ELEKTRONISCHES Oi Pä Pi c* fc- f i V SiS / \ . \ Po / 1 £* \ 1 Qo / \ 1 / 1 *4 1 •■ ;i. $31 \ \ N- / \ ^5» / $ V * i / o / ■<$ P | \ r»5 \ § *8 / 1 \ § P *3 Vf> 4 \ f \ ■N> $ \ £o P / * i \ S* P <6 C N' \ So CVj-, / | «VT "o" / 1 1 1 % § \ / \ Sn 'N 'vj. \ 1 «N / iä? ^3 \ 'N / / K cs ! «5* "V V N / N' \ C V| \ /* 5s ? «N ci, «1 \ l N / / i ■S V i \ / N | p «fr & k / SS * / / & / t \ & 1 » «N-- \ ss. / §5 N n \ «5 \ k & § \ s / 55 « / / 'N.n \nn / / *V» £ ’ , N- N> / N' R5 \ Sü / \ i \ / 1 \ / S> \ / / s TN. / 1 § T§ / & i \ \ a / . 1 i ^ ! . ± 10% S$ +1 $S +1 vO o' ö 'N +1 & ?s +i c£ +1 5 9ä ^c § 1$ s 1 fl’ \ \ s* 5? ?. § °o \ / S s* cf»- & \ 'S Ci' / ■si fj' \ oc \ § / *c *4 \ \ ?C ■cy / {ji Js. c? Ci' / / -> \ § / \ tf 5 \ 1 Ci / | |g ' \ % / § \ > Ci" \ § ?0 •A. I «Vf *<*. X ■o / fC ccT >» / § °NJ "> \ \ •"> / $3 Cf *4 SK Sf> / 4 c v / § >s 1 % \ 25 / <0 ar \ ✓* *>»* $ *5 \ § °c / co »s NS- 1 \ o, ■/* R ? \ ->i In. 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Fotos: Archive der Verfasser, Werkfotos Vorauskorrektor: Volkmar Wieloch • Korrektor: Ilse Fähndrich Typografie: Dieter Lebek ■ Hersteller: Elisabeth Jandke Gesamtherstellung: Satz: Leipziger Druckhaus, Grafischer Großbetrieb Druck und Buchbinderei: Druckerei „grafia“ KG Leipzig 7,80 Inhaltsverzeichnis 15 Jahre Nationale Volksarmee Interview mit Generalmajor Reymann . 11 Ing. Klaue K. Streng Bund um den RFT-Color 20 . 17 A. I. Pali Der funkelektronische Krieg . 24 Nachrichtentechnik und Elektronik im Dienst imperialistischer Spionage ..* • 33 Werner Stankoweit Badio Berlin International. 40 Wissenswertes über moderne Technik Gerhard Wagner DM 2 BEL Zur Theorie und Praxis der Meteorscatterverbindungen. 46 Bodenstation für Nachrichtensatelliten. 56 Ing. Klaue K. Streng Der UHE-Konverter 1195.015 vom VEB Elektrotechnik Eisenach 67 Neue Bauelemente der Elektronik Ing. Thorolf Kneisz Temperaturkompensation von Quarzoszillatoren . 73 Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Praktische Beispiele zur Anwendung von IS . 83 5 Burkhard Standfuß Digitalbausteine für deii universellen Einsatz. 95 Moderne Technik für den Funkamateur Friedrich, Fußnegger Selbstbau von Empfangsgeräten für den Funkamateur... 107 Wir stellen vor: SSB-KW-Transceiver DELTA-A (VR Ungarn).... 120 Dipl. -Ing. H. Weißleder DM 2 GEK Der Ringmodulator — eine Baustufe des SSB-Senders. 127 Ing. Karl-Heinz Schubert DM 2 AXE Der Feldeffekttransistor in der Funkamäteurpraxis . 143 Gerhard Wagner DM 2 BEL Leistungsfähiger Konverter für das 70-cm-Amateurband. 154 Bananleitungen für den Elektroniker Dipl.-Ing. H. Mittler Ein Stereo - Steuergerät mit Transistorbestückung. 165 E. Seng Wechselsprechanlage für den Selbstbau .. . 175 Dipl.-Ing. Horst Hühl DM 2 DDN Transistorisiertes HF-Millivoltmeter . 181 Ing. D. Mittler Probleme beim Selbstbau von Autosupern . 190 J. Elsner Universell verwendbare elektronische Stoppuhr. 207 B. Schuchardt Femsteuersender mit Si-Transistoren.^. 215 B. SclmehardtjP. Sterzei Fahrstromregler für Modelleisenbahnen. 220 6 Harro Kühne Zeichengerät für die Herstellung von geätzten Leiterplatten. 226 Leiterplatte für einen RC-Sinusgenerator . 231 Eberhard Schwan Bauanleitung für einen UHF-Konverter. 238 Dr. Walter Rohländer DM 2 BOH Parametrische Verstärker — Reaktanz Verstärker . 244 Dr. B&la Magyari Brückenschaltung für den Frequenz vergleich. 252 Wissenswertes aus dem Nachrichtenwesen Tips für die Morseausbildung. . 257 MMM-Kaleidoskop: Exponate der NVA. 261 Geschichte der Nachrichtentechnik (V). 269 Ing. Heinz Stiehm DM 2 ACB Diplome und Conteste der Funkamateure.. 273 Neues von Huggy, dem Elektronenraben .... 280 Kleines Lexikon für den Newcomer .. 284 Tabellenanhang Ing. Heinz Stiehm DM 1 ACB Länderliste für den DX-Amateur. 287 Umrechnungstabelle CGS-System/Zöllsystem. 301 Transistoren aus der Ungarischen Volksrepublik. 305 Schlagwörterverzeichnis für die Jahrbücher 1968, 1969, 1970, 1971 308 7 19 7 1 Januar Februar März Mo 4 11 18 25 l 8 15 22 1 8 15 22 29 Di 5 12 19 26 2 9 16 23 2 9 16 23 30 Mi 6 13 20 27 3 10 17 24 3 10 17 24 31 Do 7 14 21 28 4 11 18 25 4 11 18 25 Fr 1 8 15 22 29 5 12 19 26 5 12 19 26 Sa 2 9 16 23 30 6 13 20 27 6 13 20 27 So 3 10 17 24 31 7 14 21 28 7 14 21 28 April Mal Juni Mo 5 12 19 26 3 10 17 24 31 7 14 21 28 Di 6 13 20 27 4 11 18 25 1 8 15 22 29 Mi 7 14 21 28 5 12 19 26 2 9 16 23 30 Do 1 8 15 22 29 6 13 20 27 3 10 17 24 Fr 2 9 16 23 30 7 14 21 28 4 11 18 25 Sa 3 10 17 24 1 8 15 22 29 5 12 19 26 So 4 11 18 25 2 9 16 23 30 6 13 20 27 Juli August September Mo 5 12 19 26 2 9 16 23 30 6 13 20 27 Di 6 13 20 27 3 10 17 24 31 7 14 21 28 Mi 7 14 21 28 4 11 18 25 1 8 15 22 29 Do 1 8 15 22 29 5 12 19 26 2 9 16 23 30 Fr 2 9 16 23 30 6 13 20 27 3 10 17 24 Sa 3 10 17 24 31 7 14 21 28 4 11 18 25 So 4 11 18 25 1 8 15 22 29 5 12 19 26 Oktober November Dezember Mo 4 11 18 25 1 8 15 22 29 6 13 20 27 Di 5 12 19 26 2 9 16 23 30 7 14 21 28 Mi 6 13 20 27 3 10 17 24 1 8 15 22 29 Do 7 14 21 28 4 11 18 25 2 9 16 23 30 Fr 1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 10 17 24 31 Sa 2 9 16 23 30 6 13 20 27 4 11 18 25 So 3 10 17 24 31 7 14 21 28 5 12 19 26 9 Interview mit Generalmajor Beymann 15 Jahre Nationale Volksarmee , Redaktion: Genosse General, am 1. März 1971 begeht die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik gemeinsam mit den Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren den 15. Jahrestag der Nationalen Volks¬ armee. Können Sie den Lesern unseres Jahrbuches die wesentlichsten Aufgaben nennen, die die Nachrichtensoldaten bei der Erhöhung der Gefechtsbereitschaft der Nationalen Volksarmee erfüllen? Generalmajor Beymann: Das militärische Nachrichtenwesen stellt ein Spezialgebiet des Militärwesens insgesamt dar. Die grundlegende Aufgabe der Nachrichtentruppe besteht nioht in der physischen Ver¬ nichtung des Gegners, sondern in der Gewährleistung der Führung der Truppen und Kampfmittel im Gefecht. Die Bedeutung der Nachrichten¬ verbindungen erhöhte sich stets mit dem Wachsen der Ausmaße des bewaffneten Kampfes, der Erhöhung der Anzahl der Streitkräfte, der Einführung neuer Kampftechnik und mit den komplizierter werdenden Problemen der Führung des bewaffneten Kampfes. Unter den Bedingungen der Revolution im Militärwesen, die gekenn¬ zeichnet sind duroh die Einführung neuer Kampfmittel, die volle Moto¬ risierung der Landstreitkräfte und den Masseneinsatz von Truppen mit ihrer vielfältigen und komplizierten Kampf- und Spezialtechnik, ver¬ änderte sioh der Charakter der Kampfhandlungen grundlegend. Die Kampfhandlungen der Truppen entwickeln sich unter modernen Bedingungen in breiten Streifen und einzelnen Richtungen. Sie werden ohne durchgehende Fronten und bei Vorhandensein offener Flanken geführt. Das moderne Gefecht entwickelt sich schnell und ungleich¬ mäßig und ist durch schnelle Änd radikale Lageänderungen gekenn¬ zeichnet. Die Truppen bewegen sich auf dem Gefechtsfeld in einem hohen Tempo, sie müssen grolle Zonen von Sperren und umfangreiche Zerstörungen überwinden. Von größter Bedeutung ist unter solchen Bedingungen eine zuverlässig, standhafte und ununterbrochene Trup¬ penführung, die die Nachrichtentruppe gewährleisten muß. Ohne Nachrichtenverbindungen ist es nicht möglich, zielstrebige Handlungen der Truppen im Gefecht zu führen und die moderne Kampf- 11 technik aller Art wirksam und effektiv einzusetzen. Ohne Nachrichten¬ verbindungen ist es nicht möglich, rechtzeitig und schnell die erforder¬ lichen Angaben über die Lage des Gegners und der eigenen Truppen sowie über die chemische und Strahlungslage zu erhalten. Ohne sie wäre eine Abstimmung der Handlungen, das Zusammenwirken der Teil- streitkräfte, Waffengattungen und Spezialtruppen bei der Lösung gemeinsamer Aufgaben undenkbar. Es wäre ohne Nachrichtenver¬ bindungen nicht möglich, die Truppen vor Einwirkungen gegnerischer Massenvernichtungsmittel und vor Handlungen des Luftgegners zu warnen, und letztlich wäre es ohne Nachrichtenverbindungen nicht möglich, die Führung der materiellen und technischen sowie medizi¬ nischen Sicherstellung im Gefecht und in der Operation zu gewähr¬ leisten. Die Nachrichtenverbindungen sind also das Hauptmittel zur Gewähr¬ leistung der Truppenführung. Ohne Nachrichtenverbindungen hören der Kommandeur und sein Stab auf, ein Organ der Führung zu sein, und die Truppen können keine zielgerichteten Handlungen durch¬ führen. Ohne Übertreibung kann man deshalb behaupten, daß es im Militär¬ wesen wohl kaum ein anderes Spezialgebiet gibt, das eine derart breite Verwendung findet, wie die Nachrichtenverbindungen. Sie werden benötigt in allen Teilstreitkräften, Waffengattungen und Spezialtruppen zur Sicherstellung der Handlungen. Jede Gefeohts- handlung der Truppen beginnt und endet mit der Ausnutzung von Nachrichtenverbindungen. Ausgehend von den genannten Hauptaufgaben möchte ich auch die wichtigsten Anforderungen an die Nachrichtenverbindungen nennen. Diese sind — ihr rechtzeitiges Herstellen, — ihre ununterbrochene Arbeit, — ihre schnelle und gedeckte Arbeit. Redaktion: Viele junge Bürger unseres sozialistischen Staates möchten ihren Ehrendienst als Nachrichtensoldat der NVA leisten. Können Sie einige Laufbahnen und die mit ihnen verbundenen Anforderungen an den Nachrichtensoldaten der NVA nennen? Generalmajor Reymann: Ja, sicher. Ich möchte sagen, so vielseitig, wie die Nachrichtentechnik ist, so vielseitig sind auch die Laufbahnen der Nachrichtensoldaten. Die bekannten klassischen Laufbahnen wie Funker, Richtfunker, Fernschreiber und Fernsprecher werden durch die gerätebedingten Besonderheiten noch weiter untergliedert. Deshalb will ich hier nur die wichtigsten erwähnen. 12 Bei den Funkern unterscheiden wir u..a. den Funkfernschreiber und den Tastfunker. Der Funkfernschreiber muß neben exakter Bedienung des Funkgerätesatzes, der genauen Kenntnis der Betriebsregeln, dem fehlerfreien Hören und Geben der Morsezeiohen, speziell das Zehnfinger- Blindschreiben auf der Fernschreibmaschine beherrschen. An die Funker werden besonders hohe Anforderungen hinsichtlich ihrer Kon¬ zentrationsfähigkeit, ihres rhythmischen Gefühls, ihrer Auffassungs¬ gabe und der Fingerfertigkeit gestellt. Auch auf dem Drahtnachrichtengebiet bestehen weitere Unterglie¬ derungen der Laufbahnen. Sowohl hei den Fernschreibern als auch bei den Fernsprechern unterscheiden wir die Betriebskräfte (die Soldaten, die an Endgeräten und Vermittlungen arbeiten), die Schaltwarte (die Sol¬ daten, die mit TF-, WT-Geräten und Schalteinrichtungen Nachrichten¬ kanäle herstellen) und die Leitungsbaufernsprecher. Alle drei Richtungen haben moderne und komplizierte Nachrichten¬ geräte zu bedienen, oftmals müssen sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe auf sich selbst gestellt, hohen psychischen und physischen Belastungen standhalten. Bei den Richtfunkern unterscheiden wir Naohrichtensoldaten der Richtfunkstellen kleiner und mittlerer Kanalzahl. Der Unterschied liegt neben dem Frequenzbereich vor allem in der Anzahl der zu über¬ tragenden NF-Kanäle. Daneben gibt es eine Reihe anderer Profile/Laufbahnen, so z.B. Nachrichtensoldaten von Troposphärenfunkstellen, von beweglichen Nachrichtenknoten, Kuriere, Aggregatwarte usw. In den Einheiten der materiell-technischen Sicherstellung arbeiten Mechaniker, Gber- mechaniker und Mechanikermeister sowie Ladewarte, deren wichtigste Aufgabe die Sicherstellung der ständigen Einsatzbereitschaft der Nach¬ richtentechnik ist. Uneingeschränkt kann man sagen, daß die Aus¬ bildung in den einzelnen Profilen dem Erlernen eines Berufes gleich¬ kommt, ja sogar noch übersteigt. Das ist in der Nachrichtentruppe besonders ausgeprägt. Deshalb ist es auch erforderlich, daß die Nach¬ richtensoldaten über eine solide mathematisch-naturwissenschaftliche Schulbildung verfügen, weil sie ohne technische Kenntnisse nie in der Lage sein werden, ihre Technik voll auszunutzen. Auch moderne Algorithmen helfen nicht; denn der Nachrichtensoldat wird bei der ' Erfüllung seiner Pflichten vor ^ine Reihe von Aufgaben und Entschei¬ dungen gestellt, die er nur mit guten technischen Kenntnissen lösen kann. Außerdem gibt es noch einige andere Bedingungen, die sich aus dem Kampfauftrag der Nachrichtentruppe als Anforderung an den Nachrichtensoldaten ergeben. Der Nachrichtensoldat muß ein politisch bewußter Kämpfer und Verteidiger unserer sozialistischen Heimat sein, der ständig eine hohe Disziplin an den Tag legt und seine Technik auch unter komplizierten 13 Bedingungen virtuos bedienen, voll ausnutzen und warten kann. Deshalb muß er ein hohes politisches Wissen und ein festes Klassen- bewußtsein besitzen. Um das zeitgerechte Herstellen und ununterbrochene Halten der Nachrichtenverbindungen zu gewährleisten, muß der Nachrichtensoldat unter Einsatz seiner ganzen Kraft und mit viel Initiative um die Ver¬ bindung kämpfen. Das setzt ein hohes Verantwortungsbewußtsein voraus. Durch den Einsatz in Stäben und auf Führungsstellen bekommt der Nachrichtensoldat engen Kontakt mit Stabsoffizieren und Komman- deuren. Das verlangt ein exaktes, bestimmtes und zugleich beschei¬ denes Auftreten, das verlangt Sauberkeit und Genauigkeit bei der Erfüllung der Dienstpflichten. Gleichzeitig gelangen dem Nachrichten¬ soldaten durch seine spezifischen Aufgaben unbedingt geheimzuhal¬ tende Nachrichten zur Kenntnis. Deshalb werden vom Nachrichten¬ soldaten Verschwiegenheit und Ordnungsliebe verlangt. Unsere feste und unverbrüchliche Waffenbrüderschaft mit den Nach¬ richtensoldaten der Sowjetarmee und den anderen Bruderarmeen setzt voraus, daß die Nachrichtenverbindungen ungeachtet der unterschied¬ lichen Sprache zuverlässig funktionieren. Deshalb fordern wir vom Nachrichtensoldaten, daß er mit großem Fleiß und Ernst die Nach¬ richtenbetriebssprache in der russischen Sprache erlernt. Die bildungs¬ mäßigen Voraussetzungen dazu sind gegeben. Duroh den oftmals dezentralisierten Einsatz der Nachriohtenkräfte wird vom Nachrichtensoldaten ein Höchstmaß an selbständigem Handeln bei der Sicherstellung der Verbindung, beim Schutz von Mensch und Technik vor der Einwirkung gegnerischer Kampfmittel sowie bei der Wartung der kostbaren Technik verlangt. Das erfordert große Aus¬ dauer und Standhaftigkeit. Und schließlich muß der Nachrichtensoldat eine richtige Einstellung zum Volksvermögen besitzen, denn es sind sehr hohe Werte, die uns unser Arbeiter-und-Bauern-Staat zum zuver¬ lässigen Schutze unserer Republik änvertraut. Man sieht also, die Anforderungen an die Nachrichtensoldaten sind umfangreich und vielseitig. Redaktion: Genosse General, Sie sprachen davon, daß ein Nachrichten¬ soldat ein gutes politisches Wissen haben muß und über umfangreiche Kenntnisse auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet ver¬ fügen muß. Durch das vorbildliche einheitliche Bildungssystem in der DDR werden allseitig gebildete Menschen erzogen. Wie können sieh junge Wehrpflichtige zielgerichtet auf ihren Ehrendienst als Nachrichten¬ soldat in der NVA vorbereiten? Generalmajor Reyrrpann: Zielgerichtet können sieh die jungen Wehr¬ pflichtigen vor allem in der Gesellschaft für Sport und Technik vor¬ bereiten. 14 Als Maßstab einer erfolgreichen Vorbereitung können gelten: — wenn der Wehrpflichtige sich bewußt zum bewaffneten Scautz unseres sozialistischen Vaterlandes bekennt, — wenn der Wehrpflichtige über gute allgemein-militärische Kennt¬ nisse und Fertigkeiten (Schießausbildung, Topografie usw.) verfügt sowie das Hören und Geben der Morsezeichen im Tempo von min¬ destens 6 Gruppen je Minute beherrscht bzw. im Fernschreiben 50 Anschläge je Minute schreibt, — wenn ein Teil der Wehrpflichtigen bereit ist, in den Beihen der NVA als Soldat auf Zeit oder als Berufssoldat (Unteroffizier oder Offizier) zu dienen; hierbei ist die Ausbildung noch umfangreicher, vielseitiger und auch interessanter. Bei erfolgreichem Abschluß dieser Ausbildung kann für eine Beihe von Profilen auch die Anerkennung eines Berufes (z. B. Facharbeiter, Meister der Volkseigenen Industrie oder Inge¬ nieur) erfolgen, — wenn der Wehrpflichtige über gute und ausgezeichnete technische Kenntnisse verfügt, vor allem hinsichtlich der Wirkungsweise und Ausnutzung von Fernmeldegeräten sowie körperlich gesund ist und gute sportliche Leistungen vollbringt. Damit ist eigentlich schon das Programm Umrissen. Immer mehr Wehrpflichtige nutzen diese Möglichkeiten, um sich intensiv auf den aktiven Wehrdienst vorzubereiten und damit ihrer staatsbürgerlichen Pflicht besser nachzukommen. Die Verteidigung unseres sozialistischen Vaterlandes ist unter unseren gesellschaftlichen Bedingungen nicht nur eine Sache einer bestimmten Gruppe von Men¬ schen, sondern aller Bürger, vor allem der gesamten Jugend. Es ist deshalb nicht möglich, die Fragen unserer Verteidigungspolitik mit dem Abstand eines Betrachters zu verfolgen oder sie mehr oder weniger nur auf ein Anliegen der Nationalen Volksarmee zu reduzieren. Mit' der unab¬ lässigen ökonomischen Stärkung unserer Deutschen Demokratischen Bepublik muß auch die Bereitschaft entwickelt und gefestigt werden, unsere sozialistische Deutsche Demokratische Bepublik zu verteidigen. Unter der weitsichtigen und zielstrebigen Führung der Partei der Arbeiterklasse und ihres Zentralkomitees hat unsere Nationale Volks¬ armee der Deutschen Demokratischen Bepublik eine kontinuierliche Entwicklung genommen. Unser Dank ist die hohe und ständige Gefechtsbereitschaft der Nach- riohtentruppe, die jederzeit bereit und in der Lage ist, ihre Klassen¬ pflicht zu erfüllen. Redaktion: Genosse Generalmäjor, wir danken Ihnen für die auf¬ schlußreichen Ausführungen und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg im persönlichen Leben sowie Schaffenskraft zum Wohle unserer sozia¬ listischen Deutschen Demokratischen Bepublik. 15 Ein reiches Wissen % Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin ... ist die Voraussetzung für eine geachtete Stellung im Kollektiv, für ein hohes Leistungs¬ vermögen für die Gesellschaft und zugleich für persönliche Erfolge. So ist verständlich, daß die Zahl derjenigen, die sich größere Kenntnisse aneignen, ständig wächst. Sie haben erkannt, daß sie dadurch zugleich der Gesellschaft und sich selbst helfen. Jede Wissensaneignung wird in dem Maße erleichtert, wie der Stoff metho¬ disch aufbereitet dargeboten wird. Unser Ver¬ lag hat jahrzehntelange Erfahrungen in der Entwicklung von Lehrmaterial, methodischer Hilfen und pädagogischer Literatur. Sie finden ihren Niederschlag ln einer Vielzahl von Schriften für Schulkinder, Lehrer, Erzieher, Berufsbildner und Dozenten. So werden die Schulbüche r und Lehrmaterialien unseres Ver¬ lages, 2. B. für Fernsehlehrgänge, auch von Er¬ wachsenen genutzt, die sich den Wissensstoff der zehnklassigen oder der erweiterten Ober¬ schule aneignen wollen. Dabei helfen besonders auch Wissensspeicher für die naturwissenschaft¬ lichen Fächer der zehnklassigen Oberschule. Lehrern und Dozenten wird die LemstofFver- mittlung wesentlich durch Unterrichtsmetho¬ diken, methodische Anleitungen für Stoffge¬ biete und „Unterrichtshilfen“ erleichtert. Auch die Erweiterung des Fachwissens ist durch eigens in unserem Verlag entwickelte Schriften für die Lehrer der allgemeinbildenden Unter¬ richtsfächer möglich. Schließlich erweitern alle Pädagogen, die Erzieher und Leiter von Kollek¬ tiven junger Menschen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten mit Hilfe unserer Literatur zur Erziehungstheorie und -methodik, Didaktik und pädagogischen Psychologie. Hier einzelne Titel aus dem umfangreichen Angebot zu nennen, fehlt der Platz. Darum empfehlen wir allen Interessenten, Gruppenverzeichnisse über liefer¬ bare Literatur und Neuerscheinungen, die für die einzelnen Unterrichtsfächer und für die Gebiete der Pädagogik vorliegen, bei ihrer Buchhandlung oder bei der Werbeabteilung des Verlages anzufordern. Ing. Klaus K. Streng Rund um den RFT-Color 20 Seit dem 3 .Oktober 1969 strahlt der Deutsche Fernsehfunk Farbfernseh¬ sendungen aus. Dennoch findet das Verständnis für die Farbfernsehtech- nik nur langsam Eingang in die Amateurpraxis. Dies liegt wohl nicht zu¬ letzt daran, daß Farbfernsehgeräte sich wenig zum Selbstbau eignen. Und Eltern, die ein solches Gerät besitzen, vertrauen den Empfänger wohl kaum ihrem Elektronikamateur-Sohn oder -Tochter zum Experimentieren an. Doch vor der Praxis kommt die Theorie! Und dabei bieten sich dem interessierten Amateur große Möglichkeiten. Das Prinzip des auch bei uhs verwendeten SECAM-Farbfernsehsystems darf sicher als bekannt vorausgesetzt werden*. Es interessiert also vor allem die Sohaltungsteohnik unseres ersten Farbfernsehempfängers RFT- Color 20. Sohon seine Bestückung zeigt den Riesenunterschied zu den vielen Amateuren bekannten Schwarz-Weiß-Fernsehgeräten: Der RFT- Color 20 enthält 66 Transistoren, 57 Halbleiterdioden und 6 Selengleich- riohter. Er ist mit Ausnahme der Maskenbildröhre und den 3 Hochspan¬ nungsgleichrichterröhren EY 51 vollständig mit Halbleiterbauelementen bestückt. Damit wird er auch im internationalen Maßstab sehr interessant, denn bis jetzt war der Farbfernsehempfänger auch in den tech¬ nisch fortgeschrittenen Staaten noch teilweise mit Verstärkerröhren be¬ stückt. Den Antenneneingängen für VHF und UHF folgen zunächst die Tuner für den betreffenden Empfangsbereich. Der UHF-Tuner enthält wie der betreffende UHF-Tuner unserer Standard-Schwarz-Weiß-Fernsehemp- fänger eine zusätzliche ZF-Verstärkerstufe. Abweichend zum „S-W“- Tuner findet man in ihm eine Kapazitätsdiode BA 141 zur automatischen Scharfabstimmung (AFC). Ein auf die Bildträgerfrequenz abgestimmter Diskriminator liefert die Steuerspannung. Bild 1 zeigt den Stromlaufplan der AFC-Einrichtung des RFT-Color 20, der wohl keiner weiteren Erklä¬ rung bedarf. * Siehe Broschüre: Strmg, K.K.: Kleine Einführung in das Farbfernsehen; Band 89 der Reihe eleetroniea, Deutscher Militärverlag, Berlin 1969. 2 Elektronisches Jahrbuch 1971 17 Es schließt sioh ein ästufiger ZE-Verstärker an. Bei diesem dürfte die Regelung (ALR) besonders interessant sein. Verwendet wird die im inter¬ nationalen Maßstab bewährte Auf wärt« regelung. Dazu eine Erklärung: In der Röhrentechnik bewirkt eine zunehmende Regelspannung an den Steuergittern der Verstärkerröhren eine Abnahme . der Steilheit und damit der Verstärkung. Etwas ähnliches ist auch bei Transistorbestüekung möglich. Zunehmende Spannung zwischen Basis und Kollektor (oder abnehmende Spannung zwischen Basis und Emitter) regelt den Transistor zu, seine Verstärkung sinkt. Diese Abwärtsregelung bringt hei Transistorbestückung jedoch Nachteile. Durch die Regelspan¬ nung werden sämtliche Parameter des geregelten Transistors verändert, besonders der komplexe Eingangswiderstand. Da dieser jedoch in Ab¬ stimmung und Dämpfung des Eingangsschwingkreises eingeht, wird die ZE-Dürohlaßkurve bei Regelung verändert. Dies ist natürlich höchst unerwünscht. Daher verwendet man die Abwärtsregelung heute kaum noch. 1 Anders bei der Aufwärtsregelung. Hier öffnet die Regelspannung den Transistor, und sein Kollektorstrom nimmt zu, je stärker der Sender empfangen wird. Auch dabei nimmt die Verstärkung ab. Bild 2 zeigt die ALR-Schaltung des BFT-Color 20. Vom Zeilentrafo wird eine positive zeilenfrequente Impulsspannung über die Diode Gr 309 an den Kollektor des Transistors T 312 geleitet. Gleichzeitig erhält seine Basis die negativ gepolte Videospannung. Im Emitterkreis des Transistors ist der 250- ß - Regel widerstand R 358 angeordnet, mit dem der Einsatz¬ punkt der Regelung eingestellt wird. Während die positiven Impulse am 18 Kollektor dazu tendieren, den Transistor aufzutasten, verhindert die negative Basisspannung dies, solange sie nicht größer als der Spannungs¬ abfall am EmitterwMerstand R 358 ist. Erst wenn sie diesen mit einem gewissen Wert überschreitet, kann Strom durch den Transistor fließen, und der 10-nF-Kondensator C 320 wird entsprechend der Amplitude des Videosignals aufgeladen. 2 * 19 Diese Ladung kann — da sie am Verbindungspunkt der Dioden Gr 308 und Gr 309 eine negative Spannung bewirkt — über Gr 309 an die Basis- des Transistors T 313 abiließen. Dabei wird der auf diese Weise ent¬ stehende Stromimpuls von dem RC-Glied R371/C322 gesiebt. An die Basis von T 313 gelangt folglich eine „beruhigte“ Regelspannung. Sie öffnet den pnp-Transistor T 313 mehr oder weniger. Im Endergebnis kehrt der Transistor T 313 die Regelspannung um, d.h., bei großem Videosignal an der Basis von T 312 ist die Spannung am Kollektor von T 313 stärker positiv als bei kleinem Videosignal. Die Regelspannung wird nun direkt über ein weiteres RC-Glied, R 363/C 208, dem Eußpunkt der Basis von T 201 (1. ZF-Verstärker- Stufe) zugeführt. Für die Regelung der Tunervorstufen (VHF und UHF) muß die Regelspannung im richtigen Maße verzögert werden. Die Rege¬ lung der Vorstufen darf im Interesse eines günstigen Signal/Rausch- Verhältnisses erst bei größeren Antennenspannungen einsetzen, und die Regelspannung für die pnp-Transistoren in den Vorstufen muß „umge¬ kehrt“ zu der für den npn-Transistor in der 1. ZF-Verstärkerstufe sein. Transistor T 314 bewirkt diese „Umkehrung“; die Schwellspannung für die an seinem Kollektor abnehmbare Regelspannung läßt sich am Regel- widerstand R 365 einstellen. Die Regelspannung gelangt schließlich vom Kollektor des Transistors T 314 zu den Basiselektroden der Tuner vorstufen. Sie ist bei stärker ein¬ fallenden Sendern negativer, regelt folglich auoh an dieser Stelle die Transistoren auf, je größer die Antennenspannung ist. Diese relativ komplizierte Regelvorrichtung gewährleistet, daß Ände¬ rungen der Antennenspannung um 50 dB (1: 3,16 • 10 5 ) nur eine Schwan¬ kung des Ausgangssignals des ZF-Verstärkers von etwa | 0,5 dB be¬ wirken. Ein konstantes Leuchtdichtesignal ist beim Farbfernsehemp¬ fänger nach dem SECAM-Verfahren sehr wichtig; deshalb die aufwendige, aber wirkungsvolle Regelung. AFR- und ALR-Schaltungen sind auch beim Schwarz-Weiß-Emp- fänger möglich (im allgemeinen jedoch nicht notwendig, besonders nicht mit dem gezeigten Aufwand). Sie stellen in jedem Fall kaum etwas Un¬ gewohntes für den Leser dar. Am interessantesten und für den die Schwarz-Weiß-Fernsehtechnik gewohnten Amateur etwäs fremd ist wohl der Komplex SECAM-Schalter und SECAM-Dekoder. Am Ausgang des ZF-Verstärkers wird das Femsehsignal wie üblich durch eine Halbleiterdiode demoduliert. Es folgt eine Kollektorstufe, um die Ausgangsimpedanz des demodulierten Signals möglichst niedrig¬ zuhalten. Das Signal gelangt nun u.a. mit dem Transistor T 401 zur so¬ genannten Glockenstufe. In dieser kompensiert man die lineare Vorver¬ zerrung der Farbträgermodulation entsprechend der sogenannten Glocken¬ kurve im Studio wieder. Bild 3 zeigt die Frequenz-Amplituden-Charak- 20 Bild 3 Frequenz-Amplituden-Charakleristik der ,,Glockenkurve* 1 beim SECAM- Farbfernsehempfänger teristik dieser Entzerrung. Sie bildet einen Bestandteil der SECAM-Norm und wurde nicht nur für den Farbfernsehempfänger 1IFT-Color 20 in dieser Weise ausgelegt. Kernstück der Deemphasisstufe ist das Filter Fi 401 in der Emitterleitung von T 401 (Bild 4); es bewirkt eine frequenz¬ abhängige Gegenkopplung dieses Transistors. Der Schwingkreis in der Kollektorleitung desselben Transistors hat praktisch keinen Einfluß auf die Durchlaßkurve der Stufe, da er sehr stark bedämpft ist (Q ss 2). Der Glockenstufe folgt eine bistabile Schaltung (T 402, T 403). Hier ihre Wirkungsweise. In dem einen Zustand ist T 403 geöffnet, T 402 gesperrt, der Farbkanal durchgeschaltet: Farbfernsehsendungen werden emp¬ fangen. Bei dem anderen Zustand ist T 403 geöffnet, T 402 gesperrt: der Farbkanal bleibt abgeschaltet. Es können nur Schwarz-Weiß-Femseh- sendungen empfangen werden. Diese Farbsperre wird in der anglo-ameri- kanischen Literatur color-killer (Farbtöter) genannt und soll die Störung von Schwarz-Weiß-Empfang durch Rauschstörungen aus dem Farbkanal verhindern. Gesteuert wird der Schalter aus einer Torschaltung mit Transistor T 404. Dieser öfFnet nur durch Differentiation der Kennimpulse — zufällige Impulsspannungen bleiben wirkungslos — und gibt dann an die Basis von T 402 negative Impulse ab. Unter anderem bewirkt Diode Gr 402, daß die Impulse immer negativ bleiben. Es folgt nun der Diodenschalter mit Gr 405- • • Gr 408. Seine Eingänge erhalten Einmal den direkten unverzögerten Farbkanal über Filter Fi 403, einmal den um eine Zeilenlänge (64 p.s) verzögerten Farbkanal über Lauf- 21 Gftm GRMO ISO 2X GA 103 Süd 4 Vereinfachter Stromlauf plan des Dekoders im RFT-Color 20 Zeitleitung VZL 1, Transistor T 405 und Filter Fi 404. Die Verzögerungs¬ leitung (oder Laufzeitleitung) verzögert das ihrem Eingang zugeführte Signal um genau eine Zeilendauer (64 p.s ± 50 ns), so daß am Ausgang des »SECA-if-Schalters immer beide Farbdifferenzsignale zur Verfügung ste¬ hen, wobei allerdings eines zur vorangegangenen Zeile gehört. Bedingt durch die erforderliche große Verzögerung, kommt für die Laufzeitleitung nur das Ultraschallprinzip in Frage: Verwandlung des elektrischen Signals in ein Ultraschallsignal, Verzögerung des Ultraschall- Signals in einem Stab ausreichender Länge und schließlich Rückverwand¬ lung des Ultraschallsignals in ein elektrisches Signal. Der Multivibrator T 406 und T 407 erzeugt mit der Oszillatorfrequenz F h j 2 die Sehaltspannung. Die Synchronisationsspannung wird über die Basen eingekoppelt. Die Ausgänge des Schalters führen zum Ober¬ wellenfilter Fi 405, zu den Begrenzerdioden Gr 409/Gr 410 und Fi 407 zu T 408 oder an Fi 406, den Begrenzerdioden Gr 411/Gr 412 und Fi 408 an T 409. In den Kollektorkreisen der beiden zuletzt genannten Tran¬ sistoren befinden sich die Primärseiten der Diskriminatoren, die auf 4,250 MHz (Dg-Signäl) und auf 4,40625 MHz (D Ä -Signal) abgestimmt sind. Für den mit den Grundzügen der Farbfernsehempfangstechnik etwas vertrauteren Leser ist es sicherlich von Interesse, daß man die Farb¬ differenzsignale zusammen mit dem Leuchtdichtesignal nicht unmittel¬ bar (nach Verstärkung!) zur Ansteuerung der Maskenbildröhre verwendet, wie z.B. in dem sowjetischen Farbfernsehempfänger Rubin 401. Vielmehr werden Dg, V R und Y in einer Matrixschaltung in die Primärfarbsignale Ug, Ug und U e zurückverwandelt. Dies waren nur einige der wichtigsten Schaltungseinzelheiten des RFT- Color 20. Sie können natürlich keine komplette Beschreibung des Gesamt¬ stromlaufplans ersetzen. Wie eingangs gesagt, bildet der Empfänger ein wahres „Transistorbergwerk“, und allein eine übersichtliche Darstellung des Stromlaufplans auf einem Papierformat A3— der Reparatur-Strom¬ laufplan — ist ein kleines Kunststück. Sinn dieses Beitrags soll sein, dem an der Farbfernsehtechnik interessierten Leser an Hand von einigen'Bei¬ spielen aus dem Stromlaufplan unseres RFT-Color 20 eine Vorstellung zu geben von der Kompliziertheit dieser Technik. Ja, mag die Farbfernseh-Empfängerteehnik auch kompliziert sein, es lohnt, sich mit ihr zu beschäftigen. 23 A. I. Pali Der funkelektronische Krieg In den Armeen vieler kapitalistischer Staaten bemüht man sich, die Funkaufklärung und die funktechnische Gegenwirkung weiterzuent¬ wickeln. Das geschieht zusammen mit der fortschreitenden Entwicklung der militärischen Funkelektronik und ihrem zunehmenden Einfluß auf die Wirksamkeit neuer Kampfmittel. Man entwickelt und baut neue Geräte, man vervollkommnet die Methoden des funkelektronischen Krieges. Ein anschauliches Bild davon vermitteln die Ausgaben für die Entwick¬ lung und den Bau von Funkaufklärungsgeräten und solchen, die der funktechnischen Gegenwirkung dienen. Allein in den USA stiegen die Ausgaben in den letzten 10 Jahren für diese technischen Mittel um mehr als das Dreifache. Die jährlichen Ausgaben der US-Streitkräfte für Ent¬ wicklung und Produktion technischer Mittel für den funkelektronischen Krieg machen etwa ein Viertel aller Ausgaben fiir die militärische Funk¬ elektronik aus. In Westdeutschland wurden 1969 für die Produktion der¬ artiger Geräte etwa 20 Millionen Mark ausgegeben. Dabei streben die westdeutschen Militaristen neben der eigenen Entwicklung von Geräten für die funktechnische Gegenwirkung auch danach, die Bundeswehr mit amerikanischen Geräten auszurüsten. Derartige Geräte werden z.Z. von den USA im Krieg gegen das vietnamesische Volk erprobt. Die Entwicklung technischer Mittel für den funkelektronischen Krieg wird in den kapitalistischen Ländern in bestimmten Hauptrichtungen vorangetriehen. — An Stelle von Einzelgeräten werden Gerätekomplexe entwickelt. Diese sind hauptsächlich für den Einhau in Flugzeuge, Schiffe und Raketen bestimmt. Funkaufklärungsgeräte und Geräte für die funk« technische Gegenwirkung setzt man vornehmlich ein, um die funkelek¬ tronischen Systeme für die Raketenlenkung, die Flakartillerie und andere Waffen aufzuklären. An Bord der Militärflugzeuge sind Anlagen installiert, die Inehrfach ausgenutzt werden können. Diese nehmen die Signale der funktechnischen Mittel auf. Die auf diese Weise gewonnenen Infor¬ mationen dienen als Ausgangsdaten für die Organisation und Durch¬ führung von Gegenmaßnahmen. Einige davon sind: — Verbleiben außerhalb des Auffassungsbereichs der Funkmeßgeräte; — spezielle Manöver zum Ausweichen vor Raketen und angreifenden Flugzeugen; — Heranleiten an funkelektronisohe Anlagen, um sie mit Feuermitteln zu vernichten; — automatisches Einschalten von Störgeräten; — das Anvisieren und der Start von Antifunkmeßraketen, die mit Ziel¬ suchköpfen ausgestattet sind. In den USA wurde 1964 die Antifunkmeßrakete SHRIKE entwickelt. Ihr folgten weitere, wie ARM* und STANDARD ARM. Als englisch- französisches Projekt wurde die Antifunkmeßrakete Märtel AS-37 ent¬ wickelt. In Westdeutschland produziert der Messerschmidt-Bölkow- Konzern die Luft-Boden-Rakete KORMORAN. Für Flugzeuge der taktischen Ebene entstanden 3 Komplexe von funk¬ technischen Gegenwirkungsmitteln: — individuelle Mittel der Kampfflugzeuge; — Gerätekomplexe für die Begleitflugzeuge (sie fliegen in der Gefechts¬ ordnung mit, sind aber mit weitaus mehr funktechnischen Gegen¬ wirkungsmitteln ausgerüstet); — Gerätekomplexe für spezielle Unterstützungsflugzeuge, die mehr als 10 Störsender an Bord haben. In jüngster Zeit begann man die Gerätekomplexe für die funktechnische Gegenwirkung in speziellen Behältern (Containern) unter den Trag¬ flächen unterzubringen. Der typische Gerätekomplex für die funktechnische Gegenwirkung durch Flugzeuge der US-Luftwaffe und US-Marine besteht in der Regel aus 3 Teilen. Der 1. Teil ist ein Mehrzwecksystem, das die Flugzeugbesatzung über Ausstrahlungen funktechnischer Ortungsmittel und drohende Ge¬ fahr informiert. Es handelt sich dabei um ein Gerät vom Typ Vector. Dazu gehören: — ein Empfänger zum Nachweis arbeitender Funkmeßgeräte für die Len¬ kung von Boden-Luft-Raketen und die Feuerleitung der Flakartillerie, — ein Empfänger zur Anzeige des Starts von Luftabwehrraketen, — ein Funkpeiler zum Anpeilen von Funkmeßgeräten, — eine Einrichtung für den Start von Antifunkmeßraketen. Für das geplante Flugzeug F-II1A ist vorgesehen, das Mehrzweck¬ system (Warnsystem) mit der an Bord installierten Elektronenreohen- maschine zu koppeln. Der 2. Teil des Gerätekomplexes umfaßt automatisch arbeitende Ge¬ räte zum Erzeugen aktiver Funkstörungen; dazu gehören auch Automaten zum Erzeugen von passiven Störungen. Sämtliche Geräte sind in Contai¬ nern untergebracht. Die amerikanischen Automaten zur Erzeugung passiver .Störungen (z.B. ALT-26 A) werfen nicht nur die Reflektoren * Sieh^Tabelle am Schluß des Beitrags. 25 zur Störung der Funkmeßgeräte ab, sondern erzeugen auch Störungen im Infrarot-Bereich. Der 3. Teil im Gerätekomplex ist die Antifunkme߬ rakete. Bei der in den kapitalistischen Staaten entwickelten Technik für die funkelektronische Gegenwirkung kann man eine steigende Tendenz zur Automatisierung beobaohten. Außerdem geht man immer mehr von Rauschstörungen ab und legt die Technik mehr und mehr für die Erzeu¬ gung von Täuschstörungen (z.B. Antwortstörungen) aus. Die Umrüstung der Stroitkräfte mit wirksameren Mitteln der funk- eloktronischen Gegenwirkung geht in immer kürzeren Zeitabständen vor sich. In jüngster Zeit wurden zahlreiche technische Mittel für die funk¬ technische Gegenwirkung entweder völlig neu entwickelt oder moderni¬ siert. In den USA entstand z.B. ein neues System der funktechnischen Gegenwirkung für Flugzeuge, die in der taktischen Ebene eingesetzt werden. In diesem System sind Geräte für die funkelektronische Auf¬ klärung und neue Geräte vom Typ ANjALQ-99 und AN/ALT-27 für aktive Funkstörungen zur Unterdrückung von Funkmeßgeräten mit speziellem Frequenzwechsel vorgesehen. Bild 1 Funkmeßscheinziele, die zur Überwindung des Anliraketensyslems eingesetzt werden sollen: a — kugel- und slabförmiger Funkmeßrcfleklor ; b — Düppel aus metallisierten Glasfasern; c — Funkmeßreflektoren in auf gewickelter Form 26 Besonders intensiv betreibt man die Entwicklungsarbeiten zur Ver¬ vollkommnung der funkelektronischen Gegenwirkungsmittel, die von den strategischen Fliegerkräften eingesetzt werden. Verschiedene Vertreter militärischer Einrichtungen der USA erklären, daß zur Überwindung der heutigen und der zukünftigen Luftabwehr durch strategische Flieger¬ kräfte in der Mitte der 70er Jahre weniger neue Flugzeuge als vielmehr neue technische Mittel der funkelektronischen Gegenwirkung erforderlich sind. Die Mittel der funkelektronischen Gegenwirkung an Bord der Flugzeuge B-52, B-58, FB-III und AMSA werden seit 1967 nach einem einheitlichen Programm entwickelt. Danach ist vorgesehen, Aufklärungsgeräte für den gesamten Frequenzbereich funkelektronischer Mittel der Luftabwehr an Bord der Flugzeuge zu installieren. Gleichzeitig will man' die Aufklärungs¬ geräte mit den Geräten für aktive Funkstörungen koppeln. In den neuen automatisierten Mehrzwecksystemen für die Warnung vor funkelektronischen Mitteln der gegnerischen Luftabwehr und das Heran¬ leiten an sie sind neben Funkempfängern auch Übersichtsempfänger zum Ausmachen von Raketen und Flugzeugen nach der von ihnen verursachten infraroten Strahlung vorgesehen. In den kapitalistischen Armeen schenkt man auch der Entwicklung neuer Methoden zur Erzeugung von Funkstörungen gegen moderne funk- elektronische Mittel große Beachtung. In erster Linie sind das solche technischen Mittel, die — das Operieren von Flugzeugen in niedrigen Höhen sioherstellen; — Nachrichtenverbindungen über Satelliten ermöglichen; . — auf elektronen-optischer Basis arbeiten; — als Aufklärungsgeräte auf dem Gefechtsfeld eingesetzt werden; — zu Raketenlenksystemen gehören; — zur Gefechtssicherstellung in der Nacht dienen. Man arbeitet außerdem ständig an der Verbesserung der automatischen Geräte zur Erzeugung aktiver Störungen, um mit ihnen die Raketenlenk- und Jägerleitsysteme unterbrechen zu können. Mit hohem Aufwand wird auch an der Entwicklung von Störtechnik gegen neuartige funkelektro¬ nische. Mittel gearbeitet, wie Monoimpulsgeräte und Funkmeßgeräte mit speziellem Frequenzwechselrhythmus. Die strategischen Fliegerkräfte der USA sollen mit Mehrzweckraketen ausgerüstet werden. Hierzu will man eine Antifunkmeßrakete SC AD ent¬ wickeln, die auch zur Scheinzieldarstellung verwendet werden kann. Diese Raketen werden auch mit Funkstörgeräten ausgestattet sein. Im Unterschied zu den schon existierenden Raketen sollen die neuen Typen eine um das Zehnfache größere Reichweite haben, d.h., sie fliegen etwa 1600 km weit. Um die Flugzeuge schnell mit funkelektronischen Störmitteln auszu¬ rüsten, geht man in den USA, wie bereits erwähnt, dazu über, die ent- 27 Bild 2 Amerikanisches Flugzeug EA-6A. Der Pfeil zeigt auf den Container mit Geräten der funktechnischen Gegenwirkung sprechenden Geräte in Containern an Stelle von Bomben, Raketen oder Treibstoffbehältern unterzubringen (Bild 2). Die neuesten Container werden nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Gleichartige Container können Geräte verschiedener Zweckbestimmung enthalten. Dabei sind bis zu 10 Varianten möglich. Der Durchmesser der Container beträgt 25 cm, die maximale Länge 4 m. Der Container besteht gewöhnlich aus den Antennen, den Störgeräten, den Stromquellen (in der Regel ein Turbogenerator, der durch den Luftstrom angetrieben wird) und dem Kühlsystem. C3 Ö Bild 3 Amerikanische Baketc, die in Kursrichtung des Trägerflugzeugs gestartet wird und Düppel ausstreut In den Luftstreitkräften aller kapitalistischen Länder haben die Geräte zur Erzeugung passiver Störungen nach wie vor Bedeutung. So werden z. B. für das Streuen von Düppeln (Reflektoren) elektromechanische, pneumatische und pyrotechnische Automaten eingesetzt. Die gleichen Automaten dienen auch dazu, Infrarot-Fallen aus den Flugzeugen ab¬ zusetzen. Diese Automaten werden auch weiterhin modernisiert, so daß die Düppel erst an Bord des Flugzeugs auf die von der zu störenden Fre¬ quenz abhängige Länge geschnitten werden. Eine Düppelwolke erfüllt ihre Schutzaufgabe erst, wenn sie auf dem Kurs des Flugzeugs entfaltet wird. Die einzelnen Düppel erzeugen auf 28 dem Bildschirm der ortenden Funkmeßanlage Reflexionen, die eine Iden¬ tifizierung des wahren Zieles, des Flugzeugs, nicht ermöglichen. Das Flugzeug kann sich auf diese Weise der genauen Ortung entziehen. In verschiedenen Armeen prüft man Möglichkeiten zum Einsatz von metall¬ beschichteten Glasfasern als Düppel. Außerdem wirft man lange Metall¬ bänder ab, die passive Störungen in einem breiten Frequenzbereich er¬ zeugen. Eine weitere Entwicklungsrichtung zielt auf die systematische Inte¬ gration dieser Mittel mit den übrigen funkelektronischen Geräten. Dabei strebt man Mehrzweokeinrichtungen an, in denen dieselben Teile für ver¬ schiedene Funktionen in gesonderten Systemen benutzt werden können. Die Mehrzweckeinrichtungen enthalten spezielle Antennen, integrierte Schaltkreise, HF-Geräte in Festkörperausführung (Mikrowellengene¬ ratoren, Verstärker, Phasenwender, Modulatoren, Filter), die mit den Bordrechenmaschinen gekoppelt und zum komplexen Einsatz vorgesehen sind. Dieses Prinzip, nach dem gleiche Elemente und Kanäle in den Mehr- zweckeinrichtungen mit speziellen Antennen genutzt werden, vereinfacht den Aufbau, verringert die Abmessungen sowie das Gewicht und erhöht die Zuverlässigkeit der Geräte. Heute werden elektronen-optische Geräte in immer stärkerem Maß als Entfernungsmesser, bei der Raketenlenkung, Aufklärung, Zielzuweisung und der Gefechtssicherstellung der Truppen bei Nacht eingesetzt. In den imperialistischen Armeen ist man deshalb stark interessiert an Mitteln, mit denen die genannten Geräte gestört werden können. Zur Erhöhung der Störfestigkeit funkelektronischer Mittel werden in vielen kapitalistischen Ländern große Anstrengungen unternommen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Rauschstörungen (diese Stör¬ art ist am weitesten entwickelt). Man schafft ständig verfeinerte Schal¬ tungen für automatische Verstärkungsregelung der Empfänger, für Neben¬ zipfeldämpfung, Impulskompression, Kodierung von Signalen, für Polari¬ sationswechsel bei Ausstrahlungen und für schnellen Frequenz Wechsel. In vielen funkelektronischen Geräten bedient man sich bereits spezieller Frequenzwechselverfahren von Impuls zu Impuls. Die Erprobung neuer Technik, verfeinerter Methoden ihres Gefechtsein¬ satzes sowie Ausbildung und Training von Flugzeugbesatzungen oder des Bedienungspersonals von Geräten der funkelektronischen Gegenwirkung erfolgt in den USA an speziellen Geräten. Millionen Dollar werden dafür oder für die Umrüstung funkelektronischer Anlagen ausgegeben, die nach Meinung amerikanischer Spezialisten das funkelektronische System der sozialistischen Staaten nachbilden sollen. Die Ausbildungsgeräte werden zur Imitation taktischer Lagen bei der „Führung“ des funkelektronischen Krieges benutzt. Mit ihnen spielt man den Einsatz von Mitteln der funk¬ elektronischen Gegenwirkung im angenommenen Gefechtseinsatz sowie Situationen eines gedachten funkelektronischen Krieges durch. 