika»-Jahrbuch 1973, Budapest 1973 208 Schubert Die Rückgewinnung des Stereohilfsträgers 38 kHz bei Stereodekodern mittels eines Ing. Harro Kühne phasengeregelten Oszillators PLL- (Phase-Locked-Loop-) Schaltungen gewinnen auch in der Amateurpraxis immer mehr an Bedeutung. Bevorzugte Einsatz¬ gebiete dieser für den Funkamateur relativ neuen Schaltungstechnik sind Vielkanalrasteroszillatoren, extrem lineare FM-Demodulatoren, rauscharme AM-Demodulatoren usw. Eine neuartige Technik er¬ fordert gewisse Erfahrungen, damit auch die möglichen besseren Eigenschaften erzielt werden. Zweck dieses Beitrages ist es, am Bei¬ spiel der Trägerrückgewinnung im Stereodekoder eine erprobte PLL- Schaltung zu beschreiben. Für erste Versuche in der PLL-Technik eignet sich diese Aufgabe deshalb besonders gut, weil der dabei vor¬ liegende Frequenzbereich relativ niedrig ist und man die Vorzüge in der Schaltung auch mit einfachen Meßmitteln leicht veranschaulichen kann. In jedem Stereodekoder muß aus dem vom Sender ausgestrahlten 19-kHz-Pilotton der im Multiplexsignal stark unterdrückte Hilfs¬ träger 38 kHz zurückgewonnen werden, ohne den eine Demodulation des Stereomultiplexsignals nicht möglich ist. Der 38-kHz-Hilfs- träger wurde und wird bisher nach zwei grundsätzlichen Verfahren wiedergewonnen. Einmal verwendet man einen synchronisierten 19-kHz-0szillator mit anschließender Frequenzverdopplung. Die zweite Möglichkeit ist gekennzeichnet durch die Ausfilterung und Verstärkung des Pilottones und die sich daran anschließende Fre¬ quenzverdopplung. Auf die beiden Verfahren soll nicht näher ein¬ gegangen werden, da sie in der Literatur genügend oft ausführlich beschrieben wurden. Für beide Verfahren sind mit Spulen auf gebaute Schwingkreise erforderlich. Je nach Schaltung benötigt man etwa 3 bis 4 Spulen bzw. Übertrager. In der modernen Schaltungstechnik werden Spulen, da sie nicht integrationsfähig sind, nur ungern verwendet. Außerdem erfordern die Induktivitäten einen nicht immer einfachen Abgleich, wenn optimale Ergebnisse, d. h. große Kanaltrennung und minimale Verzerrungen, verlangt werden. Weiterhin sind meist noch zusätz- 14 Schubert, Eljabu 77 209 Bild 1 Prinzip der beschriebenen PLL-Schaltung liehe Einstellregler im Dekoder notwendig, um die Arbeitspunkte der Verstärker und Verdopplerstufen einzustellen. Zusätzlich besteht leicht die Möglichkeit, daß der regenerierte Stereohilfsträger durch meist nicht vermeidbare Verzerrungen etwas unsymmetrisch wird und dadurch die Übersprechdämpfung und den Klirrfaktor negativ beeinflußt. Die genannten Nachteile, die sich besonders in der Großserien¬ fertigung auswirken, führten in jüngster Zeit zur Entwicklung von Stereodekodern, bei denen die Aufbereitung des 38-kHz-Hilfsträgers mit einer PLL-Schaltung vorgenommen wird [1], [2] und [3]. Diese Stereodekoder sind als integrierte Schaltungen ausgeführt. Die er¬ reichten Daten in bezug auf Kanaltrennung in Abhängigkeit von der Frequenz der NF-Signale und der Klirrfaktor übersteigen die von konventionellen Dekodern gewohnten Werte bei weitem. Da solche Stereodekoder in naher Zukunft dem Amateur noch nicht zur Ver¬ fügung stehen, soll im folgenden eine Möglichkeit zur Gewinnung des Stereohilfsträgers 38 kHz nach dem PLL-Verfahren beschrieben werden. Die veröffentlichte Schaltung dient kls Anregung, sich einer¬ seits mit der Problematik von PLL-Schaltungen und andererseits mit dem Aufbau eines optimalen Stereodekoders zu beschäftigen. Die zur Rückgewinnung des Stereohilfsträgers 38 kHz benutzte PLL-Schal¬ tung ist, wie Bild 1 zeigt, grundsätzlich ein Oszillator, dessen Fre¬ quenz mit einer Phasenvergleichsschaltung von einer extern zu¬ geführten Frequenz über eine Regelschleife synchronisiert wird. Kernstück ist der VCO, ein spannungsgesteuerter Oszillator, dessen Frequenz f 0 von der Steuerspannung U Bt abhängt. Die Oszillator¬ frequenz teilt ein binärer Frequenzteiler, auf dessen Notwendigkeit weiter unten näher eingegangen wird, durch einen konstanten Faktor. Die Frequenz f v der Teilerausgangsspannung u w ist im synchroni¬ sierten Zustand gleich der Frequenz / e der Eingangsspannung u e . Der Phasenvergleicher vergleicht nun die Phase cp v der vom Teiler abgegebenen Wechselspannung mit der Phase (p e der Eingangswech- selspannung. Aus der Phasendifferenz folgt die Ausgangsspannung 77 p des Phasen Vergleichers, deren höherf requente Anteile von einem Schleifenfilter (Tiefpaß) unterdrückt werden. Die am Ausgang des Filters liegende Spannung U a verstärkt ein Gleichspannungsverstär- 210 ker, der seinerseits den VCO steuert, so daß dieser auf einer solchen Frequenz schwingt, bei der die Frequenz f y nach dem Teiler gleich der Eingangsfrequenz ist. Liegt keine Eingangsspannung u e an, so schwingt der VCO ebenfalls. Die Frequenz / v hat dann einen solchen Wert, wie sie im synchronisierten Zustand bei einer Ausgangsspan¬ nung des Schleifenfilters von U a = 0 äuftritt. Die PLL-Öchaltung kann nicht mit jeder beliebigen Frequenz synchronisiert werden. Mit wachsendem Frequenzunterschied zwischen der Frequenz der Ein¬ gangsspannung und der Frequenz der Vergleichsspannung muß die Amplitude der Eingangsspannung ansteigen, um noch eine Synchroni¬ sation zu ermöglichen. Eine zu greße Differenzfrequenz hat schlie߬ lich zur Folge, daß der Oszillator ausrastet. Er schwingt dann, wie oben schon erläutert, auf seiner Freilauffrequenz. Haltebereich des Oszillators nennt man den Bereich der Oszillatorfrequenz, in dem die Synchronisation gerade noch nicht aussetzt. Der Haltebereich ist abhängig von der Amplitude des Eingangssignals sowie von der Schleifen Verstärkung des Regelkreises und kann auch durch interne Begrenzer eingeschränkt werden. Bild 2 Schaltung des phasengeregelten Oszillators zur Rückgewinnung des Stereo- hilfsträgers 38 kHz 14* 211 Wenn der Oszillator durch eine zu große Frequenzdifferenz aus¬ gerastet ist, muß die Frequenzdifferenz verringert werden, damit ein Einrasten möglich wird. Den Bereich, in dem der Oszillator nach vor¬ herigem Ausrasten wieder zur Synchronisation veranlaßt werden kann, nennt man den Fangbereich. Er ist kleiner als der Haltebereich und von diesem abhängig. Weiterhin bestimmt die Grenzfrequenz des als Schleifenfilter wirkenden Tiefpasses den Fangbereich. Soweit zum Prinzip der angewendeten PLL-Schaltung. Weitere Hinweise, ins¬ besondere solche grundsätzlicher Art, findet der interessierte Leser in [4] und [5]. Die vorstehenden Erklärungen verdeutlichen, daß eine PLL- Schaltung selektive Eigenschaften aufweist. Diese werden bei der in Bild 2 dargestellten Schaltung dazu verwendet, daß der vom Stereo¬ sender ausgestrahlte 19-kHz-Pilotton einen Oszillator synchronisiert. Dabei wirkt sich vorteilhaft aus, daß der Abstand, zu den nächst- liegenden Nutzfrequenzen 15 kHz bzw. 23 kHz des Multiplexsignals hinreichend groß ist und deshalb keine Störungen durch Toninfor¬ mationen erfolgen. Die in Bild 2 gezeigte PLL-Schaltung besteht im wesentlichen aus vier Baugruppen. Die Gatter Gl und G2 sowie T4 und D3 arbeiten als Oszillator, dessen Frequenz von der Stromquelle mit T3 in Abhängigkeit von der Spannung zwischen der Basis von T3 und dem positiven Pol der Speisespannung gesteuert werden kann. Als Frequenzteiler wirken zwei flankengetriggerte bistabile Multi¬ vibratoren, die mit den Gattern G3 und G4 sowie G5 und G6 ver¬ wirklicht wurden. An Stelle dieser einfachen bistabilen Multivibrato¬ ren kann man auch J-K-Master-Slave-Flip-Flops benutzen. Die vor¬ geschlagene Lösung hat aber den Vorteil, daß Gatter aus dem Halb¬ leiter-Bastlerbeutel Nr. 8 des Kombinats VEB Halbleiterwerk Frank¬ furt (Oder) verwendet werden können. Der p-Kanal-SFET T5 dient als phasenempfindlicher Gleichrichter, während mit den Transistoren TI und T2 der Gleichspannungsverstärker zur Steuerung des VCO realisiert wurde. Eine optimale Dekodierung des Stereomultiplex- signals läßt sich dann ermöglichen, wenn die nach dem Schalter¬ verfahren dazu notwendige 38-kHz-Schaltfrequenz eine symmetrische Rechteckspannung ist. Man erreicht dann wegen der Symmetrie und der steilen Flanken eine hohe Kanaltrennung, und es ergeben sich kleine Klirrfaktoren. Eine exakt symmetrische Schaltrechteckspan¬ nung mit einer Frequenz von 38 kHz kann sehr einfach dadurch er¬ zeugt werden, daß man den spannungsgesteuerten Oszillator auf einer Frequenz von 76 kHz arbeiten läßt. Teilt man diese Frequenz mit einem bistabilen Multivibrator durch den Faktor 2, so ergibt sich automatisch die 38-kHz-Schaltspannung mit den erwünschten Eigenschaften. Ein weiteres Flip-Flop halbiert die Frequenz der Schaltspannung noch einmal, so daß am Ausgang des zweiten bistabi- 212 len Multivibrators dann eine rechteckförmige Spannung mit einer Frequenz von 19 kHz für den Phasen vergleich zur Verfügung steht. Bei einem solchen Aufbau der PLL-Schaltung ist es nicht notwendig, daß der VCO eine symmetrische Rechteckspannung liefert. Die Arbeitsweise des VCO nach Bild 2 kann folgendermaßen be¬ schrieben werden: Nach dem Anlegen der Speisespannung ist der frequenzbestimmende Kondensator (72 zunächst noch nicht geladen. Der Transistor T4 und die beiden TTL-Gatter Gl und G2 bilden zu¬ sammen mit den Widerständen R9 und R 10 eine Triggerschaltung. Solange die Spannung über C2 nur schwach positiv ist, sperrt der Transistor T4. Am Eingang des Gatters Gl liegt deshalb H-Pegel, und der Ausgang des Gatters G2 führt darum ebenfalls dieses Poten¬ tial. Am Emitter von T4 liegt eine vom H-Pegel des Gatters G2 und dem Teilerverhältnis der Widerstände R9 und R 10 bestimmte posi¬ tive Spannung. Die Diode D3 ist in diesem Schaltungszustand ge¬ sperrt. Durch den von der Stromquelle mit dem Transistor T3 ge¬ lieferten konstanten Strom lädt sich der Kondensator (72 nun zeit¬ linear auf eine positive Spannung auf. In dem Moment, in dem die Spannung über (72 die Einschaltspannung des Triggers erreicht, wird der Transistor T4 leitend. Das Gatter Gl erhält deshalb an seinem Eingang L-Pegel und schaltet um. Dadurch springt aber das Poten¬ tial am Ausgang von G2 von H- auf L-Pegel. Dieser Umschaltvorgang läuft wegen der positiven Rückkopp¬ lung über den Teiler aus R9 und R 10 sehr schnell ab. Nach dem Um¬ schalten leitet die Diode D3 und entlädt über den strombegrenzenden Schutzwiderstand RI den Kondensator (72 so lange, bis die Spannung über ihm gleich der Ausschaltspannung des Triggers ist. Dieser schaltet dann wieder um, und die beschriebenen Vorgänge beginnen von vorn. Das Ergebnis dieser Arbeitsweise ist ein sägezahnförmiger Bild 3 Oszillogramme zu Bild 2; oben: Aus- gangsimpulse des VCO (Maßstab 2,5 V / Rastereinheit); unten: Ausgangsspannung ü p des Phasenvergleichers Maßstab 0,1 V/ (Rastereinheit) 213 Spannungsverlauf über 02, wobei der obere und der untere Span¬ nungswert von der Einschalt- bzw. Ausschaltspannung des Triggers bestimmt sind. Der Spitze-Spitze-Wert der Amplitude der Sägezahn¬ spannung über 02 ist also gleich der Hysteresespannung des Triggers. Am Ausgang von G2 entstehen schmale, negativ gerichtete Impulse, wie sie in dem Oszillogramm (Bild 3) gezeigt sind. Die Frequenz des Oszillators kann mit nachstehender Formel errechnet werden: , _ ^82 ~ ^81 ~ ^BET3 + U at ° ~ f/hys - 02 • (R5 + Ä6) * ( ' In dieser Gleichung stehen C/ sl undC/ S2 für die Speisespannungen 15 V und 5 V. U Bi bezeichnet die VCO-Steuerspannung zwischen dem positiven Pol von C7 S1 und der Basis von T3, während U hyn die Hysterese des Triggers benennt. Letztere betrug bei dem Muster¬ aufbau 0,75 V. Die Einschaltspannung lag bei 1,5 V. Der VCO wird von einem Gleichspannungsverstärker angesteuert. Dieser bewirkt, daß schon bei relativ geringen Gleichspannungen an seinem Eingang der gewünschte Frequenzbereich des VCO überstrichen werden kann. Die Transistoren TI und T2 arbeiten als Differenz Verstärker mit Bild 4 Steuerkennlinie des VCO und des Gleichspannungsverstärkers 214 einem Kollektorstrom von etwa je 10 {xA. Die Basis des Stromquellen¬ transistors T3 ist direkt mit dem Kollektor von TI verbunden. Die Dioden Dl und D2 begrenzen die Steuerspannung für den VCO und engen dadurch den Haltebereich ein. Die verwendeten Transistoren hatten bei einem Kollektorstrom von 10 [xA noch eine Stromver¬ stärkung von 150 und können durch den SC 207 Kombinat VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) ersetzt werden. Die Kennlinie in Bild 4 stellt die Abhängigkeit der durch den Faktor 4 geteilten VCO- Frequenz von der an der Basis des Transistors T2 wirkenden- Span¬ nung U B dar. Man erkennt deutlich, daß der Haltebereich etwa eine Breite von 1 kHz auf weist. Die am Ausgang des Gatters G2 anliegenden Impulse triggern einen 2stufigen Binärteiler. Nach dem ersten Flip-Flop beträgt die Frequenz 38 kHz und kann als symmetrische Rechteckspannung an den Ausgängen Al und A2 entnommen werden. Für die beiden Flip- Flops wurde eine Schaltung verwendet, wie sie in [6] ausführlich be¬ schrieben ist. Nähere Angaben erübrigen sich deshalb. Die Recht¬ eckspannung mit einer Frequenz von 19 kHz, die am Ausgang von G5 anliegt, wird über .RI9'dem als Phasenvergleicher wirkenden p- Kanal-SFET T5 zugeleitet. Für die an E liegende Eingangswechsel¬ spannung arbeitet der Transistor T5 zusammen mit dem Widerstand .RI8 als phasenempfindlicher Schalterdemodulator in Einweggleich¬ richtung. Immer dann, wenn am Ausgang von G5 H-Pegel anliegt, leitet der sonst gesperrte Transistor T5. Das Wechselspannungssignal wird dann nahezu vollständig nach Masse kurzgeschlossen. Führt der Ausgang des Gatters G5 dagegen H-Potential, so sperrt T5, und das Wechselspannungssignal kann ungehindert zum Tiefpaß gelangen. - Normalerweise liegt an E das komplette Stereomultiplexsignal. Da aber die in diesem Signal vorhandenen Tonfrequenzen und die höher- f 0 -Sollwert f 0 = zu hoch v\ A . A A V V LTLTL vY . 1 I !V ^I\ r Y Y Y \ u -VA?* f„- zu niedrig Büd 5 Spannungsverläuje im synchronisierten Zustand des VCO 215 Bild 6 Oszillogramme zu Bild 2; oben: 19-kHz- Schaltspannung am Gate von T5 (Maß stab 2,5 VIRastereinheit); unten: Störspannung am Ausgang des Phasen¬ vergleichers (Maß stab 50 mVIRastereinheit) Bild 7 Oszillogramme zu Bild 2; oben: 19-kHz- Schaltspannung am Gate von T5 (Maßstab 2,5 VIRastereinheit); unten: Störspannung am Ausgang des Phasenvergleichers im kompensierten Zustand (Maßstab 10 mVI Rastereinheit) Bild 8 Oszillogramme zu Bild 2; oben: 38-kHz- Schaltspannung (Maßstab 2,5 V/ Rastereinheit); unten: Eingangsspannung an E (Maßstab 0,1 VI Rastereinheit) Bild 9 Oszülogramme zu Bild 2; oben: 19-kHz- Schaltspannung am Oate von T5 {Maßstab 2,5 VIRastereinheit); unten: Ausgangs¬ spannung des Phasen¬ vergleichers {Maßstab 0,1 VI Rastereinheit) Bild 10 Oszülogramme zu Bild 2; oben: 19-kHz- Schaltspannung am Oate von T5 {Maßstab 2,5 VIRastereinheit); unten: Ausghngs- Spannung des Phasen¬ vergleichers {Maß stab 10 mVIRastereinheit) frequenten Seitenbänder außerhalb des Fang- und Haltebereichs der PLL-Schaltung liegen, sind sie nicht an den prinzipiellen Vorgängen der Synchronisation beteiligt, so daß aus Gründen der Übersichtlich¬ keit die dargestellten Oszillogramme nur mit einer 19-kHz-Sinus¬ spannung auf genommen wurden. Nach dem gesteuerten Schalter¬ demodulator folgt ein Tiefpaßfilter aus den Bauelementen RS, R 14 und C 3, das alle nach dem Gleichrichter vorhandenen Frequenzen soweit unterdrückt, daß nur noch die Differenzfrequenz // v -/ e / mit nennenswerter Amplitude auftritt; (Dazu muß // v -/ e / aber ausrei¬ chend niedrig liegen.) Es sei zunächst angenommen, daß die Schaltfrequenz infolge einer Verstimmung des VCO beachtlich von der an E liegenden Frequenz abweicht. Die Differenzfrequenz soll weit oberhalb der Filtergrenz¬ frequenz liegen, so daß am Ausgang des Tiefpaßfilters eine entspre- 217 chend geringe Steuerspannung dem Differenzverstärker angeboten wird. Wegen der sehr kleinen Steuerspannung kann die Frequenz des VCO sich nur um ebenfalls kleine Beträge ändern. Die Frequenz¬ änderung erfolgt im Sinne einer Frequenzmodulation periodisch im Rhythmus der Differenzfrequenz. Allerdings ist der Frequenzhub wegen der geringen Amplitude der Steuerspannung so klein, daß es nicht zu einer Synchronisation des Oszillators kommen kann. Die PLL-Schaltung arbeitet deshalb außerhalb des Fangbereichs. Um den synchronisierten Zustand zu erreichen, muß R5 so lange verstellt werden, bis die Leerlaufoszillatorfrequenz nahezu ihren Sollwert von 76 kHz erreicht. Diese Einstellung hat eine Verringerung der Diffe¬ renzfrequenz zur Folge. Dadurch steigt aber die Amplitude der Steuerspannung an der Basis von T2 an, und der Frequerizhub des Oszillators vergrößert sich. Schließlich tritt infolge des wachsenden Frequenzhubs der Zu¬ stand ein, bei dem die momentane Vergleichsfrequenz gleich der Frequenz der Eingangsspannung ist. Die Differenzfrequenz ist dann 0. Als Steuerspannung wirkt an der Basis von T2 nun eine Gleichspan¬ nung über TI auf den Oszillator ein, der auf der damit erreichten Fre¬ quenz einrastet. Nun befindet sich die PLL-Schaltung im synchroni¬ sierten Zustand. Am Ausgang des Tiefpasses, zwischen der Basis von T2 und dem Massepotential, liegt dabei eine Gleichspannung, deren Höhe und Polarität von der Phasendifferenz zwischen u y und u e ab¬ hängig ist. Verändert man nach erfolgter Einrastung weiter den Reg¬ ler R5, so setzt die Synchronisation nicht sofort wieder aus. Es ver¬ ändert sich nur die Phasenlage zwischen u y und u e sowie die Größe und Polarität der Steuergleichspannung an der Basis des Transistors T2. Bild 5 zeigt diese Verhältnisse. Jetzt noch einige Einstellhinweise und Daten zu der beschriebenen PLL-Schaltung: Zuerst ist bei nach Masse kurzgeschlossenem Ein¬ gang E mit dem Einstellregler R5 die VCO-Frequenz auf 76 kHz ein¬ zustellen. Der Regler RI zur Symmetrierung des Differenz Verstärkers befindet sich dabei noch in Mittelstellung. Zum Abgleich von RI legt man über R 21 einmal eine positive und einmal eine negative Gleich¬ spannung von etwa 0,1 V. Dabei wird RI so eingestellt, daß sich die dabei ergebenden Frequenzänderungen des VCO symmetrisch zu dessen Sollfrequenz legen. Anschließend müssen die über die Gate- Kanal-Kapazität von T5 eingekoppelten Störspannungen, wie sie Bild 6 darstellt, kompensiert werden. Dazu schließt man am Ver- bindungkpunkt von i?14 und R 18 einen Oszillographen an und stellt dann R20 so ein, daß die zu messende Störspannung ein Minimum er¬ reicht. Bild 7 zeigt diesen Fall. Nach dieser Einstellung legt man an E eine Wechselspannung mit einer Frequenz von 19 kHz und oszillo- graphiert diese und die 38-kHz-Schaltspannung, wie es Bild 8 zeigt. 218 Jetzt kann mit R5 ein noch eventuell notwendiger Feinabgleich der Phase vorgenommen werden. Eine sichere Synchronisation er¬ folgte bei dem Musteraufbau bei einer Amplitude des Pilottons von 10 mV. Der Haltebereich betrug maximal 1 kHz. Abschließend sei darauf hingewiesen, daß zur Demodulation des Stereomultiplexsignals besonders ein Quadraturdemodulator ge¬ eignet ist. Eine Schaltung findet der Leser in [7]. Weitere Angaben und Schaltungen sind auch in den Veröffentlichungen [1] und [4] bekanntgegeben worden. Literatur [1] Schulz, W.: Integrierter Stereodecoder mit phase-lock-loop, Funkschau, Heft 12 (1972), Seite 429 und 430 [21 Malion, D.: Monolithischer PLL-Stereo-Dekoder, Funkschau, Heft 10 (1975), Seite 193-196 [3] Schlegel, W. E.