29 Auch Geräte, die zur Überwindung des Raketen abwehrsystems in Raketen installiert sind, werden ständig weiterentwickelt und verbessert. Man orientiert sieb dabei auf den Einsatz passiver Störungen, auf Stör¬ sender, . auf unterschiedliche Arten von Scheinzielen und absorbierende Schichten sowie auf sich teilende Gefechtsköpfe der Raketen. Durch den Einsatz solcher Mittel rechnen die Amerikaner, die Eunkmeßsysteme, die die Raketenabwehr steuern, zu desorientieren und den Einsatz von Anti¬ raketen zu erschweren. An Bord von Überwasserschiffen und U-Booten setzt man auch Geräte zur Erzeugung aktiver und passiver Störungen gegen Funkmeßgeräte und hydroakustische Geräte sowie hydroakustische Scheinziele ein. Durch hydroakustische Scheinziele sollen die Beobachter an hydroakustischen Geräten getäuscht werden. Die imperialistischen Staaten betreiben ständig eine intensive Funk¬ aufklärung gegen die sozialistischen Länder. Diese im Grunde genommen technische Spionage ist darauf gerichtet, technische Parameter der funk, elektronischen Mittel der sozialistischen Länder in Erfahrung zu bringen. Dafür setzen die USA und andere imperialistische Staaten Boden-, Flug¬ zeug-, Schiffs- und Satellitengeräte ein. Im einzelnen sind das Breitband¬ empfänger, Peilgeräte und verschiedene Analysiergeräte. Häufig ver¬ letzen Flugzeuge und Schiffe der imperialistischen Staaten die Grenzen der sozialistischen Länder, um Funkspionage zu betreiben. Die auf diese Weise zusammengetragenen Angaben werden unmittelbar bei der Ent¬ wicklung neuer Mittel für den funkelektronischen Krieg gegen die sozia¬ listischen Länder ausgewertet. Diese kurze Übersicht über Entwioklungsrichtungen bei den Mitteln und Methoden des funkelektronischen Krieges in den imperialistischen Armeen zeigt, daß sie sich verstärkt auf die Unterdrückung funkelek¬ tronischer Systeme der sozialistischen Länder vorbereiten.* Bezeichnung der Nachrichtengeräte in den USA Die Nachrichtengeräte werden nach dem SCE- und dem AN-System bezeichnet. SCE = Signal Corps Eadio; AN = Army, Navy. In der Bundeswehr werden die i'unkmittel amerikanischer Herkunft ebenfalls nach diesen Systemen gekennzeichnet, wobei die Buchstaben AN wegfallen. Bür Haupt- und Zubehörteile der Nachrichtenmittel verwendet man Kurzbezeich¬ nungen nach dem älteren SCB-System, die aus einem oder zwei Buchstaben bestehen. Die Zusammenstellung der Funkmittel (Funkgerätesätze) aus einzelnen Haupt- und Zubehörteilen erfolgt nach dem Baukastenprinzip. Die Bezeichnung der Funkmittel nach dem AN-System setzt sich aus drei Buch¬ staben und einer willkürlich bestimmten Zahl zusammen. * Die sozialistischen Staaten verfolgen aufmerksam die Entwicklung funkelek¬ tronischer Mittel in den kapitalistischen Staaten. Es wird alles getan, um im Falle einer Aggression den Gegner auch auf diesem Gebiet vernichtend zu schlagen. 30 Beispiel: Gerätesatz V R C - 10 Einbauart V ss Kfz.-Anlage Grobansprache Verwendungszweck R ss Funk C = Nachrichfcengerät Bedeutung der Dreibuchatabengruppen Der 1. Buchstabe bestimmt die Einbauart Der 2. Buchstabe dient zur Grobansprache Der 3. Buchstabe bezeichnet den Verwendungszweck A — Elugzeuganlage A — Infrarot, Wärmestrahlung A — Zusatzgerät B - TJ-Boot-Anlage B — Bombenwurfgerät C — ala Lufttransport¬ anlage geeignet C — Trägerfrequenz C — Nachrichten gerät D — in ferngesteuerten Trägern eingebaut D — Strahlungs¬ messung D — Peilgerät 1' — stationäre Anlage F — Fotografie G — Kfz.-Anlage mit mehreren Einbauarten G — Telegrafie 0 — Lautsprecher KFernmessung L — Gegenwirkung M — Wetterdienst N — Akustik G — Feuerleitgerät J — Gegenwirkgerät L — Lichtmeßgerät _ M — Wartungs- und Prüfgerät N — Navigationsgerät P — tragbare Anlage R — Funk, Richtfunk P — Reproduktions¬ gerät (Bild und Ton) Q' — Spezialzwec^gerät R — Empfangsgerät S — Schiffsanlage S — Spezialgerät T — halbstationäre Anlage U — universell verwend¬ bare Anlage T — Fernsprecher T — Sendegerät V — Kfz.-Anlage V — Optik X — Bildschreiben, Fernsehen W — Fembediengerät Kennzeichnung der Haupt - und Zubehörteile AM — Verstärker AS — Antennenteil AT — Antenne BA — Trockenbatterie BB — Akkumulator C — Kontroll- und Fernbedieneinrichtung 31 OG — HF-Kabel CK — Kristallsatz CV — Frequenz- und Phasenwandler DY — Umformer ID — Anzeigegerät IM — Leistungsmeßgerät IP — Anzeigegerät mit Katodenstrahlröhre JT — Verteiler und Anschlußgerät KY — Tastgerät LS — Lautsprecher M — Mikrofon MS — Mast-, Antennen teil MT — Montagegestell, -rahmen 0 — Oszillator PP — Stromversorgungsgerät PU — Umformer K — Funk- oder Funkmeßempfänger KT — Sende-Empfangs-Gerät S — Nachrichten kabine SB — Vermittlungsschrank T — Funk- oder Funkmeßsender TS — Prüfgerät U — Verbindungsstück für NF 32 Nachrichtentechnik und Elektronik im Dienste imperialistischer Spionage Technik und Wissenschaft sind in der Geschichte der Menschheit niemals gesellschaftsneutrale Erscheinungen gewesen. Immer wenn es um ihren praktischen Einsatz ging, stand die Erage: Zum Nutzen oder zum Sohäden welcher Klasse werden die Ergebnisse wissenschaftlichen Eorschens ein¬ gesetzt? Die Feststellung des Marxismus-Leninismus, daß heute der Imperialismus zwar aggressiver, aber nicht stärker geworden ist, spiegelt sich auch in der Tatsache wider, daß in der erbitterten weltweiten Klassen¬ auseinandersetzung unserer Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus die imperialistischen Geheimdienste, insbesondere die der USA und Westdeutschlands, größte Anstrengungen unternehmen, Nach¬ richtentechnik und Elektronik für ihre verbrecherischen Zwecke ein¬ zusetzen. Dem Buch Nicht länger geheim von Albrecht Charisius und Julius Maier (1989 im Deutschen Militärverlag erschienen) sind folgende interessante Informationen entnommen. Zu den Mitteln der imperialistischen Spionage und Aufklärung zählt heute ein umfassendes Sortiment elektronischer Geräte, die so konstruiert sind, daß der Agent sie unauffällig in einer Aktentasche, unter der Klei¬ dung, ja selbst in einer Tablette unterbringen kann. Es handelt sieh dabei um modernste funkelektronische Geräte, mit denen man unter anderem ohne Einschaltnotwendigkeit Telefongespräche, sogar gesperrte Kanäle mithören bzw. aufzeichnen kann, mit denen Funkrelaisstrecken abzuhören sind oder mit denen sich auf beachtliche Entfernung Parameter von Funk¬ geräten feststellen lassen. Andere Minigeräte dienen dein Aufspüren und der Intensitätsmessung von Radioaktivität, sie eignen sich damit zum Ausspionieren von Objekten der Kemenergieforsohung bzw. -Wirt¬ schaft sowie von Produktionsstätten und Lagerstellen für Kernwaffen; selbst der Transport von Kernwaffen kann damit festgestellt werden. Die von den imperialistischen Geheimdiensten miniaturisierte Spionage- und Schnüffelelektronik ist hochspezialisiert. Allein in den USA wurden über hundert Typen kleiner Abhörgeräte — im Volksmund Wanzen genannt gebaut. Es gibt verschiedene Minimikrofone, Minimagnetbandgeräte, 3 Elektronisches Jahrbuch 1971 33 Minisender und Miniantennen. Sie werden beispielsweise getarnt in Arm¬ banduhren, Kugelschreibern, aber auch in Zuckerstückchen, Oliven oder Kopfschmerztabletten untergebracht. Ihre Batterien sind bei Zigaretten - schachtelgroßen Geräten bis zu 800 Stunden leistungsfähig. Schon mit briefmarkengroßen Geräten lassen sich Abhöraktionen bis zu 200 m Ent¬ fernung durchführen; andere garantieren im freien Gelände das illegale Mithören auf Entfernungen bis zu 5 Kilometern. Rechtzeitig und systematisch hat der westdeutsche Bundesnachrichten¬ dienst dafür gesorgt, daß die westdeutschen Botschaften, Gesandtschaften und Generalkonsulate mit modernster Technik ausgerüstet sind, die es den diensttuenden Spezialisten erlaubt, Punksprüche in den betreffenden Staaten bzw. aus Nachbarstaaten aufzufangen, abzuhören und zu spei¬ chern. In diesem Zusammenhang ist das Vorrücken des westdeutschen Militärattachö-Netzes an die Grenzen der sozialistischen Staaten Europas, vor allem an die der UdSSR, vielsagend. Die westdeutsche Grenze zur DDR und zur CSSR ist seit Jahren mit vorgeschobenen Horchfunkstellen des Bundesnachrichtendienstes und Einrichtungen der Bundeswehr-Horchkompanien „gespickt“. Erst kürz¬ lich hieß es im Zusammenhang mit den Aktionen der NATO gegen die ÖSSR: „So hören BND und Bundeswehr-Aufklärung den gesamten Funk- 34 sprech verkehr der Russen und der Nationalen Volksarmee in allen Wellen¬ bereichen ab. Spezialisten enttarnen verschleierte Durchsagen . . . Noch aus 10 Kilometer Entfernung fängt der amerikanische 0 2 mit Horch¬ instrumenten in Bunkern entlang der Grenze — so bei Furth im Wald — jedes Geräusch ein. Die ,großen Ohren' unterscheiden am Motorenlärm die Wagentypen und an Russengesprächen die Nationalitäten (Der Spiegel , Hamburg, Nr. 36/1968, S. 82). An der ausgedehnten Funkaufklärung und -Spionage vom Boden der westdeutschen Bundesrepublik und Westberlins aus sind der Bundes¬ nachrichtendienst, die Bundeswehr, der Bundesgrenzschutz und der Verfassungsschutzapparat beteiligt. Kennzeichnend für den Geheimdienst des deutschen Imperialismus ist schon seit jeher die massenweise, ständig auf Vervollkommnung bedachte Funktechnik als Hauptverbindungsmittel in der Periode der Kriegs¬ vorbereitung bzw. im Kriege selbst. Das OKW-Amt Ausland/Ab wehr verfügte 1938/39 im Hinblick auf die faschistische Blitzkriegskonzeption von allen imperialistischen Geheimdiensten über das dichteste Funk¬ agentennetz in Europa, Südamerika, Afrika und Asien. Seit Kriegsbeginn beanspruchten die Agentenfunkgeräte (20, 40 und 60 W) für den Emp¬ fangs- und Sendeteil sowie für die Energiequelle das Format eines kleinen Koffers. Im Verlauf des zweiten Weltkriegs wurden diese Geräte größen¬ mäßig so reduziert, daß sie in Brotbeuteln tragbar waren oder sich in großen Holzscheiten verbergen ließen. Ein faschistisches Agentonfunk- gerät aus dem Jahr 1944 wies folgende Daten auf: wasserdichtes Leicht¬ metallgehäuse für Sender bzw. Empfänger 15 cmx4 cmX8 om, Einstell¬ skale für den Frequenzbereich von 3600 bis 6400 kHz; Raumwelle 500 bis 600 km; Bodenwelle 20 bis 25 km. Das Gerät bestand aus Sender, Taste (kleiner als Streichholzschachtel), Empfänger, Hörer und Antenne mit Gegengewicht. Im SD-Amt IV des BSHA soll spätestens seit 1944 ein einzelnes kombi¬ niertes Sprechfunkgerät mit Schnellgebetechnik in Betrieb gewesen sein. Die Sendezeit betrug für rund 2 Schreibmaschinenseiten Text 3/5 Sekun¬ den und galt als funkfahndungssicher. Diese Beispiele seien nur erwähnt, um sich ein annäherndes Bild über die vom BND auswertbare technische Tradition machen zu können. Der GeWere-Geheimdienst nahm in Einzelfällen bereits im Jahre 1949 aus der von der USA besetzten Zone Westdeutschlands wieder Äther¬ verbindungen zu seinen wichtigsten Agenten in Osteuropa auf. Später baute der BND einen Rundspruchdienst auf und aus, mit dem die Geheim¬ dienstzentrale an ihre mit vereinbarten Rufnummern oder Kennwörtern ausgestatteten Einsatzagenten chiffrierte Spionage- und Subversions¬ aufträge bzw. generelle Anweisungen in Form von Blindfunksendungen durchgibt. In solche Blindfunksendungen kann jeweils eine größere Zahl von Agenten einbezogen werden, wobei der einzelne in tages- und stunden- 3* 35 mäßig festgelegtem Turnus die Sendungen abhört. Diese bestehen in der Regel aus gemorsten oder gesprochenen Zahlen-Fünfergruppen, die der abhörende Agent mit von der Geheimdienstzentrale gelieferten Kode¬ blöcken entziffert. Insbesondere zwischen 1957 und 1961 erweiterte und vervollkommnete der BND seine Blindfunksendenetze. Die Masse seiner Agenten wurde nunmehr in dieses von ihm als schnellstes und, da unpersönlich, als am sichersten eingesohätztes Verbindungssystem einbezogen. Das System der BND-Blindfunksendenetze ist von allen, die von imperialistischen Geheim¬ diensten in Europa unterhalten werden, das umfangreichste. Um aber über Funk auch schnell in den Besitz militärischer Spionage¬ ergebnisse zu gelangen, verstärkte der BND außerdem die technische Aus¬ rüstung einer gewissen Gruppe seiner Spione für den zweiseitigen Agenten - funk. Die Verhaftung einer ganzen Reihe von Agentenfunkern in der DDR veranlaßte den BND, duroh eine funktechnische Umrüstung seiner Agenten ihr Anpeilen und Auffinden durch die hochentwickelte Funk¬ überwachung der sozialistischen Sicherheitsorgane zu erschweren. Die Funkagenten erhielten modernere Geräte mit größerer Sendeleistung, die sich überdies mit Schnellgebeeinrichtungen koppeln ließen, um die Sende¬ zeit zu verkürzen. Gleichzeitig wurde ein Netz sogenannter Schweige¬ funker angestrebt, die nach BND-Direktiven erst in Spannungszeiten 36 aktiv werden. Die halbautomatischen Schnellgebeeinrichtungen mit Kurbel bestehen aus einer Scheibe, an deren Außenseite die entsprechenden Segmente für die Sendezeiohen (Zahlen) eingefügt werden. Die Aufnahme¬ kapazität der Scheibe beträgt 20 Zeichen; somit kann eine durchschnitt¬ liche Zeichenfolge von 250 je Minute erreicht werden. Registrierte Spitzenleistungen westlicher vollautomatischer Agenten¬ funkgeräte mit Schnellgebern betragen je Minute 1500 bis 1800 Zeichen. Durch elektronische Komprimierung des Sendetextes kam man in Einzel¬ fällen sogar bis auf 5400 Zeichen je Minute. Trotzdem ist kein imperia¬ listischer Geheimdienst in der Lage, seinen Agentenfunkem eine „Sicher¬ heitsgarantie“ gegen ihre Entdeckung mitzuliefern. Die Geheimdienste, vorwiegend der USA und Westdeutschlands, sind bestrebt, durch solche technische Entwicklungen ihre Agenten vor schneller Entdeckung zu bewahren, die eine räumliche Trennung des Spionagefunkers vom senden¬ den Funkgerät ermöglichen: Die Lösung geht in Richtung auf hoch- empfindliche Miniatursender, die gespeicherte Texte mit bestimmbarer Zeitverzögerung automatisch oder auf ein Funksignal hin zu senden beginnen. 37 Bei der Aggression der USA gegen die Demokratische Republik Vietnam werden mindestens seit 1963 Agentenfunkgeräte erprobt, die in Koope¬ ration Ton den führenden Elektrokonzemeü der USA und Westdeutsch¬ lands entwickelt worden sind. Es handelt sioh dabei uln leistungsstarke Transistorsender mit Textspeicher-Minimagnetband, die auf einer per- manentabgehörten Frequenz den aufgegebenen Text etwa 1 Stunde lang immer wieder senden. Um den Standort des Agentenfunkers geheim¬ zuhalten, wird der Sender mit Hilfe eines heUumgefüllten, blaßblaugrauen Ballons aufgelassen/ der optisch sohwer auszumachen ist. Dieser sioh höhen- und seitenmäßig stets ortsverändernde Sender soll jede Anpei¬ lungsmöglichkeit ausschalten. Bei unvorhergesehener Boden- oder Baum¬ berührung bzw. nach Ablauf der vorgegebenen Sendezeit werden Funk¬ gerät und Ballon durch eine eingebaute und entsicherte Sprengkapsel zerstört. Für lautlose Nachrichtenverbindung in Sichtweite experimentieren imperialistische Geheimdienste mit Geräten, die den Bereich der Infrarot- strahlen nutzen. Die betreffenden Instrumente werden mitunter auch „Strahlungspistolen“ genannt. Bei ihrer analytischen Tätigkeit und in ihren Archiven bedienen sich die Geheimdienstzentralen der Lochkarten¬ technik und der Elektronik. Das Rechen- und Speichervermögen elek¬ tronischer Großanlagen wird voll für die Geheimdienstarbeit ausgeschöpft. Das trifft vor allem auf das Pullaoher Zentrum des BND zu. Dort sind die entsprechenden Großrechenanlagen unterirdisch in Bunkern installiert. Den imperialistischen Geheimdiensten fehlen durch die wirksame Spionageabwehr der sozialistischen Staaten wesentliche Einblicke und Materialien auf vielen Gebieten der Bich im Sozialismus rasch entwickeln¬ den Gesellschaft. Sie versuchen daher, nach der Mosaikpraxis von Neben¬ faktoren auf die von Spionen unerreichbaren Daten zu schließen und wollen diese rechnerisch erarbeiten. Im Pentagon geht man beispielsweise davon aus, das komplexe Geschehen auf wenige quantifizierbare Struk¬ turen von Variablen und Parametern zurückzuführen, so daß für die ver¬ schiedensten Kombinationen von Vorgängen und Bezügen verläßliche Wahrscheinlichkeitsvoraussagen gemacht werden können. Für solche Kombinationsoperationen stehen Computersysteme zur Verfügung, die meist von den Elektronikkonzemen IBM, HoneyweU, Univac und Control Data geliefert werden. Eine solche Anlage kostet beispielsweise 3 bis 30 Millionen Dollar. Einige Angaben aus der Praxis der US-Geheimdienst- zweige die im Einsatz der Elektronik im imperialistischen Lager führend sind: So kann der Geheimdienstzweig der US-Atombehörde sich des „größten rechnergesteuerten Speichersystems der (westlichen — d. Verf.) Welt“ bedienen, nämlich eines Fotodigitalspeichers, der über eine Billion Bits bewältigt. Sein Spelcherverfahren erlaubt es, mit einer Katoden¬ strahlröhre jeweils Millionen Bits auf Filmchips in der Größe 35 mm X 70 mm als Punktkombination unterzubringen. Der militärische Geheim- 38 dienstzweig verfügt über transportable 8 bis 32 kp schwere Uni versa/ rechner mit durohsclmittlich 450 bis 3600 integrierten Schaltkreisen. Ihr Informationsvorrat ist in unkompliziert auswechselbaren Magnetkern- Lesespeichem konzentriert. Das zentrale strategische Nachrichtenarch i v der CIA umfaßt rund 50 Millionen Lochkarten, die bzw. deren Speicherbänder sich nach 800000 Indexregistern kurzfristig auswerten lassen. Das FBI lagert etwa 150 Millionen Fingerabdrücke in- und ausländischer Bürger, die elek¬ tronisch durch Computersysteme ausgewertet werden können. Die Na¬ tional Security Agency (USA) soll vierstellige Chiffren im elektronisch¬ analytischen Verfahren in spätestens einer Stunde berechnen. Seit einigen Jahrzehnten hat die Elektronik auch die gesamte Kryptografie und Kryptoanalyse ständig verfeinert und ihre Arbeitsgeschwindigkeit be¬ schleunigt. Die von den westdeutschen und amerikanischen Geheimdiensten ein¬ gesetzte Nachrichtentechnik und Elektronik ist nur ein Teil des im¬ perialistischen Waffenarsenals, das dazu dienen soll, die Grundlagen der Staatsmacht in den sozialistischen Ländern zu untergraben, die sozia¬ listische Umgestaltung der Gesellschaft zu vereiteln und die Herrschaft des Imperialismus wieder herzustellen. Diese Waffen sind nicht ungefähr¬ lich, aber sie sind auch nicht unschlagbar. Stets werden, die Sioherheits- organe der sozialistischen Staaten in enger Zusammenarbeit mit den Werk¬ tätigen mit hoher revolutionärer Wachsamkeit, ausgerüstet mit modern¬ sten Mitteln, die verbrecherischen Machenschaften der imperialistischen Geheimdienste entlarven und vereiteln. Und es wird sich zeigen, daß auch auf diesem Gebiet der Imperialismus zwar aggressiver, jedoch nioht stärker geworden ist. (Bearbeitet von Dipl.-Journ. Günter Wollert) 39 Werner Stankotoeil Im Takt unserer Zeit — Radio Berlin International Im industriereichen Südosten der DDR-Hauptstadt Berlin, knapp 800 m Luftlinie von den beiden riesigen Betonschloten des bekannten Kraft-' werks Elingenberg entfernt, erstrecken sich die braunroten Klinker¬ bauten und gelbweiß getünchten modernen Betonfassaden des Funk¬ hauses: Der Sitz der zentralen Programmbereiche des Deutschen Demo¬ kratischen Rundfunks. Das tiefgrüne Wasser des Spreeflusses schwappt ruhig und sacht gegen die mannshohen zementierten Uferwände und spiegelt im gelasse¬ nen Rhythmus der Wellen, auf denen ein paar Schwäne wie gelangweilt schaukeln, die riesigen Baufronten des Funkhauses wider. Möwen tau¬ meln kreischend in verwirrendem Flugspiel zwisohen Studiofenstem, Uferkante und einer paradiesisch anmutenden, wild verwachsenen Mini- Insel mitten im Spreefluß, verträumt ziehen Lastkähne, von Oder, Wisla und Havel kommend, an diesem wie eine Oase der Ruhe inmitten der Großstadt wirkenden Rundfunkgelände der Hauptstadt vorüber. Ein Panorama der Gelassenheit ... Der Schein trügt. In diesen für heutige Verhältnisse'viel zu eng be¬ messenen Bauten, Fluren, Zimmern, Korridoren und Höfen sind außer den Einrichtungen der Leitsender des Inlandprogramms von Radio DDR I (seit September 1969 das Informations- und Unterhaltungsprogramm des Deutschen Demokratischen Rundfunks, von den Mitarbeitern kurz IUP genannt), und Radio DDR II, dazu die des Berliner Rundfunks, der Berliner Welle und des Deutsohlandsenders untergebracht. Dazu besteht hier als eigener Sender- und Intendanzbereich das Redaktions- und Studiosystem von Radio Berlin International (RBI). Alles zusammen bildet einen hochkomplizierten politisch- und technisch-organisatorischen Mechanismus, der das Funkhausgelände Tag und Nacht mit pulsierendem Leben erfüllt. Taktgeber, so meint man unter dem ersten Eindruck, ist die zentrale Funkhausuhr, nach der sich zur gleichen Zeit sechs Programme richten. Für die RBI-Mitarbeiter zeigt diese Uhr jedoch nicht nur einfach die augenblickliche Tageszeit am eigenen Redaktionstisch oder am Spreoherpult an, sondern sie verlangt stetes zeitreohnerisches Umdenken 40 im Sinne der Weltzeit, sie erinnert an die Drehung der Erde, an die Zeit¬ differenz zwischen MEZ und Zeitzonen der Erde. Denn RBI, die Stimme der Deutschen Demokratischen Republik, sendet in 12 Sprachen der Welt — in Arabisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Hindi, Indonesisch, Italienisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisoh, Suaheli — ein täglich insgesamt 61h und 45 min, d,h. wöchentlich 362 h und 15 min umfassendes aktuellpolitisohes Programm rund um den Erdball zur wahrheitsgemäßen Information über die DDR. Je Tag ist RBI 8 h und 39 min lang im Europaprogramm und nochmal 43 h und 15 min lang in 10 Senderichtungen nach Übersee auf 19 Kurzwellen — und einer Mittelwellen-Frequenz „im Äther“. ' Eine gute Organisation des Redaktionsbetriebes und hohe Arbeits¬ disziplin der Mitarbeiter bannt zwar die oft zu Unrecht beschworene „Hektik des Funkhauses“, aber unvermeidbar bleibt denn doch die nie abreißende Eile, das zügige Tempo des journalistischen Produktions¬ und Reproduktionsprozesses zwischen Fernschreiber, Pressearchiv, Re¬ daktionskonferenz und „Argu“, wie die alle Redaktionsleiter zusammen¬ fassende Argumentationskonferenz beim Intendanten oder beim Chef¬ redakteur genannt wird. Immer mehr bürgert sich eine sinnfällige glei¬ tende Arbeitsweise über den gesamten Tag zur Ausnutzung des vollen Arbeitstages ein. Denn das deutschsprachige Europaprogramm um 15.00 Uhr, um 19.00 Uhr und um 20.45 Uhr liegt zwar zeitgleich zum Programm der übrigen Sender des Deutschen Demokratischen Rundfunks, zeitgleioh auch mit den für Westeuropa und Nordafrika bestimmten Beiträgen in englischer, französischer, italienischer, spanischer, schwedi¬ scher, dänischer und arabischer Sprache. Aber die Sendungen für das Überseeprogramm, also für die USA, Kanada, für die Ost- und West¬ küsten Nordamerikas, für Lateinamerika, für Ost- und Westafrika und Südostasien, müssen zu allgemein ungewohnten Nachtzeiten auf die Bandteller der Studiomasohinen. Was mittags oder selbst naohmittags noch nicht bekannt, noch nioht sendereif war, erhält durch frische Informationen am frühen Abend schon publizistische Bedeutung für die Nachtsendungen. Das heißt oft „Um¬ werfen“ eines schon fertig konzipierten Programms, heißt Umstellen von Beiträgen, heißt, noch in letzter Minute ein Gespräch oder ein wichtiges Interview wahrzunehmen, „einzufangen“, den „Laufplan“, den verbin¬ denden Text zwischen verschiedenen Beiträgen, kurzfristig völlig um- zuschreiben. Vieles ist planbar. Nicht alles beugt sich dem Plan. Im Jahr 1970 blickten die RBI-Mitarbeiter auf das 15jährige Bestehen „ihres“ Senders zurück. Aus bescheidenen Anfängen zweier, dreier Re¬ daktionen mit einem verschwindenden Dutzend von Mitarbeitern im Jahr 1955, die sich kollegial entschuldigend mit ihren Bändern in die für die übrigen Redaktionen bestimmten Cutterräume „einschmuggelten“ („... Beitrag für RBI, Du weißt dooh ... übrigens nur zwei Gutter- 41 stellen, geht blitzschnell . . entwickelte sich inzwischen ein beacht¬ licher eigenständiger Sender mit eigenen Aufnahmeleitern, die mehrere Spraohen „cuttersicher“ beherrschen. RBI ist heute ein vielgliedriger Stab mit vielen Mitarbeitern, mit einer eigenen zentralen Nachrichten¬ redaktion, mit hervorragenden Kommentatoren und Sprechern, mit pro¬ filierten und erfahrenen Rundfunkjoumalisten und Hörerpostredak¬ teuren in den einzelnen Sprachredaktionen. Was die Hörerzusendungen betrifft : Monatlich gehen mehrere tausend Karten, Briefe und Briefpäck- ohen ein, die entweder in den speziell dazu eingerichteten Sendungen oder schriftlich einzeln beantwortet werden — aus Reykjavik und Ruanda- Urundi, aus Washington und Celebes. Keine Hörerpost'ohne Antwort! Ein Grundsatz, den RBI damals, 1955, als Selbstverständlichkeit aus den Tagen der Pioniere der ersten Stunde des Deutschen Demokratischen Rundfunks nach 1945 übernahm. Unter der Leitung des Intendanten Christoph Kirschnek, eines be¬ währten, verdienstvollen deutschen Antifaschisten und Widerstands¬ kämpfers, erfüllt RBI seit nunmehr fünfeinhalbtausend Sendetagen einen besonderen Auftrag, der sich in vielerlei Hinsicht von dem der anderen DDR-Sender unterscheidet: Unter Ausnutzung der für die Kurzwellen typisohen Reichweite, die dem Rundfunk neben dem medienspezifischen Vorzug der Gleichzeitig¬ keit von Sendung und Empfang auch die Möglichkeit der ungehinderten Grenz- und Raumüherwindung verschafft, bietet RBI in 12 Spraohen der Erde gewissermaßen „rund um die Uhr“ ein hochaktuelles, interessantes, attraktives und vor allem politisch wahres Bild von der DDR, ordnet die politischen Erscheinungen in Europa zur besseren Sicht für den auslän¬ dischen Hörer richtig ein und informiert wahrheitsgemäß, ohne den Standpunkt eines Senders im Auftrag der deutschen Arbeiterklasse zu verschweigen, über die politischen Realitäten. RBI wirkt als Erstinfor¬ mant, RBI rückt gerade und baut Zerrbilder imperialistischer Äther¬ propaganda über die DDR und die sozialistische Staatengemeinschaft ab, RBI nimmt als erster Rundfunkauslandsdienst im Auftrag der deutschen Arbeiterklasse dem Hörer die unsägliche Mühe des Suohens nach der Wahrheit über die DDR im Dschungel antikommunistischer Lügen und Halbwahrheiten ab und läßt ihn nicht mehr allein in seinem Kampf um Frieden, Demokratie und soziale Gleichberechtigung. RBI zeigt täglich in vielen einprägsamen Bildern das Beispiel der DDR, das Beispiel eines hochindustrialisierten sozialistischen Staates in der Gemein¬ schaft mit anderen sozialistischen Staaten, zeigt aus der politischen Pra¬ xis die Perspektive von Ländern, in denen Arbeiter und Bauern auf der Grundlage des wissenschaftlichen Sozialismus gemeinsam arbeiten, planen und regieren. Nicht erst jetzt, sondern schon seit langem erfreut sich RBI einer stetig zunehmenden internationalen Beliebtheit. RBI-Programme liegen neben 42 den Auslandsdiensten von Radio Moskau und Radio Kairo im Feld der beliebtesten Dienste. Und nicht nur die Programme sind beliebt. Halb¬ jährlich schickt RBI, schickt die Redaktion jedes Sprachprogramms ihren Hörem und der von Jahr zu Jahr wachsenden Zahl von RBI- Freunden und Interessenten in aller Welt einen internationalen Sendezeit- Katalog, in dem die jeweils wechselnden Programmzeiten und Sende¬ frequenzen gemäß den ionosphärischen Gesetzmäßigkeiten der Erde vermerkt und die Sendefolgen mit ihren Nachrichten-Blöcken, ihren Wirtschafts-, Kultur- und Sportmagazinen titelgetreu aufgeführt sind. QSL-Karten, • Tips für KW-Antennenbau, Buch- und Zeitschriften¬ zusendungen in verschiedenen Spraohen gehören zum Hörerservice, dazu die postalische oder die bei DDR-Besuchen mögliche persönliche Auszeich¬ nung mit Geschenken für erfolgreiche Teilnahme an Preisrätselsendungen. Immer breiter, immer vollkommener und tragfähiger wird diese RBI- „Brücke“ zur DDR über Kurzwellen. Zahlreiche RBI-Hörerklubs und Abhörgemeinschaften in asiatischen, afrikanischen und arabischen Län¬ dern stehen mit RBI in langjährigem Kontakt. Sie haben mit RBI nicht nur die Stimme, sondern auch die dem Frieden und dem Sozialismus, der Völkerverständigung und der Sicherheit dienende Außenpolitik unseres Staates kennengelemt und auf ihre Weise die DDR längst anerkannt. Noch mehr: Diese Hörer sind aktive Partner von RBI, sie veranstalten Klubabende, Filmvorführungen und Vorträge über die DDR im Ausland, sammeln Unterschriften für die Anerkennung-der DDR und gewinnen neue Hörer des RBI-Programms. Hunderte Hörer z.B. in arabischen Ländern wurden am KW-Empfänger dank RBI zum deutschen Sprach¬ studium angeregt. Tausende Hörer richten Jahr für Jahr Anfragen an RBI, bitten um die Zusendung von Zeitschriften, Broschüren und Fach¬ büchern aus der DDR, weil sie mehr wissen wollen, als eine tägliche Halbstundensendung zu vermitteln vermag. Übrigens erscheint für alle RBI-Hörer quartalsweise eine Hörerzeitsohrift unter dem Titel „RBI- Joumal“.- \ Der azentrische Doppelkreis mit den drei Buchstaben RBI im Kern ist ein Werbebegriff auf den Inseratenseiten führender internationaler Zeitungen und Zeitschriften geworden, und zwar nicht nur zur Zeit von Frühjahrs- und Herbstmessen in Leipzig, sondern auch zu den inter¬ national vielbeachteten Händel-Festspielen, der Beethoven-Ehrung, den Berliner Festtagen des Theaters, den verschiedensten Kongressen und Tagungen in den Großstädten der DDR, der „agra“ in Leipzig-Markklee¬ berg und der „iga“ in Erfurt. Die Mikrofone von RBI sind überall dabei, die Hörer in aller Welt möchten von allem unterrichtet sein. RBI-Sen- dungen bilden einen sachlichen internationalen Gesprächsgegenstand. Die hauptsächlich auf aktuellpolitische Information orientierten maga- zinartigen Halbstundensendungen von RBI Schlagen mit jährlich rund 87000 Sendeminuten oder 1460 Sendestunden zu Buche. Ihrer inhalt- 43 liehen Bestimmung und Eigenart entsprechend vermitteln sie weniger Musik als die übrigen DDR-Sendungen, denn sie sollen ja in erster Linie informieren, zudem geben die Kurzwellen schon aus technischen Gründen dem gesprochenen Wort den Vorzug, so daß die RBI-Sendungen im Ver¬ gleich zu denen der übrigen Sender unseres Rundfunks (dort liegt das Wort/Musik-Verhältnis durchschnittlich bei 35,3% Wort und 64,7% Musik) weit mehr vom journalistischen Wortanteil geprägt sind und außer¬ ordentlich intensive journalistische Arbeit verlangen. Ausgesuchte journalistische Fachkader, Menschen mit langjährigen persönlichen Ausländserfahrungen, versiert im Umgang mit dem journa¬ listischen Handwerkszeug, geschult und gereift im Klassenkampf, dazu junge, entwicklungsfähige Journalisten mit ausgezeichneten Fremd¬ sprachenkenntnissen, bilden ein dynamisch sich entwickelndes Sender¬ kollektiv, das seine Fähigkeiten zielstrebig auszubilden und weiterzuent¬ wickeln sucht. Kaum einer der Mitarbeiter ohne abgeschlossene Hoch¬ schulbildung, kaum einer der älteren ohne die Verpflichtung zur ständigen organisierten Weiterbildung. Qualifikation wird bei RBI großgeschrieben. RBI-Reporter haben es schwerer als ihre Kollegen von den Inlandsendern: Nicht immer ist der Interview-Partner beim VEB Pentacon oder im EVW Sohwedt ein per¬ fekter Kenner des Schwedischen oder redet muttersprächsischer in ara¬ bischer Zunge über einen DDR-Exportschlager. Der RBI-Reporter muß sich politisch-faohlioh sicher in der DDR-Problematik bewegen, er muß deutsch fragen, anderssprachig seine Frage übersetzen, deutsch hören, verstehen, umdenken, ausdeuten, rückübersetzen und die nächste Frage deutsch stellen, anderssprachig journalistisch kommentieren, d.h. hörer¬ wirksam, hörergerecht erläutern und werten, um gleich wieder — einer Ergänzung, einem Nachsatz, einem plötzlichen Gedanken des Interview¬ partners folgend — Neues zu kommentieren, und zwar überzeugend, wie selbstverständlich, fließend und interessant. Aber keine Reportage darf länger sein als zwei, drei Minuten! Und zwar über Tatsachen und Ereignisse, die dem Hörer in Kenia oder Cartagena, in. Caracas oder Cleveland weit weniger (oder bestenfalls verzerrt) bekannt sind als dem DDR-Hörer, der ja das „Neue Deutschland“, die „Neue Zeit“, das „Bauemeoho“ oder den „Funkamateur“ ständig zur Hand hat und neben fünf heimatlichen Hörrundfunksendern auch noch die „Aktuelle Kamera“ einschalten kann. Der RBI-Reporter muß stets Null oder fast Null als beim Hörer bekannt voraussetzen. In jeder Sendung, zu jeder Stunde, an jedem Tag. Und RBI sendet schon über 15 Jahre ... Seit über 15 Jahren hilft RBI, der DDR, der politischen Ausstrahlungs¬ kraft unseres Landes, auch im Äther internationale Geltung zu ver¬ schaffen. RBI hat Anteil an dem guten Ruf der DDR, RBI versteht sich als ihre politische Visitenkarte im Äther. Auch von den RBI-Reportern und Spreohem geht jener Impuls aus, der beim ausländischen Hörer 44 Interesse, Gefallen, Anteilnahme, Gesohehensspannnng, Zustimmung, Überzeugtheit und politische Entscheidungsmotivationen auslöst. „This is Radio Berlin International..— „Ici Radio Berlin Inter¬ national ..„Härär Radio Berlin.— „Habla Radio Berlin..— so spricht in 12 Spraohen eine für Millionen Menschen in der Welt ver¬ traut gewordene Stimme, zum Umdenken bewegend; Anerkennung festigend, über ein wahrhaftes Wunder berichtend. Frequenzen von Radio Berlin International Sendungen für Europa Sendungen für Ostafrika 6080 kHz 49,34 m 15170 kHz 19,78 m 6116 kHz 49,06 m . 17700 kHz 16,95 m 7185 kHz 41,75 m 21540 kHz 13,93 m 7300 kHz 41,10 m 9730 kHz 30,83 m Sendungen für Nordamerika Sendungen für Nahost (Ostküste) und Südarabien 9730 kHz 30,83 m 9730 kHz 30,83 m 11890 kHz 25,23 m 15200 kHz 19,74 m 16240 kHz 19,69 m 16256 kHz 19,66 m Sendungen für Nordamerika 17740 kHz 16,91m (Westküste) 17755 kHz 16,90 m 11840 kHz 25,34 m 17830 kHz 16,83 m 11970 kHz 25,06 m 21520 kHz 13,94 m 15450 kHz 19,42 m Sendungen für Nordwestafrika 9530 kHz 31,48 m Sendungen für Lateinamerika 15130 kHz 19,83 m 11785 kHz 25,46 m 11820 kHz 25,38 m Sendungen für Zentralafrika 15450 kHz 19,42 m 15140 kHz 19,82 m 21600 kHz 13,89 m Sendungen für Süsostasien Sendungen für Westafrika 17700 kHz 16,95 m 15255 kHz 19,66 m 17830 kHz 16,83 m 15340 kHz 19,56 m 21465 kHz 13,98 m 21475 kHz 13,97 m 21540 kHz 13,93 m 46 Zur Theorie und Praxis der Meteorseatter- Gerhard Wagner — DM 2 BEL Verbindungen Die Meteore, auch Sternschnuppen genannt, haben schon im Altertum die Aufmerksamkeit der Menschen erregt. Bereits in früheren Jahren hat man bemerkt, daß diese Erscheinungen mit wechselnder Stärke auftreten. Oft waren diese am Nachthimmel dahinschießenden Lichtpunkte so gering an Zahl, daß man ihnen — selbst in den Leihen berühmtester Forscher — noch vor 200 Jahren kaum Beachtung schenkte. Allerdings gab es dann und wann Nächte, in denen der Himmel von „kosmischem Feuer“ über¬ flutet schien, so zahlreich flogen die „Sternschnuppen“ dahin. Die Völker betrachteten je nach ihrem Kultur- und Bildungsstand mit Verwunderung oder Schrecken solche Naturereignisse, ihre mehr oder weniger aber¬ gläubischen Betrachtungen daran knüpfend ... Daß es ausgeprägte Häufungen, Ströme von Sternschnuppen gibt, wurde also schon vor langer Zeit bemerkt. Aber erst im Jahre 1800, nicht zuletzt angeregt durch die äußerst zahlreichen und intensiven Einfälle im Jahre 1799, begannen Wissenschaftler, sich eingehender mit diesem Problem zu beschäftigen. Sie führten die ersten Höhenbestimmungen an Sternschnuppen durch und stellten fest, daß diese Erscheinungen einer sehr hohen Schicht angehörten und ihre hohe Geschwindigkeit auf kos¬ mischen Ursprung hinwies. Auf Grund dieser Beobachtungen registrierte man die wichtigsten jährlich wiederkehrenden Meteorströme. Der auffälligste dieser Ströme ist der im August vom Sternbild des Per¬ seus ausgehende. Für den Novemberstrom, der die großen Sternschnuppen¬ fälle von 1799 und 1833 ergeben hatte, war als Ausgangspunkt das Stern¬ bild des Löwen erkannt worden. Die Lage dieser Ausstrahlungspunkte zwischen den Sternen führte zur Benennung der einzelnen Ströme: z.B. die Perseiden, die Leoniden, die Lyriden (April; Sternbild der Leier), die Orioniden (Oktober; Sternbild des Orion), die Geminiden (Sternbild der Zwillinge) usw. Schon sehr früh bildete sich die Theorie, daß Meteorströme durch Zer¬ fall von Kometen entstehen. Nichts lag also näher, als das ganze Stern¬ schnuppenphänomen als Kometenzerfall zu erklären. Neben diesen Meteorströmen nahm man noch sogenannte sporadische Ströme an. 40 OM 0. Wagner, DM 2 BEL hält vor Funkamateuren einen Vortrag über seine Meteor Scatterverbindungen auf dem 2-m-Band Darunter verstand man weniger Irrläufer (die etwa durch Störungen in stark veränderte Bahnen gedrängt worden waren) als vielmehr Meteore, die zu schwachen, schwer nachweisbaren Strömen gehören. Darüber hinaus gibt es wahrscheinlich Ströme, deren Komet noch gar nicht ge¬ funden wurde oder der infolge Bahn Veränderung nicht mehr als zugehörig erkennbar ist. Es gibt Meteorströme, deren Aktivität sich über mehrere Wochen er¬ streckt. Die November-Tawridere sind wenigstens einen Monat lang aktiv, das System der Scorpiua-Sagittarius-StTöme im Juni/Juli noch länger. Im Gegensatz dazu hält die Aktivität der Leoniden und Lyriden jeweils nur 1 Tag an [1], Plant man eine Meteorscatterverbindung, so interessiert in erster Linie neben Entfernung und Richtung (auf deren Berechnung noch eiugegangen wird) das Maximum des betreffenden Stromes, der für die Verbindung ausgenutzt werden soll. Diesen Termin kann man Tabelle 1 entnehmen. Da das Maximum aber meist nur auf einen Tag fällt und eine MS-Ver- bindung nur in den seltensten Fällen an einem Tag zustande kommt, ist 47 es notwendig, mehrere Teettage mit dem Partner zu vereinbaren, d.h. vor dem Maximum und einen Tag danach. Natürlich spielt auch die Entfer¬ nung, die überbrückt werden soll, eine Rolle. Die Berechnung von Ent¬ fernung und Arbeitsrichtung wird dem interessierten OM sicher bekannt sein [3]; cos D — sin A ■ sin B + cos A • cos B cos C. (1) Zur Erinnerung sei erwähnt, daß A = geografische Breite (eigene), B = geografische Breite des Partners, G = Längendifferenz in Oräd und Minuten, 1) = Entfernung in Grad und Minuten, E = Richtung in Grad und Minuten ist; 1 Grad = 111,3 km und 1 Minute = 1,855 km (1 nautische Meile). Bild 1 Grafische Darstellung der aktiven Meteoreinjallfiächenim Aufriß und Grundriß — E = Erdoberfläche, A and B = Stationen mit Antennen in wahrer Richtung, A■■■11 ----- Entfernung, h = durchschnittliche Höhe der Meteore (— 100 km), h' = Tangentenschnittpunkt etwa 22 km, lg — Tangenten (Horizont), r = Erd¬ radien, F v — vertikale aktive Fläche (Aufriß), F^ — horizontale aktive Fläche (Grundriß), a,ß = vertikale Öffnungswinkel der Antennen, y, S = hori¬ zontale Öffnungswinkel der Antennen (die Öffnungswinkel beider Antennen wurden der Einfachheit halber gleich groß angenommen) 48 ( 2 ) Die Antennenrichtung errechnet sich nach der Gleichung „ sin B — eos D • sin A cos E =-.— ---. sin D • cos 1) Schon in [3] wurde die Möglichkeit erwähnt, die theoretische Meteor¬ einfallfläche zu beeinflussen. Bild 1 zeigt die grafische Darstellung der aktiven Einfallfläche im Auf- und Grundriß. Punkt A und Punkt B ent¬ sprechen den beiden testenden Stationen. F v ist die aktive vertikale, F^ die aktive horizontale Einfallfläche. Winkel ot und ß verdeutlichen den vertikalen Antenncnöffnungswinkel, während Winkel y und ö den hori¬ zontalen Öffnungswinkel beider Antennen darstellen. Der Einfachheit wegen wurde für beide Antennen der gleiche Öffnungswinkel gewählt. Die durchschnittliche Höhe der durch einfallende Meteore erzeugten ionisierten Schicht liegt bei etwa 100 km. Das Beispiel nach Bild 1 zeigt, daß es möglich ist, die gedachte Einfallfläche durch Vergrößern des hori¬ zontalen Antennenöffnungswinkels zu beeinflussen. Das könnte zum Beispiel durch die Verwendung einer Gruppenantenne erfolgen, die gegen¬ über der Lang-Yagi bekanntlich einen größeren horizontalen Öffnungs¬ winkel hat. Man sollte jedoch immer berücksichtigen, daß der Gewinn der Antenne keinesfalls zu klein sein darf, da es sieh teilweise um sehr geringe Feldstärken handelt, die empfangen werden sollen! Außerdem läßt sich, wie Bild 2 zeigt, die aktive Einfallfläche beeinflus¬ sen, indem man die Antenne etwas von der direkten Richtung abdreht. Bild 2 a zeigt beide Antennen direkt aufeinander gerichtet; dadurch ergibt sich eine Einfallfläche von 5/5. Bei Bild 2 b sind beide Antennen um den halben Öffnungswinkel nach der gleichen Seite abgedreht; das ergibt eine Vergrößerung der Einfall¬ fläche auf 6/5. Büd 2 Die aktive Einfallfläche, l' h in Abhängigkeit von der Antennenrichtung 4 Elektronisches Jahrbuch 1971 49 Bild 2o zeigt Antenne B in direkter Richtung, während Antenne A um den halben Öffnungswinkel abgedreht ist; die Einfallfläche hat sich auf 3/5 verringert. Bei Bild 2d ist die Einfallfläche 0, da beide Antennen um den halben Öffnungswihkel entgegengesetzt abgedreht wurden. Daß es sich bei dieser Darstellung lediglich um eine theoretische An- nähme handelt, beweist die Praxis. Ein Test mit El 2 W verlief wie folgt: In der ersten Testperiode gab es keinen nennenswerten Erfolg, so daß ein weiterer Test im gleichen Monat — während der Perseiden — vereinbart wurde. Leider erfolgte kein Bescheid, und zur vereinbarten Zeit kamen auoh keine Signale aus Irland. Am zweiten Testtag setzten jedoch plötzlich sehr starke finge und bürste ein. Signale mit etwa s 7 bis s 8 waren oft und lange zu hören; sie kamen aber nicht von EI 2 W, sondern von SM2S0PD, der mit OE 5 XXL testete. Dieses Beispiel beweist, daß man auoh bei weiter als um den halben Öflhungswinkel abgedrehten Antennen sehr ‘gute lautstarke Signale empfangen kann. Denn erstens werden die einfallenden Meteore über einen großen Raum verteilt wirksam, zweitens empfängt man ja nicht.nur Signale aus der Hauptstrahlrichtung der Antenne, son¬ dern auoh aus den Richtungen der Seitenzipfel der Antennencharakteristik. Bild 3 Darstellung der Entfernung, die sich mit M S-Verbindungen Uberbrücken Läßt — A = Antenne in Richtung B, tg —Tangente zur Erdoberfläche (optische Sicht), h = durchechnittlicke Meteorhöhe = 100 km, r — Erdradius — 6376 km, a-Winkel der beiden Erdradien von A —B, e - durchschnittliche Maximdtentfernung 50 Trotzdem muß man bestrebt sein, mögliohst die genaue Riohtung zum Partner zu wählen, wenn eine erfolgreiche Verbindung zustande kommen soll. Wie groß ist die maximale Entfernung, die via MS überbrückt werden kann? Die ausgezogene Linie (Bild 3) stellt die Erdoberfläche dar, die unterbrochene Linie die durchschnittliche Meteorhöhe, die gleichzeitig die reflektierende Schicht ist und für die Berechnung der maximalen Entfernung mit einer Höhe von 100 km angenommen wird. Das schraf¬ fierte Feld stellt den vertikalen Öffnungswinkel der Antenne dar. Der linke Schenkel des vertikalen Öffnungswinkels steht senkrecht auf dem Erdradius (Tangente an die Erdoberfläche). Auf diese Weise entsteht ein rechtwinkliges Dreieok. Winkel a läßt sich aus der Cosinusfunktion cos a r r h ( 3 ) berechnen. Die Länge des zu diesem Winkel gehörigen Bogens e ist die Entfernung von Station A zu Punkt B. Soll die Maximalentfemung über¬ brückt werden, so müssen sich beide Tangenten an der angenommenen Reflexionsschicht schneiden. Für die Gegenstation entsteht dann der gleiche Bogen, das gleiche Dreieck, so daß sich die maximale Entfernung wie folgt berechnet: 637Ö cos a = = 0,08465, a = 10°6' = 605', c = 605 ■ 1,855 = 1122 km, 1120 ■ 2 + Beugungsfaktor ö (20 bis 40%) ss 2600 bis 2700 km. Die für Meteorscatterverbindungen erforderliche Stationsausrüstung soll aus einem frequenzstabilen UKW-Empfänger (144- ”146 MHz) mit einer Z. F-Bandbreite von etwa 2 kHz bestehen. Ein gutes NF-Filter leistet auch bei MS gute Dienste. Der Sender sollte mindestens 100 W Input haben; ein Mehr Schadet keinesfalls 1 Ein quarzstabilisierter Oszillator in einem einwandfrei funktionierenden Thermostaten ist erforderlich. Bezüglich der Antenne gilt, daß sich die Lang-Yagi (10 bis 15 Elemente mit 13 bis 17 dB Gewinn) bei vielen OMs als die brauchbarste für MS er¬ wiesen hat. (Der Verfasser verwendete allerdings seit Beginn seiner TJKW- Tätigkeit nur Yogi- Antennen.) Äußerungen und Stationsangaben einiger MS-Leute, wie TJA 1 DZ, EA 4AO, OK 2 WOG, DL 3 YBA, LZ 1 BW, SV 1 AB, YO 7 VS, bestätigen diese Erfahrungen bezüglich der Lang- Yogi. Des weiteren sollte man die empfangenen Signale mit einem Magnet¬ bandgerät aufnehmen, das mögliohst 2 Geschwindigkeiten hat, um auf diese Weise die Signale mit der halben Aufnahmegeschwindigkeit ab¬ hören zu können. Außerdem sollte jede MS-Station über die Möglichkeit 4* 51 Die Stalionsausrüstung von DM 3 DEL, die er 1005 für McLeorscalterVerbindungen benutzte; v.l.n.r. Regeltrafo, 0-m-Sender, darauf Stehwellenmesser, Taste, dahinter Mikrofonverstärker-Netzteil, 2-m-Empfänger, darauf Mikrofon und Lochstreifengeber, Wellenmesser 3010, darauf eine Kleinqitarzuhr (VKB Funkwerk Erfurt) verfügen, exakt die eigene Frequenz sowie die des Partners messen und kontrollieren zu können. Die Tastgescliwindigkeit muß bei etwa 200 BpM liegen. Die Tastung des Senders erfolgt am besten mit einem Rekorder, mindestens aber mit einem Magnetbandgerät. Weiterhin gehört zur Sta¬ tionsausrüstung ein Empfänger, mit dem ein Zeitzeichen empfangen werden kann (Radio DDR sendet zu jeder vollen Stunde ein Zeitzeichen). Das „Zeiteisen“ muß nicht unbedingt eine Quarzuhr sein. Es genügt eine genau gehende Stoppuhr mit 60-Sekunden-Teilung. Selbstverständlich sollte es für jeden OM sein, den Test bis zum Ende konsequent durchzuführen! Selbst dann, wenn nichts empfangen wird! Das ist man dem QSO-Partner schuldig. Die Praxis der MS-Verbindungen läuft wie folgt ab: Beide Stationen senden ab Start beide Calls, z. B .XJA1DZ DM 2 BEL UA1DZ DM 2 BEL. .. Das de wird neuerdings nicht mehr verwendet, da es keinen Informationswert hat. Sobald die ersten Signale (z.B. nur Teile der Calls) empfangen worden sind, kann mit der Sendung des Rapports begonnen werden, z.B. TJA 1 DZ DM 2 BEL s25 s25 s25 s25 UA 1 DZ DM 2 BEL s25 s25 s25 s25 . . . Das Zeitverhältnis Calls-Rapport soll 1:1 sein! Wurde der Rapport des Partners empfangen, so wird der Text in UA 1 DZ DM 2 BEL R 25 R 25 R 25 R 25 . . . geändert. Wurde der R-Rapport oder schon das RRR von der Gegenstation aufgenommen, 52 53 Bild 4 E L ( s..»■ e * •. ■ * . ^ 54 Bild 5 dann wird ebenfalls nur RRR RRR RRR RRR . . . gesendet. Damit ist die Sache „gelaufen“ und das QSO perfekt! Selbstverständlich schickt man dem Partner die QSL sowie einen ausführlichen Bericht über die emp¬ fangenen Signale per Einschreiben zu. Abschließend ein Blick auf die bisher vom Verfasser hergestellten MS- Verbindungen (Bild 4). OH 2 HK, DA 1 DZ, ÜR 2 BU, UA 1 MO, LZ 1 BW, F 8 DO,G 5 YV, EA4AO, SV 1 AB, HB 5 KDO, UP2 0U, GM 3 EGW, TO 7 VS, YO 7 KAJ, EI 2 A, UG 6 AD, LA 2 VO, UQ 2 AO, OH 2 BEW,LZ 1 VF, OT 7 KH. Ohne ein komplettes QSO herstellen zu können, testete der Verfasser mit UP 2 OH, UP2KNP, TU1EXY, EI 2 W, GT1 NB, EA 1 AB u. UG 2 AA. Bild 5 gibt einen Überblick über die wichtigsten bekannten MS-Ver- bindungen in Europa. Die überbrückten Entfernungen liegen sämtlich zwischen 1000 und 2500 km. Literaturverzeichnis [1] Prof. Pr. Hoffmeister: Meteorströme, Verlag Werden und Wirken, Weimar [2] Tabelle 1, zusammengestellt von einem schwedischen Astronomie-Professor [31 Wagner, PM 2 BEL: Die Ausnutzung von Reflexionen an Meteorbahnen zu Funkverbindungen mit Überreichweiten, FUNKAMATEUR 14 (1965), Heft 1, S. 21 [4] UKW-Beriehte und'DL- QTC 55 Die Bodenstation für Nachrichtensatelliten Ein wichtiges Problem der modernen Funkelektronik besteht darin, Systeme zu schaffen, die den direkten, störarmen Empfang von Fernseh¬ signalen über große Entfernungen durch künstliche Erdsatelliten er¬ möglichen. Um den Empfang solcher Signale sicherzustellen, braucht man hochwertige Antennenanlagen mit großen Parabolspiegeln und kompli¬ zierte Empfangssysteme. Man kann Antennenabmessungen verringern (damit auch die Kosten für die Bodenempfangsstationen senken), wenn man — die Senderleistung im Erdsatelliten steigert oder — die Empfindlichkeit und die Störsicherheit der Empfangseinrichtungen erhöht. Eine Empfindlichkeitssteigerung des Empfängers durch größeren Verstärkungsgrad ist über ein bestimmtes Maß hinaus praktisch nicht möglich; denn mit zunehmender Verstärkung des Eingangssignals macht sich das Eigenrauschen des Empfängers bemerkbar. Das Eigenrauschen des Empfängers bestimmt also die Empfindlichkeit der gesamten Anlage. In jüngster Zeit wurden für UHF-Empfangseinrichtungen rauscharme parametrische Verstärker als Eingangsverstärker entwickelt und ein¬ gesetzt. In ihnen wird kein Elektronenstrom verursacht, so daß die Haupt¬ ursache für das Rauschen bei elektronischen Verstärkern entfällt. Bei parametrischen Verstärkern erreicht man die Verstärkung durch perio¬ dische Kapazitätsänderungen einer Halbleiterdiode. Als Rauschquelle kommt deshalb nur der Verlustwiderstand des Schwingkreises und der der Diode in Frage. Da die Diode wie eine nichtlineare Kapazität arbeitet (an der Diode liegt eine negative Vorspannung, damit kein Strom fließt), ist auch (durch den Schwingkreis verursacht) das Rauschen minimal, und der geringe Verlustwiderstand der Diode bewirkt, daß nur ein geringes Thermorauschen auftritt. Um die Empfindlichkeit von Empfangsanlagen weiter zu steigern, setzt man gekühlte parametrische Verstärker ein. Mit zunehmender Kühltemperatur nimmt das Rauschen ab. 50 Bild 1 Über ein Netz von Empfangsstat tonen werden in den entfernten Gebieten der UdSSR die Sendungen über den Nachrichtensatelliten „ Molnija “ empfangen 57 Der Einsatz von rauscharmen Verstärkern mit hohem Verstärkungs¬ faktor in UHF-Empfangsgeräten löst das Problem einer wirkungsvollen Tre nnun g des Nutzsignals vom Rauschen noch nicht allseitig. Besonders schwierig zu lösen ist dieses Problem bei der Übertragung von Signalen mit künstlichen Erdsatelliten. Hinzu kommt, daß bei Systemen, die für den Betrieb von Sendern und anderen Empfängern an einer gemein¬ samen Antenne vorgesehen sind, bei denen an den Empfängereingang zusätzliche Elemente, wie Ferritteile, Resonanzfilter u.a., angeschaltet werden, sich der Rauschpegel der Empfangsanlage erhöht. Aus allem bisher Gesagten ergibt sich, daß sich eine maximale Emp¬ findlichkeitssteigerung des Empfangssystems nur durch Senken des Gesamtrauschpegels sämtlicher Elemente und Baustufen auf ein Niveau unter dem der Antenne erreichen läßt. Mit dem Problem, äußerst empfindliche Empfangsanlagen zu schaffen, mit denen Fernseh- und Fernspreohsignale über große Entfernungen von kleinen Antennen empfangen werden können, beschäftigte sich seit 1957 der junge sowjetische Wissenschaftler Wladimir Nikolajewitsch Alfejew. In Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten, wie A. W. Iwanzow, J. W. Korcnjew, B. M. Lebed u.a., arbeitete er ein Prinzip aus, nach dem 58 Bild 2 ,,Molnija 1" während des Fluges im All man Empfangsanlagen aufbauen kann, bei denen man die spezifischen Eigenschaften stark unterkühlter Stoffe ausnutzt. Die Kühltemperaturen erreichen dabei Werte nahe 78°K (Siedepunkt von flüssigem Stickstoff) und darunter. W. N. Alfejew löste das Problem hochempfindlicher Empfangs¬ geräte auf besondere Weise. Er entwickelte die Idee integrierter kryo- elektronischer Anlagen, die nicht nur eine, sondern mehrere Funktionen erfüllen können, so z.B. die Trennung, die Verstärkung, die Schwingungs¬ erzeugung, die Umwandlung der Signale u.a. Die Empfindlichkeit einer solchen Anlage ist 20- bis 40mal höher als die rauscharmer Wanderfeld - Röhren. W. N. Alfejew begründete den Aufbau polyfunktionaler kryo- nischer Empfangsanlagen auf die komplexe Ausnutzung verschiedener Eigenschaften fester Körper bei niedrigen Temperaturen. Büd 3 Der Nachrichtensatellit ,,Molnija 2“; 1 — hermetisch abgeschlossenes Gehäuse, 2 — Sonnenbatterien, 3 — Richtantenne, 4 — Geber filr die Orientierung der Antenne zur Erde, 5 — Antennenantrieb, 6 — Kühler, 7 —- Organe zur Lagestabilisierung, 8 — Triebwerk für Bahnkorrektur, 9 —- Orientierungsgeber zur Bahn¬ korrektur, 10 — Orientierungsgeber zur Sonne, 11 — Heizplatte zur Thermoregulierung Eine der hervorragenden Eigenschaften fester Körper bei niedrigen Temperaturen ist die Supraleitfähigkeit. Beim Übergang des Metalls aus dem leitenden in den supraleitenden Zustand wird der elektrische Wider¬ stand nahezu 0. Dabei entfällt die den Widerstand mit verursachende Elektronenstreuung. Durch die niedrigen Temperaturen wird auch gleich¬ zeitig die Wärmebewegung der Elektronen herabgesetzt. Zu diesen Er¬ scheinungen bei der Supraleitfähigkeit gesellen sich noch weitere: Ver¬ drängung des Magnetfelds aus dem Metall, hohe Beweglichkeit der La¬ dungsträger in Halbleitern, zunehmende Nichtlinearität der U/I-Kenn- linie eines idealen pn-Übergangs, Wachsen der magnetischen Energie in Ferriten u.a. Auf der.Grundlage dieser Eigenschaften fester Stoffe im Zustand der Supraleitfähigkeit kann man Empfangsanlagen schaffen, die 59 kein Thermorauschen aufweisen und die darüber hinaus bedeutend we¬ niger Verluste in den Funktionselementen des Empfangstrakts auf¬ weisen. Betrachten wir jetzt den Einfluß der Kühltemperatur auf die physi¬ kalischen Parameter einzelner Elemente eines kryoelektronischen Geräts. Ein hochempfindliches, störarmes Empfangssystem erfordert am Eingang ein Filter, das die Aufgabe hat, die hohe Trennschärfe des Eingangs¬ verstärkers zu sichern. Diese Bedingung muß besonders bei der Konstruk¬ tion von Empfängern, die gemeinsam mit dem Sender -an einer Antenne arbeiten, berücksichtigt werden. Eine hohe Trennschärfe (Selektivität) des Eingangsfilters erreicht man durch Bandbreiteneinengung. Hierzu dienen Resonatoren, die aber wiederum das Thermorausehen erhöhen. Die Rauschtemperatur eines Filters aus n Resonatoren, das dem Verstärkereingang vorgeschaltet ist, kann nach der Formel T — '/' Bauschen Fl 2 2 1 L k =1 klles *ok + 0 (i + af \ *=i berechnet werden; Tp; — Betriebstemperatur des Filters, OkBes — Güte des belasteten fc-ten Resonators, Q 0 k — Güte des unbelasteten ife-ten Resonators, G — Koeffizient, der die Rauscheigenschaften des Eingangs¬ verstärkers kennzeichnet. Aus der Formel ist ersichtlich, daß die Rauschtemperatur nur durch Kühlung (durch Verringerung von T-g\) und durch eine erhöhte Güte der unbelasteten Resonatoren gesenkt werden kann. Werden die Resonatoren unter einen bestimmten Pegel (unter die Debye sehe Temperatur) gekühlt, so steigt die Güte sprunghaft. Die Ursache liegt in einer starken Senkung des Widerstands der Resonatorwände. Wie wirkt sich die hohe Kühltemperatur auf den Betrieb der Ferrit¬ einrichtungen aus? Die Rauscheigenschaften von Einrichtungen mit ge¬ wöhnlichen Ferriten (die eine Steinstruktur haben) verschlechtern sich mit zunehmender Kühlung. Die Verluste wachsen, die Kopplung ver¬ ringert sich. Durch eine besondere Auswahl der Ferritmaterialien und durch eine spezielle Technologie bei ihrer Herstellung kann man Ferrite hersteilen, die bei Unterkühlung ihre Eigenschaften nicht nur behalten, sondern sogar verbessern. Geräte, die mit polykristallinen Ferriten in Granatstrüktur ausgestattet sind, können in einem sehr breiten Bereich niedriger Temperaturen betrieben werden. Die Mischstufe einer hochempfindlichen Empfangsanlage zeichnet sich bei niedrigen Temperaturen dadurch aus, daß die Umwandlungsverluste abnehmen. Sie hat außerdem einen geringen Rauschpegel und weist eine hohe Betriebssicherheit auf. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Misch¬ stufe bei kleinen Verstärkungsfaktoren der Eingangsverstärker zu be- 60 treiben. Auf diese Weise erhöht sich die Betriebssicherheit der Eingangs¬ verstärker. Polyfunktionale kryoelektronisehe Geräte sind als eine Einheit auf¬ gebaut und in einem hermetisch abgeschlossenen Behälter, dem Kryostat, untergebracht. Die elektrischen Parameter weisen sehr hohe Werte auf. Sie lassen sich mit den bekannten Methoden der Elektronik nicht erreichen. 61 Ein ununterbrochener Betrieb integrierter Geräte im „eingefrorenen“ Zustand erfordert nur geringe Energiezufuhr. Das Problem der Tempe¬ raturstabilisierung wurde dadurch gelöst, daß die Siedetemperatur der kryonischen Flüssigkeit bei gleiohbleibendem Druck im Kryostat von den äußeren Bedingungen unabhängig ist. 1963 wurde diese von W. N. Alfejew entwickelte Empfangseinrichtung, die maximale Empfindlichkeit und Trennschärfe aufweist, als eine der hervorragendsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Funkelektronik nicht nur in der UdSSR, sondern auch in anderen Ländern anerkannt. Bild 4 zeigt den Übersichtsschaltplan einer solchen Empfangseinrich¬ tung, Bild 5 den konstruktiven Aufbau. Das Signal, mit Antenne (1) empfangen, gelangt über die Koaxialleitung (3) an den Eingang des ge¬ kühlten Teiles der Empfangseinrichtung im Kryostat (2). Der Eingangs¬ teil des supraleitenden Resonators (4) arbeitet als Vorselektor und gleich¬ zeitig als Bandbreitenspreizer des paramagnetischen Maserverstärkers (5) und des Teiles, der für den Breitbandempfang die erforderliche Flächen¬ form sichert. Der paramagnetische Verstärker wird durch einen Hohlraum mit dem paramagnetischen Kristall (6) und einem Magneten mit der supraleitenden Wicklung (10) gebildet. Die PumpleiBtung, die für eine stabile Verstärkung des Eingangssignals erforderlich ist, erhält der paramagnetisohe Verstärker vom Pumpgene¬ rator (8) über Hohlleiter (?) und über das T-Stück (9). Nachdem das Signalton Maser verstärkt wurde, durchläuft es den Ent¬ zerrer mit dem Ferritelement (11). Weiter fließt das Signal durch die Resonatorenkette (13), die die gleiche Aufgabe zu erfüllen hat wie die Resonatorenkette (4). Anschließend gelangt das Signal an den para¬ metrischen Verstärker/Umwandler (12) mit der Halbleiterdiode (14). Die Pumpleistung für den parametrisohen Verstärker/Umwandler liefert ebenfalls Pumpgenerator (8) über Hohlleiter (7) und über das T-Stück (9). Der Ausgang des parametrischen Verstärkers/Umwandlers ist mit Misch¬ stufe (16) über Entzerrer (15) verbunden. Der Mischstufe (16) wird darüber hinaus von einem anderen Mischer (19) über Hohlleiter (17) ein Signal zugeführt, dessen Frequenz sich um den Zwischenfrequenzbetrag von dem Signal unterscheidet, das der Maser liefert. Mischer (19) erhält vom Pumpgenerator und vom Empfängeroszil¬ lator (18) Signale. Der Empfängeroszillator arbeitet gleichzeitig als Steuersender für die Sendeeinrichtung. Die automatische Phasenabstim¬ mung des Empfängeroszillators vollzieht der supraleitfähige Eichreso¬ nator (22). Nachdem das Signal den Mischer (16) verlassen hat, wird es an den Ein¬ gang des ZF-Vorverstärkers (21) transformiert und tritt dann aus dem Kryostat über die Koaxialleitung (20) aus. Der gemeinsame Betrieb eines Senders (auf der Zeichnung nicht ab¬ gebildet) mit dem Empfänger an einer Antenne wird über einen ent- 62 sprechenden Anschluß über das Dreiwegestück an die Eingangsleitung des Empfängers siohergestellt. Zur Entkopplung des Empfängers vom Sender, dient Filter (23). Es ist auf die Sendefrequenz und auf die vor¬ genannte Eingangsresonatorenkette (4) abgestimmt. Das beschriebene polyfunktionelle Empfangssystem wird für 3 Betriebsvarianten aus¬ gelegt. In der Stickstoffvariante liegt die Rauschtemperatur des Empfangs¬ systems bei etwa 40°K. In der Heliumvariante entspricht die Emp¬ findlichkeit des Empfangssystems einer Rauschtemperatur von 7 bis 10°K. Eine maximale Empfindlichkeit läßt sich mit einer speziellen Helium¬ variante bei einer Rauschtemperatur von 2 bis 4°K erreichen. Diese Rauschtemperatur entspricht dem Kosmos- und dem Erdrauschen; sie hängt von der Antennenkonstruktion ab. Eine hohe Betriebssicherheit dieses Empfangssystems läßt sich er¬ reichen, wenn der Maser und der parametrische Verstärker mit niedrigen Pumpleistungen betrieben werden. Sie liegen weit unter dem Schwin- gungseinsatzpunkt. Der Verstärkungsfaktor beträgt in diesem Fall 10 bis 14 dB an Stelle von 20 bis 30 dB. Prinzipiell ist für eine derartige Empfangseinrichtung keine Reserveanlage notwendig. Die Wirksamkeit des von W. N. Alfejew entwickelten Empfangs¬ systems wurde,anschaulich mit dem experimentellen Nachrichtensystem Molnija-1 demonstriert. Die Eingangsteile des Empfangssystems, die bis zu der Temperatur von flüssigem Stickstoff unterkühlt waren, ermög¬ lichten im Mai 1965 den Empfang von Schwarz-Weiß-Femsehsignalen und Mehrkanaltelefonieverbindungen zwischen Wladiwostok und Moskau. Für den Empfang der Signale diente eine Parabolantenne von 15 m Durchmesser. Mit einer Anlage wurden sowohl die Moskauer als auch die Signale aus Wladiwostok empfangen. Gewöhnlich benötigt man für einen derartigen Empfang 2 Empfangsanlagen. Im gleichen Monat wurden mit der integrierten kryoelektronischen Empfangseinrichtung erstmalig in der Welt Farbfernsehsignale über den Nachrichtensatelliten Molnija-1 empfangen. Im Juni 1965 erzielte man mit der selben Anlage noch einen Welt¬ rekord. Er betraf die Übertragungsentfernung von Signalen beim Einsatz kleiner Antennen mit einem Durchmesser von 2 bis 3 m. Bei diesem Ver¬ such wurden in Wladiwostok ausgestrahlte Signale über den Nachrichten¬ satelliten Molnija in Moskau empfangen. Das Bild zeigt, wie leistungsmäßig gleiche Signale mit Antennen unterschiedlichen Durchmessers bei verschiedenen Varianten der Emp¬ fangseinrichtung aufgenommen werden können. Kryoelektronische Ein¬ gangsteile, die in Satellitennachrichtensystemen eingesetzt werden, ver¬ leihen dem System neue wertvolle Eigenschaften. Neben der enorm ge¬ steigerten Empfindlichkeit des Empfangssystems und der gleichzeitigen Verringerung der Antennenabmessungen ist es möglich, Sendung und 04 Empfang mit einer Antenne durchzuführen. Auch der Empfang von mehreren Fernsehprogrammen kann auf diese Weise siehergestellt werden. In der Perspektive ist der unmittelbare Empfang der Fernsehsignale von Satelliten auf kollektiv genutzten Antennen mit kleinen Abmessungen und dem Anschluß von integrierten kryoelektronischen Empfangseinrich¬ tungen abzusehen. Schlußfolgernd kann man sagen, daß in naher Zukunft unterkühlte Empfangseinrichtungen für den Massenbedarf hergestellt werden dürften. Der Anschluß dieser Teile an den gewöhnlichen Fernsehapparat sichert dann den Empfang mehrerer Programme über Satelliten an jedem Punkt der Erde. Sogar an Bord von Flugzeugen oder Schiffen ist es dann mög¬ lich, auf diese Weise „fernzusehen“. Die Kühlung der Eingangsteile wird mit einer kleinen Kühlzelle erfolgen, die— vom Netz gespeist— nicht mehr Energie verbraucht als der Haushaltkühlschrank. Tabelle 1 Nachrichtensatelliten Name J Molnija 1 Intehat I InteUat II ] Intelsal III 1. Starttermin 23. 4.1965 6. 4.1965 26.10.1966 19.12.1968 Senderleistung 40 W 4 W 4X6 W 2X11W Tabelle 2 Bahndaten Molnija 1 Name Start¬ datum Umlauf- dauer min Bahn- neigung gegen Äquator Perigäum km Apogäum km Molnija 1A 23. 4.1965 720 65° 548 39957 Molnija 1B 13.10.1965 718 65,2° 490 39950 Molnija 1 C 25. 4.1966 710 64,5° 499 39950 Molnija ID 20. 10.1906 713 64,9° 485 39700 Molnija 1 E 25. 5.1967 715 04,8° 400 39810 Molnija IE 3.10.1967 712 65° 405 39600 Molnija 10 22.10.1967 714 64,7° 456 39740 Molnija 1H 21. 4.1968 713 05° 460 39700 Molnija 11 5. 7. 1968 715 65° 407 39539 Nach, einem Beitrag von I.Karpow in der sowjetischen Fachzeitschrift Radio , Heft 4/1969 5 Elektronisches Jahrbuch 1971 65 messen steuern regeln optimieren Für die Mechanisierung, Automatisierung und Überwachung von Fertigungs- und Verfahrensprozessen Thyristorverstärker im System „u „ursamat Magnetverstärker im System „ursamat" für die stufenlose Spannungsstellung, z. B. zur Antriebs¬ regelung, zur Temperaturregelung oder zur Helligkeits¬ steuerung Automatische Lüftungsregler für die temperaturabhängige Lüftungsregelung, insbeson¬ dere in der Landwirtschaft Elektronische Temperaturregler Elektronische Temperaturwächter Elektronische Zeitrelais Ausführliche Informationen erhalten Sie über unsere Werbeabteilung VEB KOM BINAT Meß- u. Regelungstechnik Dessau Werk W E T R O N • Weida, Geraer Straße 36 Telefon 2 01 • Telex: 58 208 Der UHF-Konverter 1195.015 ing. Klaus k. streng Eisenach vom VEB Elektrotechnik Bereits im Elektronischen Jahrbuch 1970 wurde eine Fotografie dieses Geräts unserer Industrie gezeigt. Seit Einführung des II. Fernseh¬ programms wird der Konverter im Handel angeboten, so daß er unseren Lesern nichts ausgesprochen Neues bedeutet. Doch den Elektronik¬ amateur interessieren ja Stromlaufplan, Daten und Aufbau. Auf sie wird daher im folgenden eingegangen. Ein UHF-Konverter setzt die empfangene UHF-Energie in den VHF- Bereich um und macht auf diese Weise auoh ältere Fernsehgeräte emp¬ fangsbereit für UHF. Für den Besitzer des Fernsehgeräts ist dabei wich¬ tig, daß keine technischen Eingriffe erforderlioh sind. Gebraucht werden lediglich eine UHF-Fernsehantenne und der Konverter. Aus der Sohaltung des Konverters 1195.015 vom VEB Elektrotechnik Eisenach (entwickelt im yEB Fernsehgerätewerke Staßfurt) geht hervor, daß er praktisch keine Unterschiede zum UHF-Kanalwähler unserer Industrie aufweist (Bild 1). Dies ist kein Zufall. Beide Geräte-’unter¬ scheiden sich lediglich in ihren Schwingkreisdimensionierungen (aus dem Stromlaufplan nicht ersiohtlich). Da beide, Tuner und Konverter, im VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt entwickelt wurden, lag es nahe, in beiden Fällen die gleiche Grundkonzeption zu benutzen. Von einem unsymmetrischen 76-ß-Antenneneingang gelangt die UHF- Energie zum Emitter des 1. Transistors, wo sie verstärkt wird. Aufgabe dieses Transistors ist jedoch vor allem eine Rückwärtsdämpfung des Oszillatorsignals aus der folgenden Stufe. In der Kollektorleitung des 1. Transistors liegt die Primärseite eines Zwischenkreisbandfilters, die naturgemäß bei derart hohen Frequenzen ein Leitungskreis ist. Sie wird durch einen 7,7-kfI-Widerstand bedampft, damit man die geforderte Bandbreite von j> 8,5 MHz erreicht. Duroh Koppelschlitze ist der Sekundärkreis des Zwischenkreisbandfilters aü- gekoppelt. Er wurde wie der Primärkreis aufgebaut, jedoch nicht be- dämpft. Eine Koppelschleife führt schließlich die UHF-Energie dem Emitter des 2. Transistors zu. In ihm wird auoh die Oszillatorsohwingung erzeugt. 6 * 67 Der frequenzbestimmende Oszillatorkreis liegt am Kollektor; die Bück- kopplung auf den Emitter wird von einem 0,6-pE-Kondensator zwischen Kollektor und Emitter unterstützt. Durch Mischung von Eingangs- und Oszillatorsignal entsteht in dem Transistor u.a. die Differenzfrequenz, die man über einen Saugkreis auskoppelt. Sie liegt im Kanal 3, jedoch kann im Bedarfsfall auf die Kanäle 2 oder 4 ausgewichen werden. Alle 3 Kreise des Konverters (Zwischenkreis, Bandfilterkreis und Oszillatorkreis) sind als A/2-Kreise aufgebaut und im Gleichlauf kapazitiv abstimmbar. Der Abstimmbereich des Konverters erstreckt sich von 470- • ■ 620 MHz, erfaßt also den gesamten Bereich IV. Eine Exportaus¬ führung des Konverters überstreicht 470-860 MHz (Band IV/V). Bemerkenswert ist die Schaltung des Netzteils, denn dieser wurde ohne Transformator aufgebaut. Die Konverterschaltung führt Netzspannung gegen Erde. Aus diesem Grund gelten für ihn die gleichen Sicherheits¬ vorschriften wie für Allstromgeräte. Die HE-Ein- und -Ausgänge sind sämtlich über je einen kleinen Kondensator geführt. Ein Spannungsteiler, bestehend aus einem 0,5-(J.F-Kondensator und einem einstellbaren Widerstand von 1 kQ, teilt die 220 V des Netzes bis auf eine Spannung von etwa 10 bis 14 V. Ein Germaniumgleichrichter G7 103 richtet diese Spannung gleich. Ein 200-fiF-Ladekondensator ist das einzige Siebmittel der Gleichspannung. Ein 220-kQ-Widerstand parallel dem Spannungsteilerkondensator gewährleistet den Ladungs- ausgleieh, denn der Einweggleichrichter bildet eine stark unsymmetrische Belastung. Durch das Ausschalten des Konverters (doppelpoliger Schalter in der Netzleitung) wird dieser gleichzeitig von UHF auf VHF umge¬ schaltet. Zu diesem Zweck verbindet man die 240-1}-Energieleitung der VHF-Antenne mit dem Eingang des nachgesohalteten Fernsehempfängers und trennt gleichzeitig den Konverterausgang ab. Es fehlt jedoch eine Signallampe, so daß der Besitzer des Geräts — in den meisten Fällen ein Laie — nur schwer erkennt, ob der Konverter aus- oder eingeschaltet ist. Das kann dazu führen, daß man gelegentlich einfach vergißt, den Konverter auszusohalten. Die unkonventionelle Schaltung des Netzteils bietet auch keine Mögliohkeit, eine der übliohen Skalen¬ lampen zu speisen — es käme dafür nur eine 220-V-Glimmlampe in Frage. Daß auch diese fehlt, ist ein Mini-Minuspunkt hei diesem ausgezeichneten kleinen Gerät. Technische Daten des Konverters 1195.015 Empfangsfreauenz Eingangsimpedanz Bauschzahl Beflexionsfaktor Abstimmung max. Eingangspegel 470 bis 620 MHz (Kanäle 21- 39) 75 ß unsymmetrisch 6 bis 7 kT 0 0,65 kapazitiv kontinuierlich 12 mV 69 3-dB-Bandbreite Leistungavers tfckung BestQckung Aiugangsimpedanz Konvertierungskanal Stromversorgung Leistungsaufnahme Abmessungen max. Umgebungstemperatur £ 8,6 MHz 10 bis 11 dB 2 x AF 189 bzw. 2 x ÖF 146 240 fl symmetrisch 8 bzw. 2 oder 4 (Band I) 220 V ± 10 %/50 Hz IVA 225 mm X180 mm X 70 mm 45 "C Der elektronische Ingenieur Im Kieurer Institut für Kybernetik der Akademie der Wieseneckalten der Ukrainischen SSR hat man gerade die neue elektronische Rechenmaschine Mir-2 geprüft. In dieser neuen ERM wurden Ideen weiterentwickell, die bereits der Maschine Mir-1 zugrunde lagen: die Interpretation komplizierter algorithmischer Sprachen für die Programmie¬ rung. Die ,,Sprache“ der meisten ERM war bisher noch relativ einfach. Um der Maschine jedoch in dieser Sprache eine Aufgabe zu stellen, mußte die Aufgabe bis in die kleinsten Einzelheiten detailliert sein, mit anderen Worten: als wolle man ein Hochhaus aus, einzelnen Ziegelsteinen errichten. Bei den Maschinen der Serie „Mir“ wurde eine Art der Interpretation entwickelt, bei der die „äußere“ algorithmische Sprache fast vollständig mit der „inneren “ Sprache der Maschine iibereinstimmt und die Notwendigkeit einer Translation entfällt. Das sei an einem Beispiel erklärt. Tfitt man im Speicher der Maschine komplizierte Systeme darstellen, so wird man unumgänglich einzelne Elemente wiederholt verwenden: die elementaren mathematischen Operationen. Ordnet man alle „gemeinsamen Punkte“ des Programms in Ebenen an (auf der untersten die kleinen, aber sehr häufig anzutreffenden, weiter höher die größeren ), 70 so erhält man eine Art Pyramide, an deren Spitze sich die größten „Blöcke “ befinden, d.h. die Operationen, die im Programmaufbau einzeln Vorkommen. Diese Neuheit erlaubt es, bei minimalem Speicherbedarf ein hohes „intellektuelles “ Niveau zu erreichen. Die Wissenschaftler des Eiewer Instituts interessierten sich besonders für die Lösung mathematischer Aufgaben auf analytischem und nicht auf numerischem Wege. Für diese Aufgaben eigneten sich die herkömmlichen Maschinen schlecht. Die Programmierung auf der Mir-2 wird aus 2 Gründen erleichtert: Die „Sprache “ der Maschine ist so gewählt, daß sie Operationen und Formeln einfach wiedergibt. Zum Beispiel wird die mathematische Operation „Klammer öffnen“ in der Maschine in Form eines Blocks vorgesehen, man braucht sie dann im einzelnen nicht mehr zu program' mieren. Weiter erhält der Mensch die Möglichkeit, die ERM zu jedem beliebigen Zeit¬ punkt zu korrigieren . Die Mir-2 ist außerdem mit einem Bildschirm ausgestattet, und zwar stellt dieser eine Art elektronischer Tafel“ dar, auf der Ziffern und Qieichungssysteme mit einem Qesamtumfang bis zu 1000 Zeichen abgebildet werden können. Der Operator, der vor dem Bildschirm sitzt, kann mit einem Blick das Arbeitsfeld der Maschine übersehen. Die für eine solche Tafel bestimmte „Kreide “ unterscheidet sich äußerlich kaum von einem gewöhnlichen Kugelschreiber. Indem der Wissenschaftler mit diesem Lichtstift Über den Bildschirm fährt, unterstreicht er verschiedene Elemente der Formeln . Der mit dem Stift gekennzeichnete Teil der Formel beginnt zu flimmern; die-Maschine „erkennt“, daß in diesem Programmteil irgendeine Änderung erfolgen soll. Eine Maschine, die eine „elektronische Tafel“ für die Umwandlung von Qieichungen benutzt, wurde bisher nur in der Sotojelunion entwickelt. Sie wird zu einem unentbehr¬ lichen Instrument all jener Spezialisten werden, die bei ihren Untersuchungen mathe¬ matische Methoden benutzen. Farbfernsehgerät mit integrierten Schaltkreisen Eine Gruppe japanischer Elektronikfirmen sowie Institute an der Universität Osaka betreiben gemeinschaftliche Studien Über den Aufbau eines Farbfernsehempfängers mit einer möglichst großen Zahl von integrierten Schaltkreisen (ICs). Das nunmehr vorliegende Versuchsgerät enthält nur noch 147 Bauteile einschließlich 22 IC gegenüber 594 elektronischen Bauteilen in der konventionellen Bauweise. Die Anzahl der Lötstellen verminderte sich von 1250 auf 600. Das Mustergerät, dessen Entwicklung weitergeht, enthält gegenwärtig noch die alte Chassisplatine, die jedoch wegen der vielen ICs an Stelle diskreter Bauelemente ziemlich leer ist , jedoch dadurch äußerst übersichtlich. n^Mieiecrronic Elektronische Bauelemente — leistungsstark und zuverlässig Es sind keine Geheimnisse, die wir Ihnen mitteilen: Hochwertige Materi¬ alien, automatisierte Fertigungseinrichtungen und harte Prüfungen garan¬ tieren für RFT-Bauelemente, hervorragende technische Parameter, erhöhte Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer. Informieren Sie sich über unser Angebot: Transistoren • Dioden • Gleich¬ richter • Spezialröhren • Kontaktbauelemente • Widerstände • Konden¬ satoren • Isolierstoffe. WB BAUELEMENTE UND VAKUUMTECHNIK DDR 102 Berlin • Alexanderplatz 6 Temperaturkompensation Thorolf Kneüz von Quarzoszillatoren Mitteilung aus dem VEB Funkwerk Erfurt Die Aufgabe bestellt darin, einen Quarzoszillator mit der Sehwingfrequenz von / = 1 MHz so zu kompensieren, daß seine temperaturbedingte Frequenzablage im Bereich von 5 bis 40 °C kleiner als 2 • IO -6 MHz, d.h. weniger als 2 Hz beträgt. Mit einem Quarz im Thermostatgehäuse erreicht man zwar eine weit höhere Frequenzkonstanz in Abhängigkeit von Temperaturschwankungen; es wirkt sich jedoch nachteilig aus, daß der Preis des jeweiligen Geräts bei serienmäßiger Herstellung durch den hohen mechanischen Aufwand bedeutend steigt. In vielen Fällen kommt man mit der eingangs gefor¬ derten Genauigkeit aus, so daß sohon aus diesem Grund ein Thermostat übertriebenen Aufwand bedeutet, der sich außerdem durch sein Gewicht und seine Abmessungen nachteilig auswirkt. Außerdem entfällt die lange Einlaufzeit, die ein Thermostat erfordert. Der nachfolgend beschriebene Oszillator ist sofort nach dem Einschalten betriebsbereit, vorausgesetzt, daß sioh in seiner Umgebung keine Bauelemente erwärmen und die Thermistoren beeinflussen. Bild 1 zeigt die nichttemperaturkompensierte Grundschaltung, die für Schwingfrequenzen um I MHz verwendbar ist. Der Quarz befindet sich im Rüekkopplungsnetzwerk und wird in ir-Sohaltung betrieben. Der Ziehkondensator G z besteht in diesem Fall nur aus einem abgleiohbaren Festkondensator. Die Kompensationsschaltung fügt man lediglich an Stelle des Ziehkondensators C z ein, woraus klar ersiohtlioh wird, daß für die gesamte Kompensation nur C z „verantwortlich“ ist. Die 2stufige Betriebsspannungsstabilisierung sowie die dem Oszillator nachgeschaltete Trennstufe dienen der Frequenzstabilisierung gegen Betriebsspannungs¬ und Lastschwankungen. Die Ausgangsspannung der Schaltung beträgt etwa U as = 3 V. Quarze lassen sieh bekanntlich durch Reihenschaltung mit einem Ziehkondensator um einen bestimmten Frequenzbetrag von ihrer Reso¬ nanzfrequenz/„ auf die Sollfrequenz / 0 +A/=/ziehen. Hierbei wird durch die Reihenschaltung von G„ und G z die Gesamtkapazität des Quarzes geringfügig verkleinert (Bild 2), was nach der Sohwingungsformel 2*Vv 87 pF. Für die Bestimmung von ± A17 el wird C B für 0 und 40 °C bei positivem oder negativem Quarz-TK ermittelt C D( 0°C)(+) C ' ,Cr g(0°0)(+) 0 ~ C z(0°C) (+) 31,2 pF. 70 U D [V] -► Bild 7 Kennlinie C ^ = 1(ü D ) der Kapazitätsdiode OA 910 Nach Bild 7 ist dann ^7^>(0°C)(-f-) “ 4»9 V. C .D(40°C)<+) C ’ G z( 40°C)(+) 0 — *+40°C)(+) = 38,7 pF. Nach Bild 7 ergibt sieh nun P fl (40°C)(+) = 3 >1 V. Bei Temperaturänderung von 20 °C ± 20 °C muß sieh U vl um + 0,9 V ändern. Aus dieser Spannungsänderung läßt sich die erforderliche Wider- standsänderung der temperaturabhängigen Brüokenzweige bestimmen. Bei 20 °C ist (R 2 + R 3) || R 1 = (R 8 + R 9) || R10 = 10 kQ. Bei 0°C wird (R 2 + R 3) || R 1 = (R 8 + R 9) || R 10 = 12 k£l. Bei 40 °C ergibt sich (R 2 + R 3) || R 1 = (R 8 + R 9) || R 10 = 8,35 kß. Linearisiert man den erforderlichen Widerstandsverlauf der Kombination R 1, R 2 und R 3 bzw. R 8, R 9 und R 10, so kann man, ausgehend von 20 °C, die Temperaturkoeffizienten dieser Kombinationen bestimmen. Für den Bereich von 20 °C -*■ 0°C erhält man AB = +2 kn 0 20%, AB 20% TK = A T —20 °C -i%.°c- Für den Bereich von 20 °C -* 40 °C ist dann AB = -1,65 kß ö -16,5%, AB —16,5% TK = A T +20 °C ■0,825% .°C- 80 0 10 20 30 40 r[°cj -► Bild 8 Verlauf der Funktion Rrp = f(T) des temperaturabhängigen Brückenzweigs; Kurve 1 — Thermistor TNM 10 k, Kurve 2 — (TNM 10 kß + 10 kS2) j | 20 kä, Kurve 3 — geforderter Verlauf gemäß Berechnung R ^ = f(C x ) Diesem geforderten Widerstandsverlauf entspricht annähernd eine Widerstandskombination von (TNM 10 kß + 10 kß) || 20 kß. Der TK des Thermistors beträgt TKß2o°c = —4,2% • °C _1 . Bestimmt man auf Grund der W T iderstandsänderung über der Temperatur rückwärts das der jeweiligen Temperatur entsprechende C z , so erhält man den rechne¬ risch ermittelten C z -Verlauf (Bild 6— Kurve 3). Der auftretende Frequenz¬ fehler läßt sich mit Formel (3) berechnen. Daraus gewinnt man dann die Fehlertabelle (Tabelle 2). Die rechnerisch erreichte Frequenzkonstanz liegt im geforderten Tem¬ peraturbereich von 5°C-"40°C bei ^1 Hz. Das entspricht einer Genauig¬ keit von 1 • 10~ 6 . Unberücksichtigt blieben bei den Berechnungen die Bauelemente¬ streuungen, die besonders bei den Thermistoren und bei der Kapazitäts- 6 Elektronisches Jahrbuch 1971 81 diode ins Gewicht fallen. Eine Berücksichtigung dieser Faktoren läßt jedoch den Rechenaufwand so stark ansteigen, daß einige praktische Ver¬ suche schneller zum Ziel führen. Tabelle 2 T /(TK = +)/Hz «TK = -)/Hz 0 +1,49 -1,01 5 +1,04 -1,06 10 +0,99 -0,707 20 -0,082 -0,082 30 -0,0075 +0,49 40 -0,69 +0,38 Was versteckte Huggy in der schwarzen Kiste? 2 Bauelemente liegen in Reihe mit einem Strommesser an der Netzspannung. Folgende Ströme werden gemessen: — mit dem Multizet im Bereich 0,3 A Wechselstrom 71 mA mit dem Multizet im Bereich 0,3 A Gleichstrom 64 mA — mit einem Dreheisen- oder Thermoumformerinstrument 100 mA Durch ein vorgeschaltetes Wattmeter bzw. durch Auszählung der Umdrehungen am Elektrizitätszähler ermittelt man weiterhin eine Leistungsaufnahme von 15,5 W. Welche Bauelemente enthält die black-box $ (Lösung s. S. 251) 82 Ing.Karl-Heinz Schubert— DM2AXE Praktische Beispiele zur Anwendung von IS In den früheren Ausgaben des Elektronischen Jahrbuchs [1] wurden grund¬ legende Beiträge zur Technik der integrierten Schaltungen (IS) veröffent¬ licht. Nun einige praktische Beispiele zur Anwendung. Der VEB Kera¬ mische Werke Hermsdorf hat inzwischen seine Reihen an KME-3-Bau- steinen in Dünnschichthybridtechnik erweitert, so daß universell ver¬ wendbare Bausteine-zur Verfügung stehen. In der Amateurpraxis inter¬ essieren vor allem die analogen Bausteine, die nachfolgend aufgeführt sind: analoge Baureihe A 2 ES I lstufiger Schaltkreis, Typ I ES II lstufiger Schaltkreis, Typ II ES III lstufiger Schaltkreis, Typ HI ZBV 2stufiger Breitbandverstärker W 12 3stufiger Vorverstärker BV 12 3stufiger Breitbandverstärker analoge Baureihe A 3 UVW universeller WechselspannungsVerstärker DY 1 Differenzverstärker, Typ 1 DV 2 Differenzverstärker, Typ 2 Die mit Dünnfilm-Widerstandsnetzwerken und Miniplasttransistoren SF 216 bestückten Schaffungen sind in Metallbechem untergebracht und vergossen. Bild 1 zeigt eine Skizze der äußeren Gehäuseabmessungen. Die nr V o/ 0,'S Bild 1 Oehduseform der KME-3-Bausteine Bild 2 Grundsehaltungen für Istufigen Schaltkreis (a) und für 2stufigen Breitband¬ verstärker fbj Länge l richtet sich nach der Anzahl der Anschlüsse (6 Anschlüsse: l - 17,3 mm; 10 Anschlüsse: l = 26,3 mm z.B.). Bild 2 zeigt die Schal¬ tungen für Typ ES und Typ ZBV. Der ES-Typ kann in Emitter- oder Basisschaltung betrieben sowie in Verstärker-, Misch- und Oszillator¬ schaltungen verwendet werden. Die Spannungsverstärkung liegt je nach äußerer Beschaltung zwischen 14,8 und 25 dB. Für die genannten Bau¬ steine kann die Versorgungsspannung bis zu 12 V betragen. Die Ver¬ stärker nach Bild 3 werden durch die außen liegenden Bauelemente hin-' sichtlich Verstärkungsfaktor, Bandbreite und Impedanzen angepaßt. Der universelle Wechselspannungsverstärker (Bild 4) ist für die Meß-, Steuer- und Regelungstechnik bei Frequenzen von 50 Hz bis 10 kHz vorgesehen. Bild 3 Gmndschaltungen für 3stufigen Vorverstärker (a) und für 3stufigen Breitband¬ verstärker 84 Bild 4 GrundschaBüng für universellen Wechselspannungs~ verstärker Die erreichbare Verstärkung liegt bei 78 dB, die obere Grenzfrequenz bei etwa 500 kHz. Im Augenblick noch umfangreicher ist das Angebot an digitalen Bau¬ reihen : D 1/D 11 langsam schaltendes System in RT-Logik, D 2 mittelschnell schaltendes System in DT-Logik, D 31 schnell schaltendes System in LL-Logik. Diese Bausteine setzt man vorwiegend in der Rechentechnik und in der industriellen Elektronik ein (Hinweise in [2]). Nachfolgend Näheres über die Anwendung vor allem linear (analoger) integrierter Verstärkerschal- tungen. Für die Bezeichnung solcher IS gibt es in Westeuropa einen Be¬ zeichnungsschlüssel (siehe Tabellen). Rundfunk und Fernsehen In der Konsumgüterelektronik findet man vereinzelt bereits IS in der Schaltungspraxis von Empfangsgeräten. Das tritt am stärksten hei der NF-Verstärkung in Erscheinung; aber auch in HF- und in ZF-Stufen gibt es Anwendungsbeispiele. Dabei steht im Vordergrund nicht die Preis¬ ermäßigung, sondern vielmehr eine Verbesserung der technischen Para¬ meter. Bild 5 zeigt eine Anwendung des eigentlich für den NF-Bereich vorge¬ sehenen integrierten Verstärkers TAA 131 (Siemens). Die HF-Eigenschaf- ten sind noch so gut, daß sich mit 2 IS ein Miniaturempfänger aufbauen läßt. Es handelt sich um einen Geradeausempfänger mit 3stufiger HF- und 3stufiger NF-Verstärkung. Damit der HF-Verstärker beim Empfang leistungsstarker Sender nicht übersteuert wird, ist die Lautstärkeregelung als veränderbare Gegenkopplung ausgeführt. Das Plastgehäuse der IS hat die Abmessung 2,7 mm x2,7 mm X 1,1 mm; mit der Ferritantenne 85 W/i Büd 5 Miniaturempfänger mit 2 linearen integrierten Verstdrkerschaltungen [3] Büd 6 Orundschaltungen für IS TA A 131 (a) und pA 703 E (b) 14 mm X 4 mm x 0,75 mm läßt sich also der komplette Empfänger sehr klein gestalten. Der Schwingkreis wird auf einen Sender fest abgestimmt. Bild 6a zeigt die Grundschaltung der verwendeten IS [3]. Beim Taschensuperhetempfänger sony 1CR-10Ö sind die Abmessungen 58 mm x 31 mm x 18 mm, die Masse 90 g, empfangen wird der MW- Bereich. Die Schaltung enthält 1 Misch-Oszillator-Transistor, 1 IS und 1 Komplementär-Endstufe. Die IS, die als Breitbandverstärker die ZF verstärkt, die Demodulation vomimmt und auch NF-Vor- und -Treiber¬ stufe enthält, besteht aus 9 Transistoren, 4 Dioden und 14 Widerständen. Sämtliche Bauteile sind auf einer Siliziumscheibe mit den Abmessungen 2,25 mm x 1,6 mm untergebracht. Die Ausgangsleistung wird mit 50 mW angegeben [4], Der IO 2000 enthält 2 IS neben dem Misch-Oszillator-Transistor und der'Komplementär-Endstufe. Auch bei diesem Super'liegt die gesamte ZF-Selektion vor dem breitbandigen ZF-Verstärker und Demodulator 86 (IS N1140 M). Am Eingang des ZF-Verstärkers liegen 2 ZF-Kreise, die über ein keramisches Filter gekoppelt sind. Für NF-Vorstufen und Treiber¬ stufe wird die IS TAA 263 eingesetzt. Die IS N1140 M enthält 13.Tran¬ sistoren (4 als Dioden geschaltet), 1 Diode und 13 Widerstände. Als 3stufiger NF-Verstärker (3 Transistoren, 2 Widerstände) istdie IS TAA 263 ausgeführt. Der MW-Empfänger wurde rund konstruiert (75 mm Durch¬ messer, 30 mm diok) und hat eine Empfindlichkeit von 400 fiV bei 50 mW [5]. Gut eignet sich für die Anwendung von IS der FM-ZF-Teil eines Rund¬ funkempfängers. So lassen sich durch IS das Laufzeitverhalten, die Kurventreue bei großen Signalen und die Begrenzungseigenschaften wesentlich verbessern. Das spielt beim Qualitätsempfang von Stereo¬ sendungen natürlich eine ausschlaggebende Rolle. Zur ^Lösung dieses Problems ist man mehrere Wege gegangen. Bild 6 b zeigt die IS fiA 703 E (Fairchild), die in einem 4stufigen FM-ZF-Verstärker benutzt wird. Die Schaltung stellt einen Düferenzverstärker (T 3, T 4) dar. Der Arbeits¬ punkt wird durch die Reihenschaltung der Dioden (T 1, T 2) eingestellt. T 5 gewährleistet die Gleichstromstabilisierung von T 3 und T 4. Bei Übersteuerung von T 3 erfolgt durch T 4 eine zunehmende Begrenzung, so daß praktisch nach Einsetzen der Begrenzung eine konstante Aus¬ gangsspannung besteht. Bild 7 zeigt die beiden letzten Stufen des FM-ZF- Verstärkers. Da stufenweise eine selbsttätige Begrenzung des Signals erfölgt, kann eine spezielle Regelung des Verstärkers entfallen. Die Ge¬ samtverstärkung beträgt etwa 92 dB [6]. Büd 7 Die beiden letzten Stufen de» OSrUr-FM-ZF-Verstärkers, der inegesamt mit 4 IS bestückt ist [6] Einen anderen Weg ist man beim FM-Super A 76 gegangen (Revox- Hi-fi-Serie). Die gesamte Selektion wird am Eingang des FM-ZF-Ver¬ stärkers konzentriert. Es handelt sich dabei um ein passives Filter aus 8 Kreisen; die Bandbreite ist 240 kHz. Darauf folgt ein 5stufiger Be¬ grenzungsverstärker mit 5MHz Bandbreite, der mit,5IS bestückt ist 87 Bild S Im FM-Super A 70 fRevox) ist dar FM-ZF-Tr.il breitbandig mit ö inte¬ grierten BrhaUungcn aulgebaut (Wßrlcfoto) (RCA CA 3028). Bild 8 zeigt in der Mitte diesen FM-ZF-Verstärker. Valvo hat mit der IS TA A 350 einen kompletten Begrenzungsverstärker integriert (21 Transistoren, 24 Widerstände) [7], Dieser ist 4stufig aufgebaut und ergibt eine Spannungsverstärkung von etwa 65 dB. Jede Stufe besteht, aus einem Differenzverstärker mit Emitterfolgeausgängen und Konstant ström quelle. Die Filter zur Selek¬ tion werden wieder vor der IS angeordnet. Mit der integrierten Schaltung CA 3005 (BCA) kann auch der UKW- Tuner ausgerüstet werden. Bild 9 zeigt die Grundschaltung der IS CA 3005, die sich als HF-Vorverstärker, Oszillator- und Mischstufe einsetzen läßt [8]. In Bild 10 wird ein einfacher UKW-Tuner mit 2-Kreis-Abstimmung und einer IS gezeigt. T 3 garantiert stabile Emitterströme. Über 5 pF 88 Bild 10 U KW-Tuner-BchaUung, bestückt mit einer IS [8] erfolgt die Rückkopplung von Kollektor T 2 an Basis T 1, wobei L 2/C 2 die Frequenz bestimmt. Das Eingangssignal gelangt an die Basis von T 3. Über die Emitter werden Eingangs- und Oszillatorfrequenz gemischt, so daß man am Kollektor von T1 die ZF von 10,7 MHz aussieben kann. Die Grenzempfindlichkeit für 30 dB ist 10 U.V. Bessere Tuner mit 3-Kreis- Abstimmung verwenden eine IS als Oszillator- und Mischstufe und eine IS als HF-Vorverstärker. Benutzt man für letztere die Kaskodeschaltung, so ist die erreichbare Grenzempfindlichkeit besser als 2 (J.V. Zunehmend werden IS auch im Fernsehempfänger eingesetzt (z.B. im Ton-ZF-Teil), und zwar vor allem bei aufwendigen Farbfernsehgeräten. Die speziell entwickelte IS TAJ101 (AEG-Telefunken) dient als Flip-flop im PAL-Umschalter. Die IS TAJ 101 enthält auf dem Kristallplättchen (1,2 mmx l,2 mm) 9 Transistoren, 10 Dioden und 13 Widerstände. NF- Verstärkertechnik Die ersten integrierten Linearverstärker für NF-Anwendungeu waren meist Kleinsignal-Vorverstärkerstufen. Beispiele dafür wurden in [1] ICüh/fbhne Bild 11 Ansicht einer linearen integrierten Schaltung für größere Ausgangsleistung 89 bereits vorgesijellt. Seit 1968 kamen aber verstärkt auch integrierte Leistungsverstärker heraus für Leistungen von 0,5 W bis etwa 100 W. Die Abführung der Wärme erfolgt durch einen Kupferstreifen, auf dem man die iS aufmontiert. Das Gehäusematerial ist weitgehend Plastwerk¬ stoff. Bildll zeigt die IS PA 237 (General Eleotric; 2 W). Bis zu Ausgangs¬ leistungen von etwa 1W benutzt man meist die von den Transistoren her bekannten Gehäuseformen TO-5 und TO-74. Die integrierten Leistungsverstärker enthalten alle erforderlichen Bau¬ elemente (Transistoren, Dioden, Widerstände), so daß zum betriebs¬ bereiten Verstärker nur noch Kondensatoren und Potentiometer zuge* schaltet werden müssen. Bild 12 zeigt einen kompletten Gegentakt-B- Verstärker mit der IS CA 3020 A. Die erreichbare Ausgangsleistung ist 1 W. Die Grundsohaltung der IS CA 3020A besteht aus 7 Transistoren, 3 Dioden und 11 Widerständen [9]. Bild 12 Kompletter Gegenlakt-B- V er stärker für 1 W Ausgangsleistung [9] Bild 13 Grundsohaltung für IS PA 248 bzw. PA 237 90 Büä U 2- IF- Verstärker mit eisenlosem Ausgang [10] Den gleichen Aufbau zeigten die IS PA 237 (2-W-Verstärker) und die IS PA 246 (6-W-Verstärker). Durch erweiterte Kühlflächen und durch eine andere äußere Beschaltung ließ sich die Ausgangsleistung von 2 W auf 6 W erhöhen. Bild 14 zeigt die Schaltung des kompletten 2-W-Ver- stärkers. Die volle Aussteuerung erfordert eine Eingangsspannung von 120 mV. Der Frequenzbereich (—3 dB) reicht von 18 Hz bis 100 kHz; die Eingangsimpedanz ist 40 kfl, der Klirrfaktor 1>7%. Beim Einsatz zur Schallplattenwiedergabe wird man die Eingangsschaltung hochohmig dimensionieren oder eine Entzercerschaltüng davor anordnen [10]. Bei IS mit größeren Leistungen..werden in dem Plastgehäuse neben der IS auch Kondensatoren in Dickfllmtechnik untergebracht. Der 50-W- Verstärker S11050A (Sanken Ipectric, Japan) hat die Abmessungen 100 mmx50 mmx25 mm; er enthält'6 Transistoren, 1 Diode, 18 Wider¬ stände und 8 Kondensatoren. — Die zur Zeit größte Leistung — 100 W — gibt die IS TA-7625 ab (RCA). Die Abmessungen des Plastgehäuses sind 58,4 mm x 48,3 mm x 12,7 mm; es enthält 11 Transistoren, 8 Dioden, 23 Widerstände und 7 Kondensatoren. Mit einer symmetrischen Ver-i sorgungsspannung von ^ 37 V ist die Ausgangsleistung qn 8 Q etwa 60 W. Der Frequenzbereich umfaßt 20 Hz bis 50 kHz, der Klirrfaktor ist 0,5%: / Amaleurfunlcpraxis Für den Funkamateur gibt es interessante Anwendungsmöglichkeiten für integrierte Schaltungen. Die bisher besprochenen Schaltungsbeispiele mit linearen integrierten Schaltungen lassen sich rationell in Empfänger¬ und Modulationsverstärkerschaltungen einsetzen. Aber auch in Sender¬ schaltungen, so vor allem bei der Signalaufbereitung eines SSB-Senders, kann man IS verwenden. Bild 15 zeigt die Schaltung eines Balance¬ modulators mit der IS TAB 1 01, die 4 Transistoren in Bingmodulator- schaltung enthält [11]. Die erforderliche Trägerleistung ist bedeutend 91 TAB 10,1 geringer als bei herkömmlichen Diodenquartetten. Für die Trägerrest¬ leistung wird ein sehr geringer Wert angegeben (3 nW = 0,003 (tW bei 34 kHz). ZLALV verwendet in seinem SSB-Sender einige IS, u.a. den Typ CA 3028 als Balancemodulator. Für die Trägerunterdrückung gibt er bei 450 kHz mehr als 60 dB an, für 8,6 MHz mehr als 40 dB. Der symmetrische I) ifferenz verstärken 1 MC 1550 (Motorola) entspricht etwa der IS CA 3005 (Bild 9). Bild 16 zeigt ein Anwendungsbeispiel als VFO für Sender- oder Empfängerschaltungen. Mit den angegebenen Werten reicht der Abstimmungsber$ch von 5 bis 10 MHz [12]. In der Amateurfunkpraxis gibt es auch vielseitige Möglichkeiten des Einsatzes von digitalen integrierten Schaltungen, so bei Frequenz-Eich- punktgebern, bei Zählfrequenzmeßgeräten, bei Frequenz-Synthese- Bild 16 Grundsehaltung für IS MC 1550 (a) und Anwendung der IS in einer VFO-Schaltung (b) [12] 92 Oszillatoren und bei elektronischen Tasten. Für diese Schaltungen werden vor allem unterschiedliche Gatter-Ausführungen sowie Flip-flop-Schal- tungen in integrierter Form eingesetzt. Auch elektronische Morsetasten lassen sich mit solchen IS sehr einfach auf bauen. Es erfolgt eine exakte Tastung von Punkten und Strichen bei regelbarer Gebegeschwindigkeit. Das stets etwas unexakte Geben mit der Hand wird durch einen Speicher¬ teil ausgeglichen. Eine von W 8 C11D angegebene Schaltung 13 verwendet einen J-K-Flip-flop ßL 923 (Fairchild) und 6 Stück 2 x 2-Eingangs- gatter ßL 914 (Fairchild) in RTL-Technik. Die in der IS ßL 914 doppelt vorhandenen Eingangsgatter mit je 2 Eingängen werden z.T. als Flip¬ flop geschaltet (Punkt, Strich, Speicher). Transistoren sind nur noch für die Zeitbasisschaltung und den Tastenausgang erforderlich. BezeichnungsschlUssel für integrierte Schaltungen Im Ausland wird zur Kennzeichnung von IS eine Kombination aus 3 Buchstaben und 3 Zahlen benutzt, z. B. TAA 161. Dabei wird unterschieden zwischen Einzeltypen (meist analoge Schaltungen) und Serientypen, deren einzelne Schaltungen aufein¬ ander abgestimmt sind (meist digitale Schaltungen). Es bedeuten 1. und 2, Buchstabe EA, FB, FC usw. GA, GB, GC usw. SA, SB, SC usw. TA, TB, TC usw. TJA, UB, UC usw. Serientyp Serientyp Einzeltyp (digital) Einzeltyp (analog) Einzeltyp, der analog und digital arbeiten kann 3. Buchstabe Dieser Buchstabe kennzeichnet die Funktion der IS. A Analogschaltung (Linear Verstärker) B Frequenzumsetzung, Demodulation C Schwingungserzeugung D komplexe lineare Schaltung (Kombination von A, B, C) G Vielfachanordnung von einzelnen Bauelementen H logische Verknüpfung (Gatterschaltung) I statische Bangzeitspeicherung (Flip-flop) K Kurzzeitspeicherung, Zeitgeber L Pegelumsetzer (digital) N dynamische Bangzeitspeicherung Q Schreib-Bese-Speicher E Festwertspeicher S Leseverstärker mit digitalem Ausgang V sonstige Schaltungen 1. und 2. Ziffer Diese Ziffern stellen die laufende Kennzeichnung innerhalb der Typenreihe dar (10-99). 