\Kühne, H.: Leipziger Frühjahrsmesse 1975, radio - fernsehen - elektronik, 24, Heft 11 (1975), Seite 349-352 [4] Mallon, D.: Phase-Locked Loop, Funk-Technik, Heft 2 (1973), Seite 45-48 [5] Mallon, D,: Phase-Locked Loop - Eine vielseitig einsetzbare Technik, Inter¬ nationale Elektronische Rundschau, Heft 10 (1972), Seite 227-231 [6] Kühne, H.: Schaltbeispiele mit der integrierten Schaltung D 100 C, radio - fernsehen - elektronik, 20, Heft 19 (1971), Seite 636-641 [7] Schlegel, W. E Internationale Maschinenmesse in Poznan, radio - fernsehen - elektronik, 23, Heft 20 (1974), Seite 653-657 219 Schaltkreise in TTL-Technik ing. Dieter Müller für den Amateurgebrauch Von der Industrie werden für Bastelzwecke geeignete preiswerte integrierte Schaltkreise - in diesem Beitrag mit IS bezeichnet — an- geboten. Außer einigen Forderungen, die die Industrie für bestimmte Anwendungsfälle stellen muß, erfüllen die Bastlertypen alle An¬ sprüche, die die prinzipielle Wirkungsweise der IS sicherstellen. In derAmateurliteratur, z. B. in [10], [11], [12], [13], wurden Schaltungen mit TTL-Schaltkreisen schon mehrmals beschrieben. Dabei wurden oft Kenntnisse vorausgesetzt, die ein Elektronikamateur, der sich erst mit dieser Technik vertraut machen will, noch nicht besitzt. Andererseits werden teilweise IS verwendet, die noch nicht oder nur selten im verbilligten Angebot enthalten und daher für den privaten Erwerb meist zu teuer sind. Der vorliegende Beitrag soll dem mit der Transistortechnik vertrauten Elektronikamateur helfen, sich in die Technik der TTL-Schaltkreise einzuarbeiten. Die Ausführungen dieses Beitrags beschränken sich dabei auf die preiswert erhältlichen IS-Bastlertypen, also vorwiegend auf den Inhalt des Halbleiter- Bastlerbeutels Nr. 8 vom Kombinat VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) bzw. die von der Arbeitsstelle für Molekularelektronik angebo¬ tenen sogenannten Anfalltypen, die überwiegend Paralleltypen der D-20-Serie zur D-Iö-Serie vom Kombinat VEB Halbleiterwerk Frank¬ furt (Oder) darstellen. Das TTL-NAND- Gatter Der Inhalt des Bastlerbeutels Nr. 8 besteht ausschließlich aus NAND- Gattern, edenso auch das Angebot von der Arbeitsstelle für Molekular¬ elektronik an Bastel-IS. Was ist unter dem Begriff «NAND-Gatter» zu verstehen? Wie die meisten Begriffe aus der Digitaltechnik kommt er aus dem Englischen. NAND ist eine Zusammenfassung von «not - and» und bedeutet soviel wie «nicht - und». Gatter ist von Gate (englisch Tor) abgeleitet. Ein NAND-Gatter stellt also eine Tor - 220 Bild 1 Versuchsschaltung zur Darstellung der Wirkungsweise eines NAND-Gatters Schaltung dar, an deren Ausgang die Spannung nicht vorhanden ist, wenn die Eingangsspannungen 1 und 2 und 3 und usw. vorhanden sind. Bild 1 zeigt die Innenschaltung (strichpunktiert umrahmter Teil) eines Dreifach-NAND-Gatters in TTL-Technik in einer Versuchs¬ schaltung zur Darstellung und Überprüfung der prinzipiellen Wir¬ kungsweise. Der strichpunktiert umrahmte Teil ist in einem IS D 110 und auch in der Bastei type IS 2 (weißer Punkt) des Bastler beutels 3mal vorzufinden. Der Dl 10 bzw. IS 2 enthält also 3 Dreifach-NAND- Gatter. Die übrigen IS des Bastler beutels sind prinzipiell gleich auf- gebaut. Sie unterscheiden sich nur durch die Anzahl der Gatter und Eingänge. Der D 100 bzw. IS 1 (ohne Farbpunkt) hat 4 Zweifach- Gatter, der D 120 bzw. IS 3 (gelb) 2 Vierfachgatter, der D 130 bzw. IS 4 (braun) 1 Achtfachgatter und der etwas abweichende D 140 bzw. IS 5 (blau) 2 Vierfachgatter für eine gegenüber den übrigen Typen größere zulässige Ausgangsbelastung. Das NAND-Gatter bei offenen Eingängen Stelle man sich in der Versuchsschaltung Bild 1 zunächst die Ver¬ bindung zum Eingang A unterbrochen vor, so sind alle Eingänge offen. Durch den Widerstand .RI und die in Durchlaßrichtung be¬ triebene Kollektor-Basis-Diode TI fließt ein Strom in die Basis von T2. Seine Größe wird hauptsächlich durch den Widerstand RI be¬ stimmt. 221 Für den Basisstrom von T2 ergibt sich: U 8 — [U CB1 + U BE2 +^BE3l _ 5 - (0,5 + 0,8 + 0,8) 3,9 4000 = 4000 1 mA . Mit diesem Basisstrom wird T2 gesteuert. Schon bei einer sehr kleinen Stromverstärkung von T2, z. B. B = 10, könnte durch T2 ein Kollek¬ torstrom von / C2 = 10 X 1 = 10 mA fließen. Mit der obenstehenden Voraussetzung, daß die Basisspannung der Si-Transistoren U BE etwa 0,8 V und die Kollektorrestspannung U CR etwa 0,4 V beträgt, genügt ein Kollektorstrom von T2: ~ [^CR2 ^BE4] _ 5 - (0,4 + 0,8) 3,9 1600 1600 2,33 mA , um T2 bis in die Sättigung auszusteuern. Diese 2,33 mA fließen zum größten Teil über die Basis von T4. Bei einer minimalen Stromverstärkung von ebenfalls nur lOfach ergibt sich durch T4 ein Kollektorstrom von etwa 20 mA. Dieser Wert entspricht dem maximal zulässigen Ausgangsstrom / 0L der Normaltypen (bei den Basteltypen 10 mA). / 0L bedeutet Ausgangs¬ strom bei niedriger Ausgangsspannung (0 von out = englisch Aus- [gang]; L von low = englisch niedrig). Wenn T4 mit etwa 2 mA an¬ gesteuert wird, fällt die Ausgangsspannung Y am Kollektor von T4 auf dessen Restspannung von etwa 0,4 V ab. Diese Spannung wird U OL bezeichnet und bedeutet Ausgangsspannung L (niedrig). Für die Basteltypen wird für U 0L ein Maximalwert von 0,5 V angegeben. Unter Berücksichtigung der zulässigen Maximalströme ergeben sich Minimalaußen widerstände R a von etwa 230 Q für die Normaltypen und von 470 Q für die Basteltypen. Wie schon erwähnt, sinkt die Spannung am Kollektor von T2 auf 0,4 + 0,8 = 1,2 V ab. Diese Spannung liegt auch an der Basis von T3. Wenn T4 Strom zieht, soll T3 sperren. In der Emitterleitung be¬ findet sich eine in Durchlaßrichtung geschaltete Diode. Wäre sie nicht vorhanden,, so würde die Spannung von 1,2 V an der Basis von T3 ausreichen (der Emitter von T3 liegt auf 0,4 V), um auch T3 leitend zu machen. Fließt ein auch nur geringer Strom durch T3 und somit durch die Diode, dann fällt an ihr eine Spannung von etwa 0,8 V ab. Der Emitter von T3 wird um diesen Betrag auf etwa 2 V angehoben. Da die Basis von T3 auf 1,2 V liegt, wird T3 sicher, gesperrt (bis auf 222 einen kleinen Reststrom, der den Spannungsabfall über der Diode auf¬ rechterhält). Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei offenen Ein¬ gängen am Ausgang Y eines NAND-Gatters das Ausgangssignal L bzw. log. 0, bzw. maximal 0,5 V steht. Der Idealfall, daß die Aus¬ gangsspannung 0 V beträgt, ist auf Grund der Restspannung von T4 nicht möglich. Das NAND-Gatter mit H-, bzw. log. 1-Signal am Eingang Als nächstes sei der Fall betrachtet, daß das 1-kQ-Potentiometer «voll aufgedreht» ist, daß der Eingang A praktisch an + U a liegt. Die Eingangsspannung wird in diesem Fall mit t/ IH (I von in = englisch Ein-[gang], H von high = englisch hoch) bezeichnet. Der Emitter von TI liegt im Augenblick des Einschaltens auf Basispotential. Über die Basis-Emitter-Strecke fließt kein Strom. Auch in diesem Fall wirkt vom Transistor TI praktisch nur die Kollektor-Basis-Diode genau wie bei offenen Eingängen. Es fließt ebenso über diese Diode ein Strom in die Basis von T2; der dabei über RI einen relativ großen Spannungsabfall erzeugt, der TI sicher sperrt. Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn an 2 oder mehreren Ein¬ gängen das Signal log. 1 bzw. H liegt oder wenn einer oder mehrere dieser Eingänge offen sind, solange sich nicht ein einziger Eingang an log. 0 bzw. L (annähernd 0 V) befindet. Ein offener (nicht benötig¬ ter) Eingang kann stets so betrachtet werden, als ob an ihm das Signal H stünde. Das Ausgangssignal Y ist somit dann nicht vorhanden, wenn die Eingangssignale A und B und C usw. vorhanden sind. In der Schreib¬ weise der Schaltalgebra heißt das: Y = A • B • C oder Y = A y B \j B. Die Punkte bzw. v -Zeichen bedeuten darin das «und», der Strich über dem Y die Verneinung. Werden beide Seiten dieser Gleichung ver¬ neint, so ergibt sich: Y = ABC. Zwei Verneinungsstriche übereinander heben sich auf. Auf diese Weise erhält man die aus den Datenblättern bekannte Gleichung Y = A- B -C. Das bedeutet, daß das Ausgangssignal Y dann besteht, wenn das Eingangssignal A und B und C nicht vorhanden ist. Dieser Fall kann 223 eintreten, wenn entweder alle 3 oder 2 oder auch nur ein beliebiger Eingang keine Spannung führt. Die «und»-Beziehung der Schalt¬ algebra und die herkömmliche Multiplikation haben nicht nur das Zeichen, den Punkt, gemeinsam, sondern unter anderem auch die Regel, daß das Ergebnis stets dann 0 ist, wenn ein Faktor (Ein¬ gangsspannung) oder auch mehrere Faktoren 0 sind. Löst man die rechte Seite der Gleichung unter dem gemeinsamen Verneinungs¬ strich in Einzelglieder auf, so ändern sich nach den Regeln der Schalt¬ algebra die «und»-Zeichen # (-) bzw. (v) in «oder»-Zeichen ( + ) bzw. (A). Damit wird Y = A‘B-C = A-\-B-\-C bzw. Y = A A B A C. Das bedeutet, daß die Spannung Y dann besteht, wenn am Eingang A oder B oder G keine Spannung vorhanden ist. Das wurde mit Hilfe der Schaltalgebra abgeleitet, muß aber an Hand der Schaltung erst noch bewiesen werden. Das NAND-Gatter mit L- bzw. log. O-Signal am Eingang Stellt man sich den Schleifer des 1-kQ-Potentiometers nahezu bis auf U l = 0 V heruntergeregelt vor, so steht am Eingang A das Signal U 1L (Eingangsspannung L). TI arbeitet dann als echter Tran¬ sistor. Über RI fließt ein Basisstrom von etwa 1,1 mA durch die Basis-Emitter-Strecke von TI. Die Spannung an der Basis von TI beträgt dann etwa 0,8 V. Über die Basis von T2 (und T4) kann kein wesentlicher Strom fließen, da hierzu an der Basis von T2 mindestens 1,5 V erforderlich wären, an der Basis von TI über 2 V. T2 und T4 werden also gesperrt. Die Spannung am Kollektor von T2 steigt annähernd bis auf + U Q an. Damit liegt die Basis von T3 ebenfalls annähernd auf + t/ 8 . T3 ist völlig geöffnet. Die Ausgangs¬ spannung Y steigt dann bis auf einen Betrag, der sich aus der Durch¬ laßspannung der Diode (etwa 0,8 V), der Kollektorrestspannung von T3 (etwa 0,4 V) und einem geringen Abfall über R4 zusammen¬ setzt, auf die Höhe der Betriebsspannung an und erreicht etwa 3,5 bis 3,8 V, mindestens jedoch 2,4 V. In den Datenblättern wird diese Spannung mit U 0H bezeichnet. Ansteuerung von TTL-Gattern durch TTL-Gatter In Schaltungen mit IS wird in der.Regel das Ausgangssignal eines TTL-Gatters als Eingangssignal einem anderen TTL-Gatter zugeführt. Somit steht an dessen Eingang bei Ansteuerung mit L-Signal nicht der Idealwert von 0 V, sondern maximal 0,5 V zur Verfügung. Bei 224 den Basteltypen ist gewährleistet, daß das Gatter auch bei einer Eingangsspannung von 0,7 V annähernd das gleiche Ausgangssignal (H) zeigt wie bei einer Eingangsspannung von 0 V. , Erhöht man die Eingangsspannung kontinuierlich, so wird schlie߬ lich ein Punkt erreicht, bei dem die Basis-Emitter-Strecke von TI (Bild 1) sperrt. Für den Gattereingang bedeutet das H-Signal. Die Ausgangsspannung Y schlägt von H nach L um, sofern die übrigen 66 67 15 Schubert, Eljabu 77 225 Eingänge offen sind. Die Datenblätter für die Bastei typen geben an, daß das bereits bei einer Eingangsspannung von 2,2 V mit Sicherheit erfolgt. Da das H-Ausgangssignal eines Gatters mindestens 2,4 V be¬ trägt, ist auch die Aussteuerbarkeit eines Gatters mit dem H-Signal eines anderen sichergestellt. Bild 2 veranschaulicht die Aussteuerung eines bzw. mehrerer Gat¬ ter durch ein anderes. Es sind das steuernde Gatter 6 und ein ge¬ steuertes Gatter 1 vollständig und von weiteren 4 gesteuerten Gattern jeweils nur die Eingangsschaltungen vereinfacht dargestellt. Der Übersichtlichkeit halber wird von jedem Gatter nur ein Eingang be¬ nutzt. Der dargestellte Belastungsfall (5 Eingänge an einem Ausgang angeschlossen) stellt die höchstzulässige Belastung (Ausgangsfaktor N 0 , bzw. fan out = englisch) für die Basteltypen dar. Eine Ausnahme stellt das Leistungsgatter D 140 (IS 5) dar, das mit 15 Eingängen belastet werden kann. Die Normaltypen lassen sich jeweils mit der doppelten Zahl von Eingängen belasten. Ansteuerung mit einem L-Ausgangssignal Nimmt man an, daß beide Eingänge von Gatter 6 auf H-Signal lie¬ gen, so steht an dessen Ausgang L-Potential (<|0,5 V). Die Eingänge A der Gatter 1 bis 5 werden auf dieses niedrige Potential «heruntergezogen». Durch die Emitter-Basis-Strecken von TI der 5 gesteuerten Gatter fließt ein Steuerstrom, der, wie schon be¬ schrieben, zum Anstieg der Ausgangsspannung der angesteuerten Gatter auf mindestens 2,4 V führt, unabhängig davon, wie die B- Eingänge angesteuert werden. Das steuernde Gatter 6 liefert eigent¬ lich keinen Ausgangsstrom (1 0L ), sondern «holt» ihn sich durch die 5 parallelgeschalteten Gattereingänge. Die Größe dieses Stromes ergibt sich aus ^ol — üg (üp L -f Ubei) RI [P. - (Pol+ Pb»)]; n - Anzahl der parallelgeschalteten Eingänge. Für 5 Gatter ergibt sich I 0L = ~ [5 — (0,5 + 0,8)] = 4,6 mA. Er liegt somit wesentlich unter den zulässigen 10 mA. Wegen der großen Toleranzen, die insbesondere bei der Fertigung der Wider¬ stände (i?l) bei'IS auftreten, sollte der angegebene Ausgangslast¬ faktor N 0 nicht überschritten werden. 226 Ansteuerung mit einem H-Ausgangssignal Legt man einen beliebigen Eingang von Gatter 6 auf Massepotential, so steht an seinem Ausgang H-Signal (>2,4 V). Am Emitter der Eingangstransistoren TI aller gesteuerten Gatter befindet sich damit eine relativ hohe Spannung. Der Basisstrom von TI fließt zum grö߬ ten Teil über den Kollektor zur Basis von T2. Die Spannung an der Basis von TI sinkt dabei auf einen Wert von etwa 2 V, wodurch die Basis-Emitter-Strecke sicher gesperrt wird. Wie schon beschrieben, werden T2 und T4 bis zur Sättigung ausgesteuert. Die Ausgänge der Gatter 1 bis 5 führen damit L-Signal (<0,5 V). Voraussetzung dafür ist, daß an keinem der B-Eingänge der Gatter 1 bis 5 L-Signal steht. Einfache Prüfeinrichtung für TTL-Gatter Bild 3 zeigt die Schaltung eines einfachen Testers zur Überprüfung der Funktion von TTL-NAND-Gattern. Als Spannungsquelle dient eine Flachbatterie (4,5 V). Zur Aufnahme des Prüflings wird eine Fassung für IS benutzt [14]. Die Anschlüsse der bei allen Gattern festliegenden Potentiale + U ä (14) und M bzw. 0 (7) sind fest ver¬ drahtet, alle anderen Verbindungen werden durch Stecker brücken hergestellt, da die Anschlußbelegung der Ein- und Ausgänge der Gatter der einzelnen Typen Unterschiede aufweist. Als Beispiel ist wie in der Schaltung nach Bild 1 ein Dreifach-NAND-Gatter ein¬ gesetzt. Durch den Schalter S1 wird auf Schalterstellung «Ein» die Bild 3 Schaltung eines einfachen Testers für TTL-N AND-Gatter; strichpunktiert umrahmt: das zu prüfende Gatter 15* 227 Batteriespannung an den IS gelegt und ein durch IÜ4 zum Spannungs¬ messer erweitertes Meßinstrument (1 mA) mit dem Ausgang Y ver¬ bunden. Genausogut kann an Stelle von R4 und Instrument ein äußerer Spannungsmesser angeschlossen werden. Die Schalterstellung «Batteriekontrolle» ist erforderlich, weil hinreichend genaue Messun¬ gen nur mit einer annähernd neuwertigen Batterie möglich sind. Der Ausgang Y ist außerdem durch einen 430-Q-Widerstand (-R3) mit dem Pluspol der Speisespannung verbunden. Somit kann bei L-Signal am Ausgang der Ausgangsstrom / 0L von etwa 10 mA fließen. Am Instrument läßt sich in diesem Fall die Spannung U 0L < 0,5 V prüfen. Steht am Ausgang Y ein H-Signal, so müßte die Ausgangsspan¬ nung I/ 0H bei einer Betriebsspannung von 5 V mindestens 2,4 V be¬ tragen. Bei einer Batteriespannung von 4,5 V sind folgerichtig schon 2 V als ausreichend anzusehen. Die Erzeugung definierter Eingangs¬ signale bewirkt ein aus RI und den Z-Dioden Dl -D3 bestehender Spannungsteiler mit einem Querstrom von etwa 10 mA. Die Z-Dioden sind so ausgesucht, daß die Festspannungen 0,7 V und 2,2 bis 2,3 V abgegriffen werden können. Mit dem Schalter S1 läßt sich der Eingang des Prüfgatters an die verschiedenen Potentiale legen. Auf Sehalterstellung 1 liegt der Gattereingang auf 0 V und erhält somit ideales L-Signal. Jedes an¬ nähernd brauchbare Gatter muß am Ausgang Y ein gutes H-Signal zeigen (>2 V). Etwa der gleiche Wert muß sich auf Stellung 2 (C/ IL = 0,7 V) ergeben. Mit Schalterstellung 3 erfaßt man einen Be¬ reich, der im normalen Betrieb digitaler Schaltkreise nur kurzzeitig durchlaufen wird. Es werden hierbei etwa 1,5 V an den Eingang ge¬ legt. Eine Spannung also, die zwischen I/ TL und C/ IH liegt. Es ist somit am Ausgang Y eine Spannung zu erwarten, die nahezu jeden Wert zwischen C/ 0L (0,5 V) und t/ 0H (2 V) annehmen kann. Bei Schalterstellung 4 werden dem Gattereingang etwa 2,3 V zu¬ geführt. Das Gatter erhält somit t/ IH -Signal. Da alle anderen Ein¬ gänge offen sind, muß am Ausgang das t/ 0L -Signal (< 0,5 V) zu mes¬ sen sein. Mindestens genauso klein muß die Ausgangsspannung sein, wenn der Eingang auf Stellung 5 über 1 kQ an H ~U S liegt, und auf Stellung 6, wenn der Eingang offen ist. Schaltungen mit TTL-Schaltkreisen Aus den vorangehenden Abschnitten geht hervor, daß die in den NAND-Gattern enthaltenen (integrierten) Transistoren je nach Schaltzustand in der Sättigung (Restspannung) oder im Reststrom¬ gebiet betrieben werden. Es ist sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, den Arbeitspunkt eines Gatters so einzustellen, daß damit eine sinus- 228 Bild 4 Schaltung des « Quizmaster» 01—012: 4xD 100 bzw. Basteltyp IS1 (ohne Farbpunkt), 013—014: lxD 130 bzw. Basteltyp IS3 (brauner Farbpunkt), T1'”T4: 4x SF 121 oder ähnlicher Si-Transistor Lai —La4: Telefonlampe 6 V, 50 mA, IS5 : D 120 bzw. IS3 ( gb) fötmige Spannung nennenswerter Größe verzerrungsarm verstärkt werden kann. Eine andere Anwendung der TTL-Gatter als in digi¬ talen Schaltungen kommt daher nicht in Frage. Dieser Beitrag kann nur einige für den Amateur interessante Schaltungen mit TTL-IS behandeln. Eine gute Auswahl von Schalt¬ beispielen mit Bastel-IS ist neben den wichtigsten Kenndaten, Innen¬ schaltungen und Anschlußbelegungen in dem Beilageheft zum Bastlerbeutel Nr. 8 [1] und in der Broschüre über die Anfalltypen von der Arbeitsstelle für Molekularelektronik [2] enthalten. Weitere Grund- 229 Schaltungen findet der Leser z. B. in [6] und [7]. Die Schaltungen mit TTL-IS weisen gegenüber herkömmlichen Transistor- (Analog-) Schal¬ tungen den Vorteil auf, daß Probleme bezüglich der Arbeitspunkt¬ einstellung nicht bestehen und die Schaltungen bei richtigem Aufbau mit wenig Aufwand zum Funktionieren gebracht werden können. Elektronisches Spielzeug Die TTL-Gatter eignen sich für eine Vielfalt von elektronischen Spie¬ len wie elektronische Würfel u.ä. Als Beispiel dafür soll der «Quiz¬ master» nach [9] beschrieben werden. Diese Schaltung nach Bild 4 läßt sich bei einem Ratespiel (Quiz) einsetzen, um den Mitspieler, der die Antwort zuerst weiß, exakt zu ermitteln. Jedem der 4 Mitspieler ist eine Taste (Tal***Ta4) zugeordnet, dem «Spielmeister» die Rückstelltaste Ta5. Jeder Teilnehmertaste folgt eine aus 3 Gattern bestehende Logikschaltung. Die jedem Teilneh¬ mer zugeordnete Anzeigelampe ist über einen Transistor an die Logik¬ schaltung angekoppelt, da die Gatter nur mit 10 mA belastet werden dürfen. Für die einzelnen NAND-Gatter wurden die allgemein üblichen Schaltsymbole verwendet. Der Halbkreis stellt das Gatter dar, die Eingänge (A, B, C usw.) liegen an der abgeflachten Seite, der Aus¬ gang Y auf dem Kreisbogen, wobei der zusätzliche kleine Kreis die Verneinung darstellt. Ohne diesen würde es sich um AND-Gatter handeln. Betätigt der «Spielmeister» die Ta5, so erhalten die Gatter 3, 6, 9 und 12 an einem Eingang Massepotential (L). An deren Ausgängen entsteht ein H-Signal unabhängig davon, welche Spannung am ande¬ ren Eingang vorhanden ist. Das H-Signal erscheint somit an allen 4 Eingängen des Gatters 13. Der Ausgang von G13 führt dann L-Si- gnal. Das nachgeschaltete Gatter 14 wird nur als Inverter betrieben. Einen Inverter kann man sich als ein NAND-Gatter mit nur einem Eingang vorstellen. Er hat lediglich die Aufgabe, ein L-Signal in ein H-Signal umzuwandeln und umgekehrt. Man realisiert einen In¬ verter dadurch, daß die Eingänge eines NAND-Gatters parallel¬ geschaltet werden. AimAusgang von Gl4 erscheint also H-Signal, das jeweils einem Eingang der Gatter 1, 4, 7 und 10 zugeführt wird, der andere Ein¬ gang liegt über die entsprechende Mitspielertaste an Masse. Da dieser Eingang L-Potential führt, steht an den Ausgängen und damit auch an einem Eingang der Gatter 2, 5, 8 und 11 ein H-Signal. Den jeweils anderen Eingängen dieser Gatter wird von den Ausgängen der Gatter 3, 6, 9 und 12 ebenfalls H-Signal zugeführt. Somit führen die Aus- 230 gänge von G2, 5, 8 und 11 L-Signal, das einmal an die Basisanschlüsse von T1---T4 gelangt, die bei 0,5 V (L) noch sperren (Lal - La4 bleiben dunkel). Weiter wird das L-Signal je einem Eingang der Gatter 3, 6, 9 und 12 zugeführt, deren anderer Eingang über Ta5 an Masse liegt. Die Ausgänge dieser Gatter führen H-Signal auch dann, wenn Ta5 losgelassen wird und ein Eingang offen ist. Die Schaltung ist jetzt einsatzbereit. Betätigt ein Spieler z. B. die Taste 1, so wird ein Eingang (1) von Gl geöffnet. Da der andere Eingang (2) H-Signal führt, schaltet Gl um, an seinem Ausgang (3) entsteht L. Am Eingang (4) von G2 löst dieses ein H-Signal an dessen Ausgang (6) aus. Der Transistor wird leitend, Lai leuchtet auf. Weiter erscheint das H-Signal am Eingang (10) von G3, dessen anderer Eingang (9) nach dem Loslassen von T5 offen ist, und erzeugt am Ausgang (8) von G3 ein L-Signal. Das L- Signal gelangt an einen Eingang (1) von Gl3 und löst an dessen Aus¬ gang H-Signal aus. Der Inverter G14 wandelt dieses um in ein L- Signal, das die Gatter 1, 4, 7 und 10 auf H-Signal am Ausgang schal¬ tet. Durch Betätigen der Tasten 1---4 läßt sich der Schaltzustand dieser Gatter nicht verändern, d. h., es kann sich jetzt kein Spielteil- nehmer mehr «melden». Auch am Ausgang des Gatters 1, des Mit¬ spielers, der sich zuerst gemeldet hatte, steht ein H-Signal. Da aber FF1 FFZ ( 3 ) ( 2 ) ( 7 ) ( 5 ) Bild 5 Schaltung einer 4 : 1-Zählstufe aus getriggerten J K-Flip-Flops. Ol ••• 03: Ix D 110 bzw. Basteltyp IS2 (weißer Farbpunkt), 04: H2xD 120 bzw. Basteltyp IS3 (gelber Farbpunkt), RI -R4: 6,8-12 M, C1—C4: 56-150 pF, 231 der Eingang (5) von G2 vom Ausgang (8) von G3 L-Signal erhält, kann sich der Schaltzustand von G2 nicht ändern. TI zieht also weiter Strom, und Lai leuchtet. Erst durch Betätigung der Rückstelltaste Ta5 erhalten alle Mitspieler wieder Gelegenheit, ihre Tasten mit Er¬ folg zu betätigen. Der Aufbau der Schaltung erfolgt am günstigsten auf einer Uni¬ versalleiterplatte [16]. Prinzipiell ist es möglich, die 12 Gatterfunk¬ tionen mit 3 Stück D 100 bzw. IS 1 (ohne Farbpunkt) zu realisieren. Eine einfachere Leitungsführung und ein übersichtlicherer Aufbau ergeben sich aber, wenn jeder Teilnehmer taste ein IS zugeordnet wird. Dabei bleibt jeweils ein Gatter ungenutzt. Es kann auch möglich sein, daß IS anfallen, bei denen ein Gatter defekt ist, die also für den angegebenen Zweck ausreichen. Die Anschlußbelegung entsprechend Gl- -G3 muß man dann gegebenenfalls ändern. Auch ist es nicht erforderlich, daß für die Inverterfunktion von G14 ein Gatter mit 4 Eingängen verwendet wird. Ebensogut kann dies ein Gatter mit 2 Eingängen sein. Da aber ein völlig intakter D 130 (IS 3 , gelb) 2 Vierfachgatter enthält, liegt es nahe, das zweite Gatter hierfür zu verwenden, wobei sich auch die kürzeste Leitungsführung ergibt. TTL-Gatter in Zähler- und Frequenzteilerschaltungen Frequenzzähler bzw. -teiler gehören zu den elektronischen Schaltun¬ gen, bei denen eine große Vereinfachung der Schaltung durch An¬ wendung der integrierten Technik gegenüber diskreten Bauelementen zu verzeichnen ist. Ein für den Elektronikamateur geeigneter Zähler ist in [13] beschrieben. In nicht allzuferner Zukunft werden dem Ama¬ teur auch Schaltkreise mittleren Integrationsgrads zur Verfügung stehen. Mit dem Schaltkreis D 192 [17], der eine, komplette Zähl¬ dekade enthält, werden sich relativ einfache Aufbauten für Zähler und Uhren ergeben. Bei Anwendung des D 172 [10], der einen JK- Master-Slave-Flip-Flop enthält, benötigt man für den Aufbau einer Zähldekade 4 Schaltkreise ohne zusätzliche diskrete Bauelemente. Auch bei Verzicht auf die für Amateurzwecke nur beschränkt bzw. noch nicht zur Verfügung stehenden D 172 bzw. D 192 lassen sich Zählschaltungen mit dem Inhalt der Bastlerbeutel aufbauen. Der getriggerte JK-Flip-Flop Bild 5 zeigt eine 4 : 1-Zählstufe, die aus getriggerten JK-Flip-Flops (bistabile Multivibratoren) besteht [1], [5], [8] und [13]. Betrachte man zunächst nur den aus Gl und G2 bestehenden Schaltungsteil. 