93 3. Ziffer Diese Ziffer gibt den Betriebstemperaturbereich an. Kennzahl 0 X 2 3 4 5 6 Temperaturbereich nicht festgelegt 0 bis 70 °C —55 bis 125 °C -10 bis 85 °C -15 bis 55 °C -25 bis 70 °0 -40 bis 85 °C Sollte es von einem Typ Varianten geben, die ((ich durch elektrische (z.B. Durch¬ bruchspannung) oder mechanische (z.B. Gehäuse) Werte unterscheiden, so folgt nach den 3 Ziffern noch ein Buchstabe. Literatur [1] Eleklroniechee Jahrbuch für den Funkamateur, 1967, Seite 27, 1969, Seite 89 und 101, 1970, Seite 491; DMV, Berlin [2] Zeitschrift Nachrichtentechnik, 19 (1969), Heft 5, Seite 161 bis 178 [3] —, MW-Empfänger — mit 2 IS, Badioschau, Heft 7/1969, Seite 395 [4] C.D., Un portatif ä Circuit intügrü, Toute l’Electronique, Heft 7 bis 8/1967, Seite 294 bis 296 ■ [5] Limann, O.: Taschenempfänger „IC 2000" mit IS, Badioschau, Heft 10/1967, Seite 552 bis 553 [6] Oietel: Integrierte Halbleiterschaltungen im Stereotuner „ES 90“, Siemens- Werkstattpraxis Badio-Femsehen, Heft 38/39, Seite 25 bis 26 [71 Leopold, H.: Ein hochwertiger EM-Tuner mit modernen Bausteinen, Badio¬ schau, Heft 6/1968, Seite 306 bis 310 [8] Zandra, W.: IS für Badio- und Fernsehgeräte weiter im Vormarsch, Badio¬ schau, Heft 4/1967, Seite 186 bis 188 [9] —: Universeller integrierter Breitband-Leistungsverstärker (8 MHz, 1 W), Badioschau, Heft 11/1968, Seite 602 bis 604 [10] Lüen, 11.: Quelques applications du Circuit integre PA-237, Toute l’Electro- nlque, Heft 1—2/1969, Seite 40 bis 45 [11] Bahnern, U.: Lineare integrierte Schaltungen in der Hand des Funkamateurs, DL-QTC, Heft 10/1968, Seite 589 bis 694 12] Thorpe, D.: Getting acquainted with IC, Magazin 73, Heft 2/1967, Seite 6 bis 10 1 3] Burchßdd, J.: The integrated keyer, Magazin CQ, Heft 12/1967, Seite 12 bis 16 94 Burkhard Standfuß Digitalbausteine für den universellen Einsatz Im VEB Werk für Fernsehelektronik wurde eine Reihe von Digitalbau¬ steinen entwickelt. Diese Bausteine sind erstmalig seit 1970 erhältlich. Auf Grund der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten wird auch der Amateur von einer solchen Bausteinreihe profitieren können. Aus der Baustelnreihe sollen nur die 3 für den Amateur interessantesten Bausteine beschrieben und einige einfache Anwendungsbeispiele aufgezeigt werden. Der Zählbaustein Z 1 Der Zählbaustein Z 1 ist ein Binarzähler, dessen diskrete Bauelemente auf einer Platine der Größe 65 mmx85 mm angeordnet sind., Da es sich bei den Halbleitern ausschließlich um Siliziumbauelemente handelt, läßt sioh der Zähler in dem großen Temperaturintervall von —10°C bis 70 °C einsetzen. Bild 1 zeigt den Stromlaufplan des Zählers. Dieser aus 4 bistabilen Multivibratoren bestehende Zähler erreicht nach dem 16. Impuls (2') wieder seine O-Stellung. Durch sohaltungstechnisohe Maßnahmen werden 6 Impulse übersprungen. Damit erreicht der Zähler bereits nach dem 10. Impuls wieder seine O-Stellung, so daß er wie ein dekadischer Zähler arbeitet. Die Ausgangssignale sind nach dem BCD- Kode verschlüsselt. Für bestimmte Zwecke ist. ein dekadischer Zähler nicht brauchbar. Solche Anwendungsfälle sind beispielsweise Uhren und Zeitmeßgeräte. Dafür werden Zähler benötigt, die bereits nach dem 6. Impuls ihre Aus¬ gangsstellung erreichen. Für diese Anwendungsfälle ist der Zählbaustein Z1—6 als Variante des Bausteins Z1 entstanden. Auf der gleichen Platine sind nur 3 bestabile Multivibratoren angeordnet. Ein auf diese Weise aufgebauter Zähler hat seine Ausgangsstellung wieder nach 8 Im¬ pulsen (2 ) eingenommen. Durch eine ähnliche Schaltungsmaßnahme wie beim Baustein Z 1 werden 2 Impulse übersprungen, so daß der Zähler bereits nach dem 6. Impuls seine 0- bzw. Ausgangsstellung erreicht. Der Stromlaufplan dieser Variante geht au» Bild 2 hervor. Eine weitere Variante des Bausteins Z 1 ist der Baustein Z 1—3. Diesen Baustein setzt man hauptsächlich für die Zehner-Stunden-Anzeige in 95 £ elektronischen Uhren ein. Zum Aufbau Verwendet man die Leiterplatte des Bausteins Z 1, bestückt sie aber nur mit 2 bistabilen Multivibratoren. Der Zählumfang des Bausteins ist in diesem Falle größer als nötig. Daher muß dieser Baustein beim Einsatz in einer Uhr mit Erreichen der Zahl 24 durch einen Impuls auf 0 zurüekgestellt werden. Der Vollständigkeit halber ist der Stromlaufplan des Bausteins Z 1—3 in Bild 3 dargestellt. 7 Elektronisches Jahrbuch 1971 97 Bild 3 Stromlautplan de» Zählbausleins Z 1 —ß Vorwiegend zum Anschluß an den Zählbaustein Z 1 und seine Varianten werden die Anzeigebausteine A 1 H und A 1 V gefertigt. Mit Hilfe der Anzeigebausteine lassen sieh die Ziffern 0 bis 9 auf der Kaltkatoden- Ziffemanzeigeröhre Z 570 M darstellen. Die beiden Bausteine sind in elektrischer Hinsicht völlig identisch. Der Baustein A1 V wird vertikal und der Baustein A 1 H horizontal in die Buchsenleiste eingesohoben! Mit dem Baustein A1 H lassen sich Geräte auf bauen, die nur eine Bau¬ höhe von etwa 70 mm haben. Der Baustein A 1 V verlangt eine Bauhöhe von etwa 110 mm, dafür wird hur eine Bautiefe von 75 mm benötigt. Auf den Bausteinen sind außer der Ziffernanzeigeröhre noch die Deko¬ diermatrix und die Anzeigeverstärker ängeordnet. ws h 9 14 13 1! 8 «7 IV 04) (S) (4) (!) (81 (8) 01) Bild 4 Stromlaufplan der Anzeigebausteine A 1H und A 1 V. Die in Klammern gesetzten Zahlen kennzeichnen die Anschlüsse des Bausteins A 1 H 98 Ansch/ußschema der Stecher/eiste ■ 7 /Basse 2 Ansc/ltaß 77 von A 7 V, 7 von'A 7N 3 Ansc/7/uß9 vonA 7 V, 74 von A 78 4 Trigger-Impuls 5 Anschluß 74 von A 7 V S von A 7/7 6 *72 V 7 Anschluß 8 vonA 7v, 6 von A7H 8 ~4V 9 ßiic/rsfei/ung 70 Anschluß 72 von A7V, 7von A 78 77 Anschluß 75 vooA 7 V, 8 von A 7 J7 72 Anschluß 73 vonA 7V, 4 vonA 777 7« /Basse 7S Impu/s-Ausgang Anschluß 7vonA7V, 72 von A777 Büd 5 Tabelle der Verbindungen zwischen dem Baustein Z 1 und den Bausteinen A 12 bzw. A IV m Büd 6 Stromladfßilan der Bausteine A 1 B—6 und A 1 V—S Den Stromlaufplan zeigt Bild 4. Die notwendigen Verbindungen zwischen dem Anzeigebaustein A 1 H oder A 1 V und dem Zähler Z 1 zeigt die Tabelle in Bild 5. Analog den Varianten des Zählbausteins Z 1 gibt es auch bei den Anzeigebausteinen die Varianten A 1 H-6, A 1 H-3 und A 1 V-6, A 1 V-3. Die genannten Varianten gestatten die Darstellung der Ziffern 0 bis 6 und der Ziffern 0 bis 2. Bild 6 und Bild 7 zeigen die Stromlaufpläne der Varianten. Der Bauelementeaufwand ist bei diesen Varianten ebenfalls erheblich kleiner, wodurch sich der Preis verringert. Für die zuvor beschriebenen Bausteine gibt es ein breites Anwendungs¬ gebiet'. Die im folgenden beschriebenen Anwendungsbeispiele sollen die überaus einfache Schaltungstechnik der Bausteine verdeutlichen. 7* 99 <*» (7) (1t) (5) H) Bild 7 Stromlaufplan der Bausteine A 1 H—3 und A 1 V—3 Bild 8 zeigt den Übersichtsschaltplan eines einfachen 4stelligen Zählers. Die Zahlen kennzeichnen die Stifte der Steckerleisten. Man muß nur die im Übersichtsschaltplan gezeichneten Verbindungen hersteilen. Zusätz¬ liche Bauelemente, wie Koppelkondensatoren usw. sind nicht erforderlich. Zum Aufbau dieses 4stelligen Zählers benötigt man also nur wenige Drahtverbindungen. Für die Verbindungen von einem Zählerausgang (15) zum Eingang (4) des näohsten Zählers empfiehlt es sich, abgeschirmte Leitungen zu verwenden. Das gleiche gilt für den Impulseingang des ersten Zählers (4). Die Impulse, die dieser Zähler verarbeitet, müssen bestimmten Anforderungen genügen. Es ist ein negativer Impuls mit einer Amplitude 2 V g ü g 8 V und einer Anstiegszeit der negativen Flanke von 60 ns/V erforderlich. Ein solcher Impuls ist nur in den sel¬ tensten Fällen vorhanden. Es wird also im allgemeinen notwendig sein, dem Eingang einen Impulsformer vorzuschaltep. eingang Büd 8 Übersichtsschditplan eines 4steUigen Zahlers; die Zahlen kennzeichnen die Ansehlußstifte der Bausteine 100 Einen sehr universellen Impulsformer zeigt Bild 9. Die benötigte Ein- gangsspannung beträgt d « 1 V. Die Z-Diode an der Basis des 1. Tran¬ sistors begrenzt die Eingangsspannuhg, so daß die Basis-Emitterdiode weder in Sperr- noch in Durchlaßrichtung überlastet werden kann. Das vom 1. Transistor verstärkte Signal gelangt an einen Sohmitt-Trigger, der aus der Eingangsspannung eine exakte Rechteckspannung formt. Der letzte Transistor dient zur nochmaligen Verstärkung des Signals. Der Ausgang des Impulsformers kann ohne zusätzliche Koppelelemente an den Eingang des Impulszählers angeschlossen werden. Der auf diese Weise entstandene Impulszähler arbeitet zuverlässig bis zu einer Fre¬ quenz von löO kHz. Die Grenzfrequenz von 150 kHz resultiert aus der im Datenblatt der Zähler angegebenen Grenzfrequenz. Da die von der In¬ dustrie angegebenen Daten immer eine Sicherheit enthalten müssen, liegt also die Grenzfrequenz der meisten Zähler oberhalb 150 kHz. Deshalb sollte man für die 1. Stufe den Zähler mit der höchsten Grenzfrequenz aussuchen. Für die anderen Stufen ist eine solche Auswahl nicht nötig, da mit jeder Stufe die Eingangsfrequenz im Verhältnis 10:1 geteilt wird. Ein solches Verfahren ermöglicht den Aufbau eines Zählers, dessen maxi¬ male Zählfrequenz wesentlich über 150 kHz liegt. Dieses Verfahren läßt sich aber nur für einzelne Geräte anwenden. Als weiteres Anwendungs¬ beispiel zeigt Bild 10 den Übersichtsschaltplan eines elektronischen Wür¬ fels. Grundlage für diesen Würfel sind die Zählbausteine Z 1 bis 6 und passend dazu die Anzeigebausteine A 1 H—6 oder A 1 V—6. Mit dieser Kombination lassen sich die Ziffern 0 bis 5 darstellen. Für einen Würfel sind die Ziffern 1 bis 6 erforderlich. Daher wurde vom Anzeigebaustein die Anzeigeröhre ausgelötet und jeweils um eine Ziffer versetzt wieder ein¬ gelötet, d.h., die Ziffer 1 der Anzeigeröhre wurde an den Lötpunkt für die Ziffer 0 auf den Baustein gelötet. Analog dazu wurde die Ziffer 2 der Röhre an den Lötpunkt für die Ziffer 1 gesetzt usw. Weitere Veränderungen an den Bausteinen sind nicht erforderlich. Zur Nachbildung eines Würfels ist es nur noch erforderlich, den Zähl- baustein mit eiher so hohen Frequenz anzusteuern, daß die einzelnen 101 Ziffern auf Grund der Trägheit des menschlichen Auges nicht mehr zu erkennen sind. Entfällt das Eingangssignal für den Zählbaustein, so bleibt dieser willkürlich auf einer Zahl stehen. Die meisten Würfelspiele werden mit 3 Würfeln ausgetragen. Das Anwendungsbeispiel ist ebenfalls für diese Variante ausgelegt, läßt sich aber nach eigenem Ermessen ab¬ wandeln. Zur Ansteuerung der Zählhausteine eignet sioh ein astabiler Multi¬ vibrator. Der Aufwand dafür ist relativ gering, und die Anstiegsflanke genügt den gestellten Anforderungen. Ein bereits dimensioniertes Schalt¬ beispiel zeigt Bild 11. Es ist zu beachten, daß jeder „Würfel“ seine An¬ steuerimpulse aus einem eigenen astabilen Multivibrator erhält, sonst laufen alle „Würfel“ synohron. Zusätzlich wählt man 3 verschiedene Frequenzen. Der astabile Multivibrator in Bild 10 ist für eine Frequenz Bild 10 übersichtsschaltjilan eines elektronischen Würfels Bild 11 Stromlaufplan eines astabilen Multivibrators für eine Frequenz von fest 100 Bz 102 / ss 100 Hz ausgelegt. Zur Veränderung der Frequenz sind nur Konden¬ satoren • erforderlich. Der Vorgang des „Würfelns“ wird ausgelöst, indem die 3 astabilen Multivibratoren über eine Taste T ihre Betriebsspannung erhalten. In diesem Moment beginnen die „Würfel“ zu laufen. Entfällt durch Los¬ lassen der Taste die Betriebsspannung für die Multivibratoren, dann bleiben die „Würfel“ stehen. Werden nicht alle „Würfel“ benötigt, so lassen sich 2 „Würfel“ über die Schalter S 1 und S 2 abschalten. Die Betriebsspannungen für beide Anwendungsbeispiele können aus einem ebenfalls im VEB Werk für Fernsehelektronik gefertigten Netzteil¬ baustein N 1 entnommen werden. Der Baustein ist für maximal 8Baustein- korhbinationen (A 1 H/Z 1 bzw. A 1 V/Z 1) ausgelegt. Er besteht aus 2 Platinen der Größe 65 mmx85 mm und einem gesondert angeordneten Netztransformator der Größe M 65. Auf die Funktion soll nioht einge¬ gangen werden: derartige Schaltungen sind aus der Literatur hinreichend bekannt. Da ein solcher Netzbaustein sehr vielseitig verwendbar ist, zeigt Bild 12 den Stromlaufplan des Netzteils. Die vorangegangenen Schaltbeispiele sollen nur als Anregung dienen. Der beschriebene Zähler läßt sich beliebig erweitern; z. B. im Zusammen¬ hang mit einem Quarzgenerator zu einem digitalen Frequenz- oder Zeit» 01 Leiterplatte 1(20=000.02-01) ]£/ [ W1 02 03 Ot MgKgHg) 1 LoffiL. Büd 12 Stromlaufplan des Netzbausteins Nil 103 Bild 13 Ansicht eines Zählbausteins messer. Eine denkbare Erweiterung des „Würfels“ wäre ein kompletter elektronischer Spielautomat. Die Vielseitigkeit der Bausteine gestattet auch den Einsatz in vielen anderen Gebieten innerhalb der Elektronik. Literatur [1] Standfuß, B.: Ansteuerung von Ziffernanzeigeröhren durch Transistoren unter Berücksichtigung der Sondenspannung, ,,radio, fernsehen, elektronik“ 19 (1970), H. 1, S. 31-34 [2] Drewitz , B.: Präzisionsuhr mit Digitalanzeige, „radio, fernsehen, elektronik“ 19 (1970), H. 5 [3] Standfuß, B.: Digitalbausteine aus dem VEB Werk für Ecrnsehelektronik, „radio, fernsehen, elektronik“ 19 (1970), H. 5 Der Unijiniktionstransistor Vor einigen Jahren tauchte als neues Halbleiterbauelement der MOSFET (Metall¬ oxyd-Feldeffekttransistor) auf. Seit 1969 ivird er auch in unserer Republik gefertigt, und zwar im VEB Funkwerk Erfurt in z.Z. 4 Typen. Und schon macht wieder ein neues Halbleiterbauelement von sich reden: Der Unijunktiontransistor (oder Doppel¬ basisdiode). Welche Eigenschaften hat er? 104 Bild 1 a — Aufbau, b -- Symbol des Unijunktiontransistors (UJT) Ein Unijunktiontransibtor weist nur eine einzige Sperrschicht auf. Sein Aufbau besteht im Prinzip aus einem n-leitenden Halbleitermaterial, auf dem 2 Basiskontakte bj und b 2 aufgebracht sind (Bild 1). In der Nähe des einen Basiskontakts — b 2 in Teil- bild a — wird eine p-leitende Zone eindiffundiert und der Emitterkontakt auf ihr an¬ gebracht. Der Aufbau rechtfertigt die Bezeichnung Doppelbasisdiode, doch handelt es sich in Wirklichkeit um einen Transistor, allerdings mit bestimmten Eigenschaften. Zwischen beiden Basisanschlüssen besteht ohne Ansteuerung an der Basis ein ohmscher Widerstand , die Basis wirkt als Abgriff an diesem Widerstand. Legt man an die Basis eine höhere äußere Spannung, als die durch den Spannungsteiler der inneren Wider¬ stände bewirkte , so fließt ein Strom in sie hinein. Es wird z.B. an b x der Minuspol, an b 2 der Pluspol einer Batterie gelegt; b 2 erhält eine positive äußere Spannung, die auch einen Strom von der Basis nach b t bewirkt. Dadurch verringert sich der Wert des Widerstands zwischen Basis und b 2 schlagartig. Die prinzipielle Kennlinie eines Unijunktiontransistors ist in Bild 2 zu sehen. Die Anwendungen dieses neuen Bauelements sind also nicht die eines einfachen linearen Verstärkerelements, sondern liegen vor allem auf dem Gebiet der kommerziellen Elek- Bild 2 Prinzip-Kennlinie des UJT 105 Bild 3 Triggerstufe für einen Thyristor; a —mit UJT, b — mit PXJT tronik, z.B.zum Triggern von Thyristoren. Der Unijunktiontransistor ist jedoch keines¬ wegs die letzte Entwicklungsstufe dieses Bauelements. Man erreichte, daß der Wert des Widerstands zwischen ft, und ft 3 sich durch äußere Widerstände beeinflussen läßt. Man kann durch solche Widerstände gewissermaßen die Kennlinie des Unijunktion¬ transistor s im gewünschten Sinn beeinflussen und braucht nicht mehr verschiedene Unijunktiontransistoren — je nach Anwendungsfall — zu entwickeln. Da diese neuen Bauelemente sich durch die äußeren Widerstände gewissermaßen programmieren lassen, erhielten sie den Namen programmierbarer Unijunktion¬ transistor, abgekürzt PUT. In Bild 3 wird dis einfacher Prinzipstromlaufplan eine Stufe zur Triggerung eines Thyristors mit Unijunktiontransistor (a) und mit PUT (b) gezeigt: Das durch R 1 und R 2 bewirkte Spannungsteilerverhältnis ist entscheidend für die Basisspannung des PUT. Sobald die Spannung am Verbindungspunkt von R 3 und C die Spannung des Verbindungspunkts von R 1 und R 2 übersteigt, bricht der Wider¬ stand des PUT zusammen, der Thyristor vnrd „gezündet". 106 Selbstbau von Empfangsgeräten für den Funkamateur Friedrich Fußnegger Eines der wichtigsten Geräte für jeden Funkamateur ist der Empfänger. Für die Funkamateure stellte der Verfasser während eines längeren Zeit¬ raums Untersuchungen über die Möglichkeit an, mit den in der DDR ge¬ fertigten und dem Amateur zugänglichen Bauteilen brauchbare Ama¬ teurempfänger zu entwickeln. Dabei setzte er als Meßmittel im wesent¬ lichen ein Vielfachmeßgerät (U, I, R) und ein Grid-Dip-Meter voraus. Weiter wurde ein Einkreisempfänger als Vergleiehsgerät benutzt, da durch die große Zahl der in Berlin arbeitenden Rundfunksender erhebliohe Nebenwellenanteile im Kurzwellenbereioh anfallen können. Um zu prüfen, ob die ungewbllt empfangene Frequenz .tatsächlich Nebenwelle eines Rundfunksenders ist oder als z.B. Kreuzmodulationsprodukt im Emp¬ fänger entsteht, benötigte man, da die untersuchten Sohaltungen alle Überlagerungsempfänger waren, den 0-V-1; außerdem diente er zu Meßzweoken. Die Untersuchungen wurden nur an Überlagerungsempfängern durch¬ geführt, da die Auffassung bestand, daß unter heutigen Betriebsverhält¬ nissen nur ein hochwertiges Gerät befriedigen kann. Die Untersuchungen erstreokten sich nicht auf den ZF- und den NF-Teil, da diese Sohaltungs- teile meist aus vorhandenen Geräten entnommen werden können. Die entscheidenden Probleme treten beim Selbstbau von Amateurempfängem stets im HF-Teil auf. Und dabei ist die Umschaltung der Bereiche von besonderer Bedeutung. Im Interesse einer guten Weitabselektion und zur möglichen Vermei¬ dung des Doppelüberlagerungsprinzips mit seinen schwierigen Abschirm- bedingungen ist eine ausreichende Vorselektion erforderlich. Diese läßt sich nur mit 4 bis 6 Vorkreisen erreichen (dann wäre auch die erforderliche Nahselektion durch niedrige ZF zu verwirklichen), oder aber mit weni¬ gen Vorkreisen und hoher ZF mit der Bedingung des Doppelsupers. Beide Möglichkeiten waren zu untersuchen. Es wurden gebaut und gemessen: a — Vorkreissuper mit Umschaltung durch Mehrstellenschalter, 107 b — Vorkreis-Bandfiltersuper mit Umschaltung durch 2 gekoppelte Schiebetastenschalter, c — Vorkreissuper mit Drucktastenschalter, d — Vorstufensuper mit Spulenrevolver. Ein Gerät nach d (mit dem M WC als Nachsetzer) wurde seit Jahren benutzt. Nach etwa einem Jahr zeigte sich, daß die Edelmetallschicht der Kontakte beschädigt war. Dadurch ergaben sich untragbare Umschalt¬ schwierigkeiten. Zusammen mit dem Spulenrevolver wurde ein 3fach- Drehko erforderlich. Da 3fach-Drehkondensatoren jedoch schwer erhältlich sind, machte man einen im Handel befindlichen UKW-Drehko für den vorliegenden Zweck dadurch brauchbar, daß die beiden von der Achse isolierten Rotorteile durch eine M 3-Schraube mit der Achse verbunden wurden. Dadurch entstand ein für den beabsichtigten Zweck gut ver¬ wendbarer 2fach-Drehko. Für den Vorkreis verwendete man mit gutem Erfolg eine Anordnung gemäß Bild 1. Eine Blattfeder (isoliert angebracht) gibt bei einer halben Drehung des Drehkos mit dem Rotor Kontakt, während bei der anderen Drehhälfte keine Verbindung besteht. Der Bild 1 Drehkondensator f ür Eingangskreis mit Schaltkontakt 108 Bild 2 Schaltung der Anordnung nach Bild 1 Dreliko hat einen Drehwinkel von 360°. Über diese Feder wird eine Induk¬ tivität so umgeschaltet, daß einmal der Bereich 80/40 m und das andere Mal 20/15/10 m abgestimmt werden (Bild 2). Bei der unter a genannten Anordnung ist es wichtig, daß die nicht- benutzten Kreise kurzgeschlossen sind. Außerdem müssen die Leitungen nach dem Schalter möglichst kurz sein. Das erfordert einen engen Zu¬ sammenbau der Spulen und Trimmer. Damit besteht aber die Gefahr der Kopplung der einzelnen Kreise untereinander. Leider sind die abgeschal¬ teten Kreise ja nicht unbedingt inaktiv, sie können auf höheren Fre¬ quenzen zu allerlei Schwierigkeiten führen (Schwinglöcher usw.). Die Kontrolle ist einfach. Die Spulengruppe wird bei jeder Schalterstellung mit dem Grid-Dip-Meter auf Resonanzstellen geprüft. Dabei findet man meist mehrere Frequenzen, bei denen das Instrument Resonanz anzeigt. Liegt diese Frequenz im Abstimmbereich oder im Bereich einer Oszillator¬ frequenz, dann können die genannten Erscheinungen auftreten. Eine gute Anordnung ist möglich, wenn das Umschalten des Vorkreises nach Bild 1 erfolgt und lediglich das des Zwischenkreises und des Oszilla- Bild 3 Bandfilter-HF-Teil mit Drucktasten-TTmschaltung (2 Schaltsätze gekoppelt) 109 torkreises mit dem Schalter. Dann können die Spulen und Trimmer rings um die Schalterplatinen auf einer Ebene neben den jeweiligen Schalter¬ kontakten angebracht werden. Außerdem genügt für. die Abstimmung der obenerwähnte 2fach-Drehko. Diese Anordnung ist ausgezeichnet (wenn man diese Bezeichnung für nur 2 Vorkreise überhaupt benutzen darf). Wie bereits gesagt, ist die Zahl der Vorkreise für eine ausreichende Vorselektion entscheidend. Es läßt sich rechnerisch leicht nachweisen, daß mindestens 4 bis 6 Vorkreise vorhanden sein müssen, will man mit Sicherheit den Einfall starker kommerzieller Sender (die auf einer Spiegel¬ frequenz arbeiten) im Amateurband vermeiden. In der kommerziellen Funktechnik versieht man die Empfänger daher mit mindestens 4 Vor¬ kreisen. Dafür sind jedoch 4fach-Drehkondensatoren höchster Genauig¬ keit und komplizierte Spulenumschaltungen erforderlich. Die Nachrech¬ nung zeigt aber, daß die Amateurbänder, bis auf das 80-m-Band, mittels Bandfilter, also mit festabgestimmten Kreisen, erfaßt werden können. Die Umschaltung könnte durch 2 Schiebetastenschalter erfolgen, die man für den vorliegenden Zweck koppelt. Diese Schalter eignen sich jedoch nur bedingt, da bei der Betätigung jedesmal das Gerät auf dem Stations¬ tisch hin- und hergeschoben wird; außerdem geben diese Schalter, die für andere Zwecke entwickelt wurden, ungenügenden Kontakt. Bild 3 zeigt die Anordnung der Spulengruppen, Bild 4 gesondert 1 Spulengruppe, um den Aufbau deutlich zu machen. Die Ansicht des HF-Teils gibt Bild 5. Bild i Blick auf die EingangsfUler * 110 Bild 5 Komplette Ansicht eines Band/Uter-HF-Teils Wie Bild 3 zeigt, sind die Eingangsfilter an der Frontplattenseite, also bei den Tasten angeordnet. In der Mitte, durch die Abschirmwand ge¬ trennt, folgen die Oszillatorspulen und, durch eine weitere Abschirmung getrennt und senkrecht zu den anderen Spulenachsen, die Zwischenkreis - filter. Alle nichtbenutzten Spulen werden kurzgeschlossen. Die Kopplung der einzelnen Bandfilter erfolgt induktiv, die Einstellung des erforderlichen Kopplungsgrads geschieht durch geerdete kleine Kupferbleche zwischen den beiden Spulen. Bei zu loser Kopplung legt man 1 oder 2 Kopplungswinden lose über die beiden Spulen. Das Betriebsergebnis der beschriebenen Schaltung war auf 80 m und 40 m ausgezeichnet. Die Bänder sind auffallend wenig mit Störsendern besetzt; Empfindlichkeit und Trennschärfe zeigten sich erheblich besser als mit den üblichen Spulenrevolverschaltungen. Das 80-m-Band ist in 2 Bereiche aufgeteilt, da sich das Band mit einem Bandfilterbereich nicht erfassen läßt. Telefoniesendungen, die bisher in den verschiedensten Störungen untergingen, konnten noch verständlich aufgenommen werden. Dabei gab es keine Gleichlaufprobleme, denn die gesamte Abstimmung erfolgte mit einem einfachen KW-Drehko. Der Drehko in der Antenne regelt lediglich die Eingangsleistung. Bei den höheren Bändern traten Störungen durch Kopplung der Spulen mit ihren Zuleitungen auf. Eine Anordnung nach c wird in Bild 6 gezeigt. Es handelt sich um einen einfachen Vorstufensuper mit Drucktastenumschalter. Der Vorkreis ist nach Bild 2 geschaltet; auf dem Drucktastenschalter liegen lediglich der 111 Bild G Eingangsteil mit Vorstufe und Tastenschalter Zwischenkreis und der Oszillatorkreis, die wieder mit einem 2fach-Drehko der bereits beschriebenen Art abgestimmt werden. Auch hierbei wurde die Kopplung der einzelnen Bereiche durch die Schaltung im Schalter fest¬ gestellt. Durch geeignete LC-Verhältnisse der Kreise gelingt es zwar, unangenehme Folgen dieser Resonanzerscheinungen zu umgehen, aber ein „sauberes“ Verfahren ist das nicht. Die nutzbare Empfindlichkeit entspricht der ähnlicher Schaltungen in anderer Anordnung. Sie kann aber auch bei Verwendung gleicher Röhren nicht so gut sein wie etwa die Bandfilterschaltung, da die Spiegelselektion auch bei relativ hoher ZF nicht befriedigt. Nachfolgend wird nun eine Schaltung vorgestellt, die sich in der Praxis des Verfassers bewährt hat. Wie aus Bild 7 hervorgeht, handelt es sich um einen Vorsetzer mit 1 HF- und 1 Mischstufe (durch Bandfilter ge¬ koppelt). Demnach hat das Gerät 3 Vorkreise, die fest abgestimmt sind. Dem Antennenkreis ist ein kleiner Drehko parallelgeschaltet, um Ver¬ stimmungen durch unterschiedliche Anteimen auszugleichen. Die Schaltung enthält als 1. Röhre 1 ECF 82. Das F-System wird zur HF-Verstärkung eingesetzt, das C-System legt mit einem 3,5-MHz-Quarz die Bandanfänge fest. Dieses System kann man abschalten. Die Regel¬ spannung (AVC) wird dem Nachsetzer entnommen und durch einen Spannungsteiler herabgesetzt. Meist dürfte kein Quarz verfügbar sein; 112 Tabelle 1 (zu Bild 7) Die Spulen für 3,5 MHz und 7 MHz, auf 3-Kammerkörper mit 4-mm-Kern gewickelt, Drahtdurchmesser etwa 0,3 mm. Für die restlichen Bänder wurden Zylinderspulen, 7 mm Durchmesser mit 5,5-min-Kern verwendet. Die Werte L 5/C betreffen die Änderungen bei Infradyneschaltung. Yon den Kreis-C-Werten der Tabelle sind jeweils 35 pF für Schalt- und Röhrenkapazitäten abzuziehen. Gegebenenfalls kann dieser Wert mit einem kleinen Trimmer eingestellt werden. Band Kreis-C 3,5 MHz 160 pF 7 MHz 80 pF 14 MHz 50 pF 21 MHz 35 pF 28 MHz 35 pF L 1 6 Wäg. 4 Wdg. 3 Wdg. 3 Wdg. 2 Wdg. L 2 34 wag. 28 Wdg. 16 Wdg. 13 Wdg. 9 Wdg. L 3 34 Wdg. 28 Wdg. 16 Wdg. 13 Wdg. 9 Wdg. L 4 34 Wdg. 28 Wdg. 16 Wdg. 13 Wdg. 9 Wdg. L5 30 Wdg. 26 Wdg. 15 Wdg. 12 Wdg. 9 Wdg. Jj 5/C 40 Wdg./ 30 Wdg./ 17 Wdg./ 14 Wdg./ 10 Wdg./ 250 pF 110 pF 55 pF 45 pF 35 pF 16 6 Wdg. 5 Wdg. 4 Wdg. 4 Wdg. 3 Wdg. dann ist in der 1. Stufe 1 EF 85 oder EF 183 besser. Für diese Röhren kann die volle Regelspannung benutzt werden. Die Regelspannung ge¬ winnt man wie üblich bei Fonie-Empfang am Demodulator, bei CW regelt man von Hand. Bild 8 zeigt die Abstimmkurven der Bandfilter mit eingetragenen Band- grenzen. Die Kurven wurden unter der Annahme gezeichnet, daß die Kreise eine Betriebsgüte von 100 haßen. Aus den angegebenen Band- grenzen läßt sich erkennen, daß — abgesehen vom 3,5-MHz-Band und vom 28-MHz-Band — die Filter optimal bzw. unterkritisch gekoppelt sein können. Bei 28 MHz sind die Verhältnisse meist besser, als in Bild 2 dar¬ gestellt, weil dort die Güte der Kreise schlechter als 100 ist. Bleibt noch das 3,5-MHz-Band. Wie* jahrelange Praxis und Messungen ergeben haben, werden dort (bei den übrigen Bändern auch) durch den Korrekturkondensator im Vorkreis die Mängel des überkoppelten Band- filters ausgeglichen. Die Bandfilter müssen abgeschirmt sein, auch die Zuleitungen dürfen nicht kapazitiv aufeinander einwirken. (Auf diese Forderung achte man besonders bei Verwendung von Tastenschaltern — eventuelles Schieben des Geräts!) Bild 9 zeigt als Beispiel einen einbaufertigen 5-Band-Vorsetzer (Schal¬ tung Bild 7). Die Kopplung der Bandfilterkreise erfolgt induktiv; sie ist bei den gewählten Bauteilen bei 3,5 MHz und 7 MHz zu fest, bei 21 MHz und 28 MHz zu lose. Die richtigen Koppelwerte erreichte man bei den zuerst genannten Bändern durch dünne Kupferfolien zwischen den Kreisen, bei den anderen Bändern durch eine Koppelschleife. Im Muster 114 3,5MHz 28 MHz 10MHz 21 MHz t . 7MHz -**—% fo % —► 4 - Bild 8 Selektionsverlauf der Bandftlter bei den 5 Bändern fdie Kurven gelten filr eine Kreisgüte von 100, nicht eingezeichnet der nachstimmbare Einfluß des Vor¬ kreises) 8 * wurden bei 28 MHz die Filterkreise lediglich um den gewünschten Betrag verstimmt. Zusammen mit dem Vorkreis ergibt diese Anordnung eine sehr gute Vorselektion und Nebenwellensicherheit. Durch die regelbare Vorstufe wird die Empfindlichkeit bis an die Rauschgrehze der Vorröhre getrieben, so daß auch in dieser Hinsicht keine Wünsche offenbleiben. Der Vorsetzer kann nun auf die verschiedenste Weise mit dem Nach¬ setzer zusammengesehaltet werden: a — Der Oszillator ist auf eine um die Zwischenfrequenz höhere Frequenz als die Empfangsfrequenz fest abgestimmt. Empfängerabstimmung im Nachsetzer. b — Der Oszillator ist auf eine Frequenz, die um die ZF niedriger liegt als die Empfangsfrequenz, fest abgestimmt. Abstimmung im Nachsetzer, c — Der Oszillator im Vorsetzer wird auf einer Frequenz höher als die Empfangsfrequenz durchgestimmt. Die Auskopplung der ZF erfolgt über einen auf die ZF abgestimmten Kreis an den Nachsetzer, der fest auf diese ZF abgestimmt ist. d — Der Oszillator im Vorsetzer wird auf eine Frequenz, die um die ZF niedriger liegt als die Empfangsfrequenz, über das Band durch- gestimmt. Auskopplung wie unter c. In Tabelle 1 sind die Daten der Kreise für die Einsatzarten a und b zusammengestellt. Als ZF wurde 2 MHz gewählt. Durch diese hohe ZF ergibt sich eine erhebliche Verbesserung der Spiegelfrequenzsicherheit gegenüber der üblichen ZF von etwa 460 kHz. Die in der Tabelle ange¬ gebenen Kondensatorwerte bedetten die Gesamtkapazitäten, d.h., Schalt- und Röhrenkapazitäten sind darin enthalten. Die zugeschalteten Kreis¬ kondensatoren müssen um etwa 35 pF unter den Tabellenwerten liegen. Beim Vorabgleich der Filter im nichteingebauten Zustand müssen natür¬ lich diese 35 pF zugeschaltet werden, damit man die Sollkapazitäten (wie in Tabelle angegeben) erreicht. ' Zu den Betriebsweisen b und d wäre noch zu sagen, daß diese Schaltung vor vielen Jahren als Infradyneschaltung bekannt geworden ist. Sie bringt z.T. eine erhebliche Verbesserung der Spiegelselektion, ohne daß zusätz¬ liche Schaltmittel erforderlich sind. Beim 3,5-MHz-Empftmgsbei'eich und bei einer ZF von 2 MHz ist überhaupt keine Spiegelwelle vorhanden, und auch bei den übrigen Bändern läßt sich gegenüber der Superhetschaltung ein deutlicher Vorteil feststellen. Bei den üblichen Geräten wird man diese Schaltung meist nicht verwenden, da man den Variationsbereich von Vorkreis- und Oszillatorabstimmung (besonders bei Bereichsumschal- tung) mit den normalen Abstimmitteln kaum beherrschen kann. Im Ama¬ teurbetrieb mit seinen schmalen Bändern entfallen diese Einschränkungen; diese Schaltvariante mit ihren Vorteilen sollte daher voll genutzt werden. 116 Die Schaltungen nach o und b bieten weiter äen Vorteil, daß man für sämtliche Bänder nur 1 Skala braucht. iBt der Nachsetzer z.B. um 500 kHz von 2 MHz bis 2,5 MHz durchstimmbar, dann gilt dieser Ab- stimmber.eich für alle 5 Bänder. Ein kleiner Nachteil liegt darin, daß der ZF-Ausgang sehr breitbandig sein muß. Das 28-MHz-Band ist dabei in 3 Bereiche zu gliedern. Die Tabellenwerte für die Kreise bleiben bestehen; lediglich die Abstimmung des Oszillators wird mit L 5 geändert. Bin Nachteil der Schaltung nach c und d ist bei Bandempfang die kompliziertere Oszillatorschaltung. Während bei o und b im Oszillator¬ kreis lediglich ein Festkondensator erforderlich ist, sind bei c und d Serien- und Parallel-Cs zur Bandeinengung notwendig. Die Berechnung dieser Werte, besonders wenn handelsübliche C-Werte benötigt werden, kostet einige Zeit. Bild 10 zeigt die Schaltung des Oszillatorkreises. In Tabelle 2 sind als Anhalt die Werte für d und eine ZF von 2 MHz aufgetragen. Auch die Windungszahlen der Induktivitäten L 5 und L 6 ändern sich entsprechend. Süd 10 Schaltung des Oszülatorkreises für Variante d Tabelle 2 (zu Bild 10) Die Werte gelten für die Verwendung eines Drehkondensators von 10—250 pF II 50 pF und für eine ZF von 2 MHz. C^ch ist in den Tabellendaten bereits berück¬ sichtigt (35 pF). Infradyneschaltung! Band Abstimmbereich C P C s AO • 3,5 MHz 1,45- ■ 1,9 MHz 100 pF 500 pF 203,5-371 pF 7 MHz 4,9 • ■ 5,2 MHz 50 pF 70 pF 117,4-141,8 pF 14 MHz 11,9 • •12,5 MHz 20 pF ' 50 pF 82,3 - 97,8 pF 21 MHz 18,9 ■ -19,5 MHz — ' 30 pF 55 — 62,3 pF 28 MHz 25,9 • ■27,5 MHz “ 40 pF 69 — 70,3 pF Der Festkondensator parallel zum Drehkondensator soll dessen Anfangs¬ kapazität heraufsetzen und damit die Gleichförmigkeit des Skalenverlaufs verbessern. In O gc j, sind die Röhren- und Schaltkapazitäten mit 35 pF zusammengefaßt. Die Tabellenwerte gelten natürlich nur, wenn mit einem gleichen Drehko und mit der gleichen ZF gearbeitet wird. Für den Aufbau dieser Schaltung eignen sieh Mehrebenendrehschalter (Löffelschalter), Tastenschalter und Spulenrevolver. Es muß aber die 117 Möglichkeit bestehen, die nicht benutzten Filterspulen kurzzuschließen, insbesondere ist eine gute Schirmung zwischen den einzelnen Schalter¬ ebenen zu gewährleisten. Einen deutlichen Vorteil bringen wechBelbare Spulenkästen. Kontaktfedern und Leisten sind als Fernsehempfänger - teile erhältlich, die Kästen lassen sich aus kupferkaschiertem Material leicht zusammenlöten. Dadurch erreicht man auch eine ausreichende Schirmung. Der Abgleich des Vorsetzers ist einfach, wenn keine inneren Kopp¬ lungen auftreten. Die einzelnen Kreise werden vor dem Einbau mit einem Dipmeter vorabgeglichen. Dabei muß man, wie bereits gesagt, den Ein¬ fluß der nach Einbau auftretenden Zusatzkapazitäten berücksichtigen. Hat man einen Quarz für den Bandanfang, so wird dieser, nachdem der Vorsetzer fertig ist, eingeschaltet. Man schaltet den Oszillator ab und legt ein Diodenvoltmeter [1] an den 70-A-Ausgang des Vorsetzers. Auch die Regelspannung wird auf 0 gelegt. Jetzt stimmt man die Kreise von hinten nach vom auf maximalen Ausschlag des Instruments ab. Bei 7 MHz ist durch die Einstellung des Schirmblechs darauf zu achten, daß beim Durchstimmen des Dipmeters nur 1 Maximum entsteht. Bei 3,5 MHz muß jeweils 1 Kreis des Filters durch einen 1000-pF-Kondensator ver¬ stimmt werden, während man den nichtverstimmten Kreis auf Bandmitte abstimmt. Nach Entfernen des Verstimmnngskondensators wird mit dem Dipmeter die Lage der Höcker in der Abstimmkurve festgestellt und das Schirmbleoh so angeordnet, daß die Höcker etwa 120 kHz auseinander- liegen. Bei den hochfrequenten Bändern kann man durch eine kleine Koppelsohleife die Kopplung fester machen; meist dürfte das aber nicht erforderlich sein. Bei all diesen Arbeiten soll der Eingangskreis verstimmt sein, erst nach Abgleich der Filter wird dieser nachgestimmt. Dabei soll der Nachgleich¬ kondensator im Eingangskreis hei den beiden niederfrequenten Bändern etwa in der Mitte, bei den hochfrequenten im 1. Drittel stehen. Nach die¬ sem Abgleich ist der Oszillator einzuschalten und so abzugleiehen, daß am Ausgang die gewünschte ZF erscheint. Diese Abstimmung wird am Nach¬ setzer kontrolliert. Nach diesem Abgleich schaltet man wieder die Regel¬ spannung zu, uud das Gerät kann in Betrieb gehen. Eine wesentliche Voraussetzung für ein befriedigendes Ergebnis ist die saubere Ausführung der Schaltung und ihr stabiler Aufbau. Die In¬ duktivitäten, insbesondere die Oszillatorkreise, dürfen nicht den Tempe¬ ratureinflüssen von Röhren n. a. unterworfen sein. Die Wicklungen der Spulen müssen fest liegen; sie sind ggf. mit Bienenwaehs festzulegen. Es sei nochmals daran erinnert, daß die Tabellenwerte L 6 und L 6 bei anderer ZF und Schaltung entsprechend zu ändern sind. Auch der Nach¬ setzer muß evtl, in seinen Eingangswerten der vorgesehenen ZF entspre¬ chend dimensioniert werden. Wertvolle Hilfe gibt bei allen beschriebenen Arbeiten [2]. 118 Literatur [1] Fußnegger, F.: Meßtechnik für den Funkamateur, Band 12 der Reihe „Der praktische Funkamateur“ Deutscher Müitärverlag, Berli^ [2] Filsch, ff.; Lehrhuch der Funkempfaugstechnik, Akademische Verlagsgesell- schaft Geest ) a kleiner und 6 größer ist als die Umpol- frequenz (Trägerfrequenz fl). Leistung »Umsetzung — Frequenzspektrum Das Ausgangssignal des Ringmodulators ergibt sieh gemäß U 2 (Z) = M(Z) ■ Ü^Z). (3) Das Spektrum des Ausgangssignals kann aus dem Faltungsprodukt Spektrum U 2 (/) = Spektrum M(f) * Spektrum U,(f) (4) gewonnen werden. 61. (3) und 61. (4) sind einander völlig gleichwertig. 132 Das Spektrum U x (/) wird mit einer Spektralen U^f) = Ö 1 oos tof an¬ genommen, während man das Spektrum der Modulationsfunktion mittel: der Fourier -Analyse erhält: M(t) = — f oos fl f-i- oos 3 fl t -j- oos 5 fl t — • • • ]. (6) Unter Verwendung eines Additionstheorems wird Gl. (4) umgewandelt; man erhält die Spektralen, die im Ausgangsspektrum vorhanden sind; ü. (/) = Uj j-^- Joos (fl — eu) f -J— oos (fl + co) t --— oos (3 fl — ca) t + oos (3 fl co) t 3tt + 5tv oos (ö fl — co) t -f oos (5 fl -f- ca) t ( 6 ) Die Ausdrücke oos (fl — co) 1 und oos (fl + cu) t stellen eine Spektrale im unteren bzw. oberen Seitenband dar. Gleichzeitig erhält man mit Gl. (6) auoh Ausdrücke für die Amplituden' höhe der Modulationsprodukte. Nachstehende Tabelle zeigt ihre Pegelabstände auf: Seitenfrequenz fl — co, fl + ca 3fl — co, 3fl + co 5fl — co, 5fl + co 7fl — co, 7fl + co 9fl — co, 9fi 4- co Pegelabstand 0, Bezugspegel - 9,6 dB -14,0 dB -17,0 dB -19,2 dB Im Ausgangsspektrum des Bingmodulators sind nur die Spektralen (J(f) = U (refl ;£ co) n = ungerade (7) zu finden. Demzufolge fehlen co, fl und deren Vielfache. Die Umsetzungsdämpfung beträgt für ein Seitenband tt ums ^ ^ ÜB “um 8 /dB = 201 °8 ü (fl ± co) üco + 10 log A. ( 8 ) Das heißt, durch die Frequenzumsetzung bedingt, erscheint etwas weniger als die Hälfte der eingespeisten Signalleistung-als gewünschtes Seitenband. Diese ct uma — 4 dB sind der Mindestwert. Dieser vergrößert sich bei Nichteinhaltung der von Gl. (11) wiedergegebenen Aussteuerungs- 133 bedingung und durch die Diodenverluste (ohmsche Widerstände fi 0 , S B ), die eine zusätzliche Dämpfung von bewirken. Die Verluste des Diodenquartetts 04 A 657 betragen demzufolge a == 0,5 dB. Allgemein kann man sagen, daß die praktisch gemessenen und theoretisch ermittelten Werte nur unwesentlich differieren. Nachdem die Frequenzen und ihre Pegel bekannt sind, lassen sich die Anforderungen an das SSB-Filter fixieren. Trägerleistung In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben über die für den Bingmodulator notwendige Trägerleistung. Das hängt einerseits von den verwendeten Dioden ab, auf die sich die Angaben beziehen, andererseits von der gewünschten Seitenbandleistung. Wird eine höhere Ausgangs¬ leistung gefordert, so ist das mit der Einspeisung einer größeren Signal¬ spannung verbunden. Damit keine Verzerrungen entstehen, muß die Bedingung Gl. (11) eingehalten werden, und das bedeutet wiederum eine Steigerung der Trägerleistung. Der Einbau von Linearisierungswiderständen bedingt ebenfalls eine erhöhte Trägerleistung, da nur die über den Dioden liegende Spannung diese sohaltetl Alle ohmschen Widerstände, die vom Trägerstrom durch¬ flossen werden, setzen Leistung um, und diese ist zusätzlich aufzubringen. Für eine Seitenbandleistung von 0,5 mW genügt für Schaltung Bild 7 eine Trägerleistung von 5 bis 15 mW, während für Schaltung Bild 14 (Bingmodulator iip SSB-Sender von DM 2 OEK) knapp 30 mW aufge¬ bracht werden müssen. Verzerrungen Nichtlineare Verzerrungen — Mißt man das Frequenzspektrum eines Bing¬ modulators beispielsweise mit einem selektiven Böhrenvoltmeter, so wird man mehr Frequenzen feststellen, als angegeben. Diese Tatsache ist auf niohtlineare Verzerrungen zurüokzuführen, die sich durch Niehtein- halten von Gl. (11) ergeben. 