232 Der Ausgang von Gl ist mit einem Eingang von G2 verbunden und umgekehrt. Nimmt man an, daß alle anderen Eingänge zunächst offen sind, so stellt sich ein zufälliger Schaltzustand ein. Beispiels¬ weise liege am Ausgang von G2 und somit am Eingang von Gl L- Signal. Am Ausgang von Gl steht somit H-Signal, das, dem Eingang von G2 zugeführt, dessen Ausgang auf L-Signal festhält. Ein anderer Eingang von Gl erhält von seinem Ausgang über RI H-Potential. Da ein anderer Eingang von Gl auf L liegt, ändert sich an dessen Schaltzustand nichts. Von G2 ist ein Eingang durch R2 mit seinem L-Signal führenden Ausgang verbunden. Wäre R2 niederohmig, so würde auch dieser Eingang L-Signal erhalten und das Gatter um¬ schalten. R2 (und auch RI, R 3 und R4) sind aber so groß 5kQ), daß der Strom durch den Emitter von TI des Gatters (Bild 1 oder 2) klein genug bleibt, um ein Umschalten des Gatters zu vermeiden. Die Spannung an diesem Eingang ist aber mit Sicherheit kleiner als am entsprechenden Eingang von Gl. Gelangt eine negative Impuls¬ flanke über CI bzw. C2 an beide Eingänge, so erhält das Gatter mit der kleineren Vorspannung (G2) kurzzeitig ein echtes L-Signal und schaltet G2 um. An seinem Ausgang steht damit H-Signal, das dem Eingang von Gl zugeführt wird und dessen Ausgang auf L setzt. Dieses bewirkt am Eingang von G2, daß der erreichte Zustand auch nach dem Verschwinden des Negativ-Impulses erhalten bleibt. Durch die nun kleinere Vorspannung am Eingang von Gl ist dieses Gatter für das Umschalten beim Eintreffen der nächsten Negativ-Flanke vorbereitet. Die 4:1-Zählstufe Die komplette Schaltung (Bild 5) kann als 10-Stunden-Zähler in Digitaluhren [18] eingesetzt werden. Die Anschlußbezeichnungen sind deshalb wie in [18] gewählt. Da die Ausgangsspannung etwas kleiner ist, kann es erforderlich sein, daß die 22-kQ-Widerstände auf den Anzeigeeinheiten etwas verkleinert werden müssen. Der erste Flip-Flop (G1-G2) schaltet beim Eintreffen jeder negativen Impuls¬ flanke um und gibt bei jedem 2. Impuls eine negative Flanke weiter an den 2. Flip-Flop (G3-G4), der dabei umschaltet. Um die Rückstellung um 24.00 Uhr bzw. auf 0.00 Uhr zu erreichen, haben die Gatter 2 und 4 einen zusätzlichen (Rückstell-) Eingang, über den diese Gatter durch den Rückstellimpuls kurzzeitig auf L-Signal gelegt werden. Eine Möglichkeit, die Uhr nach dem 13.00-Uhr-Zeitzeichen stellen zu können, ist durch weitere Rückstelleingänge an Gl und G4 ge¬ schaffen. Diese und noch weitere andere Stufen werden an eine Taste geführt, mit der sich diese kurzzeitig an Masse legen lassen. Zur 233 Gangkorrektur wird diese Taste kurz vor 13.00 Uhr gedrückt und beim Ertönen des Zeitzeichens losgelassen. Auch die Rückstellein¬ gänge für die Ziffer 0 können an eine Taste geführt werden, womit eine Gangkorrektur um 0.00 Uhr möglich ist. Zur praktischen Reali¬ sierung dieser Stufe lassen sich ein 3 X Dreifachgatter D 110 (IS2) und ein 2 X Vierfachgatter D 120 ( IS3 ) einsetzen. G3 kann dabei wahlweise ein Drei- bzw. Vierfachgatter sein, dessen nicht benötigte Eingänge zu anderen parallelgeschaltet werden. Die dekadische Zählstufe Bild 6 zeigt die Schaltung einer dekadischen Zählstufe. Sie arbeitet bis zum Eintreffen des 8. Eingangsimpulses als binärer Zähler. Der 8. Impuls schaltet den Ausgang von G7 auf H und sperrt damit die Diode D. Die Flip-Flops 2 und .3 erhalten keine Steuerimpulse mehr und behalten ihren Schaltzustand bei. Der 9. Impuls gelangt über (79 an G8 und setzt dessen Ausgang auf H und den Ausgang von G7 auf L. Damit ist der Null-Zustand wieder erreicht. D ist nicht mehr gesperrt und der Zähler somit wieder einsatzbereit. FFl FF2 FF3 FFU Ol —04, 07: 2xD 110 bzw. Basteltyp IS2 {weißer Farbpunkt), 06, 08: lxD 120 bzw. Basteltyp IS3 {gelber Farbpunkt), RI—RIO: 6,8-12 kü, C1—C9: 56—150 pF. Bei Wegfall eines oder beider Rückstelleingänge abweichende {einfachere IS) Bestückung, siehe Text 234 Die große Zahl von Rückstelleingängen ist nur beim 1-Stunden- Zähler erforderlich. Die Rückstellung auf 0 erfolgt um 24.00 Uhr selbsttätig. Über eine Taste ist auch Korrektur von Hand möglich. Die Rückstelleingänge auf Ziffer 3 dienen zum Stellen der Uhr beim 13.00-Uhr-Zeitzeichen. Für den 1-Stunden-Zähler werden optimal 2 x D 110 (IS2) für G1-G4, G5 und G6 und 1 x D130 (IS 3) für G6 und G8 eingesetzt. Nicht benötigte Eingänge werden parallelgeschaltet. Die 1-Minu- ten-Zähler und 1-Sekunden-Zähler benötigen nur die Rückstell¬ eingänge auf Ziffer 0, und zwar für die handbetätigte Korrektur. Für Gl, 3, 5 und 7 werden nur Zweifach- und für G2, 4, 6 und 8 Dreifachgatter benötigt. Es genügen dann 1 X D 100 (IS1) und 2 x D 110 (IS2). Alle Zählstufen, die keine Anzeigeröhren betreiben, benötigen keine Rückstellmöglichkeit. Sie stellen die Mehrzahl der dekadischen Teiler in einer Quarzuhr dar und können mit jeweils 2 der in den Bastlerbeuteln zahlreich enthaltenen D 100 (IS1) bestückt werden. Eine Abwandlung der dekadischen ist die 6 : 1-Zählstufe. Man braucht sich nur den Flip-Flop 3 (G5-G6) aus der Schaltung heraus¬ geschnitten vorzustellen [1]. Diese Stufe wird in Uhrenschaltungen als 10-Minuten- und 10-Sekunden-Zähler eingesetzt und benötigt nur die Rückstellmöglichkeit auf 0. Sie kann mit 1 x D 100 (IS1) und 1 X D 110 (IS2) realisiert werden. Literatur [1] Digitale integrierte Schaltkreise, Broschüre zum Bastlerbeutel 8, VEB Halb¬ leiterwerk Frankfurt/O. [2] Anwendungsbeispiele für integrierte Schaltkreise, Broschüre zu den Anfall¬ typen von integrierten Schaltkreisen, Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden [3] Schubert, K.-H.: Digitale Schaltkreisreihe aus dem Kombinat VEB Halb¬ leiterwerk Frankfurt/O., Elektronisches Jahrbuch für den Funkamateur 1973, Seite 80-90, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin [4] Hertzer, H.: Die digitale Schaltkreisreihe des Kombinates VEB HFO, FUNKAMATEUR, 20, Heft 7 (1971), Seite 322-325, Heft 8, Seite 374-375, Deutscher Militärverlag Berlin [5] Wilhelm, K.: Logische Schaltungen, Funktechnik, 24, Heft 15 (1969), Seite 577-579, Heft 16, Seite 615-617, Heft 17, Seite 667-670, Heft 18, Seite 723-725, Verlag für RADIO-FOTO-KINO-TECHNIK GmbH, Berlin- Borsigwalde [6] Kühne, H.: Schaltbeispiele mit der integrierten Schaltung D 100, radio - fernsehen - elektronik, 20, Heft 19 (1971), Seite 636-641, VEB Verlag Technik, Berlin [7] Haberlandt, K. H.: Eigenschaften und Anwendung der Schaltkreise D 10, radio - fernsehen - elektronik, 21, Heft 23 (1972), Seite 749-755, Heft 24, Seite 792-806, 811, VEB Verlag Technik, Berlin 235 [8] Kühne, H.: Eine Zähldekade mit getriggerten J-K-Flip-Flops, auch D 110- Bausteinen, radio - fernsehen - elektronik, 21, Heft 24 (1972), Seite 814-815, VEB Verlag Technik, Berlin [9] Nater, F.: Quizmaster, Radio-Bulletin, Heft 6 (1973), Seite 24 [10] Pawlizki, P.: Frequenzteiler mit TTL-Bausteinen D 172 c, D 195c und D 150c, FUNKAMATEUR, 23, Heft 10 (1974), Seite 497-500, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin [11] Kühne, H.: Entwurf synchron arbeitender Frequenzteiler, Zähler und Schaltwerke JK-Master-Slave-Flip-Flops, FUNKAMATEUR, 23, Heft 11, Seite 543-546, Heft 12, Seite 603, Mi.litärverlag der Deutschen Demokrati¬ schen Republik, Berlin [12] Weißleder, H.: Digitale integrierte Schaltkreise im Amateurfunk, FUNK¬ AMATEUR, 23, Heft 1 (1974), Seite 29-31, Heft 2, Seite 87-89, Heft 3, Seite 141-143, Heft 4, Seite 193-195, 198, Heft 5, Seite 245-246, Militär¬ verlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin [13] Hertzsch, A.: Elektronischer Zähler, nicht nur für den Funkamateur, FUNK¬ AMATEUR, 23, Heft 4 (1974), Seite 183-185, Heft 5, Seite 246-247, Militär¬ verlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin [14] Einbaufassung für integrierte Schaltkreise in DIL-Gehäuse, FUNKAMA¬ TEUR, 23, Heft 6 (1974), Seite 284, Militärverlag der Deutschen Demokrati¬ schen Republik, Berlin [15] Droske, W.: Schaltungen mit integrierten Schaltkreisen, FUNKAMATEUR, 23, Heft 6 (1974), Seite 281-284, Militärverlag der Deutschen Demokrati¬ schen Republik, Berlin [16] Universalleiterplatten für integrierte Schaltkreise, Leiterplattendatenblatt Nr. 38, FUNKAMATEUR, 20, Heft 4 (1971), Seite 181-284, Deutscher Militärverlag, Berlin [17] Armgarth, D.: Wirkungsweise und Kennwerte einiger MSI-Schaltkreise, radio - fernsehen - elektronik, 23, Heft 4 (1974), Seite 135-138, VEB Verlag Technik, Berlin [18] Müller, D.: Quarzuhr mit digitaler Zeitanzeige, Elektronisches Jahrbuch für den Funkamateur 1975, Seite 258-277, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 236 HS.-Ing. Wolfgang Ullrich NF-Übertragung auf der Antennenleitung Der nachfolgende Beitrag gibt eine Übersicht über die Möglichkeiten der NF-Übertragung auf Antennenleitungen. Bei einer solchen NF- Übertragung werden Informationen über die momentane Empfangs¬ qualität übermittelt, die zur Auswahl des optimalen Standorts und der optimalen Richtung einer Antenne dienen. Sie läßt sich auf einfache Weise durch den Einsatz zweier NF-Übertrager im Speisestromkreis des Antennenverstärkers realisieren. Es liegt deshalb der Gedanke nahe, diese NF-Übertragung bei der Konzeption einer Antennen¬ anlage mit Antennenverstärker zu berücksichtigen. Bild 1 zeigt das Prinzip der NF-Einspeisung in das Antennenkabel durch NF-Übertrager. Geeignet ist jeder NF-Übertrager mit nieder- 1*1 I A B - S?7 -ZCZ J—' 3 r _£/_ T -1 Bild 1 Prinzip der NF-Einspeisung in das Antennenkabel Bild 2 Stromlauf plane für verwendbare Handapparate; a - Reihenschaltung von Hörer und Mikrofon, b - Anwendung der Rückhördämpfung, c - Einspeise¬ möglichkeit ohne Anwendung eines NF-Übertragers 237 Bild 3 StroMaufplan der Stromversorgung für einen Antennenverstärker mit entsprechenden Empfängerweichen und der NF-Einspeisung weichen und der NF-Einspeisung ohmiger Sekundärwicklung, um den der Betriebsspannung überlager¬ ten NF-Spannungspegel möglichst gering zu halten. Der Konden¬ sator (71 ist bei Verwendung eines Netzteils gleichzeitig der Sieb¬ kondensator. Bei Batteriestromversorgung kann er entfallen. Die HF-Spannung wird durch die Drossel Dr und den Kondensator (72 vom Netzteil ferngehalten. Eine gleichzeitige Verwendung der Se¬ kundärwicklung des Übertragers als HF-Drossel empfiehlt sich nicht, da ihre Wicklungskapazität zu hoch ist (HF-Verluste). Die Aus¬ kopplung des HF-Signals wird mit (73 vorgenommen. In gleicher Weise werden NF- und HF-Signal sowie die Betriebsspannung im Antennenverstärker voneinander getrennt. 238 Zur Sprachübertragung genügt im einfachsten Fall ein Kohle- mikrofbn mit Batterie am Netzgerät und ein Kopfhörer am Antennen¬ verstärker. Eine wechselseitige Verständigung ist mit zwei Telefon¬ handapparaten gemäß Bild 2 a möglich. Durch die Reihenschaltung von Mikrofon und Fernhörer ist das eigene Sprachsignal sehr laut im eigenen Fernhörer zu hören. Das macht sich bei stark gedämpften Verbindungen störend bemerkbar. Für solche Verbindungen empfiehlt sich deshalb eine Rückhördämpfungsschaltung gemäß Bild 2b, wie sie auch in Fernsprechwählapparaten verwendet wird. Der Wider¬ stand R ist gleich dem Eingangswiderstand des Einspeiseübertragers zu bemessen. Will man eine schlechtere Verständigung in Kauf nehmen und da¬ bei den NF-Übertrager einsparen, läßt sich die Einspeisung über einen Widerstand gemäß Bild 2 c verwirklichen. Dabei ist jedoch zu beachten, daß, bedingt durch die Stromaufnahme des Antennen¬ verstärkers an R, ein Spannungsabfall entsteht, um dessen Betrag sich die Betriebsspannung des Antennenverstärkers verringert. Bild 3 und Bild 4 zeigen die praktische Ausführung einer Anten¬ nenverstärkeranlage für VHF/UHF-Empfang mit NF-Übertragung. Als Antennenverstärker wird ein Breitbandverstärker nach [1] ver¬ wendet, dem man lediglich eine Antennenweiche vorschaltet. Als Antennenleitung wurden etwa 20 m Koaxialkabel verwendet. Eine zusätzliche Dämpfung sowie eine Modulation des HF-Signals bei Sprachübertragung konnte nicht festgestellt werden. Bei Experimen¬ ten an Antenne und Verstärker erwies sich die Sprachübertragung als sehr nützlich. Literatur [1] Bosch, G.: Moderner Breitbandverstärker für Frequenzen von 40--800 MHz, FUNKAMATEUR, 22, Heft 12 (1973), Seite 595 [2] Kronjäger, O.: Amateurtechnik, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973 Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Einfache elektronische Musikinstrumente 1975 erschienen in der Broschürenreihe electronica 4 Hefte von O. Engel unter dem Titel Elektromechanische und vollelektronische Musikinstrumente [1]. Die darin beschriebenen Musikinstrumente (Elektronenorgeln) stellen hohe Anforderungen an den interessierten Nachbauer, erfordern einen großen Materialaufwand und sind nur in langen Zeiträumen (bis zu 3 Jahre) zu realisieren. Die schnell ver¬ griffene Auflage dieser Hefte zeigt aber, daß für die Thematik Elek¬ tronische Musik in Amateurkreisen ein großes Interesse besteht. Um dem Anfänger das Erarbeiten der Thematik Musikelektronik zu er¬ leichtern, werden nachfolgend Schaltungen für einfache Musikinstru¬ mente vorgestellt. Bei größeren elektronischen Musikinstrumenten werden die 12 Töne einer Oktave (Bild 1) einzeln durch 12 Tongeneratoren erzeugt. Das erfolgt im Frequenzbereich der höchsten Oktave, die das Musik¬ instrument noch erfassen soll. Die Töne aller tiefer liegenden Oktaven erhält man durch fortlaufende Frequenzhalbierung mit elektroni¬ schen Frequenzteilerschaltungen. Bei einfachen elektronischen Mu¬ sikinstrumenten muß man einen anderen Weg gehen. Grundbaustein ist eine Tongeneratorschaltung, die durch Umschaltung von fre¬ quenzbestimmenden Bauelementen (Widerstand oder Kondensator) alle Töne einer oder mehrerer Oktaven erzeugt. Ein Beispiel zeigt Bild 2, die Schaltung stellt einen Multivibrator dar [2]. Frequenz- Bild 1 Lage der eingestrichenen Oktave auf der Klaviertastatur 240 2x GC121 Bild 2 Stromlauf plan für ein einfaches elektronisches Musikinstrument mit 12 Tönen bestimmend sind der Kondensator 47 nF zwischen den beiden Emit¬ terelektroden - sowie der Widerstand 2 kQ und der Einstellregler 25 kQ am Emitter von TI. Für jeden zu erzeugenden Ton wurde ein Trimmregler 25 kQ vorgesehen. Die Umschaltung erfolgt mit Tasten¬ pulten der Modelleisenbahnpraxis, da diese sich besonders gut für einfache Musikinstrumente eignen. Vom Autor wurden die 12 einzelnen Tastenkontakte mit den in Bild 3 aufgeführten Tönen belegt. Damit ließen sich viele der be¬ kannten Kinderlieder spielen; Notenbeispiele findet man in den Schulbüchern für das Fach Musik. Beachten muß man, daß sich immer nur eine Taste anschlagen läßt, man also nur eine Melodie «klimpern», kann. Schlägt man mehrere Tasten an, so verringern sich durch die Parallelschaltung die Widerstands werte, so daß meist disharmonische Töne entstehen. Der Abgleich kann durch Vergleich mit einem Tongenerator erfolgen, den man nach dem Gehör vornimmt (Oszillator an Verstärkeranlage bzw. Radio, Tongenerator mit Kopf¬ hörer). Da man die Schwebungen in Resonanznähe gut hört, klappt dieser Abgleich gut. Schaltet man Oszillator und Tongenerator an den Verstärkereingang, so sind meist die Mitzieherscheinungen so groß, daß beim Spielen von Melodien dann kein Ton mehr stimmt. Man kann die einfache Schaltung aber auch mit Melodien abglei¬ chen, die man kennt. Günstiger für einen feinfühligen Abgleich wäre 16 Schubert, Eljabu 77 241 für jeden Ton ein Einstellregler von etwa 1,5 kO und ein entspre¬ chender Widerstand in Reihenschaltung dazu: a etwa 13 kn, g 1 etwa 7,5 kn, h etwa 11 kQ a 1 etwa 7,5 kn, c 1 etwa 10 kQ, h 1 etwa 6,8 kn, d 1 etwa io kn. c 2 etwa 5,1 kn, e 1 etwa 9,1 kn, d 2 etwa 4,7 kn. f 1 etwa 9,1 kn, e 2 etwa 3 kn. Der Ausgang der Schaltung (Bild 2) ist dimensioniert für den Magnet- bandgeräte-Eingang von Verstärkern oder Rundfunkempfängern. Erhält das kleine Musikinstrument einen eigenen NF-Verstärker, so entfällt der Widerstand 300 kQ. Man kann allerdings die 12 Tasten auch mit anderen Tönen be¬ legen, z. B. mit einer kompletten Oktave. Auch eine Erweiterung auf mehr Tasten ist möglich. Bild 4 zeigt die für kleinere elektronische Musikinstrumente interessierenden Frequenzen. Wer ein altes Klavier oder eine defekte Harmonika hat, kann auch daraus die Tastatur ver¬ wenden, wenn er sie mit entsprechenden Kontakten (aus alten Re¬ lais) versieht. Bild 5 zeigt den Übersichtsschaltplan für ein komplettes einfaches elektronisches Musikinstrument. Kernstück ist der bereits beschrie¬ bene Tongenerator mit dem Tastensatz (Klaviatur). Für die Wieder¬ gabe genügen einfache NF-Verstärker mit 0,5 bis 1 W Ausgangs¬ leistung bei geringem schaltungstechnischem Aufwand. Neu ist in die¬ sem Übersichtsschaltplan der Vibratogenerator, mit dem ein be- ü 1 g g £ $ CM je o 1 co co' o> Os" CM §■ c\| b«.' CO § *M «\J «NI C\| CD CO «3 <*■ lo Co H H c 1 d 1 Ij!J 3 1 a 1 h 1 c 2 d 2 e 2 Bild 3 Frequenzen, Bezeichnungen und NotendarStellung für die 12 Töne, die mit der Schaltung in Bild 2 erzeugt werden 242 1046,5 cis 3 1108,8 l 3 im,8 dis 3 1244,6 e 3 1318,6 l 3 1396,8 fis 3 1480,0 1568,0 gis 3 1661,4 1760,0 ais 3 1864,8 H 3 1975,6 c 2 523,2 cis 2 554,4 ~d 2 587,4 dis 2 6ZZ,3 e 2 659,3 f 2 698,4 fis 2 740,0 z 784,0 gis 2 830,0 ~ s 2 880,0 ais 2 932,4 H 2 987,8 c 1 261,6 cis 1 277,2 d 2 293,7 dis 1 311,2 e 1 329,7 fi 349,2 fis 1 370,0 9 1 392p gis 1 415,4 a' 440,0 ais 1 466,2 h 1 493,9 C 130ß cis 138,6 d 146,9 dis 155,6 e 164,8 f 174,6 fis 185,0 9 196,0 gis 207,7 a 220,0 ais 233,1 h 246ß Bild 4 Überblick über die Oktaven, die für ein¬ fache elektronische M usikinstrumente interessant sind Klaviatur Bild 5 Ü ber sichtsschalt plan zum Aufbau eines kompletten einfachen elektronischen Musik¬ instruments ZxGCIZI Bild 6 Stromlauf plan für einen Vibratogenerator für einfache elektronische Musikinstrumente sonderer Klangeffekt erreicht wird (Vibrato). Die vom Tongenerator erzeugte Frequenz wird mit der sehr niedrigen Frequenz (5 bis 12 Hz) des Vibratogenerators gewobbelt. Als Effekt schwankt der angeschla¬ gene Ton um einen bestimmten Wert in der Tonhöhe (Frequenz¬ vibrato). Bild 6 zeigt eine Schaltung für einen einfachen Vibrato¬ generator [3]. Es ist praktisch eine -R(7-Phasenschieberschaltung für sehr niedrige Frequenzen. Mit dem Potentiometer 47 kQ kann ge¬ ringfügig die Frequenz geändert werden, die Tiefe (Wirkung) des Vibratos läßt sich mit dem Potentiometer 2,2 kQ einstellen. 