134 Bei der mathematischen Behandlung der Modulationsfunktion setzt man eine.exakte Umpolfunktion voraus mit unendlicher Flankensteilheit, absolut ebenen „Dächern“ und daraus resultierend scharfen „Knicken“. Diese Voraussetzung ist eine Näherung, denn die Dioden schalten nicht imendlich schnell von der Sperr- auf Leitfähigkeit um. Weiterhin wurde gezeigt, daß die Kennlinie der Diode keinen idealen Knick, sondern in dem angegebenen Spannungsbereich eine Krümmung aufweist. Diese Krümmung hat zur Folge, daß die Flanken der ModulationBfunktion nicht unendlich steil, die Kanten nicht scharf sind, und daß im Bereich des Nulldurchgangs ein zusätzlicher Knick entsteht (typisch für Gegentakt¬ stufen im C-Betrieb). Diese Nichtlinearitäten verzerren co. Es entstehen Vielfache, die diese Spektralen verursachen: ü(f)-m*a±*m)} (io) n — 1, 3, 5, 7 ..., m = 3, 5,7,.. . Besteht die NF aus 2 oder mehreren Frequenzen, so wird es weiterhin zur Intermodulation kommen. Eine echte Abhilfe läßt sich nicht schaffen; vermindert wird diese Erscheinung durch den Einbau von Linearisierungs¬ widerständen (Bild 11). Diese ebnen den gekrümmten Teil der Dioden- kennlinie ein. Die Linearisierungswiderstände müssen in allen Rech¬ nungen dem Widerstand zugeschlagen werden! Süd 11 Ringmodulator mit Linearisierungmiderständm In der Schaltung nach Bild 8 b öffnet der Trägerstrom die Dioden D 1/D 2. Diesem Trägerstrom überlagert sich der zu schaltende Signal¬ strom. Während sich die beiden Ströme in D 1 addieren, subtrahieren sie sioh in D 2. Das interessiert nur, wenn beide Dioden bei diesen ungleichen Strömen den gleichen Durchlaßwiderstand aufweisen. Unter der Bedin¬ gung Ü Q > U a trifft das zu. Jedoch läßt sich ein kritischer Fall kon¬ struieren. Wird der Trägerstrom infolge seiner Zeitfunktion immer kleiner 135 und ändert er schließlich seine Polarität, dann werden I q und I m gleich groß. Zu diesem Zeitpunkt Bind die beiden Dioden elektrisch unsymme¬ trisch; und in diesem Moment ändert der Ringmodulator seine Eigenschaft. Der Ringmodulator genügt auch höchsten kommerziellen Anforde¬ rungen, wenn 61. (11) eingehalten wird: u 0 « ü a > U m (11) Als Richtwert kann man Uq — 1 V und U m ^ 0,1 V annehmen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Trägerspannung über den Dioden den für den Durchlaßbereich maximal zulässigen Katalogwert nicht übersteigen darf. Lineare, Verzerrungen — Die bisherigen Betrachtungen setzen einen exakten ohmschen Abschluß des Ringmodulators für seine Spektral¬ frequenzen voraus. Ist das nicht oder nur ungenügend gewährleistet, so wird der Ringmodulator einen frequenzabhängigen Dämpfungsverlauf im Nutzseitenband aufweisen. Diese Schwankungen können 3.dB er¬ reichen. Bedenkt man, daß sich diese 3 dB zu der Welligkeit des nach¬ geschalteten SSB-Filters addieren können, dam ist es besser, Abhilfe zu schaffen. Ein unzureichender Abschluß des Ringmodulators ergibt sich meist dann, wenn das Filter ohne zusätzliche schaltungstechnische Maßnahmen an den Modulator angekoppelt wird. Ein solches Filter weist in seinem Durchlaßbereioh einen ohmschen, in seinen Sperrbereiohen jedoch einen imaginären Eingangswiderstand auf. Das unerwünschte Seitenband und die anderen Modulationsprodukte sind nioht angepaßt. Es entstehen Reflexionen, die das Geschilderte bewirken. Daher empfiehlt es sich, zwischen Ringmodulator und Filter beispielsweise einen Dämpfungs¬ vierpol (a 2> 2 dB, T- oder 7r-Schaltung aus ohmschen Widerständen) bzw. eine geeignet dimensionierte Trennstufe zu schalten. Auf diese Weise läßt sich diese Verzerrung auf ein erträgliches Maß reduzieren. Die Wellenwiderstände Das Herzstüok des Ringmodulators ist der Diodenring (alle Dioden liegen Kathode an Anode in einem Ring — daher der Name). An verschiedenen Stellen angezapft, ergeben sich unterschiedliche Schaltungsvarianten. Zuerst soll die Kreuzschaltung untersucht werden (Bild 12), Z l =*Z. i = Z = (12) Dieser Vierpol ist Widerstands- und übertragungssymmetrisoh. Der Innenwiderstand der Trägerquelle geht im abgeglichenen Zustand auf den Wellenwiderstand nioht ein; 136 Beispielsweise beträgt der Wellenwiderstand des reinen Diodenquartetts 04 A657 in Kreuzschaltung mit ü 0 ss 80 Q. und B s «= 500 k£l dann Z 6,3 kß. Mit den Transformatoren Tr 1 und Tr 2 (Bild 7) kann dieser Widerstand an die Signalquelle und an die nachfolgende Stufe angepaßt werden.* Die Mindestwindungszahlen berechnen sich aus der jeweils tiefsten zu übertragenden Frequenz. Meist wird L 1 > L 4 sein. Der Anpassungswiderstand für die Trägerquelle läßt sich nur als Richt¬ wert angeben, da er sehr stark von der Trägeramplitude abhängt. Es ist daher ratsam, diesen in jedem speziellen Fall zu messen (z.B. nach der U/2-Methode). Zur Erklärung dessen sei gesagt, daß der wirksame Dioden¬ widerstand der Sekante im Arbeitspunkt entspricht. Siehe dazu die in Bild 5 mit B bezeichnete Gerade. Ihre Steigung (Widerstand) hängt ab vom Momentanwert der über der Diode gelegenen Trägerspannung. Dieses Problem wird in kommerziellen Geräten oft durch eine hochohmige Strom¬ speisung umgangen. * Man muß berücksichtigen, daß bei nicht reellem Abschluß die Anpassungs¬ widerstände vom Wellenwiderstand abweichen. Ein solcher Fall liegt vor, wenn der Modulator mit einem Filter zur Unterdrückung eines Seitenbands abgeschlossen ist. Bei beiderseitigem Abschluß mit «-Filtern liegen nach Bleu [2] die Anpassungs¬ widerstände beim O.lfachen, beim Abschluß mit T-Filtern beim lOfachen des Wellenwiderstands. 137 Für einige Schaltungen nachfolgend Richtwerte: Zu Bild 8b, e Z 3 = Z 2 — Z = ]/B„ • Jt s ss 6,3 kß Zu Bild 8d, e Z, = Z 3 = Z = £ ■ R, « 1,6 kß Z 3 « 400 n Zu Bild 13 Z l = Z t = Z = l/ S ’ B * ^260ß mit B a >B P 1 + 'jf- mit R = 1 kß Z 3 « 400 ß Zu Bild 14 Zj = Z 3 = Z = 2R 0 + V2B 0 R = 600ß mit R, > R Z % äj 400 Cl mit R =* 1 k£i 74 Rinomodulator, von DM 2 CEK in seinem SSB-Sender verwendet Der Schaltung nach Bild 14 kommt im Amateurfunk große Bedeutung zu, da sie ohne Symmetrieübertrager auskommt und nicht erdfrei zu sein braucht. Deshalb sei ihre Arbeitsweise mit Strompfeilen an Hand von Bild 15 erklärt. Aus den Skizzen ist ersichtlich,, wie die periodisch um¬ gepolte NP am Ausgang 2,2' erscheint. Gleichzeitig läßt sich die Bedeutung des Kondensators C erkennen. Er muß die HP kurzschließen, die NP da¬ gegen nicht. Liegen Träger- und Signalfrequenz dicht beieinander, muß der Kondensator durch einen Saugkreis mit Resonanz bei der Trägerfrequenz ersetzt werden. Wurde G zu klein dimensioniert, dann äußert sich das in einer mangelhaften Trägerunterdrückung. Weiterhin empfiehlt sich eine kapazitive Abschirmung zwischen der primären und der sekundären Wicklung des Tr 1 (siehe Bild 14). Zu diesem Zweck fügt man zwischen beide Wicklungen eine Lage Cu-Polie ein, die jedoch keine Kurzschlußwicklung sein darf! Diese Maßnahme verhindert, daß die Schaltung beim Erden eines Endes der sekundären Wicklung erdungsunsymmetrisch wird. Der Ringmodulator bei höheren Frequenzen Das Ersatzschaltbild der Diode (Bild 6) gilt nur für tiefe Frequenzen. Bei höheren Frequenzen muß die spannungs- und frequenzabhängige Sperr- sohiehtkapazität berücksichtigt werden. Weiterhin sind und S, nun¬ mehr auch frequenzabhängig. Da man die meisten Diodenquartette mit Hilfe eines Ohmmeters oder niederfrequenter Meßmethoden zusammenstellt, ist es verständlich, daß diese mit wachsender Frequenz ihre Symmetrie verlieren. Es werden zusätzliche Sohaltungsmaßnahmen’erforderlich, um diese Symmetrie für einen mehr oder weniger breiten Frequenzbereich wieder herzustellen. Die Bild 16 Ringmodulator nach kapazitivem Abeleich 139 3 3' Süd 17 Ringmodulator mit Tramütoren Breite dieses Bereichs hängt ab von dem zusätzlichen Sehaltungsaufwand und der Ungleichheit der Dioden. Bild 16 zeigt eine häufig verwendete Schaltung mit kapazitiver Abgleichmöglichkeit. Der Ringmodulator im SSB-Sender von DM 2 CEK zeigt bei best¬ möglichem Abgleich für eine Frequenz z. B. folgende Eigenschaft. Bei der Trägerfrequenz 1875 kHz weist der Träger gegenüber dem Seitenband eine Dämpfung von 60 dB auf, während diese beim Umschalten des Trägers um 18 dB zurückgeht. Für Betrieb mußte für beide Frequenzen ein Kompromiß geschlossen werden. Da die Dioden als Schalter arbeiten, kann man sie auch durch HF-Transistoren ersetzen. Bild 17 zeigt die Frinzipschaltung dazu. Vergleich von Ring- und Gegentaktmodulator Werden in der Schaltung nach Bild 7 die Dioden D 3/D 4 weggelassen, dann erhält man einen Gegentaktmodulator. Prinzipiell arbeitet er wie der Bingmodulator, nur findet kein ständiges Umpolen statt. Die Modu¬ lationsfunktion könnte man mit der eines Zerhackers vergleichen. In der Schaltung nach Bild 9 fällt alles weg, was unterhalb der Zeitachse liegt; es wird gleich 0. 140 Mathematisch äußert sich das wie folgt: In 61. (5) ist diese mit dem Faktor 0,6 zu multiplizieren; weiterhin muß ein Glied Spannungen Das Messen von HE-Spannungen erfolgt mit einem Gleichrichtertastkopf. Bild 5 zeigt die Schaltung. Es handelt sich um eine Einweg-Spannungs- verdopplerschaltung, die unter dem Namen Kaskade-, Villard- oder Siemens-Schaltung bekannt ist. Ursprünglich war die Verwendung einer Spannungsverdopplung nicht vorgesehen. Dann fehlte jedoch die Gleichrichterdiode D 2 im Längszweig, 185 CI —fr— 270pF 01 % BA70S D2 —w- 0A705 C2 3 lOOOpF I Oa- trn -f ? Berät ttifSOOkS/V) Bild 5 Schaltung des für BF-Messungm erforderlichen Tastkopfs und damit läge die Ladekapazität C 2 direkt in Reihe mit dem Lade¬ kondensator C 1. Die kapazitive Meßobjektbelastung C CI -C2 CI + C2 wäre dadurch sehr groß und würde sieh bei Messungen an Schwingkreisen durch erhebliche Verstimmungen bemerkbar machen. Bei der Kaskadeschaltung geht durch die eingefügte Diode D 2 die Ladekapazität C 2 in weitaus geringerem Maß in die Eingangskapazität C e des Tastkopfs ein. Auf diese Weise wurde C e = 2 pF bei einer Frequenz von 10 MHz und einer Spannung von ?7 e ff = 1 V gemessen. Die Schaltung arbeitet wie folgt: Bei Anliegen einer negativen Halb¬ welle anC e wirdD 1 leitend, so daß sichC 1 auf den Scheitelwert der Me߬ spannung auflädt. Bei der positiven Halbwelle leitet D 2, D 1 dagegen ist gesperrt, so daß sich C 1 nicht entladen kann. In diesem Augenblick schalten sich die Spannung der HF-Quelle und die des gleichsinnig auf¬ geladenen Kondensators C 1 in Reihe, so daß an C 2 die Summenspannung in Form der doppelten Scheitelspannung 2 U steht. Das ist gleichbe¬ deutend mit der Spitze-zu-Spitze-Spannung U BB . Die Ermittlung des Effektivwerts geschieht durch Umrechnung des vom Meßgerät angezeigten Spitze-zu-Spitze-Werts U ss nach folgender Beziehung: V eff Ves 2/2 Allerdings gilt diese Beziehung nur für sinusförmige Spannungen. Wer es für simivoll erachtet, kann neben der Gleichspannungsskale auch die Effektivwertskale anbringen. Zu beachten ist, daß bei HF-Spannungen Ü e ff < 1,2V(^ U 8B = 3,4 V) das Gerät nicht mehr exakt den doppelten Spitzenwert anzeigt, da die Nichtlinearitäten der Gleichrichterkennlinie wirksam werden. Das tritt um so stärker in Erscheinung, je kleiner die Meßspannung ist. Bei einerSpannung von t/ e ff = 0,32 V U BB = 0,9 V) ist die Anzeige bereits mit einem Fehler von —23 % behaftet. Es empfiehlt sich deshalb für kleine Spannungen die Aufnahme einer Eichkurve, aus 186 Bild 8 Eichkurve TJ Meß= UßAnzeige) hei Verwendung des HF-Tastkopfs; Korrektur für Meßspannungen V e ff< 1,2 V (a U, s = 3,4 V) notwendig der der reale Wert abgelesen werden kann. Für den Tastkopf des Muster¬ geräts zeigt Bild 6 den genauen Verlauf zwischen angezeigter und tatsäch¬ licher Spannung an. Der Bereich U BB < 0,4 V ist gesondert stark gedehnt dargestellt. Der HF-Tastkopf gestattet Messungen im Frequenzbereich 50 kHz-•• 200 MHz. Bild 7 gibt den Frequenzgang des Tastkopfs wieder. Die Frequenzaohse ist logarithmiseh geteilt. Darüber wurde das Verhältnis von angezeigter Spannung U zur tatsächlichen Spannung ?7 max auf¬ getragen. Bei Frequenzen < 30 kHz stellt man eine deutliche Ampli¬ tudenabnahme fest. Bei Verwendung dieser Kurve als Korrekturkurve ist es möglich, Spannungen bis ins NF-Gebiet zu messen. Die tatsächliche Spannung ergibt sich zu TI — —. U Meß jj Anzeige ’ ^Anzeige — die vom Gerät angezeigte Spannung, N — auf der Y-Achse aufgetragener Amplitudenfaktor 187 Aulbaufragen Der Aufbau des Geräts ist relativ unkritisch, da es sich um einen Gleich¬ stromverstärker handelt. Das Gehäuse besteht aus kupferkaschiertem Material, in Platten zurechtgeschnitten und zu einem Kasten zusammen¬ gelötet. Die Abmessungen des Geräts werden von der Größe des Einbau - meßwerks bestimmt. Zu empfehlen ist die Verwendung eines Spann- Bild S Ansicht des Jertiggestelltm Millivoltmetcrs 188 bandmeßwerks. Im Muster wurde lediglich, ein spitzengelagertes Meßwerk verwendet (Durchmesser 60 mm). Als Bereichsumschalter genügt ein Pertinax-Drehschalter. Im Handel erhältliche Keramikschalter sind be¬ deutend größer. Als Meßspannungseingang wurde eine Koaxialbuchse vor¬ gesehen. Bei Gleiehspannungsmessungen steckt man einen mit 2 Meß- schnüren verbundenen Koaxialstecker an. Zu HF-Messungen wird ein 2. Koaxialstecker verwendet, den man über ein abgeschirmtes Kabel zum HF-Tastkopf führt. Dieser besteht ebenfalls aus einem Koaxialstecker, in dessen Innern die Gleichrichterschaltung untergebracht wurde. Ein Messingbügel klemmt am Steckerhals und trägt die Masseschnur. Das Gerat hat die Abmessungen 100 mm X 90 mm X 60 mm und ist mit weißem Nitrolack (Lackspray für Wartburg-Tourist) gespritzt. Sämtliche Bauelemente — außer den Bedienelementen an der Front- platte — wurden in gedruckter Verdrahtung geschaltet. Bild 8 zeigt das fertige Gerät. Technische Daten Verwendungszweck Schaltungsprinzip Halbleiterbestückung Stromversorgung Stromaufnahme Eingangs widers tan d (Richtwert) kapazitive Belastung durch HF-Tastkopf Meßbereiche Frequenzbereich hochohmige Messung von Gleich- und HF-Spannungen Gleichstromdifferenzverstärker, HF-Gleichrichtung (Tast¬ kopf) 2 Siliziumtransistoren (beliebige Typen, B 80) und 2 Dioden OA 705 Flachbatterie 4,5 V 1 mA R lÄ 800kQ/V 2 pF bei / = 10 MHz, U Gtt = 1 V 200 mV - 500 mV - 1000 mV ~ 2,5 V - 5 V - 10 V - 25 V - 50 V — 100 V HF-Messung nur bis CT e ff = 35 V möglich (maximale Dioden¬ sperrspannung) 50 kHz bis 200 MHz Literatur [1] Schröder, H-.: Elektrische Nachrichtentechnik, Band II, Verlag für Radio-Foto- Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde [2] Valvo-Informationen Ti 13 Ing. D. Müller 'Probleme beim Selbstbau von Autosupern Der Autosuper kommt zu Unrecht in den Fachzeitschriften zu kurz. Wenn auch die Schaltung des heutigen transistorisierten Autoempfängers dem transportablen Transistorempfänger sehr ähnlich ist, so treten bei ihm doch einige spezielle Probleme auf, die nur für diese Kategorie typisch sind. Der vorliegende Beitrag soll spezielle Fragen des Autoempfängers unter Berücksichtigung der beim Selbstbau gegebenen Möglichkeiten be¬ handeln, kann aber nicht die Breite einer Bauanleitung annehmen. Die allgemeinen / Probleme des Transistorsuperhets, wie sie in [1] erörtert wurden, werden dabei als bekannt vorausgesetzt. Den Selbstbau eines Autoempfängers sollte dabei nur der in Erwägung ziehen, der über ent¬ sprechende Kenntnisse auf dem Gebiet der Transistorpraxis verfügt. Prinzipiell kann man natürlich einen guten Transistor-(Koffer-)Emp- fänger im Kraftfahrzeug betreiben. Hierbei ergeben sich gegenüber dem speziellen Autosuper einige Nachteile, grob Umrissen mit Begriffen wie schlechtere Einbaumöglichkeit, geringe Empfindlichkeit (z.T. durch schlechtere Anpassung der Antenne), leistungsschwachere Endstufe und die mit der Kfz.-Anlage nicht übereinstimmende erforderliche Betriebs¬ spannung (z.B. Stern-Elite 9 V, Trabant 6 V). Ein Eigenbau ist gegenüber industriell gefertigten Empfängern nicht nur ökonomischer, sondern hat auch den prinzipiellen Vorteil, daß er auf den speziell gewünschten Zweck zugeschnitten wird und man auf alles Überflüssige verzichten kann. Industriegeräte sind im Interesse einer möglichst universellen Verwendbarkeit für unterschiedliche Betriebs¬ spannungen ausgelegt usw., sie werden dadurch kompliziert und verteuert. Übersieht über die Besonderheiten des Autosupers Die Besonderheiten beginnen bei der Antenne. Die Antenne liefert unter ungünstigen Bedingungen eine sehr geringe Antennenspannung. Das er¬ fordert eine Antennenkopplungsschaltung, die der Eingangsstufe des Empfängers einen möglichst großen Teil der Antennenenergie zuführt. 190 Unter günstigen Empfangsbedingungen (Sendernähe) kann die Antennen¬ energie dagegen recht groß sein. Durch die relativ hohe Fahrgeschwindig¬ keit der Kraftfahrzeuge ändert sich der Empfangsort und somit auch die Empfangsfeldstärke sehr rasch. Der Autosuper muß daher Eingangs¬ signale verarbeiten, die äußerst sdhnell zwischen wenigen Mikrovolt und einigen hundert Millivolt wechseln können. Die Endstufe muß wesentlich leistungsstärker sein als die eines Koffer¬ empfängers, damit sie die oft nicht unerheblichen Fahrgeräusche mit Sicherheit überdeckt. Üblich sind Ausgangsleistungen zwischen 2,5 W bzw. 3 W (Konstant, Stern-Transit) und 6 W. Es ist weiterhin darauf zu achten, daß keine Störspannungen von der Zündung und anderen Verbrauchern des Bordnetzes über Batteriezulei¬ tungen oder auf dem Wege der Strahlung direkt in den Empfänger ein¬ geschleppt werden. Man sollte auch berücksichtigen, daß die Batterie¬ spannung bei hohen Motordrehzahlen wesentlich über der Nennspannung liegen kann. Schließlich darf nicht vergessen werden, daß der Autoemp¬ fänger Erschütterungen ausgesetzt ist und man ihn daher mechanisch besonders stabil aufbauen muß (besonders int Hinbliok auf die Abstimm¬ elemente). Der schaltungsmäßig wesentlichste Unterschied zu tragbaren Transistorempfängem liegt in der Antenneneingangsschaltung. Unterschiede der wichtigsten Antennenarten Tragbare Transistorempfänger mit (magnetischer) Ferritantenne haben im eigentlichen Sinne keine Anteünenkopplungsschaltung; die Antenne (Ferritstab) ist magnetisoh mit der darübergewickelten Eingangsschwing¬ kreisspule gekoppelt. Eine Beeinflussung dieses Kreises, die relativ kon¬ stant ist und recht genau bestimmt werden kann, erfolgt im wesentlichen nur durch den Eingangswiderstand des 1. Transistors (Bedämpfung). Die Ferritantenne gibt eine genügend hohe HF-Energie ab, um beispielsweise mit einem Transist'oreinkreiser den oder die Bezirkssender gut empfangen zu können. Wesentlich mehr Antennenenergie liefert eine elektrische Antenne (Hoch- oder Behelfsantenne). Sie hat aber eine relativ große Antennen¬ kapazität, die von Art, Höhe und Länge der Antenne abhängt. Bei An¬ kopplung der Antenne an den Eingangsschwingkreis eines Empfängers wird dieser verstimmt. Die Kapazität C A der Ersatzschaltung (Bild 1) von 200 pF gilt daher nur für eine gedachte mittlere Antenne. Ein Ein- eichen des Antenneneinflüsses ist nicht möglich. Um ihn möglichst gering¬ zuhalten, muß der Kopplungsgrad bei den vorwiegend mit diesen An¬ tennen betriebenen Heimempfängem kleingehalten werden. Dadurch geht ein beträchtlicher Teil der relativ großen Antennenenergie wieder ver¬ loren. 191 jl Bild 1 Ersatzschaltbild einer mittleren Hochantenne (bei Mütelu-eUc interessiert praktisch nur die Antennenkapazität C A ) Auto -Empfänger-Eingang Bild 2 Ersatzschaltbild einer Autoantenne Eine Zwischenform von Ferrit- und Hochantenne ist die Autoantenne. Ähnlich wie die letztere nutzt sie die elektrische Komponente des Sender¬ feldes aus, hat damit ein elektrisches Ersatzschaltbild wie diese und be¬ einflußt somit auch den Eingangskreis. Zum Unterschied zur Hoch¬ antenne aber sind ihre Abmessungen (also auch die Antermenkapazität) wesentlich kleiner als bei einer Hochantenne (Bild 2) und nahezu kon¬ stant. Ihr Einfluß kann daher beim Abgleich berücksichtigt werden.' Induktivitätsabstimmung — Kapazitätsabstimmung Wie noch gezeigt wird, ist für den Autosuper die induktive Abstimmung mit einem Mehrfachvariometer am günstigsten (möglichst 3fach). Auf Grund ihrer Vorteile wurde die Induktivitätsabstimmung bei Auto¬ empfängern schon zu Beginn der 50er Jahre eingeführt. Heute dürfte kaum ein industriell produzierter Autoempfänger noch mit Kapazitäts¬ abstimmung ausgerüstet sein. Den guten technischen Eigenschaften des Variometers stehen die weniger günstigen ökonomischen gegenüber: Es ist teuer, wenn man es kauft, schwer erhältlich, oder es erfordert viel Sachkenntnis, Mühe, Meßmittel und handwerkliches Können, wenn man es selbst herstellen Will. Man wird daher für den Selbstbau meist zum Drehkondensator greifen müssen. Die einzige Bauanleitung für einen Autosuper, die der Verfasser in Zeit¬ schriften der letzten Jahre entdecken konnte [2], hat folglich auch eine Drehko-Abstimmung. 192 Antennenkopplungsschaltungen für Kapazitätsabstimmung Hochinduktive Amtennenkopplung Ähnlich wie beim Heimempfänger kann' auch beim Autoempfänger für Mittel- und Langwelle die hochinduktive Antennenkopplung verwendet werden. Bei der hochinduktiven Kopplung liegt die Resonanzfrequenz tu A des Antennenkreises (Bild 3) 1 oi A = - _._ Hg a + c k ).l ä unterhalb des übertragenen Frequenzbereichs. Die auf diese Weise angekoppelte Antenne bewirkt eine induktive Ver¬ stimmung. Auf Grund der kleineren Antennenkapazität der Autoantenne (C A + C K ) kann die Induktivität L k der Antennenspule größer werden als bei einer Hochantenne. Dadurch läßt sich andererseits der Koppelgrad zwischen Antennen- und Kreisspule vergrößern, so daß man mit dieser hochinduktiven Kopp- Bitter / Röhre Eingang 1. Transistor iA ^kr Bild 3 Spannungsersatzscfutllbüd einer (hoch) induktiven Eingangsschaltung mit angeschlossener Antenne. Da der Strahlungsiciderstand der Autoantenne (Ha in Bild 2) Hein gegenüber dem kapazitiven Widerstand von Cj ist, kann er vernachlässigt werden; C A und C A sind parallelzuschalten lung aus der Autoantenne mehr Energie gewinnt, als mit der entsprechen¬ den Heimempfängerschaltung möglich wäre. Bei der hochinduktiven Kopplung werden die hohen Frequenzen infolge des mit der Frequenz steigenden induktiven Widerstands der Antennenspule gegenüber dem niederfrequenten Ende des Empfangsbereichs abgeschwächt. Diesem Nachteil steht der Vorteil gegenüber, daß die Spiegelfrequenzen, die stets über dem übertragenen Frequenzbereich liegen, noch stärker geschwächt und somit Pfeifstellen unterdrückt werden. Für den Autoempfänger bringt das den Vorteil, daß der Ausgangskreis der fast durchweg vorhandenen Vorstufe nicht unbedingt abgestimmt zu werden braucht, also aperiodisch sein kann. In der Praxis bedeutet das: 13 Elektronisches Jahrbuch 1971 193 Han kommt bei kapazitiver Abstimmung mit einem handelsüblichen Zweigang-Drehko aus. Von der Industrie wurde diese Schaltung bei einigen älteren Autoempfängern benutzt, ebenso in den Autoantenneneingängen neuerer tragbarer Transistorempfänger. Setzt man für die Resonanzfrequenz des Antennenkreises bei Mittel¬ welle etwa 300 kHz, für Antennen - und Kabelkapazität 0 A -J- C K = 90 pF ein, so ergibt sich die Antennenspuleninduktivität L A mit r 1 “ a * ( g a + g k ) ’ r =2 _1_ A (2tc 300-IO 6 ) 2 -90-IO“ 12 ’ L a «j 3 mH. Die Resonanzfrequenz des Antennenkreises liegt im Langwellenbereich, was zum Durohschlagen eines Langwellensenders führen kann. Abhilfe schafft entweder eine geringe Verstimmung des Antennenkreises oder Verlagerung der Resonanzfrequenz in die Gegend von 500 kHz. In diesem Pall würde L A ss 1,1 mH. Hochinduktive Antennenkopplung mit Verlängerungsspule Eine spezielle Ausführung der hochinduktiven Antennenkopplung ist die Ausführung mit Verlängeruiigsspule (Bild 4). Sie eignet sich für den Eigen¬ bau besonders gut, da man Kopplung und Antennenkreisinduktivität nahezu unabhängig voneinander verändern kann. An einem Abgriff der Schwingkreisspule wird eine hoohinduktive Verlängerungsspule Ly an¬ geschlossen. Die Lage dieses Abgriffs bestimmt den Kopplungsgrad an¬ nähernd aus dem Verhältnis der Windungen, die Induktivität der Spule Ly dagegen im wesentlichen die Antennenkreisinduktivität. Beim Selbst¬ bau versieht man die Kreisspule mit einigen Anzapfungen zwischen 15 und 35% der Gesamtwindungszahl. Die Induktivität der Verlängerungs¬ spule Ly (bei Mittelwelle etwa 1,2 bis 3 mH) kann durch einen Eisenkern verändert werden. Gitter l Röhre Eingang l Transistor Bild i Schaltung der hochinduktiven Antennenkopplung mit angezapfter Eingangskreisspule und Verlängerungsspule L y 194 Räumlich läßt sich die Verlängerungsspule L v getrennt von der Kreis¬ spule anordnen. In älteren Industrieempfängern (mit Röhren) war diese Schaltung nicht selten zu finden, z.B. in [4]. Niederinduktive Antennenkopplung mit zusätzlicher kapazitiver Stromkopplung Die niederinduktive Antennenkopplung entspricht dem Prinzipsohaltbild der hoohinduktiven Kopplung (Bild 3). Abweichend davon liegt die Reso¬ nanzfrequenz des Antennenkreises oberhalb,des Empfangsbereichs. Die Induktivität der Antennenspule ist daher wesentlich kleiner als bei hoch- induktiver Abstimmung. Die oberhalb des Empfangsbereichs liegenden Frequenzen werden bevorzugt, damit aber auch die Spiegelfrequenzen. Um diese abzusenken und die benachteiligten tieferen Frequenzen an¬ zuheben, wird eine zusätzliche kapazitive Stromkopplung über einen Serien¬ kondensator 0 S von 2 bis 5 nF (Bild 5) eingefügt. Bei hohen Frequenzen, also auch bei Spiegelfrequenzen, wird der kapazitive Widerstand und damit die Kopplung der Antennenenergie in den Schwingkreis geringer. Die Spiegelfrequenzselektion der Schaltung erreicht bei sorgfältiger Dimensionierung ausreichende Größen. Ein Röhrenempfänger [6] war mit dieser Schaltung bestückt und wurde trotz einfachen Aufbaus (aperio¬ dische Vorstufe) wegen seiner hohen Leistung gelobt. Da man die Schwing¬ kreisspule wegen der Anpassung des Eingangstransistors nicht anzapfeni kann, ist eine zusätzliche Wioklungerforderlieh. Es wäre möglich, den Tran¬ sistor an den Serienkondensator 0 S anzuschließen (Bild S). Dann würden die Spiegelfrequenzen durch den Kondensator stark geschwächt. Dem steht der Nachteil gegenüber, daß die Spannungen über Cg nach hohen Fre¬ quenzen hin stark abnehmen, genau umgekehrt wie bei der kapazitiven Spannungskopplung. Für den .Selbstbau eines transistorisierten Auto¬ supers dürfte die Schaltung aus den genannten Gründen wenig geeignet sein. ■ Eingang 1. Transistor Gitter 1. Röhre Eingang 1. Transistor (ungünstig) Süd 6 Schalttmg der niederinduktiven Anlennenkopplum mit zusätzlicher kapazitiver Serienkopplung Uber Cs. 13* 195 Kapazitive Antennenkopplung Bild 6 zeigt die bei Autoempfängern übliche Variante dieser Antennen¬ koppelschaltung. Die Antenne wird über den Trimmer <7 Kop an den Ein¬ gangskreis gekoppelt. Die Antennen- und Kabelkapazität G A und C K gehen dabei voll in dieSohwingkreisdaten ein. Die Kopplung erfolgt streng¬ genommen über die Kabelkapazität C K und eventuell über dazu parallel¬ geschaltete Abgleichtrimmer. Es handelt sioh also um eine abgewandelte Form der kapazitiven Fuß- punktsohaltung, bei der die Antennenspannung durch den kapazitiven (/ » Spannungsteiler geteilt wird (etwa 1:4). tir Gitter 1. Röhre Eingang ITransistor Bild 6 Schaltung der kapazitiven Antennenkopplung (Fußpunktkopplung Uber die KabelkapaiitiU Cs) Durch das Aufschaukeln im Sohwingkreis erhöht sich die Spannung über der Kreisinduktivität, die bei einem Böhrenempfänger am Steuer¬ gitter der Eingangsröhre zur Verfügung steht, und wird größer als die Antennenspannung. Diese Kopplungsschaltung ist einfach und wurde auch beim Empfänger nach [2] benutzt (Bild 9). Ein Nachteil dieser Schal¬ tung besteht darin, daß die parallelgeschalteten Kapazitäten der Koppel¬ schaltung den Abstimmbereich des Drehkos einschränken. Außerdem werden die hohen Frequenzen und damit auch die Spiegelfrequenzen bevorzugt. Letztere gelangen über 0 KO p direkt an das „heiße“ Ende des Eingangskreises, bei Röhrenempfängem also direkt an das Gitter der 1. Röhre. Beim Transistorempfänger besteht die direkte kapazitive Ver¬ bindung zwischen Antenne und Eingang des Verstärkerelements (Röhre— Transistor) nicht, so daß sich-günstigere Spiegelfrequenzselektionswerte ergeben. Antonnenkopplungssehaltungen bei induktiver Abstimmung Übliche kapazitive Ankopplung Auf Grund der bei induktiver Abstimmung benutzten Verschiebung des Eisenkerns in der Kreisspule wäre der Kopplungsgrad bei induktiver 196 Eingang l.EMre Eingang 7.Transistor Süd 7 Schaltung der kapazitiven Fußpunkt-Antennenkopplung bei induktiver Abstimmung Kopplung noch stärker frequenzabhängig als der bei unterschiedlichen Kopplungsarten für Drehkoabstimmung. Deshalb ist bei induktiver Ab¬ stimmung nur die kapazitive Kopplung gebräuchlich» Denkt man sich in Bild 6 den Pfeil, der die Einstellbarkeit demon¬ striert, vom Drehkondensator weg auf die Induktivität übertragen, so erhält man eine Eingangsschaltung nach Bild 7. Da bei der induktiven Abstimmung eine geringe Minimalkapazität (herausgedrehter Drehko bei Kapazitätsabstimmung) nicht gefordert wird, kann der Koppelkonden¬ sator 0 KO p relativ groß sein, was eine bessere Ausnutzung der Antennen- energie ermöglicht. Durch einen Trimmer parallel zur Kabelkapazität kann die voll in den Schwingkreis einbezogene Antenne einmalig ab¬ gestimmt werden. Im Gegensatz zur kapazitiven Abstimmung erhält man bei induktiver Abstimmung prinzipiell über den ganzen Bereich einen annähernd gleich großen Eingangswert (Spannung am Schwingkreis), was als wichtigster Vorteil der induktiven Abstimmung angesehen werden kann. Ähnlich wie bei Schaltung nach Bild 6, wenn auch durch das feste Verhältnis von ^Kr/^Kop * n verringertem Maß, gelangen die Spiegelfrequenzen an das „heiße“ Ende des Kreises. Die Spiegelfrequenzselektion dieser Schaltung ist daher nioht allzu gut. Tz-Schaltung Eine in Röhrenempfängern verbreitete Schaltung zeigt Bild 8. Der Schwingkreis wurde als 7T-Filter ausgeführt. Die Kreiskapazität ist auf¬ geteilt auf C 1 und C 2, die bei Röhrengeräten etwa gleich groß (10Q bis 200 pF) sind. Auf Grund der Tiefpaßschaltung ergibt sich eine sehr gute Spiegelfrequenzselektion. Die Antennenkapazität wird durch einen Trimmer parallel zu C 1 ausgeglichen. Bei Transistorgeräten kann man durch geeignete Wahl der Konden¬ satoren C I und G 2 prinzipiell auch eine Anpassung des Eingangswider- 197 Stands von T 1 vornehmen. In diesem Fall müßte C 2 sehr groß gegenüber C 1 sein (C 2 — 1 bis 2 pF). Dies würde andererseits einen sehr kleinen Kondensator C 1 bedingen, dessen Kapazität unter Umständen kleiner sein müßte, als Antennen- und Kabelkapazität sind. Folglich müßte noch ein Serienkondensator vorgeschaltet werden, der aber die Signalspannung verringern und somit das Signal/Rausch-Verhältnis verschlechtern würde. Bei der ersten Ausführung des Autosupers Berlin wurde diese Kopp¬ lungssehaltung der Antenne gewählt, und zwar in Form eines 2kreisigen Tr-Filters [7]. Bei später erschienenen Geräten des gleiohen Typs ver¬ schwand diese Schaltung zugunsten der Kopplungsart, die aueh im Konstant (Bild 10) zu finden ist [8]. Vor-, Misch- und OszUlatorstule Eine Vorstufe im Superhetempfänger bringt verschiedene Vorteile mit sich. Da der Verstärkungsgrad der Vorstufe stets geregelt wird, erhält die Mischstufe annähernd gleich große Eingangssignale sowohl bei stark als auch bei schwach einfallenden Sendern. Dadurch werden Übersteue¬ rungen der Mischstufe und damit auch Kreuzmodulationen bei starken Sendern vermieden. Während in diesem Fall das Eingangssignal durch die Vorstufe abgeschwächt wird, bringt sie bei schwach einfallenden Sendern erhebliche Verstärkung und erhöhte Empfindlichkeit. Die Frage, ob der Kollektorkreis des Vorstüfentransistors abgestimmt sein muß (wie ihn Schaltung Bild 9 zeigt) oder aperiodisch, d.h. nur mit einem Widerstand bestückt, richtet sich hauptsächlich naoh der in den vorhergehenden Abschnitten behandelten Spiegelfrequenzselektivität der Antennenkopplungssohaltung. Neuere Industriegeräte weisen fast immer einen abgestimmten Zwisohenkreis auf. Bei Induktivitätsabstimmung bietet sich ein 3-Kreis-Variometor geradezu an. Es ist nicht wesentlich größer als eines mit 2 Spulen, ergibt 198 TI 17 Bild 9 Vereinfachte» Schaltbild der Eingang»-, Misch- und Oszillatorstufe eine» Autoempfänger» mit Drehkoabalimmung nach [2] andererseits aber eine erheblich bessere Vorselektion. Zur Kopplung des Vorstufen- und Mischtransistors wird meistens eine rc-Schaltung ähnlich Bild 7 benutzt. Bild 10 zeigt die Kopplung der Vor- und Misohstufe durch einen 7r-Kreis (HF-Teil des Autosupers Konstant). Die Anpassung an den Ausgangswiderstand von T 1 und an den Eingangwiderstand vpn T 2 erfolgt durch die relativ großen Kondensatoren 0 6 und G13, während die Resonanzfrequenz des Zwischenkreises hauptsächlich durch L 5 und die Parallelschaltung von G 7 und C 9 bestimmt wird. Die gute Spiegel¬ frequenzunterdrückung läßt sich auch aus der Schaltung ablesen. Wäh¬ rend die Frequenz, auf die der Kreis abgestimmt ist, nahezu ungehindert zur Basis von T 2 gelangt (Serienresonanz), bildet L 5 mit C13 für die höheren Frequenzen, und damit auch für die Spiegelfrequenzen, ein wirk¬ sames LC-Siebglied, was ihre Amplitude um Größenordnungen dämpft. Frequenzen unterhalb der Resonanzfrequenz werden durch G 7 und G 9 abgeschwächt, wenn auoh in geringerem Maße, so daß stark einfallende, 199 relativ langwellige Sender durchsohlagen können, wenn die Selektion im Vorkreis (LljC 1 usw.) nicht ansreicht. Die Schaltung nach Bild 10 zeigt etwa die derzeitige Standardschaltung für den AM-Teil eines Autosupers. Sie ist in allen modernen Empfängern der DDR-Produktion, wie A 100-4, A110, Konstant und Transit, zu finden, ebenso in einer Vielzahl Typen [9], [10], [11], [12], [13]. Ein weiterer Vorteil der Induktivitätsabstimmung macht sich im Oszillatorteil bemerkbar. Wegen der unveränderbaren Kapazität des Oszillatorkreises ist eine kapazitive Rückkopplung auf den Emitter des Mischtransistors möglich. Anzapfungen oder Koppelwicklungen auf der Oszillatorspule können dadurch entfallen. Zum Selbstbau eignet sich diese optimale Schaltung jedoch nur dann, wenn man ein geeignetes 3faoh-Variometer beschaffen kann, oder wenn man ein so großer Könner ist, daß eine Selbstanfertigung gelingt. Die industriell gefertigten 3fach-Variometer der Serien Berlin — Konstant — Transit haben einen sehr vorteilhaften stabilen Schneokenfeintrieb, auf den man nur noch den Drehknopf aufzustecken und das Skalenseil auf¬ zuziehen braucht, und die Probleme des Antriebs sind gelöst. Wer sich kein 3fach-Variometer beschaffen kann, aber trotzdem auf die guten Eigen¬ schaften der induktiven Abstimmung in Antennenkopplungsschaltungen nicht verzichten will, sollte sich als Kompromiß ein 2fach-Variometer selbst herstellen bzw. ein vorhandenes (z.B. aus einem Röhrengerät) umbauen. [14] enthält eine ausführliche Anleitung für den Selbstbau. Das 2fach-Variometer ist einfacher und bringt keine so großen Gleichlauf¬ probleme wie ein 3kreisiges Variometer. Die vereinfachte Sohaltung vom HF-Teil des Geräts nach [14] zeigt Bild 11. Die Antennenkopplungs¬ schaltung entspricht Bild 7. Hinreichende Spiegelfrequenzsicherheit dieser Sohaltung ermöglicht aperiodische Kopplung von Vor- und Misch¬ stufe. Dadurch ergibt sich in der selbstschwingenden Misohstufe eine Schwierigkeit. Vorbedingung für die einwandfreie Oszillatorfunktion der selbstschwingenden Misohstufe ist die wechselstrommäßige Erdung der Basis für die Oszillatorfrequenz. In den üblichen Schaltungen mit 7r-Filterkopplung zwischen T 1 und T 2 (Bild 10) geschieht das duroh den Kondensator G 13. Bei einer aperiodisch gekoppelten Vorstufe befindet sich zwischen Basis und Massepotential die Parallelschaltung einiger Widerstände in der Größenordnung von 1 kß. Um trotzdem eine oszilla- torfrequenzmäßige Erdung der Basis zu erreichen, wird die auch in [1] beschriebene Oszillatorbrücke verwendet. Von einer Teilwicklung des in dieser Schaltung erforderlichen Oszillatorübertragers wird der Basis über ein RC-Glied eine phasengedrehte Teilspannung zugeführt, wodurch sich bei richtiger Einstellung an der Basis für die Oszillatorfrequenz Masse¬ potential einstellt. Die Wicklung L 4 des Oszillatorübertragers muß eine wesentlich größere Induktivität besitzen als die Oszillatorvariometerspule L2. L 5 dagegen besitzt nur wenige Windungen. 201 TU6F105, GFJ22) T2 (GF105,GF122) 202 Bild 11 Vereinfachte» Schaltbild des Eingangs-, Misch- und Oszillatorteils einet Autoempfängers mit Bfach-Variometerabstimmung nach [14] Eine andere Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, ist die Verwendung eines besonderen Oszillatortransistors wie in Schaltung nach Bild 9. Biese Schaltung weist weitere für den Selbstbau günstige Details auf. Die Ab¬ stimmung erfolgt mit handelsüblichem Drehkondensator. Die kapazitive Antennenkopplung entspricht Bild 6. Die Ausnutzung der Antennen¬ energie wird damit allerdings etwas geringer als bei den Schaltungen mit induktiver Abstimmung (z.B. Bild XI). Ausreichend große Spiegelfrequenzselektion der Schaltung erlaubt die aperiodische Kopplung von Vor- und Mischstufe. Schaltung Bild 9 zeigt etwa den minimalen Aufwand, den man im Hoohfrequenzteil betreiben muß, um einen leistungsfähigen AM-Autosuper aufbauen zu können. Kaum eine Empfindlichkeitssteigerung, wohl aber eine leichte Ver¬ besserung der Spiegelfrequenzsicherheit könnte der Schaltung von Bild 9 eine hochinduktive Antennenkopplung bringen (Bild 3 oder 4). Mit Tabelle 1 wurde der Versuch unternommen, die gebräuchlichsten, für den Selbstbau in Frage kommenden Autoempfängervarianten zu¬ sammenzustellen und ihre wichtigsten Daten, wie Empfindlichkeit und Spiegelfrequenzsicherheit, mit Qualitätsnoten zu versehen. Sie kann nur einen groben Überblick darüber geben, was man mit den einzelnen Emp¬ fängervarianten im Durchschnitt erreicht, wobei es selbstverständlich möglich ist, daß im Einzelfall bessere Ergebnisse, als angegeben, erzielt weiden. Für ein Spitzengerät ist nun einmal eine 3fach-Induktiv-Abstimmung erforderlich, während man bei mäßigen Forderungen auch mit der Dreh- koabstimmung auskommt. Den Vorteil des ersohütterungssioheren Auf¬ baus industriell gefertigter Variometer kann man allerdings mit einem Drehko kaum erreichen. Tabelle 1 Art der Abstimmung Antennen¬ kopplung Ausgangs¬ kreis der Vorstule Empfindlich¬ keit Splegel- frequenz- slcherhelt Kapazitiv, mit kapazitiv aperiodisch ausreichend ausreichend 2fach-Drehko hochinduktiv aperiodisch ausreichend befriedigend Induktiv, mit 2fach-Variometer kapazitiv aperiodisch befriedigend befriedigend Induktiv, mit Sfach-Varlometer kapazitiv ahgestimmt, mit n-FUter gut gut 203 ZF-Verstärker und Regelung In den ZF-Verstärkern unterscheiden sich die Autoempfänger kaum von guten tragbaren Transistorempfängern, es sei denn, durch erschütte¬ rungssichereren Aufbau. Der Autoempfänger muß Signale von Sehr unter¬ schiedlicher Größe verarbeiten, das erfordert eine wirksame Regelung des Verstärkungsgrads, in die die Vorstufe mit einbezogen ist. Zur Verbesse¬ rung der Regeleigenschaften sind Gleiohspannungsverstärkerstufen üblieh, die die in der Demodulatordiode erhaltene Spannung verstärken (Bild 10). In Schaltung nach Bild 11 übernimmt die Vorstufe die Impedanzwandlung für die Regelspannungsquelle, damit der Arbeitspunkt der 1. ZF-Stufe wirkungsvoller verändert werden kann. NF-Verstärker Meist sind Autoempfänger mit Gegentakt-B-Endstufen versehen, über die schon genügend geschrieben wurde. Muß man bei Transistorkoffer¬ geräten bemüht sein, auch bei abgefallener Batteriespannung noch eine ausreichende, unverzerrte Spreehleistung zu erzielen, so kommt es beim Autosuper darauf an, daß er die bei hoehdrehendem Motor auftretende Überspannung (bis zu 25%) ohne Schaden hinnehmen kann. Bei End¬ stufen industriell gefertigter Autoempfänger ist die Primärwicklung der Ausgangsübertrager unterteilt. Bei 6 V Betriebsspannung werden beide Hälften der Wioklung parallel-, bei 12 V hintereinandergeschaltet. Dadurch erreicht man optimale Anpassung des Lautsprechers bei den unterschied¬ lichen Betriebsspannungen. Ein Eigenbaugerät wird man allgemein nur für eine Betriebsspannung auslegen und dadurch eine Vielzahl von Schaltkontakten einsparen. Bei tragbaren Transisforempfängem wählt man die Gegentakt-B- Sohaltung hauptsächlich wegen ihrer relativ geringen Belastung der Bat¬ terie. Beim Autoempfänger dagegen läßt sich eine zusätzliche Belastung der Fahrzeugbatterie mit 1 bis 1,5 A durchaus vertreten. Es ist deshalb möglich, auch A-Endstufen einzusefzen. Dem Nachteil des geringeren Wirkungsgrads des A-Verstärkers zum B-Verstärker steht der Vorteil gegenüber, daß bei Übersteuerungen des A-Verstärkers überwiegend ge¬ radzahlige, beim B-Verstärker dagegen ungeradzahtige Harmonische auf- treten. Da jedoch vom Ohr ungeradzahlige Harmonische in viel stärkerem Maß als unangenehm empfunden werden als geradzahlige, kann man bei einer A-Endstufe größere Übersteuerungen in Kauf nehmen als bei einer Gegentakt-B-Endstufe. Bild 12 zeigt eine A-Endstufe in Anlehnung an [10] für eine Betriebsspannung von 6 V. Bei einer Verlustleistung des OD 240 von etwa 6 W gibt diese Stufe ungefähr 2,5 W Spreehleistung ab (annähernd soviel wie die Gegentakt-B-Endstufe des Konstant). Bei 204 0C7h AD 730 YGC727 mit Schelle) (6DZ40) steigender Batteriespannung kann die Verlustleistung bis auf 7 W steigen. Der GD 240 benötigt hierfür ein Kühlblech von 200 mm x 200 mm, dessen Größe als einziger echter Nachteil betrachtet werden muß. Der Kollektorruhestrom von 1 A wird durch einen 50-fl-Drahtdreh- widerstand (Entbrummer) eingestellt. Für den optimalen Anpassungs¬ widerstand ß L ergibt sich dann: L I C 1A : 6 A. Bei einem Lautsprecher mit einer Impedanz von 6 fl benötigt man kei¬ nen Ausgangsübertrager, sondern nur eine Drossel. Der NF-Teil des Autoempfängers bietet ein weites Betätigungsfeld zum Basteln und Probieren. Es steht mit der Fahrzeugbatterie eine nahezu ideale Stromquelle zur Verfügung. Während man im HF-Teil durch die Gegebenheiten gezwungen wird, bestimmte Standardschaltungen zu ver¬ wenden, kann man im NF-Teil fast jede beliebige Endstufe, die 2 W oder mehr abgibt, mit und ohne Übertrager, im A-, B- oder AB-Betrieb be¬ nutzen. 205 Literatur tu MUUer, D.: Kompendium des Transistorsuperempfängers, Elektronisches Jahrbuch für den Funkamateur 1987, DMY, Berlin, Seite 123—140 >[2] Majamik, R„ Prijimac do Auto; Amaterske Badio (CSSB), Heft 1/1969, Seite 7—10 [8] Pitsch: Lehrbuch der Funkempfangstechnik I, 3. 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Als Zeitanzeige muß jedoch ein elektronisches Zählgerät ver¬ wendet werden, da ein mechanisches Zählwerk für die gewählte Frequenz zu trag ist. Bei der Konstruktion wurde auf vielseitige Verwendbarkeit Wert gelegt. Das Gerät ist in 4 Baugruppen unterteilt, die auf je einer Leiter¬ platte untergebracht sind. Die Leiterplatten sind steokbar auf der Grund¬ platte angeordnet und können unabhängig voneinander als Demon¬ strationsmodell und auch,in anderer Reihenfolge kombiniert verwendet werden. Da die Impulsfrequenz des Taktgebers für 100 Hz ausgelegt ist, kann die Entfernung zwischen den beiden Lichtschranken beliebig klein ge¬ wählt werden. So läßt sich auch die Momentangeschwindigkeit Wie folgt bestimmen: I • v = lim — r— = um —-- At—0 “ h — b Schaltungsbesehreibung Der Grundbaustein des Geräts ist der Impulsverstärker mit dem licht¬ empfindlichen Bauelement {in ( doppelter Ansführung vorhanden). Als Lichtempfänger fand ein Fotowiderstand CdS 8 B Verwendung. Für ex¬ trem kurze Liehtimpulse muß jedoch eine Fotodiode oder ein Foto¬ transistor benutzt werden, da der Fotowiderstand auf Grund seiner geringen Grenzfrequenz nicht mehr sicher anspricht. Dem Lichtempfänger folgt ein ßstufiger Impulsverstärker. Der Foto¬ widerstand bildet einen Teil des Basisspannungsteilers von T1. Iin 207 1 ■ ■ ■ 1 1 1 1 I E 9 l n Bild 1 Prinzipschalluna der beschriebenen elektronischen Stoppuhr Dunkelzustand ißt der Fotowiderstand relativ hochohmig. Die dadurch bedingte kleine Basisspannung sperrt T 1 fast völlig. Am Kollektor von T 1 steht fast die ganze Betriebsspannung. Wird der Fotowiderstand belichtet, so sinkt sein Widerstand. Dadurch fällt auch das, Potential zwischen Kollektor und Emitter von T 1. Infolge der kapazitiven Kopp¬ lung der folgenden Stufe reagiert dip 2. Stufe nur bei steilflankigen Im¬ pulsen, wie sie bei plötzlichem Ein- und Absehalten des Lichtes anftreten. Der Koppelkondensator bildet mit dem Eingangswiderstand der folgenden Stufe ein Differenzierglied. Die dadurch entstehenden, schmalen Impulse bewirken eine saubere Ansteuerung des bistabilen Multivibrators. Die Daten der Transistoren sind unkritisch. Es wurden Transistoren mit i’ camX = 60 mW and ß 5» 20 verwendet. An diese Stufe ist der Fotowiderstand anzuschließen und die Betriebs¬ spannung anzulegen. Begier R 1 und R4 sind auf den größten Wider- 77 . T2 GC716 GC1K 208 standswert eingestellt. An den Kollektor von T 1 wird ein Voltmeter an¬ gelegt (ACHTUNG: Spannungsmessung in Transistorgeräten möglichst mit Röhrenvoltmeter!). Am Kollektor soll mindestens 0,8 • anliegen. Man leuchtet den Fotowiderstand mit einer Taschenlampe an. Mit R 1 ist die größtmögliche Spannungsänderung einzustellen. Anschließend wird das Röhrenvoltmeter an den Ausgang der Baugruppe gelegt und mit R 4 die größte Stufen Verstärkung von T 2 eingestellt. Da R 4 nicht mit einem Schutzwiderstand kombiniert wurde, ist es nicht möglich, seinen Regel¬ umfang voll auszunutzen! Der Transistor darf sich dicht merklich er¬ wärmen. Der bistabile Multivibrator bildet in der Gesamtschaltung den elek¬ tronischen Schalter. Ausführliche Beschreibung und Dimensionierungs- ti n ecm Gern Bild 3 , Schaltung des bistabilen Multivibrators hinweise gibt [1]. Die Empfindlichkeit des bistabilen Multivibrators wird im wesentlichen von den Daten der Transistoren bestimmt. Die Tran¬ sistoren sollen möglichst hohe Stromverstärkung (ß > 60) haben und geringen Reststrom aufweisen. Die Schaltung muß symmetrisch dimen¬ sioniert sein. Die Transistoren sind ungefähr paarig auszumessen bzw. sollten wenigstens Exemplare einer Stromverstärkungsgruppe sein. Die Polung der Dioden ist unkritisch (empfindlichere ausprobieren). Sie bestimmt die Polarität der zur Basis gelangenden Impulse. Da beim Ein- und Aussohalten des Lichtes Impulse beider Polarität auftreten, hat sie keine größere Bedeutung. Der bistabile Multivibrator kann in Kombination mit anderen Bau¬ gruppen als elektronischer Schalter oder Frequenzteiler verwendet werden. Folgt dem bistabilen Multivibrator eine Stufe mit einem relativ niedrigen Eingangswiderstand, so ist der Widerstand B, (in der Sohaltung gestri- 14 Elektronisches Jahrbuch 1971 209 ohelt angegeben) einzufügen. Er dient zur Symmetrierung des bistabilen Multivibrators und muß deshalb die Größe des Eingangswiderstands der folgenden Stufe haben. Hinweise für die Berechnung des Eingangswider¬ stands sind in [2] zu finden. In der angegebenen Schaltung hat die dem bistabilen Multivibrator folgende Stufe einen Eingangswiderstand von ungefähr 100 kQ und ist darum zu vernachlässigen. Der bistabile Multivibrator weist einen sehr hohen Empfindlichkeitsgrad auf. Abgleioharbeiten sind nicht notwendig. In der einfachen Transistorschaltstufe liegt im Kollektorkreis statt des Relais oder ohmschen Arbeitswiderstands ein astabiler Multivibrator. Beim Multivibrator wird die Betriebsspannung gesohaltet. Bei der prak¬ tischen Erprobung der Schaltstufe mit dem Multivibrator ergaben sich einige Schwierigkeiten. Der Multivibrator ist ja im Grunde genommen ein n n rs 6C301 6C116 GCm stark rückgekoppelter Verstärker. Von Nachteil war, daß die starke Rück¬ kopplung den Multivibrator selbst bei einer Betriebsspannung von nur 100 bis 200 mV zwar mit einer völlig veränderten Frequenz, aber dennoch sicher anschwingen ließ. Es genügte also bereits der durch den Reststrom des Transistors verursachte Spannungsabfall am Multivibrator, um ihn sicher schwingen zu lassen. Ein Widerstand im Emitterzweig schaffte Abhilfe. Er setzt die Emitter¬ spannung gegenüber der Basisspannung so stark herauf, daß am Emitter negative Spannung gegenüber der Basis anliegt. Dadurch wird der Tran- 210 sistor im ausgeschalteten Zustand fast völlig gesperrt. Das mag zwar nicht die beste Lösung sein, aber sicher die billigste. Es muß allerdings ein Ver¬ lust in der Amplitude des Multivibrators in Kauf genommen werden. Ohne Zweifel bringt ein Siliziumtransistor in der Schaltstufe bessere Er¬ gebnisse und damit auch eine bedeutend höhere Ausgangsamplitude des Multivibrators. Die Daten der Transistoren im Multivibrator sind unkritisch, da er fast mit allen Werten noch sicher anschwingt. Als Schalttransistor ist ein Typ mit möglichst geringem Reststrom auszusuchen (in [4]). Die Frequenz gleicht man (mit bistabilen MV) mit einem Oszillografen oder mit dem elektronischen Zählgerät ab. Soll diese Baugruppe einzeln benutzt wer¬ den, so ist der Eingang über einen Widerstand von etwa 50 kH an den Minuspol zu legen. Aufbau Der Aufbau erfolgt nach Stufen getrennt auf Leiterplatten. Sämtliche Platinen haben die einheitliche Größe von 70 mm X 50 mm. Es wurde kein Wert auf Miniaturisierung gelegt, da die Baugruppen auch als Demon¬ strationsobjekt dienen sollen. Ein- und Ausgänge sind bei den Gruppen bistabiler Multivibrator und Taktgeber gleich ausgeführt; bei den beiden Platinen des Impulsverstärkers müssen sie auf Grund übersichtlicher Leitungsführung entgegengesetzt gelegt werden. Die Stromversorgungs- eingänge liegen auf allen Platten gleich. Man ordnet die Baugruppen steck¬ bar auf einer Grundplatte an, die die Abmessungen 70 mmX 115 mm hat. An den Eingang der elektronischen Stoppuhr schließt man die Licht¬ empfänger an. Der Ausgang wird mit dem elektronischen Zählgerät Bild 5 Ansicht des fertiggestellten Geräts 14* 211 Bild 0 Grundplatte mit den aufgesteckten Platinen und der Stromversorgung (4 Stabbatterien 3 V) verbunden. Reicht die Ausgangsspannung des astabilen Multivibrators nicht aus, um das elektronische Zählgerät anzusteuern, so ist noch eine Verstärker stufe zwischenzuschalten. Die Stromversorgung der Glühlam¬ pen in den Lichtschranken erfolgt aus getrennten Batterien, damit diese die elektronische Stoppuhr nicht beeinflussen. Läuft nach dem Einschalten des Geräts das elektronische Zählgerät, so muß man eine Lichtschranke kurz unterbrechen. Dann wird das Zählgerät auf 0 gestellt. Damit ist es betriebsbereit. Nach dem Versuch kann man am Zählgerät die Zeit in hundertstel Sekunden ablesen. Die Batterien müssen ausgewechselt werden, wenn die Spannung bei Belastung auf minimal 10 bis 11 V abgesunken ist. Bei der Kontrolle legt man das Meßgerät an die Spannungsbuchsen (Frontplatte) und schaltet das Gerät ein. Technische Daten Betriebsspan nung Stromaufnahme, gesamte Impulsverstärker Instabiler Multivibrator Taktgeber Q ehäuseabmessun gen Gewicht Platinenabmessungen Abmessungen der Grundplatine Halbleiterbestückung 12 V 5,6 mA (4.55 mA) 4,5 mA (3,5 mA) 1 mA 100 pA. (50 pA.) 150 mm x 115 mm x 90 nun 1,2 kp 70 mm x 50 mm 115 mm x 70 mm 6 x 50-mW- bis 150-mW-Transistor 1 x 400-mW-Transistor Buchsen 4 X GA 100 2 Eingänge 1 Ausgang 1 Meßausgaug 1212 Steuerspaunung für den bistabilen Multivibrator Impuisform Impulsbreite Ansgangsspaanung Taktgeber Impulsform Ausgangsfrequenz 43 mV Nadelimpuls < 13 ms 750 mV verrundeter Rechteckirapuls 100 Hz Die eingekiammerten Werte sind im Ruhezustand gemessen (Fotowiderstand unbeleuchtet, Taktgeber husgeschaltet). Alle Impulsspannungen sind mit einem Oszillografen gemessen. Stückliste Impulsverstärker Bl Einstellregler 10 kü R2 CdS S oder GP 119 R3 3,3 kn R4 Einstellregler 100 kn R5 20 kQ R6 2,7 kQ C 1 22 nF C 2 30 nF TI, T2 50 bis 150 mW, ß > 15 D Universaldiode, z.B. GA 100 Bistabiler Multivibrator El, ßl 10 kQ E2.R2 270 kQ E3.R3 82 kß R4 470 Q CI, CI 100 pF C 2 10 fxF T 1, T2 50 bis 150 mW, ß = 50 D1.D2 Universaldioden, z.B. GA 100 Schaltstufe , Taktgeber RI i kn 11 2 ioo kn R3.R3 Einsteilregler 100 kn . C 1, C 1 0,1 [lF TI 400 mW, ß >25, I c6 o < 100 ^ T 2, T 3 50 bis 150 mW, ß > 15 Literatur [1] Jakubaschk, 3.: Das große Elektronikbastelbueh, Deutscher Militärverlag, Berlin 1965 [2] Eronjäger, 0.: Formelsammlung für den Funkamateur, Der praktische Funk¬ amateur. Teil III, Heft 68, Deutscher Militärverlag, Berlin 1967 [3] Schurig, W.: Kennlinien elektronischer Bauelemente, Der praktische Funk¬ amateur, Teil III, Heft 71, Deutscher Militärverlag, Berlin 1968 [4] VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder), Halbleiterbauelemente Informations- material, Ausgabe 1968 213 VEB MESSELEKTRONIK DRESDEN DDR 8016 Dresden, Fetscherstr. 70 produziert für Sie: • Strahlungsmeßgeräte für Laboratorien • Kernphysikalische Meßgeräte für die Industrie • Radiometrische und dosimetrische Meßgeräte • Industrielle Zähler • Meßgeräte zur Meßwerterfassung und -Verarbeitung • Geräte zur Kabel- und Freileitungsfehlerortung • Meßgeräte zur elektrischen Messung mechanischer und akustischer Größen • Schwingungsmeßgeräte Laufruheüberwachungsanlagen B. Schuchardt Fernsteuersender mit Si-Transistor In Funkfernsteueranlagen benutzte man als HF-Transistoren fast auB- sohließlioh Germaniumtransistoren. Diese Transistoren (z.B. GF 122, AF 116, AF 124 , OG 170, P 403) haben gewöhnlich Verlustleistungen von 50 bis 60 mW. Die erreichbare HF-Leistung liegt bei Einsatz eines solohen Transistors (PA-Stufe) in der Größenordnung von einigen zehn Milliwatt. Der Einsatz einer Gegentakt-Sendestufe erhöht die erreichbare Aus¬ gangsleistung nur wenig und erfordert den Einsatz eines weiteren Tran¬ sistors. Es kommt hinzu, daß Aufbau und Abgleich eines Gegentakt- Senders schwieriger sind. Jetzt sind Siliziumtransistoren erhältlich, deren zulässige Verlustleistung bei 600 mW Hegt (SF121--SF129). Damit läßt sich ein Sender aufbauen, bei dem man in der Oszfllatorstufe einen Germaniumtransistor, in der Senderstufe aber einen Siliziumtransistor einsetzt. Die höhere Sendeleistung erhält man unter Beibehaltung der bekannten, im Aufbau einfachen Schaltungen [1] durch den Einsatz einer Spannungsquelle mit 18 bis 23 V (4 bis 5 Flachbatterien) Betriebsspan- nung. Bild 1 zeigt eine naoh diesen Überlegungen aufgebaute und erprobte Sohaltung. Die Oszillatorstufe des Senders arbeitet in Basisschaltung. Der Quarz , ist als Rückkopplungsglied zwischen Ausgang und Eingang der Stufe angeordnet. Zur günstigsten Arbeitspunkteinstellung des Oszillators wird der Bäsisspannungsteilerwiderstand regelbar ausgeführt. Über L 2 koppelt man die Senderstufe lose an den Oszillator an. L 2 erhält 4 Windungen mit Anzapfungen bei der 2, und 3. Wdg. Mit Hilfe dieser Anzapfungen wird nach Inbetriebnahme des Senders das günstigste Anzapfungsverhält¬ nis durch Versuch ermittelt. Die Senderstufe mit dem Siliziumtransistor arbeitet ebenfalls in Basisschaltung. Im Kollektorkreis liegt ein Schwing¬ kreis, bestehend aus L 3 und C 3. L 3 erhält 16 Windungen und wird zur Ermittlung der optimalen Anpassung an den Ausgang mit Anzapfungen bei der 5., 8. und 11. Wdg. ausgeführt. L 1 erhält 14 Wdg., L 4 3 Wdg. L 1 und L 2 werden auf einen Spulenkörper mit Kern (z. B. Stiefelkem) nebeneinander gewickelt. Der Abstand zwischen beiden Spulen soll so 215 6F722 SFK6 Antenne Bild 1 Schaltung des Fernsteuersenders (üben) und des zugehörigen Tongenerators (unten). Für die verwendeten Transistoren können auch ähnliche Typen ein¬ gesetzt werden gering wie möglich sein. Beim Einschalten des Geräts muß der Oszillator nooh sicher anschwingen. L 3 und L 4 werden auf einen 2. Spulenkörper mit Kern direkt über¬ einander gewickelt. LI, L2 und L3 sind mit 0,5-mm-CuL, L4 ist mit Sohaltdraht zu wickeln. Die Achsen beider Spulenkörper sollen um 90° versetzt sein. Als Antenne bewährt sich eine CLC-Ausführung, mit der ein hoher Wirkungsgrad erreicht wird. Selbstverständlich kann man auch eine Antenne über eine Verlängerungsspuie anschließen. Die Verlängerungs¬ spule wird auf einen Stiefeikern gewickelt und erhält etwa 12 Wdg., 0,ö-mm-CuL. Die Spule wird zwischen dem AntennenanschluS von L 4 und der Antenne angeordnet. Abmessungen für eine CLC-Antenne findet man in [2]. Als Tongenerator nimmt man einen astabilen Multivibrator mit gemein¬ samen, regelbar ausgeführten Basiswiderständen [3]. Die Auslegung er¬ folgt für 3 Kanäle, ist jedoch ohne Änderungen für weitere Kanäle er- 216 weiterungsfähig. Die Spannung des Multivibrators wird über die Z-Diode SZX 18/5,6 stabilisiert. T 5 verstärkt das Signal, T 6 arbeitet im Schalt¬ betrieb. Die Schaltung gewährleistet, daß auch im nichtgetasteten Zustand ein Signal gesendet wird, wodurch das Klappern der Relais in den Schalt¬ stufen entfällt. Der mit den Reglern einstellbare Frequenzbereich umfaßt etwa für Kanal 1 — 1 bis 1,5 kHz Kanal 2 - 1,2 bis 2 kHz Kanal 3 — 2 bis 3 kHz 217 + Der Gesamtaufbau des Tongenerators ist unkritisch und bedarf keiner weiteren Beschreibung. Zueret wird die Oszillatorstufe abgeglichen. Dazu wird von L 2 der An¬ schluß, der an den Emitter von T 2 führt, aus der Platine ausgelötet und an einen Feldstärkemesser [4] angeschlossen. Dann schaltet man den Oszillator ein (Basis von T 2 an Minuspol der Batterie) und gleicht mit dem Kern des 1. Spulenkörpers auf Maximum am Feldstärkemesser ab. Danach wird der Spulenanschluß wieder in die Platine eingelötet und bei an ¬ geschlossener Antenne der im Ausgang liegende Schwingkreis abgeglichen. Bild 2 und Bild 3 zeigen die Platinen für Tongenerator und HF-Teil des beschriebenen Funkfernsteuersenders. Beide Platinen haben gleiche Größe und können direkt übereinander angeordnet werden. 218 Der Sender wird dann in ein Metallgehäuse eingebaut. Es sollen dabei wenigstens die Spulen L 3 und L 4 von außen abgleichbar sein. Nach dem Einbau in das Gehäuse, das man mit einem Pol der Batterie verbunden hat, erfolgt nochmals ein Feinabgleich des Ausgangskreises bei angeschlos¬ sener Antenne. Literatur [1] FUNKAMATEUR, Heft 7/1996, S. 222, Heft 8/1965, S. 276, und Heft 11/1967, S. 552 modellbau und basteln, Heft 1 und Heft 2/1965 12] FUNKAMATEUR, Heft 7/1968, S. 837 [3] FUNKAMATEUR, Heft 9/1904, S. 300 [41 FUNKAMATEUR, Heft 8/1967, S. 397, und Heft 11/1968, S. 662 Experimente mit polymeren Halbleitern Seit einigen Jahrzehnten sind synthetische Polymere als ausgezeichnete Nichtleiter bekannt. Erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit dagegen gelang die Synthese von Poly¬ meren, die die Eigenschaften von Halbleitern haben. Heute sind bereits Polymere synthetisiert, die mit ihren Eigenschaften Halbleitern wie Selen und Silizium nahestehen. Man wird sie künftig für den Bau von Gleichrichtern verwenden, die zur Zeit hauptsächlich aus natürlichen Stoffen (Germanium, Silizium und Selen} bestehen. Wissenschaftler des Moskauer Instituts für petrolchemische und Gasindustrie haben bereits gemeinsam mit Mitarbeitern aus der Industrie Versuchsgeräte hergestellt, deren empfindliche Elemente polymere Halbleiter sind. Dazu gehören Spannungsstabili¬ satoren für Schaltungen, ein automatischer Temperaturregler sowie ein Signalgerät, das ein Übersteigen der zulässigen Temperatur anzeigt. 219 B. Schuchardt, P. Sterzei Fahrstromregler für Modelleisenbahnen Aach bei der Modelleisenbahnteohnik steigt ständig der Einsatz elek¬ tronischer Bauelemente and Schaltungen. Nachfolgend 2 einfache elektronische Schaltungen, die eine kontinuier¬ liche Gesohwindigkeitsregelung für Modellbahnzüge mit sehr geringem Material- und Kostenaufwand gestatten. Gleichzeitig wird gezeigt, wie der für ein Ladegerät eingesetzte Transformator nach geringer Modi¬ fizierung als Modelleisenbahn-Transformator mitgenutzt werden kann [1]. Selbstverständlich lassen sioh die Fahrstromregler auch mit einem separaten Transformator aufbauen. Die Fahrstromregler werden als Bau¬ stein ausgeführt und gestatten bei Verwendung eines Transformators Mehrzugbetrieb. SU S/Z SZ 6A(3A) 1 1,6mm*Cul 8,5 V 1 1,2mm*CuL 72V JffV »7 S/3 UfA * y —°A —°B ■oC ö z Bild 1 Schaltung des geänderten Transformators ; Anschluß für Fahrstromregel¬ einrichtung x — y, Anschluß für Beleuchtung und Weichensteuerung y — z, Anschluß für Ladegerät (6-V-Akku) A — B, (12-V-Akku)^A — C 220 Transformatormodlilzlerung Am zweckmäßigsten ist es, beim Auf bringen der Sekundärwicklung gleich eine 16-V-Wioklung mit Anzapfungen bei 8,5 V und 12 V vorzusehen. Damit läßt sich der Transformator als Grundbaustein für alle Bedarfs¬ fälle (Ladegerät, Modellbahnanlage) verwenden (Sekundärwindungszahl für etwa 12 V siehe Tabelle). Die Transformatortypen M 55 bis M 74 und EI 54 bis EL 84a sind nur für Bahnbetrieb einzusetzen. Als Draht sollte Kupferlackdraht mit einem Durchmesser von etwa 1,6 mm ver¬ wendet werden. Nach der Wicklung für 8,5 V kann man Draht mit ge¬ ringerem Querschnitt nehmen (1 bis 1,2 mm Durchmesser). Prinzipiell läßt sich aus den Angaben der Tabelle die für eine beliebige Sekundärspannung benötigte Windungszahl berechnen: n 2 = benötigte Windungszahl für eine beliebige Spannung U 2 , n j = be¬ kannte Windungszahl bei U x \ U 1 = bekannte Spannung. Transformator¬ typ M 86a: Windungszahl für U l — 16 V, m — 74; Windungszahl für U 2 = 12 V 74 16V • 12 V « 56. Bei einer sekundären Leerlaufspannung von U 2 — 12 V läßt sich eine regelbare Gleichspannung von 0 ■ ■ • -fclO V realisieren. Dieser Bereich reicht aus zur modellgetreuen Geschwindigkeitsnachbildung der verschiedenen Modelleisenbahntypen. Bild 1 zeigt die Grundschaltung. Wie ersichtlich ist, beschränkt sich die Modifizierung des Ladetrans¬ formators nur auf die Bereitstellung einer Wechselspannung von 10 bis 12 V sowie auf. das Anbringen von 2 weiteren Anschlußbuchsen für Gleis- anlagenbeleuohtung und Weichensteuerung und eines zusätzlichen Schal¬ ters für die Abschaltautomatik des Ladebetriebs. Fahrstromreyeleinriehtung Die Fahrstromregelung zur Geschwindigkeiteregelung von Modellbahnen läßt sioh auf verschiedene Arten realisieren; nachfolgend 2 erprobte grundsätzliche Möglichkeiten. Es handelt sich um einfache, aufwands¬ arme Fahrstromreglerschaltungen, die als Ersatz für Batterieschaltungen und für kleine Anlagen gedacht sind (Spezialschaltungen für umfang¬ reiche Modellbahnaiitagen sind in der Fachliteratur zu finden [5]). 221 SekundärwindungszaH für verschiedene Transformatortypen Typ Wdg. für 16 V Anzapfung für 8,5 V und 12 V M 85 a 74 39 56 M 85 b 50 27 37 M 102 a 56 30 42 M 102 b 88 20 28 HI 84 b 61 32 46 EI 106 a 66 SO 42 HI 106 b 48 28 82 Typ Wdg. für 12 V, M 65 166 M 65 09 M 74 72 HI 54 185 HI 60 144 HI 66 120 EI 78 84 HI 84 a 75 Einfache Fdhrstromregdung'durch sekundäre Spannungsregelung Die über den Transformator bereitgestellte Wechselspannung -wird mittels 2 Dioden so gleichgerichtet, daß nur jeweils 1 Diode in Einwegschaltung arbeitet. Bild 2 zeigt die Schaltung und geht auf eine in [2] und [3] an¬ gegebene Lösung zurück. Bei Potentiometerstellung A wirkt D 2, bei Stellung B dagegen D 1. In Mittelstellung ergibt sioh die Gleichspannung gleich 0. Die Wechsel- BiId 2 Fahrstromregelung mit stuferlöset Spannungsregelung Bl, B 2 — Oe- oder Si-Biode 1A; P — Brahtpotentiometer BO bis 100 Q, 6 W — linear 222 Spannung am Ausgang wird über die Kondensatoren und La 1 kurz¬ geschlossen. Für den linken Potentiometerregelbereieh erhält man somit am oberen Anschluß den Minus-, für den rechten Kegelbereich den Pluspol. Damit läßt sich die Lok vor- und rückwärts kontinuierlich in ihrer Geschwin¬ digkeit vom Stillstand bis zur Höchstgeschwindigkeit regeln. Die Lampe La 1 wirkt als einfache Strombegrenzung und leuchtet bei Kurzsohluß (Entgleisungen) auf, wenn P nicht fast in Mittelstellung steht. Laß zeigt die Betriebsbereitschaft an. Statt mit einem Drahtpotentiometer läßt sich die Regelung auch mit Schaltstufen durchführen (Bild 3). Die Widerstände sind dann so zu bemessen, daß die Geschwindigkeitsregelung möglichst modellgetreu erscheint. 01 02 Bild 3 Fahrstromregelung in Stufen, die Anzahl der Widerstände kann variiert werden RI, R 7 10 bis 20 Q 112, RS 8 bis 12 ü R3, Ri, RS S bis 10 !); je nach Loktyp, S bis SW Fahrstromregler mit Konstantstromspeisung Bild 4 zeigt einen einfachen Fahrstromregler mit Konstantstromregelung. (Das Prinzip der Konstantstromspeisung ist in [4] näher erläutert). Die vom Transformator gelieferte Weohselspannung wird mit 4 Dioden in Graetz-Schaltung (Einphasen-Doppelweggleiohriohtung mittels Brüoken- schaltung) gleichgerichtet. Mit dem Potentiometer steuert man über die Basis T 1, und Uber die Emitter-Kollektor-Streoke stellt sich ein kon¬ stanter Stromfluß ein. Die Lok bekommt damit keine bestimmte Fahr¬ spannung angeboten. Die Geschwindigkeitsregelung geschieht mit P von B naoh A. Wird in Stellung A nicht die gewünsohte Fahrgeschwindigkeit erreicht, so ist R 1 zu verkleinern. Für T X ist mit Rücksicht auf die Verlustleistung (im Kurzschluß liegt über T 1 nahezu die gesamte Spannung) ein Kühlbleoh (etwa 100 mm X100 mm X 2 mm, Alu) erforderlich (Bild 5). La 2 zeigt die 223 Bild 4 Kurzschlußfeste Fahrstromregeleinrichtung mit einem Transistor V 1-D 4 — Ge- oder Si-Diode 1A; P — Potentiometer 100 Q 0,5 W; ZD — Z-Diode SZ 19/5,1 0 , 5 . mit Z-Spannung 6 bi» 5 V Bad 5 Vorschlag für senkrecht einzubauendes Kühlblech Betriebsbereitsehaft an, La 1 leuchtet bei Kurzschluß auf. Die Z-Diode hat die Aufgabe, einen Stromfluß bei Normal betrieb auszusehließen. Mehrzugbetrieb durch Fahrstromreglerbausteine Die beiden Fahrstromregeleinrichtungen benötigen als Eingangsspannung jeweils etwa 12 V Wechselspannung (Ansohlußpunkte x—y) und können als in sieh abgeschlossene Bausteine aufgebaut werden. Da oftmals der Wunsch besteht, einen Mehrzugbetrieb mit einfachen Mitteln zu realisieren, wird im folgenden gezeigt, wie man mit diesen Bau- 224 (-10-0-*M) Bild 6 Mehrzugbetrieb mit Nebengeräten (BlockechaUbild) steinen auch eine größere Anlage mit mehreren Fahrstromkreisen be¬ treiben kann. Bild 6 zeigt den Aufbau einer Anlage für 3-Zug-Betrieb. Der Vorteil besteht darin, daß man nur den Fahrstromregler mehrmals (je nach- Anlagengröße) aufbauen muß. Die Stromversorgung sowohl für den Zug¬ betrieb als auch für das Zubehör erfolgt durch einen gemeinsamen Trans¬ formator. (Transformatoren des Leistungsbereichs 80•••120 VA werden im Handel äußerst preiswert angeboten). Die Fahrstromregler sollte man mit Steckkontakten versehen, die einzelnen Fahrstromkreise der Modellbahnanlage mit Buchsen, so daß man die Begier je nach Bedarf einstecken kann. Literatur [1] Schuchardt,B., Sterzei, P.: Ladegerät für Akkumulatoren mit Absohaltautomatik FUNKAMATEUR 18 (1989), H. 9, S. 432 und 433 [2] Jugend und Technik (1965), H. 12, Verlag Junge Welt [3] Jakubmcbk, E.: Iler praktische' Funkamateur (1968), H. 73 [4] Jakubaschk, B,: Das große Elektronikbastelbuch, Deutscher Militärverlag (1968) [5] Der Modelleisenbahner (1967), H. 7, VEB Verlag fOLr Verkehrswesen 15 Elektronisches Jahrbuch 1971 225 Harro Kühne Zeiehengerät für die Herstellung von geätzten Leiterplatten Hat sich der Amateur für den Aufbau seines Geräts in Leiterplatten- technik entschlossen, so muß er die Möglichkeit zur Herstellung der Pla¬ tine einschätzen. 2 Verfahren haben sich für Amateurzwecke als besonders geeignet erwiesen. Das 1. Verfahren ist das fotomechanische Aufbringen eines ätzfesten Musters auf das Basismaterial. Da jedoch das fotomecha- nisehe Verfahren (ausführlich beschrieben in [4]) vielen Amateuren zu aufwendig erschien, suchten sie nach immer wieder neuen Möglichkeiten, das ätzfeste Muster direkt auf die Leiterplatte zu zeichnen. Das Prinzip und verschiedene solcher Verfahren sind einfach und ebenfalls in dem genannten Buch erläutert. Außer vom verwendeten Lack wird die Qualität des gezeichneten Musters von der Zeichengeschicklichkeit des Amateurs bestimmt. Ohne größere Hilfsmittel lassen sich Lötaugen mit einem Minimalabstand von 5 mm sehr sauber hersteilen. Die Lötaugen haben dann einen Durch¬ messer von etwa 3,5 mm. Wesentlich schwieriger wird das direkte Zeich¬ nen von. Leitungsmustern bei einem Abstand der Lötungen von 2,5 mm (Lötpunktdurchmesser 2 mm). Der Abstand von einem Lötauge zu dem benachbarten beträgt im ungünstigsten Fall nur 0,5 mm. Die Leiter- breiten liegen bei 0,5 bis 0,8 mm. Bei solch geringem Kastermaß ist das Zeichnen ohne Hilfsmittel nur schwer, wenn nicht sogar unmöglich. In den Standards für gedruckte Schaltungen wurde jedoch als Kaster für die Bauelementeanschlüsse ein Rastermaß von 2,5 mm* festgelegt. Der Ama¬ teur hat sich also darauf einzustellen. Und wenn ihm in nicht aUzufemer Zukunft auch integrierte Schaltungen zur Verfügung stehen, wird er an dieses Raster gebunden sein [5]. Allgemein muß man sagen, der Amateur, der mit modernen Miniaturbauelementen arbeiten will, wird früher oder später zum 2,5-mm-Raster greifen. Untersucht man die Ungenauigkeiten bei direktgezeiehneten Leiter¬ platten, so wird man feststellen, daß der Außendurchmesser der Löt¬ augen relativ konstant ist. Wohl aber weisen die Abstände von Lötauge zu Lötauge erhebliche Differenzen auf. Die Ursache liegt darin, daß für ein Lötauge zunächst gekörnt werden muß. Beim Zeichnen wird dann die 226 78 o oo o- o oo o oooo oo oo o a oo oo oo o o oo oo oo o o oo ooo oo o oo oo oooo oo o ooo oo oooo oo o ooo oo oooo oooo ooooo oo oooooo oo o Bild 1 Maßskizze der Steckkarte Einlochschablone so gehalten, daß dieser Körnerpunkt Mittelpunkt der Schablonenbohrung ist. Da das nach Augenmaß geschieht, treten dabei Abweichungen auf. Es liegt nun der Gedanke nahe, eine Schablone zu verwenden, die überall dort Löcher hat, wo einmal Lötaugen Vorkommen könnten. Eine solche Schablone kann dann gleichermaßen zum Körnen wie zum Zeichnen der Lötpunkte verwendet werden. Entsprechend dem Gesagten sollte man eine Schablone benutzen, bei der Bohrlöcher von 2 mm auf einem gitterförmigen Raster von 2,5 mm liegen. Eine solche Schablone sollte so groß sein wie die größte Leiterplatte, die man mit ihr herstellen will. Eine andere Möglichkeit ist gegeben, wenn man sioh auf eine bestimmte Platinengröße festlegt. Davon ging der Verfasser aus; sein in [1] beschriebenes Gerät erlaubte die Herstellung von Leiterplatten mit Maßen 25 mm X 25 mm. Die Abmessungen der als Steckkarte konzipierten Leiterplatte gehen aus Bild 1 hervor. Mit der festgelegten Leiterplattengröße stehen auch die Forderungen an das Zeiohengerät fest: — Man muß mit der Schablone sämtliche Körnerpunkte, einschließlich der Eckpunkte und der Befestigungslöcher, ankörnen können; — alle Lötaugen müssen mit der Schablone gezeichnet werden können; — es ist nötig, eine Vorrichtung hinzuzufügen, die die Zeichenfeder auto¬ matisch in der Senkrechten hält. 15* 227 Bild 2 Ansicht des Zeichengeräts Bild 3 Ansicht des Zeichengeräts mit herausgeklappter Schablone Das in Bild 2 gezeigte Gerät wird den Forderungen gerecht. Die Zeit vom Beginn der Arbeit an der Platine bis zum fertigen ätzfesten Muster konnte um 50% gesenkt werden. Gleichzeitig erhöhte sieh die Genauigkeit: Die maximale Toleranz der Lötpunkte zueinander betrug etwa ^0,05 mm. Der Bau des Geräts ist einfach und wenig aufwendig. Es werdenbenötigt: 2 dm 2 Messingblech, 1 mm dick, Grundplatte aus Vinidur oder Pertinax, 5 bis 6 mm dick (200 mm X 250 mm), Sechskantmessing 17er Schlüssel¬ weite, Rundmessing 5 mm, 1 Injektionskanüle der Größe 0,5 x 15, 1 Büschelstecker und 1 Bohrer (2 mm). Bild 2 und Bild 3 zeigen den Aufbau der Zeichenhilfe. Auf der Grund¬ platte wird in der rechten unteren Ecke die Rohplatine mit 4 Stück M 3-Senksehrauben gehaltert. Die Abmessungen der Rohplatine sind so zu wählen, daß diese gerade zwischen die Schrauben geschoben werden können. Eine Halterung ist auch gemäß Bild 4 möglich. In diesem Fall wird die Platine zwischen 3 Spitzen gehaltert [1]. Bild 4 Ansicht des in [1] beschriebenen Gerüls 22S Bei der Herstellung der Schablone (aus l-mm-Messingblech) ist auf größte Genauigkeit zu achten. Z weckmäßig geht man bei Her Anfertigung wie folgt vor: Die Schablone wird angerissen und ausgesägt. Dann wird die Messingplatte bearbeitet. Besonders wichtig ist dabei, daß die beiden Schenkel des rechten Winkels ganz exakt übereinstimmen, denn sie dienen als Bezugskanten für das Anreißen der Bohrungen. Diese werden mit einem Parallelreißer angerissen. Dieses Anreißgerät hat eine Noniusskala, so daß sich auch die halben Millimeter leicht anreißen lassen. Dieses An- körnen nahm der Verfasser mit einer Lupe vor. Der gesamte Anrei߬ vorgang dauerte etwa 4 Stunden. Nach dem Körnen bohrt man die Schablone mit einer Tischbohrmaschine. Durch das Ank örnen mit Lupe konnten die Ungenauigkeiten der fertigen Schablone sehr gering gehalten werden. Halterung und Führung der Zeichenfeder geschieht durch eine be¬ sondere Vorrichtung. „Feder“ und Körner sind an einem Rundmessing¬ stab befestigt. Als Feder wurde eine an ihrem unteren Ende plangeschlif¬ fene InjektionBkanüle benutzt. Mit der auf diese Weise gewonnenen Feder kann man Striche von 0,6 mm Breite sauber ziehen. Die Feder wird in einer Bohrung des Stabes fest eingelötet. Den um 90° versetzten Körner dagegen befestigt man auswechselbar mit einer Klemmschraube. Als Körner läßt sich der entsprechend angeschliffene Bohrer verwenden, der bereits znm Bohren der Schablone benutzt wurde. In das eine Ende des Rundstabs ist ein axiales Loch mit einem Durchmesser von 4 mm und einer Länge von 20 mm zu‘bohren. Dadurch wird es möglich, die Halte¬ rung für Feder und Körner vom Büsohelstecker abznziehen und die Feder — vom Gerät getrennt — zu reinigen. Gleichzeitig gewährleistet der straffe Sitz im Büsohelstecker, daß man zum Ankörnen den Stab um 90° drehen kann. Der Büsohelstecker ist an einem Stück Vierkantmessing befestigt, das drehbar an einem Hebelarm sitzt. Der Hebelarm seinerseits befindet sich, drehbar angeordnet, an der Grundplatte. Mit dieser Vor¬ richtung ist es möglich, die Feder horizontal beliebig zu führen. Sie steht dabei in jedem Fall senkrecht auf dem Basismaterial; gleiches trifft für den Körner zu. Sind alle Teile gefertigt, so wird das Gerät entsprechend zusammen¬ gesetzt (siehe Fotos). Es ist besonders darauf zu achten, daß sich die Feder leicht führen läßt, aber nicht in den Lagern „kippelt“. Folgendes zur Bedienung: Die zurechtgesehnittene Rohplatine wird in die Halterung eingespannt. Durch Lösen der Halteschraube schwenkt man die Schablone darüber. Dann wird der Körner eingestellt, Eckpunkte und Lötpunkte werden angekörnt. Körnnngsfehler lassen sich vermeiden, wenn man zeilenweise ankörnt. Ist diese Arbeit beendet, so wird an Stelle des Körners die Feder eingeschwenkt, die man mit einer Injektionsspritze mit Lack füllt (vorher hat man den zu jeder Kanüle gehörenden Reinigungsdraht in die Feder 229 geführt; dieser verbleibt beim Zeichnen in ihr, damit der Lack nicht zu schnell nachfließt). Nun können sämtliche Lötpunkte gezeichnet werden. Nach kurzer Trockenzeit schwenkt man die Schablone heraus. Bei kleinen Platinen werden jetzt die Leiterbahnen noch mit dem Zeichengerät ge¬ zeichnet. Man benötigt dazu ein Speziallineal, wie Bild 4 zeigt. Handelt es sich um größere Platinen, so bewährt sich folgendes Ver¬ fahren. Die Platte wird aus dem Zeichengerät genommen und mit 2 Anker¬ plaststreifen auf dem Arbeitstisch befestigt. Mit einem Tuschefüller der gewünschten Striehstärke (gefüllt mit Potsdamer Kopierlack) zeichnet man nun die Leiter, und zwar zunächst sämtliche waagrechten Linien. (Die Ankerplaststreifen am Rand der Platte verhindern, daß das Lineal mit schon gezeichneten Linien in Berührung kommt.) Dann dreht man die Platte um 90°, befestigt sie neu und zeichnet die senkrechten Linien. Wichtig ist, daß das Lineal sich nicht durchbiegt (Holz oder Metall). Nach dem endgültigen Trocknen steht dann das ätzfeste Muster zur Ver¬ fügung. 230 Harro Kühne Leiterplatte für einen RC-Simisgenerator In dem Beitrag auf S. 226 stellen wir ein Zeichengerät vor, mit dem die Lötpunkte und Bohrungen im 2,5-mm-Raster bis zu einer vorgegebenen Größe der Leiterplatte fixiert werden können. Als Beispiel für die An¬ wendung dieses Zeiehengeräts wurde die Leiterplatte für einen RC-Sinus¬ generator entworfen, der in der NF-Meßpraxis vielseitig verwendbar ist. Es soll nun ein Sinusgenerator beschrieben werden, dessen Leiterplatte mit dem Zeichengerät (S. 226) hergestellt wurde. Der in Bild 1 gezeigte Bild 1 Schaltung des Sinucgenemlors 231 Generator ist eine RC-Schwingschaltung, die die Resonanzeigenschaften einer Kiew-Brücke ausnutzt. Die gezeigte Schaltung weist einige erwäh¬ nenswerte Besonderheiten gegenüber den üblichen Generatoren auf. Die Schaltung wurde für relativ niederohmige Lastwiderstände aus¬ gelegt; sie ist direktgekoppelt. Die Verwendung eines Differenzverstärkers sowie einer positiven und einer negativen Versorgungsspannung ermög¬ licht es, die untere Frequenzgrenze stark herabzusetzen. Außer für die Wien -Brücke werden keine Kondensatoren benötigt. Eine starke Gleich¬ stromgegenkopplung stabilisiert die Arbeitspunkte aller Stufen sehr gut. Allgemein muß der Verstärker für einen Kiew-Brückengenerator fol¬ genden Forderungen gerecht werden: — Die Phasendrehung soll 360° betragen und darf sich im gewünschten Frequenzbereich möglichst wenig ändern. — Damit der komplexe Brückenzweig nur gering belastet wird, muß der Eingangswiderstand so groß wie möglich sein. — Der Verstärker hat eine automatische Regelung aufzuweisen, die die Spannungsverstärkung in Abhängigkeit vom Ausgangssignal regelt. — Man benötigt eine sehr große Leerlaufverstärkung, um stark gegen¬ koppeln zu können. Der beschriebene Verstärker erfüllt die gestellten Bedingungen. Die Transistoren T 1 und T 2 bilden einen Differenzverstärker. Beide Tran¬ sistoren sind zur Stabilisierung ihrer Arbeitspunkte und zum Erreichen eines hohen Eingangswiderstands im Emitterkreis stromgegengekoppelt. An Stelle des gemeinsamen Emitterwiderstands wurde eine Konstant¬ stromquelle verwendet. Da der Kollektorstrom der Transistoren T 1 und T 2 jeweils 0,5 mA beträgt, muß der Transistor T 3 einen konstanten Strom von 1 mA gewährleisten. Der genaue Wert kann mit dem Einstell- regler R 8 eingestelltwerden. Für die Transistoren wurden Plasttransistoren (T X bis T 3) verwendet (Stromverstärkung 200; man kann sie durch die angegebenen Typen ersetzen). Vom Kollektorwiderstand R 2 wird das Signal zur Treiberstufe für die komplementäre Endstufe geleitet. Die Treiberstufe wurde mit einenr OG 304[2 bestückt, Der Kollektorstrom dieser Stufe beträgt etwa 4,3 mA. Sie ist ebenfalls im Emitter durch einen Widerstand stromgegengekoppelt. Die komplementärsymmetrische Endstufe T 5 und T 6 dient zur Bereit¬ stellung der geforderten Ausgangsleistung. Der Ruhestrom der Tran¬ sistoren T 5 und T 6 beträgt etwa 6 mA; er wird mit Einstellregler R 15 eingestellt. Trennt man Schalter S 1/1 vom Nullpotential, entfernt man Wider¬ stand R 4 und wird nun bei kurzgeschlossener Lampe La 1 ein Signal an der Basis von T 1 eingespeist, dann erscheint dieses Signal — etwa öOfach verstärkt — gleichphasig am Ausgang. Diese Verstärkung ist aber für einen W iew-Brückengenerator zu hoch. Die Verstärkung muß auf einen 232 Wert von 3 eingestellt werden. Das geschieht mit einer Spannungsgegen- kopplnng vom Ausgang des Verstärkers auf den 2. Eingang des Diffe¬ renzverstärkers. Damit sich die Verstärkung immer automatisch auf diesen Wert einstellt. Wurde eine nichtlineare Gegenkopplung verwendet. Parallel zum Eingang T 2 liegt die als Kaltleiter verwendete Lampe La 1. Die nichtlineare Kennlinie dieser Glühlampe (24 V/0,025 A) bewirkt, daß die Verstärkung von der Ausgangsamplitude abhängig wird. Vergrößert sich die Amplitude, so steigt auch die Spannung über die Lampe. Dadurch wird die Lampe aber hochohmiger und die Gegenkopplung größer. Die Polge davon: Die Verstärkung sinkt, und die Ausgangsspannung ver¬ ringert sich wieder. Die Güte der Regelung hängt ab von der verwendeten Lampe. Durch Versuch ist ein günstiges Exemplar auszuwählen. Beim Abgleich des aufgebauten Generators geht man zweckmäßig wie folgt vor: Aus einem Bereich werden zunächst die Kondensatoren ausgelötet. Weiter wird Widerstand R 12 entfernt. Nun stellt man mit dem Einstellregler R 8 an R 17 einen Spannungsabfall von etwa 5,5 V ein und legt mit Regler R 15 den Ruhestrom fest. Dieser wird als Spannungs¬ abfall an den Widerständen R 20 bzw. R 18 gemessen. Ist dann die Spannung über R 19 und P 2 gemessen, dann gleioht man mit R 8 auf 0V ab. Jetzt können der Widerstand R 12 und die Kondensatoren wieder eingelötet werden. Der Generator schwingt nun an. Der Regler R 13 wird so weit verringert, daß sich eine sinusförmige Ausgangsspannung ein¬ stellt. Beim Durchdrehen des Tandempotentiometers darf sich die Ampli¬ tude bei richtiger Einstellung nur wenig ändern. Gegebenenfalls ist ein anderes Lampenexemplar zu verwenden. Man sollte nur lineare Tandem¬ potentiometer verwenden, da diese wesentlich geringere Gleichlauffehler haben als solohe mit logarithmischer Kennlinie. Der fertige Generator wies folgende technische Daten auf: Erequenzbereiche 6,4 Hz ••• 37,2 Hz 31,0 Hz • • ■180,0 Hz 143,0Hz •••834,0Hz 630,0 Hz • •• 3,6 kHz 2,9 kHz • • • 16,1 kHz 13,3 kHz ••• 60,7 kHz maximale effektive Ausgangsspannung an P 2, 2 V Klirrfaktor in allen Bereichen < 1 % Konstanz der Ausgangsamplitude < 3 dB Der Generator ist auf einer Leiterplatte aufgebaut (Muster Bild 2). Bild 3 zeigt den Bestückungsplan, Bild 4 den Musteraufbau der Leiter¬ platte. Diese wurde mit dem beschriebenen Zeichengerät (S. 226) her¬ gestellt und nach dem Ätzen wie folgt weiterverarbeitet: 233 Bild 2 Leitwigsmuster des Sinusgenerators nach Bild 1 Zunächst werden alle Löcher gebohrt. Dann ist die Platine auf Maß zu beschneiden und mit einer Sandpapierfeile zu befeilen. Danach wird sie noch einmal gescheuert. Ist die Platte trocken, so bestreut man sie mit Kolophoniurastaub. Anschließend werden alle Leiterbahnen verzinnt. Die Lötaugenlöcher sind nach dem Verzinnen mit Lötkolben und mit einem Stück Stahldraht wieder freizumachen. Hat man die Platte verzinnt, dann reinigt man sie mit Spiritus. Ist die Platine vollständig vom Kolo¬ phonium befreit , so wird sie mit Wasser abgespült und mit einem Lappen trockengerieben. Bild 5 zeigt eine auf diese Weise zum Verdrahten vor¬ bereitete Platte. 234 Bild 4 Foto des Musteraufbaus Bild 5 Muster der Leiterplatte vor dem Beschälten 23ö In Beim Besehalten der Leiterplatte hat sieh beim Autor folgende Tech¬ nologie bewährt: Man spannt den Lötkolben schräg in einen Schraub¬ stock. Mit einer Hand werden Platte und einzulötendes Bauelement ge¬ halten. Nim führt man die Platine an die Lötkolbenspitze und bringt gleichzeitig mit der anderen Hand Fadenzinn an den Lötpunkt. Wurde das Bauelement gut verzinnt, so kann es nun schnell und sauber eingelötet werden. Die Technik mit eingespanntem Lötkolben ist besonders bei kleinen Platinen zu empfehlen. Literatur [1] Kühne, 3.: Hilfsgerät zum Zeichnen gedruckter Schaltungen, FUNKAMATEUR 15 (1966), Heft 7 [2] Schräder, H.: Elektrische Nachrichtentechnik, II. Band, Verlag für Itadio-Foto- Kinoteebnik GmbH, Beriin-Borsigwalde [3] Kühne, 3.: Sinusgenerator in Kleinbauweise, radio-fernsehen-elektronik 17 (1968), Heft 13 [4] SctUemig, K.: Amateurtechnologie, Deutscher Militärverlag, Berlin 1969 Wege zum Gerät, Teil I und Teil II, [5] Reihe „Der junge Funker“ (Heft 13, Heft 14), Deutscher Militärverlag, Berlin 1969/1970 236 eiecrronic in unserem vielfältigen Produktionsprogramm finden auch Sie den richtigen Kontakt. Wir fertigen für Sie • Steckverbinder für ge¬ druckte Leiterplatten für direktes und indirektes Stecken mit vielseitigen Anschlußarten • Miniatursteckverbinder in verschiedenen Ausführungen • Kleinsteckverbinder für Pegelzwecke • Verriegelbare Leitungssteckverbinder • Vielpolige Steckverbinder im Rastermaß 1,25 mm und 2,5 mm Auf Wunsch stehen Ihnen unsere Applikationsingenieure zur umfassenden Beratung zur Verfügung. Belieferung erfolgt direkt ab Werk. Kombinat VEB Elektronische Bauelemente Betrieb Kontaktbauelemente und Spezialmaschinenbau Gornsdorf 9163 Gornsdorf Auerbacher Straße Eberhard Schwarz Bauanleitung für einen UHF-Konverter Mit der Einführung des 2. Fernsehprogramms zum 20. Jahrestag der DDR werden sicher viele Elektronikamateure interessiert sein am Selbst¬ bau eines UHF-Konverters. Das ist auch gar nicht schwierig, da die Schaltung durch den mechanischen Aufbau wesentlich vorgegeben ist. Allerdings muß man die Abmessungen einhalten. Für UHF-Antennen gibt es in der Literatur genügend erprobte Beispiele, daher nur einige allgemeine Hinweise, die man beachten sollte. Für die Verbindung Antenne—Konverter ist Koaxialkabel günstig. Bei längeren Bandleitungen können wenige Wochen nach dem Aufbau schon erhebliche Dämpfungswerte auftreten. Soll aber eine 240-Q-Leitung ver¬ wendet werden, so empfiehlt sich Schaumstoffleitung; sie ist sehr witte¬ rungsbeständig und damit gut geeignet für Außen Verlegungen. Bei großen Loitungslängen sollte man direkt an der Antenne einen Antennenverstär¬ ker vorsehen, der die Dämpfungsverluste ausgleicht. Es ist natürlich auch möglich, den UHF-Konverter direkt an der Antenne zu betreiben und dann die umgesetzte Kanalfrequenz über die Antennenleitung zum Fernsehempfänger zu führen. Die Verluste sind ja bei 60 MHz wesentlich geringer als z. B. bei etwa 570 MHz. n T2 Ausgang Z-ZiOä Bild 1 Schaltung des beschriebenen UHF-Konverters zum Empfang des II. Fernsehprogramms 238 Schaltungsbeschreibung Die Schaltung des UHF-Konverters zeigt Bild 1. Die Abmessungen für das Gehäuse und dessen Einzelteile enthalten Bild 2 und Bild 3. Die Antennenspannung gelangt entweder über die Umwegleitung für 240 Q oder über den 60-ß-Eingang direkt an den abgestimmten Vorkreis. Die Anzapfung am Innenleiter wird so gewählt, daß sie eine An¬ passung an -Z = 60 Q gewährleistet. Bei der Anschaltung eines 60-fl- Kabels muß man die Kabelseele an die Anzapfung und die Abschirmung kurz an das Gehäuse löten. Die Umwegleitung für 240 fi ist auf einem gerollten Messingblech aufgewickelt, die Abmessungen sind aus Bild 3 ersichtlich. Bild 2 Bauteile des Chassis aus kupier kaschiertem Schichtpreßstoff 239 Bttd 3 Trennwände aus dünnem Messingblech oder Konservendosmblpch, ganz rechts das Blech für den Wielcelleörper der ümwegleitung Der Vorstufentransistor ist über eine Koppelschleife mit dem Eingangs¬ kreis L lfG 1 induktiv gekoppelt. Das-Signal gelangt zum Emitter von T1, wird verstärkt und erreicht dann den 1. Bandfilterkreis L 2/C 2. Die Basis von T 1 liegt HF-mäßig über C 6 an Masse. Der Kollektor von T 1 erhält sein Potential über X> 2. Der 2. Bandfilterkreis L 3/C 3 ist über die Koppelschleife K s induktiv mit dem Kreis L 2[C 2 gekoppelt. Diese Koppelschleife geht sehr stark in die Bandbreite des Konverters ein. Ist K s sehr lang, so ergibt sich eine große Bandbreite. Kg sollte man deshalb auch nicht zu nahe an die Bandfilterihnenleiter heranführen. Vom Kreis L 31G 3 gelangt das Signal induktiv auf die Koppelschleife des Emitters von Oszillator-Misch-Transistor T 2. Den Oszillatorkreis bildet L 4jG 4. Der Kollektor ist kapazitiv über 0 9 mit dem 'Oszillator¬ kreis gekoppelt. Das Spannungspotential erhält der Kollektor von T 2 über die Drossel 1 und den Auskoppelkreis L 5/010 für die Kanalfrequenz. Die Basis ist wieder HE-mäßig auf dem kürzesten Weg über G 8 an Masse zu legen. L 5 und C 10 bilden den Ausgangskreis, der entweder auf den VHF-Kanal 2 oder 3 abzustimmen ist. Ausgekoppelt wird die Kanal- frequenz über die Koppelwioklung L 6. Aufbau des Chassis Als Material für das Chassis kann kupferkaschierter Schichtpreßstoff, oder Messingblech verwendet werden. Sind die Einzelteile zugeschnitten, so führt man alle Bohrungen aus, die. für die Lötnieten und die Durch¬ führungskondensatoren in Frage kommen. Da diese Lötnieten gewisser¬ maßen Stützpunkte bilden, müssen sie voneinander getrennt werden. Dafür ist ein Spezialwerkzeug erforderlich; das man sich leicht selbst anfertigen kann. Bild 4 zeigt die erforderlichen Abmessungen. Mit dem Spezialwerkzeug kratzt man jeweils die Stützpunktinsel aus und lötet eine Lötösenniete ein. Für die Trennwände benutzt man dünnes, lötbares Blech. Alle Ein¬ zelteile sind vor dem Zusammenbau blank zu machen und zu entfetten. Dann werden sie mit in Spiritus gelöstem Kolophonium überzogen. Da- 240 Bild 4 Kreisschneider, aus Schraubenzieher hergestellt durch erhält man einen Oberflächenschutz, und das Löten wird auch er¬ leichtert. Für alle Lötarbeiten reicht ein 40-W-Lötkolben aus. Das Loch in der Trennwand TW 2 ist für die isolierte Durchführung der Koppel¬ schleife K s bestimmt. Der Aufwiokelkörper wird nach der Fertigstellung in die Schlitze 81 und S 2 eingesetzt und an der Innenwand angelötet. Bei den Trimmern sind die Lötfahnen umzubiegen Und in Höhe der letzten Gewindegänge des Befestigungsteils abzukneifen. Nach dem Ein¬ schrauben werden dann die Lötfahnen am Chassis angelötet. Anschließend folgt das Anlöten der Innenleiter und der Koppelschleife. Es ist darauf zu achten, daß die Innenleiter in der geometrischen Mitte der Kammern angeordnet werden. Der Mindestabstand der Koppelschleife zu L 2 und L 3 soll I mm nicht unterschreiten, da hiervon die Abstrahlung der Os¬ zillatorfrequenz abhängt. Dieser Mindestabstand gilt auch für die Koppel¬ schleifen, die im Emitterkreis von T 1 und T 2 liegen. Die Basiskondensatoren von T 1 und T 2 sind mit kürzestmöglichen Zuführungsdrähten an Basis