16* 243 Bild 7 Stromlauf plan für ein einfaches elektronisches Musikinstrument, bestückt mit Siliziumtransistoren Der in Bild 7 gezeigte Stromlauf plan stammt von einem schwedi¬ schen Musikinstrument für Kinder. Transistor TI erzeugt die Vibrato¬ frequenz, eingeschaltet wird mit Schalter «S». Der eigentliche Ton¬ generator arbeitet mit den Transistoren T2 und T3, frequenzbestim¬ mend ist das Doppel-T-ÄC-Glied vor der Basiselektrode von T2. Der einfache NF-Verstärker arbeitet mit dem Transistor T4. Interessant ist die Lösung der Klaviatur, sie wurde gleich in die Leiterplatte mit eingeätzt. Die jeweilige Verbindung mit der Schaltung erfolgt mit einem Kontaktgriffel (plastisolierte Litze mit angelöteter Metall¬ spitze aus Messing). Die Metallflächen für die einzelnen Töne können wie eine Klaviertastatur angeordnet werden. Da man 20 Töne zur Verfügung hat, kann man etwa den Tonbereich von a (220 Hz) bis e 2 (659,3 Hz) erfassen (s. Bild 4). Die Frequenzen werden mit den Widerständen 221 bis R20 festgelegt. Der Wert von 210 Q ist nur ein Anhaltswert, der endgültige kann davon etwas abweichen. Günstiger ist es, an Stelle des Widerstands einen Einstellregler (500 bis 1000 Q) vorzusehen. Die Grundstimmung des Musikinstruments erfolgt mit dem Einstellregler 20 kQ. Kurvenform und Lautstärke des erzeugten Tons sind von der Einstellung des Einstellreglers 2 kQ abhängig. Bild 8 zeigt ein einfaches Musikinstrument für den Anfänger aus [4]. Die Tongeneratorschaltung entspricht der in Bild 7. Nicht vor¬ handen ist eine Vibratogeneratorschaltung, die sich aber leicht er¬ gänzen läßt. Die 8 Töne (c 2 , d 2 , e 2 , f 2 , g 2 , a 2 , h 2 , c 2 ) werden mit den 244 Tastenschaltern S1 bis S8 eingeschaltet. S8 besteht allerdings aus 2 Schaltern, da der Kondensator C 4 dem Kondensator (78 parallel¬ geschaltet werden muß. Der Abgleich der einzelnen Töne wird mit den Einstellreglern R 13 bis RIO vorgenommen. RIO dient zur ein¬ maligen Festlegung der Lautstärke. Die Arbeitspunkte der beiden Transistorstufen des NF-Verstärkers werden mit den Einstellreglern R 11 und .RI2 eingestellt. Danach kann man diese ausmessen und durch entsprechende Festwiderstände ersetzen. Als Ausgangsüber¬ trager eignen sich solche aus Transistortaschenempfängern. Wie be¬ reits erwähnt, kann diese Schaltung um qjne Vibratoschaltung er¬ weitert werden. Auch die Anzahl der Töne läßt sich erhöhen, z. B. auf 12 (eine volle Oktave) oder mehr. Eventuell sind dann größere Kapazitätswerte dem Kondensator (78 parallelzuschalten. 31 Töne erzeugt die in Bild 9 gezeigte Schaltung eines Musik¬ instruments (z. B. von Ton a bis Ton dis 3 ) [5]. Den Tongenerator bil¬ den die Transistoren TI und T2, die Schaltung entspricht etwa Bild 2. Am Emitter von T2 ist die NF-Endstufe T3 direkt angekoppelt. Für die Erzeugung der Vibratofrequenz wird ein über einen i?(7-Phasen- schieber rückgekoppelter Verstärker eingesetzt (T4, T5). Die Ton¬ höhe der einzelnen Töne wird mit den Einstellreglern Ä14 bis R44 durch Schwebungsvergleich mit einem Tongenerator ein justiert. Für die Tasten eignen sich die Tastenpulte aus der Modelleisenbahn¬ praxis. 245 Bild 10 Mit Multivibrator Schaltungen auf gebautes elektronisches Musikinstrument Mit 2 Multivibratorschaltungen arbeitet das einfache Musik¬ instrument [6], dessen Stromlaufplan Bild 10 zeigt. Der linke Multi¬ vibrator erzeugt die feste Vibratofrequenz von 7 Hz. Den eigent¬ lichen Tongenerator bildet der rechte Multivibrator, auf den direkt angekoppelt der NF-Transistor T5 folgt. Den Abgleich der Töne nimmt man mit den Widerständen R9 bis i?18 vor, wobei mit R9 und S1 begonnen wird. 246 Schalter Ton Frequenz in Hz S1 e 2 659,3 S2 d 2 587,4 S3 c 2 523,2 S4 h 1 493,9 S5 a 1 440,0 S6 g 1 392,0 S7 fi 349,2 S8 e 1 329,7 S9 a> 293,7 S10 C 1 261,6 Die einzelnen Widerstandswerte werden ermittelt, indem man zum Abgleich einen Einstellregler 6,8 bis 10,0 kQ verwendet, dessen Ohm¬ wert anschließend ausgemessen wird. Der ermittelte Widerstands¬ wert kann dann als Fest widerstand eingebaut werden. Für die Um¬ schaltung sind 2 Kontakte vorgesehen. Erst schließt sich der Kon¬ takt, der den Widerstand mit den Basiswiderständen RQ und RI ver¬ bindet. Dann wird durch den weiteren Tastendruck die Betriebs¬ spannung an die Schaltung gelegt. Mit dieser Methode erreicht man ein einwandfreies Einsetzen des angeschlagenen Tones und unterdrückt Einschalt- und Knackgeräusche. Wie man sich solche Kontaktsätze aus alten Relais auf bauen kann und wie sie arbeiten, zeigt Bild 11. Auch Z/(7-Oszillatorschaltungen lassen sich zur Tonerzeugung in einfachen elektronischen Musikinstrumenten einsetzen. Bild 12 zeigt dafür ein Beispiel [7], Die Tongeneratorschaltung ist mit dem Tran¬ sistor OG 121 bestückt. Den Transformator, der die Schwingkreis- Bild 11 Tastenaufbau für das in Bild 10 gezeigte M usikinstrument 247 tung induktivität bildet, kann man mit einem kleinen Transformatorkern selbst herstellen. Die Windungszahl für w 1 ist 6000, 0,10-mm-CuL; für w 2 beträgt sie 2600, 0,3-mm-CuL. Die 17 Töne (etwa 1,5 Oktaven) kann man mit S18 um eine Oktave tiefer stellen. Damit umfaßt der Tonumfang 2,5 Oktaven. Die Kapazitätswerte sind stark abhängig von den Werten des Übertragers Tr. Deshalb können die angegebenen Werte nur Anhaitswerte sein. Beim Abgleich muß man eventuell kleinere Kapazitätswerte parallelschalten, um auf den richtigen Ton- abgleich zu kommen. An die Sekundärwicklung des Übertragers Tr ist die Transistorendstufe angeschlossen, die den 8-Q-Lautsprecher (etwa IVA) direkt speist. Es war nicht die Absicht des Autors, das Thema Einfache elek¬ tronische Musikinstrumente allzuweit auszudehnen. Aber ,für den, der die eine oder andere Schaltung ausprobiert hat und noch weiter : bauen möchte, sollen noch einige Hinweise gegeben werden. Wie be¬ reits bemerkt wurde, kann immer nur eine Tonfolge aus einzelnen Tönen gespielt werden. Schaltet man dem Tongenerator eine oder 2 Frequenzteilerstufen nach, so kann man zwar auch immer nur eine Taste drücken, aber es erklingen stets 2 oder 3 Töne im Oktavab¬ stand, so daß das Klangbild interessanter wird. Klar ist es, daß man jetzt die Grundtöne in höheren Oktaven erzeugen muß, denn der 1. Frequenzteiler halbiert ja die Frequenz. Da der 2. Frequenzteiler vom 1. Frequenzteiler gesteuert wird, halbiert sich die halbe Fre¬ quenz nochmals. Neben dem Grundton von z. B. a 3 (1760 Hz) er¬ klingen noch die Töne a 2 (880 Hz) und a 1 (440 Hz). Die Ausgänge von Tongenerator, Frequenzteiler 1 und Frequenzteiler 2 werden mit dem Eingang des NF-Verstärkers verbunden, so daß im Lautsprecher ein Dreiklang (Akkord) ertönt. Weiterhin kann man die Frequenzen f, f/2 und f/4 über Klangfilter leiten, die aus Zusammenschaltungen von Widerständen, Kapazitäten und Induktivitäten bestehen. Dadurch ergeben sich weitere Klangeffekte, die das Spiel bereichern. 248 Um bei einfachen elektronischen Musikinstrumenten von der mono- phonen Spielweise wegzukommen, gibt es noch die Möglichkeit, 2 bis 3 getrennte Tongeneratoren zu verwenden. Allerdings muß man dann für jeden Tongenerator eine eigene Tastatur verwenden (linke Hand, rechte Hand und ein Fuß). Damit kann man dann 3 Töne gleichzeitig anschlagen. Mit den oben erwähnten Zusatzschaltungen erreicht man aber langsam den Materialaufwand, den man für eine kleine voll¬ elektronische, polyphon spielbare Orgel benötigt. Schaltungsunter¬ lagen findet der Leser in der unter [1] angegebenen Literatur. Literatur [1] Engel, G.: Elektromechanische und vollelektronische Musikinstrumente, Amateurreih& «electronica», Band 132 (Teil 1: Technisch-musikalische Ein¬ führung), Band 133 (Teil 2: Der mechanische und elektrische Gesamtaufbau kleiner und großer Instrumente), Band 134 (Der spezifische Aufbau von Bau¬ gruppen und Instrumenten), Band 135 (Bauanleitungen), Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975 [21 Koslow, J.: Amateur-Radiokomplex, Radio (UdSSR), Heft 12 (1975), Seite 32 bis 34 [3] Wolodin, 0.: Elektromusikalisches Instrument, Schule des jungen Radio¬ amateurs, Band 6, Seite 25-40, Verlag DOSAAF, Moskau 1968 [4] Diefenbach, W. W.: Einfaches elektronisches Musikinstrument, Funktechnik, Heft 22 (1963), Seite 842-843 [5] Trenin, 0'.: Einfaches elektronisches Musikinstrument, Radio (UdSSR), Heft 10 (1975), Seite 55 [6j Mutjew, D.: «Oktava* mit elektronischer Stimme, Radio (UdSSR), Heft 8 *(1975), Seite 50 [71 Labrin, W.: Kinder-Elektromusik, Schule des jungen Radioamateurs, Band 2, Seite 17-24 249 Dipl.-Journ. Hans-Jörg Kranhold So wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen Bei meinen monatlichen Reportagereisen für die Zeitschrift FUNK¬ AMATEUR komme ich viel herum. Fast alle Bezirke unserer Re¬ publik «graste» ich schon ab. Dabei stellte ich immer wieder zwei Dinge fest: Ganz gleich zu welcher Jahreszeit, geben sich Werktätige der verschiedensten Berufe in unermüdlicher Kleinarbeit die größte Mühe, unserer jungen Generation so früh als möglich ihren Wissens¬ und Erfahrungsschatz zu vermitteln. Das geschieht oft auf sehr spezifische Art und Weise. Zweitens sind in diesem Prozeß die Aus¬ bilder der «goldene Fonds», den wir intensiv nutzen sollten. Die Arbeitsgemeinschaften an den Schulen unterstehen dem Bereich der Volksbildung, sie unterstützen die schulische Arbeit, viele Schüler gehen dabei ihren persönlichen Neigungen und Interes¬ sen nach. Im Bereich der Elektronik gibt es mehrere Fachrichtungen der Arbeitsgemeinschaften, für die Programme vorliegen. Zwei von diesen Arbeitsgemeinschaften, die AG Junge Funker und die AG Junge Fuchsjäger , werden auch von der GST unterstützt. Die Programme dieser beiden Arbeitsgemeinschaften enthalten wehr¬ sportliche Elemente, außerdem kann sich der Jugendliche'langfristig auf seinen Ehrendienst als Nachrichtensoldat in der NVA vorbereiten. In Guben fand ich z. B. eine Arbeitsgemeinschaft (AG) Kybernetik und zwei AG Nachrichtentechnik , an denen sich viel Beispielhaftes zeigen läßt. Beginnen wir bei der AG Kybernetik. Sie wurde vor 6 Jah¬ ren gegründet. Ihr Leiter ist der erfahrene Lehrer sowie Funkamateur Wolfgang Schneider , DM 2 AFF , ex DM 3 KF. Er ist auch der «Stammvater», Gründer der Klubstation DM 3 KF des VEB Chemie¬ faserwerk Wilhelm-Pieck-Stadt Guben und hat viele von der «Pieke» an auf einen Weg geführt, auf dem jetzt bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen sind (nachzulesen z. B. in Heft 12/1975 des FUNK¬ AMATEUR). Zum Zeitpunkt meines Besuches arbeitete Wolf gang Schneider mit 12jährigen Schülern, die nach zwei Jahren GST-Mit- glieder werden und dann in der Wehrsportausbildung an das bisher Geleistete anknüpfen können. Ihre Vorgänger zeichneten sich u. a. 250 Bild 1 Wolf gang Schneider, DM 2 AFF, ex DM 3 KF, während des Unterrichts in der AG Kybernetik durch eine äußerst aktive Tätigkeit bei der Messe der Meister von morgen aus. So wurde als ein großes Exponat von den AG-Mitgliedern der Roboter Delta A gefertigt, der unterschiedliche kybernetische Funktionen ausführt und heute im Raum der AG Kybernetik zu be¬ wundern ist. Dieser Delta A ging den Weg über die Betriebsmesse, die Kreismesse bis hin zur Bezirksmesse der Meister von morgen und wurde dort jeweils mit Urkunden ausgezeichnet. Das zweite ent¬ wickelte Exponat ist ein Minirobotron, d. h. ein kleiner Demonstra¬ tionsrechner, der die Operationen Addition und Multiplikation von ganzen Zahlen von 1 bis 39 durchführt, das Ergebnis 3stellig auf einer Ziffernanzeige, aber auch im dualen System ausweist. Er hat einen Bild 2 Sie sind ein sich gut ergänzendes Dreigespann, zu dessen Hauptanliegen die Nachwuchsarbeit - angefangen von der AG- bis hin zur Klubstations¬ arbeit - gehört. V. I. n. r.: Frank Netsch, aktiver Funkamateur der Klub¬ station DM 3 KF; Dieter Weckbrod, Sektionsleiter Nachrichtensport der Grundorganisation der Gesellschaft für Sport und Technik des VEB Chemie¬ faserwerks; Peter Nilse, Leiter zweier AG Nachrichtentechnik 251 Langsamgang zur Demonstration der einzelnen Operationen und einen Schnellgang, der das Ergebnis nach relativ kurzer Zeit anzeigt. Um solche Geräte zu bauen, bedarf es natürlich schon gewisser Kennt¬ nisse und Fertigkeiten, die man sich durch eine rege Mitarbeit in der AG aneigrien kann. In der AG Kybernetik des Kameraden Wolfgang Schneider , aber auch in den beiden AG Nachrichtentechnik des Kamera¬ den Peter Nilse gibt es keine formale Trennung zwischen den un¬ mittelbaren elektrotechnisch-elektronischen Fachthemen und den Themen des GST-Nachrichtensports, was nur richtig ist. I*i die Gestaltung des Unterrichts nach den Empfehlungen des Ministeriums für Volksbildung werden also auch interessante Probleme des Wehr¬ sports einbezogen. In diesen Arbeitsgemeinschaften der Volksbildung lernen die Schüler u. a. elektronische Bauelemente kennen. Sie er¬ fahren, daß elektronische Einrichtungen in der Volkswirtschaft die Arbeit erleichtern, die Arbeitsproduktivität steigern. Die Schüler dringen tiefer in Erscheinungen, Zusammenhänge, Gesetze und Ge¬ setzmäßigkeiten von Naturwissenschaft und Technik ein und ver¬ vollständigen ihr materialistisches Weltbild. Praktische, gesellschaft¬ lich nützliche Arbeitsaufgaben bestimmen die Tätigkeit der Schüler und motivieren ihr Handeln. Die AG-Tätigkeit ist so gestaltet, daß arbeitsteilig gemeinsam Aufgaben gelöat werden, die die Schüler technischen Problemen der Schule, der Produktion, des Wohngebiets und anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens entnehmen. Durch die zielstrebige Lösung langfristiger Arbeitsaufgaben wird ein Beitrag zur gesunden Ein¬ stellung zur Arbeit geleistet. Die AG stellen mit ihren Tätigkeits¬ inhalten und Arbeitsmethoden aber auch eine enge Beziehung zum Unterricht her, indem sie vornehmlich das im Physik-, Mathematik- und polytechnischen Unterricht Angeeignete auf greifen und es in praktischer Tätigkeit an wenden. Die Schüler haben bereits im Werk¬ unterricht der Klassen 3 bis 6 Arbeiten mit elektrischen Bauele¬ menten ausgeführt. In den AG werden sie schrittweise darüber hinaus bis hin zum Bau von komplizierten Geräten geführt. Dazu kommen die Vermittlung von Kenntnissen der Topographie und Funkpeilung, der Umgang mit modernen Sendern und Empfängern bei entspre¬ chender Qualifikation, die Bewährung mit selbstgebastelten Geräten bei Wettkämpfen, Meisterschaften und Messen der ‘Meister von morgen. Diese Ziele und Aufgaben stellt sich auch Peter Nilse. Schüler und Mitglieder der FDJ der 9. bis 12. Klasse der Gubener Wilhelm-Pieck- Oberschule sind Mitglieder der von ihm vorbildlich geleiteten beiden AG Nachrichtentechnik an der Station Junger Techniker der Stadt. Die älteren AG-Mitglieder wurden für die Gesellschaft für Sport und Technik gewonnen. Sie gehören zu einer selbständigen Sektion, die 252 ■der Grundorganisation der Gesellschaft für Sport und Technik des Chemiefaserwerks angegliedert ist. Die AG- und ^ektionsmitglieder werden sowohl von den zuständigen Bereichen der Volksbildung als auch von der Gesellschaft für Sport und Technik gut unterstützt. Die Erfolge, die Gestaltung der Ausbildung und die sozialistische Hilfe für andere widerspiegeln das deutlich. Viermal ist bereits der Titel Ausgezeichnete Sektion errungen worden. Abwechslung im Unterricht ist Trumpf! In der wehrpolitischen Erziehungsarbeit wird einmal da¬ nach gestrebt, ständig selbst voranzukommen. Zum anderen zählt es auch zu den Selbstverständlichkeiten, dem Nachbarn dabei unter die Arme zu greifen. Peter Nilse ringt beharrlich darum, daß die jungen Menschen aus klarer Überzeugung einen militärischen Beruf ergrei¬ fen, er konnte deshalb allein in den Jahren 1973 bis 1975 dazu neun seiner Schützlinge bewegen. Peter ist oft im militärpolitischen Kabi¬ nett des Kulturhauses des VEB Chemiefaserwerk anzutreffen, um hier auf Bitte der verantwortlichen Kameraden des wehrpolitischen Kabinetts wehrpolitische und nachrichtensportliche Vorträge zu hal¬ ten. Das geschieht übrigens gemeinsam mit den Kameraden der Klubstation des VEB Chemiefaser werk Wilhelm-Pieck-Stadt Guben, zu denen Peter Nilse enge freundschaftliche Bindungen unterhält. Anfang 1964 nach Guben gekommen, fand Peter Nilse als Diplom¬ ingenieur für Schwachstromtechnik und schon damaliger lizenzier¬ ter Funkamateur in ihnen Bündnispartner für seine beruflichen und gesellschaftlichen Ambitionen im Werk, in der Gesellschaft für Sport und Technik und an der Station Junger Techniker. Bis zum Beginn des Aufbaus seiner jetzigen beiden AGs vor fünf Jahren erhielt er die Möglichkeit, an der Ausbildung der Klubstation DM 3 KF des Wer¬ kes teilzunehmen und sehr bald selbst erste Erfahrungen als Aus¬ bilder zu gewinnen. Gegenwärtig ist es so - und es hat sich auch bei 253 Peter Nilse bewährt daß im Verlauf von 3 Jahren aufeinander¬ folgend und ineinandergreifend schwerpunktmäßig die Tastfunk¬ ausbildung, der Bau von Geräten (Kurzwellenempfängern usw. nach Anleitungen des FUNKAMATEUR) durchgeführt werden und im dritten Jahr schließlich eine vertiefende theoretische elektrotechnisch¬ elektronische Ausbildung folgt. Dabei wird niemals schematisch nur das eine oder andere gemacht. In jedem Jahr kann von den AG-Mit- gliedern, die in Anfänger- und Fortgeschrittenen-Gruppen eingeteilt sind, die Sprechfunkerlaubnis erworben werden. Reizvolle Einsätze mit Funkgeräten der R -Serie im Gelände stehen auf der Tagesord¬ nung. Es dominiert nicht die «graue» Theorie, sondern geschickt wird zwischen allen zu vermittelnden Wissensgebieten kombiniert. Außer¬ dem ist viel Spielraum für private Initiativen gegeben, daß sich die AG-Mitglieder auch «außerhalb des offiziellen Programms» etwas bauen oder selbständig reparieren können. All das ist natürlich sehr anziehend. Die Pioniere und Mitglieder der FDJ merken, daß ihre individuellen Interessen berücksichtigt werden und nicht nur formal ein Programm abgehandelt wird. Dieser Eindruck verstärkt sich bei ihnen, weil Peter Nilse die Erkenntnisse und Erfahrungen aus seiner Funkamateur- und beruflichen Tätigkeit einfließen läßt. Das wird sehr geschätzt. Die Pioniere und Mitglieder der FDJ lassen sich deshalb gern - mit viel Spaß und Fleiß bei der Bild 3 Blick auf einen Teil der Anlagen der Amateurfunk-Klubstation DM 3 KF. Unter dem Rufzeichen DM H WP arbeitete die Klubstation als Sonder¬ station anläßlich des 100. Geburtstags von Wilhelm Pieck im Januar 1976 254 Sache — von ihm schrittweise für die weiterführende Laufbahnausbil¬ dung Tastfunker der Nationalen Volksarmee bzw. den Erwerb einer Amateurfunklizenz begeistern. Guben ist also ein Beispiel, dem andere durchaus nacheifern kön¬ nen. Auch an die Zukunft denkt man hier. So waren die Kameraden der Klubstation des VEB Chemiefaser werk gerade dabei, eine neue Schülergruppe aufzubauen. Damit sollen in erster Linie junge Funk¬ amateure herangezogen werden, die den Stationsbetrieb von DM 3 KF beleben sollen. Die anfänglichen Ziele dabei: Gewinnung von minde¬ stens 16 Mitgliedern, die einmal in der Woche von 3 Ausbildern 2 Stunden lang unterrichtet werden - aufbauend auf der vorbildli¬ chen Tätigkeit von Peter Nilse und Wolf gang Schneider. Vor allem will man dabei die 3 Räume und die Technik der Klubstation DM 3 KF nutzen, die sich ab 1. Januar 1976 in einem neuen Gebäude des im Bau befindlichen Wehrsportzentrums der Gesellschaft für Sport und Technik von Wilhelm-Pieck-Stadt Guben befinden. Damit er¬ hoffen sich die Gubener Kameraden einen weiteren Aufschwung in ihrer Tätigkeit. Die Arbeitsgemeinschaften ermöglichen eine Er¬ weiterung des schulischen Wissens und der polytechnischen Bildung und erhöhen das physische Leistungsvermögen. Außerdem erziehen sie unsere jungen Menschen dazu, aktiv den Sozialismus mitzugestal¬ ten und die sozialistischen Errungenschaften zu verteidigen. 255 Ing. Hans-Uwe Fortier DM 2 GOO Das Wettkampfsystem im Nachrichtensport Auf dem V. Kongreß der Gesellschaft für Sport und Technik wurde die Hauptaufgabe unserer Organisation dahingehend definiert, daß die wehrsportliche Tätigkeit als ein untrennbarer Bestandteil der Vor¬ bereitung der Jugendlichen, auf den Wehrdienst ist und die Gesell¬ schaft für Sport und Technik alle Anstrengungen zu unternehmen hat, um dieses Ziel in guter Qualität zu erreichen. Das entspricht auch im gegenwärtigen Zeitraum der politischen und militärischen Entspan¬ nung einem objektiven Erfordernis und gilt heute wie morgen un¬ verändert. Der Wehrsport bietet den Jugendlichen ein weites und interes¬ santes Betätigungsfeld sinnvoller und nützlicher Freizeitgestaltung. Hier können sie sich persönlich bewähren und ihren sportlichen In¬ teressen und Neigungen nachgehen. Zugleich wird die Bereitschaft der jungen Menschen gefördert, in der entsprechenden Waffengattung der Nationalen Volksarmee zu dienen und sich frühzeitig darauf vor¬ zubereiten. Schließlich hat die wehrsportliche Tätigkeit einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die Entscheidung, Berufsunteroffizier oder Offizier zu werden. Daß es sich dabei nicht nur um eine Behauptung handelt, davon zeugen die vielen Beispiele von Jugendlichen, die in der Gesellschaft für Sport und Technik den Grundstein für ihren militärischen Beruf legten. Die Porträts im FUNKAMATEUR von erfolgreichen Wehr¬ sportlern können das nachdrücklich unterstreichen. Dem Ziel, eine interessante wehrsportliche Tätigkeit zu erreichen, diente die Erarbeitung eines neuen Wettkampf Systems und seine Durchsetzung in den letzten Ausbildungsjahren. Bekanntlich wurde das Wettkampf System am 1. Dezember 1973 in Kraft gesetzt. Wie die bisherigen Ergebnisse zeigten, hat es sich in der Praxis bewährt. Nicht nur bei den Wettkämpfen, sondern auch bei den vielen ehren¬ amtlichen und hauptamtlichen Funktionären, Kampfrichtern sowie Übungsleitern hat das Wettkampfsystem Anerkennung gefunden. Das Wettkampf System für die wehrsportliche Tätigkeit im Nach- 256 I Schematische Darstellung des W ett Ha m pf Systems STÜTZPUNKTWETTKÄMPFE 'In jedem Bezirk: - maximal 5 Stützpunktbereiche -jeder Fernschreibstützpunkt mit mehreren Kreisen für den Funk- für den Fernschreibmehrkampf und Fuchsjagd mehr kam pf Bild 1 Schematische Darstellung des Wettkampf Systems im Nachrichtensport mit allen Wettkampf ebenen. Ausgangspunkt für das Wettkampf System sind die Stützpunktwettkämpfe. Hier ist der Grundstein für die weiterd Qualifizierung in höhere Wettkampf ebenen gelegt 17 Schubert, Eljabu 77 257 richtensport der Gesellschaft für Sport und Technik ist die einheitliche und verbindliche Grundlage zur Durchführung aller Wettkämpfe im Funk-, Fernschreib- und Fuchsjagdmehrkampf auf allen Wettkampf¬ ebenen. Es hat das Ziel, allen Kameradinnen und Kameraden durch einen kontinuierlichen Wettkampf bet rieb auf allen Ebenen die not¬ wendigen Voraussetzungen für eine gleichmäßige Leistungssteigerung zu schaffen. Des weiteren sollen durch die breite Wettkampftätigkeit eine größere Leistungsdichte und bessere Spitzenleistungen erreicht werden, um unter anderem eine gezieltere Auswahl von Kadern für den Einsatz bei internationalen Wettkämpfen, wie z-. B. den Kom¬ plexwettkämpfen der Bruderorganisationen, aber auch bei den Europameisterschaften der IARU , treffen zu können. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, den Prozeß der vormilitärischen Ausbildung durch eine Vielzahl von Wettkämpfen und Leistungsvergleichen zu be¬ reichern. Wie schon erwähnt, ist das Wettkampf System für 3 Disziplinen, den Funk-, Fernschreib- und Fuchsjagdmehrkampf, verbindlich. Bild 2 Diese bildliche Darstellung zeigt den Verlauf der Wettkampfstrecke des Funkmehrkampfs mit allen Unterdisziplinen Bild 3 Im Funkmehrkampf kommt es darauf an, daß man einmal mit Funkgeräten umgehen kann, sich im Funk¬ betriebsdienst auskennt und das Hören und Geben von Morsezeichen sicher beherrscht PEIIEUHKTI PEHPUNKT2 Bild 4 Hier ist die Wettkampfstrecke des Fuchsjagdmehrkampfs dargestellt. Sie stellt zugleich die höchsten Anforderungen an die Wettkämpfer 17* 259 Bild 5 Durchaus mit den Leistungen eines Langstreckenläufers läßt sich der Fuchsjagdmehrkampf vergleichen. Dazu muß sich der Fuchs jäger in der Peilpraxis auskennen und den Peil¬ empfänger erfolgreich handhaben Diese 3 Disziplinen teilen sich noch in weitere Klassen auf. Beirti Funkmehrkampf wird in den Klassen männliche Jugend (bis 18 Jahre) und Männer (über 18 Jahre), in der Mannschaftswertung mit Einzel¬ wertung gestartet. Beim Fernschreibmehrkampf gibt es die Klassen weibliche Jugend (bis 18 Jahre), Frauen (über 18 Jahre), männliche Jugend und Männer. Diese Wettkämpfe werden als Einzelwettkämpfe ausgetragen. Im Fuchsjagdmehrkampf werden Wettkämpfe in den Klassen weibliche Jugend, Frauen, männliche Jugend und Männer als Einzelwettkämpfe im 80-m- und 2-m-Band durchgeführt. Wie aus der Bezeichnung Mehrkampf zu entnehmen ist, bestehen die 3 Diszi¬ plinen noch aus mehreren Teildisziplinen. Über die Gesamtzusammen¬ setzung der Hauptdisziplinen kann man sich ein Bild an Hand der grafischen Darstellungen machen. Hier sind alle Teildisziplinen in kontinuierlicher Reihenfolge dargestellt. Es ist aber nun nicht ßo, daß die Teildisziplinen vernachlässigt werden können. Sieht man sich daraufhin die Wettkampfergebnisse kritisch an, zeigen die vergange¬ nen Wettkampfperioden seit der Einführung des neuen Wettkampf¬ systems immer wieder, daß nur der Wettkämpfer eine Konkurrenz gewinnen konnte, der auch gute Leistungen in den Teildisziplinen aufzuweisen hatte. Allgemeine Schwächen im Luftgewehrschießen und Handgranatenzielwurf konnten im vergangenen Ausbildungs¬ jahr durch viel Trainingsfleiß wettgemacht werden. Einen beeindruckenden Beweis von den Erfolgen, die das Wett¬ kampfsystem bis jetzt schon gebracht hat, dürfte die II. Wehrspar- 260 takiade der Gesellschaft für Sport und Technik im August 1975 in Magdeburg gezeigt haben. Hier dokumentierten viele Nachrichten- eportler, daß sie seit dem V. Kongreß der Gesellschaft für Sport und Technik im Ausbildungsstand gut weitergekommen sind. Am Bei-, spiel der Fuchsjagd kann das nachgewiesen werden. Zur Wehrsparta¬ kiade qualifizierten sich immerhin durch Ausscheide bei Kreis¬ spartakiaden 110 Teilnehmer. Diese Zahl hätte bei weitem noch höher ausf allen können, wenn das Wettkampf System auf der Sektions- bzw. Grundorganisationsebene kontinuierlicher durchgesetzt worden wäre. Hier muß also der Übungs- und Trainingsarbeit in Zukunft größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Bau von Peilempfängern und von Fuchsjagdsendern an den Stützpunkten der Fuchsjagd und an den Klubstationen soll deshalb forciert werden. Sicher wird eine weitere Stimulierung ausgehen von der Vereinbarung des Ministe¬ riums für Post- und Fernmeldewesen mit der GST über den Einsatz Bild 6 Bildliche Darstellung der Wettkampfstrecke des Fernschreibmehrkampfs mit allen seinen Unterdisziplinen 261 Bild 7 Das Leistungsschreiben und der Fernschreib¬ betriebsdienst sind Hauptbestandteile des Fernschreibmehrkampfs. Für den Wettkämpfer wird durch ein Blatt Papier die Schreib¬ tastatur abgedeckt von Fuchsjagdsendern bei Wettkämpfen und von der «Ordnung über die Arbeit mit der Sportklassifizierung der DDR in der GST». Da nichts im Selbstlauf geschieht, müssen wir also die Wettkampftätig- keit vor allem auf den untersten Ebenen zielgerichtet aktivieren, nur so kann das Wettkampf System erfolgreich durchgesetzt werden. So heißt es in der Einführung zum Wettkampf System:: «Die regelmäßige und systematische Vorbereitung und Teilnahme der Kameradinnen und Kameraden an Wettkämpfen im Nachrichtensport entspricht dem Leistungsstreben der Jugend, ist Zielstellung der wehrpsort- lichen Tätigkeit und muß deshalb als ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Sektionen bzw. Vorstände der Grundorganisation geplant und organisiert werden.» • Dieser Grundsatz hat sich zumindest schon in der Wehrsportart Fuchsjagd bestätigt. In diesem Fall sind wir auf dem besten Wege, eine Massensportart zu entwickeln. Bei den beiden verbleibenden Wehrsportarten muß noch ein gutes Stück Arbeit von den Übungs¬ leitern und verantwortlichen Funktionären geleistet werden, um eine ähnliche Breite wie bei der Fuchsjagd zu erreichen. Mit dieser Frage ist aber auch die Gewinnung von Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren für den Nachrichtensport eng verbun¬ den. Um in dieser Altersgruppe den Mitgliederstand zu erhöhen, muß den Jugendlichen anschaulich gezeigt werden, daß sich hier für sie ein weites Betätigungsfeld interessanter sportlicher Bewährung bie¬ tet. Die beste Werbung, das überzeugendste Argument sind und bleiben interessante und erlebnisreiche Ausbildungsstunden, bleibt das Kräftemessen im Wehrsport. Die Schwerpunkte in der weiteren Arbeit im Wehrsport liegen bei der intensiven Durchsetzung des Wettkampfsystems, das einen ganzjährigen Übungs-, Trainings- und Wettkampf betrieb verlangt. Vor allem die Arbeit in den Sektionen und Grundorganisationen ist 262 noch interessanter und anziehender zu gestalten. Es ist wichtig, die Erfahrungen aus den zurückliegenden Ausbildungsjahren bei der Arbeit auf der Grundlage des Wettkampf Systems gründlich auszu wer¬ ten und sie entsprechend für das Ausbildungsjahr 1976/77 zu nutzen. Miniaturempfänger mit Kleinspannung Mit einer Betriebsspannung von nur 1,2 V arbeitet die unten gezeigte Empfänger¬ schaltung. Die Stromaufnahme ist etwa 2 mA, so daß ein Miniatur-NC-Akku genügt, wie er zur Stromversorgung bei Schwerhörigengeräten üblich ist. Die Schaltung stellt einen Geradeausempfänger dar. Die Transistoren TI bis T3 arbeiten als HF-Verstärker, T3 zusätzlich in Reflexschaltung noch als NF-Vor- verstärker. Der Transistor T4 ist die 2. NF-Verstärkerstufe, am Ausgang wird ein Ohrhörer verwendet. Frequenzbestimmend ist der Schwingkreis mit der Ferritantenne FA. Parallel zu LI liegen die umschaltbaren Kondensatoren 270/360 pF. Damit können 2 Rundfunksender fest eingestellt werden. Wer das ganze Rundfunkband abzustimmen wünscht, schaltet zu LI einen Drehkonden¬ sator 380 pF parallel. Die HF-Gleichrichtung erfolgt mit der Diode D. Die HF- Drossel Dr hat etwa 200 Wdg., 0,1-mm-CuL, auf einem Ferritring 7 mm 0. Für den Nachbau eignen sich die Transistoren SF 225 und SC 238 sowie die Diode GA 100. Die Ferritantenne hat die Abmessungen 12 mmx 3 mmx 60 mm. Spulendaten für Mittelwelle: LI = 60-*80 Wdg., L2 = 5***6 Wdg., 0,1-mm-CuLS. Spulendaten für Langwelle: LI = 180 Wdg., L2 = 5---10 Wdg., 0,1-mm-CuLS. Literatur: Zeitschrift «Radio*, Heft 7/1974, Seite 49 Schubert 263 Oberstleutnant Dipl.-Ing. Friedrich Schulze Funkertest zur Auswahl von Tastlunkern Wie überall im Militärwesen, so besteht auch im Nachrichtenwesen die Notwendigkeit, gute Spezialisten in kurzer Zeit auszubilden. Die Gefechtsbereitschaft der Nachrichteneinheiten verlangt es, daß sich die jungen Militärfunker ein umfangreiches theoretisches Wissen und viele praktische Fertigkeiten in wenigen Monaten aneignen. Die Ausbildung eines Wehrpflichtigen, der keine entsprechenden physischen und psychischen Anlagen als Tastfunker mitbringt, er¬ fordert eine längere Ausbildungszeit und viele zusätzliche organisato¬ rische und methodische Maßnahmen. Die Erfahrungen der Nach¬ richtentruppe zeigen, daß es Tastfunker gibt, die, unabhängig von der Ausbildungszeit und den Anstrengungen der Ausbilder, die geforder¬ ten Ziele nicht erreichen. Vom psychologischen Standpunkt geht es vor allem um solche Soldaten, die weit unter dem Leistungsdurch¬ schnitt anderer Funker liegen. Manchmal kann dieses Niveau so nied¬ rig sein, daß es eine weitere Ausbildung des Funkers als Tastfunker ausschließt. Die Ursache für den schlechten Leistungsstand ergibt sich aus der großen Unterschiedlichkeit der Menschen sowie aus bestimmten Fehlern im System der Auswahl für dieses Spezialfach. Die geltenden Normen zwingen die Kommandeure der Nachrichteneinheiten, die schwächeren Funker durch zusätzliche Ausbildungsmaßnahmen an den Stand der durchschnittlichen Funker heranzuführen oder teil¬ weise sogar zu einem Abbau der Anforderungen. So sehr die erste Erscheinung bis zu einem gewissen Grade positiv ist, um so mehr führt die zweite zu äußerst negativen Folgen. Dieses Vorgehen stellt eine ernste Gefahr für die Gefechtsbereitschaft dar, weil nur gut aus¬ gebildete Funker die Gewähr für eine zuverlässige Arbeit des wichtig¬ sten Mittels der Truppenführung - der Funkverbindungen - bieten. Aus dem Gesagten ergibt sich die Schlußfolgerung, nach geeigneten Methoden zur Auswahl von Jugendlichen für die Laufbahnausbildung als Tastfunker der Nationalen Volksarmee zu suchen. ’ I 264 Bild 1 ln der Nachrichten¬ ausbildung der Gesell¬ schaft für 8jHirt und Technik gilt die besondere Aufmerksam¬ keit der vormilitärischen Ausbildung für die Laufbahn Tastfunker der NVA Welche Merkmale müssen einen guten Funker auszeichnen? Bei der Auswahl von Jugendlichen für die Tastfunkausbildung muß man von der Tatsache ausgehen, daß die Arbeit des Militärfunkers viele Funktionen des Menschen beansprucht. Zahlreiche Untersu¬ chungen in den Nachrichteneinheiten der sozialistischen .Bruder¬ armeen ergaben, daß sich nicht jeder Soldat für Tätigkeiten solcher Art eignet und daß es psychische und physische Eigenschaften sind, die das gute Arbeiten auf diesem Gebiet begünstigen, ja sogar bedih- gen. Derartige Eigenschaften umfassen psychophysiologische und persönliche Merkmale eines Menschen. Zu den Eigenschaften der ersten Gruppe, den psychophysiologi¬ schen, die das reibungslose Handeln des Tastfunkers gewährleisten, zählen: 1. GehörempfindlichJceit Außer einem allgemein guten Gehör wird vor allem die Fähigkeit vor¬ ausgesetzt, charakteristische «Tonmelodien» der Morsezeichen zu er¬ fassen und sie nach ihren Klangbildern zu unterscheiden. 2. Reaktionsschnelligkeit Es ist bekannt, daß sowohl das fehlerfreie Hören und das schnelle Niederschreiben der empfangenen Zeichen als auch deren richtiges Geben Hauptkriterium für die Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Funkers sind. Das hängt in erster Linie von der Reaktionsschnellig¬ keit, vorrangig aber von der Auswahlreaktion (Alternativreaktion) ab. 3. Psychomotorische Leistungsfähigkeit Beim schnellen Schreiben und Geben der Morsezeichen wird eine große Fingerfertigkeit, d. h. eine bestimmte und exakte Bewegungs- 265 ausführung der Hände, nach einer von vornherein festgelegten Ord¬ nung vorausgesetzt. Entgegen vorherrschenden Ansichten lassen sich diese Eigenschaf¬ ten bis zu einem gewissen Grade herausbilden, wenn der Ausbildungs¬ prozeß genau nach den methodischen Hinweisen der Anleitung der Funkausbildung gestaltet wird. In der Zeitschrift Starschina-Sergant , Nr. 6/1973, berichten unsere sowjetischen Waffenbrüder davon, daß bei der Tastfunkausbildung nach ausgewählten «Tonmelodien» für die Klangbilder der Morsezeichen die Aufnahmefähigkeit des mensch¬ lichen Gehörs wesentlich gesteigert werden kann. Schon die erste Ausbildungsgruppe, die nach dieser Methode geschult wurde, konnte das Tempo im Hören und Geben um das Doppelte erhöhen. Die Notwendigkeit für hohe persönliche Qualitäten des Funkers entsteht aus seinem Arbeitscharakter sowie aus der Rolle, die er im militärischen Nachrichtenwesen spielt. Die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale , die einen Militärfunker auszeichnen, sind: - Eine starke Motivation und Interessiertheit, die sich in der Liebe zu seiner Tätigkeit und seiner Einstellung zum Wehrdienst äußern müssen. - Ein gutes soldatisches Verhalten und Diszipliniertheit. - Die Intelligenz, insbesondere solcher ihrer Elemente wie die Fähig¬ keit zum Abstrahieren und Verstehen der Sprache und Symbole, denen sich der Funker ständig in Gestalt der Morsezeichen in seiner Arbeit bedient. Aber auch gute orthographische Kenntnisse, be¬ ständige Aufmerksamkeit, Konzentrationsvermögen und ein gutes Gedächtnis gehören zu seinen Charaktereigenschaften. - Die Fähigkeit zur Kollektivarbeit, da das Herstellen und Halten von Funkverbindungen immer eine kollektive Arbeit verlangt. Bei der Beurteilung der Eigenschaften eines Funkers gilt die Er¬ kenntnis, daß Persönlichkeitsmerkmale bis zu einem gewissen Grade unterschiedliche psychophysiologische Mängel ausgleichen können. Dagegen ist das Vorhandensein eines hohen Niveaus psychophysio¬ logischer Merkmale keine ausreichende Gewähr für den Ausbildungs¬ erfolg, wenn bestimmte Persönlichkeitsmängel vorhanden sind. Der Militärfunker erfährt in seiner Eigenschaft als Nachrichten¬ soldat wichtige militärische Geheimnisse, was ihn zu strenger Ver¬ schwiegenheit und hoher Wachsamkeit verpflichtet. Allein das Feh¬ len dieser Charaktereigenschaft kann dazu führen, daß der Wehr¬ pflichtige, obwohl er die Laufbahnausbildung erfolgreich absolviert hat, nicht für den Dienst als Militärfunker gemustert wird. Wie die Praxis zeigt, wird überhaupt auf spezielle Persönlichkeits¬ merkmale der Funker zu wenig Wert gelegt. Wenn sie während der 266 Bild 2 In der Tastfunk- ausbildung der GST geht es nicht nur um das Erlernen des Mörsens, die Betriebs¬ technik muß man ebenso beherrschen wie die Bedienung der Funk¬ geräte militärischen Ausbildung entwickelt werden, dann geschieht das meistens infolge des üblichen Ausbildungsprozesses oder im Rahmen der wehrpolitischen Maßnahmen, aber nicht entsprechend der Spezial¬ aufgabe der Funker. Auswahl durch Funkertest Ob sich schließlich ein Jugendlicher als Tastfunker eignet, muß der Funkertest entscheiden. Gute Erfahrungen bei der Auswahl von Tastfunkern haben die Nachrichteneinheiten der Nationalen Volks¬ armee mit einem Funkertest der Sowjetarmee gemacht, der in der Zeitschrift Wojenny WestniJc, Nr. 11/1970, veröffentlicht worden ist. Inhalt dieses Funkertestes ist: — Das individuelle Gespräch mit dem für die Laufbahn in Frage kommenden Jugendlichen. — Das Überprüfen der technischen Vorkenntnisse des Bewerbers. — Das Überprüfen seiner Fähigkeit, schnell und deutlich zu schreiben. — Die Kontrolle der Aufnahmefähigkeit seines Gehörs sowie des Konzentrationsvermögens und seiner Auffassungsgabe. — Die Kontrolle seiner Fingerfertigkeiten. Das individuelle Gespräch Bevor das Gespräch mit dem jugendlichen Bewerber geführt wird, muß überprüft werden, ob der für die Tastfunkausbildung ausgewählte Bewerber auch durch die Wehrorgane für diese Laufbahn vorgesehen ist. In dieser Hinsicht gilt es, die Zusammenarbeit zwischen den Aus¬ bildern der Gesellschaft für Sport und Technik und den Wehrorganen zu verbessern. Nichts kann der vormilitärischen Ausbildung in der Gesellschaft für Sport und Technik mehr schaden als die Tatsache, daß Jugendliche, die mit viel persönlichen Anstrengungen die Ziele der Laufbahnausbildung erreichten, auf Grund anderer objektiver oder 267 subjektiver Faktoren ihren Ehrendienst in einer anderen, nicht ihren Wünschen entsprechenden Laufbahn leisten müssen. In der Unterhaltung lernt der Gesprächführende die allgemeine körperliche und geistige Veranlagung des Bewerbers kennen. Er macht sich mit der beruflichen Entwicklung des Jugendlichen ver¬ traut. Unsere Erfahrungen zeigen, daß Bergleute, Schmiede, Schlos¬ ser, Maschinisten, Kraftfahrer, Traktoristen und solche Bewerber, die schwere körperliche Arbeit leisten oder die großen Lärmeinwir¬ kungen ausgesetzt waren, in der Regel als Tastfunker untauglich sind. Wer in seiner Kindheit oder in der Jugend an einer Hirnhaut¬ oder chronischen Mittelohrentzündung erkrankte, scheidet von vorn¬ herein für die Ausbildung als Tastfunker aus. Es ist selbstverständlich, daß der Militärfunker gesunde Finger, Hände und Arme besitzen muß. Während des Gesprächs hat der Ausbilder den Interessen des Jugendlichen große Aufmerksamkeit zu schenken. Davon ausgehend, sollte er auf die interessante und verantwortungsvolle Arbeit des Militärfunkers zu sprechen kommen. Er erläutert, wie notwendig eine schnelle Nachrichtenübertragung für die Truppenführung ist. Dabei versucht er, dem Jugendlichen an Hand praktischer Beispiele einen Einblick in die Arbeitsweise moderner Nachrichtentechnik zu vermitteln. Überprüfen der technischen Vorkenntnisse Die technische Vorbildung der Testpersonen wird kontrolliert, indem sie innerhalb von 10 min 3 Fragen folgender Art schriftlich zu beantworten haben: 1. Was ist elektrischer Strom, und wie lautet seine Maßeinheit? 2. Was wird als Frequenz bezeichnet, und wie lautet ihre Maßeinheit? 3. Geben Sie den Wellen- und Frequenzbereich für UKW an. Bewertung: - 3 Fragen richtig - Note «1», - 2 Fragen richtig - Note «2», - 1 Frage richtig - Note «3». Prüfen der Schreibgeschwindigkeit Die Prüflinge müssen ein Wort, beispielsweise Funkgerät , eine Minute lang schreiben. Die Buchstaben müssen gut lesbar sein. Geschrieben wird in nur kleinen Buchstaben. Bewertung: - mehr als 130 Zeichen in der Minute - Note «1», - 115 bis 130 Zeichen in der Minute - Note «2», - 105 bis 115 Zeichen in der Minute - Note «3». 268 Kontrolle der Aufnahmefähigkeit des Gehörs Die Kontrolle der Aufnahmefähigkeit des Gehörs wird in zwei Etappen durchgeführt: Die erste Etappe hat das Einüben, die zweite das Training mit abschließender Bewertung zum Inhalt. Zum Ein¬ üben werden 5 Zeichen (A B V U D) so lange gegeben, bis sie dem Prüfling ausreichend bekannt sind. Danach wird der Text im Tempo 60 Zeichen/min gegeben. Im Training wird das Aufnehmen der 5 Zeichen und deren Nieder¬ schrift geübt. Der Ausbilder gibt dazu den Text im Tempo von 12 Zei¬ chen/min. Die Kontrollarbeit sieht das Auf nehmen eines Kontroll- textes, den der Ausbilder 3 min lang im Tempo 10 Zeichen/min gibt, vor. Inhalt des Kontrolltextes: ABVUD ABVUD, DUVBA DUVBA, BVUDA BVUDA. Nur Menschen mit einem guten Gehör sind in der Lage, die Zeichen auseinanderzuhalten und richtig aufzunehmen. Bewertung: - null Fehler - Note «1», - bis 3 Fehler - Note «2», - bis 6 Fehler - Note «3». Überprüfen der Fingerfertigkeit und des rhythmischen Gefühls 2 Morsetasten werden dazu an einen Tongenerator und an diesen ein Lautsprecher angeschlossen. Die Testperson muß die vom Aus¬ bilder gegebenen Morsezeichen richtig wiederholen. Die Zeichen sind in der Zunahme ihres Schwierigkeitsgrads wie folgt geordnet: E, T, D S, H, Z 7, L B, 6, WL SK, 37. Nicht durch Komma getrennte Zeichen sind zusammenhängend zu geben. Bewertung: - alle Zeichen wurden sofort richtig wiedergegeben - Note «1», - alle Zeichen der 1. bis 4. Zeile sofort richtig wiedergegeben - Note « 2 », - alle Zeichen der 1. bis 3. Zeile sofort richtig wiedergegeben - Note «3». 