und an Chassis anzulöten. Gut eignen sich Scheibenkondensatoren, die man mit etwas Geschick direkt an der Kammerwand anlöten kann. Die Emitterwiderstände sind außerhalb der Kammern angeordnet. Sie werden über Durchführungskondensatoren an die Koppelschleifen K 1 und K 2 angesehlossen. Sollte der Oszillator schwer anschwingen, so schaltet man zwischen Emitter und Kollektor von T 2 eine Kapazität von 0,5 bis 1 pF. Ein 100p 0AB2S ca. 20mm lang Bild 6 EF-Diodenvoltmeter zur Oizillatorkonirollc 16 Elektronisches Jahrbuch 1971 241 Bild 6 Blick in die Kammern des UHF-Konverters Bild 7 Blick auf das Chassis des TJIIF-Konverters Stück des im Handel erhältlichen ZF-Kabels eignet sich hervorragend dafür. Es können auch 2 zusammengedrehte Lackdrähte von 20 bis 30 mm Länge benutzt werden. Das in Bild 5 gezeigte Diodenvoltmeter dient dazu, das Schwingen des Oszillators schon vor Anschalten des Konverters an den Fernsehemp¬ fänger zu kontrollieren. Die Drahtschleife wird bei der Oszillatorkontrolle in Kammer 4 gehalten, in der sich der Oszillatorkreis L 4/C 4 befindet. Bei angeschlossener Batterie muß nun das Dioden Voltmeter einen Wert an- zeigen. Wird bei dieser Kontrolle der Oszillatortrimmer herausgedreht, so kann man sehr genau beobachten, wie lange dabei der Oszillator schwingt und wann er aussetzt. Die Fotos. (Bild 6 und Bild 7) zeigen den aufgebauten UHF-Konverter. Bauteile zu Scliallung nach Bild 1 111 R 2, R 4, R (5 R 3, R 5 C 1, C 2, C 3, C 4 1 kß 2.2 kß 8.2 kß Trimmer 0.4 bis 4 pF 242 ►4 » W in C 5 C 6, C8 C 7, C 11, C 12, C 13 C 9 C 10 L 1, L 2, L 3, L 4 L 5 6 1, K 2 1, T 2 0,5 bis 1 pF Scheibenkondensator 860 pF bis 1 nF Durchführungskondensator 1 nF Scheibenkondensator 6 pF Scheibenkondensator 10 pF CuAg-Draht, 2 bis 3 mm Durchmesser, 28 mm lang 4 bis 5 Wdg., 0,8-mm-CuAg, Spulenkörper 6 bis 8 mm Durchmesser, UKW-Abgleichkern 2 Wdg., 0,75-mm-Schaltdraht, neben L 5 gewickelt Koppelschleife, 1-mm-CuAg, etwa 30 mm lang Koppelschleife, 1-mm-CuAg, etwa 58 mm lang Transistor GF 145 bzw. AF 139 Spezial- Wellenschalteröl hat sich als Kontaktmittel für die Elektronik jahrelang praktisch und zuverlässig bewährt RUNDFUNK-SPEZIALIST GRANOWSKI 6822 Rudolstadt 16* 243 Parametrische Verstärker - Dr. Walter Bohländer, DM 2 BOH ItcaktailZ Verstärker Unter diesem Titel ist seit rund 10 Jahren ein Verstärkertyp bekannt geworden, dessen Rauseharmut ihn besonders für die VHF- und UHF- Amateurbänder attraktiv erscheinen läßt. Auch für das 21- und 28-MHz- Amateurband bietet ein Empfänger mit einer Rauschzahl von 3 dB ent¬ scheidende Vorteile gegenüber sehr guten Empfängerkonstruktionen mit 10 dB. Während mehr als 3 % der Hauptsende- und Empfangszeit fällt das hohe Antennenrausehen weit unter den Normwert ab, so daß der Vorteil einer S-Stufe (= 6 dB) genutzt werden kann. Es wäre fehl am Platz, in diesem Beitrag zur Theorie der parametrischen Verstärkung zu schreiben. Der Interessent sei auf eine Arbeit von Heffnet und Wade [1] hingewiesen. Im folgenden werden lediglich Grundlagen zum Verständnis gegeben, um dann an Hand eines Beispiels auf praktische Hinweise zur Einstellung eines parametrischen Geradeausverstärkers einzugehen und die verschiedenen Typen der Reaktanzverstärker vor¬ zustellen. Die nichtlineare Kapazität oder auch Induktivität ist ein wichtiges Bauelement des Reaktanzverstärkers. Da jedoch reine Blindwiderstände uioht rauschen, ist zumindest theoretisch das Rausohen eines derartigen Verstärkers gleich 0. In der Praxis werden Werte unter 1 dB erreicht. Als nichtlineare Kapazität dient die spannungsabhängige Sperrschichtkapa¬ zität einer Diode oder des pn-Übergangs, z. B. der Basis-Emitter-Strecke eines HF-Transistors, wobei praktisch ausschließlich im Sperrbereioh gearbeitet wird. Verstärker für Höchstfrequenzbereiohe mit nichtlinearer Induktanz sind kaum bekannt geworden. Es bestehen vielfach noch Schwierigkeiten, diese Verstärkerart zu ver¬ stehen. Deshalb sei ein altbekanntes Modell wiedergegeben [2]. Die Reso¬ nanzschwingung eines angeregten Schwingkreises erfolgt durch wechsel¬ seitige Umladung der als Eadungsspeicher wirkenden Kapazität und Induktivität. Die .Speicherfähigkeit eines Kondensators ist seiner Größe direkt proportional. Verkleinert man die Kapazität plötzlich, so kann die gespeicherte Ladung abgegeben werden. Tut man dies während des Strommaximums im Schwingkreis, so verstärkt sich der Kreisstrom ins- 244 gesamt, wenn man den Kondensator während des Nulldurchgangs wieder vergrößert. Der Kondensator wird in unserem Modell mit der doppelten Kreisfrequenz des Schwingkreises umgeschaltet. Wir erzielen eine Lei¬ stungsverstärkung. Diese Leistung wird dem Steuersignal (Pumpsignal) des Kondensatorumschalters entzogen. Obwohl dieses Modell die Wirkungsweise eines kapazitiven Reaktanz¬ verstärkers anschaulich beschreibt, sei darauf hingewiesen, daß Pump- und Eingangssignal nicht synchronisiert werden müssen bzw. die Ein¬ haltung der dargestellten Phasenverhältnisse nicht erforderlich ist. Parametrische Verstärker kennt man als Auf- und Abwärtsmischer sowie als Geradeäusverstärker. Die Grundschaltung (Bild 1) enthält stets Bild 1 Orundschaltunff des parametrischen Verstärkers (3 Kreise) 3 Kreise: bei den Konvertern für das Eingangssignal f e , für das Ansgangs- (Misch-) Signal f a sowie für die Pumpfrequenz f p ; bei den Geradeausver¬ stärkern für das Eingangssignal f e (gleicher Kreis für Ausgangssignal /„), für die Hilfsfrequenz f h (oft auch Lßer-Erequenz genannt) und für das Pumpsignal f p . Für den Sonderfall f p = 2/ e sind bei diesem Geradeaus¬ verstärker lediglich 2 Kreise erforderlich. Liegt die Pumpfrequenz über Eingangs-, Ausgangs- und Hilfsfrequenz, so läßt sich praktisch mit der Größe des Pumpsignals eine beliebige Verstärkung einstellen, die bis zur Selbsterregung getrieben werden kann. Dabei bleibt das Produkt aus Verstärkung und Bandbreite immer konstant. Lediglich in einem Auf¬ wärtsmischer, wo die Pumpfrequenz zwischen Eingangs- und Ausgangs« frequenz liegt, und in einem Geradeausverstärker mit einer Pumpfrequenz zwischen Eingangs- und Hilfsfrequenz kann ein stabiler Arbeitspunkt ein« gestellt werden. Eine Pumpfrequenz unterhalb der Signalfrequenz ermöglicht keine parametrische Verstärkung! Nachstehend eine Aufstellung der bestehenden Möglichkeiten einer parametrischen Verstärkung: 1 — f p > f a > f e regenerativer parametrischer Aufwärtsmischer, beliebige Verstärkung, konstantes Produkt Verstärkung X Bandbreite; 2 — f p > f e > f a regenerativer parametrischer Abwärtsmischer, be¬ liebige Verstärkung, konstantes Produkt Ver¬ stärkung x Bandbreite; 246 3 ,-/«>/„>/« 4 ~fe>fp>fa 6 -f v >U>fa 6-/ P >/ A >/,=/„ 7 fe fa^fh 8-/ Ä >/ p >/„=/„ parametrischer Aufwärtsmischer mit stabiler Leistungsverstärkung ; normaler Mischer mit Verlusten; regenerativer parametrischer Oeradeausverstärker, beliebige Verstärkung, konstantes Produkt Verstärkung x Bandbreite, mehrdeutig; regenerativer parametrischer Oeradeausverstärker, beliebige Verstärkung, konstantes Produkt Verstärkung X Bandbreite; regenerativer parametrischer Oeradeausverstärker, beliebige Verstärkung, konstantes Produkt Verstärkung X Bandbreite; stabiler parametrischer Oeradeausverstärker mit stabiler Leistungsverstärkung. Es gilt ganz allgemein wie bei fiblichen Misohstufen: fa =/ P ±/ e hzw. f h =fp±f e (oder /„), In der Schaltung muß stets ein Kreis für die Idter -Frequenz existieren. Der Pall 6 kann mehrdeutig sein, wenn die Pumpfrequenz nioht exakt der doppelten Signalfrequenz entspricht. Das Rausohen der einzelnen Verstärkertypen ist einer gesonderten Be¬ trachtung wert. Dm dieses zu optimieren, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich. Beim Geradeausverstärker (Pall 5 bis 8) muß man die An¬ tenne fest und den Ausgang schwach ankoppeln, außerdem ist ein hohes /p//,-Verhältnis erwünscht. Der Wert 8 braucht nicht überschritten zu werden. Die Güte der Kreise und der Diode (s.u.) muß hoch sein. Pür den Aufwärtsmischer (Pall 1 + 3) gelten die gleichen Voraussetzungen wie für Geradeausverstärker. Günstig ist in solchem Pall, wenn dem verstärken¬ den Aufwärtsmischer direkt ein Diodenmischer folgt, der wieder auf die Eingangsfrequenz umsetzt. Der Pumpgenerator liefert dann gleichzeitig das Oszillatorsignal des Diodenmisehers. .Bei einem f p lf e -Verhältnis von 8 kann man noch Rausohzahlen von 0,8 dB erzielen; für f p jf e = 2 liegen diese bei 2,5 dB. Problematisch ist der regenerative Abwärtsmisoher (Pall 2). Die Kon¬ zeption wäre zwar sehr günstig für die Anwendung. Um jedoch geringe Rauschspannungen zu erhalten, muß die Last sehr fest an den Ausgangs¬ kreis angekoppelt werden. Diese Belastung des Abwärtsmisohers erfordert eine weitere Erhöhung der Pumpenergie, und damit steigen die Anfor¬ derungen an die Kapazitätsdiode bezüglich A <7/0 un<^ Q. Da fjf e sehr klein wird, ergibt sioh auch eine sehr kleine Bandbreite, und die Ver¬ stärkung ist instabil, so daß große Einstellschwierigkeiten auftreten. Über die Kreuzmodulationsfestigkeit dieser Verstärker ist wenig be¬ kannt. Einstrahlungen in die Pumpfrequenz sind auf jeden Fall zu ver¬ meiden und zu unterbinden. Aus einer Information in dem Buch von 246 Tyeger [3] kam* man jedoch schließen, daß ein Störsignal von 100 mV in der Nachbarschaft des Nutzsignals keine ernsten Probleme aufwirft. In Sperrichtung betriebene Halbleiterdioden und pn-Übergänge von HF-Transistoren dienen im kapazitiven Reaktanzverstärker als Kapa¬ zitätsdioden. Ideale Reaktanzen liefern keinen Rauschbeitrag. Jedoch ist konstruktionsbedingt jeder Kapazitätsdiode im Höchstfrequenzbereich der Bahnwiderstand B b des Halbleitermaterials in Serie geschaltet. Dieser entspricht dem dynamischen' Wechselstromwiderstand in Durchla߬ richtung. Er liegt bei 0,5 bis 2,5 £1. Als Güte einer Diode bezeichnet man den Wert Q = (co-R^C) -1 . Sie soll groß sein. Eine Kapazitätsdiode hat die größte Güte bei ihrem klein¬ sten Kapazitätswert, also bei einer Vorspannung in der Nähe der maxi¬ malen Sperrspannung. Als eine weitere Forderung soll die Kapazitäts- diode während des Pumpbetriebs eine möglichst große Kapazitäts¬ änderung AG/G ermöglichen. Im Hinbliok auf diese beiden Kriterien können schnelle, diffundierte Si-Schalterdioden mit sehr kleinem Serien¬ widerstand als vorzügliche Kapazitätsdiojlen für Reaktanzverstärker bezeichnet werden. Eine hohe Sperrspannung erscheint günstig. Die Gehäusekapazität soll gering sein. Gleichrichterdioden sind nicht zu emp¬ fehlen. Um einen Verstärker mit einer Rauschzahl von 1 dB bei 144 MHz bzw. 435 MHz au&ubauen, muß die ausgesuchte Diode bei 200 MHz eine Güte von mindestens 36 bzw. 108 aufweisen. Das /^//(.-Verhältnis hat in diesem Fall den Wert 9. Für experimentelle Untersuchungen und um das Gebiet der parame- trisohen Verstärkung kennenzulemen, eignet sich am besten der Gerade¬ ausverstärker. In [2] sind Aufbau und Justierung, eines solchen Verstär- Bild 2 Schaltung des 144-M lIz-Reaktanzverstärkers 01, C 2 3 bis 30 pF, Qlimmer-Preßtrimmer C 3 1B0 pF, Süber-Qlimmer-Koppelkondensator L1 1,0 mm Kupferstreifen, 26,4 mm x 482 mm, in 12,7 mm Abstand, Abgriff für Eingang bei 03,4 mm und für Ausgang bei 19 mm vom kalten Ende L 2 0,4 mm Kupferstreifen, 19 mm X 11,4 mm, Abstand 1,0 mm L 3, L 4 0,4 mm Kupferstreifen, 0,0 mm X 39,0 mm, U-fOrmig für Trimmer nach Bild 4 Cpi KapazittUsdiode 247 kers (Fall 6) eingehend beschrieben. Die Darstellung ist klar und eindeutig, so daß es gerechtfertigt erscheint, diesen Beitrag zu referieren. Andererseits erleichtern die umfassenden Hinweise die Einstellung derartiger Ver¬ stärker, so daß am Ende der Erfolg steht. Bei einem regenerativen para¬ metrischen 144-MHz-Geradeausverstärker wird die Tatsache genutzt, daß Kreiselemente, wie Wellenleiter und Koaxialleiter, nicht nur auf ihrer Grundwelle in Resonanz sind, sondern auch eine Parallelresonanz bei un¬ geraden Harmonischen haben. Dadurch stellt der Eingangskreis (= Aus¬ gangskreis) gleichzeitig auch einen resonanten Kreis für die Hilfs-(7dler-) frequenz| dar. fp Pumpdrossel Ohdeworspannunff X. k'apaz/täfsd/ode Sigpaf-undJd/erkre/s^ a/1 Jd/er -Sperrkreise Bild 3 Aufbau de» Verstärkers; es sind der L-förmige Eingangskreis, die Ein- und Ausgangszapfungen sowie die Pumpdrossel eingezeichnet. Die Vorspannungs- Zuleitung zur Diode sowie der Voruriderstand sind der besseren Übersicht wegen nicht eingezeichnet Bild 2 zeigt die Schaltung, Bild 3 den mechanischen Aufbau. Der L-förmige Kupferstreifen L1 wirkt als Signal- und Hilfskreis. Der schmale Kupferstreifen L2, genannt Pumpdrossel, ist für die Pump¬ frequenz von etwa 900 MHz ein Viertelwellenleiter mit hoher Impedanz, bildet dagegen für das Eingangssignal eine kleine Impedanz, so daß dieses an der Kapazitätsdiode voll ansteht. Die Schaltung enthält außer der Diode keine Abstimmkondensatoren, so daß deren Käpazitätshub voll genutzt werden kann. Der Koppelkondensator 0 3 trennt die Dioden¬ vorspannung vom Massekurzschluß. Das Eingangssignal ist fest an den Schwingkreis gekoppelt (in bezug auf Masse hochliegende Anzapfung), Bild 4 Hüfs-(Idler-)frequenz-Sperrkreis; der Qlimmer-Preßtrimmer 3 bis 30 pF wird mit dem Kupferstreifen 39,6 mm auf die Idler-Frequenz von 750 MHz ab- gestimmt 248 während das verstärkte Signal nur schwach ausgekoppelt (tiefliegende Anzapfung) wird. Ein- und Ausgang haben Sperrkreise (!) für die Hilfs¬ frequenz (Bild 4). Sie sind auf 750 MHz abgestimmt. Einige zum erfolgreichen Arbeiten des Verstärkers erforderliche Fein¬ heiten wurden der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeiohnet: die Alu¬ oder Messingbox, in die der Verstärker eingebaut wird, die Entkopplung der Gleichspannungszuführung, die koaxialen Stubs zur optimalen Ein¬ speisung der Pumpleistung. Die Schaltung ist der verwendeten Diode anzupassen. Die Kreis- dimensionen entsprechen einer Diodenkapazität von 0,6 pF. Bei kleinerer Diodenkapazität muß der Kreis L 1 verlängert, bei größerem C verkürzt werden. Versäumt man dies, so kann unter Umständen die Vorspannung ungünstige Werte annehmen und das Pumpsignal die Diode in den Duroh- laßbereichen durohsteuern oder die Sperrspannung überschreiten. Zunächst sollte man die Kreise bei gewünschter Diodenvorspannung mit dem Griddipper abgleichen. Dabei ist zu beachten, daß beim Zu¬ schalten der Signalquelle und des Pumpgenerators Änderungen der Reso¬ nanzfrequenz aufbreten. Dioden können in Serie geschaltet werden. Eine Parallelschaltung ist wegen komplexer Resonanzmöglichkeiten zu ver¬ meiden. Die Pumpquelle muß nicht quarzstabilisiert sein. Frequenzänderungen sollten jedoch unter l MHz liegen. Zweckmäßig ist ein Pumpgenerator, der sich zwischen 160 MHz und 900 MHz durchstimmen läßt. Eine regel¬ bare Leistung von 0,5 W reioht aus. Die Diodenvorspannung entnimmt man zweckmäßig Trockenbatterien über einen hochohmigen Spannungs¬ teiler. Eine Feinregelung ist vorzusehen. Der Abgleioh eines parametrischen Verstärkers dürfte für den Anfänger schwierig sein, er wird jedoch wesentlich erleichtert und von Erfolg ge¬ krönt, wenn man nachstehenden Abgleichplan einhält (dazu sind ein Signal¬ generator und ein 2-m-Empfänger mit S-Meter erforderlich). 1 — Bei angeschlossenem Signalgenerator und 2-m-Empfänger wird die Diodenvorspannung auf den halben Sperrspannungswert eingestellt und der Pumpgenerator ohne eingeschaltete Anodenspannung an- geschlossen. 2 — Man justiere den Signalgenerator auf wenige S-Stufen über Rauschen. 3 — Bei Veränderung der Diodenvorspannung soll auf dem S-Meter ein Maximum zu finden sein. Im anderen Fall muß der Verstärker mit dem Grid-Dip-Meter nachgeglichen werden. Mit Veränderung der Dioden Vorspannung soll der Verstärker einen großen Abstimmbereich haben. 4— Bei kleiner Pumpleistung wird jetzt der Pumpgenerator durch¬ gestimmt. Für eine oder mehrere Pumpfrequenzen steigt das S-Meter an. In diesen Fällen entspricht die Pumpfrequenz der Summe des Eingangssignals mit einer Hilfs-(I! = • 314. Mit 2 NF - Generatoren, deren Frequenzen geeicht sind, können Kapazitätswerte bestimmt werden, wobei sieh jedoch diese auch einfacher ermitteln lassen. Fall 3 hat besonders praktische Bedeutung beim Stimmen von Musik¬ instrumenten, wo bei der Einstellung von Tonintervallen gleichmäßiger Schwebung bis heute noch die Stimmgenauigkeit vom Gehör der ab¬ stimmenden Person abhängt. Aus dem Brückenaufbau folgt, daß man gerade bei der Einstellung kleiner Intervalle besonders hohe Genauigkeit erreicht. In der beschriebenen Ausführung konnte sogar für das Verhältnis a>!: to 2 = 1; 60 eine Genauigkeit von nur wenigen Prozent erreicht werden, begonnen bei der höchstpräzisen Messung der kleinen Intervalle. Ein Frequenzverhältnis von 1:50 ließe sich mit einem Oszillografen auch bei stehendem Bild nur sohwer auswerten. Die Anordnung eignet sioh besonders gut zur genauen Messung der temperierten Skala, da diese sioh praktisch automatisch überprüft. Die Messung ist wie folgt durchzuführen: Die beiden Kondensatoren werden sehr genau abgeglichen (C 1 = C 2 — C), so daß man aq = a> 2 messen kann. Dem einen Kondensator wird 12 — nun mit - einem Schalter eine kleine Kapazität von AG = C y 2 — 1 parallelgeschaltet. Dadurch läßt sioh das temperierte Halbtonintervall ein¬ stellen. Nun wird die Zusatzkapazität AC abgeschaltet und die bisher unver¬ ändert gelassene Frequenz auf den schon verminderten Frequenzwert gestellt. Durch wiederholtes Einsdhalten der Kapazität AC erreicht man den nächsten Halbton usw. Nach dem 12. Schritt kann die Grundfrequenz und die Oktave überprüft werden. Das läßt sich am Oszillografen mit Lissajous- Figur, an der Brücke mit dem Verhältnis C 2 = 2 C 1 oder auoh mit dem Gehör — das für das Oktavverhältnis besonders empfindlich ist — durchführen. Die Brauchbarkeit des Geräts läßt sioh mit Verstärkern für u 1 und u 2 noch erhöhen, denn dadurch wird die Messung von der Tonquelle unab¬ hängig. Die Überwachung der Spannungen u 1 und u 2 kann mit der Brückenschaltung nach Bild 2 erfolgen. Die Brücke ist aus 2 Dioden- gleichriohtem und 6 Widerständen aufgebaut. Sind beide Spannungen gleich groß, so zeigt das Anzeigeinstrument M auf 0, da die Spannungs¬ abfälle an den beiden Widmständen r 1 und r 2 dann ebenfalls gleich sind. Die beiden Kondensatoren C müssen unbedingt vorgesehen werden, weil ohne diese bei einem Frequenz Verhältnis 1:1— das häufig vorkommt— eine starke Schwebungsersoheinung die genaue Einstellung der O-Stellung erschwert. Ihre Größe ergibt sich bekannterweise aus dem Produkt C • r. Die Kapazität Cg — die den Meßkreis vom Generator trennt — soll einige Mikrofarad betragen. 254 Die Widerstände R' dürfen die Niederfrequenzgeneratoren nicht sehr 1 belasten, deshalb wird R empfohlen. Durch diese Ergänzung ist es möglich, auch während der Messung die Spannungen u X und u 2 zu überwachen, wodurch die Meßgenauigkeit wesentlich erhöht wird. Im angeführten Beispiel konnte naoh 6 Ganztonsohritten die Oktav¬ stufe 440/880 Hz mit einer Differenz von 0,25 Hz bestimmt werden, das bedeutet eine Genauigkeit von 3 . KT 4 . Diesen Unterschied kann das menschliche Gehör als Schwebung nicht mehr wahrnehmen. 256 Gute Nachricht Tips für die Morseausbildung Die Militärfunker unserer Nationalen Volksarmee haben verantwortungs¬ volle Aufgaben zu erfüllen. Sie müssen zu jeder Zeit und auch unter schwierigsten Bedingungen Funkverbindung sicher hersteilen. Es ist des¬ halb klar, daß sie die für den Dienst als Militärfunker erforderlichen Kennt¬ nisse und Fertigkeiten beherrschen müssen. Junge Menschen, die ihren künftigen Wehrdienst in einer Nachrichteneinheit der NVA leisten wollen, sollten darum an der Nachrichtenausbildung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) teilnehmen. In der vormilitärischen Ausbildung für die Laufbahn „Tastfunker der NVA“ erwirbt sich der Jugendliche solche Grundkenntnisse und Fertigkeiten, daß er nach kurzer Ausbildung in der NVA schon als Funker innerhalb eines Funktrupps eingesetzt weiden kann. Das Programm der vormilitärischen Nachrichtenausbildung ist als einheitlicher Prozeß von politisoh-ideologischer und fachlicher Bildung und Erziehung gestaltet. Zu dem zeitintensiven Ausbildungsteil gehört der Unterricht im Geben und Hören, also das Erlernen des Mörsens. Dafür sind im Ausbildiingsprogramm der GST insgesamt 81 Stunden vor¬ gesehen. Dieser Umfang erfordert eine gutorganisierte Ausbildung, wenn die Zielstellung erreicht Werden soll. Neben dem Unterricht in der Gruppe sind deshalb zur individuellen Qualifizierung auch Magnetbandgeräte sowie die zentralen und die Bezirks-Morseübungssendungen zu nutzen. Der Hauptanteil des Unterrichts wird natürlich in der Gruppe durch¬ geführt. Dazu muß der Ausbildungsraum zweckentsprechend gestaltet und mit einer Morseübungsanlage ausgerüstet sein. Vorteilhaft ist der Einsatz des Funkpults 10, mit dem alle 'Ausbildungsvarianten durchgeführt werden können. Aber eine solche Morseübungsanlage kann man sich auch selbst bauen, wobei in [1] und [2] genügend Anregungen zu finden sind. Die Morseausbildung beginnt mit den vorbereitenden Übungen zum Geben. Dazu gehören die richtige Sitzweise am Arbeitsplatz, das Hand-' haben der Taste und das richtige Einstellen des Tastenhubs (Kontakt¬ abstand 1,0 bis 1,2 mm). Dann folgt das Geben kurzer Zeichen (Punkte), wobei die Ausbiidungsgruppe im gleichen Rhythmus dieses Zeichen gibt. Unterscheiden muß man dabei die Synchronmethode und die Pausen- 17 Elektronisches Jahrbuch 1971 257 kurzes Zeichen (Punkt) “JTk- 3a Jtf^L jUU^L langes Zeichen (Strich) Zwischenraum (innerhalb yon Buchstaben oder Zahl) Zwischenraum (innerhalb eines Wortes oder Sruppe) Zwischenraum (zwischen zwei Worten oder 6ruppen) Bild 1 Zeichen- und Pausenlängen bei Morsezeichen, Grundeinheit ist die Länge des kurzen Zeichens (Punkt) zeichenmethode. Bei der Synchronmethode gibt die Ausbildungsgruppe synchron zu dem vom Ausbilder vorgegebenen Rhythmus, der Mithörton ist abgeschaltet. Dagegen werden bei der Pausenzeichenmethode die vom Ausbilder gegebenen Morsezeichen in seinen Gebepausen durch die Aus¬ bildungsgruppe wiederholt. Hierbei ist der Mithörton erforderlich, damit der Schüler seine gegebenen Morsezeichen mit denen des Ausbilders ver¬ gleichen kann. Für diese "Übungen sollte ein Magnetbandgerät eingesetzt werden, da sich dann die Schüler besser kontrollieren lassen. Diese vor¬ bereitenden Übungen werden fortgesetzt mit dem Geben langer Zeichen, dem Geben mehrerer kurzer und langer Zeichen sowie mit dem Geben der Übergänge von kurzen zu langen Zeichen und umgekehrt. Als letzte Übung folgt dann das Geben von ununterbrochenen Varianten, bei denen kurze und lange Zeichen gemischt aufeinander folgen. Alle diese Übungen wer¬ den in einem langsamen Tempo durchgeführt, kurze Zeichen je s, langes Zeichen je s. Erst wenn die Schüler diese Gebeübungen sicher beherr¬ schen, kann man mit dem Erlernen der Morsezeichen beginnen. Tabelle; Ablauf der Morseausbildung Etappe Geben und Hören 1. e, i, fc, m, 5 2. s, o, h, 8, 0 3. a, n, d, w, 9 4. q, f, k, r, 3 5. u, g, ä, c, 7 6. b, 3, v, ö, 2 7. y, 1, z, u, 1 8. p, x, 4, 6 9. I, — 10. 1, 0,. 258 Bild 2 In der Klasse wird das Morsen erlernt,... Gebeausbiidung und Hörausbildung werden beim Erlernen der Morse¬ zeichen parallel durchgeführt. Für die Reihenfolge der Morsezeichen beim Erlernen sollte man sich an die in der Tabelle angegebenen Etappen halten, die sich in der Praxis bewährt haben. Beim Geben ist besonders auf das Einhalten der Zeichen- und Gruppenabstände zu achten; dazu sind alle Ausbildungs- und Übungstexte in Fünfergruppen zusammenzustellen. Wie schon bei den vorbereitenden Übungen wird auch das Erlernen der Morsezeichen im Gruppenverband durchgeführt, wobei Synchron- und Pausenzeichenmethode angewendet werden. Das individuelle Hören und Geben dient später vor allem zur Erhöhung des Gebe- und Hörtempos. Bei der Hörausbildung sind besonders zwei Schwierigkeiten zu beachten. Einmal müssen die Schüler dazu erzogen werden, daß sie das Morsezeichen nicht als Folge von Punkten und Strichen ansehen, sondern vielmehr das einzelne Morsezeichen als ein bestimmtes Klangbild aufnehmen. Deshalb muß der Ausbilder von Anfang an das Morsezeichen schnell geben. Zum anderen sollte man besondere Schreibübungen durchführen, damit auch bei höherem Tempo noch die gehörten Morsezeichen mitgeschrieben werden können. „Übung macht den Meister“ — so auch beim Erlernen der Morsezeichen. Und ein beharrlich durchgeführtes Training bringt dann die gewünschte Temposteigerung beim Geben und Hören. Nun erscheint aber vielen Schülern die Morseausbildung als sehr langweilig, dadurch erreichen manche nicht die Zielstellung oder verlassen die Ausbildung vorzeitig. Deshalb sind viel mehr alle schaltungstechnischen Möglichkeiten einer Morseübungsanlage auszunutzen. Da ein gleichbleibender Mithörton sehr schnell zur Ermüdung führt, sollte man die Frequenz des Tongene¬ rators umschaltbar auslegen (z. B. 400/600/800/1000 Hz). Beim Üben lassen sich z. B. die Plätze zeitweise so schalten, daß immer 2 Schüler miteinander 17* 259 Bild .? ... um daun an dar Funkstation girier und vemntimrtunosbeumßl arbeiten zu können Morsezeiohen austauschen können. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß dem Mithörton Geräusche beigemischt werden, die man einem KW-Empfänger entnimmt oder die auf einem Magnetbandgerät zur Ver¬ fügung stehen. Zur Abwechslung läßt sich die Morseausbildung auch kombinieren mit der Erläuterung der Kegeln des Funkbetriebsdienstes, dem Erlernen der Buchstabierweise und der wichtigsten Verkehrsabkür¬ zungen. Es wird also immer vom Ausbilder abhängen, wie abwechslungs¬ reich und interessant er die Ausbildung gestaltet. Als oberstes Gebot gilt es, stets den Grundsatz zu beachten: „Sicherheit und Qualität gehen vor Schnelligkeit“. Schu. Literatur [1] Oeltel, II.: Transistormorsegeräte, Der junge Funker, Deutscher Militär¬ verlag, Berlin 1964 [2] Oettel-Schlenzig: NF-Funkgeräte für kurze Strecken, Originalbauplan Nr. 14, Deutscher Mllitärvcrlag, Berlin 1969 [3] Ausbildungsprogramm „Vormilitärische Ausbildung für die Laufbahn Tast¬ funker der NVA“, ZV der OST, 1969 [4] Anleitung zur Funkausbildung 27/69, Ministerium für Nationale Verteidigung, 1969 260 MMM-Kaleidoskop: Exponate der NVA Der Ausstellungsteil der Nationalen Volksarmee entwickelte sich in der 12jährigen Geschichte der Messe der Meister von Morgen zu einem festen Bestandteil dieser Leistungsschau junger Neuerer. Auch an der XII. MMM in Berlin beteiligten sich die Neuerer der NVA mit einem repräsentativen Ausstellungsteil. Mit ihren Exponaten legten die jungen Armeeangehörigen Zeugnis ab über ihre schöpferische Initiative zur Erhöhung der Kampf¬ kraft unserer Armee im 20. Jahr der Deutschen Demokratischen Repu¬ blik. Besonders fiel die Komplexität der vorgestellten Lösungen und die verbesserte Qualität der Exponate auf. Die Ursache dafür ist, daß die sozialistische Gemeinschaftsarbeit zur Hauptform der Arbeit wurde (43 der 48 Exponate waren Kollektivleistungen; insgesamt beteiligten sich 277 Neuerer an der Entwicklung und Anfertigung der Exponate). Das Ergebnis: 6 Neuererkollektive und Einzelneuerer erhielten die Medaille für hervorragende Leistungen in der Bewegung der Messe der Meister von Morgen (eine erstmals auf der XII. MMM verliehene staat¬ liche Auszeichnung). Huggy, unser Elektronenrabe, inspizierte als (nicht registrierter) 180001ter Besucher den Ausstellungsteil der NVA und pickte wiederum einige Exponate für die Leser des Elektronischen Jahrbuches heraus. 1. Gerät zum Zählen beliebiger, markierter, bewegter Gegenstände Neuererkollektiv Gefreiter Preppernau Mit dem in Bild 1 (rechts) gezeigten Gerät können bewegte Gegen¬ stände (z.B. Eahrzeuge), die mit einem kleinen und billigen (mit Bastel¬ transistoren etwa 10,— M) Sender (Bild 1 links) ausgestattet sind, gezählt werden. Dabei lassen sich gleichzeitig bis zu 4 Kategorien bewegter Gegen¬ stände zählen, sofern die zu zählenden Gegenstände mit unterschied¬ lichen Sendern ausgerüstet wurden. Die kleinen Sender arbeiten auf der Erequenz 27,1 MHz und haben eine Reichweite von maximal 10 m T1,J? NF-Typen L5: 9Wdg.,0,8-mm-CtiL .13 UKW -Typ( Drift) 16 ■•3Wfig. l 0,S-mm-Cul L 7 • 1100 Wdg. (Sender 1) ) LI •' WO Wdg. (Sender2) \o,07-mm-Cul L3 WO Wdg. (Sender3) L't ■ KOO Wdg. (Sender L)) Jiild 2 Schaltung des 27,1-MUz-Senders 262 (Stromlaufplan s. Bild 2). Das Empfangs- und Zählgerät besteht aus einem Pendelaudion mit nachgesetzten Selektivstufen und Zähldekaden. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 20 Neubrandenburg, PSF 6369 N. 2. UniversalmcB- und Prüfgerät Neuererkollektiv Oberwachtmeister Hühner Für die Wartung und Instandhaltung der Nachrichtentechnik, beson¬ ders unter feldmäßigen Bedingungen, werden universell verwendbare Meß- und Prüfgeräte benötigt. Das vom Neuererkollektiv Oberwacht¬ meister Hübner entwickelte Universalmeß- und Prüfgerät (s. Bild 3) ist Bild 3 Universalmeß- und-prüfgerät besonders für Kontrollen und Messungen an strukturmäßiger Draht- nachrichtenteohnik geeignet. Es beschleunigt die periodisch durchzu¬ führenden Normwertkontrollen und die Eingrenzung von Fehlern. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 20 Neubrandenburg, PSF 6369 N. 3. Stromrcgclungs-Abschallnutomatik für Ladcstationeu Neuerer Soldat Taeger Das in Bild 4 dargestellte Gerät regelt den Ladestrom entsprechend dem Ladezustand des jeweiligen Sammlers. Damit werden Über- bzw. Unter¬ ladungen sowie daraus resultierende Schäden vermieden, die meist die Lebensdauer der Sammler erheblich beeinträchtigen. Die vom Soldaten 263 Taeger entwickelte Automatik schränkt die Tätigkeiten des Ladewarts während des Ladevorgangs stark ein. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 1158 Berlin, PSF 9633. 4. Dauerprüfeinrichtung für Nachrichtentechnik (APE-8) Neuererkollektiv Leutnant Schulz Die in Bild 5 dargestellte Einrichtung ermöglicht die Dauerprüfung kompletter Nachrichtengeräte bzw. einzelner Blöcke (z. B. Empfänger, Bild 5 Dauerprüfeinrichtung (rechts unten eine Sendersteuerstufe als ,,Prüfling") 264 Steuerstufen usw.). Dabei lassen sich gleichzeitig bis zu 8 Parameter automatisch messen und registrieren. Während der Messung können ent¬ sprechend einem vorher zu wählenden Programm die Betriebsbedingungen des Prüflings (wie Betriebsspannung, Umgebungstemperatur usw.) ge¬ ändert werden. Die Einrichtung beschleunigt die Fehlersuche bei Aussetzfehlern erheb¬ lich und erhöht die Betriebssicherheit instandgesetzter Nachrichtentech¬ nik (besonders durch Vermeiden von Frühzeitausfällen nach plan¬ mäßiger Instandsetzung). Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 126 Strausberg, PSF 9757 5. Funk-Fcruschreib-Polyflon (FsP-20) Neuererkollektiv Hauptmann Hartmann Mit Hilfe des FsP-20 (s. Bild 6) wird die Ausbildung von Fernschrei¬ bern und Funkfernschreibern verbessert. Es ist für den Einsatz in Lehr¬ klassen bestimmt und gestattet den Anschluß von 20 Teilnehmern. Die Fernschreibmaschinen können wahlweise im Lokalbetrieb oder Gegen - schreibverkehr (mit der Abfragemaschine des Polygons bzw. handver¬ mittelt mit einer anderen FSM der Lehrklasse) arbeiten. Für die Funk- fernschreiberausbildung sind im Polygon 2 Magnetbandgeräte installiert, Bild G FunJc-Fermchreib-Polygon (FsP-20) 265 auf deren Ausgangsleitungen sich die „kopfhörerbewaffneten“ Funk¬ fernsehreiber wahlweise aufsehalten können. Besonders sinnvoll ist, daß aus ökonomischen Erwägungen auf Fernschaltgeräte bei den 20 FSM ver¬ zichtet wurde. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, SOG Dresden, PSF 1884 d. (>. Doppel- und Priifeinrlchtunn für Lochstreifen Neuererkollektiv Zivilangestellter Dipl.-Ing. Krüger Das Doppeln und Prüfen von Lochstreifen war bisher nur unter Ein¬ beziehung der Zentraleinheit des Rechners möglich, wodurch wertvolle Rechenzeit verloren ging. Die in Bild 7 dargestellte Doppel- und Prüf¬ einrichtung besteht aus 2 Lochstreifenlesern, 1 Lochstreifenstanzer sowie entsprechender Steucrlogik. Mit dieser Einrichtung lassen sich 6- bzw. 8-Kanal-Loehstreifen doppeln und prüfen. Die Funktion „Prüfen“ läßt sich auch bei der Datenerfassung auf Lochstreifen verwenden, indem die Daten doppelt erfaßt und die Lochbänder anschließend miteinander verglichen werden (diese Möglichkeit fehlte im Gegensatz zur Lochkarten¬ technik bisher). Stimmen die Loohkombinationen beim Vergleich nicht miteinander überein, so werden automatisch beide Leser gestoppt und die „falschen Bits“ angezeigt. Das Neuererkollektiv des Dipl.-Ing. Krüger erhielt für dieses ausge¬ zeichnete Exponat die Medaille für hervorragende Leistungen in der Be¬ wegung der Messe der Meister von Morgen. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 806 Dresden, PSF 9405. Bild 1 Doppel- und Prillplatz für Lochstreifen 26G 7. Rrlaisprüfgerät RPG 2 Neuererkollektiv Major Ing. Herzfeld Im Lochkartenrechner R-100 und seinen Peripheriegeräten ist das steckbare Relais GKR 701 ein häufig verwendetes Bauelement. Allein in der Tabelliermaschine 402 sind mehr als 700 solcher Relais eingebaut. Bisher bestand keine Möglichkeit, die einwandfreie Funktion dieser Relais zu prüfen, geschweige denn, sie instandzusetzen. Verdächtige Relais wurden ohne jede Kontrolle ausgesondert und verschrottet. Das in Bild 8 dargestellte Relaisprüfgerät ermöglicht die dynamische Überprüfung aller wichtigen Kennwerte des GBR 701 (z. B. Anzugs- und Abfallzeiten aller Kontakte, Übergangswiderstände der Kontakte, Widerstand der Relaiswicklung). Das BPG 2 ermöglicht die Erkennung und die nachfolgende Justierung defekter Relais. Mit diesem Gerät ist erstmals eine prophylaktische Über¬ prüfung aller Relais möglich, die zu einer erheblichen Verminderung von Ausfallzeiten führt. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 126 Strausberg, PSF 2005 267 II. Skhcrhellsrinricliluiiji EAG 420 Neuererkollektiv Zivilangestellter Träger Im Ein- und Ausgabegerät (EAG 420) des Loelikartenrechners H-100 befindet sich ein Kasten zum Auffangen der Stanzabfälle. In Abhängig¬ keit von den zu absolvierenden Programmen füllt sich dieser Kasten mehr oder weniger schnell. Durch Unachtsamkeit der Bedienungskräfte kann (insbesondere bei langen Programmen) das rechtzeitige Leeren dieses Kastens versäumt werden und der dann auftretende Stau der St an/, abfälle unter dem Stanzblock erhebliche Maschinenschäden liervorrufen. Solche Fälle traten in der Praxis bereits mehrfach auf und' verursachten in der Kegel Ausfälle des EAG 420 (und damit auch der Zentraleinheit des 11-100) von jeweils einer Woche. Bild 9 Lichtschranke am Ahjall- kasten des EAG 420 Die vom Neuererkollektiv Zivilangestellten Troger vorgeschlagene und bereits realisierte Lösung ist äußerst einfach. Über eine an den Abfall¬ kasten montierte Lichtschranke wird das EAG 420 abgeschaltet, sobald sich der Kasten gefüllt hat (s. Bild 9). Dieser Neuerervorsehlag steht für viele einfache und doch nutzbringende Lösungen, die wir der schöpfe¬ rischen Mitarbeit unserer Neuerer zu danken haben. Weitere Informationen: Nationale Volksarmee, 126 Strausberg, PSF 2005 208 Aus (lw Geschichte der Nachrichtentechnik (V) Tn die Mitte des 19. Jahrhunderts fallen die Versuche, neben der Tele¬ graf!« auch das gesprochene Wort über Leitungen zu übertragen. 1837 hatte der amerikanische Physiker C. G. Page nachgewiesen, daß ein Eisendraht (er verwendete eine Stricknadel) „Töne von sich geben kann“. Dazu legte er um den Eisendraht eine langgestreckte Spule, die mit zer¬ hacktem Gleichstrom oder mit Wechselstrom betrieben wurde. Durch die dabei erfolgenden Magnetisierungen entstanden entsprechende Töne. 1848 stellte W. Wertheim in Paris an Eisenstäben fest, daß sie sich bei Magneti¬ sierung verlängern, bei Entmagnetisierung wieder verkürzen. Dabei ent¬ stehen schwache Töne. Der Unterinspektor G. Bourseul bot 1849 der Pariser Telegrafenverwaltung ein Eernsprechverfahren an, konnte es aber technisch nicht realisieren. Allerdings kamen seine Vorstellungen den später verwirklichten Ideen ziemlich nahe. Zwei Namen sind mit der Erfindung des Telefons direkt verbunden, obwohl es nach der Zahl der erteilten Patente etwa 50 Erfinder gibt. In Europa bezeichnet man Johann Philipp Reis (7. 1. 1834 bis 14. 1.1874) als den eigentlichen Erfinder des Telefons, während man in Amerika Alexander Graham Bell (3. 3. 1847 bis 2. 8. 1922) die Erfindung zuschreibt. Reis führte sein Telefon 1861 der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt am Main vor. Bell trat erst 1873 in Amerika damit hervor. Außerdem ist nachgewiesen, daß Bell die Versuche von Reis durch eine Veröffentlichung von Legat in der „Zeitschrift des deutsch-österreichischen Telegrafen¬ vereins“ (1862) kannte. J. P. Reis , früh verwaist, zeigte besondere Begabung für Sprachen und Naturwissenschaften. Er bastelte und experimentierte viel und durch Privatstunden erweiterte er seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse. Nach seiner Tätigkeit in einer Farbengroßhandlung wurde er Lehrer. Er beschäftigte sich 1860 eingehend mit Untersuchungen der Hörtätig¬ keit und des Gehörsinns und begann auf Grund der Untersuchungen von W. Wertheim mit Versuchen, das gesprochene Wort zu übertragen. Auf das Spundloch eines Fasses spannte er eine Tierblase als Membran und ließ ein Ende eines Winkelhebels darauf drücken. Das andere Ende be- Bild 1 Vas Telefon von Philipp Reis (1861), links der Sender und rechts der Empfänger rührte einen Blattfederunterbreeher, der in oinem Batteriestromkreis lag. Wurde die Membran durch Schallwellen in Schwingungen versetzt, so entstand eine entsprechende Unterbrechung im Stromkreis. Als Emp¬ fänger lag im gleichen Stromkreis eine Spule, die über eine Stricknadel gewickelt war. Die Stricknadel war so an einem Geigenschalloch ange¬ ordnet, daß der Geigenkasten als Resonator wirkte und die Töne hörbar machte. Nachdem Heia sein Telefon mechanisch verbessert hatte, führte er es 1861 der Öffentlichkeit vor. Aber wie es vielen Erfindern damals erging, die Wissenschaft und die Industrie nahmen kaum Kenntnis davon. In den folgenden Jahren führte Heia sein Telefon noch mehrmals vor (sowohl mit Sprache als auch mit Musik), doch niemand zeigte Interesse. Natürlich hatte die Wiedergabe der Töne noch Mängel. Die Konsonanten waren einigermaßen verständlich, die Vokale aber kaum. Reis scheiterte vor allem am Hochmut der damaligen Professoren, die die Ergebnisse eines einfachen Lehrers als Spielerei abtaten. Besonders schwer traf ihn die Ablehnung Poggendorjjs, der sich weigerte, eine Abhandlung von Reis über das Telefon in der angesehenen Zeitschrift „Annalen der Physik“ zu veröffentlichen. Sein altes Lungenleiden verschlimmerte sich, durch einen Blutsturz verlor Reis seine Stimme, eine Woohe nach seinem 40. Geburts¬ tag starb er. Graliam Bell (von Geburt Schotte) war Physiologe und Physiker; er beschäftigte sich als Lehrer an einer Schule für Taubstumme mit der Physiologie der Spreeli- und Hörorgane. 1870 kam er nach Amerika, befaßte sich erst mit dem Mehrfachtelegrafen und dann mit dem Telefon. 1873 führte er sein erstes Telefon vor, verbesserte es 1876 durch die An- 270 Spule 180 mm Verbindungs - /eifangen zum Gcgenfe/efbn L Anschtuß- 'schrauben fVeicheisen- membrane■ Stabmagnef (später durch W. V Siemens ersetzt durch Hufeisenmagnet) Bild 2 Schnittzeichnung des Telefons mit Dauermagneten von Graham Bell (1S76) Wendung eines Dauermagneten so, daß der Fernhörer als Empfänger und auch als Sender benutzt werden konnte. 1877 gründete er die „Bell Telephone Company“ und konnte über 3000 Telefone in Betrieb nehmen. Mit der „Western Union“, die seine Rechte verletzte, einigte er eich auf einen guten Preis. 1878 erhielt er auch in England und in Deutschland oin Patent für seine Telefon. , Kurz nach dem Tod von Reis schickt Bell einen Bevollmächtigten nach Friedrichsdorf, um noch lebende Zeugen der Erfindung von Reis zu sprechen. Danach stritt Bell seinem Vorgänger zwar die Erfindung des Bild 3 Der Telefon-Fernhörer von Bell, der sowohl zum Sprechen als auch zum Hören diente 271 Bild 4 Ein um die Jahrhundert¬ wende in der österrei¬ chischen Monarchie be¬ nutzter Fernsprech¬ apparat, bei dem die Ruf¬ nummer wie bei einer RegistrierJeasse eingestellt wird; ein Zählwerk zeigt die gewählte Nummer Telefons nicht mehr ab, ließ sich aber nicht daran hindern, den Ruhm (1880 Volta -Preis für das Telefon) und den geschäftlichen Gewinn der Erfindung für sich allein in Anspruch zu nehmen. Eine wesentliche Verbesserung des Telefons gelang durch die Anwen¬ dung des Kohlekörnermikrofons. Damit ließ sich nicht nur die Verständ¬ lichkeit verbessern, sondern auch die überbrückbaren Entfernungen wurden wesentlich größer. Das Kohlekörnermikrofon erfanden unabhän¬ gig voneinander 1876 der Amerikaner Thomas Alva Edison (1847 bis 1931) und der Engländer David Hughes (1831 bis 1900). Edison , einer der produktivsten Erfinder der vergangenen 100 Jahre, erhielt in seinem arbeitsreichen Leben über 1500 Patente. Er war es auch, der die Entwick¬ lung des Telefons durch Zusammenfassung von Sprech- und Hörteil in einer Armatur und die Einführung eines Übertragers im wesentlichen ab¬ schloß. Im Gegensatz zum Telegrafen wurde das Telefon von den bestehenden Telegrafenverwaltungen sehr schnell eingeführt. Durch die Entwicklung der Großstädte gefördert, entstand das erste Fernsprechamt 1878 in New Heaven in USA, in Paris 1879, in Berlin 1891. 