269 Bild 3 Ausgerüstet mit den entsprechenden Kenntnissen und Fertigkeiten, die in der Nachrichtenausbildung der GST vermittelt werden, kann der junge Nachrichtensoldat der NVA sehr schnell in die volle Gefechtsbereitschaft einbezogen werden Bei einer guten Vorbereitung und richtigen Organisation wird für den Funkertest ungefähr eine Stunde Zeit benötigt. Er ist bestanden, wenn der Prüfende alle Bedingungen mit mindestens der Note «3» erfüllte. Die Ausbildungsergebnisse der Nachrichten truppe beweisen die Richtigkeit dieses Funkertestes. In einer Ausbildungsgruppe der Nationalen Volksarmee waren alle durch Funkertest ausgewählten Wehrpflichtigen nach 3 Monaten Ausbildung in der Lage, die Morse - Zeichen im Tempo 12 Gruppen/min zu hören und zu geben. Die durch¬ schnittliche Fehlerzahl lag dabei zwischen 0 und 5 Fehlern. Auf Grund der geringen Auswahlmöglichkeiten in den Nachrichten¬ einheiten müssen in der Regel alle durch die Wehrorgane als Tast¬ funker gemusterten Wehrpflichtigen als solche eingesetzt und aus¬ gebildet werden. Die Kommandeure der Nachrichteneinheiten müssen sich darauf verlassen können, daß eine sorgfältige Auswahl der Ju¬ gendlichen für die Laufbahnausbildung Tastfunker durch die Gesell¬ schaft für Sport und Technik und die Wehrorgane erfolgt. 270 Die somit große Verantwortung der Funkausbilder der Gesell- \ schaft für Sport und Technik für die richtige Auswahl der als Tast¬ funker vorgesehenen Wehrpflichtigen veranlaßt uns, die mit dem Funkertest gesammelten positiven Erfahrungen hier darzulegen. Die Nachrichtenausbilder der Gesellschaft für Sport und Technik ^ sollen mit diesem Beitrag ein Mittel in die Hand bekommen, um noch w bestehende Lücken bei der Ausbildung und der Auswahl der Bewer- $ ber für die Laufbahn Tastfunker der Nationalen Volksarmee zu schließen. Damit leisten sie einen würdigen Beitrag zur Stärkung der J Verteidigungsbereitschaft der Deutschen Demokratischen Republik, weil gut ausgewählte und ausgebildete Militärfunker nicht erst in der i Nachrichtentruppe, auf Kosten anderer Ausbildungszweige, auf den Leistungsstand zu bringen sind, den zu erreichen es eigentlich Sache der Ausbildung in der Gesellschaft für Sport und Technik gewesen wäre. .3 271 Aus der Geschichte der sowjetischen Funkamateure (I) 1974 wurde die sowjetische Funkamateurbewegung 50 Jahre alt. Im Jahre 1924 wurde der Erlaß der Sowjetregierung «Über private Funkempfangsstationen» herausgegeben, der den Beginn für den Rundfunk und für das Funkamateurwesen als Massenbewegung bildete. Die Entstehung des Funkamateurwesens begann jedoch schon wesentlich früher, als dieses Datum angibt. Die Wiege des Funkamateurwesens der UdSSR war das Nishni- Nowgoroder Funklaboratorium. Die Anfänge dieses ersten wissen¬ schaftlichen funktechnischen Forschungsinstituts der UdSSR in der Propagierung funktechnischer Kenntnisse erweckten das Interesse an der Funktechnik nicht nur unter den Einwohnern von Nishni-Now- gorod, sondern auch unter den Einwohnern vieler anderer Gebiete der RSFSR. Als dann in Nishni-Nowgorod die ersten Versuche der Rundfunkübertragungen durchgeführt wurden, begann sich das Funkamateurwesen schnell zu entwickeln. Schon die ersten Versuche M. A. Bontsch-Brujewitschs zur Rund¬ funkübertragung zeigten, daß alle diese Experimente aktive Mit¬ arbeiter erfordern, die fähig sind, diese Sendungen zu empfangen, aber auch schnell auf die Anfragen über die Hörbarkeit der Über¬ tragungen zu antworten und dadurch mitzuhelfen, den Aktionsradius und die Qualität der Sendungen der ersten Telefoniesender zu be¬ stimmen. Die Mitarbeiter des Funklaboratoriums und besonders Professor W. K. Lebedinski waren bemüht, der Entwicklung des Funkamateur¬ wesens zu helfen. In den Zeitschriften Telegrafija i telefonija bes prowodow (TiTbp) und Technika swjasi veröffentlichten sie Beiträge und Bemerkungen für die Funkamateure. In der Septembernummer der Zeitschrift TiTbp erschien 1922 ein Beitrag von Professor I. O. Freiman (1890 bis 1929), der dem Funk¬ amateurwesen gewidmet ist. Imant Grigorjewitsch Freiman , einer der Gründer der Schule sowjetischer Funkspezialisten und des sowjeti¬ schen Funkamateurwesens, schreibt in diesem Beitrag: «Die Frage 272 Bild 1 Der Rat des Nishni-Nowgoroder Funklaboratoriums im Jahr 1921; v. I. n. r. sitzend: P. J. Bjalowitsch, W. K. Lebedinski, W. P. Wologdin; stehend M. A. Bontsch-Brujewitsch, I. A. Leontjew, P. A. Ostrjakow der Verwendung von Funkstationen für Amateurbeobachtungen und -forschungen wurde von mir auf dem I. Allrussischen Kongreß der Gesellschaft der Freunde der Weltkunde in Petrograd 1921 auf¬ geworfen. Dort fand sie ausnahmslos Zustimmung, was in einer ent¬ sprechenden Resolution ausgedrückt wurde. Die Frage der Bedeutung von Amateurfunkstationen für die Bildung wurde von mir im gleichen Jahr (Oktober 1921) auf dem VIII. Allrussischen elektrotechnischen Kongreß in Moskau aufgeworfen. Der Kongreß teilte die von mir vor¬ getragene Ansicht voll in der angenommenen Resolution.» 1 I. G. Freiman spricht weiter von der Wichtigkeit der Durchfüh¬ rung von Massenexperimenten, davon, daß man schwerlich den Nut¬ zen ermessen kann, den eine weite Verbreitung des Funkamateur¬ wesens bringen könnte. Er kommt zu dem Schluß, daß «wir viele tausend Experimentatoren brauchen ... Natürlich werden wir eine solche Menge von berufsmäßigen Funkspezialisten nicht bekommen, auch sind Professionelle selten von dem Enthusiasmus beseelt, wie er die Amateure ergreift, Menschen, die von der Leidenschaft zur Funk¬ technik gepackt sind. Es gibt leidenschaftliche Jäger, Angler, Alpi¬ nisten. Nun zeigt es sich, daß es auch leidenschaftliche Funkama¬ teure gibt. Wenn erstere viel Wertvolles für die Zoologie, Botanik und 1 Der Kongreß beschloß nach dem Vortrag 7. O. Freimans, «als wünschenswert zu erklären, die Errichtung von Amateur-Empfangsstationen zuzulassen». 18 Schubert, Eljabu 77 272 Geographie geleistet haben, so können letztere für unsere Funktech¬ nik durch das Sammeln von verschiedenstem experimentellem Mate¬ rial und durch unmittelbare Unterstützung unserer funktechnischen Industrie noch nützlicher sein.» Imant Grigor jewitsch Freiman erklärt weiter, daß man mit den Funkamateuren einen großen Aufschwung des Radiowesens errei¬ chen kann, und er schließt seinen Beitrag mit dem Aufruf: «Wir brauchen unbedingt funkbegeisterte Massen!» Wenn man bedenkt, daß all das vor fast 50 Jahren geschrieben wurde, dann kann man nicht umhin, dem Autor dieser Zeilen die Fähigkeit zuzugestehen, weit in die Zukunft zu blicken. So war dieser talentierte Pädagoge und Wissenschaftler, der nicht einmal 40 Jahre alt geworden ist und doch so viel für die Stärkung der Verteidigungs¬ kraft der Heimat, für die Entwicklung der funktechnischen Industrie und für die Ausbildung von Funkspezialisten getan hat. Der Kurs für Funktechnik, den I. G. Freiman in den Jahren des Bürgerkriegs schrieb,* überragte viele ausländische Lehrbücher jener Zeit in der umfassenden Verallgemeinerung und der erfolgreichen ingenieur¬ technischen Lösung einer Reihe von wichtigen Fragen. Mit der Veröffentlichung von Literatur für Funkamateure be¬ schäftigte sich Professor W. K. Lehedinski. Unter seiner Redaktion wurde die Bibliothek des Funkamateurs herausgegeben, deren erste Bild 2 Blick auf das Gebäude des Nishni-Nowgoroder Funklaboratoriums 274 Ausgaben von 1923 datiert sind. Insgesamt wurden 5 Hefte ver¬ öffentlicht. Diese Bibliothek wurde in den folgenden Jahren noch einige Male neu aufgelegt. Die Funkspezialisten des Nishni-NowgorQder Laboratoriums hiel¬ ten Vorlesungen, führten mündliche Konsultationen für Funkama¬ teure durch und antworteten auf zahlreiche Briefe. Einer der wirksamsten Verfechter der Entwicklung des Funk¬ amateurwesens war unter den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Nishni-Nowgoroder Funklaboratoriums der Ingenieur Sergej Iwano- witsch Schaposchnikow. In der Zeitschrift Technika swjasi veröffent¬ lichte er schon vor der Herausgabe der Zeitschrift Radioamateur unter dem Zeichen S. Sch. die Beschreibung eines einfachen Telefons für den Selbstbau, das in eine Schuhkremschachtel eingebaut war. 1923 konstruierte S. Schaposchnikow einen Detektorempfänger, der in den .Werkstätten des Funklaboratoriums gebaut wurde und unter den ersten Rundfunkhörern Verbreitung fand. Diese Empfänger wurden in von Heimarbeitern gedrechselten zylindrischen Holzkästchen aus¬ geliefert. In vielen Fällen wurden sie unentgeltlich abgegeben. Von den Glücklichen, die dadurch die Möglichkeit erhalten hatten, Rund¬ funksendungen zu hören, wurde nur verlangt, dem Laboratorium regelmäßig über die Hörbarkeit seiner Sendungen zu berichten. 1924 arbeitete S. I. Schaposchnikow im Aufträge der Redaktion der Zeitschrift Radioamateur einen einfachen Detektorempfänger ohne Drehkondensator aus und beschrieb seinen Aufbau in der Zeit¬ schrift. Dieser Empfänger erreichte sehr große Verbreitung dank der Verbindung von guten elektrischen Eigenschaften mit der Einfach¬ heit der Herstellung. Viele Funkamateure begannen ihre Konstruk¬ tionstätigkeit mit dem Empfänger Schaposchnikows. Von 1925 an arbeitete S. I. Schaposchnikow unter dem Pseudonym Atom bei der Zeitschrift Radioamateur mit und leitete die Abteilung Berechnungen und Messungen des Funkamateurs. Er schrieb auch populäre wissen¬ schaftliche Broschüren und Bücher. Im Nishni-Nowgoroder Funklaboratorium wurde auch der ori¬ ginelle Rundfunkempfänger Mikrodyn konstruiert. Das war ein Rückkopplungsempfänger, für dessen Röhren eine Heizspannung von nur 2 V genügte. Zum ersten Male erfolgte eine Beschreibung dieses Empfängers durch M. A. Bontsch-Brujewitsch und W. L. Maxi- mowych im Maiheft 1925 der Zeitschrift Ghotschu wsjo snat, aber ge¬ baut wurde er bedeutend früher. M. A. Bontsch-Brujewitsch hatte begriffen, daß zur Entwicklung des Funkamateurwesens Empfänger und natürlich auch Röhren gebraucht wurden, die ökonomisch ar¬ beiten. Zu jener Zeit war aber die einzige Empfänger-Verstärker¬ röhre die Röhre vom Typ R5, die einen Heizstrom von 0,6 A be¬ nötigte. Aus dem Wechselstromnetz konnte man die Röhren damals 18* 275 Bild 3 O. W. Lossew, der Ver Stärkung s- effekte mit •Detektorkristallen untersuchte noch nicht versorgen. M. A. Bontsch-Brujewitsch leitete die Aus¬ arbeitung des Mikrodyn und konstruierte, um ihn ökonomischer zu gestalten, die für die damalige Zeit sehr stromarme Spezialröhre Maljutka. Der Mikrodyn konnte ohne Anodenbatterie oder mit mini¬ maler Anodenspannung arbeiten. Eine Beschreibung des Mikrodyn wurde von F. A. Lbow in der Zeitschrift Radioamateur veröffent¬ licht. Dieser Empfänger erreichte große Verbreitung unter den Funk- ämateuren. Die Leiter des Funklaboratoriums zogen die talentierte Jugend zur Arbeit heran. Das waren künftige Ingenieure und Konstrukteure, künftige leitende Mitarbeiter der Radioindustrie. Die jungen Mit¬ arbeiter des Funklaboratoriums Fjodor Lbow und Oleg Lossew wurden jedoch schon in jenen Jahren international bekannt. Die Signale des selbstgebauten Senders von Fjodor Alexejewitsch Lbow , dem ersten sowjetischen Kurzwellenamateur, einem Wissenschaftler mit Natur¬ talent, wurden im Januar 1925 im Ausland gehört. Oleg Wladimiro- witsch Lossew , ein talentierter Physiker, der Erfinder des Kristadyn , 2 war im Grunde genommen der erste Mensch auf der Welt, der ein Halbleiterbauelement zur Verstärkung von Funksignalen benutzte. 2 Kristadyn - das war ein Halbleiterkristall, der durch besondere Schaltungs¬ maßnahmen als Verstärker arbeiten konnte. 276 Man muß auch an den jungen Funkamateur D. J. Maljarow er¬ innern., der seine Arbeit in der Werkstatt für Elektronenröhren bei M. A. Bontsch-Brujewitsch begonnen hatte. Am Ende seines kurzen Lebens (er starb während der Blockade Leningrads fast zur gleichen Zeit wie O. W. Lossew) hatte D. J. Maljarow zusammen mit N. F. Alexejew das erste sowjetische Mehrkammer-Magnetron gebaut, des¬ sen Idee von M. A. Bontsch-Brujewitsch vorgeschlagen worden war. All das bereitete den Boden für die Bildung der ersten Funkama¬ teur-Organisation im Lande vor. Auf Initiative W. K. Lebedinskis und mit Hilfe der Mitarbeiter des Funklaboratoriums wurde die Nishni-Nowgoroder Gesellschaft der Funkamateure (NOR) gegründet. Auf Anregung der Nishni-Nowgoroder begannen auch in Moskau und im Moskauer Gebiet, in Leningrad und einigen anderen Städten Funkzirkel zu entstehen. Eine Massenbewegung des Funkamateur¬ wesens ergoß sich aber wie eine breite Welle über das Land nach dem Beschluß des Rates der Volkskommissare vom 28. Juli 1924 Über private Funkempfangsstationen. Die Funkamateure unserer Tage, die es mit Transistoren zu tun haben Fuchsjagdempfänger und auto¬ matische Anlagen bauen oder Geräte mit Mikroschaltungen, wissen wenig über die Vergangenheit des sowjetischen Funkamateurwesens. Sie haben gewiß nichts von den Lautsprechertrichtern gehört, die aus Papierstreifen für Kassen hergestellt wurden. Die Geschichte der sowjetischen Funkamateure enthält Viele Ruh¬ mesblätter. In Moskau wurden die Gewerkschaften zu Pionieren dieser Bewegung. Im Herbst 1924 zählte man in der Hauptstadt 60 Funkzirkel, und es wurde das Büro zur Unterstützung des Funkama¬ teurwesens (Radiobüro MGSPS) mit einem Laboratorium, technischer Konsultation und mit Kursen für die Ausbildung von Instrukteuren/ Funkzirkelleitern gegründet. Das Radiobüro organisierte die Heraus- Bild 4 Kristadyn war ein von O. W. Lossew ent¬ wickeltes Empfangs¬ gerät mit Kristall¬ verstärker 277 Bild 5 Fjodor-Alexejewitsch Lbow war der erste sowjetische Funkamateur gäbe der Zeitschrift Radioamateur, die eine große Rolle bei der Ent¬ wicklung des sowjetischen Funkamateurwesens spielte. Diese erste Funkamateurzeitschrift, die zweimal im Monat in einer Auflage von 50000 Exemplaren herauskam, veröffentlichte auf ihren Seiten die Beschreibungen vieler Selbstbaukonstruktionen von Rundfunk¬ empfängern, Meßgeräten, Verstärkern und anderen Amateurgeräten, die dann in den Funkzirkeln und von einzelnen Funkamateuren ge¬ baut wurden. Die Zeitung war Lehrbuch und praktische Anleitung für die erste Generation der Funkamateure in der Sowjetunion. Das Radiobüro MGSPS pachtete eine Funkstation in Sokolniki und organisierte ab 12. Oktober 1924 zum erstenmal in der UdSSR regelmäßige Rundfunksendungen nach einem vorher in den Zeitun¬ gen veröffentlichten Programm. Über die Rundfunkstation von Sokolniki gingen die ersten Übertragungen von Konzerten aus dem Haus der Gewerkschaften, von Opern aus dem Bolschoi-Theater und die Sendungen technischer Konsultationen für Funkamateure. Das Radiobüro MGSPS führte den ersten Versuch zur Einführung des Rundfunks auf dem Lande mit den Kräften ehrenamtlicher Mit¬ arbeiter der Radioklubs durch. Ende 1925 erhielten 205 Dorf lese¬ räume des Moskauer Gebiets Empfangsanlagen. Die Anregung der Moskauer wurde dann vom ganzen Lande auf gegriffen. Tausende von Lautsprechergeräten (damals waren das riesige Rundfunkempfänger mit Akkumulatoren und in großer Höhe gespannten Antennen) wurden von Funkamateuren auf gestellt. 278 Im August 1924 wurde in Moskau die Gesellschaft der Freunde des Funkwesens (ODR) gegründet, die 1926 eine Allunionsorganisation wurde. Sie gab die Zeitschrift Radiowelt heraus, die dann in Radio¬ front umbenannt wurde, mit der sich 1931 die Zeitschrift Radio¬ amateur vereinigte. Im März 1933 ging die Leitung der Funkamateur¬ bewegung an das ZK des Komsomol über, bei dem ein Komitee zur Unterstützung der Radiofizierung des Landes und der Entwicklung des Funkamateurwesens geschaffen wurde. 1935 wurde die Leitung der Funkamateurbewegung dem Allunionskomitee für Radiofizierung und Rundfunk beim Rat der Volkskommissare der UdSSR übergeben. Die Leitung des 'Kurzwellen-Amateurfunkwesens übernahm der Zentralrat der Osoaviachim , der Vorläufer der heutigen DOSAAF. Schon in den ersten Jahren des Rundfunks wurden mit den Kräften der Funkamateure und mit Mitteln, die von Funkamateurorgani¬ sationen gesammelt worden waren, 15 Rundfunkstationen gebaut. In Kiew wurde die erste Rundfunkstation von Mitteln gebaut, die durch die Herausgabe einer Nummer der Zeitschrift Radio dlja wsech aufgebracht worden waren. Eine Reihe von Funkbetrieben ent¬ wickelte sich aus Werkstätten der Funkamateure (in Moskau, Kiew, Tula und anderen Städten). Bild 6 Titelseite der ersten Ausgabe der sowjetischen Zeitschrift Radio¬ amateur aus dem Jahr 1924 279 Die mit der Praxis des sozialistischen Aufbaus eng verbundene sowjetische Funkamateurbewegung trägt schöpferischen patrioti¬ schen Charakter. Das ist ein Volks-Funklaboratorium, das die Enthusiasten des Funkwesens vereinigt, die ihre Freizeit der Kon¬ struktionsarbeit und ernsthaftem Studium auf allen Gebieten der Funktechnik widmen. Die Funkamateure erbauten Tausende von Funkzentralen, Hunderttausende von Empfängern und gaben dem Land Zehntausende von Technikern für die Bedienung von Funk¬ anlagen. Als Massenschule der Ausbildung von funktechnischen Ka¬ dern brachte die Funkamateurbewegung aus ihren Reihen bedeu¬ tende Spezialisten hervor, die angesehene Ingenieure und Wissen¬ schaftler wurden. Viel taten die Funkamateure für die Entwicklung der Kurzwellen¬ verbindungen und ihre Einführung in die verschiedensten Zweige der Volkswirtschaft. Die sportliche Grundlage, die im Kurzwellen-Ama- teurfunk gelegt wurde, ermöglichte die Ausbildung vortrefflicher Funker aus den Reihen der Kurzwellenamateure, die die Funktech¬ nik hervorragend kennen und das Morsealphabet ausgezeichnet be¬ herrschen. Kurzwellenamateure wurden die ersten Funker in den Dienststellen, in denen man begann, Kurzwelle^verbindungen zu benutzen. (Beitrag von W. A. Burljand ; aus dem Lesebuch des Radioamateurs , Verlag Energie, Moskau 1971; übersetzt von F. Krause) 280 MMM-Kaleidoskop: Exponate der Nationalen Volksarmee Die XVIII. Messe der Meister von morgen hat ihre Pforten schon ge¬ schlossen, und die XIX. Messe der Meister von morgen steht vor der Tür, wenn diese.Zeilen erscheinen. Auf der XVIII. Messe der Meister von morgen zog die Jugend unseres Landes bereits Bilanz über die seit dem VIII. Parteitag der SED auf allen Gebieten erreichten Erfolge, so auch auf dem Gebiet des Neuererwesens. Erst vor wenigen Mona¬ ten hat der IX. Parteitag der SED Beschlüsse gefaßt, die eine weitere Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebens unseres Volkes zum Ziel haben. Klar und eindeutig wurde dabei den Feinden des Sozialismus erklärt, wie wir den Schutz unserer Errungenschaften gemeinsam mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Bruder ländern organisieren und stets auf dem erforderlichen Niveau halten. Die Soldaten, Unteroffiziere, Fähnriche und Offiziere der Nationa¬ len Volksarmee beherrschen die moderne Militärtechnik. Und wie in der Industrie, in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen unserer Volkswirtschaft, so entstehen auch in der Nationalen Volksarmee durch ein bewußt gestaltetes Verhältnis zwischen Mensch und Tech¬ nik täglich neue Ideen und Vorschläge, Bauteile und technische Lö¬ sungen zu verändern und Hilfsmittel zu schaffen, um den Ausbil¬ dungsprozeß noch effektiver zu gestalten. Dabei wird deutlich, daß dem Menschen in diesem Verhältnis das Primat zukommt und von ihm die Anregungen ausgehen, die Technik ständig zu vervoll¬ kommnen, und nicht umgekehrt. Die Nationale Volksarmee kam auch diesmal nicht mit leeren Händen zur Messe der Meister von morgen nach Leipzig. Für die vielen Leser des Elektronischen Jahrbuches , die nicht die Möglichkeit hatten, in Leipzig selbst die Exponate der .Nationalen Volksarmee in Augenschein zu nehmen, hier nun eine kleine Auswahl. Vielleicht findet der eine oder andere dabei eine Anregung. Der Erfahrungs¬ austausch, so lehrt uns die^ sozialistische Praxis, ist die billigste In¬ vestition. 281 Nachstehend die Anschriften der Stellen, die Nachnutzern von Neuer er vor schlagen weitere Auskünfte erteilen. Bereich der Landstreitkräfte Nationale Volksarmee 1501 Potsdam-Geltow Postfach 11115 Bereich der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung Nationale Volksarmee 126 Strausberg Postfach 14415c Bereich der Volksmarine Nationale Volksarmee 25 Rostock 10 Postfach 18815 B Andere Bereiche der Nationalen Volksarmee Nationale Volksarmee 126 Strausberg Postfach 98421 Bereich der Grenztruppen der DDR 16 Königs Wusterhausen Postfach 16614 Ausgewählte Exponate 1. Gerät zur Durchführung von Norm Wertkontrollen am Feldfern¬ sprecher 63 (Bild 1, Reg.-Nr. 45802/74) Neuerer: Stabsobermeister Beese Das Gerät zeichnet sich durch einen kompakten Aufbau aus. In einem Arbeitsgang können alle Norm Wertkontrollen durchgeführt werden. Die Normwerte lassen sich leicht ablesen. Große Berech¬ nungen sind nicht erforderlich. 282 i|9| nsatz von F eidfernsprech liMii 3r Typen ern, ist es R- no ■126 u twend 9k ’ zu prüfe eit möelic n. h. Mit d< 3. Laser-Zielübungsgerät für Schützenwaffen (Bild 3, Reg.-Nr.: 14300/75) Neuererkollektiv: Hauptmann Mlejnek, Fritz Zum treffsicheren Schießen mit Schützenwaffen gehört, daß der 283 Schütz© beim Übungsschießen erfährt, welche Zielfehler ihm unter¬ laufen. Für den Ausbilder ist es nicht immer einfach, nur aus der optischen Beobachtung die Zielfehler zu bestimmen. Mit dem vor¬ gestellten Gerät kann nun der Schütze selbst Zieltraining auf Ent¬ fernungen bis 500 m bei Tag und Nacht in allen Anschlagsarten durchführen und dabei seine Zielfehler unmittelbar erkennen. Sb- 4. Normalfrequenz-Meßgerät (Bild 4, Reg.-Nr.: ( nicht angegeben) Neuererkollektiv: Zivilbeschäftigter Simon , Alfred Das Gerät ist eine Neuentwicklung. Es garantiert eine Frequenz¬ genauigkeit von 10 -8 . Mit diesem Gerät können Quarzgeneratoren und Oszillatoren mit einer Frequenz von 1 MHz auf ihre Soll¬ frequenz eingestellt und kontrolliert werden. Nach einem drahtlos empfangenen Signal eines Fernsehsenders erzeugt das Gerät ein normalfrequentes Signal, dessen zeitlicher Mittelwert mit größt¬ möglicher Genauigkeit der Normalfrequenz des ASMW entspricht. 284 5. Lichterführungskasten und Funkmeßzielimitator (Bild 5, Reg.- Nr.: 43017/74) Neuererkollektiv: Obermeister Kelch Bei diesem Exponat handelt es sich um eine Kombination von Ausbildungshilfen. Die Lichterführung von Wasserfahrzeugen bei Nacht und ihre richtige Deutung gibt Auskunft über den Kurs und andere Bewegungselemente, die für eine sichere Schiffsführung unerläßlich sind. Der Funkmeßzielimitator gestattet eine reale Ausbildung der Funkmesser beim Orten von Funkmeßzielen. Der Einsatz von Gefechtstechnik für die Ausbildung entfällt dabei. 6. Meßadapter für Telegrafenrelais (Bild 6, Reg.-Nr.: 44232/73) Neuerer: Obermaat Neumann Durch diese Neuerung gestalten sich die Meßarbeiten an einem be¬ stimmten Relaistyp einfacher, und die Reparaturzeiten können gesenkt werden. 285 7. Prüf- und Instandsetzungsgerät für Blöcke der Funkgeräte R-105/ 108/109 M (Bild 7, Reg.-Nr.: 54625/75) Neuererkollektiv: Hauptmann Histermann Mit diesem Gerät ist eine Blockinstandsetzung für die genannten Funkgeräte möglich. In Verbindung mit einem Wobbelgenerator kann damit erstmalig auch ein Abgleich des ZF-Verstärkers vor¬ genommen werden. Das Gerät ist volltransistorisiert. 286 Antworten auf Leserfragen Das seit 1965 erscheinende Elektronische Jahrbuch hat mit der Aus¬ gabe für das Jahr 1977 eine Auflage von 50000 Exemplaren erreicht. Eine so hohe Auflage zeigt, daß der Inhalt der Jahrbücher schon weit¬ gehend den Wünschen der an der praktischen Elektronik interessier¬ ten Leser entspricht. Der Herausgeber und seine Mitarbeiter be¬ mühen sich aber ständig, den Inhalt des Jahrbuchs weiter zu ver¬ bessern. Dabei kann sich der Herausgeber auch auf die reichen Erfahrungen stützen, die er als Chefredakteur der Zeitschrift FUNK¬ AMATEUR gewinnt. Diese vielgefragte Zeitschrift erreicht 1977 immerhin eine monatliche Verkaufsauflage von 90000 Exemplaren. Eine große Hilfe bei der Erarbeitung des Inhalts des Jahrbuchs sind auch die Antwortkarten mit der Preisfrage. Etwa 6000 Karten im Jahr sind ein sehr hoher Rücklauf. Neben der Lösung der Preisfrage interessieren uns vor allem Ihre Bemerkungen und Wünsche zum Inhalt des Jahrbuchs. Vergessen Sie also nicht, diesen vorgesehenen Platz auszufüllen - er kostet ebenfalls kein Porto! Nun zu immer wieder gestellten Leserfragen. Die Auflage des Elektronischen Jahrbuchs geht vollständig an den Buchhandel. Des¬ halb sind zurückliegende Ausgaben auch nicht mehr lieferbar. Hier hilft nur der Weg zur Betriebsbibliothek, zur nächsten Volksbibliothek oder einer Stadtbibliothek. Von den interessierenden Beiträgen kann man sich meist eine Fotokopie anfertigen lassen. Da viele der ge¬ wünschten Beiträge in früheren Jahrbüchern schon erschienen sind, werden wir als Kundendienst in der Ausgabe 12/1976 der Zeitschrift FUNKAMATEUR als Beilage eine Inhaltsübersicht der Jahrbücher 1965 bis 1976 veröffentlichen. Ein Abonnement des Elektronischen Jahrbuchs ist nicht möglich. Hier hilft nur eine rechtzeitige schrift¬ liche Bestellung beim örtlichen Buchhandel. Der Ausliefermonat ist etwa der September des Vorjahres. Übrigens, im Juni 1976 habe ich das Elektronische Jahrbuch 1976 noch stehen sehen bei folgender Anschrift: 287 Konsum-Genossenschaft Kreis Oschatz, Elektronik - Versand, 7264 Wermsdorf, Clara-Zetkin-Straße 21, Telefon: 333. Das ist auch die beste Quelle für elektronische Bauelemente und den anderen Bastelbedarf des Amateurs. Man bestellt schriftlich, wenn man das Jahrbuch oder Bauelemente sucht. Vorhandene Ware wird prompt geliefert, bei Nicht Vorhandensein erfolgt keine Rück¬ antwort. Beachten Sie auch die Wermsdorfer Anzeigen im FUNK¬ AMATEUR! Auf viele Fragen zur Anwendung von Hochfrequenzanlagen und -geraten gibt im vorliegenden Jahrbuch der Beitrag von G. Geiling, Der Elektronikamateur und die Funk-Gesetzgebung, Antwort. Obwohl wir im Jahrbuch schon sehr oft über die Arbeit der Funkamateure der Gesellschaft für Sport und Technik geschrieben haben, gibt es bei vielen Lesern noch Unklarheiten über den Werdegang zum Funk¬ amateur. Wer also als Funkempfangsamateur oder als Funksende¬ amateur im Kurzwellen- und/oder UKW-Bereich mitarbeiten will, muß an der Nachrichtensportausbildung der Gesellschaft für Sport und Technik teilnehmen. Auskünfte darüber, wo Ausbildungs-Klub¬ stationen oder Sektionen Nachrichtensport bestehen, erteilen die zuständigen Kreis- oder Bezirksvorstände der Gesellschaft für Sport und Technik. Dort kann man sich dann eingehend über den Ausbil¬ dungsweg und die Mitarbeit informieren. Dazu gleich die langerwarteten Hinweise. Das Buch Amateurfunk¬ praxis mit den grundlegenden Ausführungen, Tabellen, Vorschriften und Gesetzen wird 1977 in neuer Bearbeitung erscheinen. Und im Frühjahr 1978 erscheint dann das neue Handbuch Amateurfunk mit völlig neuem Inhalt. In etwa 25 Abschnitten wird von erfahrenen Funkamateuren der moderne Stand der Amateurfunktechnik dar¬ gestellt. Für die an der Funkfernsteuerung von Modellen interessierten Elektronikamateure erscheint noch im Herbst 1976 das große Buch von G. Miel über die Fernsteuertechnik. Wer Daten von Transistoren sucht, und trotz der hohen Auflage nicht das Buch Transistordaten von K. K. Streng erhalten hat, sollte es bald beim örtlichen Buch¬ handel bestellen, eine 2. Auflage erscheint im Frühjahr 1977. Sehr viele Leser fordern von uns spezielle Schaltungen, eine Fern- Fehlerdiagnose, Bauelemente-Liefermöglichkeiten oder Erklärungen von Funktionsweisen. Das zu beantworten, sind wir jedoch weit über¬ fordert. Wir können nur empfehlen, die Jahrgänge der Zeitschriften FUNKAMATEUR und „radio-fernsehen-elektronik“ sowie die ein¬ schlägige Fachliteratur durchzusehen, so wie wir es auch tun. Und 288 wer dch als Anfänger an umfangreicheren Schaltungen versucht und dann Schiffbruch erleidet, der sollte besser Schritt für Schritt sein Wissen durch die Realisierung erst einfacher Schaltungen auf bauen. Eine große Hilfe dabei kann ihm mein Buch Das große Radiobastel¬ buch sein, das vor allem für den Anfänger geschrieben wurde, und das über die ersten Schwierigkeiten hinweghilft. Karl-Heinz Schubert Herausgeber Auflösung des Preisrätsels 1976 1. ECHO 2. SPIN 3. EMAN 4. ROST Das Gemeinschaftsprojekt der sozialistischen Staaten, abgekürzt ESER, ist das Einheitliche System der elektronischen Rechen¬ technik. Und das sind die Gewinner: 1. Preis (1 Transistortaschenempfänger und für 30,-M Bücher $us dem Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik) Peter Meier, 8019 Dresden, Güntzstraße 28/329 2. Preis (Bücher für 75,- M aus dem Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik) Gerhard Gühne, 825 Meißen, Karl-Liebknecht-Straße 21 3. Preis (Bücher für 50,- M aus dem Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik) Gerd Thiele, 5101 Mittelhausen-Erfurt, Erfurter Straße 254 4. bis 10. Preis (je Preisträger Bücher für 25,- M aus dem Militär¬ verlag der Deutschen Demokratischen Republik) Bernd Kaeseberg, 7301 Pommlitz, 19h Hans-Werner Nülken, 22 Greifswald-Eldena, PSF 41-41 Jürgen Krüger, 756 Wilhelm-Pieck-Stadt Guben, Kaltenborner Damm 24 Joachim Uhlmann, 99 Plauen, Lettestraße 8 Dietmar Weinert, 7251 Bahnhof Dornreichenbach, Meltewitzer Straße 16 Jenz Kurze, 929 Rochlitz, Friedenseck 10 Matthias Luck, 8211 Braunsdorf, Maxim-Gorki-Straße 19 Die Preis Verteilung erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges. 19 Schubert, Eljabu 77 289 Veränderbare Schichtwiderstände Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 1) Kenngröße 05 Bauform «P* Kurve 1 Nennverlustleistung 0,05 W Nennwiderstände 100 Q---1 Mß Prüfklasse 554 Qualitätsgruppe 2 Bestückungsfläche für Leiterplatte 11 mmx 6 mm Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 2) Kenngröße 05 Bauform «S* Kurve 1 Nennverlustleistung 0,05 W Nennwiderstände 100 ß*»*l Mfi Prüfklasse 554 Qualitätsgruppe 2 290 Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 3) Kenngröße 1 Bauform «P* Kurve 1 2 Nennverlustleistung 0,1 W 0,05 W Nenn widerstände 100 n—5 MO 1 kn—1 Mn Prüfklassen 554/766 Qualitätsgruppe 2 Bestückungsfläche für Leiterplatte 16 mmx 7,5 mm Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 4) Kenngröße 1 Kurven Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklassen Qualitätsgruppe Bauform «S* 1 0,1 W 100 Q •••5 MO 554/766 2 2 0,05 W 1 kß—1 Mn 19* 291 Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 5) Kenngröße 2 Bauform «P* Kurven Nenn Verlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe 1 0,2 W 100 fl.«5 MQ 766 2 2 0,1 W 1 kQ—5 MQ Bestückungsfläche für Leiterplatte 20 mmx 10,5 mm Elnstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 6) Kenngröße 2 Bauform «S* Kurven 1 2 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W Nennwiderstände 100 Q •••5 MQ 1 kQ—5 MQ Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 292 Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 7) Kenngröße 2 Kurve Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Bauform Keramik «PK* 1 1 W 100 0-5 MO 554 2 -m | 1 max.79 Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 8) Kenngröße 2 Kurve Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Bauform Keramik «SK» 1 1 W 100 0—5 MO 554 2 293 moxS. Einstellregler (Bild 9) Kenngröße 1 Kurven Nennverlustleistiing Nennwiderstände Prüfklassen Qualitätsgruppe 1 0,1 W 100 Q-5 MQ 554/766 2 2/3 0,05 W 1kfl—1MQ Einstellregler mit Kunststoffwelle (Bild 10) Kenngröße 2 Kurven N enn Verlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Ausführung B 1 0,2 W 100 Q-5MQ 766 2 2/3 0,1 W 1 kß—5 MQ 294 Einstellregler mit Kunststoff welle (Bild 11) Kenngröße 2 Kurven Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Ausführung C 1 0,2 W 100 Q-5 Mfi 766 2 2/3 0,1 W 1 kfl-5 Mfi Einstellregler mit Kunststoffwelle und Fläche H 4 (Bild 12) Kenngröße 2 Kurven Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe 1 2/3 0,2 W 0,1 W 100 Q •••5 Mfl lkß-5Mfl 766 2 Einfachschichtdrehwiderstand Kenngröße 1 Kurven Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe (Bild 15) 1 0,1 W 100 Q-5 Mfi 665 2 2/3 0,05 W i kn-i Mn Einfachschichtdrehwiderstand (Bild 16) Kenngröße 2 Kurven 1 Nennverlustleistung 0,2 W Nennwiderstände 100n*-10Mn Prüfklassen 665/766 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm 2/3 0,1 W i kn-i Mn max. 16 m n max.l ^ Einfachschichtdrehwiderstand mit Kunststoifwelle (Bild 17) Kenngröße 2 Kurven 1 Nennverlustleistung 0,2 W Nennwiderstände 100 Q Prüfklasse Qualitätsgruppe 2/3 0,1 W -10 MQ lkfi-5 Mfl 766 2 Einfachschichtdreh widerstand mit Kunststoff welle und Fläche (Bild 18) Kenngröße 2 Kurven Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe 1 2/3 0,2 W 0,1 W 100 Q•••10 MQ lkfi-5 Mfl 766 2 298 Einfachschichtdreh widerstand für gedruckte Schaltung (Bild 19) Kenngröße 2 Bauform «P* Kurven 1 2/3 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W Nennwiderstände 100 ß**»10 MQ 1 kß ■•■5 Mß Prüfklassen 665/766 Qualitätsgruppe 2 Einfachschichtdrehwiderstand (Bild 20) Kenngröße 8 Präzisionsausführung Kurven 1 2/3 Nennverlustleistung 1 W 0,5 W Nenn widerstände 100 ß*-10 Mß 1 kß ■•■5 Mß Prüfklasse 665 Qualitätsgruppe 2 Einfachschichtdrehwiderstand mit Drehschalter (Bild 22) Kenngröße 2 Kurven 1 2/3 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W Nennwiderstände 100 Q---10 MQ 1 kQ---5 MQ Prüfklassen 665/766 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm 300 max. 16 Einfachschichtdrehwiderstand mit Drehschalter für gedruckte Schaltung (Bild 23) Kenngröße 2 Bauform «P* Kurven 1 2/3 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W Nennwiderstände 100 Q---10 MQ 1 kQ---5 MQ Prüfklassen • 665/766 Qualitätsgruppe 2 (Für diesen Schichtdrehwiderstand wird keine Unterlegscheibe und keine Sechs¬ kantmutter mitgeliefert. Die Befestigungsbuchse ist ohne Gewinde.) max.3 Einfachschichtdrehwiderstand mit Anzapfungen (Bild 24) Kenngröße 2 Kurven 52 57 62 Nenn Verlustleistung 0,1 W 0,2 W 0,2 W Nennwiderstände 10 kQ 25 k Q 1 kQ 50 kQ 500 kQ 50 kQ 50 kQ 5 kQ 100 kQ 1 MQ 200 kQ 1,3 MQ 10 kQ 250 kQ 5 MQ Anzapfungen Z2 Z1/Z2/Z3 Z2 Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm 301 Einfachschichtwiderstand mit Anzapfungen für gedruckte Schaltung (Bild 25) Kenngröße 2 Kurven 52 * 57 62 Nennverlustleistung 0,1 W 0,2 W 0,2 W Nennwiderstände 10 kß 25 kß 1 kß 50 kß 500 kß 50 kß 50 kß 5 kß 100 kß 1 Mß 200 kß 1,3 Mß 10 kß 250 kß 5 Mß Anzapfungen Z2 Z1/Z2/Z3 Z2 Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 Einfachschichtdrehwiderstand mit Drehschalter und Anzapfungen (Bild 26) Kenngröße 2 Kurven 52 56 Nennverlustleistung 0,1 W 0,2 W Nennwiderstände 10 kß 200 kß 50 kß 50 kß Anzapfungen Prüfklasse Z2 766 Z2/Z3 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm 302 Knopfregler mit Drehschalter für gedruckte Schaltung (Bild 27) Kenngröße 1 Kurve 2 Nennverlustleistung 0,05 W Nennwiderstände 5 kn 50 kß Prüfklasse 665 Qualitätsgruppe 2 Knopfregler mit Drehschalter (Bild 28) Kenngröße 1 Kurve 2 Nennverlustleistung 0,05 W Nennwiderstände 5 kß 50 kß Prüfklasse 665 Qualitätsgruppe 2 303 Knopfregler elnlegbar (Bild 29) Kenngröße 1 Kurven Nennverlustleistung Nenn widerstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Ausführung A 1 0,1 W . lkß -5Mß 766 2 2/3 0,05 W 5kß—1 Mfi Knopfregler einschraubbar (Bild 30) Kenngröße 1 Kurven Nennverlusdeistung N enn widerstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Ausführung B ,1 0,1 W 1 kß-5 Mß 766 2 2/3 0,05 W 5 kß-1 Mß 304 Tandemschichtdrehwiderstand Kenngröße 2 Kurven Nenn Verlustleistung N ennwiderstände Prüfklassen Qualitätsgruppe (Bild 31) 1 0,2 W 100 ß -5 MQ 665/766 2 2/3 0,1 W 1 kß —5 Mß Tandemschichtdrehwiderstand (Bild 32) Kenngröße 8 Kurven Nennverlustleistung Nennwiderstände Prüfklasse Qualitätsgruppe Präzisionsausführung 1 1 W 100 ß.-10Mß 665 2 2/3 0,5 W 1 kß—5 Mß 20 Schubert, Eljabu 77 305 max. 16 m % max. 12* Tandemschichtdreh widerstand für gedruckte Schaltung (Bild 33) Kenngröße 2 Kurven 1 2/3 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W Nennwiderstände 100ß-*-10Mß 1 kß*~5 Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm Mß Tandemschichtdrehwiderstand mit Anzapfungen (Bild 34) Kenngröße 2 Kurve 57 Nennverlustleistung 0,2 W Nennwiderstände 25 kß 50 kß 1,3 Mß Anzapfungen Z1/Z2/Z3 Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm $ 306 Tandemschichtdrehwiderstand mit Anzapfungen für gedruckte Schaltung (Bild 35) Kenngröße 2 Kurve 57 Nennverlustleistung 0,2 W Nenn widerstände 25 kß 50 kß 1,3 Mß Anzapfungen Z1/Z2/Z3 Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 Durchmesser d : 4 mm oder 6 mm Doppelschichtdreh widerstand (Bild 36) Kenngröße 2 Kurven 1 Nennverlustleistung 0,2 W Nennwiderstände lOOß—lOMß Prüfklassen 665/766 Qualitätsgruppe 2 2/3 0,1 W 1 kß—5 Mß 20 * 307 Doppelschichtdrehwiderstand mit Drehschalter (Bild 37) Kenngröße 2 Kurven 1 2/3 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W Nennwiderstände 100 Q •••10 MQ l kn-5 Mn Prüfklassen 665/766 Qualitätsgruppe • 2 Doppelschichtdrehwiderstand mit Anzapfungen (Bild 38) Kenngröße 2 Widerstand RI Widerstand RII Kurven 1 Nennverlustleistung 0,2 W Nennwiderstände 100 n 10 MQ Anzapfungen Prüfklasse Qualitätsgruppe (Nach Vereinbarung sind die Kurven 5 2/3 52 57 62 0,1 W 0,1 W 0,2 W 0,2 W i kn io kn 25 kn 1 k/100k/l M ... 50 kn 50 kn 5 k/250 k/5 M 5 Mn 200 kn 1,3 Mn 10 k/500 k Z2 Z1/Z2/Z3 Z2 766 2 !, 57 und 62 für RI lieferbar.) max. Doppelschichtdrehwiderstand mit Drehschalter und Anzapfungen (Bild 39) Kenngröße 2 Widerstand RI Widerstand 7211 Kurven 1 2/3 52 56 Nennverlustleistung 0,2 W 0,1 W 0,1 W 0,2 W Nennwiderstände 100 ß 1 kß 10 kß 50 kß 50 kß Anzapfungen Prüfklasse Qualitätsgruppe 10 MQ 5 MQ 766 2 200 kß Z2 Z2/Z3 Einstellregler für gedruckte Schaltung (Bild 40) Kenngröße 3 Bauform «S* Kurve 1 Nennverlustleistung 0,3 W Nennwiderstände 100Q—5MQ Prüfklasse 766 Qualitätsgruppe 2 309 maxM \max. 12. 3 Schichtschiebewiderstand 58 mm und 42 mm (Bild 41/Bild 42) Kurven 1 2 52 57 62 Nennverlustleistung für Einstellbereich 58 mm 0,3 W 0,15 W 0,15 W 0,3 W für Einstellbereich 42 mm 0,2 W 0,1 W 0,1 W 0,2 W 0,2 W Nennwiderstände Kurve 1 220 ß- •2,2 Mß Kurve 2 1 kß ••• 1 Mß Kurve 52 10 kß 47 kß 220 kß Kurve 57 22 kß 47 kß 1 Mß Kurve 62 1 kß 4,7 kß 10 kß 47 kß 100 kß 220 kß 470 kß 1 Mß Prüfklasse * 766 Qualitätsgruppe 2 Mechanische Abmessungen Kenngröße Bild di ±0,2 s g ±0,5 h ±0,1 I 2 ±0,3 «1 ±0,2 62 ±0,2 455.6925 41 12 42 64 69 40 455.6929 41 16 455.8525 41 12 58 80 85 60 455.8529 41 16 455.6925.1 42 12 42 64 69 20 40 455.6929.1 42 16 455.8525.1 42 12 58 80 85 28 60 455.8529.1 42 16 Dickschichteinstellregler (Bild 43) Kurve 1 Nennverlustleistung 0,5 W Nennwiderstände . 