272 Ing. Heinz Stiehm — DM 2 ACß Diplome und Conteste der Funkamateure Unter dieser Überschrift wurden im Elektronischen Jahrbuch seit 1966 bereits ausführliche Erläuterungen gebracht über Sinn und Zweck der von den einzelnen Amateurvereinigungen der Welt für bestimmte Lei¬ stungen der Eunkamateure herausgegebenen Diplome. Ebenso wurde berichtet über die alljährlich etwa zur gleichen Zeit oder auch einmalig zu besonderen Anlässen veranstalteten Conteste (Wettbewerbe), zu denen alle Sende- und Empfangsamateure der Erde zur Teilnahme eingeladen werden. Bei den veröffentlichten Diplomen hatten wir uns zunächst auf die Bedingungen solcher Diplome beschränkt, die vom Radioklub der DDR herausgegeben oder von den Eunkamateuren der DDR ohne Gebühren erworben werden können, insbesondere auf Diplome der Bruderorgani¬ sationen in den sozialistischen Ländern. Wie die Zahl der Eunkamateure in der DDR ständig wächst, so ist das natürlich auch in anderen Ländern der Eall. Die DM-Stationen, die häufig DX-Verkehr, vor allem auf den höheren Frequenzen, durchführen, werden vielfach QSO-Partner erreichen, die über das erste QSO mit einer DM- Stätion erfreut sind, und nicht selten kommt die QSL-Karte des DX- Partners dann nicht nur mit dem Wunsch nach direkter Zusendung der QSL-Karte des DM, sondern auch mit einem oder mehreren IRC für diesen Zweck „angeflattert“. Die auf diese Weise erworbenen IRC sollten die DM-Stationen natürlich für die Bezahlung der von ihnen beantragten Diplome des Auslands verwenden. Die Wartezeit bis zur Weiterleitung der Diplomanträge verkürzt sich dadurch beträchtlich, und Anträge, denen vom Antragsteller die benötigte Zahl von IRC beigefügt wird, werden sofort weitergeleitet, wenn die Bedingungen für das Diplom erfüllt sind. Das IRC-Aufkommen beim Radioklub der DDR entspricht infolge der großen Aktivität der DDR-Amateure bei weitem nicht dem tatsächlichen Bedarf, so daß einerseits längere Wartezeiten beim Umtausch von Ge¬ bühren in der Währung der DDR gegen IRC entstehen, andererseits die Eunkamateure der DDR im eigenen Interesse sich auf wirklich wertvolle Diplome beschränken sollten. Diesem Ziel dient die nachfolgende 18 Elektronisches Jahrbuch 1971 273 Zusammenstellung einiger Diplome, deren Erwerb wirklich erhebliche Leistungen der Bewerber voraussetzt, ja, oft jahrelange geduldige und gezielte Kleinarbeit erfordert. Wir wollen sie kurz ,Kontinentdiplome‘ nennen und, nach Voranstellung einiger Diplome im Weltmaßstab, von jedem Kontinent das wichtigste und beliebteste erläutern. Entsprechend der Diplomordnung des BqdioUubs der DDB sind alle Diplomanträge über die zuständigen Bezirifsdiplombearbeiter zu leiten, die sie nach Vorprüfung an den zuständigen Bearbeiter des DM-Award- Bureaus (Diplombüro des Badioklubs der DDR) weiterreichen. Eine Liste der Bezirksdiplombearbeiter wurde im Elektronischen Jahrbuch 1970 (S. 283/284) veröffentlicht. Lediglich für den Bezirk Halle hat sich eine Änderung ergeben. Der neue Bezirksdiplombearbeiter des Bezirks Halle ist Dietmar Falkenberg — DM 4 ZXH 46 Wittenberg, Hermann-Duncker-Straße 29. Das Diplom DXCC-DX CENTURY CLUB Das Diplom wird ausgestellt von der ABBL (American Badio Belay League) bei Vorlage von Original-QSL-Karten (Fotokopien oder sonstige Bestätigungen nicht zulässig) für bestätigte Verbindungen mit mindestens 100 Ländern der ARRL-Länderliste. Es gelten alle Verbindungen ab 15.11.1946, jedoch nur Verbindungen mit ortsfesten oder beweglichen Landstationen. Verbindungen mit Schiffen, auch wenn sie im Hafen vor A nk er liegen, oder mit Flugzeugen, zählen nicht. Alle Stationen müssen vom gleichen Rufeeichengebiet, bzw., wenn keine Rufzeichengebiete existieren, vom gleichen Land aus gearbeitet worden sein. Als Ausnahme ist zugelassen, wenn eine Station von einem Rufeeichengebiet in ein an¬ deres zieht oder von einem Land in ein anderes, jedoch nur innerhalb eines Radius von 150 Meilen (240 km). Die Verbindungen können unter unter¬ schiedlichen Rufeeichen getätigt worden sein, allerdings bei gleichem OP (Lizenzinhaber). Verbindungen mit DXpeditions-Stationen zählen nur, wenn sie den normalen Landeskenner benutzen (z.B. ZA 2 AGB); der Landeskenner als Suffix (z. B. HA 5 AM(ZA) ist nur zulässig in Ländern, wo es keine normalen Rufzeichen mit dem Landeskenner als Präfix gibt (Beispiel: F 9 FC/FC). DXpeditions-Stationen aus Ländern, in denen die an¬ sässigen Amateure vorübergehend ihre Tätigkeit einstellen mußten, zählen während dieser Zeit nicht. Für die DXOO-Wertung müssen DX¬ peditions-Stationen der ARRL ihre Legalität glaubhaft nachgewiesen haben. Da 'das dem Antragsteller nicht immer bekannt sein kann, emp¬ fiehlt es sich, einige Reservekarten (über 100). einzureichen (die ARRL er¬ kennt nicht alle QSLs an). Geänderte oder gefälschte QSL haben 274 Disqualifikation zur Folge. Bei Verstößen gegen die Amateurmoral kann das DXCC nachträglich aberkannt werden. Fehlende QSLs können mit Contest-QSOs nur belegt werden, wenn der Contest von der ARRL ver¬ anstaltet würde. Diese QSOs sind im Antrag mit Contestart und -jahr zu kennzeichnen. Es gibt 2 Grunddiplome: a — cw oder cw/fone gemischt (ohne vorgeschriebenes Mischungsverhält¬ nis) b— nur fone (einschließlich SSB). Es gibt keine Mindestrapporte und keine Bandunterscheidungen. Für je 20 weitere Länder über 100 erhält man einen Endorsement- Sticker zum Aufkleben; sind bereits über 300 Länder erreicht, für je 5 weitere. Beim nachträglichen Beantragen der Sticker brauchen nicht alle QSOs erneut aufgeführt zu werden, sondern nur dieErgänzungen (Nummer des Grunddiploms angeben!). Die QSL-Karten gehen im Original mit zum Herausgeber und werden gesondert per Einschreiben an den Bewerber zurückgesendet. Beizufügen ist eine Zusammenstellung der eingereichten Karten in der Reihenfolge der ARRL-Länderliste mit den üblichen An¬ gaben und der Landesbezeichnung in Englisch. Für SWLs wird das Diplom DXCC nicht ausgegeben, auch nicht speziell fürreine2 x SSB-Verbindun- gen (im letzteren Fall gibt es die Ausgabe fone). Das Diplom selbst ist kostenfrei. Für die Rücksendung der QSL-Karten müssen jedoch dem Antrag bis zu 120 QSL 12 IRC, für je weitere 20 QSt zusätzlich 4 IRC beigefügt werden. Für das DXCC gilt die Länderliste (Stand Mai 1970 siehe 287), die außer dem Landeskenner und der eng¬ lischen Landesbezeichnung gleichzeitig die Zugehörigkeit zu den einzelnen Erdteilen, zur Amateurfunkzone (CQ-Zone, z. B. für Diplom WAZ, Ein¬ teilung in 40 Zonen, vgl. Faltbeilage Elektronisches Jahrbuch 1967 S. 240) und zur ITU-Zone /z.B. für Diplom P 75 P, Einteilung in 75 Zonen, vgl. Faltbeilage Elektronisches Jahrbuch 1968, S. 288) enthält. Diese Angaben sind für den Erwerb des DXCC zwar nicht erforderlich, machen aber die Liste zum universell verwendbaren Handwerkszeug des DX-Amateurs. Außerdem enthält die Liste Anmerkungen über nicht mehr gültige Landes¬ kenner und über die Zählbarkeit alter und neuer Landeskenner für den Erwerb des DXCC. Die Landeskenner-Zugehörigkeit in dpr Reihenfolge der Zoneneinteilung 1 bis 75 ist im Elektronischen Jahrbuch 1968, S. 285, nachzulesen. Diplom 101 — 101 Länder gearbeitet Dieses Diplom wird vom RÜA (Radio Club of Argentina) herausgegeben für Verbindungen mit 101 Ländern entsprechend der ARRL-Länderliste 18* 275 wie beim DXGG. Jedoch zählen für die argentinischen Antftrktisge biete nur die Landeskenner LU-Z und nicht z.B. VP 8 für Antarotica, South Georgia, South Orkney, South Sandwich und South Shetland. Für je 10 weitere Länder über 101 hinaus gibt es auf dem Diplom eine besondere Aufschrift (Endorsement). Im Gegensatz zum DXCG wird, vom Heraus¬ geber des 101 nicht die Einsendung der QSL-Karten verlangt, sondern lediglich die Einsendung einer bestätigten Liste der vorhandenen QSL- Karten in alphabetischer Reihenfolge der Landeskenner mit den üblichen QSO-Daten. Die Gebühr für das 101 beträgt 7 IRC. Für SWLs wird es nicht ausgegeben. Diplom WAE — Worked all Europe Dieses Diplom wird vom westdeutschen DARG (Deutscher Amateur Radio Glüh) herausgegeben und ist für DM-Stationen auf der Basis gegenseitiger Vereinbarungen über kostenlosen Diplomaustausch ge¬ bührenfrei. Für das WAE zählen alle bestätigten QSOs mit europäischen Landstationen ab 1. 6. 1946. Alle QSOs müssen unter dem gleichen Ruf¬ zeichen gearbeitet werden, z.B. DM 2 AGB/p ist nicht gleich DM 2 ACB; DM 3 BB\DM 2 ACB ist nicht gleich DM 3 BB und auch nicht DM 2 ACB. Das WAE wird ausgegeben entweder nur für cw/ow (Mindest¬ rapport RST 338), nur für fone/fone (Mindestrapport MS 33) oder nur für - 2 x SSB (ohne Mindestrapport). Es gibt 3 Klassen: WAE III— 40 Länder und 100 Punkte, WAE II — 50 Länder und 150 Punkte, WAE I — 55 Länder und 175 Punkte. Jedes Land zählt auf den KW-Bändem 3,5/7/14/21/28 MHz je 1 Punkt, auf den UKW-Bändern je 2 Punkte. Für jedes Land dürfen 4 KW-Bänder und 1 UKW-Band belegt werden. Die Bänder können je Land unter¬ schiedlich sein. Für ein 5-Band-QSO mit der gleichen Station auf den KW-Bändem können 5 Punkte berechnet werden. Die QSLs müssen im Original eingereicht werden und dürfen keine Änderungen oder nach¬ trägliche Zusätze enthalten. Gefälschte QSLs bedeuten Disqualifikation. Inhaber des WAE. I erhalten zusätzlich eine Anstecknadel. Die TFAE-Länderliste enthält folgende Länder: CT 1 - CT 2 - DJ/DK/DL/DM - EA - EA 6 - EI - F - FC - G - GC — GD — Gl — GM — GM/Shetlands oder I/Triest (bis 31. 3. 57) — GW - HB oder 4 U1 ITU/Genf- HE/HB 0 - HV - I - IS - IT - LA — LA/p/JX (Jan Mayen) — LA/p/JW (Spitzbergen, Svalbard) — LA/p/JW (Bear Isl.)— LX- LZ - M 1/9 A 1 - OE - OH - OK - ON- OY- OZ 276 - PA/PI - PX - SM/SL/SK - SP - SV (Greece) - SV (Rhodos) - SV (Crete) — TA (europ. Teil) — TF — UA/UV/UW 1--6 — UA (Franz- Josef-Land) - UB/UT/UY - UC - UN - UO - UP - UQ - UR - YO - YU— ZA— ZB 1/9 H 1 — ZB 2 — 3 A— 9 S (bis 31. 3.1957) oder OH 0. £ U1ITU zählt als Land wie HB, für die Punktbereehnung aber ge¬ sondert. Ebenso können als Land entweder 9 8 oder OH 0 gerechnet werden,- für die Punktbereohnung beide getrennt. Genauso verhält es sich auch mit OMIShetlands und IjTriest. Für das WAE gibt es besondere Antragsformulare, die man über den Bezirksdiplombearbeiter anfordern kann. Die Formulare werden mit Durchschrift ausgefüllt, wobei nur die Rufzeichen der Stationen in die betreffenden Spalten einzutragen sind. Die Durchschrift erhält der Antragsteller mit seinen QSL-Karten nach Prüfung zurück. Für höhere Klassen des WAE brauchen außer der Durch¬ schrift mit Bestätigung der bereits anerkannten nur die ergänzenden QSL-Karten vorgelegt zu werden. SWLs können das WAE nicht erwerben. Diplom WAA — Worked all America Das Diplom WAA wird von der brasilianischen LABRE (Liga de Amadores Brasileiros de Radio Emissäo) für bestätigte Zweiwegverbindungen mit mindestens 45 amerikanischen Ländern nach nachstehender Länderliste ab 15.11.1945 verliehen, wobei ein Mindestrapport von RS 33 bzw. R8T 338 Bedingung ist. Alle QSOs müssen vom gleichen Land aus ge¬ tätigt worden sein (QTH-Wechsel innerhalb von 240 km erlaubt). Die QSL-Karten sind mit einer Liste der getätigten Verbindungen in der Reihenfolge der nachstehenden Länderliste vorzulegen; Die Liste soll die üblichen QSO-Daten enthalten. Die Gebühr für das WAA beträgt 13 IRC. Für SWLs wird es nicht ausgegeben. WAA -Länderliste: KL 7 - CE 7 Z/LU-Z/VP 8 (Antarctica) - LU - VP 7 - VP 6 - VP 9 - CP- PY- VP 3- VP 1- VE- KZ 5- ZF 1/VP 5 (Caiman)- CE- FO 8 (Clipperton) - TI 9 - HK - TI - CM/CO - HI - CE 0 (Easter Isl.) - HC — VP 8 (Falkland) - FY 7 - HC 8 (Galapagos) - OX - FG 7 — KG 4 - TG - HH - HR - VP 5/6 Y 5 (Jamaica) - VP 2 (Lee- ward)- FM7— XE- PZ- PJ- VO- YN- HP-ZP-OA-KP4 — FP 8 — YS - VP 8 (South Georgia) - LU-Z/VP 8 (South Orkneys) - VP 8 (South Sandwich) - LU-Z/VP 8 (South „Shetland) - KS4- VP 4/9 Y 4 - -VP 5 (Turks u. Caioos) - K/W - CX - YV - KV 4 - VP 2 (Windward). 277 Diplom — Worked all Asian Award Bei den Diplomherausgebem des asiatischen Kontinents überwiegen bei weitem japanische Clubs, die für den Erwerb ihrer Diplome Verbindungen mit ihren Mitgliedern fordern. Deshalb wurde als Kontinentdiplom für Asien das von Seibundo, Ltd., herausgegebene Diplom ausgewählt. Um es zu erwerben, sind bestätigte Verbindungen mit den japanischen Distrik¬ ten JA l---JA 0 und weiteren 20 beliebigen asiatischen Ländern nach der ARRL-Länderliste erforderlich, insgesamt also 30 Verbindungen. Eingereicht werden müssen eine bestätigte Liste der vorhandenen QSL- Karten und eine Gebühr von 10 IRC. SWLs können auch dieses Diplom nicht erwerben. Diplom AAA — AU Afriea Award Für dieses Diplom sind die bestätigten QSOs mit je einer Station aus den Distrikten ZS 1---ZS 9 und weiteren 25 beliebigen Ländern des afri¬ kanischen Festlands ab 1. 11.1945 zu arbeiten, entweder nur in cto oder nur in fone, mit einem Mindestrapport von BST 338 bzw. RS 33. Sta¬ tionen auf afrikanischen Inseln zählen für dieses Diplom nicht. Erforder¬ lich sind eine bestätigte Liste der vorhandenen QSL-Karten und eine Gebühr von 10 IRC. Es gilt die nachstehende Länderliste, von der jeweils entweder der alte oder einer der neuen Landeskenner gewertet werden kann. Erforderlich sind insgesamt 34 Präfixe, wobei die Kenner ZS 1 bis ZS 9 obligatorisch enthalten sein müssen. SWLs können das Diplom nicht erwerben. AAA -Länderliste: FA/7 X - CB 6 — ST - ZS 8 — ZS 9 — OQ 5/9 Q 5/9 U5/9 X 6 - VQ 6/6 0 2— FE 2/TJ 8 — MD 5/SU — IG/MD 3/MI 3/Ml ß/ET 2/ET 3 (Eritrea) — ET 2/ET 3 (Ethiopia) — FQ 8/TL 8/TN 8/TR 8/TT 8 — CN (Fr. Morocco)/CN 8/CN 9 — FL — FF 4,5,6,7,8,9/TU 2/TY 2/ XT2/ 5T5/6 W8/6 U7/7 Gl - ZD4/FF8 (Ghanai)/9G1 - ZD5/ ZD3-15/MD 4/MS 4/6 Ol/- VQ4/5 Z 4 - EL - MI (Libya)/5 A _ CR 7 — ZD 2/5 N 2 — VQ 2/ 9 J 2 — ZD 6/7 Q 7 — CR 5 — ZD 1/ 9 L 1 — ZS 3 — ZE — BA 9/EA 0 - ZS 7 - CN 1/EK/CN 2 (Tangier) - VQ 3/ 5 H 3- FD 8/FD 3/5 V4- FT 4/3 V 8 - VQ 5/ 5 X 5 - ZS 1, 2,4, 5, 6. Diplom WAP — Worked all Paziflc Dieses Diplom wird von der KZ ART (New Zealand Association of Radio Transmitters) herausgegeben. Erforderlich sind bestätigte QSOs mit mindestens 30 Ländern Ozeaniens und des Pazifik ab November 1945. 278 Der geforderte Mindestrapport ist RS 33 bzw. RST 338 . Es werden nur Landstationen gewertet. Rufzeiohenwechsel des Antragstellers im gleichen Land und QTH-Wechsel im Umkreis von 240 km sind zulässig. Geänderte QSL-Karten bedingen die Disqualifikation. Das Diplom kann in civ, in fone oder auoh in gemischten Betriebsarten erworben werden. Wurden sämtliche 30 Länder in fone gearbeitet, dann gibt es einen besonderen Aufdruck auf dem Diplom. Erforderlich sind die QSL-Karten und eine Liste der gearbeiteten Stationen in der Reihenfolge der nachstehenden Länderliste mit den üblichen QSO-Daten sowie eine Gebühr von 8 IRC. BM.P-Länderliste: CR 8/10 (Timor) — DU — FB 8 (Adelie) — FK 8— FO 8 (Fr. Oceanien, Tahiti) - FU 8/YJ _ FW 8 - JZ 0 - KB 6 - KC 6 (Carolines) - KC 6 (Palau) - KG 6 (Marianas, Guam) — KG 6 i—KH 6—KJ—KM 6 — KP 6 — KS 6 — KW 6 — KX6 - PK 1,2, 3, - PK4 - PKS - PK 6 - VK (Australien) - VK 2 (Lord Howe Isl.) - VK 4 (Willis Isl.) — VK 9 (New Guinea) — VK 9 (Norfolk) — VK 9 (Papua) — VK 9 (Cocos) — VK 9 (Christmas Jsl.) — VK 9 (Nauru) — VK 0 (Maquarie IsL) — VR 1 (Gilbert) - VR 1 (Phönix) - VR 1 (Ellice) - VR2—VR3—VR4- VR 5— VR 6 — VS 4— VS 5 — ZC 5 (Brit. North Borneo) — ZK 1 (N. Cook Isl.) — ZK 1 (S. Cook Isl.) — ZK 2 - ZL (New Zealand) — ZL 1 (Kermadeo) — ZL 3 (Chatham Isl.) — ZL 4 (Auckland Isl.) — ZL 5 (Ant- arctica) — ZM 6/5 W 1 — ZM 7. 279 Sind Sie QRV? Sind Sie QRV? Sind Sie QRV? Sind Sie QRV? Für den Hnggy-Rundspruch an alle: Gönn dir eine Vita-Brause, mach erst mal ‘ne Sendepause! Denn, wie immer an dieser Stelle und auf derselben heit’ren Welle nimmt der Elektronenrabe das Wort und schickt seine Schlager von Ort zu Ort! Der Aufschläger Meier will an Müller etwas verkaufen. „Was soll’s denn kosten“, fragt Müller den Meier. „Einhundertzwanzig Mark!“ antwortet Meier. „Einhundertzwanzig Mark für das alte, zerlatschte Ding? Das ist ja Betrug! Seit .wann arbeitest du denn mit solchen Aufschlägen?“ „Seitdem ich Leser des FUNKAMATEUR bin!“ „Naja, da verkaufen Elektronikamateure ihre Transistoren auch mit mehr als hundertfünfzig Prozent Aufschlag!“ Der Funkschlager Treffen sieh zwei und reden über dies und das. „Unser Bürgermeister ist auf Draht. Der spricht jetzt jeden Tag mit Tausenden Bürgern unserer Stadt.“ „Worüber denn?“ „Über die neue Stadtfunkanlage.“ 280 Der Fehlschlager Sind der Lektor und sein Korrektor außer Band und Band, erscheint im Text ein Filter für Sand. (In der Amateurreihe eleetronica, Band 91, , Landfilter“ statt „Band¬ filter“) Der Erfolgsschlager Huggy, Huggy, hurra! Ein Anfang ist dal Der von mir oft kritisierte Deutsehe Fernsehfunk hat sich die Kritik zu Herzen und meine Vorschläge in seine Sendereihe „Freizeit-Magazin“ aufgenommen. Somit sind nicht nur immer die Film-, sondern erstmals auch die Elektronikamateure ins Bild gekommen. Fortsetzung folgt. Hoffentlich. Der Tiefschlager Hat der Funkamateur abends mal keinen Wellenhunger und deshalb sendefrei, verspürt er vielleicht den Wunsch, einem Spannungsabfall vor¬ zubeugen und ein Kontaktfeld aufzusuchen. Dort findet er die verschie¬ densten Formen des Wackelkontaktes. Schnell muß er sich in eine gewisse Hochspannung versetzen, die dann nach zweckmäßiger Abtastung zu einem Anschluß, manchmal sogar zu einer dauerhaften Verbindung führt. Selbstverständlich muß auf eine entsprechende Anpassung geachtet werden. Bei Unterspannung können unberechenbare Widerstände auf- treten. Vorsicht ist bei einer Bauschspannung geboten. Hier ist der Ein¬ satz eines Umformers angebracht, um eine Kapazität mit hoher Belast¬ barkeit wieder herzustellen. Kurzwellige oder auf Oberfläohenwellenlänge geführte Kontakte können zun Brechung des Scheinleistungsverhältnisses führen, und ver¬ stimmt verläßt der Amateur das Tanzvergnügen.. Der Paletten-Schlager (im Wandel der Zeit) Palette, ursprünglich Gebrauchsgegenstand des Malers zum Anrühren und Mischen der Farben; heute vielseitiges Stilmittel zur Verhunzung der deutschen Sprache, z. B. Palette der Töne, Palette der angebotenen Damenstrümpfe, Palette der Bonbonproduktion; jetzt auch: Palette der Funkamateure. (Siehe Elektronisches Jahrbuch 1970, S. 281, Stiehm: Diplome und Con- teste) 281 Der Suchschlager Ein zauberhafter Schlager. Ein Converter, der zwar ein Converter ist und bleibt, der aber nicht bleibt, weil er verschwindet. Mit einer Tarnkappe. Kurzbezeiohnung: UHF Transistor-Converter Tarner. Noch gibt es ihn nicht, nooh wird er gesucht im FUNKAMATEUR, Heft 9/69, Seite 466. Der Preisschlager 234 gültige Einsendungen erhielt mein Huggy-Büro auf die Preisaus¬ schreibungsfrage aus dem Elektronischen Jahrbuch 1970. Einige Leser waren wohl der Meinung, der 1. April 1970 sei kein Einsendeschlußtag, sondern der bekannte Aprilscherz gewesen. Da ich mir aber derartige Seherze unter mein Gefieder kneife, war dem nicht so, und es konnten die vielen später eingegangenen Lösungskarten nicht gewertet werden. Der Erwähnung wert ist sicherlich auch die Tatsache, daß der jüngste Ein¬ sender 11 Jahre alt ist und der älteste 76. Als richtige Lösung wurde gewertet, wenn u. a. nachstehende Gesetze bzw. Anordnungen genannt wurden: Amateurfunkordnung Funk-Entstörordnung Gesetz für Post- und Femmeldewesen Modellfunkordnung Deutsche Bauordnung TGL/VDE 282 Und das sind die Preise nnd die Sieger: 1. Preis (Transistorgerät und für 25,— Mark Bücher aus dem DMV) Uffz. Karl-Heinz Meiner, 76 Cottbus, PSP 6101 C 2. Preis (Bücher für 75,— Mark aus dem DMV) Klaus-Dieter Spreu, 8231 Seifersdorf Nr. 38 3. Preis (Bücher für 50,— Mark aus dem DMV) K.-H. Winter, 212 Ueckermünde, Ernst-Thälmann-Str. 3 4. bis 10. Preis (jeweils Bücher für 25,— Mark aus dem DMV) ■ Harald Schönfeld, 1832 Premnitz, Liebigstr. 9 Thomas Hippier, 7302 Hartha, Gabelsbergerstr. 49 Bernd Dietz, 9533 Wilkau-Haßlau, Martin-Hoop-Str. 4 Jürgen Märkert, 1631 Mellensee, Friedenstr. 18, Dieter Altschaffel, 4323 Ermsleben, Wassertor 3 Michael Keck, 49 Zeitz, Hauptstr. 67 U. Mahrholz, 7705 Lauta, Arndtstr. 22 Damit kommen wir zum nächsten Preisausschreiben Für die richtige Beantwortung der diesjährigen Preisfrage werden wiederum wertvolle Preise ausgesetzt. (Preisfrage siehe beiliegende Karte.) Das war’s wieder einmal für dieses Jahr und dieses Mal. Ich danke allen, die mir und meinen Mitarbeitern Grüße übermittelten. Damit bin ich am Ende der Durchsage. Ihr Huggy Moderator der Sendung: Hans-Werner Tzschichhold 283 Kleines Lexikon für den Newcomer Drahtnachrichtenverbindungen — Verbindungen, die mit Feldkabel, mit festen Kabeln oder Leitungen hergestellt werden. Drahtnachrichtenver¬ bindungen kommen als Telefon-, Femsohreib-, Fototelegrafie- und Fem- sehverbindungen vor. Drahtnachrichtenverbindungen lassen eine relativ gedeckte Nachrichtenübertragung zu, zeichnen sich durch hohe Über¬ tragungsqualität aus und sind unabhängig von der Tages- und Jahreszeit sowie von atmosphärischen Störungen. Funkgegenwirlc/ung — Maßnahmen, die auf die Verhinderung oder den erschwerten Einsatz gegnerischer funktechnischer Mittel gerichtet sind. Funkgegenwirkung wird in erster Linie durch Erzeugen aktiver und passiver Funkstörungen, durch Soheinziele, durch funktechnische Tarnung sowie durch den Einsatz störgeschützter funktechnischer Mittel und Systeme realisiert. Funkstörungen — Funksignale, die den Betrieb funktechnischer Mittel erschweren oder gänzlich unterbrechen, die die Eindeutigkeit und Qualität der gehörten Zeichen stören, die Bildausfall bei Femseh- und Funkme߬ geräten verursachen, Femsehreibsignale verzerren usw. In Abhängigkeit davon, wie die Störungen entstehen, kann man natürliche und organi¬ sierte (künstliche) Störungen unterscheiden. Am gefährlichsten sind organisierte Funkstörungen, die von speziellen Störstationen des Gegners mit dem Ziel ausgestrahlt werden, die Funkverbindungen und damit die Führung der Truppen zu unterbrechen. Gerichtete Funksendungen — Übertragung von Funksignalen in einer bestimmten Richtung mit speziellen Richtantennen. Wird hauptsächlich mit dem Ziel angewendet, die Reichweite der vorhandenen Sendeanlage zu erhöhen. Halbduplex — 2seitige Femsohreib- oder Funkverbindung bei der auf jeder Teilnehmerseite der Übergang von Senden auf Empfang und umgekehrt automatisch erfolgt. Die empfangende Stelle (Teilnehmer) kann] die sendende Stelle unterbrechen und selbst mit der Sendung be¬ ginnen. 284 Infrarottechnik — Geräte unterschiedlichster Bestimmung, bei denen die Strahlen des unsichtbaren infraroten Bereichs ausgenutzt werden. Infra¬ rotgeräte im militärischen Bereich können in 3Gruppen eingeteilt werden: — Wärmepeilgeräte, Zielsuchköpfe von Baketen auf Infrarotbasis u.ä., — Infrarot-Fotogeräte, — Nachtsichtgeräte (für Nachtsicht, für Aufklärungszwecke, für das Zielen, für das Führen von Kfz. usw.). Infrarotgeräte werden in den Streitkräften für die Zielauffassung und für andere Objekte, für das Heranleiten von Vernichtungsmitteln an die Ziele sowie zur Beobachtung und zur Nachrichtenübertragung eingesetzt. Kodierung — Ersetzen des offenen Textes durch festgelegte Bezeich¬ nungen (einzelne Wörter, Buchstaben, Ziffern usw.) für die Übertragung geheimzuhaltender Angaben auf technischen Nachrichtenmitteln mit Hilfe spezieller Tabellen. — In der Funktechnik Übertragung von Informationen mit bestimmten Signalen, deren Charakteristik sich von der Trägerfrequenz, der Im¬ pulszahl usw. unterscheidet. Nachrichtensystem — Gesamtheit der Nachrichtenknoten, Stationen und Leitungen, die sämtliche Führungspunkte verbinden, mit dem Ziel eine mobile, ununterbrochene und gedeckte Truppenführung im Verlauf des Gefechts sioherzustellen. Das Nachrichtensystem muß dem System der Führungspunkte, insbesondere im Gefechtsverlauf entsprechen. Organisation der Nachrichtenverbindungen — Maßnahmen, die die Aus¬ arbeitung der erforderlichen Unterlagen, die Verteilung der Kräfte und Mittel sowie die Bestimmung ihres Einsatzes zum Zweck der Sicher¬ stellung einer ununterbrochenen Führung der unterstellten Einheiten und Verbände im Gefecht zum Ziel haben. Nachrichtenverbindungen sind das wichtigste Mittel, die Führung der unterstellten Einheiten im Gefecht zu gewährleisten. Verlust der Nachrichtenverbindung führt zum Verlust der Führung. SchaUnachrichtenverbindung unter Wasser — Telegrafie- oder Telefonie¬ unterwasserverbindung im Schallbereioh. Diese Art der Nachrichten¬ verbindung wird zwischen U-Booten im getauchten Zustand oder zwischen U-Booten und Überwasserschiffen hergestellt. 285 Ing. Max Juchheim 63 Ilmenau Heinrich-Heine-Straße 6 Elektronische Zeitrelais WP für kurze und lange Zeiten ■ Treppenhaus-Automaten WP • Schutzgasschaltröhren mit Sprungfeder¬ charakteristik bis 2A im Öffner- und Schließer- u. Wechslerprinzip- Kontaktthermometer ■ Tabellenanhang Länderliste Ing. Heinz stiehm — hm 2 AOB für den DX-Amateur (Stand Mai 1970) In der nachstehenden Liste bedeuten die Abkürzungen EU = Europa, NA = Nord¬ amerika, SA = Südamerika, AF = Afrika, AS = Asien, 0 = Ozeanien (Australien und die diesen Erdteil umgebende Inselwelt), AN = Antarktis; die Schreibweise der Ländernamen entspricht dem Funkamateurgebrauch. Landesken ner/ Land Erdteil/CQ-Zone ITU-Zone A 2 Botswaffi (ZS 9) AF/38 57 AC3 Sikkim AS/22 41 AO 4 Tibet AS/23 42 (westl. 90° 0) 43 (östl. 90° 0) AC Bhutan AS/22 41 AB East Pakistan AS/22 41 AP West Pakistan AX siehe VE AS/21 41 BV Formosa AS/24 44 BY China AS/23 westl. Teil 33 (nördl. 43° N) 24 östl. Teil 42 (westl. 90° 0) (vgl. Faltbeilage 43 (zwischen EJ 1967) 90° und 110° 0) 44 (östl. 110° 0) C 2 Nauru Island (VE 9) 0/31 65 C 3 Andorra EU/14 27 C 9 Manchuria AS/24 33 (westl. 135° 0) (zählbar bis 15. 9.1963) 34 (östl. 135° 0) CE Chile (XQ) CE 9 AA-AM siehe VP 8 CE 9 AN-AZ siehe VP 8 SA/12 14 (nördl. 40° S) 16 (sttdl. 40 °S) CE 0 A Easter Island 0/12 63 CE 0 X San Felix Island 0/12 14 CE 0 Z J. Femandez Archipel SA/12 14 CN 2 Tanger (EK) (zählbar bis 3. 6.1960, AF/33 37 danach zu CN 8) CN 8 Morocco AF/33 37 CN 9 siehe CN 8 CM, CO Cuba NA/08 11 CP Bolivia SA/10 14 CR 4 Cape Verde Islands AF/35 46 CR 5, 3 Portuguese Guinea AF/35 46 287 Landeskenner/Land Erdteil/CQ-Zone ITU-Zone CR 5 Principe & Sao Thom6 AF/36 47 CR 6 Angola AF/36 62 CR 7 Mozambique AF/37 63 CR 8 Damao, Diu (zählbar bis 81. 12. 1961) AS/22 41 CR 8 Goa (zählbar bis 31.12.1961) AS/22 41 CR 8, 10 Port. Timor 0/28 64 CR 9 Macao AS/24 44 CSS siehe CT 3 CT 1 Portugal EU/14 37 CT 2 Azores (CS 3) EU/14 36 CT 3 Madeira AF/33 36 CW, CX Uruguay SA/13 14 DC, DI, DJ, DK, DL Western Germany RU/14 28 DM German Democratic Kepublic (für DXCC zählbar wie DC, DI, DJ, DK, DL) EU/14 28 DU, DX PhUippine Islands 0/27 60 DA Spain EU/14 37 EA 6 Balearic Islands EU/14 37 EA 8 Canary Islands AF/33 36 EA .9 Spanish Morocco AF/33 37 EA 9 Ifni (zählbar bis 12. 5. 1969, danach wie CN 8) AF/33 37 EA 9 Bio de Oro AF/33 46 EA 0 Spanish Guinea (siehe 3 0) 46 EI Bep. of Ireland EK siehe CN 2 EU/14 27 ED Liberia (5 L, 5 LZ) AF/85 46 EP Dan AS/21 40 ET 2 Eritrea AF/37 48 (Zählbar bis 14.11.1962, • danach wie ET 3) ET 3 Ethiopia AF/37 48 F France EU/14 27 F/FC Corsica FA siehe-7 X 2, 3, 0 EU/15 28 FB 8 W Crozet Island AN/39 68 FB 8 X Kerguelen Islands FB 8 Y siehe VP 8 AN/39 68 FB 8 Z Amsterdam & St. Paul FB 8 siehe 5 B 8 FB 8 siehe FH 8 AN/39 68 FB 8 siehe FB 7 T FD siehe 5 V, 5 VZ FE 8 siehe T J FF Fr. West Africa AF/35 46 (zählbar bis 6. 8. 60, danach in Republiken aufgeteilt) FF 4 siehe TU FF 7 siehe 6 T FF 8 siehe TY FF 8 siehe TZ 288 Landeskenner/Land firdteil/CQ-Zone Il?U-Zon6 FF 8 siehe XT FF 8 piehe 5 ü 7 FF 8 feiehe 6W8 FG 7 Guadeloupe FH 8 Comoro Island (FB 8) FI 8 Frenehlndochina (zählbar bis 20.12.1950) FK 8 New Caledonia FL 5, 8 French Somaliland FM 7 Martinique FN French India (zählbar bis 31.10.1954) FO 8 Clipperton Island FO 8 French Oceania FO 8 M Maria Theresa Reef FP 8 St. Pierre AS/28 51 (ösfcl. 130° 0) YC siehe YB YD siehe YB 54 (westl. 180° O) YI Iraq AS/21 39 YJ New Hebrides (FU 8) 0/32 56 YK Syria AS/20 39 YN Nioaragua NA/07 11 YO Boumania ED/20 28 YS Salvador NA/07 11 YT siehe YU YU Yugoslavia (YT) EU/15 28 YV Venezuela (4M) SA/09 12 YV 0 Aves Island SA/08 12 ZA Albania EU/15 28 ZB 1 siehe 9 H 1 ZB 2 Gibraltar EU/14 37 ZC 3 siehe VK 9 ZC 4 siehe 6 B 4 ZC 6 siehe 9 M 6, 8 ZC5 Brit. No. Borneo AS/28 64 (zählbar bis 15. 9.1963, danach Ost Malaysia) ZC 6 Palestine (4X1) AS/20 39 (zählbar bis 1. 7. 1968) ZD 1 siehe 9 L 1 ZD 2 siehe 5 N 2 ZD 3 Gambia AF/35 46 ZD 4 siehe 9 G 1 (zählbar ab 6. 3.1957) ZD 4 Goldcoäst, Togoland AF/35 46 (zählbar bis 5. 3.1957) ZD 5 Swaziland (ZS 7) AF/38 57 297 Landeskenner/Land ZD 6 siehe 7 Q 7 ZD 7 St. Helena ZD 8 Ascension Island ZD 9 Tristan da Cunha & Gough Island ZE So. Rhodesia ZF 1 Cayman Island (VP 5) ZK 1 Cook Island ZK 1 Manihiki Island ZK 2 Niue ZL New Zealand (ZM) ZL/A Auckland & Campbell Island (ZM/A) ZL/C Chatham Island (ZM/C) ZL/K Kermadec Island (ZM/K) ZL 5 siehe VP 8 ZM siehe ZL ZM 6 siehe"5 W 1 ZM 7 Tokelaus ZP Paraguay ZS 1, 2, 4, 5, 6 South Africa ZS 2 MI Pr. Edward & Marion Island ZS 3 Southwest Africa ZS 7 siehe ZD 5 ZS 8 siehe 7 P 8 ZS 9 siehe A 2 ZV — ZZ siehe PY 113 siehe OD 5 1 M Minerva Reef 1 S Spratley Island 2 B Biafra (inoffiziell) 2 P Pelikan Archipel 3 A Monaco 3 B, 3 C siehe VE * 8 B siehe VQ 8 * 3 C Equatorial Guinea (EAQ) * 3 K siehe OA 3 V 8 Tunisia 3 W 8 Vietnam (XV 5) 3 X Rep. of Guinea (7 G 1) 3 Y 0 Bouvet Island (LA/P, LH 4) 3 Z siehe SP 4 A siehe XE, XF 4 A 4 siehe XE 4, XF 4 4 J, 4 L siehe TJ 4 M siehe YV 4 S 7 Ceylon 4 T siehe OA 4 U ITU-Genf Erdteil/CQ-Zone ITU-Zone AF/36 66 AF/36 66 AF/38 66 AF/38 53 NA/08 11 0/32 63 0/32 63 0/32 63 0/32 60 0/32 60 0/32 60 0/32 60 0/31 62 SA/11 14 AF/38 57 AF/38 57 AF/38 57 0/32 63 0/28 50 AF/88 53 0/24 54 EU/14 28 AF/33 46 AF/33 37 AS/26 49 AF/35 46 AN/38 67 AS/22 41 EU/14 28 * 3B,3C waren ursprünglich für Canada vergeben und wurden auch benutzt. Nach neueren Informationen wird der Kenner 3 B von Mauritius beansprucht, der Kenner 3C jedoch von Equatorial Guinea (bisher EA 0 , Spanisch Gui¬ nea). 298 Landeakeaner/Land Erdteil/CQ-Zone ITU-Zone 4 W Jemen AS/21 39 4 X, 4 Z Israel AS/20 4X1 siehe ZC 6 4 Z siehe 4 X 3 5A Libya AE/34 38 5 B 4 Cyprus (ZC 4) 5 H 1 siehe VQ 1 AS/20 39 5 H 3 Tanzania (VQ 3) 5 H 3/A siehe VQ 1 6 11 siehe VQ 1 5 J siehe HE 5 L, 6 LZ siehe BL AE/37 53 6 N 2 Nigeria (ZD 2) AF/35 46 5 E 8 Malagasy Eep. (FB 8) AE/39 53 5 T Mauritania (zählbar ah 20. 6.1960) AE/35 46 ■ 5 U 7 Niger Eep. (zählbar ah 3. 8.1960) AE/35 46 5 V, 6 VZ Togo (ED) AE/35 46 5 W 1 West Samoa (ZM 6) 0/32 62 6X6 Uganda (VQ 5) AE/37 48 6 Z 4 Kenya (VQ 4) AF/37 48 6 0 1, 2, 6 Somali Eep. AF/37 48 6 W 8 Senegal Eep. (EE 8) AF/35 46 (zählbar ab 20. 6.1960) 6 Y 5 Jamaica (VP 5) 7 G 1 siehe 3 X NA/08 11 7 P 8 Lesotho (ZS 8) AE/38 57 7 Q 7 Malawi (ZD 6) AE/37 53 7 X 2, 3, 0 Algeria (EA) 7 Z siehe HZ 8 E siehe YB 8 J siehe VP 8 AE/33 37 8 P 6 Barbados (VP 6) NA/08 11 8 E1 Brit. Guinea (VP 3) SA/09 12 8 Z 4 Saudi Arabia/Iraq, AS/21 39 Neutr. Zone 8 Z 5 siehe 9 K 3 9 A 1 San Marino (M1) EU/15 28 9 E 3 siehe ET 3 9 E 3 siehe ET 3 9 G1 Ghana (ZD 4) (zählbar ab 6.3.1957) AE/35 46 9 H1 Malta (ZB 1) 913,4 siehe 9 J 2 EU/15 28 9 J 2 Zambia (VQ 2, 91 3, 4) AE/36 53 9 K 2 Knwait AS/21 39 9 K 3 Kuwait/Saudi Arabia, Neutr. Zone (8 Z 5) AS/21 39 9 L1, 2 Sierra Leone (ZD 1) AE/35 46 9 M 2 Malaya AS/28 49 (nördl. 5° N) (zählbar bis 16. 9.1963) 54 (südl. 5° N) 9 M 4 West Malaysia AS/28 49 (nördl. 5° N) (zählbar ab 16. 9.1963) 9 M 2, 4 siehe 9 V1 54 (südl. 5° N) 299 Landeskenner/Land 9 M 6, 8 Bast Malaysia (zählbar ab 16. 9.1963) 9N1 Nepal 9 Q 6 Congo (OQ 5, 0) 9 S 4 Saar (zählbar bis 31. 3. 57) 9 TJ 5 Burundi (zählbar ab 1. 7.1962) 9 U6 Ruanda-TJrundi (zählbar vom 1.7.1960 bis 30. 6.1962) 9 V 1, 0 Singapore (VS 1, 9 M 4) (zählbar bis 15. Ö. 1963 und ab 9. 8.1965, vom, 16. 9.1963 bis 8. 8.1965 zählbar als West Malaysia) 9X5 Rwanda (zählbar ab 1. 7. 1962) 9 Y 4 Trinidad, Tobago (VP 4) Erd teil/CQ-Zone ITU-Zone 0/28 54 AS/22 41 AP/36 52 EU/14 28 AP/S6 52 (westl. 30° 0) 53 (östl. 30° 0) AP/36 52 AS/28 54 AF/36 52 (westl. 30° 0) 53 (östl. 30° 0) SA/09 12 300 Umrechnungen aus dem CGS-System in das Zoll>System und umgekehrt Zur Erleichterung des Verstehens von Originalangaben wurden die CGS-Einheiten mit ihren englisoh ausgeschriebenen Bezeichnungen in alphabetischer Reihenfolge aufgenommen; die darunter in Klammem an¬ geführten Bezeichnungen entsprechen dem deutschen Sprachgebrauch. Man multipliziere mit und erhält Atmospheres 76,0 Cms. of mercury (Atmosphäre — at) (cm Hg = Quecksilber) Atmospheres 29,92 Inches of mercury (Zoll Hg) Atmospheres 1,0333 Kgs./sq. cm. (Druck in kg/cm s ) British Thermal Units 0,2520 Kilogram-calories (Brit. Wärmeeinheiten) (Kilokalorien) British Thermal Units 3,927 XlO“ 4 Horse-power-hrs. (Abk. B. T. U.) (HP/h HP ist nicht PSI) British Thermal Units 107,5 Kilogram-meters (kg/m) British Thermal Units 2,928 X10“ 4 Kilowatt-hrs. (kWh) B. T. U./min. 0,02356 Horse-power (HP od. Brit. PS) B. T. U./min. 0,01757 Kilowatts (kW) B. T. U./min. 17,57 Watts (W) Centimeters (cm) 0,3937 Inches (Zoll) Centimtrs. of mercury (cm Hg) 0,01316 Atmospheres (at) Centimtrs. of mercury 136,0 Kgs./sq. meter (kg/m 8 ) Centimeters/second (cm/s) 1,969 Feet/min. (Fuß/min.) Centimeters/second 0,036 Kilometers/hr. (km/h) Centimeters/second 0,6 Meters/mln. (m/min.) Cms./sec./sec. (cm/s/s) 0,03281 Feet/sec./sec. (Fuß/s/s) Cubic centimeters (cm 8 ) 3,531 x 10~ fi Cubic feet (Fuß 3 ) Cubic centimeters 6,102 x 10~ 2 Cubic Inches (Zoll 3 ) Cubic centimeters 10 -3 Liters (1) Cubic feet (Fuß 8 ) 2,832 X10 4 Cubic cms. (cm 3 ) Cubic feet 1728 Cubic inches (Zoll 3 ) Cubic feet 0,02832 Cubic meters (m 3 ) Cubic feet 28,32 Liters (1) Cubic feet/mlnute (Fuß 8 /min.) 472,0 Cubic cms./sec. (cm 3 /s) 301 Mau multipliziere mit und erhält Cubic feet/minute 0,4720 Liters/sec. (l/s) Cubic iuches (Zoll 3 ) 16,39 Cubic ceutimeters (cm 8 ) Cubic iuches 5,787 X IO“ 4 Cubic feet (Fuß 3 ) Cubic iuches 1,639x10“* Cubic meters (m 3 ) Cubic inches 1,639x10“* Liters (l) Cubic meters (in 3 ) 35,31 Cubic feet (Fuß 3 ) Cubic meters 61,023 Cubic iuches (Zoll 3 ) Cubic yards (Yard 3 ) 7,646 X10 5 Cubic ceutimeters (cm 3 ) Cubic yards 764,6 Liters (V) Cubic yards/min. 12,74 Liters/sec. (l/s) Fathoms 6 Feet (Fuß) Feet (ft. = Fuß) 30,48 Ceutimeters (cm) Feet 0,3048 Meters (m) Feet/miu. (Fuß/miu.) 0,5080 Centimeters/sec. (cm/s) Feet/min. 0,01829 Kilometers/hr. (km/h) Feet/miu 0,3048 Meters/min. (m/min.) Feet/min. 0,01136 Miles/hr. (Meileu/h) Foot-pouuds (Fuß/Pfund) 1,286 X10“ 3 British Thermal Units (Brit. Wärmeeinheiten) Foot-pouuds 5,050 X10“ 7 Horse-power-hrs. (HP/h) Foot-pounds 0,1383 Kilogram-meters (kg/m) Foot-pouuds 3,766 X 10~ 7 Kilowatt-hrs. (kWh) Foot-pouuds/min. (Fuß/Pfund/min.) 3,030 X10“ 6 Horse-power (HP) Foot-pouuds/min. 3,241 X10“ 4 Kg.-calories/min. (kgcal/miu.) Foot-pouuds/min. 2,260 X10“ 5 Kilowatts (kW) Foot-pounds/sec. 1,818 X 10“ 8 Horse-power (HP) (Fuß/Pfuud/s) Foot-pouuds/sec. 1,356 XlO“ 8 Kilowatts (kW) Grams (g) 0,03527 Ouuces (Unzen) Horse-power 42,44 B. T. Units/min. (HP=Brit. PS) (B. T. U./min.) Horse-power 1,014 Horse-power (Metrie) (PS = metr. System) Horse-power 0,7457 Kilowatts (kW) Horse-power 745,7 Watts (W) Horse-power-hours (HP/h) 2547 British Thermal Units (B. T, U.) Horse-power-hours 641,7 Kilogram-calories (Kilokalorien) Horse-power-hours 2,737 x 10* Kilogram-meters (kg/m) Horse-power-hours 0,7457 Kilowatt-hours (kWh) Iuches (Zoll) 2,540 Centimeters (cm) Iuches of mercury (Zoll Hg) 0,03342 Atmospheres (at) Iuches of mercury 0,03453 Kgs./sq. cm. (kg/cm 2 ) Kilograms (kg) 2,205 Lbs. (Brit. Pfund) Kgs./meter (kg/m) 0,6720 Lbs/foot (Pfund/Fuß) Kgs./sq. cm. (kg/cm 2 ) 28,96 Inches of mercury (Zoll Hg) Kgs./sq. cm. 2048 Lbs./sq. foot (Pfund/Fuß 2 ) Kgs./sq. cm. 14,22 Lbs./sq. inch (Pfund/Zoll 2 ) Kilometers (km) 3281 Feet (Fuß) Kilometers 0,6214 Miles (Meilen) Kilometers 1094 Yards (Yard) Kilometers/hr. (km/h) 54,68 Feet/min. (Fuß/miu.) Kilometers/hr. 0,9113 Feet/sec. (Fuß/s) Kilometers/hr. 0,5396 Knots (Knoten) 302 Man multipliziere mit und erhält Kilometers/hr. Kilometers/hr. Kilowatts (kW) Kilowatts Kilowatts-hours (kW/h) Kilowatt-hours Liters (l) Liters Liters Liters Meters (m) Meters Meters Meters/min. (m/min.) Meters/min. Meters/min. Meters/sec. (m/s) Meters/sec. Meters/sec. Meters /sec. Miles (Meilen) Miles Miles Miles Miles/hr. (Meilen/h) Miles/hr. Miles/min. (Meilen/min.) Millimeters (mm) Ounces (Unzen) Ounces (fluid) (Unzen [Flüssigkeit]) Pennyweights (troy) Pounds (Pfund) Pounds (troy) Pounds/cubic foot (Pfund/Fuß 3 ) Pounds/cubic foot Pounds/cubic foot Pounds/cubic inch (Pfund/fcoll 8 ) Pounds/sq. foot (Pfund/Euß 8 ) (Pfund/Fuß 8 ) Pounds/sq. inch Temp. (°C) + 17.78 (Temperatur °C) Temp. (°F) —32 (Temperatur °F) Tons (short) (Tonnen — kurz) Tons (short) Watts (W) Watts Watts 16,67 0,6214 56,92 1,341 3415 1,341 0,03531 61,02 1,308 X10~ 8 0,2642 3,281 39,37 1,094 3,281 0,05468 0,03728 196,8 3,281 2,237 0,03728 1,609 x 10 5 5280 1,609 1760 1,609 0,8684 1,609 0,03937 28,349527 0,02957 Meters/min. (m/min.) Miles/hr. (Meilen/h) B. T. Units/min. (B. T. U./min.) Horse-power (HP) British Thermal Units (B. T. U.) Horse-power-hrs. (HP/h) Cubic feet (Fuß 3 ) Cubic inches (Zoll 3 ) Cubic yards (Yard 3 ) Gallons (Gallonen) Feet (Fuß) Inches (Zoll) Yards (Yard) Feet/min. (Fuß/min.) Feet/sec. (Fuß/s) Miles/hr. (Meilen/h) Feet/min. (Fuß/min.) Feet/sec. (Fuß/s) Miles/hr. (Meilen/h) Miles/min. (Meilen/min.) Centimetcrs (cm) Feet (Fuß) Kilometers (km) Yards (Yard) Kilometers/hr. (km/h) Knots (Knoten) • Kilometers/min. (km/min.) Inches (Zoll) Grams (g) Liters (l) 1,55517 453,5924 373,24177 0,01602 16,02 5,787 x 10" 4 27,68 Grams (g) Grains Grains Grams/cubic cm. (g/cm 8 ) Kgs/cubic meter (kg/m 3 ) Lbs./cubic inch (Pfünd/Zoll 3 ) Grams/cubic cm. (g/cm 3 ) 4,883 x 10“ 4 0,06804 1,8 ß / 9 907,18486 0,90718 0;92 056 44,26 0,7376 Kgs./sq. cm. (kg/cm 8 ) Atmospheres (at) Temp. (°F) (Temperatur °F) Temp. (°C) (Temperatur °C) Kilograms (kg) Tons (metric) (Tonnen — t [metr.]) B. T. Units/min. (B. T. U./min.) Foot-pounds/min. (Fuß-Pf und/min.) Foot-pounds/sec. (Fuß-Pfund/s) 303 Man multipliziere und erhalt mit Watts Watts Watts Watt-hours Watt-hours (Wh) Watt-hours Watt-hourB Watt-hours Watt-hours 1,341 x IO“ 3 0,01434 10 -3 3,415 2655 1,341 x 10“ 3 0,8605 367,1 IO -3 Horse-power (HP) Kg.-calories/min. (Kilokalorien) Kilowatts (kW) British Thermal Units (B. T. U.) Boot-pounds (Buß-Pfund) Horse-power-hours (HP/h) Kilogram-calories (Kilokalorien) Kilogram-meters (kg/m) . Kilowatt-hours (kg/h) 304 Transistoren aus der Ungarischen Volksrepublik OC 1077 60 125 - 45 10 [0,3] 0,3 OC 1079 26 300 - 60 60 [0,8] 0,09 An- schluß- schema COCOCOeOWCOCOCTrHrHiHHi—iTji-^T^rH^r-l Verwendung ÖC ^ fl g | s § 8 .s fe ■3 •§ c a 2 ! I B 4 S n S < „ O 90 90 90 90 75 75 90 75 75 75 75 75 90 75 75 75 75 75 75 «i 'S S- s a [1,6] [1,6] [1.5] [1.6] [3] [3] [1,2] [6] 0,6 0,3 0,3 0,3 0,08 0,5 0,5 0,5 0,9 0,5 0,9 £5 w [0,25] [0,25] [0,25] [0,25] [0,2] [0,2] [0,2] [0,2] • [2] [1,8] [1,7] . [1,8] [1,5] .55 50 40 45 35 35 bei mA [A] ([13) ([l]) ([i]) •([i]> 300 300 {[«) j -300 0,3 (2) (2) <2) (300) (1) (1) <1> (1) (1) (1) «a. T 40, 75 50 70 35 35 30 35 60 125 180 125 90 100 100 80 80 60 60 k% A« w [20] * [20] [20] [20] [12,5] 500 60 60 60 60 60 60 9 . 42 1 ® S £ £ ^! ^ 10 o © © © 2 2 2 2 2 2 1— * rHrHCOi-t C] (N W ifl o'' J* . 80 60 60 80 45 60 40 16 15 32 32 32 32 25 25 25 20 25 20 Typ ASZ 1015 ASZ 1016 ASZ 1017 ASZ 1018 AD 1202 AD 1203 OC 26 OC 1016 AC 107 AC 125 AC 126 AC 125 F AC 128 AF 134 AF 135 AF 136 AF 136 T AF 137 AF 137 T 306 An¬ schluß- Schema Verwendung fr ^ ffl W £> & öödfiö'däöööfl Ö P« ö PfP^PtOfOiPiÄPi fldflB flflflöäöd p O OOOOOiOUOuo oooooot>t>t-. (M tß (M 07 07 07 •«$< 07 07 W 07 »ß iß iTS oöo'oooooo gS w a ooooooooooooo 0070o0 000i0iiß0 07 01007 « N H r-t 07 07 CO t-h >-H CO 07 3 'S ^ ^ ■° s-ä *< a H H »O lO «5 U3 N ca I>I>.r~0i0707C0«0 rH,-i jj:?1 4- 8 OOOOOOOOOOOOO rMi—IOOOOOOO-^ uOCOCO IQ io IO »O 07 07 07 o « ^ O000‘-Q‘-Q0o0 oo 07O7»ßxßt>I>07(MC7 CO CO Typ H H ®§65»WCi}N®g^®J^' ’^' -, >K>4|SH>K'rHrHrHrHrHr-lrH bestückung 69/163 SSB-KW-Transceiver DELTA-A 71/120 ff. SSB-PA-Stufe 70/136 SSB-Sender, Ringmodulator 71/127ff. Steinheil, Karl 69/280 Stereodekoder 71/170 Stereogenerator 68/262 Stereopraxis, kleine 68/99 Stereosteuergerät 71/165ff. Stiftschreiber 69/279 Stoppuhr, elektronische 71/207 ff. Störungen, erdmagnetische 68/301 Stratosphäre 68/302 Stroboskop 68/73 Stromregelungs-Abschaltautomatik 71/263 Stromversorgung R 300 68/42 Stromversorgungsgerät, Funk- stationinstandsetzung 70/273 Subminiaturtechnik 69/90 Superhet, Fuchsjagd 68/138 Superhet mit Siliziumtransistoren 70/182 Synchronisationsschaltung 69/137 Synchronmöthode 71/258 Tabelle, Thyristor- 70/312 —, Transistor- 70/308 —, —, Ungarische Volksrepublik 71/305 Tabellenanhang 70/308 ff, 71/287 Taktgeber 71/210 Tastfunker 71/257 Tauriden 71/47 technische Daten R 300 68/43 Telefon-Anrufbeantworter 69/286 ff. Telefon (Geschichte) 17/269ff. Telemetrie 69/65 ff. telemetrische Messung, Auswertgeräte 69/68 Temperaturkompensation, Thermi¬ stor- 70/179 Quarzoszillatoren 71/73 ff. —, —, Berechnung 71/77ff. TESLA, Halbleiterschaltung 69/101 —, Oszillator 69/192 —, Transistoren, Tabelle 70/308 thermionische Encrgiewandlung 70/48 Thermorauschen 71/60 Thyristor, Anwendung 70/99 ff. Thyristorgrundschaltungen 70/103 Thyristortabelle 70/312 Thyristorzündung 70/88 Timesharing -Betrieb 70/64 TMiAerfoy-Baugruppe 69/91 Tonabnahmer, Entzerrervorver¬ stärker 70/214 Tonfrequenzmillivoltmeter 68/232 Tongenerator 68/227 Tonkreisstufen 69/209 Transistordaten, DDR-Fertigung 66/318 Transistorempfangskonverter, 2-m- Band 69/149 Transistoren, Daten sowjetischer 69/314 —, Papier- 70/131 transistorisiertes HF-Miilivoltmeter 71/181 ff. Transistorkonverter 68/262 —, TG 21 für das 2-m-Band (DJ 3 DT) 69/157 —, für das 2-m-Band (nach W 6 AJF) 69/160 Transistormagnetbandgerät, selbst¬ gebaut 68/188 318 Transistorprüfgenerator, Selbstbau 68/205 Transistorsender, 5-W-, Fuchsjagd- 70/153 Transistorsuperhet, MW-Eingangs¬ schaltung mit elektronischer Ab¬ stimmung 69/125 Transistortabelle, Ungarische Volks¬ republik 71/305 Transistorvergleichstabellen 69/314, 70/308 Transistorzündung 70/85 Transponder, SSB- 70/171 —, 2-m» 70/176 Transverter, Speisung von Elektro- lumineszenzplatten 69/111 Trefferanzeige, elektronischer Schie߬ stand, Transistorbestückung 68/240 —, elektronischer Schießstand, Böhrenbestückung 68/241 Troposphäre 68/302 Truppenführung 69/82 TS 7, Prüf Signalgeber mit Piezofilter 68/222 Tuner 69/237 —, automatische Scharfabstimmung 68/31 —, elektronische Abstimmung durch Kapazitätsdioden 68/35 —, Stereo-Steuergerät 71/166 —, 2 Vorstufen (Grundig) 68/33 Turmfalken 68/290ff., 69/281 ff. Typendrucktelegraf 70/276 Überlagerungsempfänger 69/129 Übersetzung, automatische 68/55 Übertragung, telemetrische 69/65 Übertragungssystem 69/66 UHF-Antennenverstärker 70/305 UHF-Fernsehen 70/302 UHF-Konverter 71/67ff., 154 —, Bauanleitung 71/238 UHF- Superbreitbandantennen 70/143 UHF-Transistor AF 139 70/306 UKW-Bereich-Frequenzmessung 68/143 ' UKW-Bereich, Funkamateur 69/149 UKW-Diplome, DM-QBA 69/270 -, EUROPE-QRA 69/270 UKW-Empfänger, Transistoren 69/237 UKW-Funkstation, Anrufkontrolle 70/270 UKW-Hörrundfunkempfang 68/31 UKW-Leistungsverstärker, Prüfgerät 70/268 UKW-Tuner, elektronische Abstim¬ mung 69/122 —, Transistoren 68/30, 69/239 UKW-Tuner-Schaltung 71/89 Umrechnung, Frequenz/Wellenlänge 68/303 —, Zoll-System in GGS-System 71/301 Undulator, Creed - 70/279 Unijunktionstransistor 71/104 Universalleiterplatte 70/193 ff. Ünterwassernachrichtenverbindung 68/63, 71, 285 ursakont 69/298 ursamat , System 69/298 ursapneu 69/299 ursastat 69/300 ursatron 69/299 ursamrk 69/300 USA-Elektronik-Monopole 68/13 Vackar- Oszillator 69/189 ' Vail , Alfred 69/277 V-Antenne, gestockte 70/149 Varactoren 69/116 ff. Varicaps 69/116 ff. Vergleichsoperation 68/55 Vergleichstabelle, Transistoren 70/308 Veroboard- System 70/196 Verstärker, parametrischer 71/244 ff. Verstärkerröhre PR-1 70/15 VFO (80-m-Band), FET- 70/128 VHF- und UHF-Bereich,elektronische Abstimmung 69/123 Vietnamkrieg 68/14 Voice of America 69/26 „Volkssender“ 69/20 vollelektronische Normwandlung 71/163 Voltmeter-Brückenschaltung, FET 70/234 Voltmeter, MOSFET- 70/233 —,HF-Milli- 71/181 ff. Vormagnetisierung(Magnetbandgerät) 68/194 vormilitärische Ausbildung 69/281 Vorverstärker 70/205 —, 3stuüger 71/83, §4 Voxschaltung 69/168 WADAf-Diplom 68/282, 70/285 Wandler, Begriffe 70/300 —, Aufnahme- 70/301 —, Wiedergabe- 70/301 Wärmepeilgeräte 71/285 WASM II-Diplom, Swedish 69/269 W. B. E.-Diplom, Great Britain 69/270 Weber, Wilhelm 68/22, 69/276 Wechselspannungsverstärker 71/83, 85 Wechselsprechanlage, Selbstbau 71/175ff. Wellenwiderstand, Eindrahtleitung 69/308 —, Zweidrahtleitung 09/308 Wertkeivn, W. 71/269 W etterbeobachtungssystem 69/49 Wettersatelliten 69/39 ff. Wettersatellitenempfangsantenne 69/41 Wheatstone, Charles 08/20, 70/277 Widerstände, Parallelschaltung 69/302 —, Farbkennzeichnung Vorsatz 1908 Wiedergabeorgan, Farbfernsehen 68/77 TFien-Brückengenerator 71/232 Worked 21 Meridian-Diplom, Polen 69/273 Würfel, elektronischer 71/101, 102 Yagi-Antenne, fernbedienbare 68/259 Zählbaustein 68/123, 71/95 ff. Zählgerät, 71/261 —, Fernschreibleitung 70/260 Zähler. 4stelliger 71/100 Zeichengerät zum Herstellen geätzter Leiterplatten 71/226 ff. Zeichenlängen 71/258 Zeigertelegraf 08/23 Zeilenoszillatorschaltung 69/137.. Zeitkonstante, EC-Glied 68/303 EL-Glied 69/302 Zeitmeßstrecke 68/72 Zeitmultiplexmodulation, Sender für Funkfernsteuerung 68/248 ff. Zeitschalter, FET-70/127 Zentraleinheit, Robotron 300 68/40 ZF-Filter, Wicklungsaufbau 69/247 ZF- und HF-Teil (Fuchsjagdsuper) 68/139 ZF-Verstärker 09/243 ff. —, Stereo-Steuerger&t 71/168 ZF-Verstärker 460 kHz, 69/105 Ziffernanzeigeröhre, dekadische 68/115 Zoll-System, Umrechnung in CGS- System 71/301 Zündsysteme 70/82 ff. —.elektromechanisches 70/84 —, Transistor- 70/85 —, Thyristor- 70/88 Zufallsausfälle 68/84 Zuleitungsinduktivität 70/180 Zusatzspeicher R 300 68/42 Zuverlässigkeit 70/17 —, Elemente und Systeme 68/85 Zweitelektronenblitzgerät 70/110 Zylinderspule 68/309 1 stufiger Schaltkreis 71/83 2-m-Antennenverstärker, Schaltung 71/149 2-m-Band, Empfangskonverter 09/149 —, SSB-Betrieb 70/165 2-m-Fuchsjagdsender 70/157 2-m-Konverter 69/154 — mit Dual-Gate-MOSFET 71/152 — mit Sperrschicht-FET 71/150 —, Nuvistoren 69/155 2-m-SSB-Sender, Phasenmethoden __ 70/167 2-m-Transistorkonverter TC 21 69/156 2-m-Tranaistorkonverter CT 2 69/158 2-m-Transponder 70/176 2stufiger Breitbandverstärker 71/83, 84 28tuflger Impulsverstärker 71/207, 208 2-W-Verstärker 71/91 3stufiger Vorverstärker 71/83, 84 — Breitbandverstärker 71/83, 84 27,1,-MHz-Sender 71/262 70-cm-Amateurband, Konverter 71/154 flf. 80-m-Band, Fuchsjagd-Empfänger¬ schaltungen 68/131 «-Filter und Ankopplung 69/202 «-Filter, Abstimmung 69/204 «-Schaltung 71/197 2 cz> B1 0,25A (P2) f=l -o-flc*- zm i! ww ii 50Hz o,uv 0,25 IV m HZÜZ1— Draht W 3) 313236 35 3133 Magnetbandgerät „Qualiton Super M 20“ (Näheres siehe S. 318/319) Tioilago: Elebtr. Jahrbuch 1Ö7C n 77 75 R38 WO CIS.10 R3 220 CZ 115 ff 7 330 R13 390 r- (23j_ 0473 )80£ 0406 0407 ff403 7* r 028 0425h 4... 20-71 Ü 1 r * ^ 0428^ iw® 4... 2? N4 0427 0478 T 100 Ai .011 7,5507 048 ff34 0,5// 780* HOtC 1*44 750 C57. 33n- ff33 ff® 68 47* 842 33* 052 ,X5% ft 2=SU^C ;C55 500p 06 92033 053 0,25 056500p 1 _p u /IffC M ff 70 75 74 73 :n: • ® •» • 5 :ii: gezeichnete 13 Schalterstellung: M i Xr7