100ß--47kß Qualitätsgruppe 1 Auslieferungstoleranz ± 10% ±20% 311 Schlagwortverzeichnis für die Jahrbücher 1975, 1976 und 1977 gibt jeweils das Jahrbuch an, die Zahl nach dem (die Zahl vor dem Schrägstrich Schrägstrich die Seite) Abgleich, Fuchsjagdempfänger 75/157 Abgleichspion 77/182 Abmessung, Schicht widerstand 76/110 Ablenkeinrichtung, akustooptische 76/71 abstimmbarer Oszillator 77/160 Abstimmung mit Kapazitätsdiode 75/73 Abwehrrakete 76/24 Akkumulator, elektronische Auf¬ ladung 75/252 ff. aktive Antenne 77/179 - Frequenzmessung 75/173 aktives RC-Filter 75/190, 76/75ff. akustooptische Ablenkeinrichtung 76/71 algebraische Rechenmethode 77/56 Allwellen-Nachrichtenempfänger 77/24 Amaterske Radio, Fachzeitschrift 75/24 Amateurfunk, Antennen für 75/201 ff. -, internationale Schaltungsrevue 77/154 ff. AM-FM-ZF-Verstärker A 281 D 77/97 Ampere 75/79 AM/Vor- und Mischstufe 77/186 analoge integrierte Schaltkreise, DDR 76/101 Antenne, Amateurfunk 75/201 ff. -, elektronische 77/163 - für 80 m und 40 m 77/169 ff. -, logperiodische 76/291 -, Messen 75/174 Antennenleitung, NF-Übertragung 77/23 7 ff. Antennenverstärker, dreistufiger 76/254ff. Antifunkmeßrakete 74/29 anti-skidbaking 75/54 Antitrip 76/145 Anzeigeeinheit, dekadische 75/267 Quarzuhr 75/272 Arbeit 76/317 Arbeitsgemeinschaft 77/250 ff. arithmetische Rechenmethode 77/55 Astro-Quartz, Herrenarmbanduhr 76/58 Auffassungssystem 76/24 Aufladung, elektronische, Akkumu¬ lator 75/252 ff. Aufsprühverfahren 76/72 Ausgangsübertrager, NF-Endröhre 75/311 ff. Autoelektrik-Meßgerät 75/47 Autoempfänger, Bauanleitung 77/184ff. - RD 603 75/101 automatische Regelspannungserzeu¬ gung 76/126, 132 automatisches Ladegerät 75/253 AVC 76/126, 132 A 205 D 77/105 A 211 D 77/94 A 220 D 77/101 A 281 D 77/97 Balancedetektor 76/184 Balancemodulator 76/150 Balun-Ring-Kernübertrager 77/172 Bandbreite, Schwingkreis 75/307, 310 Bandfilterverstärker 77/131 Bandmischer 76/153 Benzinstandmesser 75/51 BFO 76/135 - für Rundfunkempfänger 76/191 Biolumineszenz 77/40 312 bipolarer Transistor, Daten, UdSSR 76/313 —, Dip-Meter mit 75/175 BIRD-CAGE-Quad 75/203 BK-Schaltung 76/188 Blinkgeber 76/199 BMEWS 76/24 Breitbandempfangssystem 76/19 Bremssystem, elektronisches 75/54 Brücken-Oszillator, Transistor-, VFO 75/164 CD-4-System 76/83 C-E-Schlußprüfung 76/194 Chemilumineszenz 77/40 Clapp-VFO 75/162 combi-vision 310, Fernsehempfänger 77/70 ff. Cubical-Quad-Antenne 75/191 CW-Sender, 80-m- 75/195 Datenfernübertragungsanlage 75/57 Datenfernverarbeitungssystem 75/55 ff. Datenstation 75/58 Datenübertragung, kosmische Experimente 77/28 dekadische Anzeigeeinheit 75/267 - Zählstufe 75/267, 77/234 Dekameter-Wellenbereich 75/42 Delta-Loop 77/174 DF-Verstärker 77/84 Dickschichteinstellregler 77/124, 311 Digitalanzeige, elektronische 76/54, 55 Digital-Armbanduhr 76/61 digitale Zeitanzeige, Quarzuhr mit 75/25 8 ff. Digitaluhr, quarzgesteuerte 75/258 Diode, lichtemittierende 77/43 Diodenmischer 77/130 Diodenringmischer 76/124 Diodenschalter, Prinzip 75/76 Diodenvoltmeter 76/225 Dip-Meter 76/182 - mit Halbleiterbestückung 75/171 ff. - mit kapazitivem Koppler 77/135 .Direktmischempfänger für KW-Emp- fang 75/207 ff. -, NF-Filter für 77/164 Direktmischempfänger, 3,5- bis 4-MHz-HFO 75/161 Doppelschichtdrehwiderstand 77/123, 307 Doppel-T-Filter 76/77 DOSAAF, 50 Jahre 77/11 ff. Drahtdurchmesser, Nomogramm 75/304, 305 Drahtfernmeldeanlage 77/64 Drehzahlmesser-Schaltkreis 75/52 Drehzahlsteuerung 75/246 Dreiband-Antenne 77/170 dreistufiger Antennenverstärker 76/254 ff. Dünnschichtzellenleiter 76/65 DV 75/58 DX-Arbeit 75/280 ff. D-100-Baustein 77/151 Eichpunktgeber 75/193, 194 Einfachschichtdreh widerstand 77/121, 297 Eingangsteil mit Vorstufe, Fuchs¬ jagdempfänger 75/151 Einseitenband-Empfänger 77/23 Einstellregler 77/120, 290ff., 309 elektrische Fundamentaleinheit 75/78 - Grundgröße, Komplexmeßplatz 75/292 - Meßtechnik 75/78 ff. - Prüfklasse, Schichtwiderstand 76/111 elektrischer Widerstand 76/316 Elektrizitätsmenge 76/317 Elektrolumineszenz 77/40 Elektrolytkondensator 75/132, 139 elektromagnetische Verträglichkeit, elektronische Geräte 75/37 ff. Elektronenorgel 76/270ff. Elektronik, sozialistische ökonomische Integration 75/15 ff. Elektronik-Amateurliteratur, RGW-Bereich 76/31 ff. Elektronik-Fachzeitschriften, RGW-Bereich 75/22 ff. Elektronikindustrie, DDR 77/17fT. Elektronikproduktion, RGW-Bereich 76/38 elektronische Antenne 77/163 - Aufladung des Akkumulators 75/252 ff. - Digitalanzeige 75/54, 55 - Empfangsantenne, 2-m-Fuchs- jagdempfänger 77/179 ff. - Gebrauchsuhr 76/51 ff. - Geräte, elektromagnetische Ver¬ träglichkeit 75/37 ff. - Klangerzeugung 76/270 - KW-Lupe 76/186 - Morsetaste mit TTL-Schaltkreis 76/156 - Quarzarmbanduhr 76/54 313 elektronische Temperaturregelung für Zentralheizung 77/198 ff. - Zündanlage, Kraftfahrzeug 76/202 elektronischer Effekt 76/65, 77/39 - Kurzzeitwecker 75/233 ff. - Taschenrechner 77/53 ff. - Temperaturspion 76/250 elektronisches Musikinstrument 77/240 ff. - -, RC-Oszillator für 77/192 - Sicherheitsbremssystem 75/54 - Spielzeug 77/230 Empfänger, Messung 75/173 -, RGW-Bereich 75/93 ff. Empfangsantenne, elektronische, für 2-m-Fuchsjagdempfänger 77/179 ff. Empfangskonverter für 70-cm-Band 76/170ff. Empfang von Wettersatellitenbildern 75/64 ff. Energiespeicher 75/127 Entstöreinheit, Thyristor 75/250 ESER 75/55 ETS 77/31 Faraday-Effekt 77/40 Farbfernsehempfänger Chromat 77/21 Farbkode, internationaler, Wider¬ stand 77/119 - Widerstand 76/307 Feldfernsprecher 63, Normwert¬ kontrolle 77/282 Feldnachrichtentechnik, Sammler¬ prüfgerät 77/283 Fernmeldeanlage 7^/64 Fernmeldegeheimnis 77/65 Fernsehempfänger, combi-vision 310 77/70ff. -, Luxotron 76/89 ff. Produktionsanzahl, RGW-Bereich 76/40 -, volltransistorisierter 77/78ff. Fernsehtuner mit Programmtasten 75/72 ff. Fernsteuerung, Funkanlage 77/66 Festfrequenzgenerator 76/215 FET, Dip-Meter mit 75/180 Filter, optisches 76/67 Flautoregister 76/276 Fluoreszenz 77/40 FM-Feldstärkeanzeige 77/100 FM-Superhet, Synchrondetektor für 75/241 ff. FM-ZF-Verstärker mit Demudola- tor A 220 D 77/101 Formantregister 76/276 Formeln für Funkpraktiker 75/311 ff., 76/316 ff. Fotoeffekt 77/40 Fotolumineszenz 77/40 Free-phase 76/270 Frequenzmessung 75/173 Frequenzteilerschaltung, TTL-Gatter 77/232 - Frequenzteilerstufe, Quarzuhr 75/265 frequenzvariabler Oszillator 75/160 frequenzveränderlicher Steuersender 75/160ff. Frühwarnsystem 76/24 FS-Kodes in Morsezeichen, Umsetzer 76/291 Fuchsjagdempfänger, elektronische Empfangsantenne 77/179 -, Peilkopf 76/185 80-m-Band 75/151 ff. Füchsjagd-Peilempfänger, 80-m- 75/216 Fuchsjagdsender, 80-m-Band 75/144ff. Fundamentaleinheit, elektrische 75/78 FUNKAMATEUR, Fachzeitschrift 75/25 Funkamateurschaltungen, RGW-Be¬ reich 76/180ff. - aus Bruderzeitschriften 75/189 ff. Funkanlage 77/64, 65 Funk-Entstörordnung 77/67 Funkertest 77/264 ff. Funkgegenwirkung, Raketenabwehr 76/24 ff. Funkgerät R-105, Netzgerät für 75/289 Funkgerät R-105 M, Meß- und Instandsetzungsgerät 76/291 stabilisierter Netzteil 76/293 Funkgerät R-105/108/109 M, Prüf- und Instandsetzungsgerät 77/286 Funk-Gesetzgebung 77/64 ff. Funkmeßgerät 75/44 Funkmeßstation 76/24 Funkmeßzielimitator 77/285 Funkweiche 76/290 Gefechtskopfform, Scheinziel 76/28 Geko-Relais 77/114 Genehmigungspflicht 77/65 Geschichte, Nachrichtentechnik 75/295ff., 76/294ff. - sowjetischer Funkamateure 77/272 ff. Gitterkoppler 76/69 Glasfaser 77/48 Glasfaserlichtleiter 76/22 314 Gleichstromlichtmaschine, Transistorregler 75/49 Grenzspannung, Schichtwiderstand 76/112 Grundgröße, elektrische, Komplex¬ meßplatz 75/292 Grundstromkreis 76/318 Gruppennormal 75/87 G3JVQ-Twister 76/165 Haftrelais 77/114 Halbleiterbauelemente, VR Bulgarien 75/316 Halbleiterlaser 76/18, 77/44, 45 Hektometer-Wellenbereich 75/42 Helligkeitssieuerung 75/246 Herrenarmbanduhr, Astro-Quartz 76/58 Heterostruktur 76/23 HF-Anzeige, Indikator zur 77/139 HF-Baustein 76/138 HF-Generator 76/219 HFO 75/160 HF-Prüfgerät 76/192 HF-Quarzuhr 76/61 HF-Tastkopf 76/266 HF-Transistor, Prüfgerät 77/167 hierarchische Algebraik 77/57 Hochfrequenz-Spannungsteiler 77/125 Hochleistungstransistor, Prüfgerät 76/292 Hochspannungserzeugung mit Halb¬ leiter 77/80 Horizontalkippgenerator 77/82 Hysteresiskurve, Demonstration 75/294 Impulsabtrennung 77/81 Impulsformer, Quarzuhr 75/263 Indikator mit Leuchtdiode 75/110 - mit Operationsverstärker 77/140 - zur HF-Anzeige 77/139 Induktion 75/82 Integration, sozialistische ökono¬ mische, Elektronik 75/15ff. integrierte optische Schaltung 76/64 ff. integrierter NF-Verstärker 77/88ff. - Schaltkreis, DDR 76/97ff., 77/94ff. - -, analoger, DDR 76/101 -, UdSSR 75/117 ff. Interkosmos-Kooperation 77/26 ff. internationaler Farbkode, Wider¬ stand 77/119 internationale Schaltungsrevue 77/154ff. Internationales Einheitensystem 75/78 International Telephone A Telegraph Corp. 76/41 ff Intervallschalter 76/199 Inverted Dipole-Delta-Loop 77/174 Ioneninplantation 76/72 ITT 76/41 ff. JK-Flip-Flop, getriggertes 77/232 Kabelprüfgerät 75/290 Kapazitätsdiode, Abstimmung 75/73 Katodenlumineszenz 77/40 Katodenwiderstand, Röhren-, Nomogramm 75/307, 308 Kennfarbe, Schichtwiderstand 76/110 Kenngröße, Schichtwiderstand 76/110 Kennzeichnung, Schichtwiderstand 76/112 Kerr-Effekt 77/39 Kfz-Batterieladegerät 77/205 ff. Kilometer-Wellenbereich 75/42 Klammerform 77/57 Klangerzeugung, elektronische 76/270 Klangformung 75/270, 276 Klangregelstufe 75/227 Kleinsignalverstärkung, Prüfen 76/196 Klimaprüfklasse, Schichtwiderstand 76/111 KME-3-Baustein 77/149 Knopfregler 77/121, 303 Komplementärverstärker, NF- 75/219 Komplexmeßplatz 75/292 Kompressionsschaltung 76/181 Kondensator, Messen 75/174 -, Wissenswertes 75/127 ff. konkret, Taschenrechner 77/59, 60 Konstantstrom-Ladegerät, Klein¬ akkumulator 77/205 ff. Konverter, transistorisierter, für 144 MHz 75/184 ff. Koppelelement, optisches -76/66 Koppelglied 75/127 Koppler, optoelektronischer 75/111, 76/230, 77/46 KP-Kondensator 75/138 Krachtöter 77/164 Kraftfahrzeug, Thyristor-Zündanlage 76/202 ff. Kraftfahrzeugelektronik 75/46 ff. Kreuzkondensator 75/83 Kreuz-Yagi-Antenne, 2-m-Band 76/160 ff. KS-Kondensator 75/137 Kunststoffoliekondensator 75/137 Kurzzeitwecker, elektronischer 75/233 ff. 315 KW-Empfang, Direktmischempfänger für 75/207 ff. KW-Empfänger-Eingangsschaltung 76/185 KW-Konverter 76/180 KW-Lupe, elektronische 76/186 KW-Transceiver, Premischer für 77/126ff. RIT-Betrieb 77/208 Lackkondensator 75/139 Ladegerät, automatisches 75/253 Ladung, elektronische, Akkumulator 75/252 ff. NK-Kleinakkumulator 77/205 Landfunkordnung 77/66 Langdrahtantenne 75/201 Laser 76/70 Laserbildwiedergabe 77/52 Laserstrahl, Modulation 77/49 Laser und Nachrichtenverbindung 76/17 ff. Laser-Zielübungsgerät 77/283 LC-Generator 76/217 Leistung 76/317 Leistungstreiber 77/96 Leuchtdiode, Anwendung 75/107 ff. Schutzschaltung 75/115 Lichtdetektor 76/73 lichtemittierende Diode 77/43 Lichtempfänger 76/65, 231, 77/45 Lichterführungskasten 77/285 Lichtleiter, optischer 76/21 Lichtleitfaser 76/71, 77/47 Lichtmodulation 76/65 Lichtorgel 77/193 ff. Lichtsender 76/64, 230, 77/42 Lichtstrahlablenkung 76/65 Lichtwellen, Einkopplung 76/69 „ Linearendstufe 76/188 linearer Schaltkreis 75/125 Linear-PA-Stufe 75/199 Linsenlichtleiter 76/22 Locked-phase 76/270 Logik-Baustein mit Leuchtdiode 75/109 Logikschaltkreis 75/125 logperiodische Antenne 76/291 Lumineszenz 77/40 Lumineszenzdiode 77/42, 43 Lumineszenzplatte 77/43, 44 Lumineszenzwelle 77/43 Luxomat, Tuner 75/74, 75 Luxotron, Fernsehempfänger 76/89 Magnetooptischer Effekt 77/40 Maßverkörperung 75/87 Meridian 201, Reisesuper 75/93 Meßbereichserweiterung 76/319 Messen 75/173, 174 Meßfühler 76/250 Meßgerät 76/210 ff. Meßplatz, elektrische Grundgröße 75/292 Meßtechnik, elektrische 75/78ff. Meßverstärker 76/263 Mikrodyn 77/275 Mikrofonverstärker 76/145 Militärfunker, NVA 76/283 ff. Miniaturempfänger mit Kleinspan¬ nung 77/263 minirex, Taschenrechner 77/58 Mischer 76/120, 123, 151, 77/129 Mischstufe 76/186 -, Fuchsjagdempfänger 75/153 MKC-Kondensator 75/139 MKL-Kondensator 75/139 MKSA-System 75/78 MKT-Kondensator 75/139 MMM-Kaleidoskop 75/287ff., 76/288ff., 77/281 ff. Modulationskompressor 76/150 Modulator, optischer 76/68 Modulatorschaltung mit Leuchtdiode 75/114 Molekularstreuung 76/19 monolithisch integrierter Logikschalt¬ kreis 75/125 Morsegenerator, TTL-IC 77/165 Morsetaste, elektronische, mit TTL- Schaltkreis 76/156 Morse-Tongenerator 75/197 MOSFET, Dip-Meter mit 75/182 -, Schwingfrequenzprüfung 75/278 MOS-Schaltkreis, DDR 76/105 Motordrehzahl, Gerät KT 100/.KT 300 77/69 Multivibrator 76/210 Musikinstrument, elektronisches 77/240 ff. -, -, RC-Oszillator für 77/192 Myriameter-Wellen 75/42 Nachhall 76/82 Nachrichtensport, Wettkampfsystem 77/256 ff. Nachrichtentechnik, Geschichte 75/295ff., 76/294ff. Nachrichtentruppe, NVA 75/285 20 Jahre 76/11 -, Sowjetarmee 75/28 ff. Nachrichtenübertragungssystem, optisches 77/50 316 Nachrichtenverbindung, Laser 76/17 ff. NAND-Gatter 77/220 nationale Normale 75/86 Nationale Volksarmee, Militärfunker 76/283 ff. - Nachrichtentruppe 75/285 -, 20 Jahre 76/11 Nennverlustleistung, Schichtwider¬ stand 76/112 Nennwiderstandswert 76/307 Netzgerät für Funkgerät R-105 75/289 Netzteil, NF-Leistungsverstärker 75/188 Netzteil stabilisierter, Funkgerät R-105 76/293 NF-Ausgangsleistung 75/307, 309 NF-Endstufe, Stern-Trophy 77/89 NF-Filter, Direktmischempfänger 77/164 -, Telegrafieempfang 76/190 NF- Komplementärverstärker 75/219 ff. NF-Kompressorschaltung 76/181 NF-Leistungsverstärker, Netzteil 75/188 NF-Pegelmesser 77/100 NF-Teil, Stern-Sensomat 3000 77/91 NF-Übertragung auf Antennen¬ leitung 77/237 ff. NF-Verstärker 76/130, 136, 77/188 Fuchsjagdempfänger 75/153 -, integrierter 77/88ff. Nomogramme für Funkpraktiker 75/304 ff. Normalelement 75/91 Normalfrequenz-Meßgerät 77/284 Normal, nationales 75/87 Notation, umgekehrt polnische 77/56 Ohm 75/83 Ohmmeter 76/264 Ohmsches Gesetz 76/317 One-Chip-Calculator 77/53 Operationsverstärker 75/122 Indikator mit 77/140 Optimal-Transistor-VFO 75/160 ff. optisch-elektronisches Zielgerät 75/291 optische Schaltung, integrierte 76/64 ff. optischer Lichtleiter 76/21 - Modulator 76/68 - Resonator 76/68 - Verstärker 76/72 optisches Filter 76/67 - Koppelelement 7(3/66 - Nachrichtenübertragungssystem 77/50 Optoelektronik 77/38 ff. optoelektronischer Koppler 75/11, 76/230ff., 77/46 Optokoppler 77/46 Osoaviachim 77/11 Oszillator 76/186 -, frequenzvariabler 75/160 Fuchsjagdempfänger 75/153 Otto-Motor, Prüfgerät 75/48 Papierkondensator 75/135 passive Frequenzmessung 75/173 PEBE-Bauplatte 77/152 Peilkopf, Fuchsjagdempfänger 76/185 Pikotron 77/143 ff. Phasenglied 75/127 Phasenschiebergenerator 76/212 Phosphoreszenz 77/40 polnische Notation, umgekehrte 77/56 Polypropylen-Kondensator 75/138 Polystyrol-Kondensator 75/137 Potentialtrenner 76/238 Präsenzregelstufe 75/227 Präzisionsfrequenz 75/82 Premischer für KW-Transceiver 77/126 ff. Preselektor 76/120, 123 Primärnormal 75/87 Prismenkoppler 76/69 Produktdetektor 76/135 Produktdetektorschaltung 75/211 Prüf Charakteristik, Schichtwiderstand 76/110 Prüfeinrichtung für TTL-Gatter 77/227 Prüfgenerator 76/220, 221 Prüfgerät 76/211 ff. - für Hochleistungstransistor 76/292 Prüfklasse, elektrische. Schichtwider¬ stand 76/111 Pseudoquadrofonie 76/84 Quad-Antenne 75/201 Quadro-Effekt 76/87 Quadrofonie 76/81 ff. Quarzarmbanduhr, elektronische 76/54 Quarzfrequenz 76/55 Quarzgenerator, Quarzuhr 75/260 quarzgesteuerte Digitaluhr 75/258 - Gebrauchsuhr 76/53 Quarz-Großuhr 76/57 Quarzkalibrator 76/182 Quarzoszillator 76/180, 77/127, 154ff. Quarzuhr, digitale Zeitanzeige 75/258 ff. 317 Rädioamator i Krotkofalowiec, Fachzeitschrift 75/26 Radio, Fachzeitschrift 75/23 Radio-Fernsehen-Elektronik, Fachzeitschrift 75/24 Radiotechnika, Fachzeitschrift 75/26 Raketenabwehr, Funkgegenwirkung 76/24 ff. Rastermaß, Schichtwiderstand 76/113 RC-Filter, aktives 75/190, 76/75ff. RC-Generator 76/211 ff. RC-Oszillator, Musikinstrument 77/192 Receiver Incrementeal Tunig 77/160 Rechenmethode, Taschenreehner 77/55 ff. Reedkontakt 7 7 /110 ff. Regelspannungserzeugung, automa¬ tische 76/126, 132 Registerschaltung 76/278 Resonator, optischer 76/68 Reststrom, Prüfen 76/196 RGW-Bereich, Elektronik-Amateur- literatur 76/31 -, Elektronik-Fachzeitschriften 75/22 ff. -, Elektronikproduktion 75/38 -, Funkamateur-Schaltungen 76/180 ff. -, Rundfunkempfänger 75/93 ff. RGW-Länder, Warenangebot 75/11 ff. RIT 77/160 RIT-Betrieb, KW-Transceiver 77/208 Röhrenkatoden widerstand, Nomo- gramm 75/307, 308 Rückstelleinheit, Quarzuhr 75/272 Rundfunkempfänger, BFO für 76/191 -, Produktionsanzahl, RGW-Bereich 76/39 -, RGW-Bereich 75/93 ff. Rundfunkempfangsanlage 77/65 Rundfunkempfangsgenehmigung, DDR 76/39 Rundfunkordnung 77/65 Schaltkreis, integrierter, DDR 76/97ff., 77/94ff. -, -, analoger, DDR 76/101 -, -, UdSSR 75/117 ff. TTL-Technik 77/220ff. Schaltkreisserie D 20, schnelle, DDR 76/99 Schaltungsrevue, internationale 77/154 ff. Scheibenwischer-Intervallschalter 76/200 Schichtschiebewiderstand 77/123, 311 Schichtwiderstand, DDR 76/109ff., 306 ff. -, veränderbarer 77/118ff. schneller Schaltkreis D 20, DDR 76/99 Schutzgaskontaktrelais 77/114 Schutzrohrkontakt 77/110ff. Schutzrohr-Umschaltkontakt 77/114 Schwingfrequenzprüfung bei MOSFET 75/278 Schwingkreis, Bandbreite 75/307, 310 Schwingkreisanregung 77/87 Schwingquarz, Prüfen 75/175 Sekundärverfahren 75/86 select S 722 TE 2 75/101 Selektivverstärker 76/75, 78 Sendeimitator 75/288 Sender, CW-, 80-m- 75/195 -, Messen 75/174 Sende- und Empfangsbaustein, transistorisierter 76/138 ff. Sensorkontakt 76/89 Sensor-Lautstärkeregelung 76/92 Sensorprogrammwahlautomatik 76/91 Sensortaste 76/89 ff. Shunt für Strommesser, Nomogramm 75/304, 306 SI 75/78 Sicherheitsbremssystem, elektronisches 75/54 Signalgenerator 75/173, 76/210 Signalindikator 76/222 Signalverfolger 76/223 Sikatrop-Kondensator 75/136 S-Meter 76/126, 77/100 -, transistorisiertes 75/189 Sowjetarmee, Nachrichtentruppe 75/28 ff. sowjetische Funkamateure, Geschichte 77/272 ff. sozialistische ökonomische Integra¬ tion, Elektronik 75/15ff. Spannungsmesser 76/197 Spannungsmessung 76/262 Spannungsnormal 75/91 Sperrschwinger mit Leuchtdiode 75/109 Spielzeug, elektronisches 77/230 SSB-Empfänger, transistorisierter, für 80 m/20 m 76/118 ff. SSB-Filter 76/132 SSB-Phasensenderbaustein 75/195 SSB-Senderbaustein 76/143 ff. SSB-Verstärker 76/150 . stabilisierter Netzteil, Funkgerät R-105 76/293 Stack-Register 77/57 318 stationäre UKW-Antenne 75/288 statischer Kondensator 75/129 Stereodekoder, Rückgewinnung des Stereohilfsträgers 77/209ff. Stereo-NF-Verstärker 76/239 Stereo-Reiseempfänger Stereoporfc 77/21 Stereo-Verstärker 75/225 ff. Stern-Automatic N 75/103 Stern-Sensomat 3000, NF-Teil 77/91 Stern-Trophy, NF-Endstufe 77/89 Steuersender, frequenzveränderlicher 75/160 ff. Störbegrenzer 77/164 Störgenerator RBS-12 75/289 Störsender 76/28 Stromdichte 76/317 -, Nomogramm 75/304, 305 Strommesser 76/197 -, Shunt für, Nomogramm 75/304, 306 Strommessung 76/262 Stromversorgungsgerät, universelles 75/292 Stromwaage 75/80 Subtraktionskompensation 75/44, SWR-Meter/Wattmeter 77/166 ’ Synchrondetektor, FM-Superhet 75/241 ff. Systeme International d’Unit^s 75/78 Tabellenanhang 75/304ff., 76/306ff., 77/290 ff. Taktgeber, Fuchsjagdsender 75/146 Tandemschichtdreh widerstand 77/123, 305 Tantalkondensator 75/143 Taper-Koppler 76/69 Taschenrechner, elektronische 77/53 ff. Tastfunkausbildung 76/297 ff. Tastkopfschaltung 77/136 Tastschaltung, Fuchsjagdseüder 75/146 Tastung 76/276 Teiler 76/274 Telegrafenrelais, Meßadapter 77/285 Telegrafieempfang, NF-Filter für 76/190 Telegrafiefilter 75/192 Telegrafieüberlagerer 76/192 -, Fuchsjagdempfänger 75/154 Telemetriesystem, einheitliches 77/31 Temperaturkoeffizient 76/307 -, Schicht widerstand 76/112 Temperaturregelung, elektronische, für Zentralheizung 77/198ff. Quarzuhr 75/262 Temperaturspion, elektronischer 76/250 Temperatursteuerung 75/246 Thermostat, Quarzuhr 75/262 Thyristorsteller 75/246 ff. Thyristorsteuerung, transformator¬ lose 75/113 Thyristor-Zündanlage für Kraftfahr¬ zeug 76/202 ff. Tk-Verstärker 76/273 Tongenerator 75/197, 76/144, 77/146 Trägergenerator 76/150 Trägerregenerierung 77/99 Transistor, bipolarer, Dip-Meter mit 75/175 -, -, Daten, UdSSR 76/313 Transistor-Brücken- Oszillator, VFO 75/164 Transistor-Eichpunktgeber 75/193 transistorisierter SSB-Empfänger für 80 m/20 m 76/118 ff. - Konverter für 144 MHz 75/184 ff. - Sende- und Empfangsbaustein 76/138ff. transistorisiertes S-Meter 75/189 - Universalmeßgerät 76/261 ff. Transistor-KW-Konverter 76/180 Transistororgel 76/270 ff. Transistor-PA-Stufe 76/191 Transistorprüfer 76/194 Transistorprüfschaltung 76/265 Transistorregler, Gleichstromlicht¬ maschine 75/49 Transistor-VFO 75/160ff., 191 Transistorvoltmeter 76/226 Transponder 75/284 Trennstufe 76/273 TTL-Eichpunktgeber 75/194 TTL-Gatter, Prüfeinrichtung 77/227 TTL-NAND-Gatter 77/220 TTL-Schaltkreisreihe, DDR 76/97 TTL-Technik, Schaltkreis 77/220 ff. Tuner 75/72ff., 77/85 UHF-Tuner, Luxomat 75/74 Uhr, elektronische 76/51 -, -, Quarzfrequenz 76/55 -, quarzgesteuerte 76/53 UKW-Amateurband, DX-Arbeit 75/283 UKW-Antenne, stationäre 75/288 UKW-Tuner 77/184 Ultraschallfernbedienung 76/89ff., 95 umgekehrt polnische Notation 77/56 Umsetzer FS-Kodes in Morsezeichen 76/291 319 Universalmeßgerät 75/171 ff. transistorisiertes 76/261 ff. veränderbarer Schichtwiderstand 77/118 ff. Verstärkerprüf stand 75/294 Verstärkungsregelung 76/141 Vertikalkippteil 77/83 Vertrieb 77/65 VFO 75/160ff., 76/122, 129, 153, 186, 77/128, 160 -, Transistor- 75/191 -, 2-m- 75/191 VHF-Tuner, Luxomat 75/75 Vibratogen^rator 76/273, 77/243 Videoverstärker 77/84 Vielfachmesser 76/223 Vierband-Windom-Antenne 77/171, 173 volltransistorisierter Fernsehempfän¬ ger 77/78ff. Volt 75/79, 85 VOX 76/145 Warnblinkanlage 76/199 Watt 75/79 Wattmeter 77/166 Weitwinkelempfangseinrichtung 76/19 Wellenleiter, optischer 76/64 Wellenleitung 76/65 Wellenmesser 76/182 Wettersatellitenbild, Empfang 75/64 ff. Wettkampfsystem, Nachrichtensport 77/256 ff. Wickelkondensator 75/135 Widerstand, elektrischer 76/316 -, Farbkode 76/307 Widerstandsnormal 75/89 Widerstands-Parallelschaltung 76/318 Widerstands-Reihenschaltung 76/318 Widerstandswert, Stufung 76/306 Wie die Alten sungen 77/250ff. YAG-Laser 76/20 Zählerschaltung, TTL-Gatter 77/232 Zählstufe 77/233, 234 -, Quarzuhr 75/265, 267 Z-Dioden-Spannungsnormal 75/92 Zeitanzeige 76/61 -, digitale, Quarzuhr mit 75/258 Zentralheizung, elektronische Tempe¬ raturregelung für 77/198 ZF-Verstärker 76/124, 132, 77/186 -, Fuchsjagdempfänger 75/153 Zielgerät, optisch-elektronisches 75/291 Zielübungsgerät, Laser- 77/283 Ziffernanzeige mit Leuchtdiode 75/111 Zündanlage, Thyristor-, für Kraft¬ fahrzeug 76/202 ß-Bestimmung 76/194 0-V-1 75/198 1-W-NF-Verstärker A 211 D 77/94 1- ß-Normalwiderstand 75/90 2- m-Band, Kreuz-Yagi-Antenne für 76/160 ff. 2-m-Fuchsjagdempfänger, elektro¬ nische Empfangsantenne für 77/179ff. 2-m-Konverter 76/187 2-m-VFO mit FM 75/199 2- W-Endstufe 76/191 3- Kanal-Lichtorgel 77/193ff. 3,5,- bis 4-MHz-HFO, Direktmisch¬ empfänger 75/161 4- MHz-Oszillator 76/151 4,2-MHz-Filter 76/151 4- Spezies-Taschenrechner 77/59 4:1-Zählstufe 77/233 -, Quarzuhr 75/271 5- W-NF-Verstärker A 205 D 77/105 6:1-Zählstufe, Quarzuhr 75/269 7-Segment-Anzeige 77/20 28-MHz-Seiler-Oszillator 75/163 38-kHz-Hilfsträger, Rückgewinnung 77/209 ff. 40 m, Antenne für 77/169ff. 50 Jahre DOSAAF 77/11 ff. 70-cm-Konverter 76/170 ff. 80-m-Antenne 75/201, 77/169ff. 80-m-Band, Fuchsjagdempfänger 75/151 ff. -, Fuchsjagdsender 75/144 ff. 80-m-CW-Sender 75/195 80-m-Fuchsjagd-Peilempfänger 75/216 80 m/20 m, transistorisierter Sende- und Empfangsbaustein 76/138 -, transistorisierter SSB-Empfänger für 76/118 ff. 144 MHz, transistorisierter Konverter für 75/184 ff. 2011 B Carina 75/93 TTL-Schaltkreise d 7 TA er DDR-Produktion M \ ?.Y !/ ■* n 1U IR